DE102006022929A1 - Fahrzeugbauteil aus Polycarbonat mit angeformter Verbindungseinrichtung - Google Patents
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Abstract
Die Erfindung betrifft ein Bauteil eines Fahrzeugs, das aus Polycarbonat mit einer ersten Komponente und einer zweiten Komponente hergestellt ist, wobei erfindungsgemäß vorgesehen ist, dass die erste Komponente (10; 20) oder die zweite Komponente (11; 21) eine Verbindungseinrichtung zum Anbringen zumindest eines weiteren Teils (7; 14) enthält oder als solche ausgebildet ist.
Description
- Die Erfindung betrifft ein Bauteil eines Fahrzeugs, das aus Polycarbonat mit einer ersten Komponente und einer zweiten Komponente hergestellt ist.
- Aus der
DE 197 16 390 C1 ist ein bewegbarer Deckel eines Fahrzeugdaches offenbart, der als Kunststoffspritzteil gebildet ist und randseitig umlaufend einstückig mit einem Dichtungsträger gebildet ist, der zum Anbringen einer Dichtung vorgesehen ist. Eine rahmenartige Versteifung des Deckels ist im Übergangsbereich vom Dichtungsträger zum Deckel als Hohlkammerstruktur geformt, die jedoch Einfallstellen an der Oberfläche des Deckels erzeugen kann, wodurch das optische Erscheinungsbild beeinträchtigen sein kann. - Aus der
DE 101 53 067 B4 ist ein bewegbarer Deckel für eine Öffnung eines Fahrzeugdaches bekannt geworden, der eine Deckelplatte aus einem transparenten Kunststoff wie Polycarbonat und eine darauf angebrachte insbesondere transparente Folie hoher Kratzfestigkeit aufweist. - Aufgabe der Erfindung ist es, ein eingangs genanntes Bauteil zu schaffen, das hinsichtlich einer einfachen Herstellung verbessert ist.
- Diese Aufgabe wird bei dem oben genannten Bauteil erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass die erste Komponente oder die zweite Komponente eine Verbindungseinrichtung zum Anbringen zumindest eines weiteren Teils enthält oder als solche gebildet ist. Hierdurch wird in besonders einfacher Weise eine einstückig geformte Verbindungseinrichtung bereitgestellt, die insbesondere aus demselben Material wie die entsprechende Komponente gebildet ist.
- Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.
- Insbesondere ist das Bauteil als Scheibe oder scheibenförmig gebildet. Der Begriff "Scheibe" ist dabei sehr breit zu verstehen und soll jeden eben oder gekrümmt verlaufenden, flächig ausgedehnten Plattenkörper umfassen, von welchem eine Flachseite eine sichtbare Aussenfläche des betreffenden Fahrzeugs bildet, sei es im eigentlichen Karosseriebereich oder im transparenten Aussenhautbereich, der auch als Verscheibung oder "Glazing" bezeichnet wird.
- Vorzugsweise ist die Verbindungseinrichtung eine Scharnieranordnung mit insbesondere zumindest zwei voneinander beabstandeten Scharnierteilen. Dabei kann die Verbindungseinrichtung als Clipse oder Profile zum Aufnehmen von Befestigungsteilen, insbesondere eines Keders, die mit weiteren Teilen wie Stoffe oder Platten verbunden sind, vorgesehen sein.
- Gemäß einer weiteren Gestaltung ist die Verbindungseinrichtung als Aufnahmeprofil für ein Dichtungsprofil gebildet.
- Des weiteren kann die Verbindungseinrichtung als Aufnahmeprofil für einen daran festlegbaren Rahmen gebildet sein. Dabei kann das Aufnahmeprofil mit zumindest einer Verzahnung gebildet sein, an der eine Gegenverzahnung des Rahmens im Eingriff ist.
- Die Verbindungseinrichtung kann des weiteren einen insbesondere durch Ultraschall thermoplastisch umformbaren Nietstift enthalten.
- Nachfolgend werden Ausführungsbeispiele des Bauteils unter Bezugnahme auf die Zeichnung näher erläutert. Es zeigt:
-
1 in einer perspektivischen Draufsicht ein erfindungsgemäßes Bauteil mit einer angeformten Verbindungseinrichtung in Gestalt eines Scharniers; -
2 in einer perspektivischen Draufsicht ein Bauteil mit einer weiteren Ausführungsform einer Verbindungseinrichtung für einen Keder; -
3 in einer Schnittansicht die in2 dargestellte Verbindungseinrichtung; -
4 in einer perspektivischen Draufsicht ein Bauteil mit einer weiteren Ausführungsform einer Verbindungseinrichtung für eine Dichtung; -
5 in einer Schnittansicht ein Bauteil mit einer weiteren Ausführungsform einer Verbindungseinrichtung für einen Rahmen; -
6 in einer seitlichen Draufsicht die in5 dargestellte Verbindungseinrichtung; -
7 in einer seitlichen Draufsicht ein Bauteil mit einer weiteren Ausführungsform einer Verbindungseinrichtung für eine Schiene vor deren Anbau; und -
8 in einer seitlichen Draufsicht das Bauteil der7 nach dem Anbau der Schiene durch Ultraschallverformung. - Ein Bauteil
1 eines Fahrzeugs, z. B. ein hinteres Dachelement eines Hardtop-Klappdaches eines Cabriolets (in1 ist lediglich ein unterer Randabschnitt dargestellt), ist als Zweikomponenten-Spritzgußteil hergestellt. Die erste Komponente2 besteht aus Polycarbonat und bildet ein schalenförmiges Außenteil, das zumindest in einem Bereich, z. B. an der Stelle einer Heckscheibe, transparent gebildet ist. Das Dachelement1 ist über nicht dargestellte Lagereinrichtungen an einem Dachgestänge angebracht, mit dem das Dachelement1 bzw. das gesamte Klappdach zwischen seiner Offenstellung in einem Ablageraum des Fahrzeugs und seiner Schließstellung über dem Fahrzeuginnenraum in bekannter Weise verstellbar ist. - Eine zweite Komponente
3 des Bauteils bzw. Dachelements1 ist an die erste Komponente2 innen- oder unterseitig (bezüglich des hinteren Dachelements1 bei geschlossenem Dach) zumindest über einen randseitigen rahmen- oder streifenförmigen Bereich angespritzt und bildet eine Verbindungseinrichtung in Gestalt einer Scharnieranbindung4 mit mehreren voneinander beabstandeten Scharnierlagern5 . In die Abstände zwischen den Scharnierlagern5 greifen Lagerteile6 eines Bauelements7 ein. Durch fluchtende Bohrungen8 in den Scharnierlagern5 und den Lagerteilen6 ist zumindest ein Lager- oder Scharnierstift9 geschoben, so dass das Bauelement7 mittels der Scharnieranbindung4 an dem Dachelement1 schwenkbar gelagert ist. Das Bauelement7 ist z. B. eine Abdeckklappe für eine Durchtrittsöffnung des Dachgestänges des Cabriolets. Die Bewegung der Abdeckklappe kann z. B. über eine Federeinrichtung und eine vom Dachgestänge abgeleitete Betätigungseinrichtung erfolgen. Diese einstückig geformte Scharnieranbindung4 ermöglicht eine Übertragung oder Aufnahme hoher Lagerkräfte. - Eine derartige Scharnieranbindung kann auch an einem aus Polycarbonat hergestellten vorderen Dachelement eines Klappdaches als dem obigen Beispiel vergleichbare Lagerung einer Sonnenblende angebracht sein.
- Grundsätzlich kann das Bauelement
7 auch eine Hutablage sein, die mittels der Scharnieranbindung4 am Hinterrand des hinteren Dachelements oder auch am Vorderrand eines Verdeckkastendeckels schwenkbar gelagert sein kann. - Des weiteren können klappbare Handgriffe oder dergleichen über eine derartige Scharnieranbindung
4 an einem Fahrzeugteil wie z. B. einem Dachteil angebracht werden. - Gemäß einer abgewandelte Ausführungsform (nicht dargestellt) ist die Scharnieranbindung als Schnappverbindung gebildet, bei der jedes Scharnierlager zwei schenkelartig angeordnete schalenartige flexible Greifteile enthält, zwischen die ein zylindrisches Lagerteil des Bauelements eingeschnappt werden kann. Diese Gestaltung kann für ein einfach aufgebautes Spritzgusswerkzeug und für das Entformen des gespritzten Werkstücks vorteilhaft sein.
- Durch diese Scharnieranbindungen erübrigen sich Klebe- oder Schraubenverbindungen für ein an dem Dachelement anzubringendes Scharnier oder dergleichen. Damit wird der Herstellungsprozess vereinfacht, da ein ansonsten erforderlicher Montagevorgang des Scharniers an das Dachelement entfällt.
- Bei einem weiteren Ausführungsbeispiel (siehe
2 und3 ) sind mittels einer an die Innenseite einer ersten Komponente10 angespritzten zweiten Komponente11 Clipse12 , Profile oder dergleichen als Verbindungseinrichtung zur Aufnahme eines Keder13 eines Himmelstoffs14 oder eines plattenförmigen Verkleidungselementes gebildet. Die Clipse12 ragen voneinander beabstandet und abwechselnd beidseitig eines stabförmig gebildeten Aufnahmeraumes von der zweiten Komponente11 ab. Der Keder13 , der über beabstandete Laschen15 des Himmelstoffs14 mit diesem verbunden ist, wird an den flexiblen Clipsen12 eingeschnappt und legt den Himmelstoff14 lösbar fest. - Bei einem weiteren Ausführungsbeispiel des Bauteils (siehe
4 ) ist eine zweite Komponente21 an die erste Komponente20 zumindest über einen Randbereich an deren Unterseite angespritzt und enthält eine seitlich über die erste Komponente20 hinausragende und z. B. abwärts gekröpfte Verlängerung22 , die mit einem T-förmigen Ende23 gebildet ist und eine Verbindungseinrichtung zum Aufnehmen einer Dichtung24 bildet. In alternativer Gestaltung ist die Verlängerung an die erste Komponente20 angeformt. Zusätzlich könnten auch beide Komponenten20 ,21 eine gemeinsame Verlängerung bilden, die als Verbindungseinrichtung geformt ist und aus einer oberen Hälfte und einer unteren Hälfte besteht. - Bei einem weiteren Ausführungsbeispiel (siehe
5 und6 ) enthält die an eine erste Komponente30 insbesondere unterseitig angespritzte zweite Komponente31 eine Verbindungseinrichtung in Gestalt zweier Zahnleisten32 , die sich voneinander beabstandet und parallel zueinander an der Unterseite der zweiten Komponente31 erstrecken. Die nach unten gerichtete Verzahnung ist zum Eingriff mit zwei zugeordneten und eine entsprechende Verzahnung aufweisenden Stegen33 eines Rahmens34 vorgesehen, der an der Unterseite des Bauteils35 mittels einer zwischen den beiden Stegen33 angeordneten Kleberaupe36 befestigt ist. Hiermit wird eine in Längsrichtung der Stege33 schubsteife Verbindung des Rahmens34 an dem Bauteil35 bereitgestellt, wobei der Rahmen34 zur Versteifung des Bauteils35 und zur Höhenangleichung an die Einbauumgebung befestigt wird. Die Befestigung des Rahmens34 kann grundsätzlich auch mittels Schrauben, Nieten oder dergleichen erfolgen. - Der Rahmen
34 kann aus Kunststoff oder Blech hergestellt sein oder er kann auch ein aus Kunststoff und Blech geformtes Hybridteil sein. Der Rahmen34 kann zusätzlich Funktionen für eine Verkleidung, Führung oder ähnliche Aufgaben erfüllen. - Ein weiteres Ausführungsbeispiel (siehe
7 und8 ) zeigt ein Bauteil40 wie z. B. einen Schiebedachdeckel oder ein Dachteil eines Klappdaches mit einer ersten Komponente41 aus Polycarbonat und einer daran zumindest bereichsweise angespritzten zweiten Komponente42 aus Polycarbonat oder einem Polycarbonat-Blend, wobei die zweite Komponente42 als Verbindungseinrichtung zumindest einen beim Spritzgießen der zweiten Komponente42 hergestellten Befestigungsstift43 mit einem vorderseitig ausgebildeten Nietstift44 enthält. Zum Befestigen eines Bauelements45 , z. B. einer Metallschiene einer Führungs- und Lagereinrichtung für das Bauteil40 , wird dieses derart an den Befestigungsstift43 angesetzt, dass dessen Nietstift44 durch eine Bohrung46 der Metallschiene45 hindurchgreift. Anschließend wird der Nietstift46 unter Verwendung einer Sonotrode47 mittels Ultraschallschweißen zu einem Nietkopf48 verformt, der die Metallschiene45 fest an der zweiten Komponente42 bzw. dem Bauteil40 hält. -
- 1
- Bauteil
- 2
- erste Komponente
- 3
- zweite Komponente
- 4
- Scharnieranbindung
- 5
- Scharnierlager
- 6
- Lagerteil
- 7
- Bauelement
- 8
- Bohrung
- 9
- Lager- oder Scharnierstift
- 10
- erste Komponente
- 11
- zweite Komponente
- 12
- Clips
- 13
- Keder
- 14
- Himmelstoff
- 15
- Lasche
- 20
- erste Komponente
- 21
- zweite Komponente
- 22
- Verlängerung
- 23
- T-förmiges Ende
- 24
- Dichtung
- 30
- erste Komponente
- 31
- zweite Komponente
- 32
- Zahnleiste
- 33
- Steg
- 34
- Rahmen
- 35
- Bauteil
- 36
- Kleberaupe
- 40
- Bauteil
- 41
- erste Komponente
- 42
- zweite Komponente
- 43
- Befestigungsstift
- 44
- Nietstift
- 45
- Bauelement
- 46
- Bohrung
- 47
- Sonotrode
- 48
- Nietkopf
Claims (8)
- Bauteil eines Fahrzeugs, das aus Polycarbonat mit einer ersten Komponente und einer zweiten Komponente hergestellt ist, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Komponente (
10 ;20 ;) oder die zweite Komponente (11 ;21 ) eine Verbindungseinrichtung zum Anbringen zumindest eines weiteren Teils (7 ;14 ) enthält oder als solche gebildet ist. - Bauteil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Verbindungseinrichtung eine Scharnieranordnung (
4 ) mit insbesondere zumindest zwei voneinander beabstandeten Scharnierteilen (5 ,6 ) ist. - Bauteil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Verbindungseinrichtung als Clipse (
12 ) oder Profile zum Aufnehmen von Befestigungsteilen, insbesondere eines Keders (13 ), die mit weiteren Teilen wie Stoffe oder Platten verbunden sind, vorgesehen ist. - Bauteil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Verbindungseinrichtung als Aufnahmeprofil (
23 ) für ein Dichtungsprofil (24 ) gebildet ist. - Bauteil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Verbindungseinrichtung als Aufnahmeprofil (
32 ) für einen daran festlegbaren Rahmen (33 ,34 ) gebildet ist. - Bauteil nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Aufnahmeprofil (
32 ) mit zumindest einer Verzahnung gebildet ist, an der eine Gegenverzahnung des Rahmens (33 ,34 ) im Eingriff ist. - Bauteil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Verbindungseinrichtung einen insbesondere durch Ultraschall thermoplastisch umformbaren Nietstift (
44 ) enthält. - Bauteil nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass das Bauteil ein Dachelement eines Falt- oder Klappverdecks eines Fahrzeugs, insbesondere eines Cabriolets ist.
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
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OP8 | Request for examination as to paragraph 44 patent law | ||
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R016 | Response to examination communication | ||
R018 | Grant decision by examination section/examining division | ||
R020 | Patent grant now final |
Effective date: 20120503 |
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