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Die
Erfindung betrifft einen Sitz nach dem Oberbegriff des Anspruchs
1.
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Allgemein
bekannt sind so genannte Lordosenstützen, die im Bereich der Lendenwirbelsäule eines
Sitzbenutzers eine mehr oder weniger große Zustellung bewirken und
somit den Bereich der Lendenwirbelsäule stützen. Die bekannten Lordosenstützen verhärten in
vielen Fällen
die Basisbefederung des Sitzes, bewirken einen nicht konstanten
Flächendruck
und erzeugen einen unharmonischen Kraftverlauf durch vergleichsweise
große
Flächendrucksprünge bei
der Zustellung der Lordosenstütze.
Besonders unangenehm sind hierbei Punkt- oder Linienlasten, welche
direkt auf einen Wirbel oder auf Muskelfasern einwirken.
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Darüber hinaus
sind Rückenlehnen
bekannt, die über
die Funktion einer eigentlichen Lordosenstütze hinaus auch den Brustwirbelbereich
mit berücksichtigen.
So beschreibt beispielsweise die
EP 0 312 506 B1 eine Rückenlehne mit flexiblen Elementen,
die in der oberen Hälfte
der Rückenlehne
eine S-förmige
Ausbildung haben. Des Weiteren ist in der
US 5,868,466 eine Rückenlehne
beschrieben, mit einer verstellbaren Platte, die über volumenveränderliche
Blasen im Lendenwirbelbereich verstellt werden kann und zusätzlich durch
eine obere Einspannung auch eine Beeinflussung in der oberen Hälfte der
Rückenlehne
bewirkt. Auch die
DE
690 15 106 T2 offenbart obere und untere Gitterelemente,
die verstellbar sind und somit den gesamten Rückenbereich eines Sitzbenutzers
individuell stützen
können.
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Aus
der
EP 1 078 586 A1 ist
in sehr allgemeiner Form eine Vorrichtung zur dreidimensionalen Konturveränderung
eines Sitzes bekannt. Aus der Patentanmeldung geht jedoch nicht
hervor, wie der Sitz im Einzelnen aufgebaut sein muss, um die gewünschte Konturveränderung
erreichen zu können.
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Aufgabe
der Erfindung ist es, einen Weg aufzuzeigen, mit dem insbesondere
bei einer Rückenlehne
eines Sitzes eine Konturanpassung an den Rücken eines Sitzbenutzers erfolgen
kann, über
im Wesentlichen die gesamte Höhe
der Rückenlehne.
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Diese
Aufgabe wird durch die Merkmale des Anspruchs 1 gelöst.
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Kerngedanke
ist es hierbei, an einer Rückenlehne
eine Vielzahl von Verstellelementen vorzusehen, die entlang der
Höhenerstreckung
der Rückenlehne
aufeinander folgend angeordnet sind. Diese Verstellelemente können individuell
in einer Ebene im Wesentlichen etwa senkrecht zur Ebene der Rückenlehne
bewegt werden. Die Verstellelemente bewegen ihrerseits Konturelemente,
die balken- oder streifenähnlich
sind und in Querrichtung der Rückenlehne
verlaufen. Somit können
die Konturelemente individuell auf den Rücken des Benutzers zugestellt werden
und stützen
dabei die gesamte Breite des Rückens
ab. Durch die Erfindung wird die Anlagefläche der Rückenlehne in eine Reihe verstellbarer
Segmente unterteilt, so dass konvexe und konkave Bereiche an der
Rückenlehne
erzeugt werden, die in Form und Krümmungsradius stufenlos verstellbar sind.
Damit können
alle Wirbelsäulenstellungen,
wie zum Beispiel S-Schlag, Hohlrücken,
Rundrücken
sowie alle Zwischenlagen stufenlos angefahren werden. Mit diesem
System sind alle ergonomisch sinnvollen Einstellungen sowie auch
weitere, vom Benutzer gewünschte
individuelle Komforteinstellungen möglich.
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Durch
die Erfindung wird der Rücken
des Benutzers großflächig abgestützt, und
zwar im Unterschied zu bekannten Lordosenstützen auch im Brustwirbelbereich
sowie im Schulterbereich. Durch die größere individuell angepasste
Abstützfläche wird eine
bessere Verteilung und Abstützung
der Körperkräfte und
damit eine Entlastung der Wirbelsäule erreicht. Dabei ist es
erfindungsgemäß möglich, den überwiegenden
Teil der Anlagefläche
der Rückenlehne
den Bedürfnissen
eines Benutzers individuell anzupassen. Auch wird durch die Erfindung
ein sehr guter "Ansitzkomfort" erreicht, womit
die Nachgiebigkeit und dabei gleichzeitig die Stützwirkung der Rückenlehne
beim Einsitzen in den Sitz gemeint ist, da durch die Vielzahl der Konturelemente
eine gleichmäßige Stützwirkung über den
gesamten Rücken
erzielt wird.
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Wesentlich
bei dem erfindungsgemäßen Sitz ist,
dass eine "aktive" Konturanpassung
an den Rücken
eines Sitzbenutzers erfolgt. "Aktiv" bedeutet hierbei,
dass der Sitzbenutzer die Kontur der Anlagefläche am Sitz selbst bestimmen
kann und nicht – wie dies
bei vielen bekannten Systemen der Fall ist – in eine ungewollte Lage gezwungen
wird. Mit anderen Worten erfolgt bei dem erfindungsgemäßen System keine
Anpassung des Rückens
an den Sitz, sondern eine Anpassung der Kontur der Sitzanlagefläche an die
individuelle Form des Rückens
des Insassen.
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Vorliegend
ist die Erfindung in Zusammenhang mit der Konturverstellung der
Rückenlehne
beschrieben. Selbstverständlich
kann das beschriebene Prinzip einer der "aktiven" Konturverstellung auch am Sitzkissen
des Sitzes angewandt werden. Hierbei ist neben ergonomischen Aspekten
und einer Verbesserung des Komforts unter anderem auch darauf zu
achten, dass durch die aktive Konturanpassung des Sitzkissens die
Durchblutung der Beine (möglicher
Druck auf die Beinarterien) nicht beeinträchtigt wird.
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Die
Verstell- und Konturelemente sind nach einer bevorzugten Ausgestaltung
der Erfindung auf einem beispielsweise plattenförmigen Trägerelement angeordnet, das
für den
Gesamt-Befederungskomfort der Rückenlehne
verantwortlich ist. Dieser Aufbau des Verstellapparates aus Verstell-
und Konturelementen auf einem Trägerelement
wirkt sich äußerst vorteilhaft
aus, da der Befederungskomfort der Rückenlehne über alle Einstellungen der
Konturverstellung erhalten bleibt, was sich auch positiv auf den
Ansitzkomfort auswirkt.
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Die
Konturelemente können
zu einer Art Korb zusammengefasst sein, der als Baueinheit auf die
Verstellelemente aufgesetzt wird. Die Konturelemente sind bevorzugt
bogenförmig,
entsprechend der Kontur des Rückens
eines Sitzbenutzers.
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Das
Trägerelement
ist nach einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung über eine
Mehrzahl von Federelementen in den Rahmen der Rückenlehne eingesetzt, im Sinn
einer Basisbefederung, ähnlich
einer so genannten Flexmatte. Damit ist in besonders einfacher und
wirkungsvoller Weise die Basisbefederung unter Einbeziehung des
Verstellapparates aus Verstell- und Konturelementen sichergestellt.
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Durch
Integration eines Meßsystems,
mit dem der Verlagerungsweg der einzelnen Konturelemente erfasst
wird, kann unabhängig
von der Größe und Gewicht
eines Benutzers reproduzierbar eine bestimmte Kontur der Rückenlehne
angefahren werden. Damit ist die Realisierung einer so genannten Memory-Funktion
für die
Rückenlehne
möglich.
Außerdem
können
als Verstellelemente beliebige Aktuatoren verwendet werden, auch
solche, die unter veränderlicher
Gegenkraft unterschiedliche Stellwege erzeugen.
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Die
erfindungsgemäße Rückenlehne
eignet sich in besonderer Weise für den Einsatz in Kraftfahrzeugen.
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Zur
Verstellung der Kontur der Rückenlehne ist
in Weiterbildung der Erfindung eine Ansteuerung vorgesehen, die
auf einem Verstellschalter zurückgreift,
der in zwei zueinander senkrechten Bewegungsrichtungen verstellbar
ist und in sinnfälliger Weise
die Kontur der Rückenlehne
verändert.
Die Bedienphilosophie ist dabei weitgehend selbsterklärend und
bevorzugt nach bestimmten, programmierten Bewegungsmustern vorgegeben.
Damit ist eine einfache und sichere Bedienung der Konturverstellung
der Rückenlehne
gewährleistet,
wobei gleichzeitig Fehlbedienungen ausgeschlossen werden.
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Über eine
so genannte "Reset-Funktion" kann die Rückenlehne
direkt in ihre Ausgangslage zurückgefahren
werden, falls der Benutzer mit einer von ihm gewählten Kontur der Rückenlehne
unzufrieden ist und den neutralen Ausgangszustand wieder hergestellt
haben möchte.
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Vorteilhafte
Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
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Ein
mögliches
Ausführungsbeispiel
der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und wird nachfolgend
näher erläutert. Es
zeigt:
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1 eine
schematische Darstellung eines erfindungsgemäßen Sitzes in Perspektivansicht,
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2 das
Trägerelement
des Sitzes von 1, mit Verstellelementen, in
Perspektivansicht,
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3 eine
der 2 entsprechende Darstellung, mit am Trägerelement
angebrachten Stützelementen,
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4 eine
der 3 entsprechende Darstellung, mit zusätzlich angebrachten
Konturelementen,
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5 die
zu einem Korb zusammengefassten Konturelemente von 4,
in perspektivischer Ansicht,
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6 eine
schematische Schnittdarstellung entsprechend der Schnittverlaufslinie
VI–VI
in 3,
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7 eine
schematische Schnittdarstellung entsprechend der Schnittverlaufslinie
VII–VII
in 4, mit zusätzlicher
Darstellung eines elastischen Elements,
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8 mögliche Einstellungen
der Rückenlehne
in einer Übersichtdarstellung
und
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9 bis 14 Schemata,
die die verschiedenen Einstellmöglichkeiten
der erfindungsgemäßen Rückenlehne
wiedergeben.
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1 zeigt
einen in seiner Gesamtheit mit 11 bezeichneten Sitz, beispielsweise
den Fahrersitz eines Kraftfahrzeuges. Der Sitz 11 weist
ein Sitzkissen 12 sowie eine Rückenlehne 13 auf.
Die Rückenlehne 13 hat
als tragendes Strukturelement einen Lehnenrahmen 14, in
dem über
Federelemente 15 ein Trägerelement 16 federnd
gelagert ist. Das Trägerelement 16 weist
in der Längsmittenebene
M des Sitzes 11 eine Mehrzahl übereinander angeordneter Durchgangsöffnungen 21 auf,
die teilweise ungleiche Abstände
zueinander aufweisen. Im vorliegenden Ausführungsbeispiel sind im Trägerelement 16 zehn Durchgangsöffnungen 21 vorgesehen.
Ein Sitzverstellschalter im Bereich des Sitzkissens 12 ist
mit 19 bezeichnet. Selbstverständlich kann der Sitzverstellschalter 19 auch
an anderer Stelle im Fahrzeug angeordnet sein.
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Im
Koordinatensystem der 1 ist die Hochachse des Sitzes 11 mit
Z, die Querachse mit Y und die Längsrichtung,
die der Fahrtrichtung entspricht, mit X bezeichnet. Die Bezeichnung „Hochachse
Z" wird aus Gründen der
Vereinfachung als Raumachse für
die Rückenlehne 13 verwendet,
auch wenn die Rückenlehne 13 um
einen Winkel α (siehe 8)
gegenüber
der Lotrechten geneigt ist.
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2 zeigt
das Trägerelement 16 näher, zusammen
mit weiteren Elementen. Das Trägerelement 16 ist
als rechteckige, formstabile Platte ausgeführt. An der dem Benutzer des
Sitzes 11 zugewandten Seite des Trägerelements 16 ist
eine Mehrzahl von Verstellelementen 18 angeordnet. Die
Verstellelemente 18 sind rechteckförmige, volumenveränderliche
Hohlkörper,
die mit einem Medium befüllbar
sind und weisen mittige Durchgangsöffnungen 22 auf, die mit
den Durchgangsöffnungen 21 des
Trägerelements 16 fluchten.
Dementsprechend sind im gezeigten Ausführungsbeispiel zehn blasenförmige Verstellelemente 18 vorgesehen.
Die Verstellelemente 18 sind in Z-Richtung nebeneinander
angeordnet. Aufgrund der ungleichen Abstände der Durchgangsöffnungen 21 überlappen
sich die gleich groß ausgeführten Verstellelemente 18 teilweise.
Neben den Durchgangsöffnungen 22,
die gasdicht ausgeführt sind,
weisen die Verstellelemente 18 nicht dargestellte Anschlussstutzen
für die
Befüllung
mit dem Medium auf. Der Mittenbereich der Verstellelemente 18,
in dem sich die Durchgangsöffnungen 22 befinden,
ist gleichzeitig als Befestigungsbereich 29 ausgebildet, zur
Festlegung der Verstellelemente 18 am Trägerelement 16 durch
Hohlbolzen 32, wie in Zusammenhang mit 6 näher beschrieben
ist.
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Wie
in 3 dargestellt ist, befinden sich oberhalb der
Verstellelemente 18, zu beiden Seiten der Durchgangsöffnungen 21,
keilförmige
Stützelemente 23.
Die Schmalseiten 24 der Stützelemente 23 weisen
aufeinander zu und begrenzen zwischen sich den Befestigungsbereich 29,
in dem die Durchgangsöffnungen 22 der
Verstellelemente 18 liegen, mit seitlichem Freiraum zu
den Stützelementen 23.
Die hohen Seiten der Stützelemente 23 weisen
nach außen.
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In 4 ist
das Trägerelement 16 mit
Konturelementen 17 weiter komplettiert. Im dargestellten Ausführungsbeispiel
sind zwölf
Konturelemente 17 vorgesehen, die äquidistant entlang eines streifenförmigen Verbindungselements 30 aufgereiht
sind. Die Konturelemente 17 sind ebenfalls streifenförmig und dabei
symmetrisch zur Längsmittenebene
M ausgerichtet, verlaufen über
im Wesentlichen die gesamte Breite des Trägerelements 16 und
sind vor allem im Bereich ihrer freien, außen liegenden Randabschnitte
leicht bogenförmig
gewölbt.
Mit dieser Wölbung folgen
die Konturelemente 17 der Form des Rückens eines Sitzbenutzers und
vermitteln hierdurch eine gute dreidimensionale Stützwirkung,
auch in den Randbereichen des Rückens.
Die sich in Breitenrichtung Y der Rückenlehne 13 erstreckenden
Konturelemente 17 bieten somit deutliche Vorteile gegenüber einer
Abstützung
des Rückens
nur im Bereich der Längsmittenebene
M, also im nur im Bereich der Wirbelsäule des Sitzbenutzers.
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Die
Biegesteifigkeit der einzelnen Konturelemente 17 ist so
ausgelegt, dass ein Benutzer beim Einsitzen in den Sitz 11 einen
ausreichenden Gegendruck und Halt erfährt, sich die Konturelemente 17 also über die
Breitenerstreckung Y der Rückenlehne 13 nur
in geringem Maße
verformen. Priorität
hat hier die Stützwirkung
durch die Konturelemente 17. Die individuelle Formgebung
der Rückenlehne 13 wird durch
die Verstellung der Konturelemente 17 mittels der Verstellelemente 18 bewirkt,
wie weiter unten ausgeführt.
Durch die segmentartige Unterteilung der Anlagefläche in der
Rückenlehne
in einzelne Abschnitte, die durch die Konturelemente 17 festgelegt werden,
mit einer begrenzten Nachgiebigkeit, hat der Sitzbenutzer beim Einsitzen
das Gefühl
wie bei einem individuell angepassten Schalensitz.
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Die
Oberseite der Konturelemente 17 wird von einem nicht dargestellten
Bezugsmaterial, das die Anlagefläche
des Sitzes 11 bildet, abgedeckt. Das Bezugsmaterial ist
mit einer vergleichsweise dünnen
Schicht eines Polstermaterials hinterfüttert.
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5 zeigt
den Verbund der Konturelemente 17 näher. Die zwölf Konturelemente 17 sind
zwischen dem vorderseitigen Verbindungselement 30 und einem
streifenförmigen
hinteren Verbindungselement 31 so fixiert, dass eine korbartige
Struktur 40 entsteht, mit rippenartig zu beiden Seiten
abstehenden Konturelementen 17. Die beiden Verbindungselemente 30 und 31 sind
beispielsweise durch Verschraubung, Vernietung, Verklebung etc.
miteinander verbunden.
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Zwischen
den einzelnen Hohlbolzen 32 sowie am oberen und am unteren
Endabschnitt 35 bzw. 36 des Verbindungselements 31 vorgesehene
rechteckförmige
Auflageelemente 42 bilden hierbei Auflager für die Struktur 40 in
der Ausgangsstellung A der Struktur 40 (siehe 5).
Da in den verschiedenen Konturen, die die Struktur 40 annehmen
kann, der von den Verbindungselementen 30 und 31 gebildete Mittenbereich
der Struktur 40 zumindest partiell am Trägerelement 16 anliegt,
liegen in allen denkbaren Positionen der Struktur 40 wenigstens
einige Auflageelemente 42 am Trägerelement 16 abstützend an. Die
Auflageelemente 42 schaffen außerdem einen Freiraum für die Bauhöhe des Hohlbolzenkopfs 34 (siehe 6).
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Entgegen
der Darstellung in 5 sind die Hohlbolzen 32 nicht
an der korbartigen Struktur 40 angeordnet. Die Darstellung
gemäß 5 wurde
jedoch gewählt,
um die Position der Hohlbolzen 32 – bezogen auf die Z-Richtung – zwischen
den Auflageelementen 42 zu veranschaulichen. Tatsächlich sind die
Hohlbolzen 32 am Trägerelement 16 angeordnet (siehe 2, 3 und 6)
und weisen keinerlei Verbindung zur Struktur 40 auf.
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Die
Verstellelemente 18 werden auf dem Trägerelement 16 so ausgerichtet,
dass die Durchgangsöffnungen 21 und 22 zueinander
fluchten. Wie aus 6 hervorgeht, können, abweichend
von der Beschreibung in Zusammenhang mit 3, die Durchgangsöffnungen 22 auch
ohne gasdichte Wände
zu den Hohlräumen
der Verstellelemente 18 ausgeführt sein, so dass die Hohlbolzen 32 die
Abdichtung der Durchgangsöffnungen 22 übernehmen,
neben der Fixierung der Verstellelemente 18 auf dem Trägerelement 16.
Auf der Rückseite
des Trägerelements 16 sind
die Hohlbolzen 32 beispielsweise mit selbst sichernden
Muttern 38 oder anderen form- oder kraftschlüssigen Verbindungselementen
am Trägerelement 16 festgelegt.
Die Bohrungen der Hohlbolzen 32 sind mit 39 bezeichnet.
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Die
Struktur 40 selbst liegt lose auf dem Trägerelement 16 auf
und ist nur an ihren Endabschnitten 35 und 36 oder,
wie in 7 dargestellt, an den freien Endabschnitten 17c der
Konturelemente 17 durch elastische Elemente 45 mit
dem Träger element 16 verbunden
(schematisch dargestellte Verbindungen 33). Die elastischen
Elemente 45 sind bandartig, bestehen beispielsweise aus
Gummi oder einem elastischen Kunststoff und sind so bemessen, dass
die Struktur 40 sowohl in der Ausgangsstellung als auch
unter Belastung durch die Sitzbenutzer sicher am Trägerelement 16 fixiert
wird. Außerdem
ist die Spannkraft der elastischen Elemente 45 so ausgelegt,
dass die Struktur 40 wieder in ihre Ausgangsstellung A
zurückgestellt
wird, sollte der Sitzbenutzer die Kontur ohne Belastung durch sein
Körpergewicht wieder
in die Ausgangslage A stellen wollen. Durch die beschriebene Anbindung
der Struktur 40 an das Trägerelement 16 wir
eine ungehinderte Verformung der Verbindungselemente 30 und 31 je
nach Aktivierung der Verstellelemente 18, wie in 7 schematisch
dargestellt, ermöglicht.
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Demnach
kann sich die Struktur 40 der Kontur des Rückens eines
Sitzbenutzers durch entsprechende Verstellung der Verstellelemente 18 anpassen
und – abgeleitet
von einer Ausgangsstellung A der Konturelemente 17, in
der die von den Vorderseiten der Konturelemente 17 gebildete
Fläche
im Wesentlichen parallel zum Trägerelement 16 verläuft – beispielsweise
gemäß 8 folgende
Konturen annehmen:
Bei der mit L bezeichneten Kontur handelt
es sich um die klassische Lordosenfunktion, mit einer Wölbung in
Richtung auf den Benutzer des Sitzes 11 im Bereich der
Lendenwirbelsäule.
Die Lordose L kann gemäß der Linie
S zu einem S-Schlag erweitert werden, der der idealen Rückenform
entspricht. Neben diesen orthopädisch
empfehlenswerten Einstellungen können
auch andere Konturen eingestellt werden, die von den Sitzbenutzern
als komfortabel empfunden werden, wie die Kontur eines Rundrückens R oder
eines Hohlrückens
H. Darüber
hinaus kann mit der erfindungsgemäßen Rückenlehne 13 nahezu jede
beliebige dazwischen liegende Kontur eingestellt werden.
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Durch
den korbartigen Verbund der Konturelemente 17 mit den Verbindungselementen 30 und 31 werden
die Konturelemente 17 von der unmittelbaren Stellbewegung
der Verstellelemente 18 entkoppelt. Dadurch kann eine von
der Anzahl der Verstellelemente 18 abweichende Anzahl von
Konturelementen 17 realisiert werden. Um eine gleichmäßige Stützwirkung
des Rückens
eines Sitzbenutzers zu errei chen, wird eine vergleichsweise große Anzahl
von Konturelementen 17 angestrebt. Dadurch kann außerdem die
Höhe der
Konturelemente 17, das heißt ihre Erstreckung in Z-Richtung,
so gering gewählt
werden, dass bei einer Wölbung
der Verbindungselemente 30 und 31 und der damit
verbundenen Verdrehung de Konturelemente 17 die Ober- und/oder
Unterkanten 17a bzw. 17b der Konturelemente 17 nicht
zu weit aus der Ebene der Anlagefläche herausdrehen, Sitzkomfort
mindern.
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Die
Konturelemente 17 bestehen ebenso wie die Verbindungselemente 30 und 31 und/oder
die Auflageelemente 42 bevorzugt aus einem Kunststoffmaterial
wie beispielsweise faserverstärktem
Polyester. Selbstverständlich
kann auch ein metallischer Werkstoff verwendet werden. Die Konturelemente 17 müssen dabei
eine ausreichende Biegesteifigkeit in Querrichtung Y der Rückenlehne 13 aufweisen,
um die Gewichtskraft des Benutzers aufnehmen zu können. Neben
einer entsprechenden Materialauswahl kann auch die Formgestaltung
der Konturelemente 17, beispielsweise durch Verrippung,
zur Erhöhung der
Biegesteifigkeit beitragen.
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Abweichend
vom dargestellten Ausführungsbeispiel
können
die Konturelemente 17 auch so ausgebildet sein, dass sie
jeweils nur über
eine Hälfte der
Breite des Trägerelements 16 reichen,
also in rechte und linke Hälften
geteilt sind.
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Alternativ
zum oben beschriebenen Aufbau der korbartigen Struktur 40 aus
den Einzelteilen Konturelemente 17, Verbindungselemente 30, 31 und Auflageelemente 42 kann
die Struktur 40 auch einstückig als Spritzgussteil aus
einem Kunststoffmaterial hergestellt sein.
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Die
Hohlbolzen 32 sind bevorzugt aus einem metallischen Werkstoff,
wie beispielsweise Stahl oder einer Aluminiumlegierung.
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Die
Anzahl der Verstellelemente 18 liegt bevorzugt zwischen
acht und zwölf.
Bei deutlich weniger als acht Verstellelementen 18 kann
die Kontur der Rückenlehne 13 nicht
mehr ausreichend fein nachgebildet werden. Auf der anderen Seite
wird eine Konturierung der Rückenlehne 13 mit
deutlich mehr als zwölf
Verstellelementen 18 von einem Sitzbenutzer nicht mehr
als feinere Unterteilung wahrgenommen.
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Die
Verstellelemente 18 sind bevorzugt ungleichmäßig entlang
der Höhenerstreckung
Z der Rückenlehne 13 verteilt,
da die einzelnen Wirbelsäulenabschnitte
eine unterschiedliche Flexibilität
aufweisen. Wegen der größeren Beweglichkeit
und der größeren Sensibilität im Lendenwirbelbereich
ist hier eine größere Anzahl
von Verstellelementen 18 sinnvoll, im Vergleich zum relativ
starren Brustwirbelbereich. Im Schulterbereich ist ebenfalls eine
vergleichsweise feine Abstufung sinnvoll, um die Rückenlehne 13 auf
unterschiedlich große
Sitznutzer passend einstellen zu können. So ist für die Abdeckung
des gesamten Spektrums zwischen einer so genannten 5%-Frau und einem
95%-Mann in jedem Fall mehr als nur ein Verstellelement 18 im
Schulterbereich erforderlich.
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Wie
im vorliegenden Ausführungsbeispiel beschrieben,
sind die Verstellelemente 18 bevorzugt als pneumatische
Blasen ausgebildet, die sich über einen
Großteil
der Breitenerstreckung der Rückenlehne 13 ausdehnen
und im Bereich der Längsmittenebene
M am Trägerelement 16 festgelegt
sind. In diesem Mittenbereich weisen die Verstellelemente 18 daher
bevorzugt einen Befestigungsbereich 29 auf, der nicht durch
das Medium befüllbar
ist. Alternativ können
die Verstellelemente 18 als getrennte Bauteile für die linke
und rechte Hälfte
der Rückenlehne 13 ausgeführt sein,
mit separaten Anschlussstutzen für das
Medium und separaten Befestigungsbereichen. Eine gasdichte Befestigung über die
Hohlbolzen 32 erübrigt
sich in dieser Ausführungsform.
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Die
blasenartigen Verstellelemente 18 können eine vom dargestellten
Ausführungsbeispiel
abweichende geometrische Form aufweisen, beispielsweise in der Draufsicht
oval oder kreisförmig
sein. Entsprechend der Krümmung
der darüber
liegenden Konturelemente 17 können die Verstellelemente 18 keilförmig ausgebildet
sein. Die Schmalseiten der Verstellelemente 18 weisen hierbei
aufeinander zu. Zwischen den Schmalseiten liegt der Befestigungsbereich 29 mit
den Durchgangsöffnungen 22.
Die hohen Seiten der Verstellelemente 18 weisen nach außen.
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Bei
volumenveränderlichen
Hohlkörpern
bietet sich der Betrieb mit Druckluft an, falls auf eine Pneumatikanlage,
beispielsweise in einem Fahrzeug, zurückgegriffen werden kann. Grundsätzlich können jedoch
alle geeigneten gasförmigen
oder flüssigen
Medien verwendet werden.
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Die
Verstellelemente 18 einer Rückenlehne 13 können allesamt
oder zumindest teilweise in denselben geometrischen Dimensionen
und/oder derselben Bauart ausgeführt
sein. Es ist jedoch ebenso möglich,
je nach Position entlang der Z-Achse unterschiedlich dimensionierte
oder unterschiedlich aufgebaute Verstellelemente 18 einzusetzen.
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Neben
blasenartigen Verstellelementen 18 können auch andere Arten von
Verstellelementen eingesetzt werden, beispielsweise elektromagnetische
oder elektromotorische Aktuatoren mit linear bewegten Schiebern.
Derartige Verstellelemente können
zum Beispiel auf der Rückseite
des Trägerelementes 16 angeordnet
und mit ihren Schiebern durch das Innere der Hohlbolzen 32 hindurch
geführt werden.
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Die
Verstellelemente 18 sind so auszuführen, dass sie nur einen Verstellweg
senkrecht zum Trägerelement 16 ausführen und
keine oder nahezu keine Bewegung in Richtung der Hochachse Z der Rückenlehne 13.
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Durch
die Stützelemente 23 wird
der Freiraum 27, der bei nicht aktivierten Verstellelementen 18 zwischen
dem Trägerelement 16 und
den Konturelementen 17 besteht, weitestgehend ausgefüllt. Die Stützelemente 23 sind
keilförmig
ausgebildet und können
zusätzlich
der Form der Konturelemente 17 angepasst sein, so dass
der Freiraum 27 noch besser ausgefüllt wird. Der Freiraum 27 resultiert
aus der körpergerechten
Wölbung
der Konturelemente 17. Durch den Einsatz der Stützelemente 23 ergeben sich
folgende Vorteile: Die korbartige Struktur 40, wird durch
die Stützelemente 23,
die gegen die rippenartigen Konturelemente 17 drücken, zusätzlich in ihrer
Lage stabilisiert, so dass sich die Struktur 40 nicht mehr
nennenswert um die Z-Achse verwinden kann. Außerdem wird durch die Stützelemente 23 der Leerlaufweg
der Verstellelemente 18 stark verringert, so dass sich
eine kürzere
Ansprechzeit und ein größerer effektiver
Verstellweg realisieren lassen.
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Die
Stützelemente 23 bestehen
bevorzugt aus einem formstabilen Schaummaterial und können neben
ihrer Stützfunktion
auch eine Dämpfungsfunktion
wahrnehmen, indem sie die Elastizitäten der Konturelemente 17 bedämpfen. Abweichend
vom dargestellten Ausführungsbeispiel
können
die Stützelemente 23 – zusätzlich oder alternativ – zwischen der
Vorderseite des Trägerelements 16 und
der Rückseite
der Verstellelemente 18 vorgesehen sein. Diese Anordnung
bietet Vorteile hinsichtlich der Feineinstellung der Kontur der
Rückenlehne 13,
da die Verstellelemente 18 unmittelbar auf die Konturelemente 17 wirken,
ohne dazwischen liegende Stützelemente 23.
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Durch
die Bohrungen 39 der Hohlbolzen 32 sind nicht
näher dargestellte
Messelemente durchgeführt,
die den Verstellweg unmittelbar an der korbartigen Struktur 40 erfassen.
Die Messelemente sind reine Wegaufnehmer und haben beispielsweise
unter Federvorspannung stehende Messdrähte, die im Bereich der Verbindungselemente 30 und 31 festgelegt sind.
Die Messdrähte
sind durch die Bohrungen 39 der Hohlbolzen 32 hindurch
geführt
und wirken auf ein Potentiometer oder ein anderes Wegmessinstrument.
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Durch
die Wegmessung unmittelbar an der Kontur der Rückenlehne 13 kann – unabhängig vom Benutzer,
den Umgebungstemperaturen, dem Zustand des Betriebsmediums etc. – eine bestimmte Kontur
der Rückenlehne 13 mit
großer
Genauigkeit reproduzierbar eingestellt werden. Damit ist die Realisierung
einer Memory-Funktion in einfacher und wirkungsvoller Weise möglich.
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Über den
Sitzverstellschalter 19 kann die Kontur der Rückenlehne 13 verändert werden.
Der Sitzverstellschalter 19 ist als Vier-Wege-Schalter ausgeführt, mit
einer ersten Bewegungsrichtung A, die in etwa parallel zur X-Richtung
verläuft
und einer zweiten Bewegungsrichtung B, etwa parallel zur Z-Richtung.
Somit ergeben sich zwei Bewegungsgassen, mit jeweils zwei Richtungen,
insgesamt also vier mögliche
Bewegungsrichtungen +A, –A,
+B und –B.
Mit diesen vier Bewegungsrichtungen ist eine Ansteuerung der Kontur
der Rückenlehne 13 in
einfacher und weitestgehend selbsterklärender Weise möglich, wie
nachfolgend näher
ausgeführt
ist.
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Die
in den 9 bis 14 wiedergegebenen Verstellschemata
haben jeweils einen grafischen Teil („Zeichnung"), in dem die zehn Verstellelemente 18 in
Form von Pfeilen wiedergegeben sind, mit Nummerierung der Positionen
1 (oberste Position) bis 10 (unterste Position). Darunter ist in
Tabellenform der Aktivierungszustand der einzelnen Verstellelemente 18 mit
den Ziffern 0 oder 1 bezeichnet. Der grafische und der tabellarische
Teil der einzelnen 9 bis 14 ist
mit einem von römischen
und arabischen Ziffern gebildeten Klassifikationsschlüssel versehen.
Die Darstellungen der 9 bis 14 weisen
zusätzlich
an ihrem unteren Rand ein Symbol für die Bewegungsrichtung des
Sitzverstellschalters 19 auf.
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9 zeigt
die möglichen
Konturen der Rückenlehne 13 bei
Bewegung des Sitzverstellschalters 19 in Richtung +A, die
der positiven X-Richtung und damit der Fahrtrichtung entspricht.
Die neutrale Ausgangsposition A der Rückenlehne 13 ist als
Variante „O" bezeichnet, in der
sich alle Verstellelemente 18 in ihrer Ausgangsposition
befinden. Wird nun der Sitzverstellschalter 19 in Richtung
+A bewegt, fährt
dasjenige Verstellelement 18, das sich an der zweiten Position
von unten befindet, die mit 9 bezeichnet ist, in Richtung
auf den Rücken
des Benutzers vor. Hierdurch ergibt sich eine relativ spitz ausgeformte
Lordose im unteren Bereich der Rückenlehne 13.
Diese Kontur ist mit „I" bezeichnet.
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Wird
der Sitzverstellschalter 19 in Richtung +A weiter betätigt, fährt das
nächst
höher gelegene Verstellelement 18 (auf
Position 8) ebenfalls in eine auf den Benutzer des Sitzes 11 zuweisende
Position, wie in Fig. M mit „II" bezeichnet. Damit
hat die Lordose eine in Höhenerstreckung
Z der Rückenlehne 13 größere Ausdehnung.
Eine weitere Betätigung
des Sitzverstellschalters 19 in Richtung +A führt zur
Kontur „III", in der die Verstellelemente 18 auf
den Positionen 9, 8 und 7 in ihre aktive Lage gefahren sind, in der
eine relativ hohe Lordose, mit weichen Krümmungsradien, gegeben ist.
Der weiche Übergang zum
Bereich mit nicht aktivierten Verstellelementen 18 wird
zum einen über
das zuletzt aktivierte Verstellelement 18 erreicht, das
die Struktur 40 am oberen Auslauf der Kontur stützt. Gegebenenfalls
ist und dieses zuletzt aktivierte Verstellelement 18 nicht
vollständig
ausgefahren. Andererseits wird der weiche Übergang über die begrenzte Flexibilität der Verbindungselemente 30, 31 erreicht,
da der Biegeradius der Verbindungselemente 30, 31 nach
unten begrenzt ist.
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Bei
anhaltender Betätigung
des Sitzverstellschalters 19 wird zusätzlich das oberste Verstellelement 18 auf
der Position 1 aktiviert, um beim Benutzer des Sitzes 11 einen
Gegendruck im Schulterbereich zu erzeugen (Kontur „IV"). Im nächsten Schritt „V" wird das Verstellelement 18 auf
der Position 6 aktiviert. Im letzten, mit „VI" bezeichneten Schritt fährt nun
das zweitoberste Verstellelement 18 (Position 2) in seine
aktive Lage. Eine nachfolgende weitere Betätigung des Sitzverstellschalters 19 in
Richtung +A ist ohne Auswirkung.
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Für die in 9 dargestellten
Verstellungen gilt, dass das unterste Verstellelement 18 auf
der Position 10 in allen möglichen
Konturvarianten immer inaktiviert bleibt, da eine Verstellung dieses
untersten Verstellelementes 18 für eine Lordosenwirkung nicht eingesetzt
werden kann. Die Varianten „I", „II" und „III" gemäß 9 sind
aus ergonomischer Sicht wirkungsvolle Lordosenstützen, mit unterschiedlich hohen
Lordosen. Eine weitere Ausdehnung der Lordosenstütze nach oben, das heißt eine
Aktivierung des Verstellelementes 18 auf Position 6, ist
aus ergonomischer Sicht nicht sinnvoll, da sich das Verstellelement 18 auf
Position 6 bereits im Bereich der Brustwirbelsäule eines Sitzbenutzers befindet.
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Die
in 9 mit „IV" bezeichnete Kontur
der Rückenlehne 13 entspricht
dem Idealfall eines S-Schlages der Wirbelsäule. In der Praxis jedoch wird
von vielen Benutzern die Konturen „IV", „V" und „VI" als unangenehm empfunden,
so dass im Sinn einer "bequemen
Haltung" eine Zustellung
des Verstellelementes 18 auf Position 1 eher unerwünscht ist. Dieser
Umstand resultiert aus dem heutigen oftmals falschen Sitzverhalten
vieler Sitzbenutzer, da als Folge des Abbaus von Muskulatur und
den daraus häufig
entstehenden Fehlstellungen der Wirbelsäule viele Sitzbenutzer Sitzpositionen
einnehmen, die sie als bequem empfinden oder in denen sie am wenigsten Schmerzen
haben. Daher ist es nicht Ziel führend, Sitzbenutzer,
die eine ergonomische Sitzhaltung nicht gewöhnt sind, in eine ergonomische
Sitzhaltung zu zwingen. Die Konturen „IV", „V" und „VI" sind daher mögliche,
jedoch weniger häufig
genutzte Einstellungen, die jedoch angeboten werden, damit Sitzbenutzer,
die ergonomisch sitzen wollen, dies auch realisieren können.
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In 10 ist
eine Verstellung der Kontur bei Bewegung des Sitzverstellschalters 19 in
Richtung –A
dargestellt, also einer Schalterbewegung entgegen der Fahrtrichtung,
in negativer X-Richtung, ausgehend von der Kontur „O". Bei Überführung in
die beiden mit „VII" und „VIII" bezeichneten Kontur-Einstellungen
hat der Sitzbenutzer den Eindruck, dass sich die Anlagefläche der
Rückenlehne 13 von
ihm wegbewegt. Da dies aufgrund des Aufbaus der Rückenlehne 13 naturgemäß nicht
möglich ist,
muss dieser Eindruck durch eine gezielte Ansteuerung der Verstellelemente 18 auf
den Positionen 1 und 10 oder den Positionen 1 und 2 sowie 9 und
10 erzeugt. werden. Durch die Zustellung der Verstellelemente 18 in den
obersten und untersten Positionen der Rückenlehne 13 werden
der obere und der untere Randbereich der Rückenlehne 13 auf den
Benutzer zubewegt, so dass dem Benutzer der Eindruck vermittelt wird,
dass der Rest der Rückenlehne 13 nachgibt.
Mit den Konturen „VII" und „VIII" wird ein Rundrücken R nachgebildet.
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Wie
aus den 9 und 10 hervorgeht, bewirkt
eine Bewegung des Sitzverstellschalters 19 in +A- bzw.
in –A-Richtung
eine gleichgerichtete Verstellung der Verstellelemente 18.
Damit ist die Bedienphilosophie des Sitzverstellschalters 19 selbsterklärend. Durch
die hinterlegte Programmsteuerung werden jedoch nur diejenigen Verstellelemente 18 bewegt,
die eine ergonomisch wünschenswerte
oder aus Komfortgründen
günstige
Kontur der Rückenlehne 13 erzeugen.
Da, wie bereits oben ausgeführt,
die Bewegung des Schalter 19 in –A-Richtung keine gleichgerichtete
Bewegung der Verstellelemente 18 bewirken kann, muss diese
simuliert wer- den durch eine gegenläufige Bewegung der Verstellelemente 18 in
den oberen und unteren Randbereichen der Rückenlehne 13, wodurch
eine Verschiebung des Beckens und des Schulterbereiches erreicht
wird, so dass eine Mulde im Mittenbereich der Rückenlehne 13 entsteht,
in die der Rücken
des Benutzers einsinken kann.
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11 zeigt
diejenigen Konturen, die durch eine Verstellung des Schalters 19 in
Richtung +B, also der positiven Z-Richtung möglich sind. Ausgehend von der
Kontur „I" gemäß 9,
bei der ein einziges Verstellelement 18 auf der Position
9 aktiviert ist, "wandert" durch Betätigung des
Schalters 19 in Richtung +B dieses einzelne Verstellelement 18 nach oben,
wie in den Konturen „I
+ 1 ", „I + 2", „I + 3" und „I + 4" dargestellt. Bei
diesen Konturen „I
+ x" handelt es
sich jeweils um Lordosenstützen
mit einem sehr kleinen Krümmungsradius,
also um sehr "spitze" Lordosenstützen. Durch
die Bewegung des Schalters 19 in Richtung +B wandert diese
Lordosenstütze
wie eine Welle nach oben. Nach dem Erreichen des Verstellelementes 18 auf
Position 5, die der Kontur „I
+ 4" entspricht,
wird das nächst
obere Verstellelement 18 auf Position 4 nicht mehr aktiviert,
da dies aus ergonomischer Sicht wegen der feh lenden Flexibilität der Brustwirbelsäule nicht
sinnvoll wäre.
Hiermit ist also eine Endposition erreicht.
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Ausgehend
von der Kontur „II" gemäß 9 wird
durch Bewegung des Schalters 19 in Richtung +B eine Verschiebung
zweier ausgefahrener Verstellelemente 18 erreicht. Während sich
die beiden Verstellelemente 18 in der Kontur „II" auf den aktiven
Positionen 9 und 8 befinden, sind sie in der Kontur „II + 1" auf die Positionen
8 und 7 weitergewandert. Die Konturen „II + 2" und „II + 3" zeigen die Verstellelemente 18 auf
den aktiven Position 7 und 6 bzw. 6 und 5. Eine weitere Verstellung
in Richtung der positiven Z-Achse ist auch hier nicht möglich.
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Analog
kann ausgehend von der Kontur „III" gemäß 9 eine
relativ hohe Lordose, bestehend aus drei ausgefahrenen Verstellelementen 18 auf den
Positionen 9, 8 und 7, um eine oder zwei Positionen nach oben verfahren
werden, wodurch die Konturen „III
+ 1" bzw. „III +
2" entstehen.
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Ausgehend
von dem idealen S-Schlag der Kontur der Rückenlehne, in 9 als
Kontur „IV" bezeichnet, ist
eine Verlagerung der Lordose um eine oder zwei Positionen nach oben
möglich,
gemäß den Konturen „IV + 1" bzw. „IV + 2". Eine weitere Verstellung
der von drei Verstellelementen 18 gebildeten Lordose ist
auch hier nicht sinnvoll, so dass eine anhaltende Betätigung des
Schalters 19 ohne Wirkung bleibt. Beim Übergang in die Kontur „IV + 2" wird zudem das oberste
Verstellelement 18 auf Position 1 deaktiviert, da ansonsten
aufgrund der fehlenden Flexibilität der Brustwirbelsäule ein
zu enger Krümmungsradius
des S-Schlages erzeugt würde.
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Die
Kontur „V" mit ihren von vier
Verstellelementen 18 gebildeten sehr hohen Lordose kann
nur um eine Position nach oben auf die Kontur „V + 1" verschoben werden, wobei hier wiederum
das oberste Verstellelement 18 auf Position 1 deaktiviert
wird, da ansonsten aufgrund der fehlenden Flexibilität der Brustwirbelsäule ein
nicht mehr verwertbarer enger Krümmungsradius
des S-Schlages erzeugt würde.
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Die
Kontur „VI" kann in analoger
Weise um eine Position nach oben auf „VI + 1" verschoben werden, wobei hier das Verstellelement 18 auf
Position 2 deaktiviert wird.
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Die
Kontur „VII" (Rundrücken) kann
durch Bewegung des Schalters 19 in Richtung +B fiktiv nach
oben verschoben werden, indem das Verstellelement 18 auf
Position 9 zusätzlich
aktiviert wird (Kontur „VII
+ 1"). Bei einer
weiteren Betätigung
des Schalters 19 in Richtung +B wird das Verstellelement 18 auf
Position 1 deaktiviert (Kontur „VII + 2"). Es entsteht somit der Eindruck, dass
die obere Begrenzung der Rückenlehne 13 im
Schulterbereich wegfällt. Analoges
gilt für
die Position VIII und die nach oben verschobenen Positionen „VIII +
1" und „VIII +
2".
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12 beschreibt
die "Rückführung" der Rundrückenkontur „VIII" durch Bewegung des
Schalters 19 in Richtung +A. Hierbei wird durch Zurückfahren
der Verstellelemente 18 auf den Positionen 9 und 2 die
Kontur „VII" und anschließend durch
Zurückfahren
der Verstellelemente 18 auf den Positionen 10 und 1 die
Kontur „O" erreicht. Hier gilt
wiederum, dass eine Bewegung des Schalters in Richtung +A ein "Entgegenkommen" der Rückenlehne
simuliert, während
tatsächlich
die oberen und unteren Verstellelemente 18 lediglich in
ihre Ausgangspositionen zurückgefahren
werden.
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13 beschreibt
die Rückführung der S-Schlag-Kontur „VI" in die Ausgangslage „O" der Rückenlehne 13,
durch Bewegung des Verstellschalters 19 in –A-Richtung.
Hierbei werden schrittweise in umgekehrter Reihenfolge des Verstellschemas
gemäß 9 die
Verstellelemente 18 so über
die Konturen „V", „IV", „III", „II" und „I" zurückgefahren,
dass am Ende die Ausgangslage „O" erreicht wird, in
der alle Verstellelemente 18 deaktiviert sind.
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14 veranschaulicht
die Rückführung aus den
Extrempositionen „I
+ 4", „II + 3", „III +
2", „IV + 2", „V + 1", „VI + 1", „VII +
2" und „VIII +
2", wie sie gemäß 11 durch
Verstellung des Schalters 19 in +B-Richtung als Endlagen
erreicht werden, indem nunmehr der Verstellschalter 19 in –B-Richtung,
also in negativer Z-Richtung, verstellt wird. Durch die Rückstellung
werden dabei in umgekehrter Reihenfolge die in 11 angegebenen
Einstellungen durchlaufen, bis die Konturen „I", „II", „III", „IV", „V", „VI", „VII" und „VIII" erreicht werden.
Eine Ausnahme hiervon bilden lediglich die Konturen „VII – 1" und „VII – 1 sowie „VIII – 1" und „VIII – 2", die durch anhaltende
Betätigung
des Schalters 19 in –B-Richtung
erreicht werden und sozusagen überfahrene
Positionen darstellen. Bei den Konturen „VII – 1" und „VII – 2 sowie „VIII – 1" und „VIII – 2" werden jeweils die Verstellelemente
auf den Positionen 9 und 10 deaktiviert, so dass die untere Begrenzung
der Rückenlehne 13 im
Lendenbereich wegfällt.
Die Verstellung in –B-Richtung
ist damit die logische Fortentwicklung des Verstellkonzeptes, in
Analogie zur Verstellung in +B-Richtung, mit die Konturen „VII – 1" und „VII – 2 sowie „VIII – 1" und „VIII – 2", die spiegelbildlich
zu den Konturen „VII
+ 1" und „VII +
2 sowie „VIII
+ 1" und „VIII +
2" sind.
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Der
Stellweg eines Verstellelements 18 ist umso größer je länger der
Sitzbenutzer den Sitzverstellschalter 9 betätigt. Durch
anhaltende Betätigung des
Sitzverstellschalters 9 wird, wie in Zusammenhang mit den 9 bis 14 erläutert, ein
benachbartes Verstellelement – zusätzlich oder
ersatzweise – aktiviert.
Diese Aktivierung eines benachbarten Verstellelements 18 beginnt
jedoch erst dann, wenn das ursprünglich
aktivierte Verstellelement 18 einen ausreichend großen Verstellweg
in X-Richtung erreicht hat. Dieser Verstellweg kann individuell
festgelegt werden und muss nicht notwendigerweise der maximale Ausfahrweg
des Verstellelements 18 sein. Damit ist es möglich, nach
einer nur teilweisen Aktivierung eines Verstellelements 18 bereits
das nächste
Verstellelement 18 zu aktivieren, um einen weichen Übergang
zwischen zwei benachbarten Verstellelementen 18 zu erreichen,
indem das später
aktivierte Verstellelement 18 mit einem gewissen Verzug folgt.
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In
der Praxis läuft
der Verstellvorgang der Rückenlehnenkontur
beispielsweise wie folgt ab: Der Sitzbenutzer beginnt aus der Grundstellung
A heraus mit der individuellen Einstellung der Kontur der Rückenlehne 13,
indem er zunächst
die Kontur in X-Richtung auf seinen Rücken zustellt. Solange die eingestellte
Wölbung
zu gering ist, betätigt
der Sitzbenutzer den Sitzverstellschalter 9 weiter. Dabei
werden gemäß dem oben
beschriebenen Ablauf ab einem bestimmten Verstellweg des Verstellelements 18 auf
Position 9 auch die Verstellelemente 18 auf Position 8
und nachfolgend auf Position 7 aktiviert. Sobald der Sitzbenutzer
feststellt, dass die Wölbung ausreichend
ist, beendet er die Betätigung
des Sitzverstellschalters 9. Für den Fall, dass er die Wölbung nach
oben verschieben möchte,
bewegt er in sinnfälliger
Weise den Sitzverstellschalter 9 nach oben, wodurch im
gewählten
Beispiel das Verstellelement 18 auf Position 6 aktiviert
wird. Gleichzeitig wird hierbei das Verstellelement 18 auf
Position 9 schrittweise deaktiviert, so dass ein fließender Übergang
beim Verstellen erreicht wird.
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Falls
der Sitzbenutzer feststellt, dass die eingestellte Wölbung zu
stark ist, wird er in sinnfälliger Weise
den Sitzverstellschalter 9 vom Rücken weg bewegen. Nun werden
die Verstellelemente 18 der Reihe nach deaktiviert, wobei
wiederum ein fließender Übergang
erfolgt, das heißt,
mit der Deaktivierung eines nachfolgenden Verstellelement 18 wird bereits
begonnen, bevor das benachbarte Verstellelement 18 vollständig deaktiviert
ist.
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Durch
die Bewegung der Konturelemente 17 entsprechend der Bewegung
des Vier-Wege-Schalters 19 ergibt sich also eine sinnfällige und
selbsterklärende
Bedienphilosophie. Die hinterlegte Programmierung der Ansteuerung
vermeidet dabei das Anfahren ergonomisch nicht sinnvoller oder aus Komfortgründen unerwünschter
Konturen, begrenzt also die Anzahl der aktivierten Verstellelemente 18 bzw.
deren "Wandern" nach oben oder unten.
Auch wird eine Aktivierung von Verstellelementen 18 auf "unsinnigen Positionen", wie gegebenenfalls
der Position 1 oder 10, unterdrückt.