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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren und Vorrichtungen zu einer selektiven
Behandlung unerwünschter
Nachrichten, insbesondere sogenannter Spam over Internet Telephony-Nachrichten,
abgekürzt
SPIT-Nachrichten, in einem Kommunikationsnetzwerk.
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Der
Begriff „Spamming" bezeichnet die massenweise
Versendung unerwünschter
Nachrichten („Spam"). Begünstigt wird „Spamming" durch den einfachen
und günstigen
Zugang zu elektronischen Medien, die in der Regel bei geringem Zeit-
und Kostenaufwand den Versand von Nachrichten an eine große Zahl
von Empfängern
ermöglichen.
Der Inhalt derartiger „Spam"-Nachrichten ist häufig kommerzieller Art, wobei
vor allem „Spam" zweifelhaften Inhalts überwiegt.
Eine sehr bekannte Form von „Spam" ist der massenhafte
Versand von E-Mails zu Werbezwecken. Neben E-Mail-„Spam" existieren weitere
Formen wie zum Beispiel „Spam" bezüglich Instant
Messaging, Usenet newsgroups, WWW-Suchmaschinen, Weblogs oder Mobilfunk.
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Wie
schon erwähnt
wird „Spam" dadurch begünstigt,
dass den Verursachern, zum Beispiel Werbetreibenden, nahezu keine
effektiven Kosten abgesehen von der Verwaltung entsprechender E-Mail-Adressenlisten
durch das „Spamming" entstehen. Neben
den offensichtlichen Nachteilen, die durch den Versand unerwünschter
Nachrichten für die
jeweiligen Empfänger
entstehen, verursacht „Spamming" mittlerweile hohe
Kosten, die von der Allgemeinheit zu tragen sind. Dies sind zum
einen indirekte Kosten, die zum Beispiel durch Produktivitätsverlust
oder überfüllte elektronische
Briefkästen
entstehen. Schwerwiegender sind noch die Kosten, die von den jeweils
betroffenen Infrastrukturanbietern, zum Beispiel Internet Service- Providern (ISP),
entstehen: Häufig
ist. eine Aufstockung der Bandbreitenkapazitäten notwendig, da die vorhandenen Bandbreiten
nicht mehr ausreichen, um die Flut von „Spams" zu bewältigen.
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Obwohl „Spamming" von der Allgemeinheit geächtet ist
und die Rechtslage in Deutschland und anderen Ländern derzeit angepasst wird,
nimmt das „Spamming" eher noch zu, da
die Hürde
für diese
Art des Nachrichtenversandes sehr gering ist.
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Mit
der zunehmenden Verbreitung der Internettelefonie (Voice over IP,
kurz VoIP) wird erwartet, dass VoIP-Teilnehmer in zunehmendem Ausmaß sogenanntem
SPIT (SPAM over Internet Telephony) ausgesetzt sein werden. Derzeit
werden Werbeanrufe zu konventionellen PSTN-Teilnehmern (PSTN für Public
Switched Telephone Network) normalerweise immer zu Lasten des Anrufenden
vergebührt.
Anrufe zu VoIP-Teilnehmern können
hingegen aufgrund des abweichenden Vergebührungsmodells für den Anrufenden
nahezu kostenfrei geführt
werden, was ein massives SPIT-Aufkommen für die Zukunft erwarten lässt. Insbesondere
die Möglichkeit,
aufgezeichnete Sprachdateien in Massen zu versenden, dürfte für Werbetreibende
interessant sein. Es ist davon auszugehen, dass die betroffenen
VoIP-Teilnehmer ihren jeweiligen VoIP-Provider zu geeigneten Maßnahmen auffordern
werden, um vor unerwünschten
Anrufen geschützt
zu sein.
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Während im
PSTN Verbindungen leitungsvermittelt sind beziehungsweise im Mobilfunk
eine Identifizierung über
die SIM-Karte des
Anrufenden vorgenommen werden kann, ist eine Identifizierung eines
Anrufers in der IP-Telefonie problematisch: Die Kommunikation zwischen
zwei Teilnehmern erfolgt hier nur noch virtuell von Endpunkt zu
Endpunkt, da es sich um paketvermittelte Verbindungen handelt.
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Als
Gegenmaßnahme
gegen SPIT werden unter anderem so genannte Weiße Listen (englisch: White
lists) und/oder Schwarze Listen (englisch: Black lists) eingesetzt.
Eine Weiße
Liste enthält für einen
Teilnehmer X teilnehmerspezifische Informationen zu solchen anderen
Teilnehmern Y im Kommunikationsnetz, die als vertrauenswürdig eingestuft
wurden und somit berechtigt sind, Teilnehmer X anzurufen. Eine Schwarze
Liste enthält
die gleichen teilnehmerspezifischen Informationen wie eine Weiße Liste, jedoch
werden in einer Schwarzen Liste vertrauensunwürdige Teilnehmer eingetragen,
deren Anrufe grundsätzlich
automatisch abgewiesen werden.
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Derartige
Weiße
und Schwarze Listen bieten jedoch keinen Schutz vor SPIT, wenn ein
SPIT-Verursacher beispielsweise seine Absenderadresse fälscht, indem
er beispielsweise eine Absenderadresse aus der Weißen Liste
des angerufenen Teilnehmers X missbräuchlich als seine Absenderadresse
verwendet.
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Im
klassischen Telefonnetz besteht eine Methode zur schnellen Abwehr
unerwünschter
Anrufe darin, einen Anruf zunächst
auf einen lokalen Anrufbeantworter umzuleiten und dem Angerufenen gleichzeitig
die Möglichkeit
des Mithörens
zu bieten. Auf diese Weise kann der Angerufene feststellen, wer
der Anrufende ist und was der Inhalt des Anrufs ist, um dann gegebenenfalls
den Anruf entgegenzunehmen.
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Diese
Methode des Mithörens
mittels eines lokalen Anrufbeantworters ist bei netzbasierten Anrufbeantwortern
für Festnetz- oder Mobilfunk-Teilnehmer
bisher nicht möglich.
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Die
Aufgabe der Erfindung besteht darin, ein Verfahren, Vorrichtungen
und ein Kommunikationsnetzwerk zu einer selektiven Behandlung unerwünschter
Nachrichten, insbesondere sogenannter Spam over Internet Telephony-Nachrichten,
abgekürzt
SPIT-Nachrichten,
auszugestalten.
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Diese
Aufgabe wird durch die Merkmale des Patentanspruchs 1 hinsichtlich
des Verfahrens, durch die Merkmale der Patentansprüche 17),
20), 21) und 24) hinsichtlich der Vorrichtungen und durch die Merkmale
des Patentanspruchs 14) hinsichtlich des Kommunikationsnetzwerkes
gelöst.
Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.
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Gegenstand
der Erfindung ist ein Verfahren zu einer selektiven Behandlung unerwünschter Nachrichten,
insbesondere sogenannter Spam over Internet Telephony-Nachrichten,
abgekürzt SPIT-Nachrichten,
in einem Kommunikationsnetzwerk, bei dem ein von einem ersten Endgerät eines ersten
Teilnehmers an ein zweites Endgerät eines zweiten Teilnehmers
signalisierter Anruf vor einer Annahme auf einen netzbasierten Anrufbeantworter umgeleitet
wird, wobei der zweite Teilnehmer durch eine Aktivierung einer wählbaren
Mithörfunktion
den Anruf nach der Umleitung zwecks der selektiven Behandlung mithört.
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Weiterhin
betrifft die Erfindung Vorrichtungen und ein Kommunikationsnetzwerk
zur Ausführung des
dargestellten Verfahrens.
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Die
Erfindung bringt den Vorteil mit sich, dass der Empfang unerwünschter
Nachrichten erheblich reduziert wird.
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Ein
Ausführungsbeispiel
der Erfindung ist in den Zeichnungen dargestellt und wird im folgenden näher beschrieben.
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Es
zeigen:
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1:
Kommunikationsnetzwerk mit Endgeräten EA und EB, Vermittlungseinrichtung
SW, Voice Box Server VBS und Basisstation BS
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2:
Vereinfachte Darstellung eines Signalisierungsablaufs in einem Kommunikationsnetzwerk mit
einem ersten Teilnehmer A, einem ersten Endgerät EA, einer Vermittlungseinrichtung
SW, einem Voice Box Server VBS, einem zweiten Endgerät EB und
einem zweiten Teilnehmer TB
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3:
Signalisierungsablauf in einem Kommunikationsnetzwerk mit einem
ersten Teilnehmer A, einem ersten Endgerät EA, einer Vermittlungseinrichtung
SW, einem Voice Box Server VBS, einem zweiten Endgerät EB und
einem zweiten Teilnehmer TB und einem Home Gateway HGW
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4:
Signalisierungsablauf in einem Kommunikationsnetzwerk mit einem
ersten Teilnehmer A, einem ersten Endgerät EA, einer Vermittlungseinrichtung
SW, einem Voice Box Server VBS, einem zweiten Endgerät EB und
einem zweiten Teilnehmer TB
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5 und 6:
Beispiele für
Belegungen von Soft Keys S1, S2, S3 eines zweiten Endgerätes EB hinsichtlich
des erfindungsgemäßen Verfahrens
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Das
erfindungsgemäße Verfahren
erlaubt es einem zweiten Teilnehmer TB, einen eingehenden Anruf
vorzuhören,
während
der eingehende Anruf beispielsweise auf einen netzbasierten Anrufbeantworter
VBS (englisch Voice Box), vorzugsweise einen Voice Box Server, aufgesprochen
wird. Weiterhin kann der zweite Teilnehmer TB eine selektive Behandlung
des Anrufes vornehmen, beispielsweise kann der zweite Teilnehmer
TB den eingehenden Anruf während
des Aufsprechens entgegennehmen. Alternativ kann der zweite Teilnehmer
TB den Anruf ablehnen, wenn er den Anruf beispielsweise als unerwünschte Nachricht,
insbesondere als SPIT-Nachricht, erkennt. Zu diesem Zweck wird die
Benutzungsschnittstelle eines zweiten Endgeräts EB beispielsweise derart
ausgestaltet, dass neben bekannten Funktionen zum Ablehnen und Annehmen
des Anrufes mindestens noch eine wählbare Mithörfunktion FN vorhanden ist.
Die Mithörfunktion
FN kann dabei beispielsweise direkt angewählt werden, während das
zweite Endgerät
EB beispielsweise durch einen Klingelton den eingehenden Anruf signalisiert, oder
alternativ kann die Mithörfunktion
FN beispielsweise angewählt
werden, wenn beispielsweise nach Überschreiten einer Zeitschwelle
die Klingelton-Signalisierung des eingehenden Anru fes beendet und der
eingehende Anruf automatisch auf den netzbasierten Anrufbeantworter
VBS umgeleitet wurde.
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Sobald
die Mithörfunktion
FN gewählt
wurde, wird in einer Netzwerkkomponente SW, HGW, VBS im Kommunikationsnetzwerk,
vorzugsweise in einem Soft switch SW oder in einem Voice Box Server
VBS oder in einem Home Gateway HGW, ein Call Splitting durchgeführt, das
heißt,
die Mithörfunktion
FN bewirkt eine Duplizierung von zu dem Anruf gehörigen Sprachdatenpaketen
RF1, RF2, RF3 durch die Netzwerkkomponente SW, HGW, VBS. Ergebnis
des Call Splittings ist, dass der zweite Teilnehmer TB über das zweite
Endgerät
EB analog zu einem lokalen Anrufbeantworter in der herkömmlichen
Festnetz-Telefonie (PSTN) beispielsweise eine eventuell durch den ersten
Teilnehmer A auf den netzbasierten Anrufbeantworter VBS aufgesprochene
Nachricht mithören kann,
ohne dass der zweite Teilnehmer TB vom ersten Teilnehmer A gehört werden
kann. Der zweite Teilnehmer TB kann dann gegebenenfalls, beispielsweise
nach Erkennen der Stimme des ersten Teilnehmers A, den eingehenden
Anruf beispielsweise mittels einer Rufannahme-Taste des zweiten
Endgeräts EB
annehmen, noch während
der erste Teilnehmer A die Nachricht aufspricht. In diesem Fall
wird das Call Splitting aufgehoben, und es wird eine direkte Kommunikationsverbindung
zwischen dem ersten Endgerät
EA und dem zweiten Endgerät
EB aufgebaut.
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In
den folgenden Szenarien handelt es sich um eine auf dem Session
Initiation Protocol (SIP) basierende Kommunikationsverbindung in
einem Voice over IP-Kommunikationsnetzwerk. Das erfindungsgemäße Verfahren
ist jedoch nicht auf die Verwendung dieses Protokolls und/oder ein
derartiges Kommunikationsnetzwerk eingeschränkt. Andere Ausprägungen der
Kommunikationsverbindung, der Verfahrens und/oder des Kommunikationsnetzwerkes,
beispielsweise die Anwendung des Verfahrens in einem leitungsvermittelten
Mobilfunknetz wie GSM oder UMTS, sind denkbar.
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1 zeigt
beispielhaft ein Kommunikationsnetzwerk, das im folgenden als Beispielszenario dient,
mit Endgeräten
EA und EB, einem Voice Box Server VBS und mindestens einer Vermittlungseinrichtung
SW, wobei die Vermittlungseinrichtung SW an einer Weiterleitung
eines Anrufes von einem ersten Teilnehmer A an einen zweiten Teilnehmer
TB beteiligt ist. Die Anwendung der Erfindung ist nicht auf das
hier dargestellte Kommunikationsnetzwerk beschränkt, andere Netzwerkarchitekturen
sind denkbar.
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Zur
Vereinfachung erfolgt in den 2, 3 und 4 nur
auf der Seite des angerufenen zweiten Teilnehmers TB eine getrennte
Darstellung des zweiten Endgerätes
EB und des zweiten Teilnehmers TB, während auf der Seite des anrufenden
ersten Teilnehmers A eine zusammengefasste Darstellung des ersten
Teilnehmers A und des ersten Endgerätes EA erfolgt.
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2 zeigt
für das
in 1 dargestellte Szenario eine vereinfachte Darstellung
eines Signalisierungsablaufes in dem Kommunikationsnetzwerk mit einem
ersten Teilnehmer A, einem ersten Endgerät EA, einer Vermittlungseinrichtung
SW, einem Voice Box Server VBS, einem zweiten Endgerät EB und
einem zweiten Teilnehmer TB.
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Im
einzelnen zeigt 2 folgendes: Der erste Teilnehmer
A baut in einem ersten Schritt 1 einen Anruf von dem ersten
Endgerät
EA an das zweite Endgerät
EB des zweiten Teilnehmers TB auf. Die Vermittlungseinrichtung SW,
vorzugsweise ein Switch oder alternativ im Falle der Verwendung
des SIP wie auch im Falle der Verwendung von H.323 ein Soft Switch,
vermittelt den Anruf an das zweite Endgerät EB des zweiten Teilnehmers
TB. Das zweite Endgerät
EB signalisiert den eingehenden Anruf beispielsweise durch Klingelzeichen.
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Der
zweite Teilnehmer TB entscheidet sich in diesem Szenario beispielsweise
in einem zweiten Schritt 2, den eingehenden Anruf zunächst nicht
anzunehmen, sondern die Umleitung des eingehenden Anrufs auf den
netzbasierten Anrufbeantworter VBS, vorzugsweise den Voice Box Server,
zu veranlassen.
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In
einer weiteren Ausprägung
des Verfahrens wird der eingehende Anruf automatisch auf den netzbasierten
Anrufbeantworter VBS umgeleitet, beispielsweise nach Überschreitung
einer zuvor festgelegten Anzahl von Klingelzeichen.
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In
einem dritten Schritt 3 schaltet die Vermittlungseinrichtung
SW eine erste Sprachverbindung zu dem Voice Box Server durch und
dupliziert gleichzeitig die erste Sprachverbindung zwischen dem
ersten Endgerät
EA und dem Voice Box Server VBS, so dass eine Kopie dieser ersten
Sprachverbindung in Form einer zweiten Sprachverbindung zwischen
der Vermittlungseinrichtung SW und dem zweiten Endgerät EB aufgebaut
wird. Mittels der zweiten Sprachverbindung ist es dem zweiten Teilnehmer
TB möglich,
die zwischen dem ersten Endgerät
EA und dem Voice Box Server VBS bestehende erste Sprachverbindung
mitzuhören.
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Für den Fall,
dass der zweite Teilnehmer TB beispielsweise den ersten Teilnehmer
A erkennt und/oder direkt auf ein mögliches Anliegen des ersten
Teilnehmers A eingehen möchte,
aktiviert der zweite Teilnehmer TB in einem vierten Schritt 4 beispielsweise
eine Rufannahme-Funktion des zweiten Endgerätes EB, wodurch in einem fünften Schritt 5 eine
direkte Sprachverbindung zwischen dem ersten Endgerät EA und
dem zweiten Endgerät
EB aufgebaut wird.
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3 zeigt
einen detaillierten Signalisierungsablauf in einem Kommunikationsnetzwerk
mit einem ersten Teilnehmer A, einem ersten Endgerät EA, einer
Vermittlungseinrichtung SW, einem Voice Box Server VBS, einem zweiten
Endgerät
EB, einem zweiten Teilnehmer TB und einem zwischen das zweite Endgerät EB und
den Voice Box Server VBS geschalteten Gateway HGW, vorzugsweise
einem Home Gateway. In 3 sind zudem die während des
Signalisierungsablaufes versendeten SIP-Nachrichten dargestellt. Weiterhin ist
jeder teilnehmenden Komponente A, EA, SW, HGW, VBS, EB mit Ausnahme
des zweiten Teilnehmers TB eine in SDP-Teilen der SIP-Nachrichten
enthaltene IP-Adresse A1, A2, A3, A4, A5 zugeordnet.
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In
einem ersten Schritt 31 teilt der erste Teilnehmer A mittels
des ersten Endgerätes
EA seinen Wunsch zu einem Verbindungsaufbau zwecks eines Anrufes
des zweiten Endgerätes
EB des zweiten Teilnehmers TB mit. Eine entsprechende einladende
INVITE-Nachricht mit der Angabe der IP-Adresse des ersten Endgerätes A1 wird
von der Vermittlungseinrichtung SW an das Home Gateway HGW geleitet. Das
Home Gateway HGW modifiziert die in der INVITE-Nachricht enthaltene
IP-Adresse und ersetzt die Absenderabgabe des ersten Endgerätes A1 durch die
IP-Adresse des Home
Gateways A4. Anschließend
sendet das Home Gateway HGW die modifizierte einladende INVITE-Nachricht
an das zweite Endgerät
EB weiter.
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In
einem zweiten Schritt 32 signalisiert das zweite Endgerät EB den
eingehenden Anruf beispielsweise durch Klingelzeichen. Der zweite
Teilnehmer TB weist daraufhin das zweite Endgerät EB durch Auswählen einer
Mithörfunktion
FN an, den Anruf zum Mithören
zunächst
auf den Voice Box Server VBS umzuleiten. Die gewünschte Umleitung wird, wie
in 3 dargestellt, mittels einer ersten SIP-Nachricht
split_VBS erzielt, mit der das zweite Endgerät EB das Home Gateway HGW anweist,
den Anruf gleichzeitig zum Voice Box Server VBS umzuleiten und an
das zweite Endgerät
EB weiterzuleiten.
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Zu
diesem Zweck sendet das Home Gateway HGW eine weitere einladende
INVITE-Nachricht an den Voice Box Server VBS, worauf der Voice Box Server
VBS eine antwortende SIP-Nachricht „200 OK" an das Home Gateway HGW sendet. Das
Home Gateway HGW leitet die antwortende SIP-Nachricht „200 OK" an das zweite Endgerät EB sowie
an das erste Endgerät
EA des ersten Teilnehmers A weiter. Auf diese Weise baut das Home
Gateway HGW zusätzlich
zur eingehenden Verbindung des ersten Endgerätes EA zu dem Home Gateway
HGW noch zwei weitere Verbindungen auf, zum einen eine Verbindung
vom Home Gateway HGW zum Voice Box Server VBS, zum anderen eine
Verbindung vom Home Gateway HGW zum zweiten Endgerät EB.
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In
einem dritten Schritt 33 dupliziert das Home Gateway HGW
zur Kommunikationsverbindung gehörende,
beispielsweise auf dem Real-Time Transport Protocol (RTP) basierende
von dem ersten Endgerät
EA gesendete Sprachdatenpakete RF1, die an das Home Gateway HGW
gesendet werden. Eine erste Kopie der Sprachdatenpakete RF2 sendet das
Home Gateway HGW an den Voice Box Server VBS, eine zweite Kopie
der Sprachdatenpakete RF3 sendet das Home Gateway HGW an das zweite
Endgerät
EB. Weiterhin sendet das Home Gateway HGW von dem Voice Box Server
VBS ausgehende Sprachpakete, betreffend beispielsweise einen Ansagetext, an
das erste Endgerät
EA. Vom zweiten Endgerät
EB gesendete Sprachpakete werden vom Home Gateway HGW nicht weitergeleitet.
Auf diese Weise kann der zweite Teilnehmer TB den Anruf des ersten
Teilnehmers A mithören,
ohne das der erste Teilnehmer A davon Kenntnis erlangt.
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Zu
einem späteren
Zeitpunkt entscheidet sich der zweite Teilnehmer TB in einem vierten
Schritt 34, den Anruf des ersten Teilnehmers A anzunehmen,
beispielsweise durch Betätigen
einer Anruf-Annahmetaste auf dem zweiten Endgerät EB. Daraufhin sendet das
zweite Endgerät
EB eine zweite SIP-Nachricht take_call an das Home Gateway HGW,
die von dem Home Gateway HGW durch Senden einer bestätigenden
SIP-Antwort „200
OK" bestätigt wird.
Dies bewirkt, dass das Home Gateway HGW die Verbindung vom Home
Gateway HGW zum Voice Box Server VBS mittels Senden einer beendenden
SIP-Nachricht BYE beendet, woraufhin der Voice Box Server VBS beispielsweise
eine bestätigende
SIP-Antwort „200
OK" sendet.
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In
einem fünften
Schritt 35 beendet das Home Gateway HGW das Senden der
ersten Kopie der Sprachdatenpakete RF2 von dem Home Gateway HGW
an den Voice Box Server VBS. von diesem Zeitpunkt an vermittelt
das Home Gateway HGW nur noch die von dem ersten Endgerät EA gesendeten Sprachdatenpakete
RF1 sowie die zweite Kopie der Sprachdatenpakete RF3. Im Ergebnis
besteht eine direkte Sprach-Kommunikationsverbindung zwischen dem
ersten Endgerät
EA und dem zweiten Endgerät
EB.
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Zuletzt
wird zu einem späteren
Zeitpunkt beispielsweise durch Senden einer weiteren beendenden
SIP-Nachricht BYE von dem ersten Endgerät EA die Kommunikationsverbindung
beendet.
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4 zeigt
einen ähnlichen
Signalisierungsablauf, wie er in 3 dargestellt
ist. Im Gegensatz zu dem in 4 dargestellten
Szenario wird hier jedoch kein Home Gateway verwendet. Das Duplizieren
und Vermitteln der Sprachdatenpakete RF1, RF2, RF3 wird in diesem
Szenario durch die Vermittlungseinrichtung SW vorgenommen.
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In
einem ersten Schritt 41 teilt der erste Teilnehmer A mittels
des ersten Endgerätes
EA seinen Wunsch zu einem Verbindungsaufbau zwecks eines Anrufes
an das zweite Endgerät
EB des zweiten Teilnehmers TB mit. Eine entsprechende einladende
INVITE-Nachricht mit der Angabe der IP-Adresse des ersten Endgerätes A1 wird
von der Vermittlungseinrichtung SW an das zweite Endgerät EB geleitet.
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In
einem zweiten Schritt 42 signalisiert das zweite Endgerät EB den
eingehenden Anruf beispielsweise durch Klingelzeichen. Der zweite
Teilnehmer TB weist daraufhin das zweite Endgerät EB durch Auswählen einer
Mithörfunktion
FN an, den Anruf zum Mithören
zunächst
auf den Voice Box Server VBS umzuleiten. Die gewünschte Umleitung wird, wie
in 3 dargestellt, mittels einer ersten SIP-Nachricht
split_VBS erzielt, mit der das zweite Endgerät EB die Vermittlungseinrichtung
SW anweist, den Anruf gleichzeitig zum Voice Box Server VBS umzuleiten
und an das zweite Endgerät
EB weiterzuleiten.
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Zu
diesem Zweck sendet die Vermittlungseinrichtung SW eine weitere
einladende INVITE-Nachricht an den Voice Box Server VBS, worauf der
Voice Box Server VBS eine antwortende SIP-Nachricht „200 OK" an die Vermittlungseinrichtung SW sendet.
Die Vermittlungseinrichtung SW leitet die antwortende SIP-Nachricht „200 OK" an das erste Endgerät EA weiter.
Auf diese Weise baut die Vermittlungseinrichtung SW zusätzlich zur
eingehenden Verbindung des ersten Endgerät EA zu der Vermittlungseinrichtung
SW noch zwei weitere Verbindungen auf, zum einen eine Verbindung
von der Vermittlungseinrichtung SW zum Voice Box Server VBS, zum
anderen eine Verbindung von der Vermittlungseinrichtung SW zum zweiten
Endgerät
EB.
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In
einem dritten Schritt 43 dupliziert die Vermittlungseinrichtung
SW zur Kommunikationsverbindung gehörende, bei spielsweise auf dem
Real-Time Transport Protocol (RTP) basierende von dem ersten Endgerät EA gesendete
Sprachdatenpakete RF1, die an die Vermittlungseinrichtung SW gesendet
werden. Eine erste Kopie der Sprachdatenpakete RF2 sendet die Vermittlungseinrichtung
SW an den Voice Box Server VBS, eine zweite Kopie der Sprachdatenpakete
RF3 sendet die Vermittlungseinrichtung SW an das zweite Endgerät EB. Weiterhin
sendet die Vermittlungseinrichtung SW von dem Voice Box Server VBS
ausgehende Sprachpakete, betreffend beispielsweise einen Ansagetext,
an das erste Endgerät EA.
Vom zweiten Endgerät
EB gesendete Sprachpakete werden von der Vermittlungseinrichtung
SW nicht weitergeleitet. Auf diese Weise kann der zweite Teilnehmer
TB den Anruf des ersten Teilnehmers A mithören, ohne das der erste Teilnehmer
A davon Kenntnis erlangt.
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Zu
einem späteren
Zeitpunkt entscheidet sich der zweite Teilnehmer TB in einem vierten
Schritt 44, den Anruf des ersten Teilnehmers A anzunehmen,
beispielsweise durch Betätigen
einer Anruf-Annahmetaste auf dem zweiten Endgerät EB. Daraufhin sendet das
zweite Endgerät
EB eine zweite SIP-Nachricht take_call an die Vermittlungseinrichtung
SW, die von der Vermittlungseinrichtung SW durch Senden einer bestätigenden
SIP-Antwort „200 OK" bestätigt wird.
Dies bewirkt, dass die Vermittlungseinrichtung SW die Verbindung
von der Vermittlungseinrichtung SW zum Voice Box Server VBS mittels
Senden einer beendenden SIP-Nachricht BYE beendet, woraufhin der
Voice Box Server VBS beispielsweise eine bestätigende SIP-Antwort „200 OK" sendet.
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In
einem fünften
Schritt 45 beendet die Vermittlungseinrichtung SW das Senden
der ersten Kopie der Sprachdatenpakete RF2 von der Vermittlungseinrichtung
SW an den Voice Box Server VBS. Von diesem Zeitpunkt an vermittelt
die Vermittlungseinrichtung SW nur noch die von dem ersten Endgerät EA gesendeten
Sprachdatenpakete RF1 sowie die zweite Kopie der Sprachdatenpakete
RF3. Im Ergebnis besteht eine direkte Sprach-Kommunikationsverbindung zwischen dem
ersten Endgerät
EA und dem zweiten Endgerät
EB.
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Zuletzt
wird zu einem späteren
Zeitpunkt beispielsweise durch Senden einer weiteren beendenden
SIP-Nachricht BYE von dem Endgerät
des ersten Teilnehmers A die Kommunikationsverbindung beendet.
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5 und 6 zeigen
Beispiele für
Belegungen von Soft Keys S1, S2, S3 eines zweiten Endgerätes EB hinsichtlich
des erfindungsgemäßen Verfahrens.
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5 zeigt
eine erste Belegung der Soft Keys S1, S2, S3 des zweiten Endgerätes EB während der
Signalisierung eines eingehenden Anrufes durch das zweite Endgerät EB. Ein
zweiter Teilnehmer TB kann zu diesem Zeitpunkt zwischen den den Soft
Keys beispielsweise zugewiesenen Funktionen „Annehmen" für
einen ersten Soft Key S1, „AB-Mithören" für einen
zweiten Soft Key S2 und „Abweisen" für einen
dritten Soft Key S3 wählen.
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Dieselbe
erste Belegung der Soft Keys S1, S2, S3 gilt, wenn eine Kommunikationsverbindung zwischen
dem ersten Endgerät
EA und dem Voice Box Server VBS besteht, beispielsweise wenn nach Überschreiten
einer Zeitschwelle der eingehende Anruf automatisch auf den netzbasierten
Anrufbeantworter umgeleitet wurde, und der zweite Teilnehmer TB
den eingehenden Anruf noch nicht angenommen und die Mithörfunktion
FN noch nicht gewählt
hat.
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Die
in 5 dargestellte erste Belegung der Soft Keys S1,
S2, S3 entspricht einer möglichen
Belegung der Soft Keys S1, S2, S3 zu einem Zeitpunkt direkt vor
dem in den 2, 3 und 4 dargestellten
zweiten Schritt 2.
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Die
Betätigung
des zweiten Soft Keys S2 mit der Belegung „AB-Mithören" aktiviert die oben
beschriebene Mithörfunktion
FN.
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6 zeigt
eine zweite Belegung der Soft Keys S1, S2, S3 des zweiten Endgerätes EB für den Fall,
dass eine Kommunikationsverbindung zwischen dem ersten Endgerät EA und
dem Voice Box Server VBS besteht und der zweite Teilnehmer TB den
ein gehenden Anruf nach Aktivieren der Mithörfunktion FN mithört, beispielsweise
um zu hören,
welches Anliegen der erste Teilnehmer A vorbringt. Der zweiter Teilnehmer
TB kann zu diesem Zeitpunkt zwischen den den Soft Keys beispielsweise
zugewiesenen Funktionen „Annehmen" für den ersten
Soft Key S1 und „Mithör Ende" für den dritten
Soft Key S3 wählen. Der
zweite Soft Key S2 ist zu diesem Zeitpunkt nicht belegt.
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Die
in 6 dargestellte zweite Belegung der Soft Keys S1,
S2, S3 entspricht einer möglichen Belegung
der Soft Keys S1, S2, S3 zu einem Zeitpunkt direkt vor dem in den 2, 3 und 4 dargestellten
vierten Schritt 4.
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In
einer weiteren Ausprägung
der Erfindung wird die durch die Mithörfunktion FN bewirkte Duplizierung
der zu dem Anruf gehörigen
Sprachdatenpakete RF1, RF2, RF2 durch Einrichten einer Konferenzschaltung
mit Unterdrückung
von Indikatortönen vorgenommen,
die im Normalfall dem ersten Teilnehmer A das Aufbauen der Konferenzschaltung
mitteilen würden.
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In
einer weiteren Ausprägung
der Erfindung wird die durch die Mithörfunktion FN bewirkte Duplizierung
der zu dem Anruf gehörigen
Sprachdatenpakete RF1, RF2, RF3 von dem netzbasierten Anrufbeantworter
VBS, vorzugsweise dem Voice Box Server, durchgeführt.
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In
einer weiteren Ausprägung
der Erfindung ist das zweite Endgerät EB durch ein Mobilfunk-Endgerät gegeben.
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In
einer weiteren Ausprägung
der Erfindung ist das zweite Endgerät EB durch ein Festnetz-Endgerät gegeben.
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In
einer weiteren Ausprägung
der Erfindung weist der netzbasierte Anrufbeantworter VBS Mittel zum
automatischen Löschen
einer begonnenen Nachrichtenaufzeichnung im Falle einer Annahme des
Anrufes durch den zweiten Teilnehmer TB auf.
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In
einer weiteren Ausprägung
der Erfindung weist die Vermittlungseinrichtung SW Mittel zur Anweisung
einer weiteren Netzwerkkomponente SW, HGW, VBS auf, mittels derer
die Vermittlungseinrichtung SW die weitere Netzwerkkomponente SW, HGW,
VBS anweist, die Duplizierung der zu dem Anruf gehörigen Sprachdatenpakete
RF1, RF2, RF3 durchzuführen.
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In
einer weiteren Ausprägung
der Erfindung ist die Vermittlungseinrichtung SW durch einen TDM-Switch
gegeben.
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In
einer weiteren Ausprägung
der Erfindung ist die Vermittlungseinrichtung SW durch eine Vermittlungseinrichtung
für mobile
Kommunikationsnetzwerke gegeben.
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In
einer weiteren Ausprägung
der Erfindung ist die Vermittlungseinrichtung SW durch einen Soft switch
für ein
Voice over IP-Kommunikationsnetzwerk gegeben.