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Die
Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Zerkleinern von Aufgabegut
gemäß dem Oberbegriff
des Patentanspruchs 1.
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Gattungsgemäße Vorrichtungen
sind beispielsweise aus der
DE
202 16 056 oder
DE
202 08 606 bekannt. Die dort offenbarten Scheibenmühlen zeichnen
sich durch einen von einem Gehäuse
umschlossenen Zerkleinerungsraum aus in dem um eine zentrale Rotationsachse
rotierende Zerkleinerungswerkzeuge angeordnet sind. Die Zerkleinerungswerkzeuge
liegen sich dabei unter Einhaltung eines identischen Radialabstands
zur Rotationsachse in axialem Abstand gegenüber und bilden so einen rotationssymmetrischen
Mahlspalt, in dem die Zerkleinerungsarbeit stattfindet.
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Das
Aufgabegut wird axial in den Zentralbereich des Zerkleinerungsraums
eingeleitet und anschließend
in eine radiale Richtung umgelenkt, wo es von den profilierten Oberflächen der
rotierenden Zerkleinerungswerkzeuge erfasst und zerkleinert wird.
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Während des
Betriebs einer gattungsgemäßen Vorrichtung
sind die Zerkleinerungswerkzeuge einer starken mechanischen Beanspruchung
ausgesetzt, die unter anderem von der Art und der Reinheit des Aufgabeguts
abhängt.
In der Folge kommt es zu einem natürlichen Verschleiß der Zerkleinerungswerkzeuge,
der mit fortschreitender Werkzeugstandzeit zunehmend die Qualität des Endprodukts
beeinträchtigt.
Aus Gründen des
Verschleißes
ist es daher notwendig, in regelmäßigen Zeitintervallen die verbrauchten
Zerkleinerungswerkzeuge durch neue zu ersetzen.
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Eine
andere Ursache für
häufige
Wechsel der Zerkleinerungswerkzeuge ergibt sich bei der Anpassung einer
gattungsgemäßen Vorrichtung
an ein anderes Aufgabegut oder ein anderes zu erreichendes Endprodukt. Insbesondere
bei der Lohnmahlung kann das Aufgabegut von Auftrag zu Auftrag variieren,
so dass eine Anpassung der Zerkleinerungswerkzeuge an das wechselnde
Aufgabegut durch Verwendung geeigneter Zerkleinerungswerkzeuge notwendig
ist.
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Mit
jedem Wechsel der Zerkleinerungswerkzeuge sind zwangsläufig beträchtliche
Stillstandszeiten der Zerkleinerungsvorrichtung verbunden, die für den Betreiber
der Vorrichtung einen Produktionsausfall bedeuten. Die Stillstandszeiten
haben somit einen maßgeblichen
Einfluss auf die Wirtschaftlichkeit einer gattungsgemäßen Vorrichtung.
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Vor
diesem Hintergrund liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, die
durch den Wechsel der Zerkleinerungswerkzeuge bedingten Stillstandszeiten
zu minimieren, ohne dabei die Funktionalität der Erfindung einzuschränken.
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Diese
Aufgabe wird durch eine Vorrichtung mit den Merkmalen des Patentanspruchs
1 gelöst.
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Vorteilhafte
Weiterbildungen ergeben sich aus den Unteransprüchen.
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Als
problematisch bei Auffindung einer Lösung dieser Aufgabe erweist
es sich, dass das Ausmaß der wechselbedingten
Stillstandszeiten von vielerlei Faktoren abhängen. Beispielhaft seien die
Materialgüte
der Zerkleinerungswerkzeuge, die Zugänglichkeit ins Maschineninnere,
die Art der Befestigung der Werkzeuge, und dergleichen genannt.
Daraus ergibt sich die Notwendigkeit, dass bei einer geeigneten
Lösung
alle Faktoren zu berücksichtigen
sind, damit sich ein Erfolg auch spürbar einstellt. Es ist das
Verdienst der Erfindung mit nur geringem konstruktiven Mehraufwand
eine Lösung
gefunden zu haben, die diesen Anforderungen gerecht wird.
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Durch
die Anordnung der Zerkleinerungswerkzeuge auf einem Wechselring
werden mit dem Tausch des Wechselrings alle Zerkleinerungswerkzeuge
komplett gewechselt. Insbesondere bei der Verwendung von Einzelsegmenten
als Zerkleinerungswerkzeuge kommt dieser Vorteil besonders stark
zum Tragen, da mit der Befestigung der einzelnen Segmente ein beträchtlicher
Aufwand für
die Montage und Demontage verbunden ist. Dank der Erfindung ist
es bei Vorhalten zusätzlicher
Wechselringe möglich,
die einzelnen Segmente außerhalb
der Zerkleinerungsvorrichtung auf dem zusätzlichen Wechselring anzubringen,
ohne den Zerkleinerungsbetrieb zu unterbrechen. Die Stillstandszeit
reduziert sich damit lediglich auf die Zeitspanne für den Tausch
des Wechselrings, was mit dem Lösen
bzw. Anziehen weniger Schrauben ausführbar ist.
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Die
Verwendung eines erfindungsgemäßen Wechselrings
erlaubt zudem eine verschleißoptimierte Konstruktion
der Vorrichtung. Waren bei bekannten Vorrichtungen die Zerkleinerungsfunktion
und die Lastabtragungsfunktion in den Zerkleinerungswerkzeugen vereint,
so ist nun gemäß der Erfindung
eine Zuordnung dieser Funktionen zu unterschiedlichen Maschinenkomponenten
vorgesehen. Die Lastabtragungsfunktion übernimmt vollständig der
Wechselring, der daher aus einem weicheren und weniger hochwertigen
Stahl bestehen kann und daher eine große Widerstandsfähigkeit
gegenüber
dynamischer Beanspruchung besitzt. Den Zerkleinerungswerkzeugen
hingegen kommt innerhalb einer erfindungsgemäßen Vorrichtung keine tragende Funktion
mehr zu. Sie können
daher aus einem extrem harten und damit verschleißfesten
Material hergestellt sein. Eine solche Kombination zeichnet sich
durch längere
Werkzeugstandzeiten aus bei gleichzeitig niedrigeren Herstellungskosten.
Dabei bleibt die volle Funktionalität einer erfindungsgemäßen Vorrichtung
erhalten, da sowohl ringförmige
Zerkleinerungswerkzeuge mit einer einfachen radialen Riffelung Verwendung
finden können,
als auch segmentförmige
Zerkleinerungswerkzeuge, deren Riffelung zur Anpassung an die Art
des Aufgabeguts und die Eigenschaften des Endprodukts variieren
kann.
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Bei
einer einfachen Ausführungsform
der Erfindung ist ein erfindungsgemäßen Wechselring wenigstens
bei den rotierenden Zerkleinerungswerkzeugen vorgesehen, da dort
die mechanische Beanspruchung und damit der Verschleiß höher ist.
Vorzugsweise sind jedoch beide, den Mahlspalt bildende Zerkleinerungswerkzeuge
jeweils auf einem Wechselring angeordnet. Dabei umfasst die Erfindung
sowohl Ausführungsformen,
bei denen beide Wechselringe auf rotierenden Tragscheiben befestigt
sind, als auch solche, bei denen ein Wechselring ortsfest an der
Vorrichtung gelagert ist.
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In
vorteilhafter Weiterbildung der Erfindung ist der Wechselring in
radialer Richtung unterteilt in einen äußeren Umfangsbereich, der die
Aufnahme für
die Zerkleinerungswerkzeuge bildet, und einen inneren Umfangsbereich
zu dessen Befestigung an der Tragscheibe. Dadurch ist die Montage
der Zerkleinerungswerkzeuge außerhalb
der Zerkleinerungsvorrichtung von der Hinterseite des Wechselrings
aus möglich,
um nicht die wirksame Zerkleinerungsfläche durch Schraubenköpfe und
dergleichen zu mindern oder zu beeinträchtigen. Durch eine entsprechende
Ausbildung der Tragscheibe wird gegebenenfalls der Schraubenkopf
an der Hinterseite des Wechselrings von der Tragscheibe überdeckt
und ist damit vor Materialansammlungen und mechanischen Beanspruchung
geschützt,
die ein Lösen
der Befestigungsschrauben ansonsten erschweren würden.
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Die
Aufnahme der Zerkleinerungswerkzeuge am Wechselring erfolgt gemäß einer
vorteilhaften Ausführungsform
der Erfindung durch der Form der Zerkleinerungswerkzeuge entsprechende
Vertiefungen, so dass der Kraftschluss mittels Formschluss erzeugt
wird. Die Befestigungsschrauben dienen dabei im wesentlichen zur
Fixierung der Zerkleinerungswerkzeuge in der Vertiefung.
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Der
zur Befestigung des Wechselrings an der Trägerscheibe dienende innere
Umfangsbereich ermöglicht
ein Verschrauben des Wechselrings von der dem Mahlspalt zugewandten
Vorderseite des Wechselrings, da hier keine Überdeckung durch die Zerkleinerungswerkzeuge
besteht. Durch eine solche konstruktive Ausbildung ist die Zugänglichkeit
der Befestigungsmittel bei geöffneter
Gehäusetür (1)
optimal gegeben, so dass die Demontage bzw. Montage des Wechselrings
erleichtert und daher schneller ausführbar ist.
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Vorzugsweise
erfolgt die Befestigung in diesem Bereich ebenfalls über einen
Formschluss, der einerseits eine Zentrierung des Wechselrings bewirkt
und daher einer Unwucht vorbeugt. Andererseits wird über die den
Formschluss bildenden Elemente eine günstige Kraftableitung von den
Zerkleinerungswerkzeugen in die Unterkonstruktion erreicht.
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Bevorzugt
ist ferner eine Ausführungsform
der Erfindung, bei der sich der Wechselring mit seinem Außenumfang über den
Außenumfang
der Tragscheibe hinaus erstreckt. Auf diese Weise kann die Tragscheibe verhältnismäßig klein
dimensioniert bleiben, was zunächst
zu einer Materialersparnis und damit einer Kosteneinsparung führt. Darüber hinaus
wird mit einer derartigen konstruktiven Ausbildung eine Massekonzentration in
der Nähe
der Rotationsachse erreicht und somit die kinetische Energie des
Rotors während
des Betriebs einer erfindungsgemäßen Vorrichtung
gering gehalten. Insbesondere bei hohen Drehzahlen mit großen Umfangsgeschwindigkeiten
gewinnt dieser Sachverhalt an Bedeutung.
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In
Weiterbildung des Gedankens der Massenminimierung und Massenkonzentration
im Bereich der Rotationsachse wird erfindungsgemäß vorgeschlagen, den Wechselring
aus Kunststoff, vorzugsweise aus kohlefaserverstärktem Kunststoff herzustellen,
der sich durch eine hohe Festigkeit bei geringem Gewicht auszeichnet.
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Gemäß einer
vorteilhaften Ausführungsform
der Erfindung sind die Zerkleinerungswerkzeuge auf den Wechselring
geklebt. Dadurch entsteht eine vollflächige Befestigung der Zerkleinerungswerkzeuge
in der Klebefuge, so dass die Zerkleinerungswerkzeuge extrem dünnwandig
ausgebildet sein können,
ohne bei deren Montage zu zerbrechen.
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Gemäß einer
besonderen Ausführungsform
der Erfindung ist vorgesehen, die. Klebeverbindung mittels eines
thermisch deaktivierbaren Klebers auszuführen. Dadurch lassen sich durch
einfaches Erwärmen
des Wechselrings bzw. des Trägerrings
die Zerkleinerungselemente von der Tragkonstruktion lösen, so
dass diese zur Aufnahme neuer unverbrauchter Zerkleinerungswerkzeuge
wieder zur Verfügung
stehen.
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Derartig
dünne Zerkleinerungswerkzeuge
eignen sich insbesondere bei einer Ausführungsform der Erfindung, bei
der der Wechselring an seiner dem Mahlspalt zugewandten Innenseite
im wesentlichen eben ausgebildet ist. Dadurch entfällt der
Bearbeitungsschritt des Ausdrehens einer ringförmigen Ausnehmung bei der Herstellung
des Wechselrings, mit dem Vorteil einer kostengünstigen Produktion.
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Eine
weitere Ausführungsform
der Erfindung sieht vor, die Zerkleinerungswerkzeuge auf einem Trägerring
anzuordnen, und die dabei entstehende Einheit aus Zerkleinerungswerkzeuge
und Trägerring
als Ganzes auf dem Wechselring zu befestigen. Auf diese Weise entfällt ein
Vorhalten mehrerer Wechselringe ohne die Stillstandszeiten nennenswert
zu vergrößern. Statt
dessen genügt
es, die konstruktiv einfacheren und billigeren Trägerringe
vorzuhalten, die im Bedarfsfalle nur noch in den Wechselring eingelegt
werden.
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In
Verbindung mit geklebten Zerkleinerungswerkzeugen eröffnet diese
Ausführungsform
der Erfindung zudem die Möglichkeit,
die Einheit aus Zerkleinerungswerkzeugen und Trägerring als Einwegprodukt einzusetzen,
ohne dabei die Wirtschaftlichkeit der Erfindung zu mindern.
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Die
Erfindung wird nachstehend anhand eines in den Zeichnungen dargestellten
Ausführungsbeispiels näher erläutert. Es
zeigen
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1 eine
Vorderansicht auf eine erfindungsgemäße Vorrichtung bei geöffneter
Gehäusetür,
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2 eine
Vorderansicht auf die in 1 dargestellte Vorrichtung bei
geschlossener Gehäusetür,
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3 einen
Vertikalschnitt durch die in 2 dargestellte
Vorrichtung entlang der Linie III-III, die
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4, 5 und 6 Teilschnitte
verschiedener Ausführungsformen
der Erfindung im Bereich des Wechselrings,
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7 eine
Teilansicht auf einen Wechselring mit segmentförmigen Zerkleinerungswerkzeugen
und
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8 eine
Teilansicht auf einen erfindungsgemäßen Wechselring mit ringförmigem Zerkleinerungselement.
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Anhand
der 1, 2 und 3 wird der
grundlegende Aufbau einer erfindungsgemäßen Vorrichtung beschrieben.
In den 1 und 2, die einmal eine Vorderansicht
bei geöffneter
und einmal bei geschlossener Gehäusetür 7 zeigen,
sieht man zunächst
einen Maschinenunterbau 1, der mit seinen Füßen 2 auf
einem festen Untergrund ruht. Die Oberseite des Maschinenunterbaus 1 bildet
eine Plattform, auf der die erfindungsgemäße Zerkleinerungsvorrichtung
aufgebaut ist.
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Die
Zerkleinerungsvorrichtung besitzt ein im wesentlichen trommelförmiges Gehäuse 3,
das einen Zerkleinerungsraum 4 umschließt. Das Gehäuse 3 weist an seiner
Vorderseite 5 eine zentrale kreisförmige Öffnung 6 auf, die
mit Hilfe einer um eine vertikale Achse 8 verschwenkbaren
Gehäusetür 7 verschließbar und
mit Verriegelungen 9 verriegelbar ist.
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Die
Gehäusetür 7 besitzt
eine ebenfalls zentrale Beschickungsöffnung 10, an die
von der Außenseite kommend
ein vertikaler und im Fußbereich
schräg
in die Beschickungsöffnung 10 mündender
Fallschlacht 11 anschließt. Über die Dicke der Gehäusetür 7 erweitert
sich die Beschickungsöffnung 10 konisch
zum Zerkleinerungsraum 4 hin. Der Materialaustrag erfolgt über einen
Materialabzug 13, der in der Darstellungsebene tangential
aus dem Gehäuse 3 führt und
der beispielsweise an eine Absauganlage angeschlossen sein kann.
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Die
Rückseite 14 des
Gehäuses 3 ist
verstärkt,
um so einen horizontalen Lagerbereich 15 mit den Lagergruppen 16 ausbilden
zu können.
Durch die Rückseite 14 des
Gehäuses 3 erstreckt
sich eine in den Lagergruppen 16 drehbar gelagerte Antriebswelle 24,
deren äußeres Ende
eine Mehrrillenscheibe 18 trägt. Die Mehrrillenscheibe 18 ist über Riemen
mit dem lediglich in den 1 und 2 dargestellten
Antriebsmotor 19 verbunden. Die Riemen laufen dabei innerhalb
einer Schutzverkleidung 20.
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Auf
dem gegenüberliegenden,
im Zerkleinerungsraum 4 befindlichen Ende der Antriebswelle 24 sitzt mit
ihrer Nabe 29 eine Tragscheibe 21, die mit der
Antriebswelle 24 in Rotation um die Rotationsachse 31 versetzt
werden kann. Die Scheibe 21 weist an ihrer der Öffnung 10 zugewandten
Fläche
radial verlaufende Verteilerrippen 12 auf.
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Die
Tragscheibe 21 dient zur Befestigung des Wechselrings 23 innerhalb
des Zerkleinerungsraums 4 und weist zu diesem Zweck auf
der dem Mahlspalt zugewandten Seite einen sich über den gesamten äußeren Umfang
erstreckenden Rücksprung 30 auf,
aus dessen radialer Begrenzungsfläche sich ein koaxial zur Rotationsachse 31 verlaufender
ringförmiger
Ansatz 39 erhebt.
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Der
Ansatz 39 wirkt mit einer entsprechend geformten Ringnut 38 am
inneren Umfangsbereich des Wechselrings 23 zusammen, um
durch den so erzeugten Formschluss die während des Zerkleinerungsbetriebs
auftretenden Kräfte
zu übertragen.
Zusätzlich
sind zur Fixierung des Wechselrings 23 im Rücksprung 30 der
Tragscheibe 21 sechs gleichmäßig über den Umfang verteilte Befestigungsschrauben 37 vorgesehen,
die ausgehend von der Mahlspaltebene sich in axialer Richtung durch
den Wechselring 23 hindurch in den ringförmigen Ansatz 39 erstrecken
(siehe auch 4 bis 6).
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Im äußeren Umfangsbereich
des Wechselrings 23 sieht man auf der dem Mahlspalt zugewandten
Seite eine ringscheibenförmige
Ausnehmung 28, die ebenfalls koaxial zur Rotationsachse 31 verläuft. Die
Ausnehmung 28 dient der Aufnahme der Zerkleinerungswerkzeuge 25 in
Form einzelner Segmente (7) oder eines gesamten Rings
(8). Mittels der Schrauben 26, die sich
von der Rückseite
des Wechselrings 23 über den
Grund der Ausnehmung 28 hinaus erstrecken, werden die Zerkleinerungswerkzeuge 25 in
der Ausnehmung 28 gehalten. Hingegen werden Radialkräfte durch
den Formschluss zwischen dem Wechselring 23 und den Zerkleinerungswerkzeugen 25 abgetragen,
insbesondere die die Ringschulter 27 bildende, äußere Anschlagfläche der
Ausnehmung 28 wirkt den im Betrieb auftretenden Fliehkräften entgegen.
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Ein
zur Mahlspaltebene spiegelbildlich ausgebildeter Wechselring 23' mit Zerkleinerungswerkzeugen 25' ist auf der
Innenseite der Gehäusetür 7 in
eine einen Formschluss mit der Rückseite
des Wechselrings 23' bildende
Ausnehmung 35 mittels Schrauben 47' befestigt. Auf diese Weise liegen
sich die Zerkleinerungswerkzeuge 25 und 25' unter Einhaltung
eines radialen Mahlspalts 36 axial gegenüber.
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Die 4, 5 und 6 zeigen
Teilschnitte durch verschiedene Ausführungsformen der Erfindung im
Bereich des Wechselrings 23 bzw. 23'. Der Einfachheit halber werden
für die
unterschiedlichen Ausführungsformen
für gleiche
oder modifizierte Teile so weit als möglich die gleichen Bezugszeichen
verwendet. Die 4 und 5 betreffen
Wechselringe, die an der Tragscheibe 21 befestigt sind,
während 6 einen
an der Gehäusetür 7 befestigten
Wechselring 23' zeigt.
Selbstverständlich
lassen sich alle gezeigten Ausführungsformen
von Wechselringen 23, 23' mit allen Zerkleinerungswerkzeugen 25 bzw. 25' kombinieren
und können
sowohl zur Befestigung an der Tragscheibe 21 als auch der
Gehäusetür 7 dienen.
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4 entspricht
weitestgehend der Darstellung in 3. Man sieht
insbesondere den Wechselring 23 mit Zerkleinerungswerkzeugen 25,
der über
den ringförmigen Ansatz 39 an
der Tragscheibe 21, die Ringnut 38 im Wechselring 23 und
den Schrauben 47 im Bereich des Rücksprung 30 verankert
ist.
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Im
Unterschied zu 3 endet bei der Ausführungsform
gemäß 4 die
Tragscheibe 21 nicht im inneren Umfangsbereich des Wechselrings 23,
sondern erstreckt sich radial nach außen fort, bis eine Überdeckung
der Schrauben 26 erreicht ist. Zur Aufnahme der Köpfe der
Schrauben 26 ist im Bereich der Ausnehmung in die Tragscheibe 21 eine
Ringnut 32 eingefräst,
in denen die Köpfe
der Schrauben 26 geschützt
vor Verschmutzung und mechanischer Beschädigung liegen.
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Die
in 5 dargestellte Ausführungsform der Erfindung eignet
sich in besonderer Weise für
eine Zerkleinerung des Aufgabeguts mit hoher Drehzahl und damit
hohen Umfangsgeschwindigkeiten der Zerkleinerungswerkzeuge 25.
Man sieht wiederum einen Wechselring 23, der in der unter 3 beschriebenen
Art und Weise an der Tragscheibe 21 befestigt ist. Der
Wechselring 23 besteht aus einem kohlefaserverstärkten Kunststoff
und besitzt daher ein äußerst geringes
Gewicht bei großer
Festigkeit.
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An
der dem Mahlspalt 36 zugewandten Seite besitzt der Wechselring 23 eine
die Rotationsachse 31 konzentrisch umlaufende flache Vertiefung 40,
in die die Zerkleinerungswerkzeuge 25 formschlüssig eingelegt sind.
Die Befestigung der Zerkleinerungswerkzeuge 25 in der Ausnehmung
erfolgt über
eine großflächige Klebefuge 33 zwischen
der Rückseite
der Zerkleinerungswerkzeuge 25 und dem Grund der Ausnehmung 40 im Wechselring 23.
Denkbar wäre
auch eine Verklebung der Zerkleinerungswerkzeuge 25 auf
eine plan ausgebildete Oberfläche
des Wechselrings 23.
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Die
großflächige Verklebung
führt zu
einer Befestigungsart mit einem und über die gesamte Fläche der Zerkleinerungswerkzeuge 25 gleichmäßigen Lasteintrag,
so dass Spannungsspitzen vermieden werden, wie ansonsten bei punktueller
Befestigung im Bereich der Schrauben entstehen würden. Die Zerkleinerungswerkzeuge 25 können folglich
wesentlich dünner
und damit leichter ausgebildet sein.
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In 6 ist
eine weitere Ausführungsform
der Erfindung gezeigt mit einer Anordnung des Wechselrings 23' an der Gehäusetür 7;
dessen Befestigung an einer Tragscheibe 21 aber ebenso
möglich
ist. Der Wechselring 23' ist
wie unter 3 beschrieben an der Rückseite
der Gehäusetür 7 befestigt,
wobei wiederum ein Formschluss zwischen dem ringförmigen Ansatz 39' im Gehäuse 7 sowie
der Ringnut 38' im
Wechselring 23' hergestellt
ist. Die Schrauben 37' dienen
der Fixierung des Wechselrings 23' in der durch den Formschluss vorgegebenen
Position.
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Im
Unterschied zu den zuvor beschriebenen Ausführungsformen werden bei der
in 6 dargestellten Variante die Zerkleinerungswerkzeuge 25' nicht unmittelbar,
sondern unter Zwischenschaltung eines Trägerringes 34 am Wechselring 23' befestigt.
Dabei kommt der Trägerring 34 formschlüssig in
einer ringscheibenförmigen
koaxialen Ausnehmung 41 auf der dem Mahlspalt zugewandten
Seite im Wechselring 23' zu
liegen und wird von Schrauben 26' in der Ausnehmung 41 gehalten,
die von der Rückseite
des Wechselrings 23' ausgehen.
Die dem Mahlspalt 36 zugewandte Fläche 42 des Trägerrings 34 ist
mit einem dünnen,
in der Dicke konstanten Belag aus Zerkleinerungswerkzeugen 25' beklebt. Die 7 und 8 zeigen
jeweils einen Umfangsabschnitt eines mit Zerkleinerungswerkzeugen 25 bestückten Wechselring 23.
In 7 sieht man Zerkleinerungswerkzeuge 25 in
Form von trapezförmigen
Segmenten 43. Deren wirksame Oberfläche wird von Riffelleisten 44 gebildet,
die innerhalb eines einzelnen Segments 43 parallel zueinander
verlaufen. Durch die Trapezform der einzelnen Segmente 43 ergeben
sich im Bereich der radial verlaufenden Stoßfugen kürzere Riffelleisten 44', mit einem
für diese
Art der Riffelung charakteristischen Mahlergebnis.
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Im
Gegensatz dazu bestehen die Zerkleinerungswerkzeuge 25 gemäß 8 aus
einer einstückigen, sich über den
gesamten Umfang des Wechselrings 23 erstreckenden Ringscheibe 45,
bei der alle Riffelleisten 46 radial ausgerichtet sind.
Auf diese Weise ergeben sich Abstände der Riffelleisten 45 untereinander,
die von innen nach außen
zunehmen, wodurch und sich ein anderes, ebenfalls charakteristisches
Mahlergebnis ergibt.
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Beim
Betrieb einer erfindungsgemäßen Zerkleinerungsvorrichtung
wird das Aufgabegut dem Fallschacht 11 aufgegeben, von
wo es zentral durch die Beschickungsöffnung 10 in den vom
Gehäuse 3 umschlossenen
Zerkleinerungsraum 4 gelangt. Dort stößt es zunächst auf den zentralen Bereich
der rotierenden Tragscheibe 21 und wird dort von den Verteilerrippen 12 mitgenommen
und einer Kreisbewegung unterworfen. Die dabei einsetzenden Zentrifugalkräfte lenken
das Aufgabegut in radialer Richtung den Zerkleinerungswerkzeugen 23, 23' zu.
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Beim
Passieren des von den Zerkleinerungswerkzeugen 23, 23' gebildeten
Mahlspalts 36 wird das Aufgabegut an den Riffelleisten 44 und 46 aufgeschlossen.
Mit Verlassen des Mahlspalts 36 in radialer Richtung ist
die Zerkleinerungsarbeit beendet und das Aufgabegut wird über den
tangentialen Materialabzug 13 weiteren Bearbeitungsstationen
zugeführt.
Die in 3 eingetragenen Pfeile 50 versinnbildlichen
den Materialfluss durch eine erfindungsgemäße Vorrichtung.
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Wird
infolge Verschleißes
oder der Umstellung auf ein anderes Aufgabegut ein Wechsel der Zerkleinerungswerkzeuge 25, 25' notwendig,
so wird hierzu bei stehender Tragscheibe 21 die Gehäusetür 7 geöffnet, wodurch
die Wechselringe 23, 23' von ihrer ansonsten dem Mahlspalt 36 zugewandten
Seite frei zugänglich werden.
Durch Lösen
der Schrauben 47, 47' kann der Wechselring 23, 23' abgenommen
und durch einen bereits vorab mit neuen Zerkleinerungswerkzeugen 25, 25' ausgestatteten
Wechselring 23 ersetzt werden. Nach Schließen und
Verriegelung der Gehäusetür 7 kann
nach kurzer Stillstandszeit der Zerkleinerungsbetrieb wieder aufgenommen
werden.
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Durch
Vorhalten zweier weiterer Wechselringe 23, 23' ist es somit
möglich,
während
des laufenden Betriebs die verbrauchten Zerkleinerungswerkzeuge 25, 25' von den zuvor
ausgebauten Wechselringen 23, 23' zu demontieren. Dies geschieht
entweder durch Lösen
der Schrauben 26 oder im Falle einer Klebeverbindung durch
Erhitzen des Klebers in der Klebefuge 33, wodurch der Kleber
seine Haltekraft verliert.
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Bei
der in 6 dargestellten Ausführungsform der Erfindung wird
der Wechselring 23' nach
Lösen der
Schrauben 47' ebenfalls
der Zerkleinerungsvorrichtung entnommen. Außerhalb der Zerkleinerungsvorrichtung
wird nach Lösen
der Befestigungsschrauben 26' der
Trägerring 34 entfernt
und durch einen bereits vorab vorbereiteten neuen Trägerring 34 mit
neuen Zerkleinerungswerkzeugen 25' ersetzt. Auf diese Weise genügt ein Paar
Wechselringe 23, 23' für den Betrieb
einer erfindungsgemäßen Vorrichtung.
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