DE102006015872A1 - Kraftfahrzeug mit Querversteifung für die Bodenstruktur - Google Patents
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Abstract
Description
- Die Erfindung betrifft ein Kraftfahrzeug mit einer Bodenstruktur, die einen linken und rechten Schweller sowie eine Querversteifung umfasst.
- Bei der Entwicklung neuer Kraftfahrzeuge, insbesondere Pkws, ist die Sicherheit der Fahrzeuginsassen ein wichtiger Aspekt. Zum Schutz der Fahrzeuginsassen muss zudem ein Fahrzeug vor der Zulassung in den verschiedenen Ländern Kollisions- bzw. Crashtests bestehen. Hierzu gehören unter anderem ein Seitenaufpralltest nach EuroNCAP (European New Car Assessment Programme) mit einer deformierbaren Barriere für den oberen Karosseriebereich und ein Seitenaufpralltest nach EuroNCAP mit einem starren Pfahl für den unteren Karosseriebereich. Diese Tests werden weiterentwickelt und die zu erfüllenden Kriterien werden zunehmend strenger.
- Die
DE 43 26 270 A1 beschreibt ein Kraftfahrzeug mit einer Bodenstruktur, die gegenüber Seitenaufprallbelastungen eine ausreichende Steifigkeit aufweisen soll. Die Bodenstruktur besitzt quer zur Fahrzeuglängsrichtung verlaufende Versteifungsträger. - Es ist eine Aufgabe einer Ausführungsform der Erfindung, ein Kraftfahrzeug mit einer Bodenstruktur bereitzustellen, bei dem es bei einem Seitenaufprall zu geringen Intrusionen kommt.
- Die Lösung dieser Aufgabe erfolgt gemäß einer Ausführungsform der Erfindung mit den Merkmalen der unabhängigen Ansprüche. Vorteilhafte Weiterbildungen werden durch die Merkmale der abhängigen Ansprüche wiedergegeben.
- Eine erste Ausführungsform des Kraftfahrzeugs besitzt eine Bodenstruktur mit einem linken Schweller, einem rechten Schweller sowie eine mit der Bodenstruktur verbindbare Querversteifung. Die Querversteifung umfasst mindestens zwei Verbindungselemente, nämlich ein erstes Verbindungselement, das am linken Schweller befestigt ist, und ein zweites Verbindungselement, das am rechten Schweller befestigt ist. Weiterhin besitzt die Querversteifung mindestens ein zwischen den beiden Verbindungselementen angeordnetes Querversteifungselement mit einem wellenartigen Profil. Hierbei ist das Profil bzw. sind die Wellenberge des Profils quer zur Fahrzeuglängsrichtung ausgerichtet.
- Computersimulationen von Seitenaufpralltests nach EuroNCAP mit einem starren Pfahl zeigen, dass die Querversteifungselemente mit wellenartigem Profil im Vergleich zu anderen Profilen einen besonders guten Seitenaufprallschutz, d.h. geringe Intrusionen in den Fahrgastraum, gewährleisten. Mit dieser Bodenstruktur lassen sich die zukünftig schärferen Bedingungen nach EuroNCAP hinsichtlich eines Seitenaufprallschutzes leichter einhalten.
- In einer weiteren Ausführungsform sind für die Querversteifung mehrere parallel zueinander angeordnete Querversteifungselemente vorgesehen. Die eine Einheit bildenden Querversteifungselemente sind insofern segmentiert. Durch die Segmentierung der Querversteifung ist es möglich, das Profil mit unterschiedlichen Blechstärken auszustatten. So können für stärker belastete Bereiche, z.B. die Befestigungsbereiche der Fahrzeugsitze, größere Blechstärken gewählt werden.
- In einer Ausführungsform des Kraftfahrzeugs stützt sich die Querversteifung am Tunnel der Bodenstruktur ab. Dies kann dadurch geschehen, dass die Querversteifungselemente direkt mit dem Tunnel verschweißt sind. Diese Variante ist in der Regel dann ausreichend, wenn der Tunnel konstruktiv so ausgelegt ist, dass er der Bodenstruktur für den Fall eines Seitenaufpralls eine hinreichende Steifigkeit verleiht.
- Ferner kennt eine Ausführungsform des Kraftfahrzeugs eine Querversteifung, die ein im Tunnelbereich angeordnetes Tunnelelement besitzt, wobei die Kontur des Tunnelelements an die Kontur des Tunnels angepasst ist und wobei die Querversteifungselemente auf beiden Seiten des Tunnelelements mit diesem befestigt sind. Das Tunnelelement, das sich am Tunnel abstützen und an diesem befestigt sein kann, verleiht der Struktur quer zur Fahrzeuglängsrichtung mehr Steifigkeit und bietet sich für diejenigen Fälle an, bei denen der Tunnel aus konstruktiven Gründen nicht nennenswert zur Quersteifigkeit der Bodenstruktur, also zur Steifigkeit quer zur Fahrzeuglängsrichtung, beiträgt. Diese Variante kann auch dann gewählt werden, wenn zwar der Tunnel die Bodenstruktur versteift, aber dennoch die Quersteifigkeit weiter angehoben werden soll. Es ist bei dieser Variante möglich, dass die Querversteifungselemente genau zwei Bereiche, nachfolgend Querversteifungsbereiche genannt, bilden, die auf beiden Seiten des Tunnels angeordnet sind. Dabei können für die Querversteifungsbereiche Gleichteile gewählt werden, was die Zahl der Teile mindert und die Kosten in der Massenfertigung senkt.
- Eine Ausführungsform des Kraftfahrzeugs besitzt weiterhin eine Querversteifung, die den Bereich der Vordersitze abdeckt. In diesem Fall decken die im letzten Absatz genannten Querversteifungsbereiche den Fahrer- und Beifahrersitz ab. Diese Ausbildung optimiert den Schutz für Fahrer und Beifahrer.
- Eine Ausführungsform des Kraftfahrzeugs besitzt Querversteifungselemente mit auf beiden Seiten des Tunnels befindlichen Erhebungen zur Montage eines Kraftfahrzeugsitzes. Durch die Erhebungen gewinnt die Querversteifung eine weitere Funktionalität, nämlich die eines Sitzpodestes. Die Querversteifung ist im Regelfall im Bereich der Erhebungen lokal verstärkt ausgebildet, zum Beispiel durch eine größere Blechdicke des wellenartigen Profils. Die Höhe der Ergebungen ist weitgehend frei wählbar und hängt von der gewünschten Performance ab, sodass sich zusätzlicher Stauraum unterhalb der Fahrzeugsitze bilden lässt. Durch die zusätzliche Funktionalität als Sitzpodest werden konstruktiv komplexe Sitzpodestkonstruktionen mit vielen Einzelteilen vermieden und kann das Gewicht des Fahrzeugs bei verringerter Teilezahl und damit einfacherer Montage gering gehalten werden. Die sich einstellende Kombination Querversteifung/Sitzpodest bringt deshalb für den Fahrzeughersteller eine erhebliche Kostensenkung mit sich.
- Eine Ausführungsform des Kraftfahrzeugs besitzt ferner als Querversteifungselemente ein gerolltes Wellblechprofil, ein mehrteiliges Hutprofil und/oder ein Aluminiumstrangpressprofil. Alle diese Profilformen haben im Sinne der obigen Ausführungen ein wellenartiges Profil. Die Profile können hierbei wie die Bodenplatte aus Metall sein.
- Weitere Merkmale und Vorteile der beanspruchten Erfindung werden aus der folgenden detaillierten Beschreibung mit Bezug auf die beigefügten Zeichnungen erkennbar, die nachfolgend als nicht beschränkende Beispiele angegeben sind. Hierbei soll die Benutzung von Bezugszeichen in den Figuren nicht dahingehend verstanden werden, dass die Bezugszeichen den Schutzumfang der beanspruchten Erfindung einschränken sollen. Es zeigt:
-
1 die Bodenstruktur eines Pkws mit einer Ausführungsform der Querversteifung; -
2 eine Ausführungsform der Querversteifung; -
1 zeigt ausschnittsweise eine Bodenstruktur1 eines Pkws in der perspektivischen Seitenansicht. Die Bodenstruktur1 umfasst einen linken Schweller2 und einen rechten Schweller3 sowie eine Querversteifung4 . Die Fahrzeuglängsrichtung ist mit dem Pfeil P angedeutet. Die Richtung senkrecht zur Pfeilrichtung ist wie üblich die Fahrzeugquerrichtung. - Die Querversteifung
4 ist an ihrer Unterseite mit der Bodenplatte5 und seitlich mit dem linken und rechten Schweller2 bzw.3 verschweißt. Für die Befestigung an den Schwellern2 und3 verfügt die Querversteifung4 über ein erstes Verbindungselement6 und ein zweites Verbindungselement7 . In1 sind das erste und das zweite Verbindungselement6 bzw.7 als Flansche14 ausgebildet. Es kann alternativ auch ein in Pfeilrichtung ausgerichteter und an den Schwellern2 ,3 befestigter Längsträger gewählt werden. - Die Querversteifung
4 besitzt Querversteifungselemente8 mit einem wellenartigen Profil, deren Wellenberge9 quer zur Fahrzeuglängsrichtung P ausgerichtet sind. Das wellenartige Profil verleiht der Querversteifung4 bzw. der gesamten Bodenstruktur1 die gewünschte Quersteifigkeit bei maßvollem Gewicht. - Im Bereich des Tunnels
10 besitzt die Querversteifung4 ein die Steifigkeit erhöhendes Tunnelelement11 . Das Tunnelelement11 folgt dabei der Kontur des Tunnels10 und ist mit diesem verschweißt. - Weiterhin verfügt die Querversteifung
4 auf jeder Seite des Tunnels10 über vier Erhebungen12 . Die Erhebungen12 ruhen auf Querversteifungselementen13 , die gegenüber den Querversteifungselementen8 massiver ausgeführt sind, was sich in einer größeren Erstreckung in Fahrzeuglängsrichtung und einer höheren Blechstärke äußert. Die Erhebungen12 dienen der Montage von Fahrer- und Beifahrersitz, sodass die gezeigte Querversteifung4 auch ein Sitzpodest darstellt. Dieses Sitzpodest ist konstruktiv einfach, kommt mit wenigen Teilen aus und ist daher in der Fertigung schnell und preiswert herstellbar. -
2 zeigt eine Ausführungsform einer Querversteifung4 in einer perspektivischen Seitenansicht. Die Querversteifung4 besitzt hierbei in der Mitte der Bodenstruktur1 , d.h. etwa auf Höhe des gezeichneten Pfeils P, kein separates Tunnelelement11 , sondern ist dort an die Kontur des (nicht gezeigten) Tunnels10 angepasst und stützt sich im eingebauten Zustand am Tunnel10 ab. - Die Querversteifung
4 besitzt insgesamt vier zueinander parallele Querversteifungselemente15 ,16 ,17 und18 mit Hutprofil. Die Querversteifungselemente15 ,16 ,17 und18 haben daher jeweils ein wellenartiges Profil, wobei der zu einem Profil gehörende Wellenberg9 jeweils senkrecht zur Fahrzeuglängsrichtung P verläuft. - Die Querversteifung
4 mit Flanschen14 auf beiden Seiten des Tunnels10 mit diesem befestigbar. Als Flansche14 ausgebildete erste Verbindungselemente6 verbinden die Querversteifung4 mit dem linken Schweller2 und korrespondierende als Flansche ausgebildete zweite Verbindungselemente7 mit dem rechten Schweller3 . - Nahtstellen
18 deuten an, dass die Querversteifungselemente16 und17 aus Fertigungsgründen in Querrichtung segmentiert sind. -
- 01
- Bodenstruktur
- 02
- linker Schweller
- 03
- rechter Schweller
- 04
- Querversteifung
- 05
- Bodenplatte
- 06
- erstes Verbindungselement
- 07
- zweites Verbindungselement
- 08
- Querversteifungselement
- 09
- Wellenberg
- 10
- Tunnel
- 11
- Tunnelelement
- 12
- Erhebung
- 13
- Querversteifungselement
- 14
- Flansch
- 15
- Querversteifungselement
- 16
- Querversteifungselement
- 17
- Querversteifungselement
- 18
- Querversteifungselement
- 19
- Nahtstellen
- P
- Pfeil
Claims (7)
- Kraftfahrzeug, dessen Bodenstruktur (
1 ) einen linken und rechten Schweller sowie eine mit der Bodenstruktur verbindbare Querversteifung (4 ) besitzt, wobei die Querversteifung umfasst: a) ein erstes Verbindungselement (6 ), das am linken Schweller (2 ) befestigt ist, und ein zweites Verbindungselement (7 ), das am rechten Schweller (3 ) befestigt ist, b) ein zwischen den beiden Verbindungselementen angeordnetes Querversteifungselement (8 ) mit einem wellenartigen Profil, dessen Wellenberg (9 ) quer zur Fahrzeuglängsrichtung (P) ausgerichtet ist. - Kraftfahrzeug nach Anspruch 1, bei dem mehrere parallel zueinander angeordnete Querversteifungselemente (
8 ,15 ,16 ,17 ,18 ) vorgesehen sind. - Kraftfahrzeug nach einem der vorherigen Ansprüche, bei dem sich die Querversteifung am Tunnel (
10 ) der Bodenstruktur abstützt. - Kraftfahrzeug nach einem der vorherigen Ansprüche, bei dem die Querversteifung im Tunnelbereich ein an die Kontur des Tunnels angepasstes Tunnelelement (
11 ) besitzt an dem die Querversteifungselemente beidseitig am Tunnelelement befestigt sind. - Kraftfahrzeug nach einem der vorherigen Ansprüche, bei dem die Querversteifung den Bereich der Vordersitze abdeckt.
- Kraftfahrzeug nach einem der vorherigen Ansprüche, bei dem die Querversteifungselemente auf beiden Seiten des Tunnels Erhebungen (
12 ) zur Montage eines Kraftfahrzeugsitzes aufweisen. - Kraftfahrzeug nach einem der vorherigen Ansprüche, bei dem für die Querversteifungselemente ein gerolltes Wellblechprofil, ein mehrteiliges Hutprofil und/oder ein Aluminiumstrangpressprofil vorgesehen ist.
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Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
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DE102006015872A1 true DE102006015872A1 (de) | 2007-10-18 |
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DE200610015872 Withdrawn DE102006015872A1 (de) | 2006-04-05 | 2006-04-05 | Kraftfahrzeug mit Querversteifung für die Bodenstruktur |
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