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Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Begrenzung des Wicklungsstroms einer Generator-Elektromotor-Kombination, insbesondere eines elektromagnetischen Drehmomentwandlers oder elektromagnetischen Getriebes, zur Verwendung beispielsweise in einem Kraftfahrzeug mit Hybridantriebsstruktur, nach dem Oberbegriff der Ansprüche 1 und 8.
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Es sind bereits elektromagnetische Getriebe bzw. Drehmoment-Wandler zur Verwendung in einem Kraftfahrzeug bekannt. So offenbart beispielsweise die
DE 44 08 719 C1 eine Generator- Elektromotor-Kombination, die als elektromagnetischer Drehmoment-Wandler oder elektromagnetisches Getriebe mit großer Spreizung beispielsweise in einem Kraftfahrzeug mit Hybridantriebsstruktur verwendbar ist. Dabei weist die Generator-Elektromotor-Kombination ein Gehäuse auf, in dem der Rotor und der Stator sowohl des Generators als auch des Elektromotors angeordnet sind, sowie einen an einer Eingangswelle befestigen hohlzylindrischen Generator-Rotor und einen an einer Ausgangswelle befestigten hohlzylindrischen Motor-Rotor, wobei die Rotoren axial nebeneinander liegen und an ihrer Innenseite in Umfangsrichtung verteilt Permanent-Magnete mit wechselnder Polarität vorgesehen sind. Zudem ist ein axial verschiebbar angeordneter hohlzylindrischer Stator mit wenigstens einer Kurzschlusswicklung vorgesehen, die abhängig von der Stellung der Permanent-Magnete der beiden Rotoren zueinander geschaltet wird. Mit Hilfe von Magnetfeldsensoren zwischen den Permanent-Magneten wird die Polarität sich gegenüberliegender Permanent-Magnete ermittelt und in Abhängigkeit von den Sensorsignalen die Kurzschlussleitung geschlossen oder geöffnet. Auf diese Weise lässt sich die Drehrichtung der Ausgangswelle einstellen, während die Positionierung der Kurzschlusswicklung unter den Permanent-Magneten des Motor- oder Generator-Rotors die Drehzahl und das Abtriebsmoment der Ausgangswelle festlegt. Die Schaltung der Kurzschlusswicklung erfolgt dabei mit Hilfe von steuerbaren Halbleiterelementen, beispielsweise mittels bipolarer Transistoren. Da die verwendeten Halbleiterelemente je nach spezifischer Ausführung jedoch nur für eine Dauerstrombelastung in einer vom Halbleiterhersteller vorgegebenen Höhe ausgelegt sind, besteht insbesondere bei hohen eingangsseitig in die Generator-Elektromotor-Kombination eingekoppelten Leistungen die Gefahr einer Zerstörung der Leistungselektronik aufgrund der auftretenden Stromhöhe in der Kurzschlusswicklung.
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Der Erfindung liegt daher das technische Problem zugrunde, eine Generator-Elektromotor-Kombination dahingehend zu verbessern, dass sich der Wicklungsstrom während des Betriebs auf einen für die Leistungselektronik unschädlichen Bereich begrenzen lässt.
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Die Lösung des technischen Problems ergibt sich erfindungsgemäß durch die Gegenstände der Ansprüche 1 und 8. Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen.
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Der Erfindung liegt dabei die Erkenntnis zugrunde, dass mit Hilfe eines Regelkreises der Stromfluss in der Statorwicklung, der sich unter den aktuellen Bedingungen bei deren unveränderter Beibehaltung zumindest theoretisch einstellen würde, zunächst anhand von vorab ermittelten Eingangsgrößen abgeschätzt werden kann, so dass durch Vergleich mit einem maximal zulässigen Grenzwert rechtzeitig Maßnahmen zur Vermeidung eines Überschreitens des maximal zulässigen Stromwerts eingeleitet werden können, noch bevor der abgeschätzte Stromfluss tatsächlich eintritt. Dies wird erfindungsgemäß gelöst, indem eine Vorrichtung und ein Verfahren zur Begrenzung des Wicklungsstroms einer Generator-Elektromotor-Kombination vorgeschlagen wird, umfassend mindestens einen antriebsseitigen Rotor, mindestens einen Stator, an dem mindestens eine Wicklung vorgesehen ist und dessen Position zur Veränderung einer aktiven Leiterlänge List veränderbar ist, mindestens einen abtriebsseitigen Rotor und mindestens eine Recheneinheit, wobei durch Rotation des antriebsseitigen Rotors ein Strom I in der mindestens einen Wicklung induzierbar ist, der abtriebsseitige Rotor durch den Strom I in Rotation versetzbar ist und durch Veränderung der Statorposition ein Übersetzungsverhältnis zwischen antriebsseitigem und abtriebsseitigem Rotor einstellbar ist, die Recheneinheit aus einer Mehrzahl von geeigneten Eingangsgrößen einen in der Wicklung zu erwartenden Strom IStrang abschätzt, mit einem maximal zulässigen Wicklungsstrom Imax vergleicht und bei Erreichen und/oder Überschreiten des maximal zulässigen Wicklungsstroms Imax durch den zu erwartenden Strom IStrang eine maximal zulässige aktive Leiterlänge Lmax so festlegt, dass der zu erwartende Strom IStrang den maximal zulässigen Strom Imax nicht übersteigt. Die so ermittelte maximal zulässige aktive Leiterlänge Lmax kann dann verwendet werden, um die Eintauchtiefe des Stators in den antriebsseitigen Rotor nicht so groß werden zu lassen, dass ein Überschreiten des maximal zulässigen Wicklungsstroms Imax eintritt, bzw. ggf. auch, um eine bereits vorhandene Eintauchtiefe nachträglich zu reduzieren.
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Auf diese Weise lassen sich Beschädigungen an der Leistungselektronik aufgrund von Überlastung durch einen zu hohen (dauerhaften) Stromfluss während des Betriebs der Generator-Elektromotor-Kombination vermeiden. Zum grundlegenden Verständnis der Funktionsweise der Generator-Elektromotor-Kombination sei dabei auf die Patentschrift
DE 44 08 719 C1 verwiesen, auf die hiermit vollinhaltlich Bezug genommen wird. Unter der aktiven Leiterlänge L
ist ist dabei diejenige Leiterlänge zu verstehen, die sich im Magnetfeld des antriebsseitigen Rotors, d. h. des Generatorteils der Anordnung, befindet, d. h. von den Permanentmagneten des antriebsseitigen Rotors „abgedeckt” wird. Diese aktive Leiterlänge List kann dabei durch Veränderung der Eintauchtiefe des Stators in den antriebsseitigen Rotor, beispielsweise durch axiales Verschieben des Stators, verändert werden. Damit ändert sich dann auch der durch das Magnetfeld des antriebsseitigen Rotors in der Wicklung induzierte Strom. Durch Veränderung der Eintauchtiefe des Stators in den antriebsseitigen Rotor verändert sich in gegenläufigem Maße dann auch die Eintauchtiefe des Stators in den abtriebsseitigen Rotor, so dass das Übersetzungsverhältnis zwischen antriebsseitigem und abtriebsseitigem Rotor verändert wird.
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In einer vorteilhaften Ausführungsform umfassen die geeigneten Eingangsgrößen zumindest die aktuelle aktive Leiterlänge L
ist, die aktuelle Drehzahl n
ist des antriebsseitigen Rotors (welche der aktuellen Drehzahl eines mit dem antriebsseitigen Rotor in Wirkverbindung stehenden Antriebsmotors entspricht), die Drehzahl n
ab des abtriebsseitigen Rotors sowie die lokale Temperatur T an der Wicklung. Auf diese Weise lässt sich auch ohne eine direkte Strommessung der zu erwartende Stromfluss I
Strang in der Wicklung mittels folgender Formel berechnen:
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Dabei entspricht UAntrieb der elektromagnetischen Induktion des antriebsseitigen Rotors, UAbtrieb der elektromagnetischen Induktion des abtriebsseitigen Rotors, UHalb der Halbleiter-Abfallspannung (Kollektor-Emitter-Abfallspannung) und RTemp dem Widerstand R der Wicklung bei der lokalen Temperatur T. Der Widerstand RRaum der Wicklung bei Raumtemperatur ist bekannt und vorzugsweise in der Recheneinheit als fester Wert hinterlegt, ebenso wie der Verlauf der Widerstandsänderung der Wicklung in Abhängigkeit der Temperatur. Die aktuelle lokale Temperatur T an der Wicklung kann dann beispielsweise mittels eines herkömmlichen dafür geeigneten Sensors gemessen und daraus der Widerstand RTemp bei der lokalen Temperatur T ermittelt werden. Die elektromagnetischen Induktionen UAntrieb und UAbtrieb können dabei durch die Recheneinheit mittels der folgenden Formel berechnet werden: U = B·L·v, wobei B die magnetische Flussdichte im jeweiligen Rotor ist, L die in den Rotor eingetauchte Leiterlänge der Wicklung und v die Umfangsgeschwindigkeit, die sich bei bekannten Abmessungen der Rotoren aus den aktuellen Drehzahlen nist des antriebsseitigen Rotors und nab des abtriebsseitigen Rotors in einfacher Weise ermitteln lässt. Die aktuelle Drehzahl nist des antriebsseitigen Rotors entspricht dabei vorzugsweise gleichzeitig einer aktuellen Drehzahl n_mot des Antriebsmotors der Generator-Elektromotor-Kombination, z. B. eines Verbrennungsmotors. Die Halbleiter-Abfallspannung HHalb ist vom Halbleiterhersteller werkseitig festgelegt und demnach vorzugsweise bereits als bekannter Wert in der Recheneinheit hinterlegt. Da die magnetische Flussdichte B sowie die Abmessungen der Rotoren und der Widerstand RRaum der Wicklung bei Raumtemperatur einschließlich der Temperaturfunktion des Wicklungswiderstands R bekannt ist, benötigt die Recheneinheit noch lediglich die aktuelle aktive Leiterlänge List, die Drehzahlen nist und nab der Rotoren sowie die lokale Temperatur T an der Wicklung, um aus diesen Größen mit Hilfe des Ohmschen Gesetzes und der Maschenregel den zu erwartenden Strom IStrang, der sich bei Beibehaltung der zugrunde gelegten physikalischen Größen einstellen wird, zu berechnen. Somit kann beispielsweise auf einen oder mehrere Stromsensoren an der Wicklung verzichtet werden, was aufgrund der baulichen Enge im Bereich des Stators einen beträchtlichen Vorteil bietet. So sind nämlich sämtliche üblichen Messmethoden zur Bestimmung des Stromflusses, beispielsweise mittels Sensoren, in der Regel zu groß, um ohne konstruktive Einschränkung im Stator einer herkömmlichen Generator-Elektromotor-Kombination untergebracht werden zu können. D. h. durch die beschriebene erfindungsgemäße Ausnutzung bereits ohnehin vorhandener Messgrößen wird eine Bestimmung des Stroms IStrang ohne wesentliche bauliche Veränderung des Stators überhaupt erst ermöglicht. Zwar ist der maximal zulässige Strom Imax aufgrund der konstruktiven Auslegung der Halbleiter in der Regel ein fester Wert, der sich während des Betriebs der Generator-Elektromotor-Kombination nicht mehr ändert. Die maximal zulässige aktive Leiterlänge Lmax hängt jedoch von dem einzustellenden Drehzahl- bzw. Drehmomentverhältnis und den zugrunde liegenden Drehzahlen bzw. Drehmomenten an den Rotoren ab und muss daher laufend überprüft bzw. der aktuellen Betriebssituation angepasst werden. Es ist auch des Weiteren zumindest theoretisch denkbar, dass an Stelle der Drehzahlen nist und nab bei ausreichend hoher Genauigkeit der Messung die zugehörigen Drehmomente des antriebs- sowie abtriebsseitigen Rotors als Eingangsgröße verwendet werden, um daraus mit Hilfe der anderen bereits erwähnten Größen den zu erwartenden Strangstrom IStrang zu ermitteln. Allerdings lassen sich die zugehörigen Drehmomente in der Regel, sofern kein entsprechender Sensor vorhanden ist, gegenüber den Drehzahlen nur vergleichsweise schlecht, d. h. beispielsweise lediglich als Schätzwert, ermitteln.
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In einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform ermittelt die Recheneinheit aus weiteren geeigneten Eingangsgrößen eine berechnete aktive Leiterlänge Lstator, welche einer erwünschten Statorposition entspricht, und begrenzt bei Erreichen und/oder Überschreiten der maximal zulässigen aktiven Leiterlänge Lmax durch die berechnete aktive Leiterlänge Lstator eine einzustellende aktive Leiterlänge Lsoll auf die maximal zulässige aktive Leiterlänge Lmax. Auf diese Weise kann zunächst – unabhängig von der oben beschriebenen Schutzfunktion zur Vermeidung von Überlastungen durch einen zu hohen Strangstrom in der Wicklung – eine zumindest nach Maßgabe sonstiger vorliegender Betriebsparameter „ideale” erwünschte aktive Leiterlänge Lstator bestimmt werden. Diese sonstigen vorliegenden Betriebsparameter (z. B. erwünschte Drehzahlregelung, Fahrstrategie, erwünschtes Übersetzungsverhältnis, etc.) spiegeln sich vorzugsweise in den weiteren geeigneten Eingangsgrößen wider. Die „ideale” erwünschte aktive Leiterlänge Lstator entspricht einer zugehörigen Eintauchtiefe des Stators in den antriebsseitigen Rotor, wodurch bei einer sofortigen Einregelung dieses Wertes somit ein ideales” erwünschtes Übersetzungsverhältnis zwischen antriebsseitigem und abtriebseitigem Rotor eingestellt würde. Bevor diese zunächst berechnete aktive Leiterlänge Lstator, die einer erwünschten Statorposition entspricht, als Sollwert Lsoll an eine Steuereinheit zur tatsächlichen Einstellung der Statorposition übermittelt wird, ist es nun vorteilhaft, die mittels der erfindungsgemäßen Schutzfunktion zur Begrenzung des Statorstroms ermittelte maximale aktive Leiterlänge Lmax mit der berechneten aktiven Leiterlänge zu vergleichen. Ist die „ideale” zunächst berechnete aktive Leiterlänge Lstator kleiner als die maximale aktive Leiterlänge Lmax, so kann sie problemlos als Sollwert Lsoll zur tatsächlichen Einstellung der Statorposition verwendet werden. Ist jedoch die berechnete aktive Leiterlänge größer als die maximale aktive Leiterlänge Lmax, so wird stattdessen die maximale aktive Leiterlänge Lmax als Sollwert Lsoll zur Einstellung der Statorposition verwendet, um keine Überlastung der Leistungselektronik zu riskieren.
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In einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform umfassen die weiteren geeigneten Eingangsgrößen zumindest die erwünschte Drehzahl nsoll des mit dem antriebsseitigen Rotor in Wirkverbindung stehenden Antriebsmotors, die tatsächliche Drehzahl nist des antriebsseitigen Rotors, das von dem Antriebsmotor bereitgestellte motorseitige Antriebsmoment Mmot und die Drehzahl des abtriebsseitigen Rotors nab. Neben bereits vorhandenen bzw. bekannten Werten, wie Betriebskonstanten oder systemspezifischen Parametern sind zur Ermittlung der „idealen” berechneten aktiven Leiterlänge Lmax und damit zur Einstellung eines erwünschten Übersetzungsverhältnisses zwischen antriebsseitigem und abtriebsseitigern Rotor keine weiteren Messwerte erforderlich. Auf zusätzliche Sensoren kann dann also verzichtet werden.
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In einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform umfasst die Recheneinheit zumindest einen PI-Regler zur Regelung der berechneten aktiven Leiterlänge Lstator und/oder der tatsächlich einzustellenden aktiven Leiterlänge Lsoll. Auf diese Weise erfolgt dann nicht nur eine einfache Ansteuerung der Statorposition bzw. des einzustellenden Übersetzungsverhältnisses mittels eines Stllwerts, sondern es kann eine dynamische Regelung erfolgen, die die realen Betriebsverhältnisse und Randbedingungen, wie beispielsweise Temperatur, Strangwiderstand, Flussdichte oder sonstige Verstärkungsfaktoren, erfasst und bei der Ermittlung eines Sollwerts für die Statorregelung berücksichtigt. Erfolgt die Ermittlung des Sollwerts für die tatsächliche Regelung der Statorposition ohne Berücksichtigung der erfindungsgemäßen Schutzfunktion zur Vermeidung eines zu hohen Stromflusses, so gibt der PI-Regler vorzugsweise direkt den Sollwert für die aktive Leiterlänge Lsoll aus. Andernfalls gibt der PI-Regler zunächst lediglich den „idealen” Wert der berechneten aktiven Leiterlänge Lstator aus und nachfolgend wird dieser dann unter Einbeziehung der Schutzfunktion mit dem von dieser ermittelten Wert der maximal zulässigen aktiven Leiterlänge Lmax verglichen, um dann – je nachdem, welcher Wert der größere ist – zu bestimmen, welcher von beiden als Sollwert Lsoll für die Regelung der Statorposition herangezogen wird. Mittels des PI-Reglers kann dabei eine schnelle und präzise Regelung erzielt werden.
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In einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform ist zumindest ein Statorregler vorgesehen, welcher die aktive Leiterlänge List durch Verstellung der Statorposition mit Hilfe einer Hydraulikeinheit oder elektromechanischen Stelleinheit an die tatsächlich einzustellende aktive Leiterlänge Lsoll anpasst. Der Statorregler ist dabei vorzugsweise als analoger Regler ausgebildet. Somit kann die Verstellung der Statorposition in Abhängigkeit des vorher ermittelten Sollwerts der einzustellenden aktiven Leiterlänge Lsoll präzise umgesetzt werden.
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In einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform ermittelt die Recheneinheit die erwünschte Drehzahl nsoll des Antriebsmotors entweder in Abhängigkeit eines vom Fahrer eingebbaren Fahrerwunsches oder in Abhängigkeit der aktuellen Fahrgeschwindigkeit und legt das Übersetzungsverhältnis zwischen antriebsseitigem und abtriebsseitigem Rotor so fest, dass sich die erwünschte Drehzahl nsoll am Antriebsmotor einstellt. Dabei hängt die erwünschte Drehzahl nsoll des in der Regel als Verbrennungsmaschine ausgebildeten Antriebsmotors von einer üblicherweise vorab festgelegten Fahrstrategie ab, beispielsweise von dem etwa mittels eines Fahrpedals durch den Fahrer eingegebenen Leistungswunsch hinsichtlich Drehzahl, Beschleunigung bzw. Fahrgeschwindigkeit etc. Die Eingangsdrehzahl des Verbrennungsmotors lässt sich dann neben der eigentlichen Ansteuerung durch ein Motorsteuergerät auch zusätzlich mittels der stufenlos einstellbaren Übersetzung anhand der Generator-Elektromotor-Kombination einregeln. Dabei ist bei der Festlegung des Sollwerts nsoll der Eingangsdrehzahl vorzugsweise zu berücksichtigen, dass der Fahrer normalerweise erwartet, dass beispielsweise bei einem großen von ihm vorgegebenen Fahrpedalwert nicht nur eine Erhöhung der Leistung, sondern auch eine Erhöhung der Drehzahl erfolgt und dies als Rückkopplung auf seine Vorgabe des Fahrwunsches subjektiv als angenehm empfindet, obwohl diese Rückkopplung technisch nicht notwendig ist, da aufgrund der Möglichkeit einer stufenlosen Einregelung eines Übersetzungsverhältnisses des elektrischen Getriebes die Drehzahl des Verbrennungsmotors auch bei steigender oder abfallender Leistung beispielsweise konstant gehalten werden könnte. In gleichem Maße empfindet es der Fahrer normalerweise als angenehm und „natürlich”, wenn sich auch bei einer Zunahme der Fahrzeuggeschwindigkeit die Drehzahl des Verbrennungsmotors erhöht. Auch dies ist daher vorzugsweise bei der Ermittlung des Sollwerts nsoll des Antriebsmotors zu berücksichtigen. Weiter vorzugsweise wird von der Recheneinheit sowohl ein Soll-Drehzahlwert nDK des Antriebsmotors in Abhängigkeit des vom Fahrer mittels des Fahrpedals eingegebenen Leistungswunsches als auch ein Soll-Drehzahlwert nvfz des Antriebsmotors in Abhängigkeit der aktuellen Fahrzeuggeschwindigkeit ermittelt. Erst dann werden weiter vorzugsweise beide Werte nDK und nvfz miteinander verglichen und der kleinere von beiden wird dann als Sollwert nsoll des Antriebsmotors verwendet und unter Zuhilfenahme der Drehzahlregelung der Generator-Elektromotor-Kombination eingeregelt. So wird der Erwartung und dem subjektiven Empfinden des Fahrers hinsichtlich der sich einstellenden Drehzahl des Antriebsmotors bestmöglich entsprochen.
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Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines bevorzugten Ausführungsbeispiels näher erläutert. In den zugehörigen Zeichnungen zeigen
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1 eine schematische Darstellung der Drehzahlregelung einer bevorzugten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung,
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2 ein Ablaufdiagramm eines in einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung verwendeten PI-Reglers,
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3 eine schematische Darstellung der in einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung eingesetzten Fahrstrategie und
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4 eine schematische Darstellung einer Generator-Elektromotor-Kombination (Stand der Technik).
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1 zeigt schematisch das Funktionsprinzip einer Drehzahlregelung, welche in einer bevorzugten Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Vorrichtung zur Begrenzung des Wicklungsstroms einer Generator-Elektromotor-Kombination 40 (s. 4) zur Anwendung kommt. Dabei kann mit Hilfe eines Regelkreises ein zu erwartender Strom IStrang (nicht dargestellt) in einer Statorwicklung, der sich bei unveränderter Beibehaltung aktueller Betriebsbedingungen theoretisch einstellen würde, zunächst anhand von vorab ermittelten Eingangsgrößen abgeschätzt werden, so dass durch Vergleich mit einem maximal zulässigen Grenzwert IMax (nicht dargestellt) rechtzeitig Maßnahmen zur Vermeidung eines Überschreitens des maximal zulässigen Stromwerts IMax eingeleitet werden können, noch bevor sich der abgeschätzte Stromfluss IStrang tatsächlich dauerhaft einstellt. Die Generator-Elektromotor-Kombination 40 (s. 4), deren Drehzahl unter erfindungsgemäßer Begrenzung des Wicklungsstroms geregelt werden soll, umfasst dabei zumindest einen antriebsseitigen Rotor 42, einen Stator 1, an dem mindestens eine Wicklung 3 vorgesehen ist und dessen Position zur Veränderung einer aktiven Leiterlänge List veränderbar ist, einen abtriebsseitigen Rotor 45 sowie eine Recheneinheit (nicht dargestellt). Durch Rotation des antriebsseitigen Rotors 42 ist ein Strom I in der Wicklung 3 induzierbar und der abtriebsseitige Rotor 45 ist durch den Strom I in Rotation versetzbar. Durch Veränderung der Position des Stators 1 ist dann ein Übersetzungsverhältnis zwischen dem antriebsseitigen Rotor 42 und dem abtriebsseitigen Rotor 45 einstellbar. Die Recheneinheit umfasst dabei zumindest einen PI-Regler 10 sowie eine Schutzfunktionseinheit 20. An dem als Schutzfunktionseinheit 20 ausgebildeten Teil der Recheneinheit liegen als Eingangsgrößen zum einen die aktuelle aktive Leiterlänge List der Wicklung 3, die aktuelle Drehzahl nist des antriebsseitigen Rotors 42, die Drehzahl nab des abtriebsseitigen Rotors 45 sowie die lokale Temperatur T an der Wicklung 3 an. Die Recheneinheit schätzt dann, ohne eine direkte Strommessung vorzunehmen, aus diesen Eingangsgrößen einen in der Wicklung 3 zu erwartenden Strom IStrang ab und vergleicht diesen mit einem maximal zulässigen Wicklungsstrom Imax. Da die magnetische Flussdichte B sowie die Abmessungen der Rotoren 42, 45 und der Widerstand RRaum der Wicklung 3 bei Raumtemperatur einschließlich der Temperaturfunktion des Wicklungswiderstands R bekannt ist, benötigt die Recheneinheit lediglich die aktuelle aktive Leiterlänge List, die Drehzahlen nist und nab der Rotoren 42, 45 sowie die lokale Temperatur T an der Wicklung 3, um aus diesen Größen mit Hilfe des Ohmschen Gesetzes und der Maschenregel den zu erwartenden Strom IStrang, der sich bei Beibehaltung der zugrunde gelegten physikalischen Größen einstellen wird, zu berechnen. Die aktuelle Drehzahl nist des antriebsseitigen Rotors 42 entspricht dabei der aktuellen Drehzahl n_mot eines mit dem antriebsseitigen Rotor 42 in Wirkverbindung stehenden Antriebsmotors (nicht dargestellt) der Generator-Elektromotor-Kombination 40. Bei Erreichen und/oder Überschreiten des maximal zulässigen Wicklungsstroms Imax durch den zu erwartenden Strom IStrang legt die Recheneinheit mittels der Schutzfunktionseinheit 20 dann eine maximal zulässige aktive Leiterlänge Lmax so fest, dass der zu erwartende Strom IStrang den maximal zulässigen Strom Imax gerade nicht übersteigt. Parallel dazu ermittelt die Recheneinheit mit Hilfe des PI-Reglers 10 aus weiteren Eingangsgrößen eine berechnete aktive Leiterlänge Lstator, welche einer erwünschten Position des Stators 1 entspricht, die sich ohne die Berücksichtigung einer Begrenzung der Höhe des Stromflusses in der Wicklung 3 ergeben würde. Die weiteren Eingangsgrößen umfassen dabei zumindest die erwünschte Drehzahl nsoll des mit dem antriebsseitigen Rotor 42 in Wirkverbindung stehenden Antriebsmotors (nicht dargestellt), die tatsächliche Drehzahl nist des antriebsseitigen Rotors 42, welche der Drehzahl n_mot des Antriebsmotors entspricht, das von dem Antriebsmotor bereitgestellte motorseitige Antriebsmoment Mmot und die Drehzahl nab des abtriebsseitigen Rotors 45. Die mittels des PI-Reglers 10 aus diesen weiteren Eingangsgrößen ermittelte „ideale” erwünschte aktive Leiterlänge Lstator entspricht einer zugehörigen Eintauchtiefe des Stators 1 in den antriebsseitigen Rotor 42, wodurch bei einer sofortigen Einregelung dieses Wertes somit ein „ideales” erwünschtes Übersetzungsverhältnis zwischen antriebsseitigem und abtriebseitigem Rotor 42, 45 eingestellt würde, wenn die zur Schaltung der Kurzschlusswicklungen verwendete Leistungselektronik der Höhe des Stromflusses in der Wicklung 3 keine technischen Grenzen setzen würde. Bevor jedoch diese zunächst berechnete aktive Leiterlänge Lstator als Sollwert Lsoll an einen Statorregler 50 zur tatsächlichen Einstellung der Statorposition übermittelt wird, vergleicht nun die Recheneinheit die mittels der Schutzfunktionseinheit 20 ermittelte maximale aktive Leiterlänge Lmax mit der mittels des PI-Reglers 10 ermittelten aktiven Leiterlänge Lstator. Ist die „ideale” zunächst berechnete aktive Leiterlänge Lstator kleiner als die maximale aktive Leiterlänge Lmax, so wird sie als Sollwert Lsoll zur tatsächlichen Einstellung der axialen Position des Stator 1 verwendet. Ist jedoch die berechnete aktive Leiterlänge Lstator größer als die maximale aktive Leiterlänge Lmax, so wird stattdessen die maximale aktive Leiterlänge Lmax als Sollwert Lsoll zur Einstellung der axialen Position des Stators 1 verwendet, um keine Überlastung der Leistungselektronik zu riskieren. Der als PI-Regler 10 ausgebildete Teil der Recheneinheit dient also zur Regelung der berechneten aktiven Leiterlänge Lstator bzw. der tatsächlich einzustellenden aktiven Leiterlänge Lsoll. Bei Erreichen und/oder Überschreiten der maximal zulässigen aktiven Leiterlänge Lmax durch die berechnete aktive Leiterlänge Lstator begrenzt dann die Recheneinheit die einzustellende aktive Leiterlänge Lsoll auf die maximal zulässige aktive Leiterlänge Lmax. Über den vorzugsweise als analogen Regler ausgebildeten Statorregler 50 wird dann die aktive Leiterlänge List durch Verstellung der axialen Position des Stators 1 mit Hilfe einer Hydraulikeinheit oder elektromechanischen Stelleinheit an die tatsächlich einzustellende aktive Leiterlänge Lsoll angepasst. Durch die Verstellung der axialen Position des Stators 1 wird ein Potentiometer 30 betätigt, welcher in Form eines Gebers als Lagesensor für den Stator 1 dient, wobei dessen Ausgabewert der axialen Position des Stators 1 entspricht und somit von der Recheneinheit als aktive Leiterlänge List interpretierbar ist.
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2 zeigt das Ablaufdiagramm des in einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung verwendeten PI-Reglers 10. Wie beschrieben dient der PI-Regler 10 zur Regelung der berechneten aktiven Leiterlänge Estator bzw. der über die Verstellung der Position des Stators 1 tatsächlich einzustellenden aktiven Leiterlänge Lsoll. Dazu stehen dem PI-Regler 10 zunächst als weitere Eingangsgrößen bzw. als von der Recheneinheit übernommene Größen die Drehzahl nab des abtriebsseitigen Rotors 45, die erwünschte Drehzahl nsoll des Antriebsmotors, die aktuelle Drehzahl n_mot des Antriebsmotors, der aktuelle Widerstand der Wicklung 3, das maximale Drehmoment Mmax des Antriebsmotors, das motorseitige Antriebsmoment Mmot sowie das Motorinduktionsmoment mit Eingriff M_ist zur Verfügung. Die Drehzahl nab des abtriebsseitigen Rotors 45 unterscheidet sich dabei vorzugsweise von der Fahrzeuggeschwindigkeit vfz insbesondere aufgrund eines zwischen abtriebsseitigem Rotor 45 und den angetriebenen Rädern wirkenden Differentialgetriebes. Der aktuelle Widerstand Rist der Wicklung 3 ändert sich in Abhängigkeit der Temperatur T. Das maximale Drehmoment Mmax des Antriebsmotors berechnet sich ohne Verlustmomente, d. h. es entspricht dem maximalen Eingangsmoment. Auch das motorseitige Antrtebsmoment Mmot beruht auf einer Berechnung ohne Berücksichtigung weiterer äußerer Eingriffe, entspricht also dem üblicherweise per Kraftstoffeinspritzung aufgebrachten Motorinduktionsmoment. Das aktuelle Motorinduktionsmoment M_ist mit Eingriff berücksichtigt jedoch auch zusätzliche äußere Einflüsse, welche gegenüber dem motorseitigen Antriebsmoment Mmot aufgrund eines Abgriffs von Leistung, z. B. an der Kurbelwelle, einen Leistungsentzug zur Folge haben, beispielsweise durch Klimaanlage, Keilriemen, Lichtmaschinen, Wasser- oder Servopumpe, etc. Das aktuelle Motorinduktionsmoment Mist mit Eingriff beschreibt also das rotorseitig anliegende aktuelle Eingangsdrehmoment. Im PI-Regler erfolgt als weiterer Schritt eine Filterung der erwünschten Drehzahl nsoll des Antriebsmotors sowie die Berechnung einer Drehzahlabweichung n_del zwischen der erwünschten Drehzahl nsoll und der aktuellen Drehzahl nist des Antriebsmotors. Dann erfolgt zunächst eine Vorsteuerung der Eintauchtiefe des Stators mittels einer Vorsteuergröße v_wert für die Statorstellung, welche durch jeweils unterschiedliche Formeln berechnet wird, abhängig davon, ob das maximale Drehmoments Mmax des Antriebsmotors größer Null ist oder nicht, d. h. Schub- oder Zugbetrieb vorliegt. Dabei geht in die Berechnung neben den erwähnten von der Recheneinheit übemommenen Größen auch eine Konstante KQ sowie die gesamte Statorlänge LS,ges ein. Für letztere besteht ein proportionaler Zusammenhang zur Stranglänge der Wicklung 3, welche sich aus der Anzahl der Wicklungen und der gesamten Statorlänge LS,ges ergibt. Es erfolgt des Weiteren die Ermittlung eines lediglich als Hilfsgröße zur Berechnung der Soll-Eintauchtiefe des Stators dienenden variablen Verstärkungsfaktors „wert” aus den Werten für Rist, nab und nsoll sowie die Berechnung des I-Regleranteils i_wert und des P-Regleranteils p_wert, jeweils unter zusätzlicher Berücksichtigung eines Verstärkungsfaktors in Form einer Konstante K_R_I bzw. K_R_P. Für die Größe des I-Regleranteils i_wert ist zudem zu berücksichtigen, ob der Antrieb sich im Zugbetrieb befindet, wie er beispielsweise beim Vorwärtsbeschleunigen im normalen Fahrbetrieb vorliegt, oder aber im Schubbetrieb, wie er beispielsweise beim Verzögern mittels „Motorbremse” vorliegt. Tritt zwischenzeitlich ein Wechsel zwischen Schub- und Zugbetrieb des Antriebs auf, so wird ein „Reset” des Integrators des PI-Reglers 10 vorgenommen. Es ist z. B. vorstellbar, dass bei einem Wechsel von Schubauf Zugbetrieb der i_wert vorzugsweise auf beispielsweise 80.000 gesetzt wird, während er bei einem Wechsel von Zug- auf Schubbetrieb weiter vorzugsweise auf beispielsweise –80.000 gesetzt wird. Aus den Größen v_wert sowie den Regleranteilen i_wert und p_wert und dem variablen Verstärkungsfaktor „wert” lässt sich dann nachfolgend als erste Näherung eines Sollwerts für die Eintauchtiefe die einzustellende aktive Leiterlänge Lsoll berechnen. Soll ein langsames Anfahren des Fahrzeugs aus dem Stillstand, d. h. ein sog. „Kriechen”, erfolgen, kann durch die Generator-Elektromotor-Kombination auch eine Kupplungsfunktion erzielt werden. Dazu muss eine entsprechende Anfahrübersetzung gewählt werden, die nur so groß sein darf, dass gerade noch ein Moment übertragen wird, d. h. das Fahrzeug sanft anrollen kann und keinen ruckartigen Sprung in Fahrtrichtung vollzieht. Aus diesem Grund darf die aktive Leiterlänge des Stators 1 zu Beginn des Kriechens nur so groß sein, dass zwischen an- und abtriebsseitigem Rotor 42, 45 gerade noch ein Moment übertragen wird. Eine dieser Leiterlänge entsprechende Eintauchtiefe L_KRIECH_MAX des Stators für den ruckfreien Beginn des Kriechens lässt sich vorab festlegen. Erkennt die Recheneinheit, dass ein Kriechen vorliegt, d. h. ein langsames Anfahren erwünscht ist, so setzt der PI-Regler 10 die einzustellende aktive Leiterlänge Lsoll auf den Wert von L_KRIECH_MAX. Des Weiteren wird durch den PI-Regler, je nachdem ob Zug- oder Schubbetrieb vorliegt, die berechnete maximale (bzw. bei Schubbetrieb minimale) Eintauchtiefe L_PI_max des Stators ermittelt, welche zur Begrenzung des Sollwerts der Eintauchtiefe nach oben bzw. nach unten dient. L_PI_max berechnet sich jeweils aus den Spannungsanteilen U_ohm, UHalb, U_emk und U_wick sowie im Zugbetrieb U_ind, die ins Verhältnis zu der mit einer Maschinenkonstante K_M multiplizierten Summe der Drehzahlen nab und nist gesetzt werden. Dabei bezeichnet U_ohm den ohmschen Anteil der Spannung in der Wicklung 3, der sich aus dem Strom I und dem Widerstand R ergibt, UHalb die Halbleiter-Abfallspannung, d. h. die abhängig vom verwendeten Halbleiter zwischen Kollektor und Emitter abfallende Spannung, U_emk die Eigeninduktion der Maschine aufgrund der Drehung der Rotoren 42, 45, U_wick die Wickelkopfinduktion, die bei der Bewegung der Rotoren 42, 45 über den Wickelkopf des Stators 1 auftritt und U_ind einen induzierten Anteil der Spannung, der sich aus einer zusätzlich benötigten Induktionsspannung zum Zwecke des Verlustausgleichs ergibt. Im Zugbetrieb wird zunächst ermittelt, ob die bereits vorab ermittelte Soll-Eintauchtiefe des Stators die maximale Eintauchtiefe übersteigt, d. h. es wird eine Leiterlängendifferenz d_L der bislang berechneten einzustellenden aktiven Leiterlänge Lsoll und der berechneten maximalen Eintauchtiefe L_PI_max ermittelt. Im Schubbetrieb wird zum Zwecke der Drehmomentregelung vorzugsweise der Sollwert des Drehmoments M_soll auf „1” gesetzt. Dann erfolgt jeweils eine Begrenzung des Sollwerts der Eintauchtiefe, d. h. der einzustellenden aktiven Leiterlänge Lsoll, auf die maximale bzw. minimale Eintauchtiefe L_PI_max. Im Zugbetrieb wird nachfolgend mittels eines Abregelmechanismus der Sollwert M_soll, d. h. das einzustellende Drehmoment der Generator-Elektromotor-Kombination, begrenzt, sofern das abtriebsseitige Drehmoment zu groß zu werden droht und dann z. B. aufgrund von entstehendem Schlupf an den Fahrzeugrädern nicht mehr als Fahrleistung auf die Straße gebracht werden kann. Dazu wird beispielsweise anhand der vorab ermittelten Leiterlängendifferenz d_L zwischen einzustellender und maximaler Eintauchtiefe eine Umrechnung der Leiterlängen durchgeführt, um daraus den Sollwert des Drehmoments M_soll zu ermitteln und ggf. nach oben zu begrenzen, ohne dass durch den Antriebsmotor eine Anpassung des bereitgestellten Moments erfolgt.
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3 zeigt schematisch das Funktionsprinzip einer Fahrstrategie, welche im Zusammenhang mit einer bevorzugten Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Vorrichtung zur Begrenzung des Wicklungsstroms einer Generator-Elektromotor-Kombination 40 (s. 4) zur Anwendung kommt. Die erwünschte Drehzahl nsoll des in der Regel als Verbrennungsmaschine ausgebildeten Antriebsmotors hängt von einer üblicherweise vorab festgelegten Fahrstrategie ab. Im vorliegenden Fall berücksichtigt diese zum einen den beispielsweise mittels eines Fahrpedals durch den Fahrer eingegebenen Leistungswunsch hinsichtlich Drehzahl, Beschleunigung und zum anderen die aktuelle Fahrzeuggeschwindigkeit vfz. Die Eingangsdrehzahl des Antriebsmotors wird dann – neben der eigentlichen Ansteuerung des Antriebsmotors durch ein Motorsteuergerät – zusätzlich mittels der stufenlos einstellbaren Übersetzung anhand der Generator-Elektromotor-Kombination 40 eingeregelt. So ist zum einen ein Sensor 60 zur Ermittlung des Fahrerwunsches vorgesehen, welcher beispielsweise anhand der Fahrpedalstellung oder der Drosselklappenstellung erfasst, ob der Fahrer die Geschwindigkeit des Fahrzeugs erhöhen, beibehalten oder reduzieren möchte. Das Signal des Sensors 60 zur Ermittlung des Fahrerwunsches wird vorzugsweise mittels eines oder mehrerer Tiefpassfilter 65 gefiltert, bevor daraus von der Recheneinheit ein Soll-Drehzahlwert nDK des Antriebsmotors in Abhängigkeit des vom Fahrer eingegebenen Leistungswunsches ermittelt wird. Zum anderen ist ein Geschwindigkeitssensor 70 zur Ermittlung der Fahrzeuggeschwindigkeit vorgesehen, beispielsweise ein Tachometer, welcher ein Signal erzeugt, aus dem die Recheneinheit einen Soll-Drehzahlwert nvfz des Antriebsmotors in Abhängigkeit der aktuellen Fahrzeuggeschwindigkeit vfz ermittelt. Der Fahrer erwartet normalerweise, dass beispielsweise bei einem großen von ihm vorgegebenen Fahrpedalwert nicht nur eine Erhöhung der Leistung, sondern auch eine Erhöhung der Drehzahl des Antriebsmotors erfolgt und empfindet eine solche Drehzahlerhöhung dann als Rückkopplung auf seine Vorgabe des Fahrwunsches subjektiv als angenehm. In gleichem Maße empfindet es der Fahrer normalerweise als angenehm und „natürlich”, wenn sich auch – unabhängig von der Fahrpedalstellung – bei einer Zunahme der Fahrzeuggeschwindigkeit vfz die Drehzahl des Verbrennungsmotors erhöht. Dies wird bei der erfindungsgemäßen Festlegung des Sollwerts nsoll der Eingangsdrehzahl des Antriebsmotors berücksichtigt. Die Recheneinheit ermittelt sowohl die Soll-Drehzahl nDK des Antriebsmotors in Abhängigkeit eines vom Fahrer eingebbaren Fahrerwunsches als auch die Soll-Drehzahl nvfz des Antriebsmotors in Abhängigkeit der aktuellen Fahrzeuggeschwindigkeit und legt erst dann das Übersetzungsverhältnis zwischen antriebsseitigem Rotor 42 und abtriebsseitigem Rotor 45 so fest, dass sich die erwünschte Drehzahl nsoll am Antriebsmotor einstellt. Dazu werden die beiden Soll-Drehzahlen nDK und nvfz miteinander verglichen und der kleinere der beiden Werte wird dann als Sollwert nsoll des Antriebsmotors verwendet und unter Zuhilfenahme einer Drehzahlregelung 80 der Generator-Elektromotor-Kombination 40 eingeregelt. Die beschriebene Umsetzung dieser Fahrstrategie stellt dabei auch ohne die beschriebene Schutzfunktion zur Begrenzung des Wicklungsstroms eine eigenständige Erfindung dar, welche zur Verbesserung der Regelung der Motordrehzahl bei der Verwendung von stufenlos verstellbaren Getrieben dient, und begründet somit auch unabhängig von einer nachgelagerten Regelung der Statorposition bereits selbst eine erfinderische Tätigkeit.
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4 zeigt schematisch die Generator-Elektromotor-Kombination 40 (Stand der Technik), die als elektromagnetischer Drehmoment-Wandler oder elektromagnetisches Getriebe mit großer Spreizung, beispielsweise zur Verwendung in einem Kraftfahrzeug mit Hybridantriebsstruktur, ausgebildet ist. Die Generator-Elektromotor-Kombination 40 ist in einem Gehäuse 4 angeordnet und weist vorzugsweise den als Generator-Rotor ausgebildeten antriebsseitigen Rotor 42, den als Elektromotor-Rotor ausgebildeten abtriebsseitigen Rotor 45 sowie den axial verschiebbar angeordneten hohlzylindrischen Stator 1 mit einem Statorträger 2 auf, an welchem als Kurzschlusswicklungen ausgebildete Wicklungen 3 vorgesehen sind. Die Wicklungen 3 werden dabei zum Betrieb der Generator-Elektromotor-Kombination 40 in Abhängigkeit von der Stellung von Permanent-Magneten 43, 46, die jeweils auf dem antriebsseitigen (Generator-)Rotor 42 und dem abtriebsseitigen (Elektromotor-)Rotor 45 angeordnet sind, zueinander geschaltet, wobei vorzugsweise mit Hilfe von Magnetfeldsensoren (nicht dargestellt) zwischen den Permanent-Magneten 43, 46 die Polarität sich gegenüberliegender Permanent-Magnete 43, 46 ermittelt wird und in Abhängigkeit von den Sensorsignalen die Leitungen der (Kurzschluss-)Wicklungen 3 geschlossen oder geöffnet werden. Auf diese Weise lässt sich die Drehrichtung einer über ein Lager 36 in dem Gehäuse 4 abgestützten Abtriebswelle 44 der Generator-Elektromotor-Kombination 40 einstellen, während die Positionierung der Kurzschlusswicklungen 3 unter den Permanent-Magneten 43, 46 des abtriebsseitigen (Elektromotor-)Rotors 45 oder antriebsseitigen (Generator-)Rotors 42 die Drehzahl und das Abtriebsmoment der Abtriebswelle 44 festlegt und im Verhältnis zu einer über ein Lager 35 in dem Gehäuse 4 abgestützten Antriebswelle 41 verändern kann. Der antriebsseitige (Elektromotor-)Rotor 45 ist zudem über Lager 38, 39 auf der tief in das Gehäuse 4 geführten Antriebswelle 41 abgelagert. Die Positionierung der Wicklungen 3 unter den Permanent-Magneten 43, 46 kann dabei durch axiales Verschieben des Stators 1 mittels einer an einer Schiebehülse 48 angeordneten Verschiebestange 47 verändert werden, wobei die Verschiebestange 47 durch eine Öffnung 49 in dem Gehäuse 4 hindurchragt. Die Schaltung der (Kurzschluss-)Wicklungen 3 erfolgt dabei mit Hilfe von steuerbaren Halbleiterschaltmodulen (nicht dargestellt), die beispielsweise als bipolare Transistoren ausgebildet sein können. Dabei ist vorzugsweise die Leistungselektronik, deren Bestandteil die Halbleiterschaltmodule sind, am und/oder im Stator 1, weiter vorzugsweise in dessen Innenvolumen, angeordnet.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Stator
- 2
- Statorträger
- 3
- Wicklung
- 4
- Gehäuse
- 10
- PI-Regler
- 20
- Schutzfunktion
- 30
- Potentiometer
- 35
- Lager
- 36
- Lager
- 38
- Lager
- 39
- Lager
- 40
- Generator-Elektromotor-Kombination
- 41
- Antriebswelle
- 42
- antriebsseitiger Rotor
- 43
- Permanent-Magneten
- 44
- Abtriebswelle
- 45
- abtriebsseitiger Rotor
- 46
- Permanent-Magneten
- 47
- Verschiebestange
- 48
- Schiebehülse
- 49
- Öffnung
- 50
- Statorregler
- 60
- Sensors zur Ermittlung des Fahrerwunsches
- 65
- Tiefpassfilter
- 70
- Geschwindigkeitssensor
- 80
- Drehzahlregelung
- B
- magnetische Flussdichte
- d_L
- Leiterlängendifferenz
- Imax
- maximal zulässiger Wicklungsstrom
- IStrang
- in der Wicklung zu erwartender Strom
- i_wert
- I-Regleranteil
- K_M
- Maschinenkonstante
- KQ
- Konstante aus quadratischer Formel für Vorsteuergröße
- K_R_I
- Verstärkungsfaktor I-Regleranteil
- K_R_P
- Verstärkungsfaktor P-Regleranteil
- List
- aktive Leiterlänge
- L_KRIECH_MAX
- Eintauchtiefe des Stators für ruckfreien Beginn des Kriechens
- Lmax
- maximal zulässige aktive Leiterlänge
- L_PI_max
- berechnete maximale (bzw. minimale) Eintauchtiefe
- LS,ges
- gesamte Statorlänge
- Lsoll
- einzustellende aktive Leiterlänge
- Lstator
- berechnete aktive Leiterlänge
- M_ist
- Motorinduktionsmoment mit Eingriff
- Mmax
- maximales Drehmoment des Antriebsmotors
- Mmot
- motorseitiges Antriebsmoment
- M_soll
- Sollwert des Drehmoments
- nab
- Drehzahl des abtriebsseitigen Rotors
- nist
- Drehzahl des antriebsseitigen Rotors
- n_mot
- aktuelle Drehzahl des Antriebsmotors
- nDK
- Soll-Drehzahl des Antriebsmotors bzgl. Drosselklappen- bzw. Fahrpedalstellung
- nvfz
- Soll-Drehzahl des Antriebsmotors bzgl. Fahrzeug-geschwindigkeit
- nsoll
- erwünschte Drehzahl des Antriebsmotors
- p_wert
- P-Regleranteil
- Rist
- aktueller Widerstand der Wicklung
- RTemp
- Widerstand der Wicklung bei der lokalen Temperatur T
- RRaum
- Widerstand der Wicklung bei Raumtemperatur
- T
- lokale Temperatur an der Wicklung
- UAntrieb
- elektromagnetische Induktion des antriebsseitigen Rotors
- UAbtrieb
- elektromagnetische Induktion des abtriebsseitigen Rotors
- U_emk
- Eigeninduktion aufgrund der Drehung der Rotoren
- UHalb
- Halbleiter-Abfallspannung
- U_ind
- induzierter Anteil der Spannung
- U_ohm
- ohmscher Anteil der Spannung
- U_wick
- Wickelkopfinduktion
- vfz
- Fahrzeuggeschwindigkeit
- v_wert
- Vorsteuergröße für Statorstellung
- wert
- Verstärkungsfaktor