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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren zum rechnergestützten Betreiben eines Kommunikationsnetzwerks,
bei dem ein Endgerät
zwecks Registrierung in dem Kommunikationsnetzwerk an einen bestimmten Rechner
des Kommunikationsnetzwerks eine Registrierungsnachricht sendet,
wobei die Registrierungsnachricht Teil einer Registrierungsprozedur
des Endgeräts
in dem Kommunikationsnetzwerk ist. Die Erfindung betrifft ferner
einen Rechner, der eine Registrierungsnachricht von einem Endgerät entgegennimmt
sowie ein eine Registrierungsnachricht sendendes Endgerät.
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Das
Session Initiation Protocol (SIP) ist ein Netzprotokoll zum Aufbau
einer Kommunikationssitzung (Session) zwischen zwei oder mehr Endgeräten. Als
Endgerät
wird im Rahmen der vorliegenden Erfindung sowohl ein physikalisches
Endgerät,
z. B. ein Telefon, als auch eine Applikation auf einem Rechner,
ein so genannter Client, verstanden. Das Session Initiation Protocol
ist ein häufig
in der IP-Telefonie (IP = Internet Protocol) angewendetes Protokoll.
Dabei ist dieses nicht auf IP-Telefonie beschränkt, sondern die Sessions können beliebige Multimediaströme, Konferenzen,
Computerspiele und dergleichen darstellen.
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Das
Session Initiation Protocol dient dazu, die Kommunikation zwischen
den Endgeräten
zu ermöglichen.
Die eigentlichen Daten für
die Kommunikation werden über
andere, dafür
geeignete, Protokolle ausgetauscht. Dieses sind z. B. das Session Description
Protocol (SDP) oder das Realtime Transport Protocol (RTP). Das Session
Description Protocol dient dazu, die zwischen den Endgeräten zu verwendenden
Codecs sowie Transportprotokolle auszuhandeln. Die Aufgabe des Realtime-Transport-Protocols
ist es, den Multimedia-Datenstrom zu transpor tieren, das heißt die von
den Codecs codierten und komprimierten Daten zu paketieren und zu versenden.
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In
Kommunikationsnetzwerken, die das Session Initiation Protocol beherrschen,
kann sich jedes Endgerät
registrieren, wenn diesem die IP-Adresse eines bestimmten Rechners
bekannt ist, die zur Registrierung an den bestimmten Rechner übertragene Registrierungsnachricht
korrekt aufgebaut ist und, optional, ein dem Endgerät zugeordneter
Teilnehmer sich korrekt identifizieren kann. Der bestimmte Rechner
ist auch unter dem Begriff des SIP-Registrars bekannt. Die Registrierungsnachricht
wird als SIP Register Message bezeichnet. Die Zuordnung des Teilnehmers
zu dem Endgerät
erfolgt beispielsweise unter Verwendung eines eindeutigen Kennzeichners,
z. B. einer Telefonnummer. Der Teilnehmer bzw. das Endgerät ist nach
erfolgreicher Registrierung in der Lage, mit dem Endgerät so genannte
SIP-Rufe zu initiieren oder entgegenzunehmen.
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Dem
Betreiber des Kommunikationsnetzwerks ist in der Regel nicht bekannt,
welches Endgerät
durch einen Benutzer eingesetzt wird. Ebenso wenig hat ein Operator
Einfluss auf die Wahl des Endgerätes,
insbesondere welche Endgeräte
bei der Inbetriebnahme des Kommunikationsnetzwerks zukünftig eingesetzt
werden können.
Dies kann dazu führen, dass
ein bestimmter oder mehrere bestimmte Endgerätetypen ein, von einem spezifizierten
Verhalten abweichendes, Verhalten aufweisen, wodurch die Kommunikation
mit anderen Komponenten, z. B. Rechnern, des Kommunikationsnetzwerks
zu Problemen führt.
Weiterhin kann das Problem auftreten, dass die in dem Kommunikationsnetzwerk
angebotenen Applikationen durch einige der Endgerätetypen
nicht nutzbar sind, da diese bestimmte Protokoll- oder Codec-Voraussetzungen
nicht erfüllen.
Dies kann umso störender
sein, wenn die Applikationen kostenpflichtig von dem Betreiber des
Kommunikationsnetzwerks angeboten werden.
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Die
beschriebenen Probleme treten häufig erst
im laufenden Betrieb des Kommunikationsnetzwerks zutage. Probleme
führen zu
Kundenbeschwerden und unter Umständen
zu einer Beweispflicht für den
Betreiber des Kommunikationsnetzwerks, was je nach Verbreitung eines
bestimmten Endgerätetyps zu
einem immensen Serviceaufkommen für den Betreiber des Kommunikationsnetzwerks
führen
kann. Das Auffinden von Fehlern erfordert einen Ressourcenaufwand
und häufig
Interaktion mit dem Kunden des Endgeräts.
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Die
korrekte Funktionsweise der Rechner des Kommunikationsnetzwerks
werden in der Regel von den Herstellern der Rechner bzw. Komponenten gewährleistet.
Die Tests bestimmter, festgelegter Endgeräte erfolgen im Labor der Hersteller
und enden in der Regel mit der Auslieferung der Komponenten. Zum
Zeitpunkt der Übergabe
der Komponenten an den Betreiber des Kommunikationsnetzwerks kann
der Hersteller deshalb lediglich die Funktionalität einiger
bestimmter Endgeräte
gewährleisten.
Andere, z. B. später
entwickelte Endgeräte,
müssen hierbei
nicht zwangsläufig
in der Umgebung des Kommunikationsnetzwerks funktionieren, da weder die
Spezifika des Endgeräts
noch die genauen Anforderungen des Kommunikationsnetzwerks bekannt sind.
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Es
ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Verfahren zum
rechnergestützten
Betreiben eines Kommunikationsnetzwerks anzugeben, welches die oben
genannten Probleme nicht aufweist. Es ist ferner Aufgabe der vorliegenden
Erfindung, einen Rechner zum Einsatz in einem Kommunikationsnetzwerk
anzugeben, mit welchem die Vermeidung der oben beschriebenen Probleme
ermöglicht
wird. Es ist weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Endgerät zur Verwendung
in einem Kommunikationsnetzwerk anzugeben, welches die Vermeidung
der oben beschriebenen Probleme ermöglicht.
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Diese
Aufgaben werden mit den Merkmalen der unabhängigen Patentansprüche gelöst. Vorteilhafte
Ausgestaltungen ergeben sich jeweils aus den abhängigen Patentansprüchen.
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Ein
erfindungsgemäßes Verfahren
zum rechnergestützten
Betreiben eines Kommunikationsnetzwerks umfasst die folgenden Schritte:
Ein Endgerät sendet
zwecks Registrierung in dem Kommunikationsnetzwerk an einen bestimmten
Rechner des Kommunikationsnetzwerks eine Registrierungsnachricht,
wobei die Registrierungsnachricht Teil einer Registrierungsprozedur
des Endgeräts
in dem Kommunikationsnetzwerk ist. Beim Erhalt der Registrierungsnachricht
wird durch den bestimmten Rechner ein vorgegebenes Testverfahren
mit einer Anzahl an Tests durchgeführt, mit dem überprüft wird,
ob das die Registrierungsnachricht sendende Endgerät die Anzahl
an Tests erfolgreich oder nicht erfolgreich absolviert. Nach Abschluss
des Testverfahrens wird eine Bestätigungsnachricht von dem bestimmten Rechner
an das Endgerät
gesendet, wobei diese bei erfolgreich absolviertem Testverfahren
einen ersten Registrierungsparameter umfasst, mit welchem dem Endgerät eine vollständige Nutzung
des Kommunikationsnetzwerk signalisiert wird und bei nicht erfolgreich
absolviertem Testverfahren einen zweiten Registrierungsparameter
umfasst, mit welchem dem Endgerät
eine Verweigerung der Registrierung in dem Kommunikationsnetzwerk
oder eine nur teilweise Nutzung des Kommunikationsnetzwerks signalisiert
wird.
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Der
Erfindung liegt somit die Idee zugrunde, nach Erhalt einer Registrierungsnachricht
durch ein sich registrierendes Endgerät einen Test hinsichtlich der
Kompatibilität
des Endgeräts
in dem Kommunikationsnetzwerk durchzuführen. Erst nach einem erfolgreichen
Durchlauf eines oder mehrerer Tests wird die Registrierung als erfolgreich
bewertet und angenommen. Sofern einer oder mehrere der Tests fehlschlagen,
wenn z. B. ein bestimmter Codec nicht unterstützt wird, so kann eine Registrierung
des Endgeräts
grundsätzlich
verweigert werden oder es kann die Nutzung bestimmter Applikationen
verweigert werden.
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Das
Kommunikationsnetzwerk ist insbesondere zur Durchführung des
Session Initiation Protocols ausgebildet. Demgemäß ist die Registrierungsnachricht
nach dem Session Initiation Protocol gebildet.
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In
einer Weiterbildung überträgt der bestimmte
Rechner nach Erhalt der Registrierungsnachricht von dem Endgerät eine,
das Endgerät
in einen Testmodus schaltende, Testmodusanforderungs-Nachricht an
das Endgerät.
Nach Erhalt der Testmodusanforderungs-Nachricht ist das Endgerät in der
Lage, im Zusammenspiel mit dem bestimmten Rechner das vorgegebene
Testverfahren zur Überprüfung der
Kompatibilität
mit dem Kommunikationsnetzwerk durchzuführen. Die Testmodusanforderungs-Nachricht
ist hierbei bevorzugt nach dem Session Description Protocoll (SDP)
gebildet. Sie umfasst Informationen über die durchzuführende Anzahl an
Tests, wodurch das Testverfahren vollautomatisch, das heißt ohne
Interaktion mit dem Benutzer des Endgeräts, durchführbar ist.
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Im
Rahmen des Testverfahrens werden Informationen über einen Endgerätetyp und
eine Firmware des die Registrierungsnachricht sendenden Endgeräts von dem
bestimmten Rechner angefordert und das Testverfahren wird für den Endgerätetyp und die
Firmware durchgeführt.
Unter Firmware versteht man Software, die in das Endgerät eingebettet
ist, im Gegensatz zu Software, die auf Speichern, wie z. B. Festplatten,
gespeichert ist. Die Firmware ist häufig in einem Flash-Speicher
oder einem EEPROM des Endgeräts
gespeichert. Firmware ist fast immer modellspezifisch, das heißt sie funktioniert
nicht auf anderen Endgerätetypen.
Sie wird von der Hersteller-Firma des Endgeräts mitgeliefert. Ohne Firmware sind
die entsprechenden Endgeräte
nicht funktionsfähig.
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Es
ist weiterhin vorgesehen, die Ergebnisdaten des Testverfahrens zu
protokollieren und zu speichern. Dies ermöglicht die Vermeidung der Durchführung eines
erneuten Testverfahrens, wenn sich ein Endgerät in dem Kommunikationsnetzwerk
registriert, welches einen bestimmten Endgerättyp und eine bestimmte Firmware
aufweist, die bereits in einem Speicher des Kommunikationsnetzwerks
hinterlegt sind. In diesem Fall ist es möglich, die Entscheidung über eine
positive oder negative Registrierung anhand der in dem Speicher
hinterlegten Daten zu treffen.
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Als
erste Ergebnisdaten wird für
jeden Endgerätetyp
das Ergebnis für
jeden der im Rahmen des Testverfahrens durchgeführten Tests der Anzahl an Tests
protokolliert und gespeichert. Als zweite Ergebnisdaten wird für jede Firmware
das Ergebnis für
jeden der im Rahmen des Testverfahrens durchgeführten Tests der Anzahl an Tests
des Endgeräts
protokolliert und gespeichert. Es erfolgt somit eine Zuweisung der
aus dem Testverfahren resultierenden Ergebnisdaten zu dem Endgerätetyp und/oder
der Firmware des sich registrierenden Endgeräts.
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Gemäß einer
weiteren Ausführungsform
wird jedem Endgerät
ein eindeutiger Kennzeichner zugewiesen, wobei als dritte Ergebnisdaten
das Ergebnis für
jeden der im Rahmen des Testverfahrens durchgeführten Tests der Anzahl an Tests
protokolliert und gespeichert wird. Die Protokollierung und Speicherung
kann unter Verwendung von SIP-URI (URI = User Ressource Identifier)
und so genannten User-Agent-Informationen erfolgen.
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Die
ersten, zweiten und dritten Ergebnisdaten können einerseits bei der erneuten
Registrierung dieses Endgeräts,
jedoch auch bei der Registrierung beliebiger Endgeräte sowie
bei eventuell auftretenden Nachfragen bei dem Betreiber des Kommunikationsnetzwerks
ausgewertet werden. Die Ergebnisse des Testverfahrens werden insbesondere
Endgerätetyp-
und Endkunden spezifisch gespeichert, so dass eine neuerliche Registrierung
des gleichen Endgerätes
beim gleichen Kunden nicht zu einer erneuten Durchführung des
Testverfahrens führt.
Ebenso erfordert eine erste Registrierung eines dem Betreiber des
Kommunikationsnetzwerks bekannten, aber für einen spezifischen Endkunden
neuen Endgerätetyps keine
neue Durchführung
des Testverfahrens.
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Im
Rahmen des Testverfahrens wird ferner überprüft, ob für das, die Registrierungsnachricht sendende,
Endgerät
erste und/oder zweite und/oder dritte Ergebnisdaten gespeichert
sind, wobei im Fall vorhandener Ergebnisdaten keiner der Tests des Testverfahrens,
welche Tests den Ergebnisdaten zuordenbar sind, durchgeführt wird
und stattdessen anhand der gespeicherten Ergebnisdaten eine positive oder
negative Bestätigungsnachricht
an das Endgerät
gesendet wird, und im Fall nicht vorhandener Ergebnisdaten die Anzahl
an Tests durchgeführt
wird.
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Ein
erfindungsgemäßer Rechner
zur Verwendung in einem Kommunikationsnetzwerk, ist dazu ausgebildet,
eine Registrierung eines eine Registrierungsnachricht sendenden
Endgeräts
durchzuführen,
im Rahmen der Registrierung ein vorgegebenes Testverfahren mit einer
Anzahl an Tests durchzuführen,
mit dem überprüft wird,
ob das die Registrierungsnachricht sendende Endgerät die Anzahl
an Tests erfolgreich oder nicht erfolgreich absolviert, und nach
Abschluss des Testverfahrens eine Bestätigungsnachricht von dem bestimmten
Rechner an das Endgerät
zu senden, wobei diese bei erfolgreich absolviertem Testverfahren
einen ersten Registrierungsparameter umfasst, mit welchem dem Endgerät eine vollständige Nutzung
des Kommunikationsnetzwerk signalisiert wird, und bei nicht erfolgreich
absolviertem Testverfahren einen zweiten Registrierungsparameter
umfasst, mit welchem dem Endgerät
eine Verweigerung der Registrierung in dem Kommunikationsnetzwerk
oder eine nur teilweise Nutzung des Kommunikationsnetzwerks signalisiert
wird.
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Der
erfindungsgemäße Rechner
ist ferner zur Durchführung
des Verfahrens der oben beschriebenen Verfahrensschritte ausgebildet.
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Damit
sind die gleichen Vorteile verbunden, wie sie vorstehend in Verbindung
mit dem erfindungsgemäßen Verfahren
erläutert
wurden.
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Ein
erfindungsgemäßes Endgerät zur Verwendung
in einem Kommunikationsnetzwerk ist dazu ausgebildet, eine Registrierungs nachricht
zwecks Registrierung in dem Kommunikationsnetzwerk an einen bestimmten
Rechner zu senden, und in Reaktion auf eine Testmodusanforderungs-Nachricht
ein vorgegebenes Testverfahren in Interaktion mit dem bestimmten
Rechner durchzuführen.
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Die
Erfindung besteht somit darin, jedes Endgerät, das heißt den Typ des Endgeräts und die darin
verwendete Firmware-Version, unmittelbar nach der ersten Registrierung,
das heißt
nach Übertragen
der Registrierungsnachricht an einen bestimmten Rechner, einem automatischen
Kompatibilitätstest
zu unterziehen. Das Ergebnis des Testverfahrens wird protokolliert
und gespeichert. Erst nach erfolgreichem Durchlauf des Testverfahrens
wird die Registrierung als erfolgreich bewertet und angenommen,
das heißt,
es wird ein erster Registrierungsparameter an das Endgerät übertragen.
Beim Fehlschlagen von applikationsspezifischen Teilen des Testverfahrens
ist es möglich,
die jeweiligen Applikationen als nicht für diesen Endgerätetyp geeignet
zu markieren, wobei diese Tatsache dem Endgerät über einen zweiten Registrierungsparameter
signalisiert wird. Die Informationen des Testverfahrens werden in einem
Speicher, der durch den bestimmten Rechner zugänglich ist, hinterlegt und
können
für weitere
Registrierungen von Endgeräten
herangezogen werden.
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Der
Vorteil der Erfindung besteht darin, dass der Betreiber des Kommunikationsnetzwerks
die durch den Hersteller der Endgeräte bereitgestellten Tests über eine
Schnittstelle erweitern und anpassen kann, wenn z. B. neue Applikationen
in dem Kommunikationsnetzwerk eingebracht werden. Das erfindungsgemäße Verfahren
kann ebenfalls von den Herstellern der Endgeräte verwendet werden, um automatisierte
Kompatibilitätstests
von Endgeräten
zu realisieren.
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Die
Erfindung wird weiter anhand der Figuren erläutert. Es zeigen.
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1 in
einer schematischen Darstellung ein Kommunikationsnetzwerk, an dem
sich ein Endgerät
registrieren möchte;
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2 einen
beispielhaften Nachrichtenfluss bei der Registrierung eines Endgeräts an einem Kommunikationsnetzwerk
in einer ersten Ausführungsform;
und
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3 einen
beispielhaften Nachrichtenfluss bei der Registrierung eines Endgeräts an einem Kommunikationsnetzwerk
in einer zweiten Ausführungsform.
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1 zeigt
in einer schematischen Darstellung die zur Durchführung des
erfindungsgemäßen Verfahrens
notwendigen Komponenten eines Kommunikationsnetzwerks 6.
Dieses umfasst einen Rechner 2, der nachfolgend auch als
SIP-Registrar bezeichnet wird. Dieser kann beispielsweise ein eigenständiger Server
des Kommunikationsnetzwerks oder als Applikation auf einem Proxy-Rechner
des Kommunikationsnetzwerks integriert sein. Die Aufgabe des SIP-Registrars
besteht darin, Registrierungsnachrichten von einem Endgerät 1 entgegenzunehmen,
zu bearbeiten und eine Authentifizierung vorzunehmen.
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Als
weitere Komponenten umfasst das Kommunikationsnetzwerk 6 weiter
einen Speicher 4, welcher eine Datenbank aufnehmen kann.
Der Speicher 4 ist mit dem SIP-Registrar zum Einschreiben
und Auslesen von Daten gekoppelt.
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Ein
weiterer Rechner 3, der als Netzwerk Management System
bezeichnet wird, ist ebenfalls mit dem SIP-Registrar 2 gekoppelt. Über den
Rechner 3 können
im Rahmen des erfindungsgemäßen Verfahrens
durchzuführende
Testverfahren bei der Registrierung des Endgeräts 1 in den SIP-Registrar 2 eingespeist
oder modifiziert werden aber auch Testresultate abgefragt werden.
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Daneben
kann das Kommunikationsnetzwerk eine im Prinzip beliebige Anzahl
an weiteren Rechnern umfassen, die auf mehr oder minder beliebige
Weise zwecks Datenaustausch miteinander gekoppelt sind.
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Ein
Endgerät 1,
z. B. ein SIP-PC-Client oder ein SIP-Telefon, das Teilnehmer des
Kommunikationsnetzwerks 6 werden möchte, muss sich zunächst in
dem Kommunikationsnetzwerk 6 registrieren. Der Vorgang
des Registrierens wird dabei zwischen dem SIP-Registrar 2 und
dem Endgerät 1 durchgeführt. Dabei
kann, wie dies in 1 dargestellt ist, die Kommunikationsverbindung
zwischen dem Endgerät 1 und
dem SIP-Registrar 2 über
ein Transport-Netzwerk 5, wie z. B. das Internet oder ein
IP-basiertes Netzwerk, erfolgen.
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Der
Registrierungsvorgang wird durch das Endgerät 1 initiiert, indem
dieses in einem ersten Schritt S1 eine Registrierungsnachricht,
die als „SIP Register" bezeichnet wird,
an den SIP-Registrar 2 überträgt. Um Kompatibilitätsprobleme
zwischen dem die Registrierungsnachricht sendenden Endgerät 1 und
den Komponenten des Kommunikationsnetzwerks 6 zu vermeiden,
erfolgt erfindungsgemäß die Durchführung eines
automatischen Kompatibilitätstests,
der durch den SIP-Registrar 2 durchgeführt oder zumindest veranlasst
wird. Vor der Durchführung
des eigentlichen Testverfahrens wird in einem zweiten Schritt S2 überprüft, ob in
der in dem Speicher 4 vorgehaltenen Datenbank bereits Ergebnisdaten
von einem früher
durchgeführten
Testverfahren vorliegen, welche Informationen zu dem Endgerätetyp und
der Firmware des Endgeräts 1 geben.
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Sofern
keine Ergebnisdaten in dem Speicher hinterlegt sind oder auch eine
neue Applikation in dem Kommunikationsnetzwerk seit dem letzten
Testverfahren eingebracht wurde, wird in einem dritten Schritt S3
eine Testmodusanforderungs-Nachricht von dem SIP-Registrar an das
Endgerät 1 übertragen.
Die Testmodusanforderungs-Nachricht wird als SDP Status Progress
mit SDP-Informationen übertragen.
In den SDP-Daten sind die für
das Endgerät 1 notwendigen,
im Rahmen des Testverfahrens durchzuführenden Tests beschrieben.
Zur Erkennung der Fähigkeit
des Endgeräts,
diese Funktionalität
zu unterstützen, kann
in einem optionalen (in der Figur nicht dargestellten) Schritt ein
so genannter Capability Parameter eingeführt werden, der das signalisiert.
Der Capability Parameter indiziert in der Registrierungsnachricht "SIP-Register" dem SIP-Registrar, dass ein
sich registrierendes Endgerät
in der Lage ist, Testanforderungen aus dem Kommunikationsnetz zu
verarbeiten und in den Testmodus wechseln zu können. Wenn diese Funktionalität nicht
angeboten wird, braucht das Testverfahren nicht gestartet werden.
Die Entscheidung über
eine Registrierung oder Nicht-Registrierung muss dann anhand herkömmlicher
Kriterien getroffen werden.
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In
einem vierten Schritt S4 wird dann das Testverfahren durchgeführt, in
dem zwischen dem SIP-Registrar 2 und dem Endgerät 1 die
dazu erforderlichen Daten ausgetauscht werden. Die im Rahmen der
Durchführung
des Testverfahrens gewonnenen Erkenntnisse und Ergebnisdaten werden
in einem fünften
Schritt S5 durch den SIP-Registrar 2 protokolliert und
in dem Speicher 4 abgelegt.
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Aus
den ermittelten Ergebnisdaten ist der SIP-Registrar 2 in
der Lage zu bestimmen, ob das Endgerät 1 kompatibel zu
den Komponenten des Kommunikationsnetzwerks 6 ist. Je nachdem,
ob das Ergebnis der Überprüfung positiv
oder negativ ausfiel, wird in einem sechsten Schritt S6 in einer
Registrierungsnachricht ein Registrierungsparameter an das Endgerät 1 übertragen.
Im Falle eines positiven Testergebnisses lautet der Registrierungsparameter „SIP 200
Ok", im Falle eines
negativen Testergebnisses, wird als Registrierungsparameter „SIP xxx
Not Ok" an das Endgerät 1 übertragen.
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Die
in der Datenbank des Speichers 4 hinterlegten Ergebnisdaten
können
nicht nur im Rahmen der Registrierung des Endgeräts 1 herangezogen werden,
sondern stehen auch bei eventuellen Problemen dem Betreiber des
Kommunikationsnetzwerks zur Verfügung
und können
zur Fehleranalyse und -behebung verwendet werden. Sofern applikationsspezifische
Teile des Testverfahrens fehlschlagen ist es möglich, die jeweiligen Applika tionen
als für diesen
Endgerätetyp
oder auch einen bestimmten Kunden nicht freigegeben zu markieren.
Die Zuordnung zu einem bestimmten Kunden kann unter Heranziehung
eines eindeutigen Kennzeichners, z. B. einer Telefon-Nummer erfolgen.
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Die
Ergebnisse des durchgeführten
Testverfahrens werden Endgerätetyp-,
Firmware- und Endkunden-spezifisch gespeichert, so dass eine neuerliche
Registrierung des gleichen Endgeräts beim gleichen Kunden nicht
zu einem erneuten Test führt.
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In
den 2 und 3 sind die Nachrichtenflüsse zwischen
dem Endgerät 1,
dem SIP-Registrar 2 und dem Speicher 4 für vier verschiedene
Varianten I, II, III und IV dargestellt.
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In
der Variante I erfolgt eine erstmalige Registrierung des Endgeräts 1 oder
eine erstmalige Registrierung des Endgeräts 1 nach dem Einbringen
einer neuen Applikation in das Kommunikationsnetzwerk 6.
In einem ersten Schritt S1 wird die Registrierungsnachricht ("Register(Capability:
Test)") von dem Endgerät 1 an
den SIP-Registrar 2 gesendet. In dem zweiten Schritt S2
wird durch den SIP-Registrar 2 überprüft, ob für das Endgerät 1 ein
Testergebnis in dem Speicher vorliegt ("Testresult"), wobei dies im Ausführungsbeispiel
nicht der Fall ist ("NEIN"). In dem dritten
Schritt S3 wird die Testmodusanforderungs-Nachricht ("Statusprogress(SDP – enthält Testinstruktionen)") von dem SIP-Registrar 2 an
das Endgerät 1 gesandt.
In dem vierten Schritt S4 erfolgt die Durchführung des Testverfahrens mit
einer Anzahl an unterschiedlichen Tests ("Test Sequence"). Im Rahmen des vierten Schritts S4
erfolgt die Durchführung
einer Anzahl an Tests, in welchem z. B. ein SIP-Protokolltest und
Codec-Tests vorgenommen werden. In dem fünften Schritt S5 erfolgt die Übermittlung
des protokollierten Testergebnisses ("Test Result") von dem SIP-Registrar 2 an
den Speicher 4. In dem sechsten Schritt S6 wird der Registrierungsparameter
von dem SIP-Registrar 2 an das Endgerät 1 übertragen,
wobei dieser entweder positiv oder negativ sein kann ("200 Ok" oder "403 Forbidden").
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In
der Variante II erfolgt eine wiederholte Registrierung des Endgeräts 1,
wobei keine Änderung der
Applikation in dem Kommunikationsnetzwerk erfolgte. In einem ersten
Schritt S1 wird die Registrierungsnachricht von dem Endgerät 1 an
den SIP-Registrar 2 übertragen
("Register(Capability:
Test)"). In dem
zweiten Schritt S2 erfolgt eine Überprüfung durch
den SIP-Registrar 2, ob ein Testergebnis in dem Speicher 4 vorliegt
("Test Result?"), wobei dies in
der vorliegenden Variante der Fall ist ("JA").
Daraufhin wird eine positive Registrierungsbestätigung als Schritt S6 von dem
SIP-Registrar an das Endgerät 1 übertragen.
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In
einer dritten Variante III ist das Verfahren bei einer wiederholten
Registrierung des Endgeräts nach Änderung
der Applikationen in dem Kommunikationsnetzwerk dargestellt. In
einem ersten Schritt S1 erfolgt die Übertragung einer Registrierungsnachricht
von dem Endgerät 1 an
den SIP-Registrar 2 ("Register(Capability:
Test)"). In einem
zweiten Schritt S2 erfolgt die Überprüfung durch
den SIP-Registrar 2, ob für das Endgerät 1 bereits
Ergebnisse in dem Speicher hinterlegt sind ("Test Result?"), wobei dies aufgrund der Einführung z.
B. einer neuen Videoanwendung, die einen bestimmten Video-Codec
erfordert, nicht der Fall ist ("NEIN"). Daraufhin wird
in dem dritten Schritt S3 die Testmodusanforderungs-Nachricht von
dem SIP-Registrar 2 an das Endgerät 1 übertragen
("Status Progress(SDP – enthält Testinstruktionen)"). Hierauf erfolgt
in dem vierten Schritt S4 die Durchführung des Testverfahrens ("Testsequence"), wobei als Tests
insbesondere Codec-Tests durchgeführt werden. Die Ergebnisse
des Testverfahrens werden in dem fünften Schritt S5 von dem SIP-Registrar 2 an
den Speicher 4 übertragen ("Test Result"). Beispielhaft sei
der Video-Codec in dem Endgerät 1 nicht
vorhanden, woraufhin der Dienst für das Endgerät 1 gesperrt
wird. Im übrigen erfolgt
jedoch in dem sechsten Schritt S6 die Übertragung eines positiven
Registrierungsparameters ("200 Ok"), da die übrigen Funktionalitäten durch
das Endgerät 1 genutzt
werden können.
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In
der vierten Variante IV erfolgt eine wiederholte Registrierung des
Endgeräts 1 ohne Änderung der
Applikationen in dem Kommunikationsnetzwerk. In einem ersten Schritt
S1 wird die Registrierungsnachricht von dem Endgerät 1 an
den SIP-Registrar 2 übertragen
("Register(Capability:
Test)"). In dem zweiten
Schritt S2 erfolgt eine Überprüfung durch den
SIP-Registrar 2, ob ein Testergebnis in dem Speicher 4 vorliegt
("Test Result?"), wobei dies in
der vorliegenden Variante der Fall ist ("JA").
Daraufhin wird eine positive Registierungsbestätigung als Schritt S6 von dem
SIP-Registrar an das Endgerät 1 übertragen.
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Durch
das beschriebene Verfahren wird jedes, in einem SIP-Kommunikationsnetzwerk
angeschlossene Endgerät
automatisch auf die Eignung oder Nicht-Eignung für das Kommunikationsnetzwerk überprüft, wobei
diese Eigenschaften protokolliert werden. Damit wird ein Betreiber
des Kommunikationsnetzwerks in die Lage versetzt, dass nur voll kompatible
Endgeräte
in dem Kommunikationsnetzwerk betrieben werden. Nicht-kompatible
Endgeräte werden
beim ersten Anschließen
(Registrieren) an das Kommunikationsnetzwerk erkannt und können für die Registrierung
gesperrt werden.
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Dieses
Vorgehen reduziert die Netzwerklast und verhindert Netzwerkprobleme,
die z. B. durch fehlerhafte Protokoll-Implementierungen seitens eines Endgeräts hervorgerufen
sein können.
Es ist möglich,
fehlerhafte neue Firmware-Versionen eines Endgerätes zu erkennen und die daraus
resultierenden schädlichen
Einflüsse
auf den Betrieb des Kommunikationsnetzwerks zu vermeiden.
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Beim
Einbringen neuer Applikationen in das Kommunikationsnetzwerk, die
höhere
Anforderungen an die Endgeräte
stellen, wird eine Modifikation der Testprozeduren ermöglicht,
wobei die neue Applikation bzw. der Dienst nur für solche Endgeräte freigegeben
wird, die die notwendigen Anforderungen auch tatsächlich erfüllen. Auch
durch dieses Vorgehen kann durch Fehler hervorgerufene Netzlast
vermieden werden.
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Für den Hersteller
von SIP-Endgeräten
oder Netzwerkkomponenten ergibt sich die Möglichkeit, Endgeräte automatisch
auf deren Eignung für
den Betrieb mit den eigenen Komponenten zu testen. Hiermit geht
eine Ersparnis an Zeit einher. Es ist möglich, so genannte Interoperability-Tests
effektiver durchzuführen.