DE102006023722A1 - Hörvorrichtung mit angeschraubter Verschlusseinrichtung - Google Patents
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Abstract
Ein Modul (3) soll einfach an das Gehäuse (1) einer Hörvorrichtung insbesondere eines Hörgerätes angebaut werden können. Hierzu ist ein Steg (4) vorgesehen, der eine Bohrung aufweist. Eine Schraube (3) wird durch eine Bohrung (7) in dem Modul (3) hindurchgesteckt und in die Bohrung (5) des Stegs (4) eingeschraubt, so dass das Modul (3) bzw. der Verschluss der Öffnung (2) durch die Schraube (6) auf die Öffnung gedrückt wird. Alternativ kann auch ein zylinderförmiger Vorsprung an die Innenwand des Gehäuses angeformt sein, in dem die Schraube (6) eingeschraubt wird.
Description
- Die vorliegende Erfindung betrifft eine Hörvorrichtung mit einem Gehäuse, das eine Öffnung aufweist, und eine Verschlusseinrichtung, mit der die Öffnung abnehmbar von außen verschlossen ist und die eine erste Bohrung aufweist. Insbesondere betrifft die vorliegende Erfindung ein Hörgerät, z. B. ein In-dem-Ohr-Hörgerät.
- Um In-dem-Ohr-Hörgeräte leichter und kostengünstiger bauen zu können, sind verschiedene Hersteller zur Modularisierung übergegangen. Hierbei werden fertige Module in eine passende Aussparung in der Schale eingebracht. Auf Grund von Fertigungstoleranzen ist es notwendig, mehr oder weniger aufwendige Systeme zur Verankerung des Moduls in der Schale zu verwenden. Teilweise werden daher die Module in die Hörgeräteschale eingeklebt. Es werden zur Verankerung des Moduls aber auch spezielle Verriegelungssysteme eingesetzt.
- Aus der Druckschrift JP 11-055797 A ist eine Hörgeräteschale für ein In-dem-Ohr-Hörgerät bekannt, das eine Öffnung mit nach Innen stehendem Kragen aufweist. In dem Kragen sind Bohrungen vorgesehen. Auf den Kragen ist eine face plate aufschraubbar.
- Darüber hinaus zeigt die Druckschrift
US 2003 123 687 A1 ein modulares Hörgerät mit zwei koppelbaren face plates. Die Hörgeräteschale besitzt eine Öffnung mit einer Schalenkante. Ein Teil der Schale wird zwischen die Face-plate-Stücke geklemmt, wenn diese zusammengefügt werden. Auf diese Weise werden die face plates an der Hörgeräteschale befestigt. - Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, die Befestigung einer face plate oder eines Moduls an der Hörgeräteschale zu vereinfachen und gleichzeitig die Montage oder den Aufbau der Hörvorrichtung zu erleichtern bzw. zu verbessern.
- Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe gelöst durch eine Hörvorrichtung mit einem Gehäuse, das eine Öffnung aufweist, einer Verschlusseinrichtung, mit der die Öffnung abnehmbar von außen verschlossen ist und die eine erste Bohrung aufweist, einem Steg, der eine zweite Bohrung aufweist und der länger als eine Öffnungsweite der Öffnung des Gehäuses ist, und einer Schraube, die durch die erste Bohrung hindurchgeführt und in die zweite Bohrung eingeschraubt ist, so dass die Verschlusseinrichtung durch die Schraube auf die Öffnung gedrückt ist und der Steg die entsprechende Gegenkraft direkt an die Innenwand des Gehäuses weiterleitet.
- Darüber hinaus wird erfindungsgemäß bereitgestellt eine Hörvorrichtung mit einem Gehäuse, das eine Öffnung aufweist, einer Verschlusseinrichtung, mit der die Öffnung abnehmbar von außen verschlossen ist und die eine erste Bohrung aufweist, und einer Schraube, die durch die Bohrung hindurchgeführt und in eine zweite Bohrung eingeschraubt ist, so dass die Verschlusseinrichtung durch die Schraube auf die Öffnung gedrückt ist, wobei das Gehäuse einen zylindrischen Vorsprung aufweist, der an die Innenwand des Gehäuses angeformt ist und entlang seiner Längsachse die zweite Bohrung aufweist, so dass die Schraube durch den Vorsprung an der Innenwand des Gehäuses befestigt ist.
- Durch den erfindungsgemäßen Aufbau ergibt sich eine einfache Montage der Hörvorrichtung ohne Verwendung aufwendiger mechanischer Baugruppen. Umgekehrt lässt sich die Hörvorrichtung durch den vorteilhaften Aufbau auch leicht zerlegen.
- Bei der erfindungsgemäßen Variante mit dem Steg kann vorgesehen sein, dass mindestens ein weiterer Steg und mindestens eine weitere Schraube jeweils mit der genannten Funktion eingesetzt wird. Auf diese Weise lässt sich die Verschlusseinrichtung besser an dem Gehäuse fixieren.
- Die Auflagefläche des Stegs und die Auflagefläche der Verschlusseinrichtung jeweils zur Auflage der auf dem Gehäuse können so angeordnet sein, dass sie in Richtung der Kraft, die die Schraube verursacht, nicht übereinander liegen. Dies bedeutet, dass die Verschraubung von Verschlusseinrichtung und Steg an einem Gehäuseabschnitt ein Drehmoment verursacht, das das Gehäuse aufnehmen muss. Folglich ist das Gehäuse entsprechend steif auszugestalten.
- Im Falle der Variante mit dem zylindrischen Vorsprung kann mindestens ein weiterer zylindrischer Vorsprung und mindestens eine weitere Schraube jeweils mit der genannten Funktion vorgesehen sein. Auch hierdurch lässt sich die Verschlusseinrichtung besser an dem Gehäuse fixieren.
- Die Verschlusseinrichtung kann Teil einer face plate bzw. eines Elektronikmoduls sein. Die erfindungsgemäße Befestigung erlaubt somit in einfacher Weise das Anbringen eines Moduls an dem Hörgerätegehäuse.
- Die zur Befestigung verwendete Schraube kann ein Schneidgewinde aufweisen. Damit ist es nicht mehr zwangsläufig notwendig, dass die zweite Bohrung ein Innengewinde besitzt.
- Die Hörvorrichtung kann ferner so ausgestaltet sein, dass sie zwischen der Verschlusseinrichtung und der Öffnung eine auswechselbare Dichtung aufweist. Damit kann ein wasserdichter oder schmutzdichter Verschluss der Öffnung geschaffen werden.
- Die vorliegende Erfindung wird nun anhand der beigefügten Zeichnungen näher erläutert, in denen zeigen:
-
1 einen Querschnitt durch eine erste Ausführungsform der vorliegenden Erfindung und -
2 einen Querschnitt durch eine zweite Ausführungsform der vorliegenden Erfindung. - Die nachfolgend näher geschilderten Ausführungsbeispiele stellen bevorzugte Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung dar.
- Die in
1 wiedergegebene Hörgeräteschale1 besitzt eine Öffnung2 . In diese Öffnung2 wird eine face plate3 eingesetzt. Der Einfachheit halber ist sie in1 lediglich als eine Platte mit einem senkrechten Rand dargestellt. Ebenso ist die Öffnung2 lediglich mit einem einfachen Rand dargestellt. Tatsächlich besitzt die Öffnung2 und/oder die face plate3 an ihrem Rand eine Kontur, so dass sich die face plate3 in die Öffnung2 formschlüssig einsetzen lässt, ohne ins Innere der Hörgeräteschale1 zu fallen. - Im Inneren der Hörgeräteschale
1 ist ein Steg4 angeordnet, der eine Bohrung5 als Schraubenaufnahme besitzt. In diese Schraubenaufnahme5 ist eine Schraube6 eingeschraubt, die durch eine Bohrung7 in der face plate3 gesteckt ist. Da der Steg im Inneren der Hörgeräteschale1 verankert ist, wird die face plate3 durch die Schraube6 fest in der Öffnung2 der Hörgeräteschale1 verankert. - Der Steg
4 kann als separates Teil nachträglich in die Hörgeräteschale1 eingefügt werden. Hinsichtlich der Dimensionierung ist es notwendig, dass er länger bzw. größer als eine Öffnungsweite der Öffnung2 ist. Wenn der Steg4 dann parallel zu der Öffnung2 angeordnet ist, kann er durch diese nicht aus dem Inneren der Gehäuseschale1 entnommen werden. - Alternativ ist der Steg
4 einteilig mit der Hörgeräteschale1 verbunden. So kann beispielsweise im Rahmen der Fertigung der Schale mit Methoden des "Rapid Prototyping" in die Schale der Steg4 einschließlich der Bohrung5 eingeformt werden. Die Bohrung5 des Stegs4 kann senkrecht unter der Öffnung2 angeordnet sein. Sie kann aber auch außerhalb eines gedachten Zylinders, dessen Längsachse senkrecht zur Öffnung2 verläuft und dessen Mantelfläche in Umfangsrichtung die Kontur der Öffnung2 besitzt, angeordnet sein. In diesem Fall kann die face plate3 durch eine schräg verlaufende Schraube6 in der Bohrung5 befestigt werden. - Der Steg
4 kann stabförmig aber auch sternförmig mit der Bohrung5 in der Mitte ausgebildet sein. In jedem Fall ist gewährleistet, dass die face plate3 bzw. das entsprechende Modul durch die Schraube6 hinreichend in die Öffnung2 gezogen wird. - Die Schraube
6 besitzt ein Schneidgewinde und schneidet damit ihr Gewinde selbst in die Bohrung5 des Stegs4 . Bei Verwendung von Senk- bzw. Kugelkopfschrauben oder entsprechend geformten Aufnahmen im face plate3 kann gewährleistet werden, dass die Verschraubung auch dann ohne weiteres möglich ist, wenn sich die Komponenten auf Grund von Fertigungstoleranzen bei der Montage etwas verkanten. -
2 zeigt eine zweite Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Hörvorrichtung, wobei der Übersicht halber auch hier auf eine Darstellung der Elektronikkomponenten im Inneren der Schale1 verzichtet ist. Wiederum soll eine face plate3 bzw. ein Modul in die Öffnung2 der Hörgeräteschale1 eingeschraubt werden. Die Öffnung2 besitzt hier im Querschnitt eine stufenförmige Kontur und die face plate3 eine hierzu korrespondierende Kontur. Optional wird in die Öffnung2 eine Dichtung, z. B. ein Dichtring, eingebracht. - Die Hörgeräteschale
1 besitzt im Inneren einen einteilig angeformten zylinderförmigen bzw. stabförmigen Vorsprung8 . Dieser kann wie in2 angedeutet auch leicht konisch ausgebildet sein und besitzt in seinem Inneren eine Bohrung, in die die Schraube6 einschraubbar ist. Der stalagmitenartige Vorsprung8 hat den Vorteil, dass er sehr wenig Bauraum benötigt, was insbesondere für In-dem-Ohr-Hörgeräte wichtig ist. Außerdem kann er praktisch an jeder Stelle gegenüber der Öffnung2 platziert werden. - Selbstverständlich können auch hier für die Fertigung der Schale
1 Rapid-Prototyping-Verfahren verwendet werden. Außerdem lassen sich auch bei dieser Ausführungsform die oben geschilderten Schrauben einsetzen. - Die oben dargestellten bevorzugten Ausführungsformen erlauben durch die Verschraubung eine einfache Montage und ebenso eine einfache Zerlegung ohne Verwendung aufwendiger mechanischer Baugruppen. Auf Grund der Verschraubung entfallen auch Wartezeiten, die bei einem Verkleben des Moduls bzw. der face plate notwendig wären.
Claims (8)
- Hörvorrichtung mit – einem Gehäuse (
1 ), das eine Öffnung (2 ) aufweist, und – einer Verschlusseinrichtung, mit der die Öffnung (2 ) abnehmbar von außen verschlossen ist und die eine erste Bohrung (7 ) aufweist, gekennzeichnet durch – einen Steg (4 ), der eine zweite Bohrung (5 ) aufweist und der länger als eine Öffnungsweite der Öffnung (2 ) des Gehäuses (1 ) ist, und – eine Schraube (6 ), die durch die erste Bohrung (7 ) hindurchgeführt und in die zweite Bohrung (5 ) eingeschraubt ist, so dass die Verschlusseinrichtung durch die Schraube (6 ) auf die Öffnung (2 ) gedrückt ist und der Steg (4 ) die entsprechende Gegenkraft direkt an die Innenwand des Gehäuses (1 ) weiterleitet. - Hörvorrichtung nach Anspruch 1, die mindestens einen weiteren Steg (
4 ) und mindestens eine weitere Schraube (6 ) jeweils mit der genannten Funktion aufweist. - Hörvorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, wobei die Auflagefläche des Stegs (
4 ) und die Auflagefläche der Verschlusseinrichtung jeweils zur Auflage auf dem Gehäuse (1 ) in Richtung der Kraft, die die Schraube (6 ) verursacht, nicht übereinander liegen. - Hörvorrichtung mit – einem Gehäuse (
1 ), das eine Öffnung (2 ) aufweist, – einer Verschlusseinrichtung, mit der die Öffnung (2 ) abnehmbar von außen verschlossen ist und die eine erste Bohrung (7 ) aufweist, und – einer Schraube (6 ), die durch die erste Bohrung (7 ) hindurchgeführt und in eine zweite Bohrung eingeschraubt ist, so dass die Verschlusseinrichtung durch die Schraube (6 ) auf die Öffnung (2 ) gedrückt ist, dadurch gekennzeichnet, dass – das Gehäuse einen zylindrischen Vorsprung (8 ) aufweist, der an die Innenwand des Gehäuses (1 ) angeformt ist und entlang seiner Längsachse die zweite Bohrung aufweist, so dass die Schraube (6 ) durch den Vorsprung (8 ) an der Innenwand des Gehäuses (1 ) befestigt ist. - Hörvorrichtung nach Anspruch 4, die mindestens einen weiteren zylindrischen Vorsprung (
8 ) und mindestens eine weitere Schraube (6 ) jeweils mit der genannten Funktion aufweist. - Hörvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Verschlusseinrichtung Teil eines Elektronikmoduls ist.
- Hörvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Schraube (
6 ) ein Schneidgewinde besitzt. - Hörvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, die zwischen der Verschlusseinrichtung und der Öffnung (
2 ) eine auswechselbare Dichtung aufweist.
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