DE102006015890A1 - Fahrzeugsitzsystem - Google Patents

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Abstract

Gegenstand der Erfindung ist ein Fahrzeugsitzsystem mit einem Fahrzeugsitz, mit einem zumindest eine Ventileinrichtung umfassenden Pneumatiksystem oder Hydrauliksystem zum Bewegen des Fahrzeugsitzes, wobei der Fahrzeugsitz in Abhängigkeit von einem Ventileinrichtungszustand bewegt wird, mit einem Ventil-Erfassungsmodul zum Erfassen des Ventileinrichtungszustandes, mit einem Zeit-Erfassungsmodul zum Erfassen eines Zeitraums, in dem sich die Ventileinrichtung in einem Ventileinrichtungszustand befindet, und mit einer Steuereinrichtung, die derart eingerichtet ist, dass aus einem erfassten Ventileinrichtungszustand und einem erfassten Zeitraum, in dem sich die Ventileinrichtung in einem Ventileinrichtungszustand befunden hat, die Position oder Positionsänderung des Fahrzeugssitzes ermittelt wird.

Description

  • Die Erfindung betrifft ein Fahrzeugsitzsystem, welches mit einem Pneumatiksystem oder Hydrauliksystem zum Bewegen eines Fahrzeugsitzes ausgestattet ist.
  • Aus der DE 100 14 154 C1 ist ein Fahrzeugsitzsystem mit pneumatischem Antrieb bekannt, bei dem die pneumatischen Antriebe gleichzeitig die Funktion von Führungselementen übernehmen. Darin wird vorgeschlagen, für die Sitz-Längsverstellung Bandzylinder und für die Sitz-Höhen- und -Neigungsverstellung Pneumatik-Linearzylinder einzusetzen. Die pneumatischen Antriebe werden aus einer Druckluftquelle gespeist, wobei alle Verstellpositionen über eine Regelung angefahren werden können.
  • Die Realisierung einer Positionsermittlung des Fahrzeugsitzes ist in dieser Schrift nicht offenbart. Auch die so genannte Memory-Funktion, also eine Sitzpositions-Speicherung und eine entsprechend der gespeicherten Position durchgeführte Bewegung des Fahrzeugsitzes, spielt darin keine Rolle.
  • Der Erfindung liegt nun die Aufgabe zu Grunde, für ein auf einem Pneumatiksystem oder Hydrauliksystem basierendes Fahrzeugsitzsystem wirtschaftlich eine Positionsermittlung bezüglich des Fahrzeugsitzes zu realisieren.
  • Diese Aufgabe wird durch die Merkmale des Hauptanspruchs gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind den abhängigen Ansprüchen zu entnehmen.
  • Die Erfindung basiert demnach auch auf dem Gedanken, bei einem hydraulik- oder pneumatikbasierten Fahrzeugsitzsystem die Position eines Fahrzeugsitz, der in Abhängigkeit von einem Ventileinrichtungszustand bewegbar ist, basierend auf einem erfassten Ventileinrichtungszustand und dem Zeitraum, in dem dieser Ventileinrichtungszustand gewirkt hat, die Position oder die Positionsänderung des Fahrzeugsitzes zu ermitteln.
  • Insbesondere umfasst ein vorgeschlagenes Fahrzeugsitzsystem einen Fahrzeugsitz und ein Fluiddrucksystem, insbesondere ein – zumindest eine Ventileinrichtung umfassendes – Pneumatiksystem oder Hydrauliksystem, zum Bewegen des Fahrzeugsitzes, wobei der Fahrzeugsitz in Abhängigkeit von einem Ventileinrichtungszustand bewegt wird.
  • Zum Steuern der Ventileinrichtung ist eine Steuereinrichtung vorgesehen, die derart eingerichtet ist, dass aus einem Ventileinrichtungszustand und dem Zeitraum, in dem sich die Ventileinrichtung in dem Ventileinrichtungszustand befunden hat, die Position oder Positionsänderung des Fahrzeugsitzes ermittelt wird. Selbstverständlich umfasst die Erfindung auch eine Einrichtung der Steuereinrichtung derart, dass aus mehreren Ventileinrichtungszuständen und den Zeiträumen, in denen sich die Ventileinrichtung in den entsprechenden Ventileinrichtungszuständen befunden hat, die Position oder Positionsänderung des Fahrzeugsitzes ermittelt wird.
  • Die Ventileinrichtung ist dabei ein Teil des Pneumatiksystems oder des Hydrauliksystems zum Bewegen des Fahrzeugsitzes. Je nach Ausführungsvariante können die Ventileinrichtungen dezentral an den Fahrzeugsitzen, an den Hydraulikzylindern oder an den Pneumatikzylindern angeordnet sein, oder zentral, beispielsweise in den Druckleitungen nahe der Hydraulikpumpe und/oder der Steuereinrichtung, lokalisiert sein. Ebenso kann die Steuereinrichtung zentral zur Steuerung der Bewegung aller Fahrzeugsitze oder dezentral jeweils integriert in einem Fahrzeugsitz zur Steuerung des entsprechenden Fahrzeugsitzes realisiert sein.
  • Beispielsweise umfasst das Fahrzeugsitzsystem zumindest eine Schiene, entlang welcher der Fahrzeugsitz durch das Pneumatiksystem oder das Hydrauliksystem bewegbar ist. Eine Bewegung des Fahrzeugsitzes umfasst im Rahmen der Erfindung aber auch eine Höhenverstellung des Fahrzeugsitzes oder eine Bewegung einzelner Elemente des Fahrzeugsitzes, wie beispielsweise ein Kippen der Rückenlehne, durch das Pneumatiksystem oder das Hydrauliksystem. In diesem Fall kann für einzelne Fahrzeugsitze jeweils eine Vielzahl von – den jeweiligen Elementen zugeordneten – Ventileinrichtungen vorgesehen sein.
  • Ein Ventileinrichtungszustand kann beispielsweise die Bewegungsrichtung des Fahrzeugsitzes, die Geschwindigkeit des Fahrzeugsitzes und/oder die Beschleunigung des Fahrzeugsitzes, beispielsweise relativ zu der Schiene, beeinflussen, insbesondere eindeutig bestimmen. Jedem erfassten Ventileinrichtungszustand kann die Zeitdauer zugeordnet werden, in der sich die Ventileinrichtung in diesem Ventileinrichtungszustand befindet.
  • Die Position oder Positionsänderung kann im Ergebnis als Ortskoordinaten, als Weg, als Ventileinrichtungszustand, insbesondere als Ventileinrichtungsöffnungsgrad, samt zugehörigem Zeitraum oder als Integral des Ventileinrichtungsöffnungsgrades über die Zeit, insbesondere über den – dem Ventileinrichtungsöffnungsgrad zugeordneten – Zeitraum, vorliegen, codiert sein und/oder abgespeichert werden.
  • Die Position des Fahrzeugsitzes basiert vorteilhafterweise auf einer Referenzposition, insbesondere einer Startposition oder Initialisierungsposition plus Positionsänderung bzw. Positionsänderungen. Wird die Ventileinrichtung während eines Betrachtungszeitraumes in verschiedene Ventileinrichtungszustände versetzt, so kann eine Position oder eine Positionsänderung durch eine entsprechende Summe der oben genannten Größen beschrieben werden. Eine Summe von Änderungen kann beispielsweise auf einer Summe entsprechender Integrale basieren.
  • Ein Ventileinrichtungszustand, insbesondere ein Ventileinrichtungsöffnungsgrad und ein darauf basierendes Integral, kann zur Beschreibung entgegengesetzter Bewegungsrichtungen beispielsweise ein positives oder ein negatives Vorzeichen haben.
  • Die Ermittlung der Position des Fahrzeugsitzes basiert auf dem Pneumatiksystem oder Hydrauliksystem selbst und nicht auf eigens dafür vorgesehenen dezentral an den Fahrzeugsitzen angeordneten elektronischen Sensoren, die ihre Daten über eigens dafür vorgesehene Datenbusleitungen erst zu einer Steuereinrichtung übermitteln müssen. Durch die Erfindung wird somit erreicht, dass ohne zusätzliche oder besonders aufwändige Positions-Sensorik, und damit einfach und wirtschaftlich, stets die aktuelle Position eines Fahrzeugsitzes eines hydraulik- oder pneumatikbasierten Fahrzeugsitzsystems ermittelt werden kann.
  • Vorzugsweise sieht das Fahrzeugsitzsystem eine Speichereinrichtung vor zur Speicherung einer Position des Fahrzeugsitzes als Reaktion auf eine Auslösung einer ersten Memory-Funktion. Die erste Memory-Funktion kann beispielsweise durch den Nutzer oder Fahrer manuell durch die Betätigung eines Memory-Betätigungselementes ausgelöst werden, nachdem der Nutzer oder Fahrer – beispielsweise durch eine Positionier-Betätigungseinrichtung – eine für ihn besonders günstige Sitzposition eingestellt hat.
  • Besonders bevorzugt verfügt das Fahrzeugsitzsystem über eine Positionier-Betätigungseinrichtung, die derart mit der Steuereinrichtung zur Steuerung der Ventileinrichtung zusammenwirkt, dass die Ventileinrichtung als Reaktion auf eine Betätigung der Positionier-Betätigungseinrichtung in einen der Betätigung und/oder der Positionier-Betätigungseinrichtung entsprechenden Ventileinrichtungszustand versetzt wird. Dieser Ventileinrichtungszustand wird dann vorzugsweise für einen der Betätigung und/oder der Positionier-Betätigungseinrichtung entsprechenden Zeitraum, insbesondere für die Zeitdauer der Betätigung, beibehalten, ehe die Ventileinrichtung in einen anderen Ventileinrichtungszustand, insbesondere in einen Ruhe-Zustand oder geschlossenen Zustand, gebracht wird. Dadurch kann auf Wunsch des Nutzers oder Fahrers der Fahrzeugsitz in eine entsprechende Position gebracht werden.
  • Nach einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist eine zweite Memory-Funktion vorgesehen, nach deren Auslösung aus der Speichereinrichtung die gespeicherte Position des Fahrzeugsitzes ausgelesen wird, und automatisch die Ventileinrichtung für eine der gespeicherten Position entsprechende Zeit in einen der Position entsprechenden Ventileinrichtungszustand versetzt wird. Dadurch wird der Sitz auf Wunsch des Nutzers oder Fahrers in eine zuvor abgespeicherte Position gebracht.
  • Die Auslösung der zweiten Memory-Funktion kann auf einer Betätigung einer Betätigungseinrichtung und/oder auf einer signalisierten Fahreridentität oder Schlüsselidentität basieren.
  • Die Umsetzung der zweiten Memory-Funktion erfolgt vorzugsweise dadurch, dass auf der Basis der aktuellen Position und der gespeicherten Position der Zeitraum und der Ventileinrichtungszustand ermittelt wird, die erforderlich sind, um den Fahrzeugsitz ausgehend von der aktuellen Position in die gespeicherte Position zu bewegen. Die Ventileinrichtung wird dann, beispielsweise durch die Steuereinrichtung, automatisch für den ermittelten Zeitraum in den ermittelten Ventileinrichtungszustand versetzt.
  • Es kann zudem ein Ventil-Erfassungsmodul zum Erfassen oder Bestimmen des Ventileinrichtungszustandes vorgesehen sein, das mit der Steuereinrichtung zusammenwirkt oder Teil der Steuereinrichtung ist, und das beispielsweise in der Ventileinrichtung oder in der Steuereinrichtung realisiert sein kann.
  • Ebenso kann ein Zeit-Erfassungsmodul zum Erfassen oder Bestimmen eines Zeitraums, in dem sich die Ventileinrichtung in einem Ventileinrichtungszustand befindet, vorgesehen sein, das mit der Steuereinrichtung zusammenwirkt, und das beispielsweise in der Ventileinrichtung oder in der Steuereinrichtung realisiert sein kann.
  • Im Folgenden wird die Erfindung anhand von Beispielen unter Bezugnahme auf die folgenden Figuren näher erläutert:
  • 1 zeigt eine vereinfachte Prinzipdarstellung eines Fahrzeugsitzsystems;
  • 2 zeigt den Verlauf eines Ventileinrichtungszustandes über der Zeit.
  • 1 zeigt ein Fahrzeugsitzsystem FSS mit einem Fahrzeugsitz FS, der komplett entlang einer Schiene S oder komplett in seiner Höhe bewegt werden kann. Ergänzend oder alternativ dazu kann der Fahrzeugsitz FS auch dadurch bewegt werden, dass Komponenten des Fahrzeugsitzes FS, wie beispielsweise die Rückenlehne, die Kopfstütze, die Lordosenstütze, die seitlichen Stützen oder die Beinauflage, bewegt werden.
  • Die Bewegung wird je nach Ausführungsvariante durch ein Pneumatiksystem oder Hydrauliksystem bewirkt, wobei im vorliegenden Beispiel ein Hydrauliksystem eingesetzt wird.
  • Das Hydrauliksystem umfasst eine zentrale, beispielsweise im Kofferraum des Fahrzeuges angeordnete, Hydraulikpumpe HP, die über geeignete Verbindungsleitungen mit Hydraulikzylindern Z verbunden ist, die jeweils – auf an sich bekannte Weise – die Bewegung eines Fahrzeugsitzes oder einer Fahrzeugsitzkomponente bewirken. Alternativ dazu können die Hydraulikzylinder Z auch an anderen Stellen des Hydrauliksystems, insbesondere in der Hin und/oder Rückleitung des Hydrauliksystems, realisiert sein. Alternativ zu Hydraulikzylindern Z können auch Hydraulikmotoren verwendet werden.
  • Die Hydraulikzylinder Z umfassen jeweils eine Ventileinrichtung VE, durch welche eine durch den Ventileinrichtungszustand definierte Menge an Hydraulikflüssigkeit in eine ebenfalls durch den Ventileinrichtungszustand definierte Richtung fließt. Alternativ dazu können die Ventileinrichtung VE auch an anderen Stellen des Hydrauliksystems, insbesondere in der Hin und/oder Rückleitung des Hydrauliksystems, realisiert sein.
  • Eine Ventileinrichtung VE umfasst zumindest ein Ventil, dessen Öffnungsgrad die Geschwindigkeit und/oder Beschleunigung des – durch den Hydraulikzylinder Z – bewegten Fahrzeugsitzes – oder der – durch den Hydraulikzylinder Z – bewegten Komponente des Fahrzeugsitzes eindeutig bestimmt.
  • Eine Steuereinrichtung STE, die als programmgesteuerte Prozessoreinrichtung ausgeführt sein kann, steuert die Ventileinrichtungen VE und die Hydraulikpumpe HP über Steuersignale an.
  • Als Bestandteile der Steuereinrichtung STE sind ein Ventil-Erfassungsmodul VEE zum Erfassen des Ventileinrichtungszustandes, insbesondere des Ventilöffnungsgrades, und ein Zeit-Erfassungsmodul ZEE zum Erfassen eines Zeitraums, in dem sich die Ventileinrichtung in dem erfassten Ventileinrichtungszustand befindet, vorgesehen. Die Erfassungsmodule VEE,ZEE verarbeiten die von der Steuereinrichtung STE an die Ventileinrichtungen VE gesendeten Steuersignale und werten diese gegebenenfalls aus. Die Erfassungsmodule VEE,ZEE können durch eine entsprechende programmtechnische Einrichtung der Steuereinrichtung STE realisiert sein.
  • In einer Speichereinrichtung SPE werden die durch die Erfassungsmodule VEE,ZEE erfassten Ventileinrichtungszustände zusammen mit – diesen Ventileinrichtungszuständen jeweils zugeordneten – Zeiträumen oder daraus abgeleitete Werte, insbesondere die Position oder Positionsänderungen des Fahrzeugsitzes, abgespeichert.
  • Ein am Fahrzeugsitz angeordnetes Betätigungselement B ist mit der Steuereinrichtung STE verbunden und bewirkt über die Steuereinrichtung STE eine – dem Betätigungselement, der Betätigungsart, beispielsweise der Kipprichtung, und/oder der Betätigungsdauer entsprechende – Bewegung des Fahrzeugsitzes.
  • Ein ebenfalls am Fahrzeugsitz angeordnetes Memory-Betätigungselement M ist auch mit der Steuereinrichtung STE verbunden und bewirkt über die Steuereinrichtung STE bei lange andauernder Betätigung eine Speicherung der Position oder der Positionsänderung des Fahrzeugsitzes FS und/oder der Komponenten des Fahrzeugsitzes FS in der Speichereinrichtung SPE.
  • Bei kurzer Betätigung des Memory-Betätigungselementes M wird über die Steuereinrichtung STE dadurch eine Bewegung des Fahrzeugsitzes FS und/oder der Komponenten des Fahrzeugsitzes FS an die gespeicherte Position bewirkt, dass automatisch die Ventileinrichtung VE für eine der gespeicherten Position entsprechende Zeit in einen der Position entsprechenden Ventileinrichtungszustand versetzt wird.
  • 2 zeigt den zeitlichen Verlauf des Ventilöffnungsgrades VG einer Ventileinrichtung. Der Ventilöffnungsgrad VG basiert auf entsprechenden von der Steuereinrichtung signalisierten Steuersignalen, die wiederum als Reaktion auf die Betätigung eines Betätigungselementes oder die Auslösung einer Memoryfunktion durch einen Fahrer oder Nutzer ausgegeben werden können.
  • Zu einem Zeitpunkt t1 befindet sich der Fahrzeugsitz in einer Startposition P1.
  • Zum Zeitpunkt t2 betätigt der Nutzer oder Fahrer für 5 Sekunden eine Memorytaste, um die erste Memory-Funktion M1 auszulösen. Dies führt zur Speicherung der Position P1, welche in diesem Fall durch eine Speicherung eines Nullwertes als Startwert erfolgen kann.
  • Zum Zeitpunkt t3 wird der Ventilöffnungsgrad VG einer Ventileinrichtung aufgrund einer Betätigung eines Vorwärts-Betätigungselementes auf +100% eingestellt. Der Fahrzeugsitz wird darauf für eine Zeitdauer T1, die der Zeitdauer der Betätigung entspricht, mit einer Geschwindigkeit, die dem Ventilöffnungsgrad entspricht, nach vorne bewegt.
  • Die Zeitdauer T1 und der Ventilöffnungsgrad +100% werden erfasst und innerhalb der Steuereinrichtung zwischengespeichert. Entweder diese Zeitdauer T1 und der dieser Zeitdauer T1 zugeordnete Ventilöffnungsgrad +100% oder davon abgeleitete Größen, wie beispielsweise das Produkt aus beiden Werten oder – bei zeitvariablem Ventilöffnungsgrad – das Integral des Ventilöffnungsgrades über dem Zeitraum T1 werden abgespeichert. Es kann auch vorgesehen sein, die Zeitdauer und den Ventilöffnungsgrad über eine vorgegebene Abbildungsvorschrift in einen Weg oder in eine Ortskoordinate umzusetzen.
  • Zum Zeitpunkt t4 wird der Ventilöffnungsgrad VG einer Ventileinrichtung aufgrund einer erneuten Betätigung des Vorwärts-Betätigungselementes erneut auf +100% eingestellt. Der Fahrzeugsitz wird darauf für eine Zeitdauer T2, die der Zeitdauer der Betätigung entspricht, mit einer Geschwindigkeit, die dem Ventilöffnungsgrad entspricht, nach vorne bewegt.
  • Auch die Zeitdauer T2 und der zugehörige Ventilöffnungsgrad +100% oder davon abgeleitete Größen werden erfasst, gespeichert oder bereits zu den entsprechenden Werten der ersten Bewegung aufaddiert.
  • Zum Zeitpunkt t5 wird der Ventilöffnungsgrad VG einer Ventileinrichtung aufgrund einer Betätigung des Rückwärts-Betätigungselementes auf –100% eingestellt. Das Vorzeichen weist dabei auf die durch die Ventilöffnung bewirkte Bewegungsrichtung hin. Der Fahrzeugsitz wird darauf für eine Zeitdauer T3, die der Zeitdauer der Betätigung entspricht, mit einer Geschwindigkeit, die dem Ventilöffnungsgrad entspricht, nach hinten bewegt.
  • Auch die Zeitdauer T3 und der zugehörige Ventilöffnungsgrad –100% oder davon abgeleitete Größen werden erfasst, gespeichert oder bereits zu den entsprechenden Werten der ersten und zweiten Bewegung aufaddiert.
  • Zu einem Zeitpunkt t6 befindet sich der Fahrzeugsitz dann in einer Position P2, die eindeutig durch die Position P1 und die in der Zwischenzeit für bestimmte Zeiträume vorliegenden Ventilöffnungsgrade bestimmt ist.
  • Zum Zeitpunkt t7 betätigt der Nutzer oder Fahrer die Memorytaste für 1 Sekunde, um die zweite Memory-Funktion M2 auszulösen. Dies führt zum Auslesen der seit der Auslösung der ersten Memory-Funktion durchgeführten Positionsänderungen aus einem Zwischenspeicher oder aus der Speichereinrichtung. Beispielsweise wird die Summe der Produkte aus Ventilöffnungsgrad und zugeordneten Zeiträumen ausgelesen oder berechnet.
  • Darauf wird der Ventilöffnungsgrad für einen Zeitraum T4 so eingestellt, dass die seit der Auslösung der ersten Memory-Funktion durchgeführten Positionsänderungen – nicht einzeln, sondern in Summe – rückgängig gemacht werden. In diesem Fall wird der Ventilöffnungsgrad für einen Zeitraum T4 (= T1 + T2 – T3) auf –100% eingestellt, um den Fahrzeugsitz an die Position P3 zu bewegen, welche der Position P1 entspricht.

Claims (8)

  1. Fahrzeugsitzsystem (FSS) – mit einem Fahrzeugsitz (FS), – mit einem zumindest eine Ventileinrichtung (VE) umfassenden Pneumatiksystem oder Hydrauliksystem zum Bewegen des Fahrzeugsitzes (FS), wobei der Fahrzeugsitz (FS) in Abhängigkeit von einem Ventileinrichtungszustand bewegt wird, und – mit einer Steuereinrichtung (STE), die derart eingerichtet ist, – dass aus einem Ventileinrichtungszustand und einem Zeitraum, in dem sich die Ventileinrichtung in dem Ventileinrichtungszustand befunden hat, die Position oder Positionsänderung des Fahrzeugsitzes (FS) ermittelt wird.
  2. Fahrzeugsitzsystem (FSS) nach Anspruch 1 – mit einer ersten Memory-Funktion und – mit einer Speichereinrichtung (SPE) zur Speicherung einer Position des Fahrzeugsitzes (FS) als Reaktion auf eine Auslösung der ersten Memory-Funktion.
  3. Fahrzeugsitzsystem (FSS) nach einem der vorhergehenden Ansprüche – mit einer Positionier-Betätigungseinrichtung (B), – wobei die Steuereinrichtung (STE) zur Steuerung der Ventileinrichtung (VE) derart eingerichtet ist, – dass die Ventileinrichtung (VE) als Reaktion auf eine Betätigung der Positionier-Betätigungseinrichtung (B) in einen der Betätigung und/oder der Positionier-Betätigungseinrichtung (B) entsprechenden Ventileinrichtungszustand versetzt wird.
  4. Fahrzeugsitzsystem (FSS) nach einem der vorhergehenden Ansprüche – mit einer zweiten Memory-Funktion, – wobei die Steuereinrichtung (STE) zur Steuerung der Ventileinrichtung derart eingerichtet ist, – dass als Reaktion auf eine Auslösung der zweiten Memory-Funktion aus der Speichereinrichtung (SPE) die gespeicherte Position des Fahrzeugsitzes (FS) ausgelesen wird, und automatisch die Ventileinrichtung (VE) für eine der gespeicherten Position entsprechende Zeit in einen der gespeicherten Position entsprechenden Ventileinrichtungszustand versetzt wird.
  5. Fahrzeugsitzsystem (FSS) nach Anspruch 4, – wobei die Steuereinrichtung (STE) zur Steuerung der Ventileinrichtung (VE) derart eingerichtet ist, – dass als Reaktion auf eine Auslösung der zweiten Memory-Funktion auf der Basis der aktuellen Position und der gespeicherten Position der Zeitraum und der Ventileinrichtungszustand ermittelt wird, die erforderlich sind, um den Fahrzeugsitz (FS) ausgehend von der aktuellen Position in die gespeicherte Position zu bewegen, und – dass die Ventileinrichtung (VE) automatisch für den ermittelten Zeitraum in den ermittelten Ventileinrichtungszustand versetzt wird.
  6. Fahrzeugsitzsystem (FSS) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Steuereinrichtung (STE) zur Steuerung der Ventileinrichtung (VE) derart eingerichtet ist, dass eine Positionsänderung des Fahrzeugsitzes (FS) durch das Integral eines Ventileinrichtungsöffnungsgrades über der Zeit codiert ist oder darauf basiert.
  7. Fahrzeugsitzsystem (FSS) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Steuereinrichtung (STE) zur Steuerung der Ventileinrichtung (VE) derart eingerichtet ist, dass eine Position des Fahrzeugsitzes (FS) durch eine Referenzposition und durch das Integral eines Ventileinrichtungsöffnungsgrades über der Zeit codiert ist oder darauf basiert.
  8. Fahrzeugsitzsystem (FSS) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, – mit einem Ventil-Erfassungsmodul (VEE) zum Erfassen des Ventileinrichtungszustandes, und – mit einem Zeit-Erfassungsmodul (ZEE) zum Erfassen eines Zeitraums, in dem sich die Ventileinrichtung (VE) in einem Ventileinrichtungszustand befindet.
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