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Die
Erfindung betrifft allgemein Bohrlochwerkzeuge für die Bohrlochmessung und insbesondere
verbesserte Entwürfe
von Bohrlochwerkzeugen, die die Anpassung eines Bohrlochmesssystems
oder Registriersystems an verschiedene Situationen erleichtern.
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Die Öl- und Gasindustrie
verwendet verschiedene Werkzeuge zum Untersuchen der von einem Bohrloch
durchdrungenen Formation, um Kohlenwasserstofflagerstätten zu
lokalisieren und die Typen und Mengen der Kohlenwasserstoffe zu
bestimmen. Diese Werkzeuge können
verwendet werden, um Formationen zu untersuchen, nachdem das Bohrloch
gebohrt worden ist, d. h. als Drahtleitungs- oder Seilarbeitswerkzeuge
verwendet werden. Alternativ können
diese Werkzeuge in einem Bohrsystem enthalten sein und Messungen
während
des Bohrens durchführen,
d. h. Werkzeuge für
Messung während des
Bohrens (MWD, measurement-while-drilling) oder für Protokollierung während des
Bohrens (LWD, logging-while-drilling) sein. Zusätzlich können Messungen auch durchgeführt werden,
während
der Bohrstrang aus dem Bohrloch herausgefahren wird, d. h. Werkzeuge
für die
Protokollierung während
des Herausfahrens (LWT, logging-while-tripping) sein. Der Unterschied
zwischen MWD- und LWD-Werkzeugen
ist für
die vorliegende Erfindung nicht von Belang. So wird in der folgenden
Beschreibung LWD verwendet, um allgemein diese zwei verschiedenen Arten
von Operationen zu umfassen.
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1 zeigt
eine allgemeine Darstellung eines Bohrturms und eines LWD-Werkzeugs in einem Bohrloch.
Der gezeigte Rotarybohrturm umfasst einen Mast 1, der sich über dem
Boden 2 erhebt und mit einer Hebevorrichtung 3 ausgerüstet ist.
Von der Hebevorrichtung 3 hängt ein Bohrstrang 4 herab,
der aus aneinander geschraubten Gestängerohren gebildet ist. Der
Bohrstrang 4 weist an seinem unteren Ende eine Bohrkrone 5 zum
Bohren des Bohrlochs 6 auf. Die Hebevorrichtung 3 besteht
aus einem Turmseilrollenblock bzw. einer Turmrolle 7, deren
Achse an der Oberseite des Masts 1 befestigt ist, einem Seilrollenblock
bzw. Flaschenzugblock 8, an dem ein Haken 9 befestigt
ist, und einem Seil bzw. Kabel 10, das um die Blöcke 7 und 8 verläuft und
von der Turmrolle 7 aus zum einen eine tote Leitung 10a,
die an einem festen Punkt 11 verankert ist, und zum anderen eine
aktive Leitung 10b, die sich um die Trommel der Seilwinde 12 windet,
bildet.
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Der
Bohrstrang 4 ist mittels eines Spülkopfs 13, der durch
einen Schlauch 14 mit einer Schlammpumpe 15 verbunden
ist, an dem Haken 9 aufgehängt. Die Pumpe 15 ermöglicht die
Einspritzung von Bohrschlamm über
die Hohlrohre des Bohrstrangs 4 in das Bohrloch 6.
Der Bohrschlamm kann aus der Schlammgrube 16, die mit überschüssigem Schlamm
aus dem Bohrloch 6 gespeist werden kann, angesaugt werden.
Der Bohrstrang 4 kann durch die sich drehende Hebevorrichtung 3 mit
der Winde 12 emporgehoben werden. Die Gestängerohranhebe- und
-absenkvorgänge
erfordern, dass der Bohrstrang 4 vorübergehend von der Hebevorrichtung 3 losgehakt
wird; der Bohrstrang 4 wird dabei unterstützt, indem
er durch Keile 17 in einer konischen Vertiefung 18 in
einem Drehtisch 19, der an der Plattform 20, durch
die der Bohrstrang führt,
angebracht ist, blockiert wird. Der untere Teil des Bohrstrangs 4 kann ein
oder mehrere Werkzeuge enthalten, wie bei 30 gezeigt ist,
um die Bohrbedingungen im Bohrloch oder die Eigenschaften der geologischen
Formationen zu untersuchen. Die gezeigten Werkzeuge 30 können irgendein
auf dem Fachgebiet bekannter Typ von Werkzeugen sein.
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Die Änderungen
der Höhe
h des Flaschenzugblocks 8 während der Bohrstranganhebevorgänge werden
mittels eines Sensors 23 gemessen, der ein mit der schnelleren
Seilscheibe der Turmrolle 7 gekoppelter Drehwinkelsensor
sein kann. Das auf den Haken 9 des Flaschenzugblocks 8 wirkende
Gewicht F kann mittels eines Dehnungsmessstreifens 24,
der in die tote Leitung 10a des Seils 10 eingeführt ist,
um seine Spannung zu messen, gleichfalls gemessen werden. Die Sensoren 23 und 24 sind über Leitungen 25 und 26 mit
einer Verarbeitungseinheit 27 verbunden, die vorzugsweise
ein Computer ist. Ein Registergerät 28 ist mit der Verarbeitungseinheit 27 verbunden.
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Die
verschiedenen Werkzeuge (als
30 in
1 gezeigt), die bei der Formationsmessung
verwendet werden, basieren häufig
auf unterschiedlichen Sensortechniken zur Prüfung verschiedener Formationseigenschaften.
Beispielsweise können Leitwertwerkzeuge
verwendet werden, um die spezifische elektrische Leitfähigkeit
der Formation oder deren Umkehrung, den spezifischen elektrischen
Widerstand der Formation, zu messen. Solche Werkzeuge umfassen beispielsweise
Formation MicroScanner/Microlmager und Oil-Based Mud Imager, die von
Schlumberger Technology Corporation (Huston, Texas) unter dem Handelsnamen
FMS/MI
TM bzw. OBMI
TM vertrieben
werden. FMS/MI
TM ist ein Drahtleitungswerkzeug
zur Verwendung in auf Wasser basierendem Schlamm (WBM, water based
mud), während
OBMI
TM ein Drahtleitungswerkzeug zur Verwendung
in auf Öl
basierendem Schlamm (OBM, oil based mud) ist. Zur Beschreibung eines
Werkzeugs wie etwa OBMI
TM siehe
US 6 191 588 B1 .
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Weitere
Typen von Leitwertwerkzeugen können
Resistivity-at-bit (RAB
TM, was etwa "spezifischer elektrischer
Widerstand in Höhe
der Bohrkrone" bedeutet,
von Schlumberger Technology Corporation) und GeoVision Resistivity
(GVR
TM von Schlumberger Technology Corporation)
umfassen. Diese Werkzeuge (RAB
TM und GVR
TM) sind LWD-Werkzeuge zur Verwendung in
auf Wasser basierendem Schlamm (WBM); sie verwenden Strominjektion,
um den spezifischen elektrischen Widerstand von Formationen zu untersuchen.
Zur Beschreibung der Arbeitsprinzipien der Werkzeuge RAB
TM und GVR
TM siehe
US 5 235 285 .
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Neben
dem spezifischen elektrischen Widerstand umfassen weitere Formationseigenschaften, die
gewöhnlich
zur Öl-
und Gaserkundung gemessen werden, die Formationsdichte, die Formationsporosität, die Sedimentationsstrukturen
der Formation usw. Diese weiteren Formationseigenschaften können durch
Ultraschallenergie, Gammastrahlung, Neutronenstrahlung oder kernmagnetische
Resonanz, um einiges zu nennen, gemessen werden. Ultrasonic Borehole
Imager (UBITM von Schlumberger Technology
Corporation) ist ein Drahtleitungswerkzeug, das zur Messung Ultraschallechoimpulse
verwendet. Das Neutronenwerkzeug für azimutale Dichte (ADNTM, azimuthal density neutron tool, von Schlumberger Technology
Corporation) und das Video-Dichte-Neutronenwerkzeug (VDNTM, vision densitiy neutron tool, von Schlumberger
Technology Corporation) sind LWD-Werkzeuge, die Neutronenstrahlung
zum Untersuchen der Formationsdichte verwenden.
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Die
Komplexität
der Formationsmessung entsteht nicht nur wegen der mannigfaltigen
Werkzeuge, die auf verschiedenen Arbeitsprinzipien basieren, sondern
auch wegen der unterschiedlichen Anforderungen, die beispielsweise
von der Geologie, den Bohrpraktiken und den Kundenprioritäten abhängen können. Ferner
können
die unterschiedlichen Anforderungen auch durch verschiedene Schlämme, verschiedene
interessierende Formationseigenschaften, verschiedene Wertebereiche
der Formationseigenschaften und verschiedene Genauigkeits- und Auflösungsanforderungen
diktiert sein.
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Die
Aufgabe der Erfindung ist es daher, ein Bohrlochwerkzeugsystem zu
schaffen, bei dem eine Auswahl von Werkzeugen, falls diese kompatibel sind,
zu einem einzigen Bohrlochmesssystem verknüpft sein können, um die Zeit und die Kosten
eines Messvorgangs zu minimieren, weil ein Messvorgang andernfalls
mehrere Läufe
bzw. ein mehrfaches Einfahren erfordert, und bei dem verschiedene
Werkzeuge, Sensoren und deren Komponenten austauschbar sind und ähnliche
Komponenten verschiedenen Werkzeugen gemeinsam sind, um die Leistung
zu erhöhen
und die Kosten eines Messvorgangs zu senken.
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Diese
Aufgabe wird gelöst
durch eine Vorrichtung nach Anspruch 1 bzw. ein Verfahren nach Anspruch
12 und 18. Weiterbildungen der Erfindung sind in den abhängigen Ansprüchen angegeben.
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Ein
Aspekt der Erfindung bezieht sich auf Bohrlochwerkzeuge für die Formationsmessung.
Ein Bohrlochwerkzeug gemäß einer
Ausführungsform der
Erfindung umfasst einen Werkzeugkörper, der für eine Bewegung in einem Bohrloch
gestaltet ist, und wenigstens ein Sensormodul, das an wenigstens
einem Ort an dem Werkzeugkörper
angebracht ist, wobei das Sensormodul durch andere Sensormodule, die
andere Messungen durchführen,
austauschbar ist. Das Bohrlochwerkzeug kann ferner ein Messsystem
enthalten, das in dem Werkzeugkörper
angeordnet ist, wobei das Messsystem mit dem wenigstens einen Sensormodul
funktional gekoppelt ist.
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Ein
weiterer Aspekt der Erfindung bezieht sich auf Verfahren für den Entwurf
von Bohrlochwerkzeugen. Ein Verfahren gemäß einer Ausführungsform
der Erfindung umfasst das Vorsehen wenigstens eines Anbringungsorts
an einem Werkzeugkörper,
der für
eine Bewegung in einem Bohrloch gestaltet ist, wobei der wenigstens
eine Anbringungsort so gestaltet ist, dass er wenigstens einen modularen Sensor
aufnimmt.
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Ein
weiterer Aspekt der Erfindung bezieht sich auf Verfahren für die Formationsmessung.
Ein Verfahren gemäß einer
Ausführungsform
der Erfindung umfasst das Anordnen eines Werkzeugs in einem eine
Formation durchdringenden Bohrloch, wobei das Werkzeug einen Werkzeugkörper und
wenigstens ein Sensormodul, das an wenigstens einem Anbringungsort
an dem Werkzeugkörper
angebracht ist, umfasst, und das Erlangen von Messwerten mittels
des Werkzeugs, um eine Formationseigenschaft zu liefern.
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Weitere
Aspekte und Vorteile der Erfindung werden deutlich anhand der folgenden
Beschreibung und der angehängten
Ansprüche,
die auf die folgenden Abbildungen Bezug nehmen.
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1,
die bereits beschrieben worden ist, zeigt ein LWD-System des Standes
der Technik.
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2 zeigt
ein Schema eines modularen Werkzeugentwurfs gemäß einer Ausführungsform der
Erfindung.
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3 zeigt
ein in einem Bohrloch angeordnetes LWD Werkzeug mit Schwenkgliedern.
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4 zeigt
eine Querschnittsansicht eines Bohrlochwerkzeugs gemäß einer
Ausführungsform der
Erfindung.
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Ausführungsformen
der Erfindung beziehen sich auf Bohrlochwerkzeuge, die in Bohrgarnituren aufgenommen
sein können,
um Formationseigenschaftsmessungen durchzuführen. Einige Ausführungsformen
der Erfindung können
hochauflösende Messungen
bereitstellen, um Bilder von einer oder mehreren interessierenden
Formationseigenschaften zu erzeugen. Bohrlochwerkzeuge gemäß Ausführungsformen
der Erfindung basieren auf modularen Entwürfen. Sie können kleine Sensormodule (oder
Module mit anderen Komponenten) enthalten, die mit einem Basissystem
gekoppelt werden können.
Gemäß Ausführungsformen
der Erfindung ist die Basissystemarchitektur so entworfen, dass
die meisten Teilsysteme nicht sensorspezifisch sind. Daher können verschiedene
Sensormodule/Komponenten mit einem gemeinsamen Basissystem verwendet werden,
um verschiedene Messwerte zu liefern.
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2 zeigt
ein Schema eines modularen Werkzeugentwurfs gemäß einer Ausfürungsform
der Erfindung. Wie gezeigt ist, kann ein Werkzeug 200 ein
Sensormodul 230 enthalten, das an einem Pad bzw. Glied 220 angebracht
ist, das an einem Werkzeugkörper
(einem Werkzeuggehäuse
oder einer Schwerstange) 210 angeordnet ist. Das Sensormodul 230 kann
einen Leitwertsensor, einen Schallsensor, einen Neutronensensor
und dergleichen umfassen. Der gewählte spezifische Sensor hängt im Allgemeinen
von der interessierenden Formationseigenschaft, dem Schlammtyp,
der gewünschten
Qualität und
Auflösung
der Daten und weiteren Faktoren ab. Obwohl in 2 ein
einzelnes Sensormodul 230 gezeigt ist, ist einem Fachmann
klar, dass in einem Messsystem mehrere Sensoren gleichen oder unterschiedlichen
Typs enthalten sein können,
ohne vom Umfang der Erfindung abzuweichen. Diese Sensormodule können an
dem gleichen oder an verschiedenen Gliedern, Schwerstangen bzw.
Einfassungen und Stabilisatoren oder an einem anderen Teil eines Bohrlochwerkzeugs
angebracht sein.
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Wie
in 2 gezeigt ist, ist das Sensormodul 230 an
einem Anbringungsort 220a angebracht. Gemäß Ausführungsformen
der Erfindung besitzt der Anbringungsort 220a eine Form
und Abmessungen, die so gewählt
sind, dass ungeachtet des Typs der Sensoren verschiedene Sensormodule
mit der gleichen Form und den gleichen Abmessungen aufgenommen werden
können.
Der Anbringungsort 220a weist eine gemeinsame Schnittstelle
(oder einen gemeinsamen Verbinder) auf, um verschiedene Sensormodule
speisen zu können
und ihnen das Kommunizieren mit dem Messsystem 290 zu ermöglichen.
Einem Fachmann ist klar, dass die spezifische Form und die spezifischen
Abmessungen des Anbringungsorts 220a auf der Wahl des Konstrukteurs und/oder
den Werkzeugabmessungen basieren können. Folglich sollen die Form
und Abmessungen des Anbringungsorts 220a den Umfang der
Erfindung nicht begrenzen.
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Das
Sensormodul 230 ist funktional mit einem Messsystem 290 gekoppelt,
das beispielsweise eine Energiequelle/ein Energiemodul 250,
einen Prozessor mit Speicher 260, einen Bewegungssensor 270 und
ein Erfassungsmodul 280 umfassen kann. Die Energiequelle/das
Energiemodul 250 kann eine Batterie, eine Turbine-Wechselstromgenerator-Baugruppe
oder eine Energieverbindung zu einem anderen Werkzeug sein. Der
Prozessor mit Speicher 260 dient zur Speicherung von Daten
und kann Programme für
die Datenerfassung und -verarbeitung enthalten. Der Bewegungssensor 270,
der die Bewegung und die Orientierung des Werkzeugs oder der Sensoren
erfasst, kann Beschleunigungsmesser, Magnetometer und/oder ein Gyroskop
umfassen. Das Erfassungsmodul 280 umfasst die Elektronik
zum Steuern der Datenerfassung durch den Sensor. Es sei angemerkt,
dass die obige Auflistung von Komponenten lediglich zur Veranschaulichung
dient. Beispielsweise können
einige der gezeigten Module kombiniert oder in verschiedene Module
zerlegt sein. Einem Fachmann ist klar, dass auch weitere Module/Komponenten
enthalten sein können.
Beispielsweise kann ein Bildverarbeitungsmodul enthalten sein, um eine
Bewegungs- oder Bewegtbildkorrektur, eine Bildkompression usw. vorzunehmen.
Alternativ können
diese Funktionen durch den Prozessor und in dem Speicher gespeicherte
Programme ausgeübt werden.
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Das
Mess-Teilsystem (oder Messsystem) 290 kann mit anderen
Teilen des Mess- oder Bohrsystems über einen Datenübermittlungsabschnitt/ein Kommunikationssystem 240 funktional
gekoppelt sein. Gemäß einigen
Ausführungsformen
der Erfindung sind die verschiedenen Module oder Einheiten, die
das Mess-Teilsystem 290 bilden, ebenfalls modular gestaltet,
so dass sie ausgetauscht werden können. Der Begriff "modularer Entwurf", wie er in dieser Beschreibung
verwendet wird, bezieht sich auf einen Entwurf, bei dem ähnliche
Einheiten dieselben oder ähnliche
Abmessungen und gemeinsame Schnittstellen (Kopplungen) aufweisen,
so dass diese ähnlichen
Einheiten, ohne das gesamte System oder Werkzeug neu gestalten zu
müssen,
ausgetauscht werden können.
Es sei angemerkt, dass ähnliche
Abmessungen und gemeinsame Schnittstellen nur für Einheiten/Module (z. B. unter
verschiedenen Energiemodulen, die in demselben Werkzeug verwendet werden
können)
erforderlich sind, die austauschbar in dem Werkzeug zu verwenden
sind, und es unnötig ist,
dass alle Einheiten (verschiedene Module – Energiemodule, CPU/Speicher,
Bewegungssensor usw.) gleiche Abmessungen und gemeinsame Schnittstellen
aufweisen. Wenn beispielsweise ein bestimmter Messvorgang eine andere
Energieversorgung erfordert, kann die Energiequelle 250 durch
eine andere Einheit ausgewechselt werden, ohne andere Teile des
Mess-Teilsystems 290 neu konfigurieren zu müssen. Der
Datenübermittlungsabschnitt 240 kann
für die
Integration in einen Kommunikationsbus, der mit anderen Werkzeugen
in dem unteren Teil der Bohrgarnitur (Bottom Hole Assembly) einschließlich eines Werkzeugs,
das ein Telemetriesystem zum Senden der Messdaten zur Oberfläche umfasst,
gemeinsam ist, lochaufwärts
gerichtete und/oder lochabwärts
gerichtete Verbindungen bereitstellen. Alternativ kann das Werkzeug
die Daten während
des Betriebs in einem internen Speicher speichern, damit sie später, wenn
das Werkzeug an die Oberfläche
zurückgeführt ist, übernommen
werden können.
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2 zeigt,
dass das Sensormodul 230 an einem Anbringungsort 220a an
einem Glied 220 angebracht ist. In manchen Ausführungsformen
kann sich der Anbringungsort 220a an einer Schwerstange oder
einem Stabilisator befinden. In manchen Ausführungsformen der Erfindung
ist das Glied 220 ein Schwenkglied, das ausgefahren werden
kann, um das Sensormodul 230 in einen Kontakt mit der Wand des
Bohrlochs zu bringen. Für
bestimmte Messungen (z. B. Messungen des spezifischen elektrischen Widerstands)
kann das Verkürzen
des Abstands des Sensors 230 von Nutzen sein. Im Allgemeinen
neigen hochauflösende
Formationsmessungen dazu, oberflächlich
zu sein. Somit ist es häufig
von Nutzen, den Sensorabstand zu minimieren.
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Obwohl
Schwenkglieder bei Drahtleitungswerkzeugen seit geraumer Zeit bekannt
sind, sind sie bei LWD-Werkzeugen relativ selten, da diese viel raueren
Bedingungen ausgesetzt sind. Die jüngste technische Entwicklung
hat Schwenkglieder bei LWD-Werkzeugen durchführbar gemacht. Ein Beispiel
eines LWD-Schwenkglieds
lässt sich
in dem PowerDriveTM-Werkzeug von Schlumberger
Technology Corporation finden.
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3 zeigt
ein Schema eines in einem Bohrloch 320 angeordneten PowerDriveTM-Werkzeugs 300. Das PowerDriveTM-Werkzeug 300 besitzt drei Schwenkglieder 310,
die in einen Kontakt mit der Bohrlochwand ausgefahren werden. Das
Ausfahren kann durch einen mechanischen oder einen hydraulischen
Mechanismus erfolgen. Die Schwenkglieder 310 können gemäß Ausführungsformen
der Erfindung ein Sensormodul (z. B. 230 in 2)
enthalten und an einem Anbringungsort (z. B. 220a in 2) am
Werkzeugkörper
angebracht sein. Einem Fachmann ist klar, dass andere Typen von
Schwenkgliedern verwendet werden können, ohne den Umfang der Erfindung
zu verlassen. Gemäß Ausführungsformen
der Erfindung ermöglicht
der modulare Entwurf das Vorsehen verschiedener austauschbarer Glieder mit
verschiedenen darin enthaltenen Sensoren. Dies minimiert den Aufwand
beim mechanischen Entwurf und verringert den zur Entwicklung zusätzlicher
Sensorbausätze
erforderlichen Aufwand.
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Einige
Ausführungsformen
der Erfindung können
Sensoren für
verschiedene Bilderzeugungsanwendungen bereitstellen. Beispielsweise
kann ein Sensormodul gemäß einigen
Ausführungsformen
der Erfindung einen Sensor für
Ausbreitung hochfrequenter elektromagnetischer Wellen von Schlumberger
Technology Corporation umfassen, der verwendet werden kann, um Leitwert- und Dielektrizitätsmesswerte
für irgendein
Schlammsystem zu erhalten. Diese Sensormodule können auf den Arbeitsprinzipien
vorhandener Drahtleitungswerkzeuge wie etwa eines Werkzeugs für elektromagnetische
Ausbreitung (z. B.
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EPT
TM, electromagnetic propagation tool, von
Schlumberger Technology Corporation) basieren. Die Arbeitsprinzipien
eines EPT
TM-ähnlichen Werkzeugs lassen sich
in dem
US 3 944 910 und
US 4 704 581 finden. Diese
zwei Patente sind an den Anmelder übertragen und hiermit in ihrer
Gesamtheit durch Literaturhinweis eingefügt.
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Einige
Ausführungsformen
der Erfindung können
eine Bilderzeugung mit einer sehr hohen Auflösung bereitstellen, die auf
Drahtleitungs-Strominjektionswerkzeugen wie etwa dem Formation Microlmager
(FMI
TM von Schlumberger Technology Corporation)
basieren. Diese Sensoren sind für
die Leitwertmessung/-bilderzeugung in Bohrlöchern, die mit auf Wasser basierendem
Schlamm (WBM) gebohrt werden, geeignet. Die Arbeitsprinzipien eines FMI
TM-Werkzeugs
sind in
US 4 567 759 und
US 4 468 623 beschrieben.
Diese zwei Patente sind an den Anmelder der vorliegenden Erfindung übertragen
und hiermit in ihrer Gesamtheit durch Literaturhinweis eingefügt.
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Einige
Ausführungsformen
der Erfindung können
Sensoren mit gekreuzten magnetischen Dipolen bereitstellen. Diese
Sensoren sind für
Messungen kleiner spezifischer elektrischer Widerstände in Bohrlöchern, die
mit auf Öl
basierendem Schlamm (OBM) gebohrt werden. In einer gleichzeitig
anhängigen
Anmeldung Ifd. Nr. 10/812.369, eingereicht von Homan u. a. am 29.
März 2004,
sind Sensoren mit gekreuzten elektromagnetischen Dipolen offenbart. Diese
Anmeldung ist an den Anmelder der vorliegenden Erfindung übertragen
und hiermit in ihrer Gesamtheit durch Literaturhinweis eingefügt. Ein
Kreuzdipolsensor umfasst im Allgemeinen eine Sendeantenne und eine
Empfangsantenne, deren magnetische Momente nicht in dieselbe Richtung
weisen. Im Allgemeinen können
die magnetischen Momente des Kreuzdipolsenders und -empfängers in
zueinander senkrechten Richtungen angeordnet sein. Diese Sensoren
können
für eine
Verwendung in dem modularen Entwurf gemäß Ausführungsformen der Erfindung
angepasst sein.
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Einige
Ausführungsformen
der Erfindung können
Sensoren für
Mikroschallausbreitungsmessungen bereitstellen. Zur Beschreibung
von Mikroschallausbreitungsmessungen siehe Plona u. a. "Measurement of Stress
Direction and Mechanical Damage Around Stressed Boreholes Using
Dipole and Microsonic Techniques",
SPE/ISRM 47232, Bericht der 1998 SPR/ISRM Rock Mechanics in Petroleum
Engineering, Eurock, Teil 1 von 2, Trondheim, Norwegen (8.–10. Juli
1998) S. 123–129.
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Einige
Ausführungsform
der Erfindung können
Sensoren für
Messungen der natürlichen
Gammastrahlung bereitstellen. Gemäß einigen Ausführungsformen
der Erfindung können
diese Gammastrahlungssensoren azimutale Messwerte liefern. Diese
Sensoren messen die natürliche
Gammastrahlenemission einer Formation. Messungen der natürlichen
Gammastrahlung sind besonders hilfreich, da Schiefergestein und
Sandstein im Allgemeinen unterschiedliche Gammastrahlungssignaturen
besitzen, die zwischen Bohrlöchern
ohne weiteres korreliert werden können. Weitere Ausführungsformen
der Erfindung können
eine Neutronenquelle umfassen, um eine Gammastrahlen-Bestrahlung bereitzustellen. Ein
Gammastrahlungssensor muss nicht in engem Kontakt mit einer Bohrlochwand
sein. Daher können Sensormodule,
die auf Gammastrahlungsdetektoren basieren, an einer Schwerstange
oder einem unbeweglichen Glied eingesetzt sein.
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Einige
Ausführungsformen
der Erfindung können
Sensoren für
Ultraschall-Impulsecho-Messungen
bereitstellen. Dieser Typ von Sensoren muss ebenfalls nicht in Kontakt
mit einer Bohrlochwand sein. Daher können sie ebenfalls an einem
unbeweglichen Glied oder einer Schwerstange eingesetzt sein. Ultraschall-Impulsecho-Messungen
verwenden einen Ultraschall-Transducer in der Sendebetriebsart,
der einen Hochfrequenz-Schallimpuls in Richtung der Bohrlochwand
sendet, wo der Schallimpuls zum gleichen Transducer, der in der
Empfangsbetriebsart arbeitet, zurückreflektiert wird. Die Messung kann
aus einer Amplitude des Empfangssignals, der Zeit zwischen dem Aussenden
und dem Empfangen und manchmal der vollständigen empfangenen Wellenform
bestehen. Werkzeuge, die diese Technik anwenden, können mehrere
Transducer, die in verschiedene Richtungen weisen, enthalten oder
können
den Transducer während
der Durchführung
von Messungen drehen, wodurch ein vollständiges Bild der Bohrlochwand
erhalten wird.
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Oben
sind Beispiele von Sensormodulen beschrieben worden, die zusammen
mit Ausführungsformen
der Erfindung verwendet werden können.
Einem Fachmann ist klar, dass weitere Typen von Sensoren in einem
modularen Entwurf gemäß Ausführungsformen
der Erfindung eingesetzt werden können. Daher sind die obigen
Beispiele lediglich zur Veranschaulichung und keineswegs zur Begrenzung des
Umfangs der Erfindung gedacht.
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Gemäß Ausführungsformen
der Erfindung umfasst ein Werkzeug ein Teilsystem (z. B. 290 in 2),
das verschiedenen Sensormodulen gemeinsam sein kann. Die Sensormodule
besitzen vorzugsweise eine gemeinsame Schnittstelle mit der Erfassungselektronik
des Werkzeugs (oder anderen Komponenten in dem Teilsystem wie etwa
dem Prozessor und dem Speicher). Gemäß Ausführungsformen der Erfindung
kann das Basis-Teilsystem des Werkzeugs (z. B. 290 in 2)
die Fähigkeit
besitzen, über
die gemeinsame Schnittstelle den Typ des installierten Bilderzeugungssensors
eindeutig zu identifizieren. Das System oder Werkzeug kann dann
sich selbst für die
Erfassung und Verarbeitung der verwendeten Sensoren automatisch
konfigurieren. Dies verkleinert die Gefahr von Konfigurations- und/oder
Verarbeitungsfehlern.
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Wie
oben angemerkt wurde, können
mehrere Sensoren in einem Werkzeug enthalten sein. Beispielsweise
können
in einem auf Wasser basierenden Schlamm ein hochauflösender Strominjektionssensor
und ein Sensor für
natürliche
Gammastrahlung an demselben Werkzeug installiert sein. Dies erlaubt
eine gleichzeitige Messung oder Bilderzeugung von zwei oder mehr
unterschiedlichen Formationseigenschaften bei vernachlässigbarem
Fehler hinsichtlich der relativen axialen Position. Die azimutale
Position kann im Allgemeinen mittels Beschleunigungs- und/oder Magnetfeldsensoren
sehr genau bestimmt werden.
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4 zeigt
eine Querschnittsansicht einer Ausführungsform der Erfindung, die
zwei verschiedene Typen von Sensoren an zwei Gliedern enthält. Wie
gezeigt ist, enthält
ein Werkzeug 400 zwei Sensormodule 410 und 420.
In diesem Beispiel sind die Sensormodule 410 und 420 verschiedene
Typen. Beispielsweise kann das Sensormodul 420 ein Leitwertsensor
sein, während
das Sensormodul 410 ein Sensor für natürliche Gammastrahlung sein
kann. Das Sensormodul 420 ist an einem Schwenkglied 425 befestigt,
das ausgefahren werden kann, um das Sensormodul 420 in
einen Kontakt mit der Bohrlochwand zu bringen. Im Gegensatz dazu
ist das Sensormodul 410 an einem festen Glied 415 befestigt.
Einem Fachmann ist klar, dass das Werkzeug gemäß Ausführungsformen der Erfindung
auch zwei oder mehr Sensormodule des gleichen Typs enthalten kann,
um redundante Messwerte zu liefern oder um die effektiven Abtastgeschwindigkeiten
zu steigern. Bei hohen Penetrationsgeschwindigkeiten und bei Sensoren,
die sehr hohe Auflösungen
besitzen, kann die Steigerung der Abtastgeschwindigkeit erforderlich
sein, um einen angemessenen abgetasteten Bereich sicherzustellen.
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Vorteile
der Erfindung können
eines oder mehreres des Folgenden umfassen. Bedingt durch die mannigfaltigen
Anforderungen einer typischen Öl- und Gaserkundung
kann ein einziges Bilderzeugungssystem nicht allen verschiedenen
Fällen
genügen.
In der Vergangenheit sind für
verschiedene Fälle verschiedene
Werkzeuge vorgesehen: diese Lösung ist
teuer. Ausführungsformen
der Erfindung wenden sich diesem Problem zu, indem sie ein einfaches Konfigurieren
des Bilderzeugungssystems gemäß den Anforderungen
der spezifischen Anwendung ermöglichen.
Ausführungsformen
der Erfindung verwenden einen modularen Entwurf, um eine effiziente Anlagennutzung
und eine Flexibilität
sowie eine einfache Aufrüst-
oder Erweiterungsmöglichkeit
für neue Sensortypen
zuzulassen. Außerdem
können
Ausführungsformen
der Erfindung mit einem Drahtleitungs-Messsystem oder einem LWD-,
MWD- oder LWT-System verwendet werden.
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Obwohl
die Erfindung bezüglich
einer begrenzten Anzahl von Ausführungsformen
beschrieben worden ist, ist einem Fachmann, der diese Offenbarung nutzt,
klar, dass weitere Ausführungsformen ersonnen
werden können,
die vom Umfang der hier offenbarten Erfindung nicht abweichen. Daher
soll der Umfang der Erfindung nur durch die beigefügten Ansprüche begrenzt
sein.