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Die
Erfindung betrifft eine Leiterplatte mit mehreren Bauteilen und
ein Verfahren zum Löten dieser
Leiterplatte. Insbesondere betrifft die Erfindung eine Leiterplatte
mit in einem Reflow-Lötofen
zu lötenden
und mehreren, in Lotpaste eingesetzten Bauteilen und wenigstens
zwei weiteren wahlweise zu verbindenden Anschlußflächen.
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Es
ist bekannt, Leiterplatten der beschriebenen Art mit elektronischen
Bauteilen, meist Oberflächenmontierten
Bauteile (sogenannte SMDs), zu bestücken und in einem Reflow-Lötofen automatisch
zu löten,
wobei vorher die Bauteile in Lotpaste eingesetzt werden. Bei vielen
solcher Leiterplatten sind außerdem
Anschlußflächen vorgesehen,
die wahlweise mittels einer Drahtbrücke oder einem anderen bedrahteten
Bauteil überbrückt und
verbunden werden können.
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Solche,
an sich fertigen Leiterplatten, beispielsweise für Meßgeräte der Industriellen Meßtechnik
und Automation, werden nach dem Löten im Reflow-Lötofen umfangreichen Tests und
Prüfungen
im Rahmen von Zertifizierung, zum Beispiel für EX-Schutz Zulassungen, unterzogen.
Dazu werden meist Drahtbrücken
oder in einzelnen Fällen
auch bedrahtete Dioden verwendet, die als sogenannte "Entkoppelungsbauteile" für zulassungsrelevante
Tests spezielle Leitungspfade und Stromwege der auf den Leiterplatten
realisierten Schaltungen bereitstellen. Üblicherweise werden diese Drahtbrücken und
Entkopplungsbauteile nach dem Lötvorgang
im Reflow-Lötofen
auf den Leiterplatten selektiv bestückt und gelötet, je nach durchzuführendem
Test.
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Außerdem sind
Leiterplatten der oben beschriebenen Art bekannt, die in einem Reflow-Lötofen gelötet werden,
und bei denen Drahtbrücken
für Justage-Zwecke
vorgesehen sind, über
die wenigstens ein Leitungspfad unter mehreren ausgewählt werden
kann, um eine Verbindung zu einem besonderen Bauteil, beispielsweise
zu einem speziellen Trimmwiderstand herzustellen. Auch hierfür sind Anschlußflächen als
Lötaugen
auf den Leiterplatten vorzusehen, in die die Drahtbrücken einzusetzen
sind. Wie bei den oben beschriebenen Drahtbrücken für Zertifierungszwecke müssen auch
die Drahtbrücken für Justage
oder Trimmung in extra Arbeitsgängen selektiv
auf die Leiterplatten gebracht und gelötet werden, zusätzlich zu
dem zu diesem Zeitpunkt bereits abgeschlossenen Lötvorgang
für die
eigentliche, restliche Schaltung. Ein solcher zusätzlicher
Arbeitsschritt erfordert jedoch Zeit und verursacht zusätzliche
Kosten.
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Die
oben beschriebenen Drahtbrücken
für Zertifizierungen
haben an sich keinen Nutzen für
die eigentliche Funktion der Schaltungen. Sie werden meist nur für die Tests
zu Prüfzwecken
oder für
Justage oder Trimmung verwendet. Solche Drahtbrücken werden üblicherweise
selektiv mit ihren Enden durch entsprechende Bohrungen in den dafür vorgesehehen
Anschlußflächen durch
die Leiterplatten hindurch gesteckt und auf der Rückseite
der Leiterplatten selektiv verlötet.
Die Anschlußflächen sind also
Lötaugen,
die entsprechenden Platz auf den Leiterplatten erfordern und beim
Layout der Leiterplatten zu berücksichtigen
sind.
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Der
vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, bei Leiterplatten,
bei denen Überbrückungen
für Tests
und Prüfzwecke
oder zur Justage oder zum Trimmen vorgesehen sind, diese Verbindungen
zweier Anschlußflächen zu
verbessern, um sie platzsparender und in ihrer Herstellung preiswerter
zu realisieren.
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Diese
Aufgabe wird gelöst
durch eine erfindungsgemäße Leiterplatte
mit in einem Reflow-Lötofen
zu lötenden
und mehreren in Lotpaste eingesetzten Bauteilen und wenigstens zwei
wahlweise zu verbindenden Anschlußflächen, in deren Nähe ein Kleber
aufgebracht wurde, in den ein Lofformteil eingesetzt ist.
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Bei
einer bevorzugten Ausführungsform
der Leiterplatte nach der Erfindung hat das Lotformteil eine höhere Schmelztemperatur
als die Lotpaste.
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Bei
einer anderen Ausführungsform
der Leiterplatte nach der Erfindung ist der Kleber zwischen den
Anschlußflächen auf
der Leiterplatte plaziert.
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Bei
noch einer anderen Ausführungsform
der Leiterplatte nach der Erfindung ist der Kleber neben einer der
Anschlußflächen auf
der Leiterplatte plaziert.
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Bei
wieder einer anderen Ausführungsform der
Leiterplatte nach der Erfindung Leiterplatte bildet das Lotformteil
im Reflow-Lötofen
keine leitende Überbrückung der
Anschlußflächen.
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Eine
weitere Ausführungsform
der Leiterplatte nach der Erfindung sieht ein rechteckiges Lotformteil
vor.
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Bei
noch einer weiteren Ausführungsform der
Leiterplatte nach der Erfindung wird das Lotformteil nach dem Löten der
Leiterplatte im Reflow-Lötofen
bei Bedarf selektiv gelötet.
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Die
oben genannte Aufgabe außerdem
gelöst
durch ein erfindungsgemäßes Verfahren
zum Löten
von in Lotpaste eingesetzten Bauteilen auf eine Leiterplatte in
einem Reflow-Lötofen,
wobei die Leiterplatte wenigstens zwei wahlweise zu verbindenden
Anschlußflächen aufweist,
mit folgenden Verfahrensschritten:
- – in der
Nähe der
Anschlußflächen wird
ein Kleber aufgebracht;
- – in
den Kleber wird ein Lotformteil eingesetzt;
- – während des
Lötvorgangs
im Reflow-Lötofen härtet der
Kleber aus und fixiert das Lotformteil.
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Bei
einer bevorzugten Ausführungsform
des Verfahrens nach der Erfindung wird ein Lotformteil verwendet,
das eine höhere
Schmelztemperatur hat als die Lotpaste.
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Bei
einer weiteren Ausführungsform
des Verfahrens nach der Erfindung ist der Kleber zwischen den Anschlußflächen auf
der Leiterplatte plaziert.
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Bei
noch einer weiteren Ausführungsform des
Verfahrens nach der Erfindung ist der Kleber neben einer der Anschlußflächen auf
der Leiterplatte plaziert.
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Bei
einer anderen Ausführungsform
des Verfahrens nach der Erfindung bildet Lotformteil im Reflow-Lötofen keine
leitende Überbrückung der
Anschlußflächen.
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Wieder
eine andere Ausführungsform
des Verfahrens nach der Erfindung sieht ein rechteckiges Lotformteil
vor.
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Bei
wieder einerweiteren Ausführungsform des
Verfahrens nach der Erfindung wird nach dem Löten der Leiterplatte im Reflow-Lötofen das
Lotformteil bei Bedarf selektiv gelötet.
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Die
Erfindung bietet viele Vorteile:
- – Sie ermöglicht kleinere
Anschlußflächen für die Lotformteile,
da keine Lötaugenform
mit zentraler Bohrung auf den Leiterplatten erforderlich sind wie
für Drahtbrücken. Überbrückungen
von Anschlußflächen durch
Lotformteile nach der Erfindung erfordern keine Bohrungen in oder
durch eben diese Anschlußflächen, wie
sie für
die bisher üblichen
Drahtbrücken
notwendig sind.
- – Mit
den erfindungsgemäßen Lotformteilen
ist ein engerer Abstand der betreffenden Anschlußflächen auf den Leiterplatten
als für
Drahtbrücken möglich.
- – Eine
Bestückung
der Lotformteile durch herkömmliche
Bestückungsautomaten
ist möglich, die
darüberhinaus
auch einfacher ist als eine automatische Bestückung von Drahtbrücken.
- – Der
erfindungsgemäß verwendete
Kleber zur Fixierung der Lotformteile kann an sich beliebig zwischen
oder neben die Anschlußflächen appliziert werden.
Er härtet
bei Löten
der anderen Bauteile im Reflow-Lötofen
aus, so daß die
Lotformteile dauerhaft in ihrer Position auf den Leiterplatten und
bis zur weiteren Bearbeitung fixiert sind.
- – Die
Lotformteile können
heute aus Materialien hergestellt werden, deren Schmelztemperatur
höher eingestellt
werden kann als die zum Löten
der Lotpaste erforderlichen Temperaturspitzen im Reflow-Lötofen. Damit
ist sichergestellt, daß sie
erst nach dem Reflow-Lötofen
und zu einem Zeitpunkt eine Überbrückung der
betreffenden Anschlußflächen herstellen,
wenn es gewünscht
wird.
- – Lotformteile
können
heute in beliebiger Form hergestellt und geliefert werden, so daß ihre Größe auf den
Bedarf an Lotmenge für
die gewünschte Überbrückung der
betreffenden Anschlußflächen und
ihre Form auf den beim Verwender vorhandenen Bestückungsautomaten
abgestimmt werden kann.
- – Nutzer,
die die Lotformteile, wie oben beschrieben erfindungsgemäß verwenden,
können
die Lotformteile in ihren Abmessungen und in ihrer Form für verschiedenen
Leiterplatten standardisieren. Das ermöglicht eine einfachere Lagerhaltung
und verringert die Kosten durch Masseneinkauf solcher Standardteile.
- – Versuche
der Erfinder haben gezeigt, daß Lotformteile
für die
erfindungsgemäßer Verwendung preiswerter
sind als entsprechende Drahtbrücken.
- – Falls
keine weitere Verwendung einer durch ein Lotformteil hergestellten Überbrückung von
Anschlußflächen gewünscht wird,
kann die Überbrückung schneller
aufgetrennt und das Lot schneller entlötet werden als bei einer vergleichbaren Drahtbrücke. Zum
Entfernen einer Drahtbrücke muß das Lot
an jedem ihrer Enden aufgegeschmolzen, dann entfernt, üblicherweise
abgesaugt werden. Erst danach kann die Drahtbrücke mechanisch entfernt werden.
Eine durch ein Lotformteil hergestellte Überbrückung von Anschlußflächen zu
entfernen benötigt
nur zwei Arbeitschritte: Aufschmelzen der Überbrückung und Absaugen des Lotes.
- – Lotformteile
können
selektiv und automatisch gelötet
werden, wenn sie gebraucht werden.
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Die
Erfindung hat noch einen ganz besonderen Vorteil: Da sich das Lotformteil
und damit das Lot für
die gewünschte Überbrückung der
betrachteten Anschlußpads
bereits an der richtigen Lötstelle
befindet, also dort wo es benötigt
wird, muß es
nicht extra, wie bisher beispielsweise mit einem Lotdraht, an die gewünschte Lötstelle
herangeführt
werden. Eine Verwendung von Lotdraht birgt immer die Gefahr, daß das Lot
des aufgeschmolzenen Lotdrahtes beim Heranführen an die Lötstelle
oder beim Wegnehmen des Lotdrahtes von der Lötstelle auf eine andere Stelle
auf der Leiterplatte tropft und so eine Überbrückung herstellt, wo sie nicht
gewünscht
ist. Dies ist besonders nachteilig, wenn, wie im Test üblich, die Versorgungsspannung
an der Leiterplatte, anliegt. Unerwünschte Kurzschlüsse durch
umhertropfendes Lot können
dann die ganze Schaltung auf der Leiterplatte zerstören. Demgegenüber ermöglicht die
Erfindung während
des Testens zu löten,
auch dann, wenn die Schaltung mit Energie versorgt wird. Das bereits
an der zu lötenden
Stelle befindliche erfindungsgemäße Lotformteil
kann auf Leiterplatten unter Test und unter elektrischer Spannung
gelötet
werden.
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Nachfolgend
wird die Erfindung genauer beschrieben und anhand von Ausführungsbeispielen erläutert, die
in der beigefügten
Zeichnung dargestellt sind. Dabei zeigen:
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1 eine
schematische Darstellung eines Teils einer typischen Schaltung,
die einem zulassungsrelevanten Test unterzogen werden soll;
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2 schematische
Darstellung eines Teils einer typischen Schaltung bei der eine Bereichswahl oder
Justage vorgenommen werden soll;
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3 eine
schematische Teilschnitt-Darstellung einer ersten Ausführungsform
einer erfindungsgemäßen Leiterplatte
mit einem Lotformteil;
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4 eine
schematische Darstellung einer zweiten Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Leiterplatte
mit einem anderen Lotformteil in einer Draufsicht;
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5 eine
schematische Teilschnitt-Darstellung der Leiterplatte nach 3 beim
Löten des
Lotformteil mit hochfrequenter Spannung;
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6 eine
schematische Teilschnitt-Darstellung der Leiterplatte nach 3 beim
Löten des
Lotformteil mittels Lichtbogen;
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7 eine
schematische Darstellung einer dritten Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Leiterplatte
in einer Draufsicht.
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Zur
Vereinfachung werden in der Zeichnung gleiche Teile, Elemente oder
Module mit gleichen Bezugszeichen versehen, sofern dies nicht zu
Verwirrung führt.
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In
den 1 und 2 sind Teile von beispielhaften
Schaltungen dargestellt, die Anwendungen der Erfindung veranschaulichen.
In 1 ist ein Ausschnitt aus einer Variante einer
ersten Schaltung 10 schematisch dargestellt mit einer ersten
Leitung 12 und einer auf Masse 14 gelegten zweiten
Leitung. An der ersten Leitung 12 liegt eine Betriebssspannung
+Ub an. An die zweite, auf Masse 14 liegende Leitung
ist eine Begrenzerdiode Vz, eine Zenerdiode, angeschlossen.
Im Verlauf von Tests und Messungen zur Erlangung einer Zulassung
der Schaltung 10, beispielsweise eine Ex-Schutz-Zulassung,
ist es erforderlich, zu prüfen,
ob die Begrenzerdiode Vz den gewünschten
bzw. gestellten Anforderungen genügt. Zur Überprüfung der Begrenzerdiode Vz dient ein Meßpunkt 18, der einem
bis dahin offenen Anschluß 16.2 der
Begrenzerdiode Vz entspricht oder mit diesem
verbunden ist.
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Häufig ist
an die erste Leitung 12 eine Entkoppelungsdiode VE angeschlossen, die für die genannten zulassungsrelevanten
Tests mit der Begrenzerdiode Vz verbunden
wird, wie 1 veranschaulicht. Dazu werden
die Entkoppelungsdiode VE und die Begrenzerdiode
Vz an ihren bis dahin offenen Anschlüssen 16.1 und 16.2 überbrückt, was
bisher üblicherweise
mittels einer Drahtbrücke 19 realisiert wird,
wie in 1 strichliert dargestellt ist. Damit läßt sich
prüfen,
ob die Begrenzerdiode Vz in gewünschter
Weise arbeitet. Erfindungsgemäß wird die
Drahtbrücke 19 durch
ein Lotformteil ersetzt, wie später noch
ausführlich
erläutert
und beschrieben wird.
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Alternativ
kann auch die Entkoppelungsdiode VE wegfallen,
so daß die
Begrenzerdiode Vz mittels einer alternativen Überbrückung 20 direkt
auf die erste Leitung 12 geschaltet werden kann. Auch diese Überbrückung 20 wird
erfindungsgemäß durch
ein Lotformteil ersetzt.
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In 2 ist
ist ein Ausschnitt aus einer Variante einer anderen Schaltung 30 schematisch
dargestellt mit einer ersten Leitung 32a und einer zweiten Leitung 32b.
Ein Widerstand Rx ist mit der ersten Leitung 32a verbunden.
Für eine
Bereichswahl, beispielsweise eine Spannungumschaltung oder einen Abgleich,
kann der Widerstand Rx wahlweise auf die zweite
Leitung 32b über
einen ersten Leitungszweig 34a, auf einen weiteren Widerstand
R1 über
einen zweiten Leitungszweig 34b, auf noch einen anderen Widerstand
R2 über
einen dritten Leitungszweig 34c oder auf eine hier nicht
weiter dargestellte andere Teilschaltung über einen vierten Leitungszweig 34d geschaltet
werden. Wie in 2 beispielhaft veranschaulicht,
können
dazu im ersten Leitungszweig 34a ein erster und ein zweiter
Anschluß 36.1 und 36.2,
im zweiten Leitungszweig 34b ein dritter und ein vierter
Anschluß 36.3 und 36.4,
im dritten Leitungszweig 34c ein fünfter und ein sechster Anschluß 36.5 und 36.6 und
im vierten Leitungszweig 34d ein siebter und ein achter
Anschluß 36.7 und 36.8 je nach
Bedarf miteinander verbunden werden. In 2 ist dies
durch Überbrückungen 38a, 38b, 38c und 38d veranschaulicht,
die bisher üblicherweise mittels
Drahtbrücken
realisiert werden, die in 2 strichliert
dargestellt sind. Alternativ ist es auch möglich, den ersten Anschluß 36.1 im
ersten Leitungszweig 34a, den dritten Anschluß 36.3 im
zweiten Leitungszweig 34b, den fünften Anschluß 36.5 im
dritten Leitungszweig 34c und den siebten Anschluß 36.7 im vierten
Leitungszweig 34d durch einen einzelnen alternativen Anschluß 40 zu
ersetzen, der dann nach Bedarf und wahlweise mit dem zweiten Anschluß 36.2 im
ersten Leitungszweig 34a, den vierten Anschluß 36.4 im
zweiten Leitungszweig 34b, den sechsten Anschluß 36.6 im
dritten Leitungszweig 34c und den achten Anschluß 36.7 im
vierten Leitungszweig 34d verbunden wird. Erfindungsgemäß werden
die Drahtbrücken
durch Lotformteile ersetzt, wie nachfolgend ausführlich erläutert und beschrieben wird.
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In 3 ist
eine erste Ausführungsform
einer erfindungsgemäßen Leiterplatte 50 mit
einem Lotformteil 56 schematisch und teilweise geschnitten dargestellt.
Auf einer Oberfläche 52 der
Leiterplatte 50 sind zwei, an sich beliebige Anschlußpads 54.1 und 54.2 vorgesehen,
die bei Bedarf überbrückt werden
sollen. Sie entsprechen insoweit also den Anschlüssen 16.1 und 16.2 der
oben beschriebenen Schaltung nach 1 und jeweils
einer Paarung der Anschlüsse 36.1 bis 36.8 der
vorher beschriebenen Schaltung nach 2. Anstatt,
wie bisher üblich
mittels einer Drahtbrücke,
werden die Anschlußpads 54.1 und 54.2 nach
der Erfindung bei Bedarf mittels des Lotformteils 56 verbunden.
Im Rahmen einer Bestückung
der Leiterplatte 50 mit anderen Bauteilen und insbesondere
deren Einsetzen in vorher auf die Leiterplatte 50 aufgebrachte
Lotpaste wird zwischen die hier betrachteten Anschlußpads 54.1 und 54.2 ein Tropfen
Kleber 58 appliziert, beispielsweise mit einem Dispenser,
auf den das Lotformteil 56 gesetzt wird. Bei mehreren solcher
Anschlußpads 54.1 und 54.2 wird
natürlich
genauso verfahren, bis letzlich die Leiterplatte 50 fertig
für eine
Lötung
in einem Reflow-Lötofen
ist.
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Der
Kleber 58 härtet
im Reflow-Lötofen
aus und fixiert das Lotformteil 56 bzw. alle weiteren Lötformteile 56 auf
der Leiterplatte 50 in ihrer Position. Die Menge und die
Art des Klebers 58 werden so gewählt, daß nach dem Aushärten und
beim weiteren Lötvorgang
im Reflow-Lötofen
zwischen den Anschlußpads 54.1 und 54.2 und
dem Lotformteil 56 ein solcher Abstand d gewahrt bleibt,
der gewährleistet, daß das Lotformteil
keine leitende Überbrückung der Anschlußflächen bildet.
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Da
das Lotformteil 56 bei Bedarf selektiv gelötet werden
soll, darf es beim Löten
der Leiterplatte im Reflow-Lötofen
noch nicht aufschmelzen. Das Lotformteil 56 hat daher eine
höhere
Schmelztemperatur als die Lotpaste zum Löten der anderen Bauteile im
Reflow-Lötofen.
Es hat sich herausgestellt, daß Lotformteile 56 mit
rechteckiger Form von Bestückungsautomaten
leicht gegriffen und auf einfache Weise bestückt werden können. Sie
sind am Markt in verschiedenen Größen und Materialien erhältlich und sind
bei Abnahme großer
Stückzahlen
preiswerter als Drahtbrücken,
die nicht so einfach zu verarbeiten sind.
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In 4 ist
eine weitere Ausführungsform
einer erfindungsgemäßen Leiterplatte 60 schematisch in
einer Draufsicht dargestellt. Auf einer Oberfläche 62 der Leiterplatte 60 sind
zwei, an sich beliebige Anschlußpads 64.1 und 64.2 vorgesehen,
die bei Bedarf überbrückt werden.
Auch sie entsprechen insoweit also den Anschlüssen 16.1 und 16.2 der
oben beschriebenen Schaltung nach 1 und jeweils
einer Paarung der Anschlüsse 36.1 bis 36.8 der
vorher beschriebenen Schaltung nach 2. Anstatt,
wie bisher üblich
mit einer Drahtbrücke,
werden die Anschlußpads 64.1 und 64.2 nach
der Erfindung bei Bedarf mittels eines Lotformteils 66 verbunden.
Wie bereits vorher beschrieben, wird auch hier im Rahmen einer Bestückung der
Leiterplatte 60 mit anderen Bauteilen Kleber zum Fixieren
des Lotformteils 66 appliziert. Alternativ zur Anordnung
auf der Leiterplatte 50 nach 1, wo der
Kleber 58 zwischen die Anschlußpads 54.1 und 54.2 gebracht
wird, werden bei der Leiterplatte 60 vorzugsweise zwei
Tropfen Kleber 68a und 68b neben die Anschlußpads 64.1 und 64.2 appliziert,
wie in 4 dargestellt. Auf diese zwei Tropfen Kleber 68a und 68b wird
das Lotformteil 66 aufgesetzt, das bei dem hier dargestellten
Beispiel eine ovale Form hat. Für
andere, bei Bedarf durch Lotformteile zu überbrückende Anschlußpads auf
der Leiterplatte 60 gilt Alles, was zu den beispielhaft
beschriebenen einzelnen Anschlußpads 64.1 und 64.2 und
dem einzelnen Lotformteil 66 gesagt wird, gleichermaßen.
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Die
Menge und die Art des Klebers werden so gewählt, daß nach dem Aushärten und
beim weiteren Lötvorgang
im Reflow-Lötofen
zwischen den Anschlußpads 64.1 und 64.2 und
dem Lotformteil 56 ein solcher Abstand gewahrt bleibt,
der gewährleistet,
daß das
Lotformteil keine leitende Überbrückung der
Anschlußflächen bildet.
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Die
in 4 veranschaulichte Anordnung mit zwei Tropfen
Kleber 68a und 68b neben den Anschlußpads 64.1 und 64.2 ist
besonders für
solche Lotformteile geeignet, die quer zu den Anschlusspads plaziert
werden sollen oder bei solchen Lotformteilen, die breiter sind als
die Anschlußpads.
Ein solches alternatives Lotformteil 70 ist in 4 strichliert dargestellt.
Die Anordnung der Tropfen Kleber 68a und 68b neben
den Anschlußpads 64.1 und 64.2 sind auch
dann sinnvoll, wenn mehr Lot gewünscht
wird, als es das ovale Lotformteil 66 zur Verfügung stellen kann.
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Auch
die in 4 dargestellten Lotformteile 66 bzw. 70 haben
eine höhere
Schmelztemperatur als die Lotpaste zum Löten der anderen Bauteile im Reflow-Lötofen. Sie
sollen, bei Bedarf selektiv gelötet werden
können
und nicht bereits im Reflow.Lötofen aufschmelzen.
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Zum
selektive Löten
der bisher beschriebenen Lotformteile 56 nach 3 und 66 bzw. 70 nach 4 bieten
sich beispielsweise eine Kontakt-Lötung durch Wärmeübertragung
mit einen Lötkolben, Lichtlötverfahren
wie mit Laser oder infrarot-Strahlung, punktuelles Induktionslöten oder
mit Mikrowellen an. Diese Verfahren können je nach verwendetem Lötgerät manuell
oder mindestens halbautomatisch ausgeführt werden.
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Alternativ
können
die Lotformteile 56 nach 3 und 66 bzw. 70 nach 4 auch
mit weiteren Verfahren selektiv gelötet werden, die in den 5 und 6 veranschaulicht
und nachfolgend genauer beschrieben werden.
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In 5 ist
noch einmal das Ausführungsbeispiels
der erfindungsgemäßen Leiterplatte 50 von 3 dargestellt,
allerdings ergänzt
durch eine schematische Darstellung von sogenannten virtuellen Kapazitäten C1, C2 und C3. Bei dieser Anordnung bildet sich zwischen
dem ersten Anschlußpad 54.1 und dem
Lotformteil 56 eine in der 5 mit C1 veranschaulichte virtuelle Kapazität, zwischen
dem zweiten Anschlußpad 54.2 und
dem Lotformteil 56 eine mit C2 veranschaulichte
virtuelle Kapazität
und zwischen den Anschlußpads 54.1 und 54.2 eine
mit C3 veranschaulichte virtuelle Kapazität aus. Zum
selektiven und bedarfsorientierten Löten des Lotformteils 56 können die
virtuellen Kapazitäten
so genutzt werden, daß an
die virtuelle Kapazität
C3, also an die Anschlußpads 54.1 und 54.2 eine
hochfrequente Spannung angelegt wird. Dadurch werden die virtuellen Kapazitäten C1 und C2 stark belastet
und die Anschlußpads 54.1 und 54.2 erhitzt,
so daß das
Lotformteil 56 bis zu seinem Schmelzpunkt erwärmt werden
kann. Die Art der dafür
benötigten
hochfrequenten Spannung läßt sich
durch Versuche einfach ermitteln.
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6 ist
erneut eine schematische Darstellung des Ausführungsbeispiels der erfindungsgemäßen Leiterplatte 50 von 3,
hier allerdings ergänzt durch
eine schematische Darstellung von Lichtbögen 80a und 80b,
die sich zwischen dem Lotformteil 56 und jeweils einem
Anschlußpad 54.1 oder 54.2 ausbilden,
wenn ein entsprechend gewähltes
elektromagnetisches Feld an den Anschlußpads 54.1 oder 54.2 erzeugt
wird. Durch die Lichtbögen 80a und 80b werden
die Anschlußpads 54.1 oder 54.2 soweit
erhitzt, daß das
Lotformteil 56 schmilzt und die gewünschte Überbrückung der Anschlußpads 54.1 oder 54.2 hergestellt
wird. Die Art des dafür
benötigten
elektromagnetisches Feld läßt sich
durch Versuche einfach ermitteln.
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Noch
ein anderes selektives Lötverfahren
für die
oben beschriebenen Lotformteile 56 nach 3 und 66 bzw. 70 nach 4 ist
in 7 schematisch veranschaulicht. Auf einer Oberfläche 92 einer
erfindungsgemäßen Leiterplatte 90,
von der hier beispielhaft nur ein Ausschnitt dargestellt ist, sind
zwei, an sich beliebige Anschlußpads 94.1 und 94.2 vorgesehen,
die bei Bedarf überbrückt werden
sollen. Auch sie entsprechen insoweit also den Anschlüssen 16.1 und 16.2 der
oben beschriebenen Schaltung nach 1 und jeweils
einer Paarung der Anschlüsse 36.1 bis 36.8 der
vorher beschriebenen Schaltung nach 2, wie bereits
oben zru Leiterplatte 60 nach der 4 beschrieben.
Anstatt, wie bisher üblich
mit einer Drahtbrücke,
werden die Anschlußpads 94.1 und 94.2 nach
der Erfindung bei Bedarf mittels eines Lotformteils 96 verbunden,
das zur besseren Übersicht in 7 strichliert
dargestellt ist. Zur Fixierung des Lotformteils 96 ist
wiederum ein Kleber 98 vorgesehen, der in diesem Falle
zwischen den Anschlußpads 94.1 und 94.2 auf
die Leiterplatte 90 appliziert wird.
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Auf
der Oberfläche 92 der
Leiterplatte 90 ist in dem Bereich zwischen den Anschlußpads 94.1 und 94.2,
der für
den Kleber 98 reserviert ist, ein Heizdraht 100 vorgesehen.
Dieser Heizdraht 100 kann beispielsweise, wie in 7 veranschaulicht, eine
mäanderförmig gewundene,
sehr schmale Leiterbahn sein, die einerseits mit einem der Anschlußpads 94.1 und 94.2,
hier : dem ersten Anschlußpad 94.1 verbunden
ist. Ein anderes offenes Ende des Heizdrahtes 100 ist sinnvollerweise
aus dem für
den Kleber 98 zwischen den Anschlußpads 94.1 und 94.2 reservierten
Bereich heraus geführt
und mit einem Anschluß 102,
beispielsweise einem Anschlußpad, versehen.
Der Kleber 98 wird auf bzw. über dem Heizdraht 100 auf
die Leiterplatte 90, beispielsweise mittels Dispenser,
aufgebracht. Wird der Heizdraht 100 mit einer entsprechenden
Energie beaufschlagt, heizt er über
den Kleber 98 das damit fixierte Lotformteils 96 bis
zu seinem Schmelzpunkt auf und die gewünschte Überbrückung der Anschlußpads 954.1 oder 94.2 wird
hergestellt. Die Größe der am
Anschluß 102 des
Heizdrahtes 100 anzulegenden Spannung läßt sich durch Versuche einfach
ermitteln.
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- 10
- Schaltung
1. Variante
- 12
- 1.
Leitung
- 14
- Masse
- 16.1
- 1.
Anschluß
- 16.2
- 2.
Anschluß
- 18
- Meßpunkt
- 19
- 1. Überbrückung
- 20
- 2. Überbrückung
- 30
- Schaltung
2. Variante
- 32a
- erste
Leitung
- 32b
- zweite
Leitung
- 34a
- 1.
Leitungszweig
- 34b
- 2,
Leitungszweig
- 34c
- 3.
Leitungszweig
- 34d
- 4.
Leitungszweig
- 36.1
- 1.
Anschluß
- 36.2
- 2.
Anschluß
- 36.3
- 3.
Anschluß
- 26.4
- 4.
Anschluß
- 36.5
- 5.
Anschluß
- 36.6
- 6.
Anschluß
- 36.7
- 7.
Anschluß
- 36.8
- 8.
Anschluß
- 38a
- 1. Überbrückung
- 38b
- 2. Überbrückung
- 38c
- 3. Überbrückung
- 38d
- 4. Überbrückung
- 40
- altern.
Anschlußpad
- 50
- Leiterplatte
(1. Ausf.)
- 52
- Oberfläche der
LP
- 54.1
- 1.
Anschlußpad
- 54.2
- 2.
Anschlußpad
- 56
- Lotformteil
- 58
- Kleber
- 60
- Leiterplatte
(2. Ausf.)
- 62
- Oberfläche der
LP
- 64.1
- 1.
Anschlußpad
- 64.2
- 2.
Anschlußpad
- 66
- Lotformteil
- 68a
- 1.
Klebepunkt
- 68b
- 2.
Klebepunkt
- 70
- altern.
Lotformteil
- 80a
- 1.
Lichtbogen
- 80b
- 2.
Lichtbogen
- 90
- Leiterplatte
(3. Ausf.)
- 92
- Oberfläche der
LP
- 94.1
- 1.
Anschlußpad
- 94.2
- 2.
Anschlußpad
- 96
- Lotformteil
- 98
- Kleber
- 100
- Heizdraht
- 102
- Anschluß Heizdraht
- C1
- virtuelle
Kapazität
- C2
- virtuelle
Kapazität
- C3
- virtuelle
Kapazität
- d
- Abstand
- Rx
- Widerstand
- R1
- Widerstand
- R2
- Widerstand
- +Ub
- Betriebsspannung
- VE
- Entkoppeldiode
- Vz
- Begrenzerdiode