DE102006024578A1 - Großschirmsystem, Kupplung und Verwendung einer Kupplung - Google Patents
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Abstract
Um hohe, aufrechte Bauwerke, insbesondere Großschirme, sicher aufrichten und bei Bedarf auch wieder abbauen zu können, wird eine Kupplung zwischen dem Mast und dem Bodenlager vorgeschlagen, in welcher in horizontaler Lage des Masts eine Vormontage durchgeführt wird.
Description
- Die Erfindung betrifft ein Großschirmsystem, eine Kupplung und die Verwendung einer Kupplung. Insbesondere betrifft die Erfindung ein Großschirmsystem mit einem Bodenlager und einem vom Bodenlager aufzunehmenden Mastfuß eines Masts, eine Kupplung zum Verbinden eines Bodenlagers mit einem Mastfuß eines Masts und die Verwendung einer solchen Kupplung zum Verbinden des Bodenlagers mit dem Mastfuß.
- Insbesondere im Bereich der Gastronomie, des Caterings oder anderer Events für eine Großzahl an Personen werden regelmäßig Großschirme aufgebaut. Diese Schirme, meist mit einem Dach aus einem Textil oder einer Plane, dienen neben einem optisch gefälligen Eindruck vor allem dem Schutz vor Witterung, hier sowohl vor Sonne als auch vor Wind oder Regen.
- Zunehmend werden Großschirme auch in den kälteren Jahreszeiten auf Freiflächen aufgestellt. Üblicherweise benötigen Personen, die sich längere Zeit unter diesen Großschirmen aufhalten, für ihr persönliches Wohlbefinden aktive Wärmestrahler, beispielsweise Heizstrahler, die mit Gas oder Elektrizität betrieben werden. Oft werden elektrische Wärmestrahler bevorzugt, weil diese – anders als Gasstrahler – keinen großen Platz einnehmen müssen. Vielmehr bestehen sie in der Regel nur aus einem vergitterten Gehäuse mit Heizspiralen und einer Stromzuleitung, in der Regel einem herkömmlichen Stromkabel zum Anschluss an ein Netz mit einer Spannung von 230 V.
- Großschirme werden dadurch aufgestellt, dass ein Bodenlager erstellt oder bereitgestellt wird. Im Falle des Erstellens kann beispielsweise ein Fundament gegossen oder eine anderweitige Bodenplatte in den Boden eingesenkt werden. Je nach Größe des Schirms und insbesondere der zu erwartenden Windbelastung kann eine Bodenplatte auch einfach auf den Boden aufgelegt werden, wenn sie schwer und groß genug ist, um die statischen Lasten des Schirms abzutragen.
- Die Schirme selbst werden dann entweder manuell von Monteuren oder mit Hilfe von Montagekränen aufgerichtet und anschließend durch leichtes Absenken in die Halterung eingebracht, dort genau positioniert und anschließend fixiert.
- Insbesondere bei stärkerem Wind ist ein solches Verfahren allerdings nicht sehr wirtschaftlich, weil relativ viel Montagepersonal benötigt wird. Außerdem ist bei Wind ein solches Verfahren unfallgefährlich, vor allem dann, wenn auf Montagekräne verzichtet wird. Selbst wenn ein Großschirm noch geschlossen ist, kann eine Bö das Schirmsystem zu unkontrolliertem Umfallen bringen. Neben der Personalgefährdung kann dies auch zur Sachbeschädigung am Schirm und an anderen Gegenständen der Montageumgebung führen.
- Der Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, das Aufstellen von Großschirmen zu verbessern.
- Nach einem ersten Aspekt der Erfindung löst diese Aufgabe ein Großschirmsystem mit einem Bodenlager und einem vom Bodenlager aufzunehmenden Mastfuß eines Masts, sowie mit einer Kupplung zwischen Mastfuß und Bodenlager mit einem Freiheitsgrad.
- Nach diesem Aspekt der Erfindung wird also eine Kupplung zwischen dem Mast, der später aufgerichtet werden soll, und dem Bodenlager vorgesehen. Dabei ist zwischen diesen beiden ein Freiheitsgrad durch die Kupplung ermöglicht, welche zwar ermöglicht, dass der Mast einerseits seine endgültige Position annehmen kann. Andererseits soll aber auch eine Montageposition durch den Freiheitsgrad in der Kupplung erreichbar sein, welche sich von der endgültigen, aufrechten Position deutlich unterscheidet.
- Auf diese Weise wird es möglich, den Mast des Großschirms in einer zumindest eher flachen Position vorzumontieren und über die Kupplung am Bodenlager anzubringen. Erst danach muss der Großschirm in seine endgültige, aufrechte Position gebracht werden. Die aufrechte Position birgt die Gefahr, dass bei einem Umstürzen des Masts beim Aufschlag am Boden sehr große Geschwindigkeiten erreicht werden. Zumindest einige Arbeitsschritte können auf diese Weise in einer Montageposition durchgeführt werden, die nicht der höchsten Position des Masts entspricht. Dies steigert die Arbeitssicherheit und ermöglicht auch ein schnelleres Montieren des Masts.
- Bevorzugt weist die Kupplung einen rotatorischen Freiheitsgrad um eine Normale zur Mastachse auf, sodass der Mast aus einer eher liegenden Position zur Vertikalen geschwenkt werden kann, also zu derjenigen Achse, welche der Mast in seiner aufgerichteten Position einnehmen soll. Insbesondere wird vorgeschlagen, dass die Kupplung genau diesen einen rotatorischen Freiheitsgrad aufweist. Der Mast lässt sich dann um die Kupplung zwischen einer liegenden Position und der aufrechten Position auf- und abschwenken, wohingegen andere Bewegungen von der Kupplung unterbunden werden.
- Das Bodenlager ist bevorzugt momentenfest ausgestaltet. Insbesondere kann das Bodenlager ohne jeden Freiheitsgrad ausgestaltet sein. Dies erhöht die Berechenbarkeit der möglichen Bewegungen des Masts, da sämtliche Bewegungen ausschließlich durch die vorgegebene Bewegungsfreiheit der Kupplung am Bodenlager bestimmt werden.
- Bevorzugt weist der Mastfuß ein Kupplungsoberteil auf, und das Bodenlager weist ein Kupplungsunterteil auf, und zwar jeweils in Form einer Kupplungsplatte. Eine aus einem Oberteil und einem Unterteil bestehende Kupplung kann besonders einfach montiert werden, weil hierzu nur das Oberteil mit dem Mastfuß des Masts verbunden werden muss, und das Kupplungsunterteil mit dem Bodenlager verbunden werden muss. Zwei Platten eignen sich deshalb besonders, weil diese vor allem gegenüber dem Mast einen bevorzugt allseitigen Überstand haben können. Auftretende Momente werden durch die relativ große Ausdehnung einer Platte in relativ kleine Normalkräfte umgewandelt. Außerdem können überstehende Bereiche der Kupplungsplatten dafür verwendet werden, eine Verbindung einzurichten, welche den Großschirm während dessen Betriebszeit stabil aufrecht hält.
- Es macht statisch keinen Unterschied, ob die Kupplungsplatten einstückig mit dem übrigen Mastfuß bzw. dem übrigen Bodenlager verbunden sind oder in jeweils zweiteiliger Ausführung dort angeschlossen sind.
- Bevorzugt ist allerdings die untere Kupplungsplatte mit einer Bodenplatte oder einem versenkten Fundament verschraubt. Dies erleichtert die Montage bei geeigneter Gestaltung ganz erheblich. Außerdem kann beim Abbau des Großschirms die untere Kupplungsplatte wieder vom Fundament oder von der Bodenplatte getrennt werden. Auf diese Weise kann wieder eine ebene Oberfläche entstehen, was gerade in einem öffentlichen Raum die Verletzungsgefahr für Gäste herabsetzt. Auch kann eine beschädigte Kupplungsplatte auf diese Weise problemlos ausgetauscht werden.
- Die obere Kupplungsplatte ist bevorzugt mit dem Mast verschraubt. Dies hat insbesondere den Vorteil, dass die Kupplungsplatte nach einem Defekt ausgetauscht werden kann. Auch lassen sich verschiedene Kupp lungsplatten ohne Weiteres an einem Mast anschließen, sodass ein und der selbe Mast mit verschiedenen Kupplungssystemen arbeiten kann.
- Zum Verbinden der beiden Kupplungsplatten im aufgerichteten Zustand des Großschirms werden zwei koaxiale Bohrungen in der oberen und der unteren Kupplungsplatte vorgeschlagen, von denen wenigstens eine ein Gewinde aufweist. Diese Bohrungen liegen bevorzugt außerhalb desjenigen Bereichs, in welchem der Mast an die obere Kupplungsplatte angeschlossen ist, sodass im aufgerichteten und mit dem Mast auf dem oberen Kupplungsteil befestigten Zustand die Zugänglichkeit dieser Fixierungsschrauben gewährleistet ist.
- Besonders elegant verwirklicht eine Kupplung den Erfindungsgedanken, wenn sie ein Scharnier zwischen den Kupplungsplatten aufweist. Als Scharnier wird eine Vorrichtung betrachtet, welche eine Verbindung zwischen den beiden Kupplungsplatten herstellt, die bevorzugt am Rand beider Platten angeordnet ist und die eine relative Drehachse der beiden Kupplungsplatten umeinander ermöglicht. Dabei werden translatorische Verschiebungen der beiden Kupplungsplatten zueinander in eine Richtung senkrecht zur relativen Drehachse unterbunden. Eine relative Translation der beiden Kupplungsplatten parallel zur relativen Drehachse kann allerdings zugelassen sein.
- Bei einer solchen Gestaltung mit einem Scharnier können die beiden Kupplungsplatten in genau zwei Freiheitsgraden zueinander bewegt werden, nämlich zum Einen in einer Klappbewegung um das Scharnier, und zum Anderen können sie so gegeneinander verschoben werden, dass das Scharnier auseinander geschoben wird. Dies ist vergleichbar mit der bekannten Bewegung eines Türscharniers: auch dort lässt sich die Tür gegenüber der Zarge um die Scharnierachse drehen. Bei einer geeigneten Stellung lässt sich die Tür außerdem aus dem Scharnier heben, was nichts anderes als eine Translation der beiden Scharnierteile zueinander ist.
- Eine Verbindung der Kupplung kann bei einer solchen Gestaltung dadurch erfolgen, dass die beiden Kupplungsplatten mit ihren zusammenwirkfähigen Scharnierteilen zunächst nebeneinander gelegt werden und dann entlang der Scharniererstreckung und somit der relativen Drehachse bei verbundenem Scharnier ineinander geschoben werden. Sobald die Scharnierteile ineinander greifen, ist eine definierte Klappbewegung des Masts mit dem oberen Kupplungsteil um die Bodenlagerplatte mit dem unteren Kupplungsteil möglich.
- Das Scharnier weist hierzu bevorzugt zwei einander umgreifende Scharnierlippen auf. Das von herkömmlichen Türen bekannte Scharniersystem mit mehreren einzelnen Zapfen in vorstehenden Scharnierelementen wird bevorzugt nicht auf eine Kupplung für ein Großschirmsystem übertragen. Zum Einen schwächt es die Konstruktion, wenn ein separater vorstehender Zapfen an der Kupplungsplatte angeschlossen ist. Demgegenüber ist es stabiler, wenn eine Scharnierlippe unmittelbar aus dem Werkstoff der übrigen Kupplungsplatte einstückig geformt ist, wobei eine solche Lippe auch über eine möglichst große Erstreckung der Kupplungs platte angeschlossen sein kann. Zum Anderen wird vorgeschlagen, dass sich die erforderliche relative Verschiebestrecke der beiden Scharnierteile über einen möglichst großen Bereich erstrecken soll, damit eine entsprechend große Bewegung erforderlich ist, um das Scharnier zu trennen. Dies ist ein Sicherheitsaspekt, denn wenn eine nur geringfügige Verschiebung ausreicht, um die beiden Kupplungsteile zu trennen, muss der Mast erheblich genauer gehändelt werden, um zu vermeiden, dass sich die Kupplung unbeabsichtigt trennt und hierdurch wiederum Sicherheitsrisiken entstehen. Die beiden einander umgreifenden Scharnierlippen verlaufen darum bevorzugt entlang einer gemeinsamen geraden Kante beider Kupplungsplatten.
- Wenn Scharnierlippen vorhanden sind, wird vorgeschlagen, dass diese im Querschnitt bogenförmig gestaltet sind. Eine bogenförmige Gestaltung ermöglicht eine stufenlose Verstellbarkeit der beiden Kupplungsplatten zueinander.
- In einer bevorzugten Ausführungsform liegt ein Krümmungmittelpunkt der einen Scharnierlippe in oder an einem Profilende der anderen Scharnierlippe. Eine solche Geometrie setzt zunächst voraus, dass die eine Scharnierlippe einen Kreisbogenabschnitt aufweist. Dies macht nicht nur die Produktion verhältnismäßig einfach, sondern ermöglicht auch eine gleichförmige Rotation des oberen Kupplungsteils um das untere Kupplungsteil. Dies gilt vor allem auch bei einer Rotation unter großen Gewichtskräften, wie sie bei einem Großschirm regelmäßig auftreten.
- Für die konkrete Gestaltung wird vorgeschlagen, dass die eine Scharnierlippe einen Bogenverlauf bis auf etwa 180° gegenüber ihrer Kupplungsplatte und die andere Scharnierlippe einen Bogenverlauf bis auf etwa 270° gegenüber ihrer Kupplungsplatte aufweist. Begrifflich sei hierzu zunächst erläutert, dass der jeweilige Bogen demgemäß so weit gezogen sein soll, dass eine Tangente an dem Bogen am Ende des Profils der Lippe den jeweils genannten Winkel gegenüber der Ebene der Kupplungsplatte aufweist. Wenn also eine Lippe einen Winkel von etwa 180° aufweisen soll, bedeutet dies, dass das Profil bogenförmig wie ein Haken gezogen ist, der an einem Ende der Kupplungsplatte angeformt ist, wobei eine Tangente an die Spitze des Haltens parallel zur Kupplungsplatte liegt.
- Es sei darauf hingewiesen, dass bereits eine Winkelkombination von einerseits über 90° und andererseits etwa 270° einen ausreichenden Sitz der beiden Kupplungslippen umeinander gewährleisten kann. Wesentlich scheint zu sein, dass die Summe der beiden Winkel der Scharnierlippen gegenüber ihrer jeweiligen Kupplungsplatte mehr als 360° beträgt. So ist beispielsweise eine Kombination von 135° bzw. 270° sehr stabil und ermöglicht dennoch die gewünschte Kinematik.
- Alternativ und kumulativ zu der Möglichlkeit, die beiden Scharnierteile entlang einer Scharnierachse ineinander schieben zu können, um sie zu verbinden bzw. sie entlang der Scharnierachse gegeneinander auseinander schieben zu können, um sie trennen, wird vorgeschlagen, dass die Kupplung eine Rastverbindung aufweist. Gerade die Montage der beiden Kupplungsplatten aneinander wird erheblich vereinfacht, wenn die Kupplung durch ein Ineinanderrasten zweier Elemente hergestellt werden kann. Unter einer Rastverbindung wird eine solche Verbindung verstanden, bei welcher zum Herstellen der endgültigen Verbindung zwei Teile ineinander bewegt werden, wobei die hierzu erforderliche Kraft infolge einer Klemmung zunächst erheblich ansteigt, um beim Durchschreiten der Bauteile durch die Klemmung dann plötzlich wieder erheblich abzufallen.
- Nach einem zweiten Aspekt der Erfindung löst die gestellte Aufgabe eine Kupplung zum Verbinden eines Bodenlagers mit einem Mastfuß eines Masts eines Großschirmsystems. Es versteht sich, dass schon die Kupplung als solche eine vorteilhafte Baugruppe ist. Sie kann ohne Weiteres getrennt vom übrigen Großschirm hergestellt und vertrieben werden.
- Eine hierzu geeignete Kupplung kann ohne Schwierigkeit dazu verwendet werden, ein Bodenlager mit einem Mastfuß eines Masts eines Großschirmsystems zu verbinden. In der bloßen Verwendung einer hierzu geeigneten Kupplung ist daher ein dritter Aspekt der Erfindung zu sehen.
- Nach einem vierten Aspekt der Erfindung löst die gestellte Aufgabe ein Verfahren zum Errichten eines hohen aufrechten Bauwerks, wobei das Bauwerk zunächst liegend, also neben einem Fuß an mindestens einer Stützstelle aufgelagert, über eine Kupplung mit einem Bodenlager aufschwenkbar verbunden und anschließend um eine durch die Kupplung vorgegebene Achse aufgerichtet wird. Dieses Verfahren wurde vorstehend bereits erläutert. Es eignet sich besonders zum Aufstellen eines Groß schirms oder eines anderen hohen Bauwerks mit einem einzigen Stützmast wie beispielsweise zum Errichten eines hohen Maibaums oder eines großen Weihnachtbaums im öffentlichen Raum.
- Die Erfindung wird nachstehend anhand eines Ausführungsbeispiels unter Bezugnahme auf die Zeichnung näher erläutert. Es zeigen
-
1 schematisch einen an ein Bodenlager angekuppelten, liegenden Großschirm, -
2 schematisch den Großschirm aus1 in einer aufrechten Position mit fixierter Kupplung, -
3 in einer geschnittenen Detailansicht die Kupplung aus1 und -
4 in einer geschnittenen Detailansicht die Kupplung aus2 . - Der Großschirm
1 in den1 und2 besteht im Wesentlichen aus einem Mast2 mit einem Mastfuß3 und einem Schirm4 , welcher bezüglich des Masts2 auseinander- und zusammengefahren werden kann. - Der Großschirm
1 ist relativ groß. So ist allein der Mast2 oft über drei Meter lang. Das Dach4 ist entsprechend groß und trägt zur statischen Sicherheit ein großes Gestängesystem in sich. Dementsprechend ist der Schirm1 auch sehr schwer. - In der in
1 dargestellten Vormontageposition ist der Mastfuß3 des Großschirms1 über eine Kupplung5 zwischen einer oberen Kupplungsplatte6 und einer unteren Kupplungsplatte7 um ein Scharnier8 schwenkbar gelenkig an eine Fundamentplatte9 in einem Boden angeschlossen. Ein Mastkopf11 ist auf einem Hilfslager12 aufgelegt. Der Mast2 und somit der gesamte Großschirm1 liegt hierdurch etwa horizontal, in jedem Falle aber in Bodennähe. - In der Montagestellung kann der Großschirm
1 vormontiert werden. So kann insbesondere die Bedachung4 am Kopf11 des Masts2 befestigt werden oder auch eine Reparatur durchgeführt werden. - Nachdem der Großschirm
1 vormontiert ist, wird er zur in2 dargestellten aufrechten Position aufgestellt. Dies geschieht dadurch, dass der Großschirm1 um das Scharnier8 herumgeschwenkt wird, bis die beiden Kupplungsplatten6 ,7 vollständig aufeinander liegen. Diese werden dann aneinander fixiert, beispielsweise geschraubt. Der Großschirm1 ist dann sofort nach dem Aufrichten einsatzbereit. - In den Detaildarstellungen der
3 und4 ist die Kupplung5 in ihren Einzelheiten erkennbar:
Während der Mast2 mit einem unteren Abschluss13 etwa horizontal liegt, ist an ihn die untere Kupplungsplatte7 über zwei Gewindebohrungen14 ,15 mit von einer Unterseite16 der oberen Kupplungsplatte6 zugänglichen Schrauben (nicht dargestellt) möglichst spielfrei fixiert. - Die untere Kupplungsplatte
7 ist über zwei Durchgangsbohrungen17 ,18 und koaxiale Aufnahmegewinde19 ,20 in einer eingelassenen Bodenplatte21 ebenfalls spielfrei über Schrauben22 ,23 fixiert. Schraubenköpfe (nicht dargestellt) sind in die untere Kupplungsplatte7 beim Festziehen in zwei übergroße Kopfaufnahmebohrungen24 ,25 einsenkbar, sodass oberhalb einer oberen Ebene26 auf der Kupplungsplatte7 kein Bauteil der Kupplungsplatte mit Ausnahme des Scharniers übersteht. - Um das Scharnier
8 kann die obere Kupplungsplatte6 somit auf die untere Kupplungsplatte7 geschwenkt werden. Eine untere ebene Fläche27 der oberen Kupplungsplatte6 kommt dabei wie in4 dargestellt zur Auflage. Noch über die Auflageebene27 abstehende Köpfe der Mastbefestigungsschrauben in den Bohrungen14 ,15 werden in dieser Lage ebenfalls von den übergroßen Bohrungen24 ,25 aufgenommen. Durch den Formschluss der beiden ebenen Plattenflächen26 ,27 ist gewährleistet, dass ein rechter Winkel28 zwischen dem Mast und der oberen Kupplungsplatte6 bei aufgestelltem Mast als rechter Winkel29 zwischen dem Mast2 und dem Boden10 erhalten bleibt. Der Mast steht dadurch exakt vertikal, sofern die untere Kupplungsplatte7 exakt horizontal liegt. Dies hängt im Wesentlichen von der Bodenplatte21 ab, wobei Justiermittel zwischen der Bodenplatte21 und der unteren Kupplungsplatte7 bevorzugt zusätzlich vorgesehen sind. - In der aufgerichteten Position des Masts
2 können die beiden Kupplungsplatten6 ,7 durch Schraubverbindungen an Durchgangs- und Gewin debohrungen30 ,31 bzw.32 ,33 spielfrei aneinander fixiert werden. Der Mast ist dann einsatzbereit. - Die mitunter hohen Kräfte, die bei der Vormontage und beim Aufrichten des Schirms
1 auf das Scharnier8 wirken, werden dort aufgrund dessen sehr funktionaler, stabiler Bauweise sicher aufgenommen. Die untere Kupplungsplatte7 geht an einer zum Scharnier geformten Kante in einen verjüngten Fortsatz34 über, weist dort gegenüber einer Ebene der unteren Kupplungsplatte7 eine Krümmung36 von 90° auf und läuft ab deren Ende36 in der Form eines Halbzylinders37 weiter. - An die obere Kupplungsplatte
6 ist ein Ansatz38 angeformt, der gegenüber dem Verlauf der übrigen Kupplungsplatte6 mit einem Winkel39 von etwas über 90° ansetzt und sich von dort zunächst zu einer Tangente40 mit einem Winkel von etwa 45° zur übrigen Platte krümmt. Dort ist wiederum ein etwa halbzylindrischer Abschluss41 angeschlossen. - Die beiden Halbzylinder
37 ,41 umgreifen einander sowohl in der geöffneten Stellung gemäß3 als auch in der geschlossenen Stellung gemäß4 . Sie gewährleisten daher unter allen Winkeln des Masts2 zwischen der liegenden Position und der aufrechten Position einen sicheren Sitz und ermöglichen es daher, dass der Mast2 genau um die Achse des Scharniers kontrolliert aufgerichtet werden kann. - Zum Herstellen der Scharnierverbindung im Scharnier
8 werden die beiden Kupplungsplatten translatorisch ineinander verschoben. Die untere Kupplungsplatte7 ist zu diesem Zeitpunkt üblicherweise schon mit dem Boden10 fest verbunden, zumindest aber mit der Bodenplatte9 . Es bietet sich demgemäß an, die untere Kupplungsplatte7 als fix anzusehen und den Mast2 mit der oberen Kupplungsplatte6 entlang einer Einschubrichtung senkrecht zur Ebene44 ,45 in die untere Kupplungsplatte7 einzuschieben. - Ebenso ist es denkbar, zunächst die Scharnierverbindung
8 zwischen den beiden Kupplungsplatten bei fixierter unterer Kupplungsplatte7 herzustellen und den Mast2 mit dem übrigen Großschirm1 anschließend mit montiertem Dach4 oder vor dessen Montage in horizontaler Lage an die aufgerichtete obere Kupplungsplatte6 wie in3 dargestellt anzuschließen. - An die untere Kupplungsplatte
7 kann ein Rastschnapper46 angeschlossen sein, der mit einer Fangeinrichtung47 an der oberen Kupplungsplatte6 zusammenwirkt, wenn diese auf die untere Kupplungsplatte7 gedrückt wird. Hierdurch kann eine vorläufige Stabilität beim Aufrichten hergestellt werden, sodass es leichter fällt, die beiden Kupplungsplatten6 ,7 miteinander zu verschrauben. - Es versteht sich, dass eine Kupplung zwischen dem Großschirm
1 und dem Bodenlager9 auch beim Abbauen des Großschirms1 von Vorteil ist. Hierbei können die erforderlichen Schritte zum Aufrichten des Schirms zumindest im Wesentlichen in umgekehrter Reihenfolge durchgeführt werden. - Die Grundrissform der Kupplungsplatten
6 ,7 ist in weiten Grenzen frei wählbar. Sofern eine einstückige Anformung der Scharnierelemente an die Kupplungsplatten erfolgen soll, bietet es sich allerdings an, die Platten in Rechteckform zu gestalten, zumindest aber mit einer geraden Kante. -
- 1
- Großschirm
- 2
- Mast
- 3
- Mastfuß
- 4
- Bedachung
- 5
- Kupplung
- 6
- Obere Kupplungsplatte
- 7
- Untere Kupplungsplatte
- 8
- Scharnier
- 9
- Bodenplatte
- 10
- Boden
- 11
- Mastkopf
- 12
- Montagelager
- 13
- Mastabschluss
- 14
- Mastbefestigungsbohrung
- 15
- Mastbefestigungsbohrung
- 16
- Unterseite
- 17
- Durchgangsbohrung
- 18
- Durchgangsbohrung
- 19
- Gewindebohrung
- 20
- Gewindebohrung
- 21
- Stahlplatte
- 22
- Schraube
- 23
- Schraube
- 24
- Senkbohrung
- 25
- Senkbohrung
- 26
- Auflagefläche
- 27
- Auflagefläche
- 28
- Rechter Winkel
- 29
- Rechter Winkel
- 30
- Durchgangsbohrung
- 31
- Durchgangsbohrung
- 32
- Gewindebohrung
- 33
- Gewindebohrung
- 34
- gekrümmter Plattenfortsatz
- 35
- Krümmung
- 36
- Zylinderanschluss
- 37
- Halbzylinder
- 38
- Anschlussstelle
- 39
- Stumpfer Winkel
- 40
- 135°-Tangente
- 41
- Halbzylinder
- 44
- ebene Richtung
- 45
- ebene Richtung
- 46
- Schnapphaken
- 47
- Schnapphaken
Claims (18)
- Großschirmsystem (
1 ) mit einem Bodenlager (9 ) und einem vom Bodenlager (9 ) aufzunehmenden Mastfuß (3 ) eines Masts (2 ), gekennzeichnet durch eine Kupplung (5 ) zwischen Mastfuß (3 ) und Bodenlager (9 ) mit einem Freiheitsgrad. - Großschirmsystem (
1 ) nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch einen rotatorischen Freiheitsgrad um eine Normale zur Mastachse (2 ). - Großschirmsystem (
1 ) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Bodenlager (7 ,9 ) momentenfest ist. - Großschirmsystem (
1 ) nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Bodelager (7 ,9 ) keinen Freiheitsgrad aufweist. - Großschirmsystem (
1 ) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Mastfuß (3 ) ein Kupplungsoberteil (6 ) aufweist und das Bodenlager (9 ) ein Kupplungsunterteil (7 ) aufweist, und zwar jeweils in Form einer Kupplungsplatte (7 ,9 ). - Großschirmsystem (
1 ) nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die untere Kupplungsplatte (7 ) mit einer Bodenplatte (9 ) oder einem versenkten Fundament verschraubt (22 ,23 ) ist. - Großschirmsystem (
1 ) nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, dass die obere Kupplungsplatte (6 ) mit dem Mast (2 ) verschraubt ist. - Großschirmsystem (
1 ) nach einem der Ansprüche 5 bis 7, gekennzeichnet durch zwei koaxiale Bohrungen (31 ,33 ) in der oberen (6 ) und der unteren (7 ) Kupplungsplatte, von denen eine (33 ) ein Gewinde aufweist. - Großschirmsystem (
1 ) nach einem der Ansprüche 5 bis 8, gekennzeichnet durch ein Scharnier (8 ) zwischen den Kupplungsplatten (6 ,7 ). - Großschirmsystem (
1 ) nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass das Scharnier (8 ) zwei einander umgreifende Scharnierlippen (37 ,41 ) aufweist. - Großschirmsystem (
1 ) nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Scharnierlippen (37 ,41 ) im Querschnitt bogenförmig gestaltet sind. - Großschirmsystem (
1 ) nach Anspruch 10 oder 11, dadurch gekennzeichnet, dass ein Krümmungsmittelpunkt der einen Scharnierlippe (37 ) in oder an einem Profilende der anderen Scharnierlippe (41 ) liegt. - Großschirmsystem (
1 ) nach einem der Ansprüche 10 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass die eine Scharnierlippe (41 ) einen Bogenverlauf bis auf etwa 135° gegenüber ihrer Kupplungsplatte (6 ) und die andere Scharnierlippe (37 ) einen Bogenverlauf bis auf etwa 270° gegenüber ihrer Kupplungsplatte (7 ) aufweist. - Großschirmsystem (
1 ) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch eine Rastverbindung in der Kupplung (5 ). - Kupplung (
5 ) zum Verbinden eines Bodenlagers (9 ) mit einem Mastfuß (3 ) eines Masts (2 ) eines Großschirmsystems (1 ), insbesondere eines Großschirmsystems nach einem der vorhergehenden Ansprüche. - Verwendung einer Kupplung (
5 ) nach Anspruch 14 zum Verbinden eines Bodenlagers (9 ) mit einem Mastfuß (3 ) eines Masts (2 ) eines Großschirmsystems (1 ). - Verfahren zum Errichten eines hohen, aufrechten Bauwerks (
1 ), dadurch gekennzeichnet, dass das Bauwerk (1 ) zunächst liegend, also neben einem Fuß (3 ) an mindestens einer Stelle (12 ) aufgelagert, über eine Kupplung (5 ) mit einem Bodenlager (9 ) aufschwenkbar verbunden und anschließend um eine durch die Kupplung (5 ) vorgegebene Achse (8 ) aufgerichtet wird. - Verfahren nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet, dass das Bauwerk ein Großschirm nach einem der Ansprüche 1 bis 14 oder ein Maibaum ist.
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