-
Die
Erfindung betrifft eine PM-erregte Wechselstrom-Synchronmachine
(PWS) für
rotierende und lineare Anwendung hoher Kraftdichte in niederfrequenter
Ausführung.
-
Bei
der Weiterentwicklung der verschiedenen Bauformvarianten und ihrer
Anpassung an unterschiedliche Einsatzbedingungen wird das Ziel verfolgt,
den Vorzug hoher Kraftdichte bei kleinen Polteilungen zu erhalten
und zusätzliche
Merkmale des Betriebsverhaltens und der Baubarkeit durch eine gößere Polteilung
zu verbessern.
-
Stand der Technik
-
Mit
Blick auf Herstellungsfragen und geringe Bauteilkosten wird angestrebt,
dass für
Maschinen größerer Abmessungen
die Magnetkreise bevorzugt mit ebenen paketierbaren Blechkörpern ausgeführt werden
können.
Unter den in dem Artikel von H. Weh; W. Niemann: Transverse Flux
Machines for Traffic Application, in: Proc. Power Electronics, El.
Drives, Automation a. Mution, June 2002, Ravello (Ital), C 5.1-8
für Transversalflussmaschinen
(TFM) erwähnten
unterschiedlichen Bauvarianten gilt jenen Magnetkreisen großes Interesse,
die mit Permanentmagneten auf der Seite des Primärteils konzipiert sind. Diese
sogenannte TF-Variante mit magnetisch passivem Rotor ermöglicht einen
einfachen mechanischen Aufbau und weist niedrige Eisenverluste im
Statur auf.
-
Von
großer
Bedeutung ist das passive Reaktionsteil bei Anwendung als linear
wirkende elektrische Maschine, entweder als Generator oder als Motor.
Bei lang ausgedehntem Fahrweg spielt dabei die deutlich preisgünstigere
Variante mit Erregung im Primärteil
eine wichtige Rolle. Sie ist bekanntlich im Falle der permanenterregten
Synchronmaschine mit longitudinalem Magnetkreis nicht realisierbar.
Wie in dem oben angegebenen Artikel, 2 I, skizziert
ist, sind bei rotierenden Maschinen unidirektionale Ringwicklungen
besonders interessant, da durch sie die Problematik von nicht zur
Magnetisierung beitragenden Leitern umgangen ist. Bei linearer Anwendung wird,
wie in 2 II dargestellt, die magnetische Nutzung des
Stroms im erweiterten bidirektionalen Magnetkreis durch Integration
des rückführenden
Leiters sichergestellt. Es ist weiter angedeutet, dass der Wunsch
nach hoher Kraftdichte mit der Heranziehung des Sammlerprinzips
(magnetische Flusskonzentration), siehe auch 1a, 1b verbunden ist.
Hierdurch werden deutlich höhere
Erregerfelddichten im kraftbildenden Spalt erreicht als im Falle der
Magnetkreisvariante, deren Permanentmagneten flach am Luftspalt
angeordnet sind oder wie sie in den Entgegenhaltungen 1 und 2 in
vom Eisen umschlossener Form angeordnet werden.
-
Große Maschinenabmessungen
bedeuten bei rotierender Anwendung für die Wicklungsauslegung ein
besonderes Anpassungsproblem. Durch große flussführende Flächen und begrenzte Spannung
reduziert sich die Zahl der Leiter je Spule, so dass, wie z.B. in
DE 101 10 719 A1 beschrieben,
eine Unterteilung der Wicklung in mehrere Segmente geboten ist.
Auch hierbei tritt die bidirektionale Ausführung des Magnetkreises ins
Blickfeld.
-
In
DE 10 2004 906 890
B3 wurde durch einen anderen Ansatz das Problem umgangen.
Es wurde eine mit sich überlappenden
Spulen gegliederte Wanderfeldanordnung der Wicklung und eine entsprechend
gepulste Drehstromversorgung vorgeschlagen.
-
Durch
eine Frequenzminderung könnte
allerdings die notwendige Anwendung einer gegliederten Wicklung
vermieden oder in den Bereich noch größerer Durchmesser verschoben
werden.
-
Bei
Maschinen mit begrenzter Betriebsgeschwindigkeit und damit relativ
niedriger Frequenz sind die in zahlreichen Patenten und Veröffentlichungen
beschriebenen TF-Magnetkreisvarianten zweckmäßig einsetzbar. Es ist bekannt,
dass bei gegebenem Wicklungsstrom die Kraftdichte besonders für kleine
Polteilungen große
Werte annimmt, sofern auch der Luftspalt im Vergleich zur Polteilung
eine geringe Größe besitzt.
Umgekehrt ist auch bekannt, dass mit zunehmender Polteilung die
Wicklungsdurchflutung erhöht
werden müsste,
um die Kraftdichte annähernd
konstant auf hohem Wert zu halten. Hierdurch kann dem Wunsch nach
kleinen Eisenverlusten, niedriger Blind- und Scheinleistung durch
niedrige Frequenz nicht entsprochen werden. Dies wiederum hat nachteilige
Folgen für
die Baubarkeit und die Kosten für
Maschine und ihre Energieaufbereitung.
-
Für Maschinen
mit longitudinalen Magnetkreisen liegen in der
US 2006/0055 268A1 und
der
US 2006/0017
345A1 Konstruktionsansätze
zur Lösung
des Problems vor. Dort wurde versucht, durch die Anordnung von Magnetgruppen
gleicher Polarität innerhalb
des Musters alternierender Pole vergrößerte Polteilungen bei kleiner
radialer Ausdehnung zu bilden. Allerdings wird durch die vorgesehene
Eisenumschließung
der Permanentmagnete der in den Luftspalt austretende kraftbildende
Feldanteil so stark geschwächt,
dass kaum noch verwertbare Kraftdichten zu erzielen sind.
-
Der Übergang
zu Magnetkreisen vergrößerter Polteilung
bei gleichzeitig hoher Kraftdichte würde nicht nur für Maschinen
mit großen
Abmessungen, sondern im Falle höherer
Betriebsgeschwindigkeiten auch für
die mittleren und kleineren Durchmesser sowie den Einsatz bei linearer
Anwendung offensichtliche Vorteile bieten und ist folglich ein wichtiges
Entwicklungsanliegen.
-
Somit
besteht die erfindungsgemäße Aufgabe
darin, Magnetkreise für
rotierende und lineare Anwendung anzugeben, deren Kraftdichte mit
größer werdender
Polteilung bei konstantem Wicklungsstrom wenig oder gar nicht abnimmt.
Hierbei soll von dem hohen Wert der Kraftdichte ausgegangen werden,
der bei Sammleranordnung und kleinen Luftspalten bei gleichzeitig
kleiner Polteilung erreicht wird und der das besondere Kennzeichen
der Transversalflussmaschinen darstellt. Weiter soll sich die Magnetkreisgestaltung
auch für
die Anwendung ebener Magnetkreisteile eignen und damit günstig herstellbare
Bauelemente ermöglichen.
Die Unterteilung der Wicklung in kleinere Einheiten soll für Maschinen großer Abmessungen
nicht ausgeschlossen werden. Es wird angestrebt, die Sammleranordnung
mit begrenzter Masse an Permanentmagneten auszuführen und sie so zu gestalten,
dass bei Transversalflussmaschinen (TFM) die Magnetisierung aus
dem Primärteil
oder dem Sekundärteil
heraus erfolgen kann.
-
Für die Kombination
mit Statoren longitudinaler Art und demgemäß größerer Polteilung konnte bislang
die beschriebene Sammlerform nicht sinnvoll eingesetzt werden.
-
Ausführungsbeispiele
-
Im
Folgenden wird anhand eines ausführlichen
Textes, unter Einbezug mehrerer zeichnerischer Darstellungen die
Lösung
dieser Aufgabe beschrieben:
-
Ein TF-Basismodell bei kleiner Polteilung
-
Im
ersten Schritt wird mit den 1a bis 1c an
einem Grundmodell einer linearisierten TF-Maschine der Magnetkreis
in Sammleranordnung dargestellt, wobei bereits einige Punkte des
obigen Anforderungsprogramms erfüllt
werden: So liegt erkennbar ein Magnetkreis bestehend aus ebenen
Elementen vor; die Magnetisierung erfolgt aus dem Primärteil heraus;
die gewählte
Sammleranordnung mit ihrem Spalt gegenüber dem Rückschlußelement kann (etwa gegenüber dem
eingangs erwähnten
Artikel, 2, I.1) mit begrenzterem Aufwand
an Permanentmagnet-Material hergestellt werden.
-
Das
Primärteil
St ist nach 1a aus der in Bewegungsrichtung
verlaufenden Wicklung RW, dem Erregerteil Sm, das innerhalb einer
Polteilung τp einen Permanentmagnet M und ein Eisenteil
E umfaßt
und dem Rückschlußelement
Sr aufgebaut. Das magnetisch passive Sekundärteil L umfaßt die im
Abstand der doppelten Polteilung angeordneten Rückschlußteile Lr. Der Luftspalt zwischen
bewegten und passiven Teilen δ1 wird den mechanischen Anforde rungen entsprechend
gewählt,
während
der Spalt δσ zwischen
Sm und Sr so groß zu
wählen
ist, dass der dort entstehende magnetische Streufluss Φσ die
Permanentmagnete nicht zu stark belastet. Er wird demzufolge etwa
in gleicher Größenordnung
angesetzt wie der Nutzspalt δ1. In 1a ist
angedeutet, dass der magnetische Hauptfluß die Magnete M in der x,y-Ebene
durchströmt
und der Rückschluß in der y,z-Ebene,
in den Querverbindungen Lr und Sr stattfindet. Die in Längsrichtung
verlaufenden Feldlinien nehmen dabei etwa die Länge einer Polteilung an.
-
Während 1b die
Seitenansicht mit dem geschlossenen Feldverlauf in der y,z-Ebene
zeigt, ist in 1c auf die generelle Sammlergliederung,
mit Magnetabschnitten alternierender Polarität, hingewiesen. Es wird dabei
auf Grund der Leitfähigkeit eine
Magnetisierung mit im Luftspalt verstärkten Flußdichten gegenüber der
Flachmagnetanordnung erreicht. Die Sammlerabmessung lm wird
hierzu im Vergleich zur Abmessung 0,5be im
allgemeinen um mehr als den Faktor 2 größer gewählt. Die magnetische Leitfähigkeit
ist insbesondere quer zur Bewegungsrichtung durch die Eisenlamellen
E stark erhöht.
In geringerem Maße
tritt durch sie auch eine Leitfähigkeitsverbesserung
in x-Richtung ein. Die hohe Felddichte Bf,
bewirkt als Folge der erhöhten magnetischen
Leitfähigkeit
in Wechselwirkung mit dem Strom eine hohe Kraftdichte.
-
Wie
den Bildern zu entnehmen ist, wird üblicherweise eine annähernd hälftige Aufteilung
für die Elemente
M und E gewählt
und dabei der Größtwert von
Bf erzielt. Um die für kleine Polteilungen, von etwa
1 cm günstigen
Verhältnisse
auf größere Polteilungen
zu übertragen,
ist es nicht ausreichend, die Abmessungen der Sammlerelemente proportional
zu vergrößern. Eine
hierdurch angeregte Erhöhung
der magnetischen Flußdichte
Bf kann im allgemeinen wegen der Sättigungseigenschaften
des Eisens und dessen lokale Überlastung
nicht realisiert werden.
-
Der TF-Magnetkreis mit vergrößerter Polteilung,
einseitig.
-
Deutlich
günstigere
Verhältnisse
werden durch eine, wie in 2 dargestellte
Aufteilung der Magnete M und ihrer ferromagnetischen Zwischenteile
E in z.B. 4 M1 und 4 E1 erzielt.
Wie das Bild zeigt, wird hierdurch eine gleichmäßigere Verteilung der einzelnen
Teilflüsse über die
gesamte Breite von Lr sichtbar. Der Ersatzmagnet von Sm stellt bei
Mehrfachaufteilung in anregende und leitende Teilbereiche durch
seinen homogeneren Aufbau einen insgesamt kleineren magnetischen
Widerstand dar, als im Falle der Einfachgliederung. Es wird erreicht,
dass sich der magnetische Fluß in
mehrere Teilströme
aufteilt, die von der Magnetanordnung parallel und wie die Feldskizze
zeigt, mit einer kleineren internen Längserstreckung τn < τp geführt werden.
Die magnetische Flußdichte
Bf erreicht dabei einen höheren Mittelwert
als im Falle der Einfachgliederung und gleicher Polteilung.
-
Gegenüber Maschinen
kleinerer Polteilung geht folglich die Kraftdichte (Kraft je Einheit
der Längsausdehnung)
nur wenig zurück.
-
Zur
Sicherstellung einer hohen magnetischen Leitfähigkeit des Sammlers in x-Richtung
dienen die Maßnahmen
der Verbreiterung von be gegenüber hm und von lm mit
zunehmender Polteilung. Auch die Verbreiterung des mittleren E-Elements,
in dem sich die Teilflüsse
unterschiedlicher Richtungen verschmelzen bezw. trennen, ist ein
Mittel zur Steigerung der Erregerfelddichte.
-
3 stellt
für die
gegenüber 2 um
ein halbe Polteilung verschobene Erregeranordnung Sm das Wechselwirkungsmodell
der stromführenden Leiter
im Magnetfeld dar. Das Feld Ba ist von den Strömen der
Wicklung erregt. Als Leiterströme
fungieren die in den P-Magneten magnetisierenden Randströme Im.
-
Die
Kraft je Lr-Einheit (Polteilung) folgt aus der Summe der Produkte
Im·Ba·lp, mit lp der Pollänge.
-
Magnetisch aktives oder passives Sekundärteil
-
Bezüglich der
dargelegten Funktionen und deren Einfluss auf die Sammlergestaltung
sind keine grundsätzlichen Änderungen
zu erwarten, wenn der Magnetkreis für ein aktives Sekundärteil L
entsprechend 5 ausgelegt wird. Die topologischen Änderungen
(Sm wechselt die Position und wird zu Lm) gegenüber 4 mit passivem
Sekundärteil
beeinflussen die Intensität
des Kraftbildungsvorgangs nicht.
-
Anmerkungen zu Herstellungsfragen bei
Frequenzabsenkung
-
Bezüglich der
Teileherstellung für
die MK-Elemente Sr und Lr sowie die Eisenteile von Sm gilt, dass
es sich um einfache quaderförmige
Körper handelt.
Die magnetische Leitfähigkeit
soll für
Sr und Lr in y- und z-Richtung und bei den Zwischenelementen E in
x- und y-Richtung hoch sein. Dementsprechend lassen sich für alle drei
Körper
prinzipiell geblechte Teilpakete heranziehen. Mit Rücksicht
auf zusätzliche
Verluste im Luftspalt-Kantenbereich
wird i.a. der Einsatz von quergeblechten Teilpaketen nur für niedrige
Betriebsgeschwindigkeiten als vertretbar angesehen. Kennzeichnend
sind dabei Grenzfrequenzen von etwa 400 bis 500 Hz.
-
Für die in
Anbetracht einer Polteilungsvergrößerung auftretende Frequenzabsenkung
(um Faktoren von 2 bis 4) entspricht dies folglich nun einer wesentlich
höheren
Betriebsgeschwindigkeit. Ein sehr großer Teil aller Anwendungsfälle kann
somit offensichtlich durch Einsatz von quergeblechten Magnetkreiselementen
für Lr
und Sr bei günstigem
Herstellpreis abgedeckt werden.
-
Ähnlich günstig wirkt
sich die weitgehende Anwendung der Ringwicklung auf den Herstellpreis aus.
-
Weitere Gestaltungsvorschläge für hohe Kompaktheit
-
Weitere
Hinweise zur Umsetzung der oben beschriebenen Bauvorschläge für TF-Maschinen
niederfrequenter Ausführung
sind in 6 und 7 gegeben.
Durch eine Verschmelzung von zwei Magnetkreisen nach 4 zu
einer Doppelanordnung entsteht die in 6 dargestellte
Querschnittszeichnung eines Magnetkreises mit vier Luftspalten.
Durch die Doppelnutzung der Elemente Lr entsteht eine Einsparung
an Magnetkreisvolumen verbunden mit einer beträchtlichen Vergrößerung der
Umfangskraft gegenüber
einer Einfachanordnung. Erregerteile und Wicklung treten allerdings
im Volumen verstärkt
in Erscheinung.
-
7 stellt
ebenfalls eine Anordnung mit vier Luftspalten je Magnetkreis dar. Ähnlich wie
bei 6 ist die Symmetrie zur links gezeichneten Maschinenmittellinie
(Bauteil Lk) angenommen. In 7 ist die Verbindung
der Statorelemente durch ein zusätzliches
Konstruktionselement Wk sichergestellt. Durch dieses Verbindungsteil,
das gleichzeitig als Wicklungsträger
in Erscheinung tritt, werden die Kräfte auf das innenliegende Teil
Sm übertragen.
Wie in 6 ist davon auszugehen, dass das Läufermittelteil
Lk mit der Welle W in Verbindung steht und diese ihre Kräfte über die
Lager auf die Gehäuseteile
abstützt.
-
Kraftdichteerhöhung durch Nutzung der Pollücke
-
Der
vorgeschlagene Übergang
auf Erregeranordnungen mit Flußkonzentration
und größerer Polteilung,
erzeugt durch mehrere gleichgepolte Erregerelemente, ermöglicht eine
weitere Stufe der Kraftdichteerhöhung.
Hierzu wird zunächst
die Voraussetzung eines sich über
mehrere Polteilungen erstreckenden und magnetisierenden Wicklungsteils fallen
gelassen. Damit besteht die Möglichkeit,
zur Erhöhung
der Kraftwirkung die bislang bestehende Lücke zwischen den Magnetkreis-Rückschlusselementen
Sr, 5 zu nutzen. 8a zeigt
linearisiert in der x,y-Ebene die Magnetkreisanordnung von Stator
St und Erregerteil L, wobei sich im Stator mm die MK-Elemente Sr2
zwischen den Elementen Sr1 befinden und jeweils die ent gegengesetzte
Polarität aufweisen. 8b stellt
in der y,z-Ebene die Seitenansicht des MK dar. In 8c ist
der MK mit Sr2 in der y,z-Ebene getrennt gezeichnet.
-
Die
in Längsrichtung
magnetisierenden Wicklungen W1 für
Sr1 und W2 für
Sr2 weisen etwa gleichen Querschnitt auf. Dabei ist erkennbar, dass nur
durch eine Vergrößerung der
Polteilung die Wicklungsquerschnitte mit ausreichender Größe zu dimensionieren
sind.
-
8a lässt auch
erkennen, dass die vorgenommene Gliederung von Lm mit Leitfähigkeitssteigerung
in x- und y-Richtung die Möglichkeit
eröffnet, Lm
als magnetisch leitfähige
Verbindung (in x-Richtung) einzusetzen. Durch die am Luftspalt δ1 zusätzlich wirkenden
Statorelemente Sr2 entsteht gegenüber den mit Lücken behafteten
Konfigurationen 1÷7 je doppelter
Polteilung eine Kraftverdoppelung, wenn gleiche Wicklungsdurchflutungen in
W1 und W2 vorausgesetzt werden, und die magnetische Leitfähigkeit
von Lm ud Lm1 erhalten bleibt.
-
Es
kommt hinzu, dass bei Anordnungen mit Pollücke durch den in der Lücke auftretenden Streufluss
in falscher Richtung eine Kraftreduktion entsteht, die durch Einführung der
Polelemente Sr2 entfällt.
Somit ist im Idealfall davon auszugehen, daß durch Einführung der
Gegenpole Sr2 mehr als eine Verdoppelung der Polkräfte und
damit auch eine gleich große
Erhöhung
der mittleren Kraftdichte erzielt wird. Aus 8 wird
ersichtlich, dass die unterschiedliche Bemessung der MK-Elemente
Sr1 und Sr2 sowie die unterschiedliche Anordnung ihrer Wicklungen
W1 und W2 dem Ziel dienen, die vorhandenen Räume zur Unterbringung möglichst
großer Wicklungsquerschnitte
zu nutzen.
-
8d verdeutlicht,
dass zur Steigerung der magnetischen Längsleitfähigkeit von Lm mehrere Maßnahmen
beitragen. Bei Vergrößerung der
Polteilung lassen sich die Einzelmagnete M1 schmaler als die ferromagnetischen
Teile E1 dimensionieren. Eine Vergrößerung von lm bewirkt
ebenso wie die Anordnung von dünnen
leitfähigen
Stegen im Magnetbereich (sh. M1g und E1g) eine Steigerung der Leitfähigkeit
in Längsrichtung.
-
Der
ferromagnetische Teil des Sammlers wird zweckmäßig aus gestanzten Blechteilen
(der x,y-Ebene) hergestellt. Es bleibt noch der Hinweis, dass ähnlich wie
bei 4 und 5 die MK-Anordnung von 8 nur den Ausschnitt aus einer einsträngigen Maschinenanordnung
darstellt. Für
die praktische Anwendung sind zur Vermeidung von tiefen Krafteinbrüchen mindestens
zwei Magnetkreisanordnungen (also eine zweisträngige Einheit) mit entsprechender
Speisung erforderlich.
-
Die Wanderfeldvariante bei TF-Maschinen
-
Dass
nun von den Spulen der Rückschlusselemente
nicht nur Wechselfeld-, sondern auch Wanderfeldanordnungen (durch
mehrsträngige
Wicklungen) gespeist werden können,
ist in 9a am Beispiel der Stränge a, b,
c angedeutet. Gegenüber
der einsträngigen
Anordnung nach 8 weist die Spulenanordnung
nun drei überlappte
Spuleneinheiten auf, die eine verhältnismäßig große Polteilung erfordern. Die
Magnetisierung der von den Strömen
erzeugten Feldkomponente Ba erfolgt von
den in x-Richtung verlaufenden Leitern der Wicklungen Wf und Wf', deren Querschnitte
sich gegenüber
einer Strangeinheit (der x,y-Ebene) auf den doppelten Wert vergrößert, sh. 9b.
In 9c ist die Strom- und Ba-Verteilung
der dreisträngigen
Wicklung für
die Position des Strommaximalwertes dargestellt.
-
Die
x-Verteilung des zwischen den Sr-Elementen verlaufenden Stroms entspricht
dem bekannten Schema bei dreisträngigen
Wicklungen. Für
die in x-Richtung fließenden
Ströme
treten die Maximalwerte um eine halbe Polteilung versetzt auf.
-
Der Übergang
zur Technologie der longitudinalen Magnetkreise (LF-MK) mit Sammler
und vergrößerter Polteilung.
-
Ein
topologisches Kennzeichen der TF-Technologie sind die den magnetisierenden
Längsleiter umschließenden Rückschlusselemente
ferromagnetischer Art. Für
die LF-Technologie kennzeichnend sind die in Längsrichtung angeordneten Rückschlusselemente
außerhalb
der in z-Richtung verlaufenden (magnetisierenden) Ströme. In beiden
Fällen
ist der Sammler in der Lage, die Funktion eines magnetischen Längsleiters
zu übernehmen.
-
Die
in 9c gezeichnete Wanderfeld-Stromverteilung der
TF-Variante legt nahe, dass sie mit einer Modifikation der MK-Teile
auch einem LF-Stator mit ferromagnetischem Rückschlusselement zugeordnet
werden kann, wobei sie die Magnetisierungsfunktion zur Erzeugung
von Ba übernimmt. Ausgehend
von 9b kann der TF-Magnetkreis entlang der Mittellinie
getrennt werden, wenn die in Längsrichtung
erforderlichen magnetischen Verbindungen zwischen den Sr-Elementen
(Joche) hergestellt sind. Zur Minimierung der durch die Längsleiter verursachten
Verluste dient eine Verbreiterung der Polflächen in z-Richtung. Aus der
TF-Wanderfeldvariante entsteht auf diese Weise eine LF-Wanderfeldmaschine
ohne grundsätzliche
Kraftdichteeinbuße. Aus
der Tatsache, dass der beschriebene Übergang mit dreisträngiger Wanderfeldanordnung
vollzogen wurde, sollte nicht geschlossen werden, dass nur diese
Wicklungsart für
eine LF-Anwendung des Sammlers mit vergrößerter Polteilung geeignet
ist. Unter der Voraussetzung, dass Magnetkreisanordnungen durch
den Kreisen indi viduell zugeordnete Spulen erregt werden, lassen
sich sowohl Wechselfeld als auch Wanderfeldkonzepte der verschiedensten
Art realisieren.
-
Die doppelseitigen Varianten beim LF-Magnetkreis
-
Der
höchste
Kompaktheitsgrad für
die Anwendung von TF- und LF-Magnetkreisen wird durch die Verschmelzung
zweiter einseitiger Magnetkreise zu einer Doppelanordnung, wie z.B.
im Falle der TF-Konfiguration in 6 und 7 beschrieben, erzielt.
Die auf die Gesamtmasse der aktiven Teile bezogene Kraft erreicht
hierbei ihren Höchstwert. Durch
den Übergang
zu einer den Einzelelementen Sr zugeordneten Spulenwicklung muss
nun die Erregeranordnung fest dem Läufer L zugeordnet werden. Für Doppelanordnungen
bieten sich zwei Möglichkeiten
an: Die Erregeranordnung kann im Zentrum des MK oder an seinen beiden
Außenseiten
positioniert werden. Für
den Stator ergeben sich dadurch zwei Alternativpositionen: Zweigeteilt
im äußeren Bereich oder
in der Mitte. Je nach Anwendungsfall sprechen Vor- und Nachteile
unterschiedlich für
beide denkbaren Lösungen.
-
10a zeigt für
eine Statorausführung
mit einsträngger
Wechselfeldwicklung die doppelseitige MK-Anordnung in der x,y-Ebene.
Die beiden Erregeranordnungen Lm und Lm' bilden gleichzeitig den magnetischen
Rückschluss
im äußeren Bereich.
Die Aufteilung der Wicklungen W1 und W2 auf Sr1 und Sr2 ist so vorgenommen,
dass die ferromagnetischen Statorteile, die auch Längsverbindungen
aufweisen können,
in z-Richtung mit dem Gehäuseteil
G fest verbunden werden können.
-
Wie 10b zeigt, lassen sich die Erregerteile Lm und
Lm' gut in den Rotorkörper Ls
integrieren.
-
Bei
durchgehend einsträngiger
Ausführung des
gesamten Maschinenumfangs in der Form von 10a würde eine
zweisträngige
Maschine aus zwei baulich identischen Hälften, wie in 10b bestehen, wobei eine Hälfte gegenüber der anderen um eine halbe
Polteilung versetzte MK-Teile aufweist, und diese mit 90° el phasenverschobenen
Wechselströmen
gespeist werden. Für
Maschinen großer Leistung
liegt eine Ausführung
mit höheren
Strangzahlen nahe, was in unterschiedlicher Weise, etwa durch einen
zonenweisen Versatz der Statorelemente, am Umfang oder durch Wahl
einer Polteilungsverstimmung für
die Spulen W1 und W2 zu realisieren ist.
-
Schließlich zeigt 11 den
vergrößerten einseitigen
Ausschnitt einer Polteilung aus einer LF-Anordnung mit einsträngiger Wicklung
W entsprechend der 10a. Zur Erzielung einer hohen
Kraftdichte ist die Sammleranordnung Lm mit einem verstärkten Mittelelement
Em, das breiter als die durchschnittlichen Elemente E1 ist, ausgeführt. Die
Permanentmagnete Mm im Grenzbereich zur Nachbarpolteilung sind gegenüber den
Elementen M1 ebenfalls verstärkt.
Mit der erhöhten
magnetischen Leitfähigkeit
in x-Richtung entsteht eine erhöhte
mittlere magnetische Flussdichte als Ursache für eine ebenfalls erhöhte Kraftdichte.
Auch die Erhöhung
der Querabmessung lm des Sammlers, in der
Größenordnung
der Polteilung gewählt,
trägt zu
diesem Effekt bei.