-
Die
Erfindung betrifft eine Anordnung, ein Werkzeug und ein Verfahren
zum Messen der Resistivität
in einem Bohrloch, ein Verfahren zum Aufbauen der Anordnung sowie
ein Verfahren zum Steuern einer Bohrrichtung nach dem Oberbegriff
des Anspruchs 1, 12, 22, 32 bzw. 34.
-
Die
Erfindung betrifft damit das Gebiet der unterirdischen Untersuchung
und insbesondere Techniken zum Bestimmen von Parametern unter der Erdoberfläche sowie
zur Anordnung von Bohrlöchern.
Die Erfindung ist allgemein auf das Gebiet der Bohrloch-Datenerfassung
anwendbar und besonders geeignet für eine Verwendung mit den Techniken
Datenerfassen beim Bohren (logging-while-drilling, LWD), Messen beim Bohren (measurement-while-drilling,
MWD) und beim richtungsgesteuerten Bohren, das auch als Geo-steering
bezeichnet wird.
-
Auf
dem Gebiet der unterirdischen Untersuchung sind elektromagnetische
Datenerfassungswerkzeuge, sogenannte Logging-Werkzeuge, für viele
Jahre verwendet worden. Diese Datenerfassungswerkzeuge weisen jeweils
einen langgestreckten Träger
auf, der mit Antennen versehen ist, die als Quellen, d.h. Sender,
oder Sensoren, d.h. Empfänger,
betreibbar sind. Die Antennen sind üblicherweise als Schleifen
oder Spulen leitfähigen
Drahts ausgestaltet. Im Betrieb wird eine Sendeantenne durch einen
Wechselstrom mit Energie versorgt, um elektromagnetische Energie
durch Bohrlochfluid, also den Bohrschlamm, in die umgebenden Formationen
auszusenden. Die ausgesendete Energie wechselwirkt mit dem Bohrloch
und der Formation, um Signale zu erzeugen, die von einer oder mehreren
Empfangsantennen erfaßt
und gemessen werden. Die erfaßten Signale
spiegeln die Wechselwirkung mit dem Bohrschlamm und der Formation
wieder. Die Messungen werden aber auch durch ein Eindringen von Schlammfiltrat
beeinflußt,
wodurch die Eigenschaften eines Gesteins in der Nähe des Bohrlochs
verändert
werden. Durch Verarbeiten der erfaßten Signale wird ein Bericht
(Log) oder ein Profil der Eigenschaften der Formation und/oder des
Bohrlochs erzeugt.
-
Das
Verarbeiten der gemessenen Parameter wird mittels eines als Inversionstechnik
bekannten Verfahrens durchgeführt.
Dabei wird eine anfängliche Schätzung oder
ein Modell der Geometrie von Formationen und der Eigenschaften der
Formationen, die das Datenerfassungswerkzeug umgeben, gebildet.
Die anfänglichen
Parameter des Modells können auf
verschiedene bekannte Arten abgeleitet werden. Basierend auf dem
Modell wird eine erwartete Antwort des Datenerfassungswerkzeugs
berechnet. Die berechnete erwartete Antwort wird dann mit der gemessenen
Antwort des Datenerfassungswerkzeugs verglichen. Unterschiede zwischen
der berechneten und der gemessenen Antwort werden verwendet, um die
Parameter des anfänglichen
Modells einzustellen. Das eingestellte Modell wird dann erneut verwendet,
um eine erwartete Antwort des Datenerfassungswerkzeugs zu berechnen.
Die erwartete Antwort für
das eingestellte Modell wird mit der gemessenen Antwort verglichen,
und eine Differenz dazwischen wird zum erneuten Einstellen des Modells
verwendet. Dies wird im allgemeinen so lange wiederholt, bis die
Unterschiede zwischen der erwarteten und der gemessenen Antwort
einen vorgegebenen Schwellenwert unterschreiten. Moderne Inversionstechniken
sind beispielsweise in
US 6 594
584 beschrieben.
-
Die
Plazierung eines Bohrlochs in Echtzeit unter Verwendung von Messungen
der Resistivität
ist in der Industrie seit der Verfügbarkeit von LWD- und MWD-Werkzeugen
verwendet worden. Dies wird gemeinhin als Geo-steering oder Geosteuern
bezeichnet. Beim Geosteuern wird durch Korrelation von Merkmalen
in einem Resistivitätsbericht
eine Schätzung
der Bohrlochposition in Bezug auf bekannte geologische Markierungen
in Echtzeit durchgeführt. Wegen
der üblichen
nahen Plazierung von Resistivitätssensoren
eines LWD-Werkzeugs entlang der Schwerstange wird nur eine begrenzte
radiale Empfindlichkeit erreicht, wodurch das Ausmaß der Kenntnis
und Schätzung
des geologischen Formationsmodells beschränkt sind. Eine tiefere radiale
Empfindlichkeit kann nur durch Verwenden von Sensoren mit Abständen zwischen
Sender und Empfänger
in der Größenordnung
von zehn Metern erhalten werden.
-
Schlumberger's LWD-Ultra-Deep-Resistivity-(UDR)-Induktionswerkzeug
mit großen
Abständen zwischen
Sender und Empfänger
in der Größenordnung
von zehn Metern ist erfolgreich getestet worden. Eine Anwendung
dieses Induktionswerkzeugs lag in der Bestimmung des Orts eines Öl-Wasser-Kontakts
7 bis 11 m entfernt vom Bohrweg.
US
6 188 222 und US-Patentanmeldung mit der Seriennummer 10/707
985 beschreiben das Induktionswerkzeug und seine Verwendung genauer.
-
Die
Grundkonfiguration des LWD-UDR-Induktionswerkzeugs umfaßt zwei
unabhängige Bohr-Unteranordnungen,
nämlich
einen Sender und einen Empfänger,
die in einer Bohrlochbodenanordnung (bottom hole assembly, BHA)
mit anderen Bohrwerkzeugen angeordnet werden, um einen großen Abstand
zwischen Sender und Empfänger
zu ermöglichen.
Die mit diesem Induktionswerkzeug erhaltenen Grundmessungen bestehen
aus Induktionsamplituden bei verschiedenen Frequenzen, um eine Erfassung
verschiedener Formationsschichtgrenzen mit Resistivitätskontrasten,
die einen weiten Bereich von Resistivitäten aufweisen, zu ermöglichen.
Die Messungen werden verwendet, um eine Inversion für ein optimales
parametrisiertes Formationsmodell durchzuführen, das die beste Übereinstimmung
zwischen den tatsächlichen
Messungen und den erwarteten Messungen für das Induktionswerkzeug einem derartigen
Formationsmodell liefert.
-
1 zeigt ein beispielhaftes
MWD-Werkzeug bei seiner Verwendung. In der in
1 dargestellten Konfiguration umfaßt ein Bohrstrang
10 im allgemeinen
einen Mitnehmer
8, Längen
eines Bohrgestänges
11 und
Schwerstangen
12, die in einem Bohrloch
13, das
durch eine Formation
9 in der Erde gebohrt wird, aufgehängt dargestellt
sind. Ein Bohrkopf
14 im unteren Ende des Bohrstrangs
10 wird durch
eine Antriebswelle
15 gedreht, die mit einer Bohrmotoranordnung
16 verbunden
ist. Der Motor der Bohrmotoranordnung
16 wird durch Bohrschlamm
angetrieben, der durch die Bohrung im Inneren des Bohrstrangs
10 nach
unten und über
einen Ringraum
13a wieder zurück an die Oberfläche umläuft. Die
Bohrmotoranordnung
16 umfaßt einen Leistungsabschnitt,
beispielsweise einen Rotor/Stator oder eine Turbine, der den Bohrkopf
14 dreht,
sowie ein gebogenes Gehäuse
17,
das an seinem Biegepunkt einen kleinen Biegewinkel liefert, der
dazu führt,
daß das
Bohrloch
13 in der Ebene des Biegewinkels gekrümmt ist
und allmählich
eine neue Bohrlochneigung einnimmt. Das gebogene Gehäuse
17 kann
eine Vorrichtung mit einem festen Winkel oder eine an der Oberfläche einstellbare
Anordnung sein. Das Gehäuse
17 kann
auch eine im Bohrloch einstellbare Anordnung sein, vgl. z.B.
US 5 117 927 . Alternativ
hierzu kann die Bohrmotoranordnung
16 ein gerades Gehäuse aufweisen
und zusammen mit einem bekannten gebogenen Unterabschnitt verwendet
und oberhalb der Bohrmotoranordnung
16 im Bohrstrang angeordnet
werden, um den Biegungswinkel zu schaffen.
-
Oberhalb
der Bohrmotoranordnung 16 ist hier ein übliches MWD-Werkzeug 18 vorgesehen, das
Sensoren aufweist, die verschiedene Bohrlochparameter messen. Zu
den Arten von vom MWD-Werkzeug 18 gemessenen Parametern
gehören
Bohrparameter, Bohrkopfparameter und Formationsparameter. Die Bohrparameter
umfassen die Richtung und die Neigung der Bohrlochbodenanordnung.
Die Bohrkopfparameter umfassen Messungen wie etwa das auf den Bohrkopf
wirkende Gewicht (weight on bit, WOB), das auf den Bohrkopf wirkende Drehmoment
und die Geschwindigkeit der Antriebswelle. Die Formationsparameter
umfassen Messungen wie etwa die natürlich Emission von Gammastrahlen,
die Resistivität
einer Formation (EM) und andere Parameter, die die Formation kennzeichnen. Von
dem MWD-Werkzeug oder MWD-System aufgenommene Meßsignale, die für diese
Parameter und Eigenschaften kennzeichnend sind, werden durch Sender
in Echtzeit an die Erdoberfläche übertragen oder
zur Verwendung, wenn die Bohrlochbodenanordnung an die Erdoberfläche zurückgebracht
wird, in einem Speicher gespeichert.
-
Der
Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Anordnung, ein
Werkzeug und ein Verfahren zum Messen der Resistivität in einem
Bohrloch sowie ein Verfahren zum Aufbau der Anordnung und ein Verfahren
zum Steuern einer Bohrrichtung nach dem Oberbegriff des Anspruchs
1, 12, 22, 32 bzw. 34 zu schaffen, die verbessert sind, und insbesondere
tief lesende Resistivitätswerkzeuge
zu schaffen, die beim Geosteuern und/oder bei anderen Anwendungen
verwendbar sind.
-
Diese
Aufgabe wird entsprechend den Merkmalen der Ansprüche 1, 12,
22, 32 bzw. 34 gelöst.
-
Hierdurch
wird unter anderem eine Anordnung zum Messen der Resistivität in einem
Bohrloch geschaffen, die ein Sendermodul und ein Empfängermodul
umfaßt.
Die Module können
jeweils wenigstens eine Antennenwindung oder -spule aufweisen, bei
der die Ausrichtung des magnetischen Moments nicht auf die Längsrichtung
des Werkzeugs beschränkt
ist. In dem Fall, daß mehr
als eine Antenne vorgesehen ist, können alle Richtungsvektoren
der Antennen linear unabhängig
sein. Ein Satz von Vektoren ist dann linear unabhängig, wenn
die Matrix, die aus einer horizontalen Verkettung der Vektorkomponenten
gebildet ist, einen Rang aufweist, der gleich der Anzahl von Vektoren
ist.
-
Ausführungsformen
der Erfindung betreffen Anordnungen zum Messen der Resistivität in einem Bohrloch
mit verbesserten Eigenschaften. Einige Ausführungsformen der Erfindung
betreffen Verfahren zum Verwenden dieser Anordnungen oder von Werkzeugen
mit diesen Anordnungen bei der Beurteilung einer Formation. Ausführungsformen
der Erfindung können
eine Inversion für kompliziertere
Formationsmodelle, d.h. Formationsmodelle mit mehreren Parametern,
zulassen, und/oder die Robustheit der Inversion der Resistivitätsmessung
erhöhen,
d.h. die Unsicherheit verringern. Einige Ausführungsformen der Erfindung
können
die Flexibilität
der Beurteilung einer Resistivität
einer Formation dadurch erhöhen,
daß mehr
Messungen geliefert werden, von denen jede unterschiedliche Antworten
auf unterschiedliche Formationsmodelle haben kann.
-
Einige
Ausführungsformen
der Erfindung schaffen Anordnungen zum Messen der Resistivität mit einem
modularen Aufbau. Der modulare Aufbau erleichtert den Aufbau unterschiedlicher
Konfigurationen von Werkzeugen für
verschiedene Meßanforderungen.
Beispielsweise können
mehr Untersuchungstiefen (depth of investigation, DOI) dadurch erhalten
werden, daß die
Anzahl von Sender/Empfänger-Kombinationen
erhöht
wird, z.B. in einer Ausführungsform
mit vier Sendern und einem Empfänger,
wodurch vier Sender-Empfänger-Anordnungen gebildet
werden.
-
Einige
Ausführungsformen
können
Antennen aufweisen, die als Sendeempfänger, d.h. als Sender und als
Empfänger,
verwendbar sind. Hierdurch wird die Flexibilität in Bezug auf die Konfiguration
eines Werkzeugs zur Verwendung im Bohrloch erhöht. In dieser Ausführungsform
kann bei gleicher Anzahl von Modulen eine größere Anzahl von Sender/Empfänger-Kombinationen
erzielt werden. Ferner kann eine Symmetrisierung gerichteter Messungen
erreicht werden, ohne, wie in US 2003/0085707 A1 beschrieben, die
Länge des
Werkzeugs zu vergrößern.
-
In
einigen Ausführungsformen
betrifft die Erfindung Werkzeuge mit einem Sendermodul oder einer
Senderunteranordnung, das bzw. die in großer Entfernung zum Empfänger angeordnet
ist, beispielsweise größer als
90 Fuß,
entsprechend etwa 27,5 m, um eine selektive Empfindlichkeit in Bezug auf
die Reservoirkomplexität
zu ermöglichen.
Hierbei kann ein unabhängig
stromversorgtes Sendermodul, oder eine Senderuntereinheit, außerhalb
und gegebenenfalls weit weg von einer gewöhnlichen Bohrlochbodenanordnung
angeordnet sein.
-
Einige
Ausführungsformen
betreffen eine Anordnung eines Senders am, im oder sehr nahe beim
Bohrkopf zum Vorschauen. Hierbei können System- und Datenkommunikationsfähigkeiten
vorgesehen sein, die unabhängig
stromversorgt sind.
-
Es
kann vorgesehen sein, daß wenigstens ein
Modul in einem separaten Bohrloch angeordnet ist.
-
Einige
Ausführungsformen
der Erfindung betreffen Verfahren zum Beurteilen der Resistivität einer
Formation unter Verwendung von Meßfrequenzen, die auf die erwartete
Formation zugeschnitten sind. Der Frequenzbereich kann beispielsweise
bis zu 200 kHz betragen.
-
Einige
Ausführungsformen
der Erfindung betreffen eine Kombination von Modulen mit bestehenden
LWD-basierten Anordnungen zum Messen der Resistivität.
-
Einige
Ausführungsformen
der Erfindung betreffen Spulen, die mehrere Windungen aufweisen, um
die Verwendung derselben Antenne für einen weiten Bereich von
Frequenzen zu ermöglichen. Hierbei
können
die Windungen parallel- oder
in Reihe geschaltet sein.
-
Einige
Ausführungsformen
betreffen eine Erweiterung der Amplitudenmessung auf Phase, relative
Phase und Amplitude sowie Phasenverschiebung und Dämpfung (Ausbreitung),
wofür ein
Modul oder eine Unteranordnung zwei Empfängerantennen mit verhältnismäßig großem Abstand
in der Größenordnung
von 10 Fuß,
entsprechend etwa 3 m, erfordern.
-
Einige
Ausführungsformen
betreffen eine Implementierung gerichteter Antennen, die gemeinsam oder
eng beieinander angeordnet sind, mit oder ohne metallische Abschirmungen.
-
Weitere
Ausgestaltungen der Erfindung sind der nachfolgenden Beschreibung
und den Ansprüchen
zu entnehmen.
-
1 zeigt
einen bekannten Bohrturm mit einem Bohrstrang, der mit einer Ausführungsform
der Erfindung verwendbar ist.
-
2, 3 zeigen
jeweils eine Anordnung zum Messen der Resistivität.
-
4 zeigt
Beispiele der Untersuchungstiefe für eine Amplitudenmessung mit
10 kHz, die unter verschiedenen Abständen zwischen Sender und Empfänger erhalten
worden ist.
-
5, 6 zeigen
jeweils weitere Ausführungsformen
einer Anordnung zum Messen der Resistivität.
-
7A, 7B zeigen
Amplitudenantworten bekannter Anordnungen zum Messen der Resistivität.
-
7C, 7D zeigen
Amplitudenantworten erfindungsgemäßer Anordnungen zum Messen der
Resistivität.
-
8 illustriert
ein Sequenzverfahren.
-
9 zeigt
eine weitere Ausführungsform
einer Anordnung zum Messen der Resistivität.
-
10 illustriert
ein Antennenmodul.
-
11A bis 11F zeigen
verschiedene Messungen mit Resistivitätskontrast für eine ebene Grenze.
-
Nachfolgend
wird zunächst
der modulare Aufbau beschrieben.
-
Eine
Anordnung zum Messen der Resistivität ist hier eine Konfiguration
mit zumindest einem Empfängermodul
und zumindest einem Sendermodul, die an verschiedenen Stellen an
einem Bohrstrang befestigt sind. Der modulare Aufbau ermöglicht,
daß Sender-
und Empfängerantennen
an verschiedenen Stellen in einer Bohrlochbodenanordnung oder an Stellen
im Bohrstrang oberhalb der Bohrlochbodenanordnung angeordnet werden
können.
Beispielsweise zeigt 2 eine Anordnung mit vier Sendermodulen 21, 22, 23, 24 und
einem Empfängermodul 25,
die zusammen mit anderen LWD- oder MWD-Werkzeugen 27, 28, 29, 30 in
einer Bohrlochbodenanordnung angeordnet sind. Durch Einsetzen von
Sender- und/oder
Empfängermodulen
an verschiedenen Stellen einer üblichen
Bohrlochbodenanordnung, wie in 2 dargestellt,
oder einem Bohrstrang, können bestimmte
Tiefen für
eine Untersuchung implementiert werden, um den Inversionsprozeß für das Formationsmodell
zu optimieren, der solche "tiefen" Resistivitätsmessungen
verwendet. Beispielsweise kann das Sendermodul 21 etwa
90 bis 100 Fuß,
entsprechend etwa 27,5 bis 30,5 m, vom Empfängermodul 25 beabstandet
sein. Zudem kann zumindest ein Modul in einem benachbarten Bohrloch
angeordnet werden, um eine Anordnung mit großem Abstand zu schaffen.
-
Aus
der vorgenannten US-Patentanmeldung Nr. 10/707985 ist eine "ultratiefe" Anordnung zum "ultra-tiefen" Messen der Resistivität bekannt,
die Sender- und
Empfängermodule
umfassen kann. Diese Anmeldung beschreibt das Verhältnis zwischen
der Tiefe der Untersuchung (depth of investigation, DOI) und dem
Abstand zwischen einer Senderantenne und einer entsprechenden Empfängerantenne,
wobei die Beziehung derart ist, daß größere Abstände zu einer entsprechenden
Erhöhung
der DOI führen. Die
Erfinder haben erkannt, daß diese
Beziehung stimmt, wobei jedoch eine Vergrößerung des Abstands die Fähigkeit
für einen
Empfänger,
Signale von einem Sender aufzunehmen und zu koppeln, erschwert wird.
In Ausführungsformen
kann eine tri-axiale (dreiaxiale) Antenne in einem Sender- oder
Empfängermodul
verwendet werden, wobei ein derartiges Modul drei Antennen aufweist,
deren magnetische Momente in drei verschiedene Richtungen zeigen. Durch
die dreiaxiale Antenne wird sichergestellt, daß zumindest einige der transversalen
Komponenten der dreiaxialen Antenne eine wesentliche Kopplung mit
der transversalen Komponente eines entsprechenden Senders oder Empfängers bilden
können. Die
Verwendung eines Sendeempfängers
oder Empfängers
mit einer dreiaxialen Antenne ist vorteilhaft, weil es schwierig
ist, beim Zusammenbau des Bohrstrangs sicherzustellen, daß ein Sender
mit einer einzigen Antenne mit einem Empfänger mit einer einzigen Antenne
ausgerichtet ist, wobei sich die Schwierigkeit mit steigendem Abstand
vergrößert. Bei
einem Sendeempfänger
oder Empfänger
mit einer dreiaxialen Antenne gibt es hingegen immer eine Komponente,
die im wesentlichen mit dem magnetischen Moment eines entsprechenden
Empfängers
oder Sendeempfängers
in der Anordnung ausgerichtet ist. Zudem ermöglichen dreiaxiale Antennen
die Bestimmung von Eigenschaften der Formation wie etwa Neigungswinkel,
Anisotropie, Schulterschichteffekte usw.
-
4 illustriert
Beispiele der Untersuchungstiefe (depth of investigation, DOI) für eine 10 kHz-Amplitudenmessung
mit Sender-Empfänger-Entfernungen
von 10, 30, 60 und 90 Fuß,
entsprechend etwa 3 m, 9,1 m, 18,2 m und 27,3 m, in Anwesenheit
einer Grenze mit einem Resistivitätskontrast von 1 bis 10 Ohm.
Es wird angenommen, daß der
Bohrstrang und damit die Anordnung zum Messen der Resistivität parallel
zur Grenze und unter verschiedenen Entfernungen zur Grenze beabstandet
ist. Wie in 4 dargestellt, ist die Anordnung
mit 10 Fuß,
entsprechend etwa 3 m, Abstand in Bezug auf die Grenze nicht sehr
empfindlich. In der Umgebung der Grenze treten nur geringe Größenänderungen
auf. Die Anordnung mit 30 Fuß,
entsprechend etwa 9,1 m, ist empfindlicher und zeigt einen deutlichen Übergang
an der Grenze. Die Anordnung mit 60 Fuß, entsprechend etwa 18,2 m,
ist noch empfindlicher und zeigt einen sehr deutlichen Übergang
der Resistivität
im Bereich um die Grenze. Bei diesem Abstand zwischen Sender und
Empfänger
beginnt die Änderung
der Signalgröße in einer
Entfernung von etwa 20 bis 40 Fuß, entsprechend etwa 6 bis
12 m, von der Grenze. Bei der Anordnung mit 90 Fuß, entsprechend
etwa 27,3 m oder rund 27,5 m, ist die Änderung der Signalgröße sogar
noch stärker.
Ersichtlich ermöglicht
die Kombination verschiedener DOIs Differenzierungen geologischer
Formationen bei verschiedenen radialen Abständen. Der modulare Aufbau macht
eine Konfiguration des Werkzeugs für verschiedene Abstände in der
Anordnung einfach. Ferner erhöht
die Verwendung einer oder mehrerer dreiaxialer Antennen als Sender
und/oder Empfänger
den erreichbaren Abstand, wodurch eine entsprechende Erhöhung der
DOI geschaffen wird.
-
Nachfolgend
wird die Verwendung modularer Untereinheiten als Sendeempfänger beschrieben.
-
Einige
Ausführungsformen
betreffen Anordnungen zum Messen der Resistivität mit Sendeempfänger-Antennen.
Diese Antennen sind nicht als getrennte Sender oder Empfänger ausgestaltet.
Stattdessen kann dieselbe Antenne sowohl als Sender als auch als
Empfänger
wirken. Diese Verbesserung ist nicht nur ökonomisch vorteilhaft, sondern
ermöglicht darüber hinaus
eine größere DOI
für die
gleiche Anzahl von Modulen oder Untereinheiten, wie es in 3 illustriert
ist.
-
Das
in 3 illustrierte zusammengebaute Werkzeug umfaßt drei
Module 41, 42, 43, die zwei Anordnungen
mit Abstand D bzw. D × 2
bilden. Da die Antennen der Module 41 und 43 hier
als Sender oder als Empfänger
arbeiten können,
ist in dieser Konfiguration zudem eine dritte Anordnung mit einem
Abstand D × 3
verfügbar.
Zudem können
mit den Sendeempfänger-Antennen gerichtete
Messungen durchgeführt
werden, ohne die Notwendigkeit, daß sowohl Sender als auch Empfänger zu
einem gemeinsamen Bohrlochwerkzeug gehören. Beispielsweise kann zuerst
ein Satz symmetrisierter Messungen mit der Antenne 41 als
Sender und der Antenne 43 als Empfänger erhalten werden, und anschließend mit
der Antenne 43 als Sender und der Antenne 41 als
Empfänger.
-
Nachfolgend
wird die Verwendung entfernter Unteranordnungen als Sende/Sendeempfänger beschrieben.
-
Einige
Ausführungsformen
betreffen Werkzeuge, bei denen Unteranordnungen mit Antennen weit
von anderen Werkzeugen, beispielsweise den Empfängern oder Sendern, der Bohrlochbodenanordnung
angeordnet sind. Bohrlöcher
weisen häufig Krümmungen
und Biegungen auf, die die praktikable Länge einer Bohrlochbodenanordnung
beschränken. Übliche Werkzeuge
zum Messen der Resistivität
können
daher Sender und Empfänger
nicht weiter voneinander beabstandet haben, als die praktikable
Längenbegrenzung
der Bohrlochbodenanordnung, die etwa 150 Fuß, entsprechend etwa 45,5 m,
beträgt. Derartige
Werkzeuge können
die DOI, die erforderlich ist, wenn ein Bohrlochweg in einem Reservoir verläuft, das
eine Dicke aufweist, die die größtmögliche praktikable
Länge einer
standardmäßigen Bohrwerkzeuganordnung überschreitet,
nicht liefern.
-
5 illustriert
eine weitere Ausführungsform
einer Anordnung zum Messen der Resistivität. Die dargestellte Anordnung
umfaßt
eine bekannte UDR 51 in der Bohrlochbodenanordnung. Die
UDR 51 umfaßt
drei Antennen 52, 53, 54, die Sender-, Empfänger- oder
Sendeempfänger-Antennen
sein können.
Weiter oben im Bohrstrang umfaßt
die Anordnung auch ein entferntes Modul 55, das einen Sender,
einen Empfänger
oder einen Sendeempfänger
umfaßt.
Die Antenne im entfernten Modul 55 kann mit einer der Antennen 52, 53, 54 verwendet werden,
um eine Anordnung mit einem großen
Abstand zu bilden. Durch Verwenden eines entfernten Moduls 55 zusammen
mit anderen üblichen
Werkzeugen zum Messen der Resistivität in der Bohrlochbodenanordnung
können
die Abstände
zwischen Sendern und Empfängern,
d.h. der Anordnungsabstand, auf eine beliebige gewünschte Entfernung
eingestellt werden. Das entfernte Modul 55 kann unabhängig stromversorgt
sein. Ferner kann das entfernte Modul 55 beispielsweise
durch drahtlose Telemetrie betrieben werden. Es kann vorgesehen
sein, daß zwischen
dem entfernten Modul 55 und wenigstens einer der Antennen 52, 53, 54 wenigstens
eine Schwerstange 63 angeordnet ist.
-
Der
Ort des entfernten Moduls 55 kann so gewählt sein,
daß er
größenordnungsmäßig der
Dicke des Reservoirs entspricht, oder diese übersteigt. Mit einem Anordnungsabstand
in der Größenordnung
der Dicke des Reservoirs, oder einem größeren Anordnungsabstand, sind
bestimmte Vorteile verbunden, die üblichen Werkzeugen zum Messen
der Resistivität
sonst verwährt
sind.
-
Beispielsweise
illustrieren 7C, 7D, daß die Amplitudenantworten
einer langen Anordnung, bei der der Abstand größenordnungsmäßig der Schichtdicke
entspricht und hier etwa 130 Fuß,
entsprechend etwa 39,5 m, beträgt,
viel einfacher und klarer zeigen, wo die Schichtgrenzen sind. Die
Antworten dieser extralangen Anordnung sind insbesondere bei niedrigen
Frequenzen unempfindlich in Bezug auf die innere Komplexität des Reservoirs.
Im Gegensatz hierzu sind die in 7A, 7B dargestellten
Amplitudenantworten üblicher
bekannter Anordnungen zum Messen der Resistivität, bei denen der Abstand kleiner
als die Schichtdicke, hier 130 Fuß, entsprechend etwa 39,5 m,
ist, empfindlicher in Bezug auf Änderungen
der Resistivität
in der Schicht und weniger empfindlich in Bezug auf Schichtgrenzen.
Die Ergebnisse der 7A bis 7D zeigen, daß Sensorabstände (Anordnungsabstände) und
Betriebsfrequenzen basierend auf den Eigenschaften des Reservoirs,
das gebohrt wird, beispielsweise auf der erwarteten Schichtdicke
oder dem Verhältnis
zwischen der Resistivität
der untersten Reservoirschicht und der Resistivität des Huts
und des Reservoirbodens, vorteilhaft auswählbar sind.
-
Nachfolgend
wird das Vorschauen mit Unteranordnungen am Bohrkopf beschrieben.
-
Einige
Ausführungsformen
betreffen Werkzeuge zum Messen der Resistivität, die zum Vorschauen geeignet
sind. Erfindungsgemäß kann eine Unteranordnung
auf ähnliche
Weise, wie es in
US 6 057 784 beschrieben
ist, in der Nähe
des Bohrkopfs angeordnet werden. Zudem kann eine Antenne an einem steuerbaren
Drehwerkzeug oder direkt in einem Bohrkopf angeordnet werden. Durch
Anordnen eines Sendeempfängers
am Bohrkopf wird der Meßpunkt für die Resistivität, der in
etwa in der Mitte des Abstandes zwischen jedem Sender/Empfänger-Paar genommen
wird, näher
an den Bohrkopf geschoben, so daß während des Bohrens eine kürzere Reaktionszeit
ermöglicht
wird. Hierdurch kann schneller eine Echtzeitmaßnahme getroffen werden, um
das Bohrloch basierend auf geologischen Eigenschaften oder Ereignissen
zu setzen. Zudem ist ein Vorschauen des Bohrkopfs auch durch Verwenden
des Antwortschwanzes, der sich über
ein Resistivitätssensorpaar
hinaus erstreckt, des Werkzeuges möglich.
-
Das
in 6 dargestellte Werkzeug 70 zum Messen
der Resistivität
umfaßt
einen Bohrkopf 14 an einem Ende eines Bohrstrangs. Eine
Antenne 73, die eine Sender- oder eine Empfängerantenne
sein kann, ist am Bohrstrang benachbart zum Bohrkopf 14 angeordnet.
Zudem umfaßt
die dargestellte Anordnung eine UDR 51 mit drei Sendeempfänger-Modulen 52, 53, 54,
die jeweils als Empfänger
oder als Sender wirken können.
Anstelle der drei in diesem Beispiel dargestellten Module können auch
mehr oder weniger Module verwendet werden. Ferner können anstelle
der Sendeempfänger-Module
Empfänger-
oder Sendermodule verwendet werden. Es kann vorgesehen sein, daß die Antenne 73 eine
Komponente des Bohrkopfs 14 ist.
-
Die
Antenne 73 in der Nähe
des Bohrkopfs 14 weist ein magnetisches Moment auf, das
nicht longitudinal ist, d.h. das magnetische Moment der Antenne 73 befindet
sich nicht in einer Richtung parallel zur Achse des Bohrstrangs.
Das nicht longitudinale magnetische Moment der Antenne 73 stellt
sicher, daß die
Antenne 73 eine Komponente eines magnetischen Moments in
der transversalen Richtung aufweist, d.h. in der Richtung senkrecht
zur Achse des Bohrstrangs. Zudem umfaßt wenigstens eines der Sendeempfänger-Module,
beispielsweise 52, 53, 54, eine dreiaxiale
Antenne, bei der drei Antennen magnetische Momente in drei verschiedenen
Richtungen aufweisen. Gegebenenfalls weisen die drei Antennen magnetische
Momente in drei zueinander senkrechten Richtungen auf. Das Modul
mit der dreiaxialen Antenne stellt sicher, daß zumindest einige der transversalen
Komponenten der dreiaxialen Antenne eine ausreichende Kopplung mit
der transversalen Komponente der dem Bohrkopf 14 benachbarten
Antenne 73 bilden können.
Die Antenne 73 kann ein Sender, ein Empfänger oder
ein Sendeempfänger
sein. Vorzugsweise ist die Antenne 73 ein Sender, da ein Empfänger infolge
Vibration und Erschütterung
oder eines gegebenenfalls vorhandenen steuerbaren Drehwerkzeugs
hoher Leistung mehr oder stärkeren elektrischen
Lärm aufnehmen
könnte.
Hierdurch kann die Bohrmotoranordnung 16, die angetriebene Steuerkomponenten
aufweist, eine Empfänger-Antenne
stören.
-
Nachfolgend
wird die Mehrfrequenzmessung beschrieben.
-
Einige
Ausführungsformen
betreffen Werkzeuge und Verfahren, die mehrere Frequenzen zum Messen
der Resistivität
verwenden. Hierbei können Frequenzen
ausgewählt
werden, um das Frequenzspektrum wirksamer abzudecken, damit die
Genauigkeit der Inversion und die Flexibilität von tiefen Resistivitätsmessungen
verbessert werden. Beispielsweise können Messungen mit einer Verteilung
von drei oder mehr Frequenzen pro Dekade erfaßt werden. Die Frequenzen können eingestellt
oder automatisch ausgewählt
werden, entweder vor dem Bohren oder während des Bohrens, um eine
optimale Inversion zu schaffen. Eine Kombination des Sender/Empfänger-Abstands
mit der Frequenz ist bei der Bestimmung äußerer Reservoirgrenzen mit
komplexen inneren Schichten zweckmäßig. Eine Kombination des Abstands
mit der Frequenz wird vorzugsweise gewählt, um die folgenden Gleichungen
für eine größtmögliche Empfindlichkeit
zu berücksichtigen.
-
Der
Ausbreitungskoeffizient k wird hier als k2 = εμω2 + iσμω definiert,
wobei ε die
elektromagnetische Dieelektrizitätskonstante, μ die elektromagnetische
Permeabilität, σ die Leitfähigkeit
und ω die Kreisfrequenz
ist. Gewünscht
ist |k|·L ∊ [0,1;10],
wobei L den Sender/Empfänder-Abstand
bezeichnet. Die Frequenzen werden vorzugsweise so gewählt, daß sie diesem
Kriterium entsprechen.
-
Die
Mehrfrequenzmessungen können
unter Verwendung einer beliebigen bekannten Implementierung effizient
durchgeführt
werden. Beispielsweise zeigt 8 eine Resistivitätsmeßsequenz
für eine Mehrfrequenzmessung.
Im in 8 illustrierten Schema wird angenommen, daß alle gesendeten
Impulse (TX) eine kontrollierte Amplitude aufweisen. Ferner ist
klar, daß in
der in 8 illustrierten Implementierung ein einzelner
Impuls so implementiert sein kann, daß er zwei oder mehr Frequenzen
trägt. Signalmessungen
können
durch Messen der tatsächlichen
Spannungen, wie sie von den Empfängern
erfaßt
werden, durchgeführt
werden. Alternativ hierzu können
die Signale als Differenzsignale zwischen Paaren von Impulsen verschiedener
Frequenzen gemessen werden.
-
Nachfolgend
wird die Kombination von Unteranordnungen mit bestehenden LWD-Werkzeugen beschrieben.
-
Einige
Ausführungsformen
betreffen Anordnungen zum Messen der Resistivität mit entfernten Unteranordnungen,
wie vorstehend beschrieben, mit anderen üblichen Werkzeugen zum Messen
der Resistivität.
Beispielsweise illustriert 9 ein Werkzeug
mit zwei entfernten Sender-Modulen 55A, 55B oder
-Unteranordnungen, sowie ein übliches LWD-Werkzeug
zum Messen der Resistivität,
das als Empfänger
für die
entfernten Sender-Module 55A, 55B dienen kann,
um Anordnungen zum Messen der Resistivität zu schaffen, deren Abstände viel
größer sind,
als diejenigen, die mit üblichen
Anordnungen zum Messen der Resistivität erreichbar sind. Hierbei ist
ein beliebiges übliches
Werkzeug zum Messen der Resistivität mit einer Antenne oder mehreren
Antennen zum Empfangen von Resistivitätssignalen wie hier beschrieben
in Kombination mit entfernten Unteranordnungen, die als Sender arbeiten,
verwendbar. Die Option, Sender-Module in Kombination mit einem bestehenden "oberflächlich" messenden LWD-Werkzeug
unter Verwendung der Resistivitätsantenne
davon als "tief" messende Resistivitäts-Empfänger zu
betreiben, ermöglicht
die Rationalisierung von Aktivposten sowie integrierte Meßfähigkeiten.
-
Nachfolgend
werden Antennen mit mehreren Windungen beschrieben.
-
Einige
Ausführungsformen
betreffen Antennen, die in einem weiten Frequenzbereich effizient verwendbar
sind. Wenn eine Antenne verwendet wird, um ein Resistivitätssignal
bei einer bestimmten Frequenz zu übertragen, arbeitet die Antenne
am wirksamsten, wenn die Frequenz unterhalb der Selbstresonanzfrequenz
der Antenne ist. Daher kann, wenn eine bestimmte Antenne in einem
weiten Frequenzbereich eingesetzt wird, die Antenne in bestimmten
Frequenz bereichen nicht effizient arbeiten. Beispielsweise sollte
zum Übertragen
bei der höchsten
Frequenz die Anzahl von Windungen in der Antenne niedrig genug sein,
um unterhalb der Seibstresonanz der Spule zu sein. Andererseits
sollte für
eine optimale Übertragung
bei niedrigeren Frequenzen die Anzahl von Windungen erhöht sein.
Daher weisen übliche
Antennen häufig
eine Anzahl von Windungen auf, die einen Kompromiß für den beabsichtigten
Betriebsfrequenzbereich darstellen.
-
Eine
Antenne kann dabei mehrere Lagen von Windungen aufweisen, wobei
jede der Lagen entweder für
eine hohe Frequenz parallel oder für eine niedrigere Frequenz
in Reihe verdrahtet ist, um die Impedanzlast der Antenne wirksam
zu balancieren, wenn sie mit einer Gleichspannung betrieben wird.
Ein Umschalten zwischen reihen- und parallelgeschalteten Konfigurationen
kann elektronisch gesteuert werden.
-
In 10 ist
eine Ausführungsform
einer derartigen Antenne dargestellt. Spulenlagen 101A bis 101C sind
hier entweder in Reihe geschaltet, um die Anzahl von Windungen bei
der Übertragung
bei niedrigen Frequenzen, beispielsweise im Bereich um ein kHz herum,
zu maximieren, oder sind für
einen höheren
Frequenzbereich, beispielsweise 100 kHz, parallel geschaltet. Die
Spulenlagen 101A bis 101C sind um einen Kern 102 gewickelt.
Gegebenenfalls sind mehrere Lagen von Spulen oder Windungen vorgesehen,
um eine genauere Abstimmung der Leistungsfähigkeit der Antenne zu ermöglichen.
-
Nachfolgend
wird die Erweiterung auf andere Techniken zum Messen der Resistivität beschrieben.
-
Übliche tiefe
Messungen der Resistivität,
wie sie beispielsweise in
US
6 188 222 beschrieben sind, basieren auf Induktionsmechanismen
und messen Signalamplituden, nicht jedoch Phasen, Phasenverschiebungen
oder Dämpfungen.
Einige Ausführungsformen
der Erfindung betreffen tiefe Resistivitätsmessungen basierend auf Ausbreitungsmechanismen und
messen Phasenverschiebungen und Dämpfungen, d.h. Differenzmessungen,
durch Einführen
einer zusätzlichen
Empfänger-Antenne
mit einem Abstand zwischen dem Empfängerpaar in der Größenordnung
von 5 bis 10 Fuß,
entsprechend etwa 1,5 bis 3 m, was erheblich länger ist, als der Abstand in
einem üblichen
Ausbreitungswerkzeug, der normalerweise auf weniger als 1 Fuß, entsprechend
etwa 0,3 m, beschränkt
ist. Der größere Abstand
zwischen dem Empfängerpaar
ist wegen der niedrigeren Frequenzen, die für tiefe elektromagnetische
Messungen verwendet werden und beispielsweise 1 bis 200 kHz betragen,
wünschenswert.
Ein Abstand zwischen den Empfängerpaaren
in der Größenordnung
von 5 bis 10 Fuß,
entsprechend etwa 1,5 bis 3 m, würde
sicherstellen, daß die
kleinste meßbare
Phasenverschiebung im Bereich von etwa 0,1 Grad bleibt.
-
Zusätzlich zur
Verwendung eines Paars von Empfängern
können
Differenzmessungen in Phase und Amplitude, d.h. Phasenverschiebungen
und Dämpfungen,
mit einem geeigneten Impulsschema, beispielsweise dem in 8 dargestellten,
ebenfalls durchgeführt
werden. Das in 8 dargestellte Schema kann einen
oder gegebenenfalls mehrere der übertragenen
Impulse bei einer bestimmten Frequenz als Zeitreferenz verwenden.
Unter der Annahme einer konstanten Phasenreferenz, oder Zeitreferenz,
zwischen Impulsen im Impulszug, wobei diese Zeitdifferenz auch gemessen
und beispielsweise über
drahtlose Telemetrie an den Empfänger
kommuniziert werden kann, kann die Phasenreferenz, oder Zeitdifferenz,
für die
empfangenen Impulszüge in
Bezug auf den Referenzimpuls bestimmt werden.
-
Dieselbe
Technik, d.h. Verwenden der Amplitude eines Referenzimpulses für einen
Vergleich, kann auch auf das Amplitudenverhältnis zwischen jedem Impuls
im Impulszug und den Referenzimpuls angewendet werden. In diesem
Fall kann das Amplitudenverhältnis
am Sender konstant gehalten oder gemessen werden. Diese differenzbasierte
Technik in Bezug auf Impulsankunftszeit und Amplitudenverhältnis verringert
die Abhängigkeit
der Messungen von einer genauen Luftkalibrierung, wie sie für die Amplitudenmessungen
erforderlich ist.
-
11A bis 11F zeigen
beispielhaft verschiedene Messungen für eine ebene Grenze mit einem
Resistivitätskontrast
von 1 und 100 Ohm unter Verwendung eines Werkzeugs mit einem Sender/Empfänger-Abstand
von 70 Fuß,
entsprechend etwa 21,3 m. Das Werkzeug weist Sender- und Empfänger-Antennen auf, die
longitudinale magnetische Momente aufweisen, d.h. magnetische Momente
in einer Richtung, die parallel zur Längsachse des Werkzeugs verläuft.
-
11A und 11B zeigen
Amplitudenmessungen bzw. relative Amplitudenmessungen bei verschiedenen
Frequenzen. In 11B sind die relativen Amplitudenmessungen
in Bezug auf die Amplitudenmessungen bei 2 kHz dargestellt. 11C und 11D zeigen
Phasenmessungen bzw. relative Phasenmessungen bei verschiedenen
Frequenzen. In 11D sind die relativen Phasenmessungen
in Bezug auf die Phasenmessungen bei 2 kHz dargestellt.
-
11E und 11F zeigen
Phasenverschiebungsmessungen bzw. Dämpfungen bei verschiedenen
Frequenzen, gemessen mit einem Paar von Empfängern mit einem Abstand von
8 Fuß,
entsprechend etwa 2,5 m. Mit einem derartigen Abstand können erhebliche
Variationen in der Phasenverschiebung und der Dämpfung einfach beobachtet werden. Beide
Messungen liefern einen weiteren Satz von Messungen mit verschiedenen
Empfindlichkeiten, wodurch es möglich
wird, mehr unabhängige
Messungen während
des Inversionsverfahrens zu benutzen.
-
Einige
Ausführungsformen
betreffen das sogenannte Geosteuern. Ein erfindungsgemäßes Verfahren
zum Geosteuern kann eine der vorstehend beschriebenen Anordnungen
oder Werkzeuge zum Messen der Resistivität und/oder ein vorstehend beschriebenes
Verfahren zum Messen verwenden, beispielsweise Mehrfrequenzmessungen,
Verwendung eines Pulsschemas, usw.
-
Alle
Messungen mit den vorbeschriebenen Ausführungsformen der Erfindung
können
auf gerichtete Messungen übertragen
werden. Gerichtete Messungen ermöglichen
eine erweiterte Empfindlichkeit für Grenzen und verbessern den
Inversionsprozeß entsprechend.
Es kann vorgesehen sein, daß die
Antenne oder die Antennen einen transversalen magnetischen Dipol
kombiniert mit einer üblichen
axialen Antenne aufweisen, um beide Messungen von derselben Antenne
zu liefern. In einer dreiaxialen Antenne kann wie vorstehend beschrieben
ein Abschnitt mit der Achse einer Bohrlochbodenanordnung ausgerichtet
sein, während
die anderen beiden Abschnitte mit Winkeln relativ hierzu angeordnet
sind. Zudem können übliche Abschirmungen
mit Ausführungsformen
der Erfindung nach Bedarf implementiert werden. Die Antennen und
gegebenenfalls die zugehörige
Elektronik der erfindungsgemäßen Ausführungsformen
können
unter Verwendung einer der vielen bekannten Antennenentwurfs- und
Verpackungsverfahren implementiert werden. Beispielsweise kann die
in
US 6 188 222 beschriebene
Datenerfassungsvorrichtung verwendet werden, um die Erfindung zu implementieren.
-
Die
Erfindung ist nicht auf das rein beispielhaft genannte Werkzeug
zum Datenerfassen beim Bohren (logging-while-drilling, LWD) oder
auf eine bestimmte Art des Bewegens im Bohrloch beschränkt. Ein
erfindungsgemäßes Werkzeug
kann daher beispielsweise auch beim Datenerfassen beim Bewegen (logging
while tripping), beim Bohren mit einem Bohrgestänge von der Rolle (coil drilling),
beim Datenerfassen durch den Bohrkopf, beim Einlagebohren, beim
Verrohrungsbohren, usw. verwendet werden.