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Die
Erfindung betrifft ein Kipperfahrzeug mit einem Fahrzeugrahmen und
einer Kippbrücke,
die am Fahrzeugrahmen zwischen einer normalen Fahrstellung und einer
Maximalkippstellung um eine heckseitige Querachse kippbar ist und
sich bei dem Kippvorgang normalerweise in einer Soll-Orientierung
relativ zum Fahrzeugrahmen auf einer zur Querachse orthogonalen
Soll-Orientierungs-Mittenebene bewegt, und mit einer Kippbrücken-Stabilisierungseinrichtung
zur Stützung
der Kippbrücke
gegen seitliches Abweichen von der Soll-Orientierung beim Kippvorgang.
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Bei
sog. Hinterkipperfahrzeugen herkömmlicher
Art mit einer Kippbrücke,
die am Fahrzeugrahmen um eine heckseitige Querachse kippbar ist,
tritt das Problem auf, dass die Kippbrücke beim Kippvorgang während der
Hebephase eine Tendenz zum seitlichen Ausrücken aus ihrer Soll-Orientierung
relativ zu einer Ebene in Breitenmitte des Fahrzeugrahmens zeigt,
wenn das Hinterkipperfahrzeug auf unebenem Gelände stehend eine Seitenneigung
hat. Eine solche Situation ist in 11 angedeutet.
Die 10 und 11 zeigen
einen Kipper-Sattelauflieger herkömmlicher Bauart in vereinfachter
Darstellung in Vorderansicht. In 10 steht
der Sattelauflieger auf ebenem, horizontalem Gelände. Die Kippbrücke 2 befindet
sich in der normalen Fahrtstellung, wobei der als Kippantriebszylinder
vorgesehene Teleskopzylinder 4 in seinem eingezogenen Zustand ist.
Der hydraulische Teleskopzylinder 4 ist mit seinem oberen
Ende an einer Halterung im oberen Randbereich der vorderen Stirnseite
der Kippbrücke 2 angelenkt.
Das untere Ende des Teleskopzylinders 4 ist mit dem Fahrzeugrahmen 6 gelenkig
verbunden. 11 zeigt den Sattelauflieger
aus 10 auf einer Schräge stehend, so dass er eine
Seitenneigung aufweist. Die Kippbrücke 2 ist in ihrer
angehobenen Maximalkippstellung gezeigt, wobei der hydraulische
Teleskopzylinder 4 ausgefahren ist. Wie in 11 mit durchgezogenen
Linien dargestellt ist, sollte die Kippbrücke 2 bei dem Kippvorgang
ihre symmetrische Ausrichtung relativ zu der zur Kippachse 10 orthogonalen
Mittenebene 8 des Fahrzeugrahmens 6 beibehalten,
und zwar auch bei dem Kippvorgang. Wie in 11 mit
unterbrochenen Linien bei 2' angedeutet
ist, tendiert die Kippbrücke
bei Seitenneigung des Fahrzeugs jedoch dazu, während des Kippbetriebs seitlich
aus ihrer Soll-Orientierung relativ zu der Soll-Orientierungs-Mittenebene 8 auszurücken. Dabei
werden die die Kippachse 10 definierenden Kipplager extrem
beansprucht, so dass sehr starker Lagerverschleiß bis hin zur Zerstörung des
Kipplagers auftreten kann. Durch das seitliche Ausrücken der
Kippbrücke 2 im
Sinne der in 11 bei 2' angedeuteten Situation wird überdies
die Gefahr vergrößert, dass
das Fahrzeug insgesamt auf die Seite kippt.
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Zur
Vermeidung des seitlichen Ausrückens der
Kippbrücke
aus ihrer Soll-Orientierungs-Mittenebene
sind bereits Kippbrücken-Stabilisierungssysteme
vorgeschlagen worden. Dabei handelt es sich um passive Stabilisierungsbügel, wie
sie z.B. aus der
DE 8401921.2 bekannt
sind, oder um Scherenstabilisatoren, die beim Anheben der Kippbrücke zwischen der
Kippbrücke
und dem Fahrzeugrahmen ausklappen bzw. in Streckstellung übergehen
und dazu dienen, die Kippbrücke
in einem mittleren Bereich ihrer Länge gegen seitliches Ausrücken zu
stützen.
Die Stabilisierungsbügel
bzw. Scherenstabilisatoren weisen oft recht massive und schwere
Rahmenkonstruktionen auf, damit sie eine hinreichend aussteifende Wirkung
auf die Kippbrücke
haben können.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Kipperfahrzeug der eingangs
genannten Art mit einer verbesserten Kippbrückenstabilisierungseinrichtung
bereitzustellen.
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Zur
Lösung
dieser Aufgabe wird erfindungsgemäß vorgeschlagen, dass die Kippbrückenstabilisierungseinrichtung
eine Stützkrafterzeugungsvorrichtung
zur Erzeugung einer Stützkraft
mit einer quer zur Soll-Orientierungs-Mittenebene gerichteten und die Kippbrücke zum
Verbleib in ihrer Soll-Orientierung beaufschlagenden Seitenkraftkomponente
aufweist. Der Erfindung liegt somit die Überlegung zugrunde, einer Tendenz
der Kippbrücke
zum seitlichen Ausrücken
aus ihrer Soll-Orientierung mit einer seitlich gerichteten Gegenkraft
aktiv entgegenzuwirken. Hierzu hat die Stützkrafterzeugungsvorrichtung Kraftübertragungsmittel,
die die Kippbrücke
an ihrem von der Querachse entfernten vorderen Bereich, insbesondere
an deren vorderer Stirnseite mit der Stützkraft beaufschlagen. Durch
Krafteinleitung in diesen vorderen Bereich lässt sich ein der Tendenz der
Kippbrücke
zum seitlichen Ausrücken
aus ihrer Soll-Orientierung begegnendes Gegenmoment optimal an die
Kippbrücke
anlegen.
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Gemäß einer
bevorzugten Ausgestaltung der Kippbrückenstabilisierungseinrichtung
umfasst die Stützkrafterzeugungsvorrichtung
zwei mittels einer hydraulischen Druckquelle des Kipperfahrzeugs anzutreibende
hydraulische Hubzylinder, insbesondere Teleskopzylinder im Wesentlichen
gleicher Bauform, die mit einem jeweiligen Ende am Fahrzeugrahmen,
und mit dem betreffenden anderen Ende an der Kippbrücke gelenkig
befestigt sind derart, dass sie in Bezug auf die Soll-Orientierungs-Mittenebene
der Kippbrücke
schräg
mit seitlicher Neigung und normalerweise symmetrisch orientiert
sind.
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Vorzugsweise
lassen sich die Hubzylinder hydraulisch so ansteuern, dass sie mit
gleichen Hydraulikfluidströmen
beschickt werden, um einen Gleichlauf beim Ausfahren der Zylinder
sicherzustellen. Hierzu können
Stromteiler, etwa mechanisch gekoppelte Zahnradpumpen oder dgl.
zum Einsatz kommen. Denkbar wäre
jedoch im Rahmen der Erfindung auch eine Variante, bei der die Hubzylinder
je nach seitlicher Ausrücktendenz
der Kippbrücke
oder je nach Seitenneigung des Fahrzeugs unterschiedlich hydraulisch
beaufschlagt werden, um die Kippbrücke in ihrer Soll-Orientierung
zu halten.
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Vorzugsweise
handelt es sich bei den Hubzylindern um die Kippantriebszylinder
zum Heben und Senken der Kippbrücke
beim Kippvorgang. Aufgrund ihrer Schrägstellung können die vorzugsweise von ihren
unteren Enden ausgehend nach oben hin aufeinander zulaufenden Kippantriebszylin der
nicht nur die Hubkraft zum Heben der Kippbrücke aufbringen, sondern stets
auch eine die Kippbrücke
seitlich stabilisierende und zum Verbleib in ihrer Soll-Orientierung
drängende
Seitenkraft aufbringen.
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Gemäß einer
weiteren Ausführungsform
der Erfindung hat die Stützkrafterzeugungsvorrichtung einen
hydraulischen Hubzylinder, insbesondere Teleskopzylinder, der mit
einem Ende an der Kippbrücke und
mit dem anderen Ende an einem am Fahrzeugrahmen angeordneten Halterungselement
gelenkig befestigt ist, wobei das Halterungselement in seiner Position
verstellbar ist, um den hydraulischen Hubzylinder schräg mit seitlicher
Neigung relativ zu der Soll-Orientierungs-Mittenebene der Kippbrücke zu orientieren.
Vorzugsweise handelt es sich bei dem hydraulischen Hubzylinder um
den Kippantriebszylinder zum Heben und Senken der Kippbrücke beim Kippvorgang.
Der Hubzylinder sollte vorzugsweise am vorderen Ende der Kippbrücke vorgesehen
sein.
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Das
in seiner Position verstellbare Halterungselement ist normalerweise
auf der Soll-Orientierungs-Mittenebene der Kippbrücke positioniert, nämlich dann,
wenn das Fahrzeug keine Seitenneigung hat. Im Falle der Seitenneigung
des Kipperfahrzeugs kann dann das Halterungselement mit dem unteren
Gelenk des Hubzylinders seitlich verschoben werden, um den hydraulischen
Hubzylinder schräg zu
stellen, so dass er eine seitliche Gegenkraft auf die Kippbrücke ausüben kann,
die der Tendenz der Kippbrücke
zum seitlichen Ausrücken
aus ihrer Soll-Orientierung beim Kippvorgang entgegenwirkt. Vorzugsweise
ist das Halterungselement mittels einer Verschiebeführung am
Fahrzeugrahmen parallel zur Kippachse verschiebbar. Zum Positionieren
des Halterungselements in der jeweils gewünschten Stellung ist vorzugsweise
ein hydraulisches Stellgerät, insbesondere
ein hydraulischer Zylinder, oder ggf. ein elektrisches Stellgerät, z.B.
ein von einem Elektromotor angetriebener Mutter-Spindeltrieb, vorgesehen.
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Die
Steuerung des Stellgerätes
kann mittels einer Bedienungskonsole von einer Bedienungsperson
aus erfolgen. Gemäß einer
bevorzugten Ausfüh rungsform
umfasst die Kippbrücken-Stabilisierungseinrichtung
jedoch eine automatische Steuereinrichtung zur Steuerung der Stützkrafterzeugungsvorrichtung
und einen Neigungssensor zur Erfassung einer Seitenneigung des Fahrzeugs
relativ zur Horizontalen, wobei die Steuereinrichtung die Stützkrafterzeugungsvorrichtung
nach Maßgabe
von Informationen des Neigungssensors steuert, um die Stützkraft
in der Weise auf die Kippbrücke
auszuüben,
dass einer Tendenz der Kippbrücke
zum seitlichen Ausrücken aus
ihrer Soll-Orientierung beim Kippvorgang entgegengewirkt wird. Die
Schrägstellung
des Hubzylinders kann somit abhängig
von der Seitenneigung und ggf. der Hubhöhe der Kippbrücke gesteuert
werden.
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Gemäß einer
weiteren Ausführungsform
der Erfindung ist vorgesehen, dass die Stützkrafterzeugungsvorrichtung
zwei flexible Zugstränge,
etwa Seile oder Ketten, aufweist, die sich schräg mit seitlicher Neigung relativ
zu der Soll-Orientierungs-Mittenebene der Kippbrücke in normalerweise symmetrischer Anordnung
zwischen der Kippbrücke
und dem Fahrzeugrahmen erstrecken und so angebracht sind, dass sie
der Kippbrückenbewegung
beim Kippvorgang normalerweise nachgiebig folgen können, wobei
die Stützkrafterzeugungsvorrichtung
ferner eine Einrichtung zur selektiven Straffung der Zugstränge bei
Seitenneigung der Kippbrücke
aufweist, um einer Tendenz der Kippbrücke zum seitlichen Ausrücken aus
ihrer Soll-Orientierung beim Kippvorgang entgegenzuwirken.
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Die
flexiblen Zugstränge
sind vorzugsweise Seile, die am vorderen Ende der Kippbrücke angeordnet
sind. Im Falle des seitlichen Ausrückens der Kippbrücke aus
ihrer Soll-Orientierung beim Kippvorgang wird automatisch eine Seilstraffung
bei weiterem Anheben der Kippbrücke
ausgelöst,
um eine seitliche Zugkraftkomponente auf die Kippbrücke einwirken
zu lassen.
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Ausführungsbeispiele
der Erfindung werden im Folgenden unter Bezugnahme auf die 1–9 näher erläutert.
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1 und 2 zeigen
in einer Vorderansicht einen Kipper-Sattelauflieger auf horizontalem bzw.
schrägem
Untergrund, wobei zwei Hubzylinder als Kippantriebszylinder und
als Kippbrücken-Stabilisierungszylinder
vorgesehen sind.
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3 zeigt
als weiteres Ausführungsbeispiel einen
Kipper-Sattelauflieger in Vorderansicht auf horizontal-ebenem Gelände, wobei
als Kippantriebszylinder und Kippbrücken-Stabilisierungszylinder
ein Hubzylinder vorgesehen ist, der relativ zur Soll-Orientierungs-Mittenebene
in unterschiedliche Schrägstellungen
positionierbar ist.
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4 und 5 zeigen
den Kipper aus 3 auf schräg abfallendem Gelände mit
verschiedenen Seitenneigungen mit verschiedenen Schrägstellungen
des Hubzylinders.
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6 zeigt
eine Variante des Ausführungsbeispiels
aus den 3–5 mit einem
Hubzylinder, der in verschiedene Schrägstellungen positionierbar
ist.
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7 und 8 zeigen
ein weiteres Ausführungsbeispiel
der Erfindung in Gestalt eines Kipper-Sattelaufliegers in Vorderansicht,
wobei zur Kippbrückenstabilisierung
zwei sich schräg
mit seitlicher Neigung relativ zu der Soll-Orientierungs-Mittenebene der Kippbrücke in normalerweise
symmetrischer Anordnung erstreckende Seile vorgesehen sind.
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9 zeigt
eine Variante des Ausführungsbeispiels
aus den 7 und 8.
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10 und 11 zeigen
einen Kipper-Sattelauflieger herkömmlicher Art.
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Bei
dem in den 1 und 2 gezeigten Ausführungsbeispiel
hat der Kipper-Sattelauflieger zwei
Teleskopzylinder 4, die mit ihren oberen Enden an der Kippbrücke 2 – und mit
ihren unteren Enden an dem Fahrzeugrahmen 6 gelenkig befestigt
sind, und zwar mittels Universalgelenkanordnungen 12 am oberen
Rand an der vorderen Stirnseite der Kippbrücke 2, und mittels
Universalgelenkanordnungen 14 an einem vorderen Holm des
Fahrzeug rahmens 12. Die Hub-Teleskopzylinder 4 weisen
gleiche Bauform auf und sind in Bezug auf die Soll-Orientierungs-Mittenebene
schräg
mit seitlicher Neigung und normalerweise symmetrisch orientiert,
wobei im Beispielsfall die Hubzylinderachsen von unten nach oben
gehend aufeinander zulaufen. Zum Heben der Kippbrücke 2 in
die in 2 gezeigte Maximalkippstellung werden die Hub-Teleskopzylinder 4 ausgefahren,
indem sie mit Hydraulikfluid unter Druck beschickt werden. Die hydraulische
Steuereinrichtung einschließlich
Pumpe ist in den 1 und 2 symbolisch durch
den Block 16 angedeutet. Vorzugsweise wirkt die hydraulische
Steuereinrichtung 16 in der Weise, dass sie beide Hub-Teleskopzylinder 4 mit
gleichen Hydraulikströmen
beschickt, um Zylindergleichlauf sicherzustellen.
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Alternativ
könnte
auch eine Ausführungsvariante
des Beispiels aus den 1 und 2 realisierbar
sein, bei der die Hub-Teleskopzylinder 4 bedarfsweise mit
unterschiedlichen Hydraulikfluidströmen bzw. Drücken beaufschlagt werden, um
Seitenkräfte auf
die Kippbrücke 2 so
zu dosieren, dass sie einem seitlichen Ausrücken der Kippbrücke 2 aus
ihrer Soll-Orientierung relativ zur Ebene 8 in optimaler Weise
entgegenwirken. Die hydraulische Steuerung der Beaufschlagung der
beiden Hub-Teleskopzylinder 4 kann z.B. nach Maßgabe der
von einem Neigungssensor 18 erfassten Seitenneigung des
Kippers erfolgen. So könnte
es z.B. bei einer Seitenneigung des Kippers, wie sie in 2 zu
erkennen ist, vorgesehen sein, dass der rechte Hub-Teleskopzylinder 4 mit
größerem Druck
beaufschlagt wird als der linke Hub-Teleskopzylinder 4.
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Bei
dem Ausführungsbeispiel
gemäß den 1 und 2 und
der angesprochenen Abwandlung dieses Ausführungsbeispiels sind beide
Hub-Teleskopzylinder 4 aufgrund ihrer schrägen Orientierung
dazu eingerichtet, auch eine Seitenkraftkomponente, also eine orthogonal
zur Ebene 8 gerichtete Kraftkomponente auf die Kippbrücke auszuüben, um sie
in ihrer Soll-Orientierung zu stabilisieren.
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3 zeigt
ein weiteres Ausführungsbeispiel der
Erfindung in Gestalt eines Kipper-Sattelaufliegers in einer Vorderansicht.
In der Darstellung der Ausführungsbeispiele
sind wirkungsmäßig äquivalente
Elemente mit jeweils gleichen Bezugszeichen gekennzeichnet. Das
Ausführungsbeispiel
gemäß 3 weist
als Kippantriebszylinder und als Kippbrücken-Stabilisierungszylinder
einen vorderen Teleskopzylinder 4 auf, der mit seinem oberen
Ende mittels der Universalgelenkanordnung 12 am oberen Rand
der vorderen Stirnseite der Kippbrücke 2 gelenkig befestigt
ist, und mit seinem unteren Ende mittels der Universalgelenkanordnung 14 an
einem Halterungselement 20 angeordnet ist, welches in einer
in 3 teils aufgebrochen dargestellten Schiebeführung 22 an
einem vorderen Querholm des Fahrzeugrahmens 6 parallel
zur Kippachse 10 verschiebbar ist. Als Stellantrieb für das Halterungselement 20 ist ein
Hydraulikzylinder 24 vorgesehen, der am Fahrzeugrahmen 6 befestigt
ist. Solange der Kipper auf horizontal-ebenem Boden steht und somit
keine Seitenneigung aufweist, befindet sich die Universalgelenkanordnung 14 auf
der Soll-Orientierungs-Mittenebene 8, so dass der Hubzylinder 4 der
Länge nach ebenfalls
in der Ebene 8 liegt. Der Hub-Teleskopzylinder 4 funktioniert
in diesem Zustand wie der Hubzylinder 4 bei dem in 10 dargestellten
Fahrzeug nach dem Stand der Technik.
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Weist
der Kipper jedoch Seitenneigung auf, wie dies in den 4 und 5 dargestellt
ist, so besteht die Möglichkeit,
das Halteelement 20 in seiner Schiebeführung 22 zu verschieben
und somit den Hub-Teleskopzylinder 4 relativ zu der Ebene 8 schräg zu stellen,
um eine Seitenkraftkomponente zu erzeugen, die einem Ausrücken der
Kippbrücke 2 aus
ihrer Soll-Orientierung relativ zur Ebene 8 entgegenwirkt.
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Die
Positionierung des Halteelements 20 mittels des Stellantriebs 24 kann
automatisch nach Maßgabe
der Seitenneigung des Kipperfahrzeugs erfolgen, wobei zur Erfassung
der Seitenneigung wenigstens ein Neigungssensor 18 vorgesehen
ist, der mit der hydraulischen Steuerung 16 der Hub-Teleskopzylinder 4 zusammenwirkt.
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6 zeigt
ein weiteres Ausführungsbeispiel eines
Kipperfahrzeugs mit einem in verschiedene Schrägstellungen einstellbaren Hub-Teleskopzylinder 4.
Bei dem Ausführungsbeispiel
gemäß 6 ist der
Hub-Teleskopzylinder 4 an seinem unteren Ende mittels einer
Universalgelenkanordnung 14 an einem Schwenkhebel 20 angebracht,
welcher das entsprechende Halteelement bildet. Zum Verschwenken
des Schwenkhebels 20 zwischen der in 6 mit
durchgezogenen Linien gezeigten Stellung und der in 6 mit
gestrichelten Linien gezeigten Stellung ist ein Stellzylinder 24 am
Fahrzeugrahmen gelenkig angeordnet. Auch bei dem Ausführungsbeispiel
nach 6 kann es vorgesehen sein, dass die Schrägstellung
des Hub-Teleskopzylinders 4 nach Maßgabe der Seitenneigung des
Fahrzeugs automatisch erfolgt.
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7 und 8 zeigen
als weiteres Ausführungsbeispiel
eines Kipperfahrzeugs nach der Erfindung einen Kipper-Sattelaufleger
in Vorderansicht, und zwar mit in Fahrstellung abgesenkter Kippbrücke 2 bzw.
mit in Maximalkippstellung angehobener Kippbrücke 2. Die Stützkrafterzeugungsvorrichtung
umfasst bei dem Ausführungsbeispiel
nach den 7 und 8 zwei flexible
Zugstränge 5,
bei denen es sich um Seile handelt, die sich zwischen einer oberen Befestigungsstelle 26 an
der Kippbrücke 2 und
einer jeweiligen Wickelrolle 28 am Fahrzeugrahmen 6 erstrecken,
wobei sich die Seile 5 schräg mit seitlicher Neigung relativ
zu der Soll-Orientierungs-Mittenebene 8 in normalerweise
symmetrischer Anordnung erstrecken. Bei in Fahrstellung abgesenkter
Kippbrücke
gemäß 7 sind
die Seile 5 zum größten Teil auf
die Wickelrollen 28 aufgewickelt. Der Wickelvorgang kann
automatisch durch Wickelantriebseinrichtungen für die Wickelrollen 28 erfolgen.
Als Wickelantriebseinrichtungen kommen Federmotoren, hydraulische
Antriebe oder/und elektrische Antriebe in Frage.
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Wird
die Kippbrücke
von der Situation gemäß 7 ausgehend
in eine Kippstellung gemäß 8 durch
Ausfahren des Hub-Teleskopzylinders 4 gebracht, so werden
die Seile 5 von ihren Wickelrollen 28 abgewickelt,
wobei sie der Kippbrückenbewegung
nachgiebig folgen können,
solange die Kippbrücke 2 in
ihrer Soll-Orientierung relativ zur Ebene 8 verbleibt.
Rückt die
Kippbrücke 2 seitlich
aus ihrer Soll-Orientierung relativ zur Ebene 8 aus, so
hat dies unmittelbar zur Folge, dass eines der Seile 5 stärker von
seiner Wickelrolle 28 abgezogen wird als das andere Seil 5.
Der dabei auftretende Unterschied bei der Drehung der Wickelrollen 28 wird
mittels Winkelgeberelementen 30 detektiert und von einer
Steuereinrichtung 16 ausgewertet, um eine Bremsanordnung 32 der
jeweiligen Wickelrolle zu betätigen,
welche das zuvor schneller abgewickelte Seil 5 aufweist. Durch
das Bremsen der betreffenden Wickelrolle 28 kommt es beim
weiteren Heben der Kippbrücke 2 zu einer
Seilstraffung dieses Seils mit einer seitlichen Zugwirkung auf die
Kippbrücke 2,
wobei diese seitliche Zugwirkung der Tendenz der Kippbrücke 2 zum Ausrücken aus
ihrer Soll-Position entgegenwirkt. Die jeweils betätigte Bremse 32 hindert
somit die ihr zugeordnete Wickelrolle 28 am weiteren Abrollen
des betreffenden Seiles 5, wohingegen der Aufrollvorgang
beim Absenken der Kippbrücke
vorzugsweise wiederum unverzüglich
erfolgen kann. Die Ansteuerung der Bremsanordnungen 32 erfolgt
vorzugsweise hydraulisch.
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Gemäß einer
Abwandlung des Ausführungsbeispiels
aus den 7 und 8 sind die
Wickelrollen 28 auf einer gemeinsamen Welle zur gemeinsamen
Drehung angeordnet, wobei der Abwicklungsvorgang beider Seile gebremst
wird, sobald ein Auswandern der Kippbrücke aus ihrer Soll-Position
mittels einer Sensoranordnung festgestellt wird.
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9 zeigt
eine weitere Abänderung
des Ausführungsbeispiels
aus den 7 und 8, die darin
besteht, dass die Seile 5 einander kreuzen und außen an den
Seitenrändern
der Kippbrücke
befestigt sind, was den Vorteil hat, dass ihre Schrägorientierung
relativ zur Ebene 8 noch ausgeprägter ist und die Seile daher
eine größere Seitenkraftkomponente erzeugen
können,
um die Kippbrücke 2 am
Auswandern aus ihrer Soll-Orientierung zu hindern.
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Die
Ausführungsbeispiele
gemäß 7–9 können weiter
abgewandelt werden; so ist es nicht unbedingt erforderlich, den
Seilstraffungsmechanismus durch Wickelrollen zu realisieren. Es kommen
andere Seilspeicherungsmög lichkeiten
in Frage.