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Die
Erfindung bezieht sich auf eine Schlacht- und/oder Betäubungsvorrichtung
umfassend eine Basis und eine auf oder in dieser drehbar gelagerte Aufnahme
für ein
Schlachttier mit einer in einer ersten Stirnwandung der Aufnahme
verlaufenden Eintriebseite und einer in gegenüberliegender zweiter Stirnwandung
Kopf- und/oder Halsbereich des Schlachttieres positionierenden verstell-
bzw. verschwenkbaren Halteeinrichtung, zwischen den Seitenwandungen
verlaufender Bodenwandung sowie gegenüberliegender Deckenwandung,
wobei gegebenenfalls in der Aufnahme ein verstell- bzw. verschwenkbares
zumindest eine erste Betäubungselektrode
aufweisendes Bauchunterstützungselement vorgesehen
ist und die Halteeinrichtung ein bei in der Aufnahme stehendem Schlachttier
dessen Halsbereich abstützendes
erstes Abstützelement
sowie ein am Nacken oder Kopf des Schlachttieres abstützendes
zweites Abstützelement
umfasst, von dem zumindest eine zweite Betäubungselektrode ausgeht, und
wobei die um ihre Längsachse
drehbare Aufnahme eine in deren Längsrichtung sich erstreckende Öffnung aufweist.
Auch nimmt die Erfindung Bezug auf ein Verfahren zum Schlachten
und/oder Betäuben
von Schlachttieren, wie insbesondere Rindern mit einer Vorrichtung,
umfassend eine die Schlachttiere positionierende Aufnahme, gegebenenfalls
in der um ihre Längsachse
drehbare Aufnahme zu dem Schlachttier verstellbare erste Betäubungselektrode sowie
außerhalb
der Aufnahme im Kopf- und/oder Halsbereich des Schlachttieres positionierbare
Halteeinrichtung mit zumindest einer zu dem Schlachttier verstellbaren
zweiten Betäubungselektrode,
wobei zum Betäuben
des Schlachttieres die erste und/oder zweite Betäubungselektrode an das Schlachttier
anlegbar und mit Strom beaufschlagbar ist, und wobei das Schlachttier über eine
in Längsrichtung
der Aufnahme verlaufende Öffnung
entfernt wird.
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Eine
Vorrichtung sowie ein Verfahren zuvor beschriebener Art sind der
EP-B-1 377 170 zu entnehmen. Dabei erfolgt das Durchtrennen des
Blutgefäßes wie
insbesondere Halsschlagader grundsätzlich nach dem Drehen des
Schlachttieres. Der Drehwinkel beträgt dabei 90°. Während des Durchtrennens der
Schlagader kann das erste einen Kopfhalter aufweisendes Abstützelement
parallel zur Bodenwandung translatorisch verstellt werden, um einen besseren
Zugang zum Hals zu finden.
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Das
betäubte
und getötete
Schlachttier wird zuvor sodann mittels eines Elevators aus der Aufnahme
herausgezogen bzw. -gehoben. Hierzu wird zuvor die insbesondere
als Gitter ausgebildete Deckenwandung verschwenkt. Nach dem Entfernen
des Schlachttiers wird die Aufnahme in die Grundposition zurückgedreht,
um ein weiteres Schlachttier einzutreiben. Dies wird durch ein Drückelement
unterstützt,
das von der rückseitigen
Rückwandung
ausgehend in Richtung der vorderen Stirnwandung verstellbar ist.
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Mit
einer entsprechenden Vorrichtung kann ein traditionelles Schlachten
erfolgen.
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Neben
dem traditionellen Schlachten ist auch ein rituelles Schlachten
von Tieren bekannt, das insbesondere im Judentum und im Islam durchgeführt wird.
Das rituelle Schlachten, das auch als Schächten bezeichnet wird, soll
das möglichst
rückstandslose
Ausbluten eines Tieres ermöglichen.
Dabei erfolgt das Töten
unbetäubt,
wobei mittels eines speziellen Messers mit einem einzigen großen Schnitt
die Halsunterseite quer durchschnitten wird, wobei die großen Blutgefäße sowie
Luft- und Speiseröhre
geöffnet
werden.
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Zum
Schächten
von Tieren, insbesondere Rindern, können gleichfalls trommelartige
Aufnahmen benutzt werden, mit denen das Schlachttier beim Durchtrennen
der Halsunterseite um 180° bezogen
auf die Eintriebposition gedreht wird. Sodann erfolgt ein Strecken
des Halses, um den Schnitt durchführen zu können. Anschließend wird
das Schlachttier aus der Aufnahme ausgeworfen.
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Das
Schächten
ohne vorherige Betäubung des
Tieres ist in vielen Staaten verboten.
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Der
vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung
und ein Verfahren der eingangs genannten Art derart weiterzubilden,
dass die Möglichkeit
besteht, gewünschte
Schlachtprozesse durchzuführen,
also sowohl das traditionelle als auch das rituelle Schlachten,
wobei Letzteres unter Berücksichtigung
zu beachtender Bestimmungen realisiert werden soll.
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Vorrichtungsmäßig wird
die Aufgabe dadurch gelöst,
dass die Aufnahme um zumindest 180° drehbar ist und dass die Öffnung von
der ersten Seitenwandung oder einem Abschnitt dieser verschließbar ist,
wobei die erste Seitenwandung bzw. der Abschnitt um eine entlang
der Längsachse
der Aufnahme verlaufende erste Achse schwenk- oder drehbar ist.
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Abweichend
von der gattungsbildenden Vorrichtung kann die das Schlachttier
aufnehmende trommelartige Aufnahme um zumindest 180° gedreht werden,
so dass ein rituelles Schlachten möglich ist. Gleichzeitig besteht
jedoch die Möglichkeit,
das Schlachttier zuvor zu betäuben,
wobei zumindest eine Hirnbetäubung
mit der zumindest einen zweiten Elektrode erfolgt. Bevorzugterweise
erfolgt sowohl eine Hirnbetäubung
als auch eine Herzbetäubung.
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Um
das zumindest betäubte,
vorzugsweise jedoch auch geschlachtete Tier problemlos aus der Aufnahme
auszuwerfen, ist eine der Seitenwandungen drehbar ausgebildet, wobei
die Drehachse parallel zur Längsrichtung
der Aufnahme verläuft
und außermittig
und versetzt in Richtung der Bodenwandung angeordnet ist. Somit
muss zum Auswerfen des Schlachttieres nur die Seitenwandung bzw.
deren Abschnitt entarretiert werden, um ein Verschwenken bzw. Verdrehen
zu ermöglichen.
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Um
das Auswerfen zu erleichtern, ist des Weiteren vorgesehen, dass
die Deckenwandung geneigt zur Bodenwandung und in 180°-Stellung
der Aufnahme in Richtung der Auswurf öffnung abfallend verläuft. Somit
ist in der Auswurfposition ein Gefälle gegeben, wodurch das schwerkraftbedingte
Auswerfen unterstützt
wird. Zusätzlich
kann die gegenüberliegende
Seitenwandung in Richtung der Öffnung verschwenkt
werden. Hierzu ist die zweite Seitenwandung um eine entlang der
Längsachse
der Aufnahme verlaufende zweite Achse schwenk- bzw. kippbar, die
im Bereich der Bodenwandung der Aufnahme verläuft.
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Um
ein Positionieren des Schlachttieres innerhalb der Aufnahme sicherzustellen,
also den Innenquerschnitt auf die Größe des Schlachttieres ausrichten
zu können,
sieht eine Weiterbildung vor, dass in der zweiten Seitenwandung
ein in Längsrichtung der
Aufnahme verstellbares Schiebeelement vorgesehen ist, von dem ein
um eine senkrecht zur Längsachse
der Aufnahme verlaufende Achse schwenkbares bzw. kippbares Vortriebselement
ausgeht.
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Hierdurch
ist die wirksame lichte Länge
der Aufnahme auf die des Schlachttieres ausrichtbar. Um auch die
Höhe verstellen
zu können,
ist in Weiterbildung vorgesehen, dass von der zweiten Seitenwandung
ausgehend oder diese durchsetzend ein im Deckenbereich der Aufnahme
um eine in Längsrichtung der
Aufnahme verlaufende dritte Achse schwenk- bzw. kippbares Druck- wie Keilelement
vorgesehen, das in Richtung des Rückens des Tieres verstellbar ist.
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Um
eine eindeutige Positionierung des Kopfes zu ermöglichen, insbesondere für das rituelle Schlachten,
ist vorgesehen, dass das erste Abstützelement der Halteeinrichtung
ein parallel zur ersten Stirnwandung verschiebbares, einen vom deckenseitig
verlaufenden Querrand ausgehenden dreieckförmigen Ausschnitt zur Aufnahme
des Halses des Schlachttieres aufweisendes Plattenelement umfasst,
von dem ein um eine parallel oder in etwa parallel zur Bodenwandung
verlaufende vierte Achse verschwenkbarer Kinnbereich des Schlachttieres umgebender
Kopfhalter ausgeht, von dem wiederum zumindest eine im Bereich des
Flötzmauls
des Schlachttieres anlegbare dritte Betäubungselektrode ausgeht. Somit
kann die Hirnbetäubung über die zweite
und dritte Betäubungselektrode
erfolgen, wodurch eine hohe Funktionstüchtigkeit gewährleistet ist.
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Das
den Kopfhalter aufweisende Abstützelement
selbst ist translatorisch und senkrecht in Richtung der Boden- bzw.
Deckenwandung verstellbar.
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Ein
Verfahren der eingangs genannten Art zeichnet sich durch die wahlweise
durchzuführenden Verfahrensschritte
nach Eintreiben und Positionieren des Schlachttieres in der Aufnahme
in deren 0°-Position
aus:
- a) ausschließliches Betäuben des Schlachttieres mit
der zweiten Betäubungselektrode
und nach Betäuben
oder während
des Betäubens
des Schlachttieres Drehen der Aufnahme um 180°, Strecken des Halses des Schlachttieres
und Durchführen
eines Schnitts quer durch die Halsunterseite des Schlachttieres,
schwerkraftbedingtes oder -unterstütztes Auswerfen des Schlachttieres
durch die Öffnung
und anschließendes
Drehen der Aufnahme in die 0°-Position,
oder
- b) Betäuben
des Schlachttieres mit der ersten und der zweiten Betäubungselektrode
und nach Betäuben
oder während
des Betäubens
des Schlachttieres Drehen der Aufnahme um 180°, Strecken des Halses des Schlachttieres
und Durchführen
eines Schnitts quer durch die Halsunterseite des Schlachttieres,
schwerkraftbedingtes oder -unterstütztes Auswerfen des Schlachttieres
durch die Öffnung
und anschließendes
Drehen der Aufnahme in die 0°-Position,
oder
- c) Drehen der Aufnahme um 180°,
Dehnen des Halses des Schlachttieres, Durchführen eines Schnitts quer durch
die Halsunterseite, schwerkraftbedingtes oder -unterstütztes Auswerfen
des Schlachttieres durch die Öffnung
und anschließendes
Drehen der Aufnahme in die 0°-Position, oder
- d) ausschließliches
Betäuben
des Schlachttieres mit der zweiten Betäubungselektrode und nach Betäuben oder
während
des Betäubens
des Schlachttieres Drehen der Aufnahme um 180°, wobei nach dem Betäuben und
vor oder nach dem Drehen ein Blutgefäß im Halsbereich geöffnet wird,
schwerkraftbedingtes oder -unterstütztes Auswerfen des Schlachttieres
durch die Öffnung
und anschließendes
Drehen der Aufnahme in die 0°-Position,
oder
- e) Betäuben
des Schlachttieres mit der ersten und der zweiten Betäubungselektrode
und nach Betäuben
oder während
des Betäubens
des Schlachttieres Drehen der Aufnahme um 180°, wobei nach dem Betäuben und
vor oder nach dem Drehen ein Blutgefäß im Halsbereich geöffnet wird,
schwerkraftbedingtes oder unterstütztes Auswerfen des Schlachttieres
durch die Öffnung und
anschließendes
Drehen der Aufnahme in die 0°-Position,
oder
- f) ausschließliches
Betäuben
des Schlachttieres mit der zweiten Betäubungselektrode und nach Betäuben oder
während
des Betäubens
des Schlachttieres Drehen der Aufnahme um 180°, schwerkraftbedingtes oder
-unterstütztes
Auswerfen des Schlachttieres durch die Öffnung und anschließendes Drehen
der Aufnahme in die 0°-Position,
oder
- g) Betäuben
des Schlachttieres mit der ersten und der zweiten Betäubungselektrode
und nach Betäuben
oder während
des Betäubens
des Schlachttieres Drehen der Aufnahme um 180°, schwerkraftbedingtes oder
-unterstütztes
Auswerfen des Schlachttieres durch die Öffnung und anschließendes Drehen
der Aufnahme in die 0°-Position,
wobei
die Schritte a)–g)
mit derselben Vorrichtung durchgeführt werden.
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Erfindungsgemäß ist mit
ein- und derselben Vorrichtung sowohl ein traditionelles als auch
ein rituelles Schlachten möglich,
wobei Letzteres nach Betäuben
des Schlachttieres erfolgen kann. Dabei ist es mittels der Vorrichtung
möglich,
in der Aufnahme das Schlachttier auch nur zu betäuben, um das Töten außerhalb
der Aufnahme vorzunehmen. Losgelöst
hiervon bietet die Konstruktion der Aufnahme die Möglichkeit,
dass das betäubte
und gegebenenfalls geschlachtete Tier stets schwerkraftbedingt aus
der Aufnahme ausgeworfen wird.
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Die
erfindungsgemäße als Schlachtbox
zu bezeichnende Vorrichtung mit Aufnahme ermöglicht die Betäubung des
Schlachttieres mittels Hirn- und Herzstrom. Alternativ kann die
Betäubung
des Hirns mittels eines Bolzenschusses erfolgen. Die rituelle Schlachtung
ist in herkömmlicher
Art ohne vorherige Betäubung
sowie mit vorangegangener reversibler Kopfdurchströmung oder
Kopf- oder Herzdurchströmung
möglich.
Die verwendete Vorrichtung umfasst dabei insbesondere eine pneumatisch
betätigbare Antriebstür mit pneumatischem
Vortreiber, Vortriebsklappe mit pneumatischem Linearvortriebssystem, Bauch- und Brustunterstützungssystem,
Kopffixierungsvorrichtung und Kopfheber. Die Auswurfvorrichtung
umfasst eine Auswurfdrehtür.
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In
der Kopffixierungsvorrichtung sind die Elektroden für die Kopfbetäubung integriert.
Die Elektrode zur Herzdurchströmung
ist auf dem Brustunterstützungssystem
eingebaut.
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Die
Herzbetäubung
kann bei einer Spannung zwischen 100 V und 400 V, bei einer Stromstärke zwischen
1 A und 2 A und einer Frequenz zwischen 50 Hz und 100 Hz erfolgen.
Die Stromdauer sollte im Bereich zwischen 2 sek. bis 6 sek. liegen. Demgegenüber sollte
die Hirnbetäubung
in einem Zeitraum von 6 sek. bis 8 sek. bei einer Spannung zwischen
250 V und 400 V und einer Stromstärke zwischen 2 A und 3 A sowie
einem Frequenzbereich zwischen 50 Hz–400 Hz durchgeführt werden,
um typische Werte zu nennen.
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Weitere
Einzelheiten, Vorteile und Merkmale der Erfindung ergeben sich nicht
nur aus den Ansprüchen,
den diesen zu entnehmenden Merkmalen – für sich und/oder in Kombination –, sondern
auch aus der nachfolgenden Beschreibung eines der Zeichnung zu entnehmenden
bevorzugten Ausführungsbeispiels.
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Es
zeigen:
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1 eine
Vorrichtung zum Schlachten und/oder Betäuben eines Schlachttieres in
Eintriebstellung (0°-Position),
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2 die
Vorrichtung gemäß 1 in
Auswurfstellung (180°-Position),
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3 die
Vorrichtung gemäß 2 in
Seitendarstellung und
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4 Innenraum
der Vorrichtung in 180°-Position.
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In
den Fig. ist eine Vorrichtung 10 zum Betäuben und
Schlachten von Schlachttieren wie Rindern 12 rein prinzipiell
dargestellt, mit der sowohl ein traditionelles als auch ein rituelles
Schlachten möglich
ist. Auch kann mit der Vorrichtung 10 allein ein Betäuben des
Schlachttieres 12 durchgeführt werden und das Schlachten
außerhalb
der Vorrichtung 10 erfolgen.
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Die
Vorrichtung 10 weist eine als Gestell zu bezeichnende Basis 14 auf,
die auf einem Boden 16 angeordnet ist. Von der Basis 14 geht
eine als Box zu bezeichnende trommelartige Aufnahme 18 aus,
in der das Schlachttier 12 positioniert wird, um sodann betäubt und
gegebenenfalls geschlachtet zu werden.
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Die
auch als Schlachtbox zu bezeichnende Aufnahme 18 besteht
aus einer rückseitigen
Stirnwandung 20 und einer kopfseitigen Stirnwandung 22, von
denen eine Bodenwandung 24 und eine Kopfwandung 26 ausgehen,
die folglich sich zwischen den Stirnwandungen 20, 22 erstrecken
und mit diesen verbunden wie verschweißt sind. Dabei dient die Bodenwandung 24 als
Standfläche
für das
Schlachttier 12 beim Eintreiben in die Aufnahme 18 oder
Box.
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Wie
sich aus den zeichnerischen Darstellungen ergibt, verläuft die
Kopfwandung 26 geneigt zur Bodenwandung derart, dass in
der Auswurfstellung (2) und bei gegenüber der
Eintriebsstellung (1) um 180° gedrehter Aufnahme 18 die
Deckenwandung 26 schräg
abfallend zu einem Auffangrost 28 verläuft, entlang der das zumindest
betäubte,
insbesondere jedoch auch geschlachtete Schlachttier 12 schwerkraftbedingt
aus der Aufnahme 18 herausgleitet, um sodann weiterverarbeitet
zu werden.
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Eintriebsseitig
ist ein Hubtor 30 mit Vortreiber vorgesehen, um das Schlachttier 12 in
die Aufnahme 18 einzutreiben. Dabei wird die Aufnahme 18 seitlich von
einer ersten und einer zweiten Seitenwandung 32, 34 begrenzt.
Die erste Seitenwandung 32 ist um eine parallel zur Längsrichtung
der Aufnahme 18 verlaufende erste Achse 36 schwenkbar,
die in Bezug auf die Höhe
der ersten Seitenwandung 32 außermittig und in Richtung der
Bodenwandung 24 versetzt verläuft.
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Die
zweite Seitenwandung 34 ist um eine zweite Achse 38 schwenkbar,
die im Bereich der Bodenwandung 24 verläuft. Somit ist die zweite Seitenwandung 34 in
Richtung der ersten Seitenwandung 32 verstellbar.
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Die
erste Seitenwandung 32 verschließt bzw. gibt eine Auswurföffnung 40 frei,
um entsprechend der Darstellung der 2 das Schlachttier über die
in Richtung des Bodens 16 geneigt verlaufende Deckenwandung 26 schwerkraftbedingt
aus der Aufnahme 18 bzw. Box herausgleiten zu lassen. Zur
Unterstützung
wird sodann die zweite Seitenwandung 34 in Richtung der Öffnung 40 verschwenkt.
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Wie
sich aus der 4 ergibt, in der die Aufnahme 18 in
einer um 180° gedrehten
Position, also in der Schlacht- bzw. Auswurfposition dargestellt
ist, geht von der zweiten Seitenwandung 34 bzw. diese durchsetzend
ein in Längsrichtung
der Aufnahme 18 verschiebbares Schiebeelement 40 aus,
von der ein sich im Inneren der Aufnahme 18 erstreckendes
um eine senkrecht zur von der Bodenwandung 24 aufgespannten
Ebene verlaufende Achse schwenk- bzw. kippbares Vortriebselement 42 ausgeht, über die
das Schlachttier in Richtung der vorderen Stirnwandung 22 treibbar
ist. Ferner ist im deckenseitigen Bereich der zweiten Seitenwandung 34 ein
verschwenkbares Keilelement 44 vorgesehen, durch das die
Nutzhöhe der
Aufnahme 18 einstellbar und somit auf die Größe des von
der Aufnahme 18 aufgenommenen Schlachttiers 12 einstellbar
ist. Das Keil- oder Drückelement 44 ist
dabei ebenfalls um eine parallel zur Längsachse der Aufnahme 18 verlaufende
Achse schwenkbar.
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Im
Inneren der Aufnahme 18 kam in bekannter Weise eine nicht
gezeichnete Bauchunterstützungseinrichtung
verschwenkbar und ggf. translatorisch verschiebbar angeordnet sein,
um zum einen das Schlachttier 12 bauchseitig zu unterstützen und insbesondere
zum anderen eine Herzbetäubung durchführen zu
können.
Hierzu gehen von der Bauchunterstützung entsprechende Elektroden
aus, über die
typischerweise Ströme
der Stärke
1 A bis 2 A zwischen 2 sek. bis 6 sek. bei einer Spannung zwischen 100
V und 400 V und einer Frequenz zwischen 50 Hz und 100 Hz fließen.
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Bei
in die Aufnahme 18 bzw. Box eingetriebenem Schlachttier 12 durchsetzt
dessen Kopf 45 die Stirnwandung 42 und wird zwischen
plattenförmigen Abstützelementen 46, 48 im
Halsbereich fixiert. Die Abstützelemente 46, 48 sind
dabei senkrecht zur von der Bodenwandung 24 bzw. deren
Stellfläche
aufgespannten Ebene verstellbar. Hierzu kann von der Abstützplatte 46 ein
Kolben 50 eines Druckzylinders 52 ausgehen, der
seinerseits an der Stirnwandung 22 befestigt ist. Entsprechend
kann das Abstützelement 48 über einen
Druckzylinder bzw. von diesem ausgehenden Kolben verstellt werden.
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Das
bodenseitig verlaufende Abstützelement 46 weist
in seinem der Deckenwandung 26 zugewandten Randbereich
eine dreieckförmige
Aussparung 47 aus, in die der Hals des Schlachttieres 12 zu liegen
kommt.
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Von
dem bodenseitig verlaufenden Abstützelement 46 geht
des Weiteren ein gitterförmiger
Kopfhalter 54 aus, der in Richtung des Kopfes 45 verstellbar
ist, um diesen in Richtung der Deckenwandung zu bewegen. Dabei kann
zur Abstützung
des Kopfes 45 von dem plattenförmigen Abstützelement 48 eine Kopfauflage 56 ausgehen.
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Von
dem hinterkopfseitig verlaufenden Abstützelement 48 sowie
von dem Kopfhalter 54 gehen zweite und dritte Betäubungselektroden
aus, um eine Hirnbetäubung
durchführen
zu können.
Dabei gehen die zweiten Betäubungselektroden
von dem Abstützelement 48 aus
und sind derart verstellbar zu diesem ausgebildet, dass die Elektroden
im Nackenbereich bzw. Hirnbereich des Schlachttiers 12 an
diesem anliegen. Die dritten Betäubungselektroden
gehen von dem Kopfhalter 54 derart aus, dass ein Anliegen
im Flötzmaulbereich
ermöglicht
wird. Hierdurch ist eine sichere Hirnbetäubung möglich, wobei insbesondere über 6 bis
8 Sekunden ein Strom der Stärke
zwischen 2 bis 3 A bei einer Spannung zwischen 250 und 400 V und
einer Frequenz zwischen 50 und 400 Hz fließen sollte.
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Zum
Drehen der Box bzw. Aufnahme 18 gehen von den Stirnwandungen 20, 22,
die eine Kreisscheibengeometrie aufweisen, Zahnketten 58, 60 aus, über die
die Aufnahme 18 auf Rollenböcken 62, 64, 66 abgestützt ist,
die als Kettenräder
ausgebildet sein können
und über
Getriebemotoren 68, 70 mit Bremse antreibbar sind.
Hierdurch wird ein Drehen der Aufnahme 18 ermöglicht (Pfeile 72, 74).
Ein Drehen der Aufnahme 18 um 180° ist möglich, wobei die 0°-Position
der Eintriebstellung und die 180°-Stellung der
Auswurf- und Schlachtstellung entspricht. Um die Position einzunehmen,
dient ein Anschlag 76 für
die 0°-Stellung
und ein von der Deckenwandung 26 und über die Aufnahme 18 vorstehender
Abschnitt 78 als Anschlag für die 180°-Position.
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Mittels
der erfindungsgemäßen Vorrichtung 10 können erwähntermaßen traditionelle
und rituelle Schlachtungen durchgeführt werden, wobei bei der rituellen
Schlachtung zusätzlich
die Möglichkeit
besteht, das Schlachttier 12 zu betäuben, um den gesetzlichen Vorschriften
zu genügen.
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In
der der 1 zu entnehmenden Eintriebstellung
wird das Schlachttier in die Aufnahme bzw. Box 18 eingetrieben.
Die Box 18 wird sodann rückseitig mittels der Hubtür 30 verschlossen,
die eine Kunststoffplatte mit Vortreiber umfasst. Befindet sich das
Schlachttier 12 ordnungsgemäß in der Box 18, so
durchsetzt der Kopf 46 die vordere Stirnwandung 22.
Sodann werden die Abstützelemente 46, 48 derart
aufeinander zubewegt, dass der Kopf fixiert wird, indem der Hals
in der dreieckförmigen
Aussparung 47 des bodenseitig verlaufenden plattenförmigen Abstützelementes 46 positioniert
ist und sich das gegenüberliegende
Abstützelement 48 auf
dem Nackenbereich des Schlachttiers abstützt. Soll ausschließlich rituell
geschlachtet werden, wird sodann die Aufnahme 18 um 180° gedreht.
In dieser Position (2) wird der Kopf 46 mittels
des Kopfhalters 54 in Richtung der sodann die Funktion
eines Bodens ausübenden
Deckenwandung 26 gedrückt
und somit der Hals gedehnt. Sodann kann der notwendige große Schnitt
quer durch die Halsunterseite durchgeführt werden, wodurch die großen Blutgefäße und Luft- und
Speiseröhre
durchtrennt werden. Anschließend wird
die erste Seitenwandung 32 entriegelt, so dass das Schlachttier 12 in
Richtung des Auffangrosts 28 aus der Aufnahme schwerkraftbedingt
ausgeworfen wird. Dies wird dadurch unterstützt, dass die gegenüberliegende
zweite Seitenwandung 34 in Richtung der Öffnung 40 verschwenkt
wird. Anschließend
wird die Box 18 in die 0°-Position (1)
in Richtung des Pfeils 74 gedreht, um sodann ein neues
Schlachttier einzutreiben.
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Soll
das Schächten
bei betäubtem
Schlachttier 12 erfolgen, so wird vor dem Schlachten zumindest
die zweite und dritte Betäubungselektrode
an den Kopf 46 angelegt, um sodann einen Strom zum Betäuben fließen zu lassen.
Alternativ kann anstelle einer elektrischen Betäubung auch eine Betäubung mittels
eines Bolzenschutzes erfolgen. Zusätzlich kann die nicht dargestellte
Bauchunterstützung
genutzt werden, um über
von dieser ausgehende Elektroden eine Herzbetäubung durchzuführen. Nachdem
das Schlachttier 12 betäubt
ist, kann das Durchtrennen der Halsunterseite erfolgen.
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Aber
auch ein traditionelles Schlachten ist mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung 10 möglich. So
kann nach dem Betäuben – sei es
mittels der Stromhirnbetäubung
und ggf. zusätzlich
der Herzbetäubung,
sei es durch Hirnbetäubung
mittels Bolzenschutz und ggf. zusätzlich der Herzbetäubung – entweder
das Schlachttier 12 aus der Aufnahme 18 ausgeworfen
werden, um sodann außerhalb
der Aufnahme das Schlachten durchzuführen, oder aber in der Box 18 wird
eine Hauptschlagader durchtrennt, um sodann in zuvor beschriebener
Weise das Schlachttier 12 aus der Aufnahme auszuwerfen.
Beim Durchtrennen der Hauptschlagader wird der Kopf 46 in Richtung
des Bodens 46 bewegt, um die Hauptschlagader frei zugänglich zu
machen.
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Erfindungsgemäß wird eine
universell einsetzbare Betäubungs-
bzw. Schlachtvorrichtung zur Verfügung gestellt, bei der ein
rituelles und traditionelles Schlachten ermöglicht wird. Dabei stellen
die Einbauten in der Aufnahme 18 sicher, dass Schlachttiere
unterschiedlicher Größen hinreichend
genau positioniert werden, um ein einwandfreies Betäuben bzw.
Schlachten durchführen
zu können.
Eine eindeutige Fixierung des Kopfes erfolgt des Weiteren, um fehlerfreie
Schnitte anlegen zu können.