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Die
Erfindung betrifft ein Stanzwerkzeug zum Herstellen von Durchbrüchen in
flächigen
Werkstücken,
insbesondere in Blechplatinen, gemäß dem Patentanspruch 1.
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Ein
Stanzwerkzeug ist in der
EP
1 559 486 A1 beschrieben. In einem Werkzeug-Oberteil des
beschriebenen Stanzwerkzeuges ist ein Stempel verschiebbar geführt, der
mit einer unterhalb des Werkstückes
angeordneten Schneidbuchse zusammenwirkt. Die Schneidbuchse ist
in einer Buchsenhalteplatte gehalten, die an einer Matrize des Standwerkzeuges
befestigt ist.
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Ein
Stanzwerkzeug beschreibt beispielsweise auch die
DE 10 2005 022 757 B3 ,
bei dem die Schneidbuchse justierbar in einer Matrize angeordnet
ist. Die beim Stanzen anfallenden Lochbutzen können über einen an die Schneidbuchse
anschließenden
Kanal der Matrize abgeführt
werden.
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Bei
einem solchen Stanzwerkzeug ist es jedoch auch bekannt, die Schneidbuchse
in einer separaten Buchsenhalteplatte anzuordnen, die wiederum an
der Matrize des Stanzwerkzeuges befestigt ist.
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Üblicherweise
ist zwischen der Buchsenhalteplatte und der Matrize eine zusätzliche
Butzenbrecherplatte geschaltet. Diese weist einen schräg zur Stanzrichtung
bzw. zur Bohrung in der Schneidbuchse verlaufenden Abfuhrkanal auf.
Zur Erzielung einer prozesssicheren Funktion muss die Bohrung der Schneidbuchse
und der Abfuhrkanal in der Buchsenbrecherplatte präzise zueinander
positioniert sein.
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Bei
der Montage des gattungsgemäßen Standwerkzeuges
wird daher die Schneidbuchse und die Buchsenhalteplatte mit zwischengeordneter
Butzenbrecherplatte an der Matrize verschraubt. Nach erfolgter Montage
werden die Schneidbuchse und/oder die Buchsenhalteplatte in ihrer
Einbaulage weiter verarbeitet, etwa formangepasst.
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Bei
dem oben beschriebenen Montagevorgang ist es nachteilig, dass die
Schneidbuchse und die Buchsenhalteplatte erst dann in ihre Einbaulage montiert
werden können,
wenn die fertig bearbeitete Butzenbrecherplatte vorliegt. Die Butzenbrecherplatte
unterliegt jedoch einem – im
Vergleich zur Schneidbuchse und zur Butzenhalteplatte – längeren Fertigungszyklus,
der insgesamt die Durchlaufzeit zur Herstellung des Stanzwerkzeuges
verlängert.
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Die
Aufgabe der Erfindung besteht darin, ein Stanzwerkzeug bereitzustellen,
das in reduzierter Durchlaufzeit hergestellt werden kann.
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Die
Aufgabe ist durch die Merkmale des Patentanspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte
Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen offenbart.
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Gemäß dem Patentanspruch
1 weist die Buchsenhalteplatte eine Stirnseite auf, die in Anlage mit
der Matrize ist. Auf diese Weise kann die Buchsenhalteplatte zusammen
mit der Schneidbuchse ohne Zwischenschaltung der Butzenbrecherplatte
in Einbaulage an der Matrize befestigt werden. Die Schneidbuchse
und die Buchsenhalteplatte können daher
zu einem früheren
Montagezeitpunkt bereits in Einbaulage formbearbeitet werden, während die Butzenbrecherplatte
noch in einem separaten Fertigungszyklus hergestellt wird. Nach
erfolgter Formbearbeitung werden die Schneidbuchse und die Buchsenhalteplatte
von der Matrize gelöst
und darauffolgend mit zwischengeordneter Butzenbrecherplatte wieder
in Einbaulage mit der Matrize verschraubt.
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Bevorzugt
ist es, wenn die Buchsenhalteplatte in ihrer, der Matrize zugewandten
Stirnseite eine Ausnehmung aufweist, in der die Butzenbrecherplatte
angeordnet werden kann.
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Außerdem kann
die Buchsenhalteplatte und die Butzenbrecherplatte mit zusammenwirkenden, standartisierten
Führungsflächen versehen
und separat gefertigt sein. Abweichend von der bestehenden Praxis
können
daher Buchsenhalteplatte und Butzenbrecherplatte nicht gemeinsam
bearbeitet, sondern getrennt gefertigt und über die standartisierten Führungs-flächen in
präziser
Positionierung zueinander zusammengebaut werden. Dies ermöglicht auch
den schnellen Wechsel z. B. der Buchsenbrecherplatte und/oder der
Schneidbuchse bei entsprechenden Verschleißanzeichen, wobei die separaten Teile
zur Erzielung kurzer Werkzeug-Standzeiten entsprechend vorgehalten
werden können.
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In
fertigungstechnisch günstiger
Weise kann dabei die Butzenbrecherplatte mit zueinander parallelen,
seitlichen Führungsflächen in
eine im Querschnitt U-förmige,
ebenfalls seitliche Führungsflächen aufweisende
Ausnehmung der Buchsenhalteplatte eingesetzt und in einer definierten
Position befestigt sein. Damit gelingt es zudem, in baulich einfacher
Ausführung
eine ausreichende Positionierung der Butzenbrecherplatte in X- und
Y-Richtung herzustellen.
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Insbesondere
kann die Butzenbrecherplatte mit zumindest einer die Butzenbrecherplatte
durchdringenden Passschraube in der U-förmigen Ausnehmung gehalten
sein.
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Des
weiteren kann die Buchsenhalteplatte über mehrere Passbohrungen und
Bohrungen für Befestigungsschrauben
an der Matrize des Stanzwerkzeuges positioniert und gehalten sein
und damit eine robuste Aufnahme und Justierung der mit dem Stempel
des Stanzwerkzeuges zusammenwirkenden Schneidbuchse bilden.
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Ferner
kann in baulich einfacher und kostengünstiger Weise die Butzenbrecherplatte
in der Draufsicht gesehen leistenförmig ausgeführt und jeweils zwischen den
zwei diametral gegenüberliegenden
Passbohrungen und den Bohrungen für die zwei Befestigungsschrauben
der Buchsenhalteplatte in der U-förmigen Ausnehmung positioniert
sein.
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In
weiterer Ausgestaltung der Erfindung kann die in eine Bohrung der
Buchsenhalteplatte eingesetzte Schneidbuchse über einen in die Bohrung einschneidenden
Querschlitz und eine eingesetzte Passfeder unverdrehbar in der Buchsenhalteplatte gehalten
sein.
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Schließlich kann
die Buchsenhalteplatte aus ungehärtetem
und die Schneidbuchse und die Butzenbrecherplatte aus gehärtetem Stahl
gefertigt sein, wobei die unterschiedlichen Fertigungsabläufe durch die
separate Fertigung von Buchsenhalteplatte und Butzenbrecherplatte
ohne Auswirkungen auf die Werkzeug-Standzeiten sind.
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Ein
Ausführungsbeispiel
der Erfindung ist anhand der beigefügten Zeichnung näher erläutert. Es
zeigen:
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1 eine
Buchsenhalteplatte eines Stanzwerkzeuges zum Herstellen von Durchbrüchen in Blechplatinen,
in einer raumbildlichen Ansicht von schräg oben;
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2 die
Buchsenhalteplatte gemäß 1, mit
eingesetzter Schneidbuchse, die mittels einer Passfeder unverdrehbar
gehalten ist; und
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3 die
Buchsenhalteplatte nach den 1 und 2 in
einer raumbildlichen Ansicht von schräg unten, mit eingesetzter Butzenbrecherplatte.
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Die
Buchsenhalteplatte
10 gemäß den
1 bis
3 ist
Funktionsteil eines nicht weiter dargestellten Stanzwerkzeuges,
wie es beispielsweise der eingangs genannten
DE 10 2005 022 757 B3 entnehmbar
ist.
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Die
Buchsenhalteplatte 10 weist eine etwa zentrale, im Durchmesser
gestufte Bohrung 12 auf, in deren Abschnitt 12a größeren Durchmessers
eine Schneidbuchse 14 (vgl. 2) eingesetzt
ist.
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Die
Schneidbuchse 14 wirkt mit einem beim Stanzvorgang in die
Bohrung 16 der Schneidbuchse 14 eintauchenden
Stempel zusammen, der in Z-Richtung verschiebbar in einem Werkzeug-Oberteil
des Stanzwerkzeuges geführt
ist.
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Die
Buchsenhalteplatte 10 ist über sich diametral gegenüberliegende
Passbohrungen 18 an Passstiften einer in der 2 angedeuteten
Matrize 19 des Stanzwerkzeuges präzise positioniert und mittels
Befestigungsschrauben, die sich durch ebenfalls diametral gegenüberliegende
Bohrungen 20 erstrecken, auf der Oberfläche 19a der Matrize 19 in Einbaulage
befestigt.
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Die
planen, in der 3 nach oben weisenden Stirnflächen 10b und 28b der
später
beschriebenen Butzenbrecherplatte 28 und der Buchsenhalteplatte 10 liegen
dabei an der Oberfläche 19a der
Matrize 19 des Stanzwerkzeuges fest an.
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In
die Stirnfläche 10a der
Buchsenhalteplatte 10 ist ein langlochförmiger Querschlitz 22 eingearbeitet,
der in den Abschnitt 12a der Bohrung 12 für die Schneidbuchse 14 wie
aus 1 ersichtlich einschneidet.
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Ferner
ist die Schneidbuchse 14 mit einer Abflachung 14b versehen,
die als Verdrehsicherung für
die Schneidbuchse 14 mit einer leistenförmigen Passfeder 24 zusammenwirkt.
Die Passfeder 24 ist über
eine Passschraube (nicht dargestellt) am Nutgrund des Querschlitzes 22 befestigt,
wobei sich die Passschraube durch eine in die Passfeder 24 eingebrachte
Stufenbohrung 24a erstreckt und in eine am Nutgrund vorgesehene
Gewindebohrung 26 (1) eingeschraubt
ist.
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An
der unteren Stirnfläche 10b der
Buchsenhalteplatte 10 ist eine Butzenbrecherplatte 28 eingelassen,
die mit parallel zueinander ausgerichteten, seitlichen Führungsflächen 28a, 28b mit
seitlichen Führungsflächen einer
im Querschnitt U-förmigen Ausnehmung 30 zusammenwirkt.
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Die
U-förmige
Ausnehmung 30 erstreckt sich über die gesamte Stirnfläche 10b der
Buchsenhalteplatte 10 und liegt, wie insbesondere aus 3 ersichtlich
ist, zwischen den Passbohrungen 18 und den Bohrungen 20 für die nicht
dargestellten Befestigungsschrauben für die Buchsenhalteplatte 10.
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Die
leistenförmige
Butzenbrecherplatte 28 liegt dabei an dem Nutgrund 30c der
Ausnehmung 30 an und ist über eine Passschraube (nicht
dargestellt) in einer definierten Position in Y-Richtung gehalten, wobei
die Senkkopf-Passschraube durch eine mit einer Ansenkung versehene
Bohrung 32 in der Butzenbrecherplatte 28 hindurch
in eine korrespondierende Gewindebohrung (nicht ersichtlich) der
Buchsenhalteplatte 10 eingeschraubt ist.
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In
der Butzenbrecherplatte 28 ist ferner ein schräg zur Z-Richtung
verlaufender Abfuhrkanal 34 eingearbeitet, der in einer
definierten, maßlichen
Zuordnung zu dem im Durchmesser kleineren Abschnitt 12b (1)
der Bohrung 12 für
die Schneidbuchse 14 liegen muss, um das Ablösen (Brechen)
und die Abfuhr der anfallenden Lochbutzen sicherzustellen.
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Dazu
sind die Führungsflächen 28a, 28b,
die Befestigungsbohrung 32 für die entsprechende Passschraube
und der eingearbeitete Abfuhrkanal 34 standartisiert zu
den Führungsflächen 30a, 30b in der
Buchsenhalteplatte 10 und die Position der der Befestigungsbohrung 32 gegenüberliegenden
Gewindebohrung und die Position der Schneidbuchse 14 derart
bearbeitet, dass trotz einer separaten Fertigung der Bauteile 10, 14, 28 und
deren nachträglicher
Zusammenfügung
die vorgegebene Funktion bzw. Abfuhr der beim Stanzvorgang anfallenden Lochbutzen
aus den Blechplatinen prozesssicher erfolgt.
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Ferner
können
problemlos verschlissene Bauteile wie z. B. die Schneidbuchse 14 und/oder
die Butzenbrecherplatte 28 separat und montageeinfach ausgetauscht
werden, wodurch die Werkzeug-Standzeit des Stanzwerkzeuges verkürzbar ist.
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Durch
die getrennte Fertigung können
des weiteren in zeitlicher Entflechtung Buchsenhalteplatten 10 aus
ungehärtetem
Stahl hergestellt werden, während
die Schneidbuchsen 14 und die baulich einfachen Butzenbrecherplatten 28 aus
gehärtetem Stahl
vorgefertigt sein können.