DE102006020694B4 - Ankervorrichtung - Google Patents

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Abstract

Ankervorrichtung für Wasserfahrzeuge mit einem fierbaren Anker, mit einer Ankerleine (12), die einerseits am Anker befestigt und andererseits zum Fieren und Einholen des Ankers auf einer Ankertrommel (11) aufgewickelt ist, mit am Anker wirksamen, auftrieberzeugenden Auftriebsmitteln und mit mit Fieren des Ankers aktivierbaren Mitteln zum mindestens teilweisen Reduzieren des von den Auftriebsmitteln erzeugten Auftriebs, dadurch gekennzeichnet, dass die Auftriebsmittel so ausgelegt sind, dass der erzeugte Auftrieb gleich dem Gewicht von Anker und Auftriebsmittel ist.

Description

  • Die Erfindung betrifft eine Ankervorrichtung nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
  • Bekannte Ankervorrichtungen für Überwasserschiffe und U-Boote weisen einen am freien Ende einer Ankerkette angeordneten Anker und eine motorische Ankerwinde zum Fieren und Einholen der Ankerkette auf, wobei die Ankerkette von einer Ankertrommel gebremst abgewickelt bzw. auf die Ankertrommel aufgewickelt wird. Das Überwasserschiff wird vom Anker, der sich am Meeresboden verkrallt, und vom Gewicht der Ankerkette, die sich auf den Meeresboden ablegt, in der Strömung auf Positionen im Bereich der Ankerposition gehalten. Das U-Boot, das auftriebsneutral getrimmt ist, erfährt durch das Ausbringen des Ankers mit Ankerkette einen leichten Auftrieb, wodurch eine Zugkraft auf die Ankerkette wirkt, so dass das U-Boot auf Positionen im Bereich der Ankerposition gehalten wird. Durch Aufnahme oder Abgabe von Ballastwasser kann zusätzlich das U-Boot in eine gewünschte Ankerposition gesteuert werden. Diese bekannten Ankervorrichtungen sind voluminös und recht schwer und nur zum Einbau in entsprechend große und leistungsstarke Schiffe und Boote geeignet.
  • Eine bekannte Ankervorrichtung für Oberflächenschiffe mit Anker, Ankerkette, Ankerleine und bordeigenem Ankerspill oder -winde ist in der DE 20 39 502 B2 beschrieben. In dem gleichen Dokument wird auf Ankervorrichtungen für an der Wasseroberfläche zu haltende, schwimmende Geräte oder Wasserfahrzeuge verwiesen, bei welchen ein sog. Ankerstein verwendet wird, der auf dem Meeresboden aufliegt und am schwimmenden Gerät oder Wasserfahrzeugs über eine Kette oder über ein Seil befestigt ist. Um den Nachteil des schweren Lösens des Ankersteins vom Meeresboden zu beheben, ist einerseits die Unterfläche des Ankers mit mehren Keilen versehen und sind andererseits Auftriebsmittel vorgesehen, die zum Einholen des Ankersteins aktiviert werden. Die Auftriebsmittel weisen eine Auftriebszelle auf, die auf der vom Meeresboden abgewandten Oberseite des Ankersteins befestigt ist und über einen Anschluss und eine Schlauchleitung an einer im schwimmenden Gerät oder Wasserfahrzeug angeordneten Lenzeinrichtung angeschlossen ist. Die Lenzeinrichtung besteht aus einem Drucklufterzeuger und einer Ventileinrichtung. Alternativ können auch unmittelbar am Ankerstein Druckluftflaschen angeordnet sein, die mit der Auftriebszelle über eine Ventileinrichtung in Verbindung stehen. Die Ventileinrichtung wird vom schwimmenden Gerät oder Wasserfahrzeug aus betätigt.
  • Eine bekannte Ankervorrichtung für ein Oberflächen-Wasserfahrzeug ( US 5 690 047 A ) weist eine von Hand einholbare Leine und einen am Leinenende angeordneten, pilzförmigen Anker auf. Am Ankerstiel ist ein Auftriebskörper angeordnet, der über eine Schlauchleitung mit einer Lenzeinrichtung verbunden ist. Die Schlauchleitung ist mit einem Ventil abgeschlossen. Wird das Ventil geöffnet, so kann Luft aus dem Auftriebskörper entweichen und Wasser in den Auftriebskörper eindringen. Zum Einholen des Ankers wird die Schlauchleitung an eine Druckluftquelle angeschlossen und dadurch das Wasser aus dem Auftriebskörper gedrückt. Die vom Auftriebskörper nunmehr erzeugte Auftriebskraft ist dem Gewicht des Ankers entgegengerichtet und reduziert die Kraft zum Einholen des Ankers.
  • Kleine, unbemannte Unterwasserfahrzeuge sind nicht in der Lage, solche Ankervorrichtungen zu tragen, selbst wenn diese auf die wesentlich kleinere Fahrzeuggröße angepasst werden. Außerdem würde durch eine solche Ankervorrichtung das mögliche Nutzlastgewicht deutlich geschmälert werden oder umgekehrt bei Beibehaltung des Nutzlastgewichts die Ankervorrichtung zu einem deutlich größeren Fahrzeugentwurf führen.
  • Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine für baukleine, unbemannte Unterwasserfahrzeuge geeignete, vorteilhafte Ankervorrichtung anzugeben.
  • Die Aufgabe ist durch die Merkmale im Anspruch 1 gelöst.
  • Die erfindungsgemäße Ankervorrichtung hat den Vorteil, dass einerseits durch die Auftriebsneutralität der Einheit aus Anker und Auftriebsmitteln beim Anbau der Ankervorrichtung an ein Unterwasserfahrzeug kein nennenswerter Nutzlastverlust des Unterwasserfahrzeugs herbeigeführt wird und andererseits der Anker genügend schwer ausgelegt werden kann, um beim Ankern das Unterwasserfahrzeug bei zumindest teilweise unwirksamen Auftriebsmitteln zuverlässig in Positionen im Bereich des auf dem Meeresboden abgesenkten Ankers zu halten. Die Verankerung wird ausschließlich durch das Gewicht des auf den Meersboden abgesenkten Ankers bewirkt und kann somit an jeder Stelle des Meeresbodens unabhängig von dessen Beschaffenheit vorgenommen werden. Für eine bessere Haftung auf weichem Boden kann der Anker zusätzlich mit Krallen oder Haken versehen sein. Die Ankervorrichtung kann sowohl an das Unterwasserfahrzeug angebaut als auch in das Unterwasserfahrzeug vollständig integriert werden. Im ersten Fall ist die Ankervorrichtung auch am fertigen Unterwasserfahrzeug nachrüstbar. Unter „Auftriebsneutralität” und „auftriebsneutral” wird die Gleichheit von erzeugtem Auftrieb einerseits und Gewicht des Ankers und der Auftriebsmittel andererseits verstanden.
  • Zweckmäßige Ausführungsformen der erfindungsgemäßen Ankervorrichtung mit vorteilhaften Weiterbildungen und Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den weiteren Ansprüchen.
  • Gemäß einer vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung sind Anker und Auftriebsmittel von einem flutbaren Tank gebildet, der auftriebsneutral und zur Ankerung durch Flutung, also Aufnahme von Ballastwasser, absenkbar ist. Hierzu ist der Tank mit einem steuerbaren Flutventil und einem steuerbaren Belüftungsventil versehen, die über Steuerleitungen von einer Steuereinheit betätigbar sind. Diese Art der Realisierung von Anker und Auftriebsmittel hat den Vorteil, dass der nichtgeflutete Tank die Funktion der Auftriebsmittel und der geflutete Tank die Funktion des Ankergewichts erfüllt. Damit wird eine konstruktiv einfache Ankervorrichtung erzielt, die für wiederholtes Ankern mit oder ohne Nachrüsten geeignet ist, je nachdem, ob der Tank selbsttätig entleert bzw. belüftet, d. h. das Ballastwasser wieder ausgestoßen, werden kann oder fremdbetätigt entleert bzw. belüftet werden muss.
  • Gemäß einer vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung ist neben dem Flut- und Entlüftungsventil ein Druckluftbefüllventil vorhanden, das mit einem Druckluftspeicher verbunden ist, der vorzugsweise außen am Tank befestigt ist. Mit Hilfe des Druckluftbefüllventils, das von einer Steuervorrichtung steuerbar ist, und der Druckluft im Druckluftspeicher kann das Ballastwasser aus dem gefluteten Tank wieder ausgeblasen und somit der leere Tank durch Aufwickeln der Ankerleine wieder zum Unterwasserfahrzeug eingeholt und an diesem festgelegt werden, ohne dass sich die Trimmlage des Unterwasserfahrzeugs verändert. Mit dieser Ankervorrichtung ist ein mehrmaliges Ankern während einer Missionsfahrt des Unterwasserfahrzeugs möglich.
  • Gemäß einer alternativen Ausführungsform der Erfindung ist mit dem Tank ein Abwurfgewicht gekoppelt, was mittels einer von einer Steuervorrichtung entriegelbaren Verriegelungsvorrichtung vorgenommen ist. Der Tank und das Abwurfgewicht sind so aufeinander abgestimmt, dass einerseits der Tank im nicht gefluteten Zustand mit dem daran verriegelten Abwurfgewicht und andererseits der geflutete Tank ohne Abwurfgewicht weitgehend auftriebsneutral ist. Zum Ankern, also Fieren des Ankers, wird mittels der von der Ankertrommel ablaufenden Ankerleine der geflutete Tank mit Abwurfgewicht auf den Meeresboden abgesenkt. Zum Aufheben der Ankerung wird die Verriegelungsvorrichtung gelöst, so dass die Kopplung des Abwurfgewichts an den Tank aufgehoben ist. Der geflutete Tank kann nunmehr problemlos durch Aufwickeln der Ankerleine mittels motorischen Drehens der Ankertrommel wieder hochgeholt und an oder in das Unterwasserfahrzeug an- oder eingesetzt werden. Da der geflutete Tank auftriebsneutral ist, verändert sich die Trimmung des Unterwasserfahrzeugs beim Fortsetzen der Fahrt nach einer Ankerung nicht. Für eine neue Mission des Unterwasserfahrzeugs wird bei eingeholtem Unterwasserfahrzeug der Tank belüftet, also das Ballastwasser abgelassen, und ein neues Abwurfgewicht in die Verriegelungsvorrichtung am Tank eingesetzt.
  • Gemäß einer alternativen Ausführungsform der Erfindung ist der Anker von einem Sinkgewicht gebildet, während die Auftriebsmittel mindestens einen Auftriebskörper aufweisen. Das Sinkgewicht ist zusammen mit dem mindestens einen Auftriebskörper in einer an der Unterseite des Fahrzeugkörpers des unbemannten Unterwasserfahrzeugs befestigtbaren Halterung lösbar aufgenommen, die gesteuert geöffnet werden kann. Die Ankertrommel mit aufgewickelter Ankerleine ist an der Haltevorrichtung festgelegt. Mit Öffnen der Halterung fallen das mit der Ankerleine verbundene Sinkgewicht und der mindestens eine Auftriebskörper heraus. Während das Sinkgewicht auf dem Meeresboden absinkt schwimmt der mindestens eine Auftriebskörper auf. Zur Aufhebung der Ankerung wird die Ankerleine mittels einer an der Halterung vorhandenen Ankerleinen-Kappvorrichtung von der Ankertrommel getrennt. Eine solche Ankervorrichtung ist fertigungstechnisch einfach und kostengünstig zu realisieren. Sie erlaubt allerdings nur eine einmalige Ankerung des unbemannten Unterwasserfahrzeugs, so dass für eine neue Mission des Unterwasserfahrzeugs Sinkgewicht, Auftriebskörper und Ankerleine nachgerüstet werden müssen.
  • Die Erfindung ist anhand von in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispielen im folgenden näher beschrieben. Es zeigen in schematischer Darstellung:
  • 1 eine Prinzipskizze einer Ankervorrichtung für ein kleines, unbemanntes Unterwasserfahrzeug,
  • 2 eine schematische Darstellung der Ankervorrichtung mit geschnittenem Anker, gemäß Schnittlinie II-II in 1,
  • 3 bis 5 jeweils eine schematische Darstellung eines mit einer Ankervorrichtung gemäß 1 und 2 ausgerüsteten Unterwasserfahrzeugs in Seitenansicht während der Fahrt (3), in Ankerposition (4) und nach Verlassen der Ankerposition (5),
  • 6 eine gleiche Darstellung wie in 1 der Ankervorrichtung gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel,
  • 7 eine schematische Darstellung der Frontansicht einer Ankervorrichtung gemäß einem dritten Ausführungsbeispiel,
  • 8 bis 10 jeweils eine schematische Darstellung eines mit der Ankervorrichtung gemäß 7 ausgerüsteten Unterwasserfahrzeugs in Seitenansicht während der Fahrt (8), in Ankerposition (9) und nach Verlassen der Ankerposition (10).
  • Den in der Zeichnung dargestellten Ankervorrichtungen für ein baukleines, unbemanntes Unterwasserfahrzeug 10 (35 und 810) ist gemeinsam, dass sie einen fierbaren Anker, eine Ankertrommel 11 und eine Ankerleine 12 aufweisen. Die Ankerleine 12 ist einerseits an dem Anker befestigt und andererseits auf der Ankertrommel 11 aufgewickelt. Zum Ankern wird der Anker gefiert, d. h. die Ankerleine 12 gebremst von der Ankertrommel 11 abgewickelt, bis sich der Anker auf den Meeresboden 24 aufgelegt hat. Dann wird die Ankertrommel 11 wieder arretiert, so dass ein weiteres Fieren der Ankerleine 12 blockiert ist. Um durch das Einrüsten der Ankervorrichtung die ohnehin begrenzte Nutzlastkapazität des Unterwasserfahrzeugs nicht zu reduzieren, weist der Anker Auftrieb erzeugende Auftriebsmittel auf, die so ausgelegt sind, dass der Auftrieb gleich dem Gewicht von Anker und Auftriebsmittel ist und zum Ankern und dem dazu erfolgenden Ausbringen oder Fieren des Ankers der Auftrieb zumindest teilweise reduziert ist.
  • Bei der in 1 und 2 als Prinzipskizze dargestellten Ankervorrichtung sind Anker und Auftriebsmittel von einem an der Ankerleine 12 befestigten Tank 13 gebildet, der einen von einer Hülle 28 allseits eingeschlossenen Hohlraum 29 aufweist. Der Tank 13 weist ein Flutventil 14 und ein Entlüftungsventil 15 auf, die zum Fluten des Tanks 13, also Befüllen des Tanks 13 mit Ballastwasser, geöffnet werden. Die beiden Ventile 14, 15 sind über je eine Steuerleitung 16 bzw. 17 mit einer Steuereinheit 18 verbunden, die im Innern des Unterwasserfahrzeugs 10 angeordnet ist. Über die Steuerleitungen 16, 17 können die Ventile 14, 15 von der Steuereinheit 18 aus betätigt, d. h. geöffnet oder geschlossen, werden. Der Tank 13 übernimmt im nicht gefluteten Zustand die Funktion der Auftriebsmittel und im gefluteten Zustand die Funktion des Ankers, wobei im Ausführungsbeispiel der 1 und 2 das Gewicht des Tanks 13 noch durch ein mit dem Tank 13 lösbar verbundenes Abwurfgewicht 20 vergrößert ist. Das Abwurfgewicht 20 ist an der Unterseite des Tanks 13 mittels einer Verriegelungsvorrichtung 19 gehalten. Die Verriegelungsvorrichtung 19 ist über eine Steuerleitung 21 mit der Steuereinheit 18 verbunden, so dass von der Steuereinheit 18 aus die Verriegelungsvorrichtung 19 lösbar und damit das Abwurfgewicht 20 vom Tank 13 trennbar ist. Die Steuerleitungen 16, 17 und 21 und die Ankerleine 12 sind zu einem gemeinsamen Kabel 23 zusammengefasst, das auf der im Innern des Unterwasserfahrzeugs installierten Ankertrommel 11 geführt ist. Das Kabel 23 ist in 1 symbolisch angedeutet.
  • Zur Kompensation des Abwurfgewichts 20 bezüglich der Auftriebsneutralität der Ankervorrichtung ist die Hülle 28 des Tanks 13 zusätzlich mit einer Beschichtung 22 aus einem Material, z. B. aus druckfestem Schaumstoff, versehen, das den Auftrieb des Tanks 13 vergrößert. Die Beschichtung 22 ist so bemessen, dass einerseits der nicht geflutete Tank 13, also leere Tank 13, mit daran gehaltenem Abwurfgewicht 20 und andererseits der geflutete Tank 13, also mit Wasser vollständig gefüllte Tank 13, ohne Abwurfgewicht 20 jeweils auftriebsneutral ist, so dass die Trimmung des Unterwasserfahrzeugs 10 vor und nach der Ankerung sich nicht verändert.
  • In 3 ist ein mit der beschriebenen Ankervorrichtung ausgestattetes kleines, unbemanntes Unterwasserfahrzeug 10 in Seitenansicht schematisiert dargestellt. Der nicht geflutete Tank 13 mit Abwurfgewicht 20 befindet sich an der Unterseite des Unterwasserfahrzeugs 10. Da – wie vorstehend bereits ausgeführt worden ist – der nicht geflutete Tank 13 mit Abwurfgewicht 20 weitgehend auftriebsneutral gestaltet ist, ist der Nutzlastverlust des Unterwasserfahrzeugs 10 durch den Anbau der Ankervorrichtung null oder nur gering.
  • Zum Ankern des Unterwasserfahrzeugs 10, z. B. in einem Abstand von 5 m über den Meeresgrund, werden mittels eines von der Steuereinheit 18 ausgegebenen Steuersignals sowohl das Flutventil 14 als auch das Entlüftungsventil 15 geöffnet, und durch Abwickeln der Ankerleine 12 von der Ankertrommel 11 wird der geflutete Tank 13 mit Abwurfgewicht 20 gefiert, bis sich das Abwurfgewicht 20 auf den Meeresboden 24 auflegt (4).
  • Soll die Ankerposition wieder verlassen werden, so wird von der Steuereinheit 18 ein Lösesignal generiert, das über die Steuerleitung 21 die Verriegelungsvorrichtung 19 entriegelt. Gleichzeitig wird die Ankertrommel 11 elektromotorisch im Sinne des Aufwickelns der Ankerleine 12 angetrieben. Die Ankerleine 12 wird eingeholt und legt den gefluteten Tank 13 (ohne Abwurfgewicht 20) wieder an die Unterseite des Fahrzeugkörpers 101 des Unterwasserfahrzeugs 10 an (5). Dabei bleibt der Tank 13 geflutet. Dadurch, dass der geflutete Tank 13 ebenso auftriebsneutral ist, wie zuvor die Baueinheit aus nicht geflutetem Tank 13 und Abwurfgewicht 20, verändert sich die Trimmung des Unterwasserfahrzeugs 10 nach Lösen der Ankerung nicht.
  • Die in 6 ebenfalls als Prinzipskizze dargestellte Ankervorrichtung ist gegenüber der in 1 dargestellten und beschriebenen Ankervorrichtung insoweit modifiziert, als das Abwurfgewicht 20 entfallen ist und am Tank 13 ein Druckluftspeicher 25, z. B. in Form einer Druckluftflasche, befestigt ist. Der Tank 13 weist zusätzlich ein Druckluftbefüllventil 26 auf, das an dem Druckluftspeicher 25 angeschlossen ist. Das Druckluftbefüllventil 26 wird über eine Steuerleitung 27 von der Steuereinheit 18 gesteuert. Wie bei dem Ausführungsbeispiel in 1 sind auch hier die Steuerleitungen 27, 16 und 17 mit der Ankerleine 12 zu einem auf der Kabelwinde 11 geführten Kabel 23 zusammengefasst, das in 6 durch punktierte Umrandung der Steuerleitungen 16, 17 und 27 und der Ankerleine 12 symbolisiert ist. Der Tank 13 ist so ausgebildet, dass er mit dem an ihm angeordneten Druckluftspeicher 25 in seinem nicht gefluteten Zustand auftriebsneutral ist. Hierzu kann – wie im Ausführungsbeispiel der 2 beschrieben – die Hülle 28 des Tanks 13 wiederum mit einer den Auftrieb vergrößernden Beschichtung 22 belegt sein.
  • Die Durchführung der Ankerung erfolgt in gleicher Weise wie dies zu dem vorherigen Ausführungsbeispiel beschrieben worden ist. Über die Steuereinheit 18 wird das Flutventil 14 und das Entlüftungsventil 15 geöffnet und die Ankerleine 12 durch vorzugsweise gebremstes Freigeben der Ankertrommel 11 gefiert. Der geflutete Tank 13 sinkt auf den Meeresboden 24 ab.
  • Zur Aufhebung der Ankerung wird das Entlüftungsventil 15 geschlossen, während das Flutventil 14 geöffnet bleibt. Durch ein entsprechendes Steuersignal über die Steuerleitung 27 wird das Druckluftbefüllventil 26 geöffnet. Druckluft strömt nunmehr aus dem Druckluftspeicher 25 mit Überdruck in den Tank 13 ein, wodurch das Wasser über das Flutventil 14 nach außen geblasen wird. Das Ende des „Entflutungsvorgangs” wird von der Steuereinheit 18 erkannt, und auf von der Steuereinheit 18 ausgegebene Steuerbefehle hin werden das Druckluftbefüllventil 26 sowie das Flutventil 14 geschlossen. Der leere und damit wieder auftriebsneutrale Tank 13 wird über die Ankerwinde 11 eingeholt und an der Unterseite des Unterwasserfahrzeugs 10 festgelegt.
  • Selbstverständlich ist es möglich, bei entsprechender Ausbildung des Unterwasserfahrzeugs 10 auch den Tank 13 und das Abwurfgewicht 20 im Unterwasserfahrzeug 10 ausfahrbar zu integrieren.
  • Bei der in 7 in Frontansicht schematisiert skizzierten Ankervorrichtung ist der Anker von einem Sinkgewicht 30 gebildet, das zusammen mit zwei die Auftriebsmittel bildenden Auftriebskörpern 32 in eine Halterung 31 eingesetzt ist. Die Halterung 31 ist mittels einer Montageplatte 38 an der Unterseite des Fahrzeugkörpers 101 des Unterwasserfahrzeugs 10 (8 bis 10) befestigbar. Die Halterung 31 weist eine schematisch dargestellte Rastvorrichtung 34 auf, die beim Einsetzen des Sinkgewichts 30 mit Auftriebskörpern 32 in die Halterung 31 letztere automatisch schließt, z. B. durch Schließen zweier schwenkbarer Halteklammern. Die Rastvorrichtung 34 ist lösbar und damit Sinkgewicht 30 und Auftriebskörper 32 aus der Halterung 31 ausklinkbar. Das Lösen der Rastvorrichtung 34 erfolgt über eine Steuerleitung 35, über welche die Rastvorrichtung 34 an die Steuereinheit 18 angeschlossen ist. Die mit dem Sinkgewicht 30 zugleich in der Halterung 31 aufgenommenen beiden Auftriebskörper 32 sind von der Halterung 31 kraftschlüssig an das Sinkgewicht 30 angepresst. Vorzugsweise ist noch ein Formschluss zwischen Sinkgewicht 30 und Auftriebskörper 32 realisiert. Beim Öffnen der Halterung 31 und des damit beginnenden Fierens des Sinkgewichts 30 über die sich von der gebremste Ankertrommel 11 abwickelnden Ankerleine 12 fallen die Auftriebskörper 32 lose aus der Halterung 31 heraus.
  • Die Ankertrommel 11 ist an der Halterung 31 befestigt. Weiterhin ist an der Halterung 31 eine Ankerleinen-Kappvorrichtung 33 angeordnet, die bei ihrer Aktivierung die Ankerleine 12 durchtrennt und damit von der Ankertrommel 11 abtrennt. Die Aktivierung der Kappvorrichtung 33 erfolgt von der Steuereinheit 18 aus über eine Steuerleitung 36. Die beiden Steuerleitungen 35, 36 sind zu einem Kabel 37 zusammengefasst, das durch die Montageplatte 38 hindurch in das Innere des Fahrzeugkörpers 101 des Unterwasserfahrzeugs 10 zu der dort integrierten Steuereinheit 18 geführt ist.
  • In 8 bis 10 ist die Wirkungsweise der zu 7 beschriebenen Ankervorrichtung illustriert. Wie in 8 skizziert ist, sind während der Missionsfahrt des Unterwasserfahrzeugs 10 das Sinkgewicht 30 und die beiden Auftriebskörper 32 in der verrasteten Halterung 31 aufgenommen. Die Ankerleine 12 ist auf der Ankertrommel 11 aufgewickelt. Zur Durchführung einer Ankerung wird von der Steuereinheit 18 die Rastvorrichtung 34 gelöst und damit die Halterung 31 geöffnet und das Sinkgewicht 30 und die Auftriebskörper 32 durch die Halterung 31 freigegeben. Das an der Ankerleine 12 befestigte Sinkgewicht 30 sinkt zum Meeresboden, wobei durch entsprechende Bremsung der Ankertrommel 11 die Sinkgeschwindigkeit einstellbar ist. Die ebenfalls aus der Halterung 31 herausfallenden Auftriebskörper 32 schwimmen auf (9). Am Ende des Fierens von Ankerleine 12 und Sinkgewicht 30 wird die Ankertrommel 11 arretiert, so dass die Ankerleine 12 nicht weiter von der Ankertrommel 11 abgezogen werden kann. Das auf dem Meeresboden 24 aufliegende Sinkgewicht 30 hält infolge seiner Gewichtsmasse das Unterwasserfahrzeug 10 zuverlässig in Positionen im Bereich der Position des Sinkgewichts 30. Zur Aufhebung der Ankerung wird die Kappvorrichtung 33 von der Steuereinheit 18 aus aktiviert und die Ankerleine 12 gekappt, also von der Ankertrommel 11 abgetrennt. Das Unterwasserfahrzeug 10 kann nunmehr mit unveränderter Trimmlage seine Fahrt fortsetzen. Für eine erneute Mission müssen in die Halterung 31 neue Auftriebskörper 32 und ein neues Sinkgewicht 30 eingesetzt sowie eine mit dem neuen Sinkgewicht 30 verbundene, neue Ankerleine 12 auf die Ankertrommel 11 aufgewickelt werden.

Claims (14)

  1. Ankervorrichtung für Wasserfahrzeuge mit einem fierbaren Anker, mit einer Ankerleine (12), die einerseits am Anker befestigt und andererseits zum Fieren und Einholen des Ankers auf einer Ankertrommel (11) aufgewickelt ist, mit am Anker wirksamen, auftrieberzeugenden Auftriebsmitteln und mit mit Fieren des Ankers aktivierbaren Mitteln zum mindestens teilweisen Reduzieren des von den Auftriebsmitteln erzeugten Auftriebs, dadurch gekennzeichnet, dass die Auftriebsmittel so ausgelegt sind, dass der erzeugte Auftrieb gleich dem Gewicht von Anker und Auftriebsmittel ist.
  2. Ankervorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Anker mit Auftriebsmitteln von einem flutbaren Tank (13) gebildet ist, der mit Fieren des Ankers geflutet ist.
  3. Ankervorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Tank (13) zum Anlegen an die Unterseite des Fahrzeugskörpers (101) eines unbemannten Unterwasserfahrzeugs (10) ausgebildet ist.
  4. Ankervorrichtung nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Tank (13) ein steuerbares Flutventil (14) und ein steuerbares Entlüftungsventil (15) aufweist.
  5. Ankervorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Tank (13) ein steuerbares Druckluftbefüllventil (26) aufweist, das mit einem am Tank (13) befestigten Druckluftspeicher (25) verbunden ist.
  6. Ankervorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Tank (13) mit Druckluftspeicher (25) in seinem nicht gefluteten Zustand auftriebsneutral ausgebildet ist.
  7. Ankervorrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass am Tank (13) mittels einer Verriegelungsvorrichtung (19) ein Abwurfgewicht (20) gehalten ist, und dass die Verriegelungsvorrichtung (19) gesteuert entriegelbar ist.
  8. Ankervorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass Tank (13) und Abwurfgewicht (19) so aufeinander abgestimmt sind, dass einerseits der Tank (13) im nicht gefluteten Zustand mit Abwurfgewicht (20) und andererseits der geflutete Tank (13) ohne Abwurfgewicht (20) auftriebsneutral ist.
  9. Ankervorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass der Tank (13) eine einen Hohlraum (29) umschließende Hülle (28) und eine auf die Hülle (28) aufgebrachte Beschichtung (22) aus einem Auftriebsmaterial aufweist.
  10. Ankervorrichtung nach einem der Ansprüche 4 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die steuerbaren Ventile (14, 15, 26) am Tank (13) über Steuerleitungen (16, 17, 27) an einer im Fahrzeugkörper (101) des unbemannten Unterwasserfahrzeugs (10) integrierten Steuereinheit (18) angeschlossen ist.
  11. Ankervorrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Ankerleine (12) und die Steuerleitungen (16, 17, 21, 27) zu einem gemeinsamen, auf der Ankertrommel (11) geführten Kabel (23) zusammengefasst sind.
  12. Ankervorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Anker von einem Sinkgewicht (30) gebildet ist und die Auftriebsmittel mindestens einen Auftriebskörper (32) aufweisen und dass das Sinkgewicht (30) und der mindestens eine Auftriebskörper (32) in einer Halterung (31) aufgenommen sind, die zur Freigabe von Sinkgewicht (30) und Auftriebskörper (32) aufsteuerbar ist.
  13. Ankervorrichtung nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Ankertrommel (11) an der Halterung (31) angeordnet ist.
  14. Ankervorrichtung nach Anspruch 12 oder 13, gekennzeichnet durch eine an der Halterung (31) angeordnete Ankerleinen-Kappvorrichtung (33), die zum Aufheben der Ankerung aktivierbar ist.
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