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Die
Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Transfer bildgebender Schichten
von einer Trägerfolie
auf Druckbogen nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
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Es
ist bekannt metallische Schichten auf Druckbogen mittels eines Folientransferverfahrens herzustellen.
So ist in der
EP 0
569 520 B1 ein Druckmaterial und eine Druckvorrichtung,
die dieses Material verwendet, beschrieben. Dabei ist eine Bogen verarbeitende
Maschine gezeigt, die einen Anleger und einen Ausleger aufweist,
wobei zwischen beiden Aggregaten Druckwerke und ein Beschichtungsmodul
angeordnet sind. In wenigstens einem der Druckwerke wird ein Klebstoffmuster
mittels des Flachdruckverfahrens aufgetragen. Dieses Klebstoffmuster
ist in einem kalten Druckverfahren aufgebracht und weist ein bestimmtes
bildgebendes Sujet auf. In dem dem Druckwerk folgenden Beschichtungsmodul mit
einem Gegendruckzylinder und einem Presswalze ist eine Folienführung vorgesehen.
Diese ist in der Art konzipiert, dass von einer Folienvorratsrolle
ein Folienstreifen bzw. eine Transferfolie durch den Transferspalt
des Beschichtungsmodules zwischen dem Gegendruckzylinder und der
Presswalze geführt wird.
Der Folienstreifen wird auf der Auslaufseite nach dem Verlassen
des Beschichtungsmodules wieder aufgewickelt. Die Transferfolie
weist eine Trägerschicht
auf, auf der bildgebende Schichten wie metallische Schichten, beispielsweise
aus Aluminium, aufgebracht sein können. Zwischen der metallischen
Schicht und der Trägerfolie
ist eine Trennschicht vorgesehen, die dafür sorgt, dass die metallische
Schicht von der Trägerschicht
abziehbar ist.
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Beim
Transport von Druckbogen durch das Druckwerk wird jeder Druckbogen
mit einem Klebstoffmuster versehen. Danach wird der Druckbogen durch
das Beschichtungsmodul geführt,
wobei mittels der Presswalze der auf dem Gegendruckzylinder aufliegende
Druckbogen mit dem Folienmaterial in Verbindung gebracht wird. Dabei
geht die nach unten liegende metallische Schicht eine enge Verbindung mit
den mit Klebstoff versehenen Bereichen auf dem Druckbogen ein.
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Nach
dem Weitertransportieren des Druckbogens haftet die metallische
Schicht lediglich im Bereich der mit Klebstoff versehenen Muster
an. Der Trägerfolie
wird also die metallische Schicht im Bereich der Klebstoffmuster
entnommen. Die auf diese Weise verbrauchte Transferfolie wird wieder
aufgewickelt. Der Druckbogen wird im beschichteten Zustand ausgelegt.
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Es
ist bekannt derartige Beschichtungsmodule beispielsweise in Druckwerken
von Druckmaschinen einzusetzen. Nachteilig an den bekannten Vorrichtungen
ist, dass sie nicht flexibel einsetzbar sind.
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Aufgabe
der Erfindung ist es daher eine Vorrichtung vorzusehen mittels derer
der Übertrag
einer bildgebenden Schicht z.B. einer Metallisierungsschicht, auf
einen Druckbogen sicher, wirtschaftlich und exakt erfolgen kann,
wobei die Vorrichtung für ein
erweitertes Spektrum an Anwendungen handhabbar sein soll.
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Die
Lösung
dieser Aufgabe ergibt sich in einer Vorrichtung gemäß den Merkmalen
des Patentanspruches 1.
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Erfindungsgemäß wird eine
Druckmaschine dadurch flexibler in ihrer Anwendung, dass ein Folientransfermodul
integriert wird. Das Folientransfermodul kann als Teil eines Druckwerkes,
als separate Arbeitsstation, als integrierte Arbeitsstation oder
als umsetzbare Arbeitsstation ausgeführt werden. Die Anwendung erfolgt
in Verbindung mit verschiedenen Druckverfahren.
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In
vorteilhafte Weise kann das Folientransfermodul je nach Anwendungszweck
an verschiedenen Stellen innerhalb einer Druckmaschine angeordnet
werden. Daher ist es auch in vorteilhafter Weise möglich, mehrere
Beschichtungsmodule innerhalb einer Bogen verarbeitenden Maschine
hintereinander vorzusehen. Damit kann die Aufbringung verschiedener
bildgebenden Beschichtungen bzw. Metallisierungsschichten innerhalb
eines Sujets nacheinander erfolgen. Hierbei ist es möglich, über ein
einziges Klebermuster mit allen Bildmusterelementen die bildgebenden
Schichten nebeneinander zu übertragen.
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Es
ist auch möglich
ein erstes Klebermuster in einem ersten Beschichtungsmodul mit einer
ersten bildgebenden Beschichtung bzw. Metallisierungsschicht zu
verse hen und überlagernd
im Folgenden ein weiteres, das erste einschließende Klebermuster aufzutragen
und mit einer anderen bildgebenden Beschichtung bzw. Metallisierungsschicht
zu versehen.
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Weiterhin
kann das Folientransfermodul in einer Bogendruckmaschine auch einer
Einrichtung zur Bogenwendung nachgeordnet werden, so dass eine bildmässige Beschichtung
aus dem Folientransfer auf einer Bogenrückseite nach vorausgehendem Vorderseitendruck
erfolgt
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Zur
Verbesserung der Beschichtungseigenschaften kann die bildgebende
Schicht mittels so genannter UV-Unterdruckfarbe aufgebracht werden, mittels
eines Druckwerkes für
den Kleber in z.B. über eine
Offsetdruckplatte aufgebracht wird.
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Im
Folgenden wird die Erfindung anhand von Figuren näher dargestellt.
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Dabei
zeigt:
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1 eine
grundsätzliche
Darstellung einer Druckmaschine mit einer Folientransfereinrichtung und
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2 den
Aufbau eines Beschichtungsmodules mit einer Folientransfereinrichtung
und
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3 bis 6 Konfigurationen
zur Integration von Folientransfermodulen in einer Druckmaschine.
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In 1 ist
eine Bogen verarbeitende Maschine, hier eine Druckmaschine, gezeigt,
die aus wenigstens zwei Druckwerken besteht.
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Ein
zu beschichtender Druckbogen wird in einem Auftragwerk 1 mit
einem bildgebenden Klebstoffmuster versehen. Der Auftrag des Klebers
erfolgt im Offsetdruck mittels Farb- und Feuchtwerken 11, eine
Druckplatte auf einem Plattenzylinder 12, einen Drucktuch-
oder Gummizylinder 13 und einen Gegendruckzylinder 4.
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Gleichfalls
sind hier Auftragwerke in Form von Flexodruckeinheiten oder Lackier werken
einsetzbar. Eine Variante zu einer derartigen Ausführungsform
ist in 4 dargestellt ist. Der Kleber wird dort mittels
eines Dosiersystems 21 über
eine Rasterwalze 22 und eine Übertragwalze 23 auf
einen Formzylinder 24 übertragen.
Dieser trägt
in diesem Fall eine Hochdruckplatte zur Erzeugung des bildgebenden
Kleberauftrages.
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In
einem zweiten Schritt wird gemeinsam mit einem Druckbogen eine Transferfolie 5 durch
einen Transferspalt 6 geführt, wobei die Transferfolie 5 im Transferspalt 6 gegen
den Druckbogen gepresst wird und dabei eine bildgebende Schicht
auf den Druckbogen im Bereich des Kleberbildes überträgt. Der Transferspalt 6 im
Beschichtungsmodul 2 wird durch eine Presswalze 3 und
einen Gegendruckzylinder 4 gebildet.
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Innerhalb
des für
den Folientransfer genutzten Beschichtungsmodules 2 ist
eine Bahnführung für Transferfolien 5 dargestellt.
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Eine
Folienvorratsrolle 8 ist dem Beschichtungsmodul 2 auf
der Seite der Bogenzuführung
zugeordnet. Die Folienvorratsrolle 8 weist einen Drehantrieb 7 auf.
Der Drehantrieb 7 wird zur kontinuierlichen geregelten
Zuführung
der Transferfolie 5 zum Beschichtungsmodul 2 benötigt und
ist daher steuerbar.
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Weiterhin
sind im Bereich der Folienzu- und -abführung Leiteinrichtungen 14 vorgesehen,
damit die Transferfolie 5 ohne Verzerrungen geführt und
in gleicher Spannung gegenüber
der Presswalze 3 gehalten werden kann. Auf diese Weise
wird die Folienzuführung
im Bereich von die Beschichtungseinheit 2 umgebenden Verschutzungen 15 vereinfacht.
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Die
Transferfolie 5 wird wesentlichen tangential an der Presswalze 3 vorbei
oder diese nur in einem kleinen Umfangswinkel umschlingend zum Pressspalt 6 zuund
abgeführt
werden. Hierzu wird die Transferfolie 5 von einer Seite
des Beschichtungsmodules 2 zugeführt und zur gegenüberliegenden Seite
des Beschichtungsmodules 2 abgeführt.
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Auf
der auslaufseitigen Seite des Druckwerkes ist eine Foliensammelrolle 9 dargestellt,
die das verbrauchte Folienmaterial wieder aufwickelt. Auch hier
ist ein Drehantrieb 7 vorzusehen, der steuerbar ist.
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Die
Presswalze 3 ist daher mit einer Pressbespannung 10 oder
als Walze mit einer entsprechenden Beschichtung versehen. Die Pressbespannung 10 bzw.
Pressbeschichtung kann beispielsweise als Kunststoffüberzug,
vergleichbar einem Gummituch bzw. Drucktuch, ausgeführt sein.
Die Oberfläche
der Pressbespannung 10 bzw. Pressbeschichtung ist vorzugsweise
sehr glatt.
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Weiterhin
ist zur Verbesserung des Beschichtungsverfahrens vorgesehen im Bereich
des Kleberauftrages und im Bereich des Folienauftrages Trockner 16 vorzusehen.
Damit kann, insbesondere mittels UV-Trocknung, die bildmässig aufgetragene Kleberschicht
mittels eines ersten Trockners 16 (Zwischentrockner I)
vorgetrocknet werden, so dass die Nutzschicht der Transferfolie 5 besser
anhaftet. Weiterhin kann die Haftwirkung der aufgeprägten Nutzschicht
auf dem Druckbogen mittels Einwirkung eines zweiten Trockners 16 (Zwischentrockner
II) verbessert werden, indem die Trocknung des Klebers zusätzlich beschleunigt
wird.
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Schließlich kann
die Qualität
der Beschichtung mittels einer Inspektions- oder Überwachungseinrichtung 17 nach
dem Folienauftrag kontrolliert werden. Hierzu ist die Inspektionseinrichtung 17 auf eine
bogenführende
Fläche
des Beschichtungsmodules 2 nach dem Transferspalt 6 und
ggf. abgeschottet von dem Trockner 16 oder auf eine bogenführende Fläche eines
dem Beschichtungsmodul 2 nachgeordneten weiteren Bogen
führenden
Modules gerichtet sein. Der dort vorbeilaufende beschichtete Druckbogen
kann so auf Vollständigkeit
und Qualität der
Beschichtung hin überprüft werden.
Als mangelhaft erkannte Druckbogen können markiert oder in einer
Sortiereinrichtung als Makulatur ausgesondert werden.
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Es
gibt erfindungsgemäß verschiedene
Möglichkeiten
die genannten bildmässigen
Beschichtungen mittels einer bildgebenden bzw. Metallisierungsschicht
innerhalb von Arbeitseinheit bzw. Druckwerken an verschiedenen Positionen
in einer Druckmaschine vorzunehmen.
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In 2 ist
hierzu eine grundsätzliche
Ausführungsform
dargestellt, die ein integriertes Folientransfermodul für den Folientransfer
zur Verwendung in einer Bogen verarbeitenden Maschine, beispielsweise
einer Druckmaschine, darstellt. Hierbei ist das Beschichtungsmodul 2 im
Unterschied zur Ausführungsform
nach 1 in die Baueinheit integriert ausgeführt.
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Das
Folientransfermodul ist wie folgt ausgerüstet:
- – Ein Bogen
führender
Gegendruckzylinder 4 kann zum Transport von Druckbogen
ein oder mehrere Greiferfelder mit zugehörigen Druckflächen und
einen entsprechend ein- bis mehrfachen Umfang auf weisen.
- – Dem
Gegendruckzylinder 4 ist im Quadranten A ein Auftragwerk 1 zugeordnet.
Das Auftragwerk 1 weist einen Formzylinder 20,
eine Auftragwalze 21 und ein Dosiersystem 22 auf.
Mittels des Auftragwerkes 1 können über eine auf dem Formzylinder 20 aufgespannte
Druckform bildmässige Beschichtungen
auf am Gegendruckzylinder 4 gehaltene Druckbogen aufgebracht
werden.
- – Dem
Gegendruckzylinder 4 ist im Quadranten B ein in das Folientransfermodul
integriertes Beschichtungsmodul 2 zugeordnet. Das Beschichtungsmodul 2 dient
gemäß der Ausführungsform nach 1 ebenfalls
dem Folientransfer und weist einen Transferzylinder in Form einer
Presswalze 3 auf, die mit dem Gegendruckzylinder 4 einen
Transferspalt 6 bildet. Weiterhin sind eine Folienvorratsrolle 8,
eine Foliensammelrolle 9 und ggf. Bahnführungen für eine um den oder tangential
an der Andruckwalze 21 vorbei geführte Folienbahn aus Transferfolie 5 vorgesehen.
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Auf
diese Weise wird ein integriertes Folientransfermodul gebildet,
welches zwei Arbeitsstationen aufweist, die für die folgenden Arbeitsschritte eingesetzt
werden:
- – Ein
zu beschichtender Druckbogen wird in der ersten Arbeitsstation (Auftragwerk 1)
im Druckspalt zwischen Formzylinder 20 und Gegendruckzylinder 4 mittels
einer Druckform und dem Dosiersystem 22 über die
Auftragwalze 21 am Formzylinder 20 erzeugten bildgebenden
Klebstoffmuster versehen.
- – Dann
wird der Druckbogen in der folgenden Arbeitsstation (Beschichtungsmodul 2)
gemeinsam mit der Transferfolie 5 durch den Transferspalt 6 zwischen
einem als Presswalze 3 ausgerüsteten Zylinder und dem Gegendruckzylinder 4 geführt, wobei
die Transferfolie 5 im Transferspalt 6 gegen den
Druckbogen gepresst wird. Durch die Anpressung wird im Bereich des
Klebstoffmusters von der Transferfolie 5 eine bildgebende
Schicht auf den Druckbogen übertragen.
Die Folienbahn der Transferfolie 5 wird hierbei in Richtung
der Drehbewegung des Gegendruckzylinders 4 von der Folienvorratsrolle 8 abgerollt,
um die Presswalze 3 herum oder in etwa tangential an diesem
vorbei angeführt
und auf die Foliensammelrolle 9 aufgerollt.
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Eine
derartige Vorrichtung ist in einem Lackmodul einer Bogendruckmaschine
einsetzbar, das schon in seiner Grundbauform alle notwendigen Elemente
aufweist. Für
die genannte Anwendung kann ein Kammerrakelsystem anstatt für die Zuführung von
Lack für
die Klebstoffdosierung über
die Rasterwalze bzw. Auftragwalze und den Formzylinder z.B. mittels
eines ausgesparten Gummituches oder einer Flexodruckform auf den
Bedruckstoff genutzt werden.
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Das
Beschichtungsmodul 2 ist im Wesentlichen dazu geeignet,
einen Druckbogen vor dem Bedrucken mit einer bildgebenden Schicht
z.B. einer Metallisierungsschicht zu versehen. Innerhalb der das
Beschichtungsmodul 2 aufnehmenden Bogen verarbeitenden
Maschine kann das Beschichtungsmodul 2 aber auch an jeder
anderen Stelle innerhalb der Maschine platziert werden. Damit soll
ermöglicht werden,
dass die gewünschten
bildgebenden Schichten, wie z.B. Metallisierungsschichten, sowohl vor,
als auch nach als auch zwischen dem Aufbringen von Druckfarbschichten
erfolgen kann. In vorteilhafter Weise ist dazu das Beschichtungsmodul
als transportable Einheit ausgebildet.
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Entsprechend
der genannten Ausführungsform
ist es auch möglich
mehrere Beschichtungsmodule 2 innerhalb einer Bogen verarbeitenden
Maschine hintereinander vorzusehen.
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In
den 3 bis 6 sind verschiedene Kombinationsmöglichkeiten
der Zuordnung von Beschichtungsmodulen 2 und Auftragwerken 1 zur
einer Druckmaschine schematisch dargestellt.
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3 zeigt
grundsätzlich
eine konventionelle Konfiguration auf. Einem Bogenanleger AN der
Bogendruckmaschine ist zunächst
ein Auftragwerk 1 und dann ein Beschichtungsmodul 2 nachgeordnet. Dem
Beschichtungsmodul 2 folgen wiederum Druckwerke D der Bogendruckmaschine.
Ein Bogenausleger AU schließt
die Konfiguration ab.
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Mittels
dieser Konfiguration kann also eine bildmässige Beschichtung mit metallisierter
Folie auf dem leeren Druckbogen erfolgen. Danach kann über diese
Beschichtung ein mehrfarbiges Druckbild aufgetragen werden.
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Ebenso
kann mittels des Beschichtungsmodules 2 eine vollflächige Beschichtung
mit metallisierter Folie hergestellt werden, die nachfolgend in
den Druckwerken D überdruckt
werden kann.
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Angedeutet
ist, dass ein Beschichtungsmodul 2 auch den Druckwerken
D vor dem Bogenausleger AU nachgeordnet werden kann, wobei das dem Beschichtungsmodul 2 vorgeordnete
Druckwerk D als Auftragwerk 1 dienen kann.
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Mittels
dieser Anordnung ist beispielsweise eine nachträglich Kaschierung oder die
Auflage einer metallisierten bildmässigen Beschichtung ohne Überdruckung
möglich.
Hierfür
sollte der Farbdruck vorher getrocknet sein.
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4 zeigt
eine vergleichbare Konfiguration wie 3. Hierbei
sind dem Bogenanleger AN zwei Folientransfermodule als integrierte
Beschichtungsmodule IM nachgeordnet. Hierbei ist innerhalb einer Arbeitseinheit
sowohl ein Beschichtungsmodul 2 als auch ein zugehöriges Auftragwerk 1 angeordnet
(siehe auch 2). Damit kann gemäß einem
zuvor angeführten
Verfahrensbeispiel der bildmässige
Auftrag von zwei verschiedenen, nebeneinander, aber einander ggf. übergreifenden
Beschichtungen vorgenommen werden. Die Anordnung eines integrierten
Beschichtungsmodules IM ist vor allem dann sinnvoll, wenn wenigstens
zwei Folientransfermodule direkt nacheinander angeordnet werden
sollen.
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In 5 ist
eine flexible Varianten für
eine Druckmaschine mit weiter verbesserten Eigenschaften der Weiterbearbeitung
von Druckbögen
gezeigt. Das Folientransfermodul ist hier als Aufsatzmodul AM ausgeführt. Ein
solches Aufsatzmodul AM ist vorzugsweise als transportable Einheit
ausgeführt
und kann auf einen standardisierten Unterbau UB eines Druckwerkes
D der Druckmaschine aufgesetzt werden. Hierzu sind entsprechend
Koppelungsmechanismen notwendig, die auf vielfältige Weise darstellbar sind.
Ein Unterbau UB enthält
normalerweise ein Gestell, in dem einen Bogentransporttrommel und ein
Gegendruckzylinder 4 einander zugeordnet gelagert sind.
Gegebenenfalls kann auf dem Unterbau auch ein Drucktuchzylinder 13 eines
Offsetdruckwerkes oder ein Formzylinder 20 eines Lackmodules
jeweils dem Gegendruckzylinder 4 zugeordnet sein. Der Drucktuchzylinder 13 oder
Formzylinder 20 kann in Verbindung mit dem Beschichtungsmodul 2 als Presswalze 3 genutzt
werden, wobei eine entsprechende Bespannung 10 anzubringen
ist. Entsprechende Spannvorrichtungen sind auf beiden Zylinderbauformen
vorhanden.
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In 6 ist
eine weiterentwickelte Variante gezeigt. Die dargestellte Druckmaschine
weist nach zwei an den Bogenanleger AN anschließenden Druckwerken D eine sogenannte
Wendeeinrichtung W auf. Wendeeinrichtungen W dienen dazu im Bogenlauf
einer Bogendruckmaschine einen einseitig bedruckten bzw. beschichteten
Druckbogen umzustülpen,
so dass dessen vorherige Unterseite zur Oberseite wird, die nachfolgend
bedruckt bzw. beschichtet werden kann.
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In
der gezeigten Konfiguration schließen sich an die Wendeeinrichtung
W ein Auftragwerk 1 und ein Beschichtungsmodul 2 an.
Danach sind bis zum Bogenausleger AU ggf. mehrere weitere Druckwerke D
vorgesehen.
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Mit
einer derartigen Druckmaschine kann also jeder Druckbogen zunächst von
seiner Rückseite
ein- oder zweifarbig bedruckt, dann gewendet, dann mit einer metallisierten
Schicht bildgebend beschichtet und nachfolgend nochmals mehrfarbig
bedruckt werden. Ein Anwendungsbeispiel hierfür sind Grußkarten mit Schmuckeinlagen
aus Metallfolie auf der Bildseite.
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Die
gezeigten Konfigurationen sind beispielhaft angeführt. Im
Rahmen der Modularisierung der Folientransfermodule, wie diese oben
im Einzelnen dargestellt wurde kann der Fachmann ohne weiteres weitere
Anwendungsmöglichkeiten
finden.
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Beschrieben
ist demnach eine Bogenrotationsdruckmaschine mit Offset-, Tiefdruck-,
Flexodruckeinheiten bzw. -farbwerken, die als Offline- oder Inline- Kombination der Druckverfahren
mit einer Einheit zur Kaltfolienapplikation verbunden ist.
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Der
Kleberauftrag erfolgt in einem vorgeschalteten Druckwerk oder Lackmodul
mittels konventioneller Offsettechnik über ein Farb- und/oder Feuchtwerk,
ein Flexodruckwerk als Farbwerk ggf. mit zugeordnetem Feuchtwerk
oder ein Tiefdruckwerk.
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Als
Maschinenkonfigurationen sind denkbar:
- A) Bogenoffset-Rotationsdruckmaschine:
- 1.) Wasserlos-Offset mit zonenschraubenlosem Kurzfarbwerk
- 2.) Kombination Kurzfarbwerk/konventionelles Offsetfarbwerk
mit oder ohne Feuchtwerk
- 3.) Wasserlos-Offset mit konventionellem Offset-Farbwerk 1.,
2. und 3.) in Kombination mit Inline-Foiler
Als Vorteile ergeben
sich: schnelleres Rüsten, stabilere
Fortdruckbedingungen ohne Feuchtmitteleinfluss
- B) Bogentiefdruck:
in Verbindung mit Inline-Foiler
Kombination
Offset-(UV und konv. Offsetfarben)/Tiefdruck
- C) Zentral-Zylinder-Bogendruckmaschine
z.B. System Satellitendruckwerk
mit
Inline-Foiler-Integration
Drucken, Applizieren, Drucken
- D) Es sind auch Offsetdruckwerke mit Folienapplikation und Bogentiefdruck
möglich.
- E) Reine Tiefdruckmaschine mit integrierter Kaltfolienapplikation.
- F) Beschichtung mittels Kaltfolienapplikation, wobei die Folie
vorgedruckt (Tiefdruckverfahren) ist.
- G) Bedruckstoffe sind vorstrukturierbar (1–4) und anschließend zu
veredeln (Kaltfolie) oder eine direkte Prägung im Folienbereich erfolgt
nach der Applikation (incl. Stanzen).
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- 1
- Auftragwerk
- 2
- Beschichtungsmodul
- 3
- Presswalze
- 4
- Gegendruckzylinder
- 5
- Transferfolie/Folienbahn
- 6
- Transferspalt
- 7
- Rollenantrieb
- 8
- Folienvorratsrolle
- 9
- Foliensammelrolle
- 10
- Pressbespannung
- 11
- Farb-/Feuchtwerk
- 12
- Plattenzylinder
- 13
- Drucktuch-/Gummizylinder
- 14
- Folienleiteinrichtung
- 15
- Druckwerksschutz
- 16
- Trockner
- 17
- Inspektionseinrichtung/Überwachungssystem
- 18
- Tänzerwalze
- 19
- Zylinderkanal
- 20
- Formzylinder
- 21
- Auftragwalze
- 22
- Dosiersystem
- D
- Druckwerk
- W
- Wendeeinrichtung
- AN
- Bogenanleger
- AU
- Bogenausleger
- UB
- Unterbau
- IM
- Integriertes
Folientransfermodul
- AM
- Aufsatzmodul