-
Technisches Gebiet
-
Die
Erfindung betrifft eine Perücke,
bestehend aus einem den Kopf des Benutzers umschließenden,
ringförmigen
Halteelement, das einen Träger
für den
Haarbesatz im Bereich des Außenumfangs
umschließt.
-
Stand der Technik
-
Eine
solche Perücke
ist aus der
DE 33 3 349 bekannt.
Das Haltelement besteht dabei aus einem in sich festen, flexiblen
Kunststoff und kann durch Erwärmung
in eine Form gebracht werden, die der Kopfform angepasst ist. Eine
hinreichend gleichmäßige Erwärmung auf
Verformungstemperatur, die nicht zugleich den Haarbesatz schädigt, ist
unter den im einem Friseursalon gegebenen Bedingungen nur sehr schwierig
zu erreichen. Außerdem
ist der Haarbesatz an Bändern
befestigt, die durch Verbindungsringe unverschiebbar mit dem Halteelement
verbunden. Die in Bezug auf die Gestaltung einer Frisur bestehenden
Möglichkeiten
sind dadurch eingeschränkt.
-
Aus
der US A 4 016888 ist eine Perücke
bekannt, die durch verstellbare, elastisch dehnbare Laschen an den
Kopf des Trägers
anpassbar ist. Dabei ergibt sich das Problem, dass die elastischen
Laschen bei zu intensiver Anspannung einen Druck auf die Kopfhaut
des Trägers
ausüben,
was auf die Dauer als störend
empfunden wird, oder bei zu geringer Anspannung sowie nach eingetretener
Relaxation infolge der natürlichen
Alterung der Perücke
nicht den wünschenswerten
Sitz verleihen mit dem Risiko des unerwünschten Verrutschens.
-
Darstellung der Erfindung
-
Der
Erfindung liegt demgemäss
die Aufgabe zu Grunde, eine Perücke
der eingangs genannten Art derart weiter zu entwickeln, das sie
unter den in einem normalen Friseursalon gegebenen Bedingungen problemlos
an den Kopf des Trägers
anpassbar ist und die der Perücke
unter Vermeidung von Druckstellen dauerhaft einen festen Sitz verleiht.
-
Diese
Aufgabe wird erfindungsgemäß mit den
kennzeichnenden Merkmalen von Anspruch 1 gelöst. Auf vorteilhafte Ausgestaltungen
nehmen die Unteransprüche
Bezug.
-
Bei
der erfindungsgemäßen ist
es vorgesehen, dass das Halteelement in Umfangsrichtung verschiebbar
in einem Umnäher
des Trägers
aufgenommen ist und aus einer im wesentlichen unelastischen Schnur
besteht. Eine solche Schnur ist in sich flexibel und in Längs- bzw.
Umfangsrichtung nicht in nennenswertem Umfang dehnbar. Im Anschluss
an eine einmalige Einstellung der Umfangslänge auf den exakt erwünschten
und notwendigen Wert ist daher auf Dauer ein sicherer Sitz der Perücke gewährleistet
unter jeglicher Vermeidung von Druckstellen. Der den Haarbesatz
tragende Träger,
bei dem es sich gewöhnlich
um eine Netz- und/oder Gewebestruktur handelt, und der Umnäher werden
dabei im erforderlichen Maße
in Umfangsrichtung gestaucht, was wegen der Relativverschiebbarkeit
der Schnur in dem Umnäher
nachträglich
von außen
nicht erkennbar ist.
-
Die
Schnur kann herstellungsbedingt zwei frei aus einer Durchtrittsöffnung des
Umnähers
vorstehende Enden haben, die bei der Anpassung an den Kopf unlösbar miteinander
verbunden sind. Die Verbindung kann durch gegenseitiges Verkleben und/oder
Verknoten der Enden hergestellt werden.
-
Die
Schnur soll möglichst
flexibel, dünn
und wenig dehnbar sein mit der Maßgabe, das die Enden leicht
und stufenlos sowie unverrückbar
mit einander verbindbar sind. Unter diesen Gesichtspunkten hat es
sich besonders bewährt,
eine Schnur zu verwenden, die natürliche Fasern und/oder Polyesterfasern enthält oder
insgesamt daraus besteht. Die Schnur kann auch metallische Fäden enthalten,
um die unerwünschte
Dehnbarkeit noch weiter zu vermindern.
-
Als
besonders zweckmäßig in Hinblick
auf die Gewährleistung
der unverrückbaren
Verbindbarkeit hat es sich bewährt,
wenn die Schnur aus mehreren miteinander verflochtenen oder verwebten
Fasern besteht. In derartigen Strukturen sind stets Fasern und nach
außen
offene Hohlräume
enthalten, die der Längsrichtung
geneigt zugeordnet sind und die eine gegenseitige Verkrallung der
Enden bei ihrer gegenseitigen Verbindung begünstigen.
-
Zweckmäßig hat
die Schnur ein flaches Profil, das sich zumindest außerhalb
der gegenseitigen Verbindungsstelle der Enden flach und ohne radial und
Druckreizungen zu verursachen oder aufzutragen an den Kopf des Benutzers
anzuschmiegen vermag. Für
einen guten Tragekomfort und ein gutes Aussehen ist dies besonders
wichtig.
-
Als
zweckmäßig hat
es sich erwiesen, wenn die Enden der Schnur miteinander verknüpft und
insbesondere verknotet sind. Eine solche Verknüpfung lässt sich in einem Friseursalon
unter den normalen, dort gegebenen Bedingungen leicht gewährleisten. Eine
besonders gute Rutschsicherheit der Verbindung wird erhalten, wenn
bei der Verknüpfung
ein Weberknoten zur Anwendung gelangt. Er lässt sich zudem besonders einfach
und unter Vermeidung nennenswerter Aufbauchungen in dem Umnäher versenken.
Alternativ und/oder zusätzlich
können
die Enden auch im Bereich der Verbindung miteinander verklebt werden,
beispielsweise durch einen Sekundenkleber oder einen thermoplastischen
Kleber.
-
Der
Umnäher
kann einen einstückigen
Bestandteil des Trägers
bilden und unmittelbar aus diesem herausgeformt sein. Die Atmungsaktivität ist unter
solchen Bedingungen optimal. Er kann aber auch aus einem separaten
Teil bestehen, das nachträglich mit
dem Träger
verschweißt,
verklebt oder vernäht ist.
Dem häufigen
Wunsch, z.B. im Ohrbereich nach unten vorstehende Erweiterungen
der Perücke
vorzusehen, um modischen Ansprüchen
besser gerecht werden zu können,
kommt eine solche Ausführung sehr
entgegen, weil ein separater Umnäher
im Vergleich zum Träger
wesentlich robuster gestaltet werden kann und dadurch in der Lage
ist, derartige Erweiterungen der Perücke zu tragen. Außerdem kann eine
entsprechend robuste Ausbildung des Trägers im Bereich des Oberkopfes
zu einem unerwünschten Wärmestau
führen,
was den Tragekomfort beeinträchtigt.
Für beide
Bereiche gelangen daher im Sinne der Erfindung bevorzugt unterschiedliche
und den jeweiligen Erfordernissen besonders angepasste Materialien
zur Anwendung.
-
Die
Durchtrittsöffnung,
durch die die Enden der Bänder
aus dem Umnäher
nach außen
geführt sind,
ist zweckmäßig an einer
Stelle des Umnähers positioniert,
die unterhalb des Atlasknochens des Benutzers liegt. Dies ist die wichtigste
Stelle zur unverrückbaren
und bequemen Festlegung einer Perücke. Zweckmäßig ist die Durchtrittsöffnung auf
der dem Kopf des Benutzers abgewandten Seite des Umnähers zwischen
den Haaren angeordnet und dort kaum sichtbar. Sie ermöglicht in
einer solchen Anordnungsposition ein besonders präzises Spannen
und Schließen
der Schnur.
-
Bei
einer Anordnung der Durchtrittsöffnung auf
der dem Kopf des Benutzers zugewandten Seite ergibt sich demgegenüber der
Vorteil, dass die Durchtrittsöffnung
von außen überhaupt
nicht mehr erkennbar ist und dass Kämme, Bürsten usw. nicht in der Schnur
oder der Durchtrittsöffnung
hängen
bleiben und die Perücke
beim Frisieren verschieben können.
-
Die
Reststücke
der frei vorstehenden Enden können
nach dem gegenseitigen Verbinden der Enden abgetrennt werden, wobei
es vorgesehen ist, die Verbindungsstelle der Enden versenkt in der
Durchtrittsöffnung
aufzunehmen. Dabei ist es nach einer vorteilhaften Ausgestaltung
vorgesehen, die Durchtrittsöffnung
nach dem Einfügen
der Verbindung nach außen
zu verschließen,
beispielsweise durch einen Aufkleber, der aus dem selben Material
wie der Umnäher
besteht. Auch nach dem Abnehmen der Perücke ist diese Stelle daher
kaum erkennbar.
-
Kurzbeschreibung der Zeichnung
-
Die
Erfindung wird nachfolgend an Hand der Zeichnung weiter verdeutlicht.
Es zeigen:
-
1:
eine Perücke
in einer perspektivischen Ansicht von unten
-
2:
einen Umnäher
mit der darin eingelegten Schnur
-
3 die
beiden durch einen Weberknoten verbundenen Enden der Schnur
-
Ausführung der Erfindung
-
In 1 ist
eine Perücke
in einer Ansicht von unten wiedergegeben, bestehend aus einem den Kopf
umschließenden,
ringförmigen
Halteelement, das einen Träger 1 für den Haarbesatz 3 im
Bereich des Außenumfangs
umschließt,
wobei dass Halteelement in Umfangsrichtung verschiebbar in einem Umnäher 3 des
Trägers 1 aufgenommen
ist und aus einer im wesentlichen unelastischen und nichtdehnbaren
Schnur 4 besteht.
-
Die
Schnur 4 weist herstellungsbedingt zwei frei aus einer
Durchtrittsöffnung 5 des
Umnähers 4 vorstehende
Enden 4.1, 4.2 auf, die bei der Anpassung an den
Kopf des Benutzers unlösbar
miteinander verbindbar sind.
-
Die
Schnur 4 besteht aus einem Gemisch aus natürlichen
Fasern und/oder Polyester – und
gegebenenfalls Metallfasern, die miteinander verflochten sind. Die
Schnur 4 ist hohl ausgebildet wie in 2 gezeigt.
Das herstellungsbedingt runde Profil der Schnur 4 verformt
sich beim Anpassen der Perücke
an den Kopf des Benutzers und der dabei vorgenommenen, gegenseitigen
Verknotung der Enden 4.1, 4.2 zu einem flachen
Profil, das trotz seiner hohen Zugfestigkeit und extrem geringen
Dehnung nicht nennenswert in radialer Richtung aufträgt. Die Schnur 4.1 ist
dadurch beim Benutzen der Perücke auch
dann nicht von außen
erkennbar, wenn der Haarbesatz 3 eher kurz gehalten ist.
Natürlich
ist auch ein herstellungsbedingt flaches Band einer Breite von 4
bis 20 mm als Schnur 4 sehr gut verwendbar. Die Dicke kann
in solchen Fällen
reduziert sein auf 0,05 bis 2,0 mm, bevorzugt auf einen Wert von
0,2 bis 0,5 mm.
-
Die
Enden 4.1, 4.2 der Schnur 4 können miteinander
verknüpft
sein, vorteilhaft durch einen Weberknoten, wie in 3 gezeigt.
Ein solcher Knoten zeichnet sich durch einen besonders festen Sitz
bei geringer radialer Weite aus. Auch eine relativ glatte Schnur 4,
die insgesamt nur aus synthetischen oder metallischen Fäden besteht,
lässt sich
dadurch ausgezeichnet an einer definiert vorgegebenen Stelle zu einem
in sich geschlossenen Ring verknoten, der kaum dehnbar ist. Dennoch
besteht die Möglichkeit, einen
Weberknoten bei Bedarf zu öffnen
und eine Nachjustierung der Weite der Perücke vorzunehmen.
-
Alternativ
oder zusätzlich
können
die Enden 4.1, 4.2 im Bereich der Verbindung miteinander
verklebt sein.
-
Der
Umnäher 3 besteht
bei der Ausführung nach
den 1 und 2 aus einem separaten Teil aus
synthetischem Material, das mit dem Träger 1 verschweißt und/oder
vernäht
ist und das aus modischen Gründen
zusätzlich
im Bereich vor den Ohren und im Bereich des Nackens des Benutzers
mit nach unten vorstehenden Verlängerungen 7 versehen
ist, die ebenfalls mit einem Haarbesatz 6 versehen sind. Der
Haarbesatz 6 kann jeder beliebigen Ausführung entsprechen und aus natürlichen
und/oder künstlichen
Haaren in beliebiger Aufbereitung bestehen.
-
Die
Durchtrittsöffnung 5 ist
im Bereich des Hinterkopfes des Benutzers an einer Stelle vorgesehen,
die unter dem Atlasknochen liegt. Die Durchtrittsöffnung ist
zweckmäßig zugleich
auf der dem Kopf des Benutzers abgewandten Seite des Umnähers 3 angeordnet,
was es erleichtert, der Schnur die richtige Spannung zu geben und
die Enden miteinander zu verbinden. Da die Durchtrittsöffnung zwischen
den Haaren liegt, ist sie kaum erkennbar. Bei einer Ausführung, bei
der die Durchtrittsöffnung
auf der dem Kopf des Benutzers zugewandten Seite des Umnähers angeordnet
ist, ergibt sich demgegenüber
der Vorteil, dass eine zur Pflege des Haars eingesetzte Bürste nicht
in der Schnur oder einem Knoten hängen bleiben kann und dass
die Schnur und von außen
nicht erkennbar ist. Dabei besteht in jedem Fall die Möglichkeit,
die Reststücke
der frei vorstehenden Enden 4.1, 4.2 der Schnur 4 nach
dem gegenseitigen Verbinden abzutrennen und die Verbindungsstelle der
Enden 4.1, 4.2 anschließend in der Durchtrittsöffnung 5 zu
versenken. Die Durchtrittsöffnung 5 kann anschließend nach
außen
verschlossen werden, beispielsweise mit einem Aufkleber, der aus
dem Material des Umnähers 3 besteht.
Sie ist dann nicht mehr ohne weiteres erkennbar.
-
Der
Träger 1 besteht
im Bereich des Vorderkopfes aus einem dichteren Gewebe und im Bereich des
Hinterkopfes aus einem offenen Gewirk, das durch eine Wabenstruktur
aus Luftmaschen verstärkt ist.
Der Träger 1 ist
nach Art einer Hohlkappe gestaltet und grob an die Form des Kopfes
angepasst. Er weist durch die Formbeständigkeit des Gewebes im Bereich
des Vorderkopfes eine gute Formhaltigkeit auf und durch die Wabenstruktur
im Bereich des Hinterkopfes insgesamt eine gewisse Elastizität und Dehnungsfähigkeit.
Der Haarbesatz 6 kann dadurch allen modischen Erfordernissen
besonders einfach angepasst, gefärbt
und die Perücke
leicht gewaschen und getrocknet werden. Außerdem ist eine gute Atmungsaktivität gegeben.