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Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Parallelschaltung eines Federspeichers, insbesondere einer Gasdruckfeder, für eine Unterstützung der Bewegung eines Karosserieteils an einem Fahrzeug mit einem permanent belastetem Flaschenzug, wobei der Flaschenzug mindestens eine ortsfeste Rolle und mindestens eine bewegbare Rolle aufweist.
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Laderaumabdeckungen für ein Kraftfahrzeug mit einer Rollobahn, sind beispielsweise aus der
DE 196 50 775 A1 bekannt. Für eine Komfortöffnung ist dabei das Abdeckrollo lösbar mit einer Zwangsführungseinrichtung verbunden. Die Zwangsführungseinrichtung sorgt dafür, dass beim Öffnen einer Heckklappe die Rollobahn nach oben aufgestellt werden kann, um so einen vereinfachten Zugang zu dem Laderaum des Kraftfahrzeugs zu ermöglichen, ohne dass die Notwendigkeit besteht, die Rollobahn vollständig auf die Wickelwelle aufzuwickeln. Die Zwangsführung umfasst einen Mitnehmer oder Schlitten, und eine Verbindungsstange. Die Stange ist druck- und biegesteif und erzwingt damit bei der Öffnungs- und Schließbewegung der Heckklappe eine Bewegung des Schlittens längs einer diesem zugeordneten Führung.
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Aus der
JP 2001-63468 ist eine Laderaumabdeckung bekannt, wobei ein Mitnehmer einer auf einer Wickelwelle auf- und abwickelbar angebrachten Rollobahn mittels eines Drahts zum Abwickeln der Rollobahn verlagerbar ist, der Draht auf einer Spule auf- und abwickelbar ist, und ein Auf- bzw. Abwickeln des Drahtes auf die Spule in Abhängigkeit einer Öffnungsbewegung einer Heckklappe erfolgt.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine Vorrichtung zu schaffen, durch welche eine Komfortöffnung einer Laderaumabdeckung abhängig von einer Öffnungs- und Schließbewegung eines Karosserieteils mit hoher Funktionssicherheit ermöglicht ist.
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Diese Aufgabe wird durch eine Vorrichtung mit den Merkmalen des Anspruches 1 gelöst. Weitere Vorteile der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen.
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Das Mantelrohr kann mit einer vorhandenen Gasdruckfeder in einem Fahrzeug gekoppelt werden, wobei eine zweite Rolle an dem bewegbaren Teil der Gasdruckfeder, beispielsweise an dessen Druckrohr, durch das Mantelrohr verkapselt lagerbar ist. Durch Verbinden eines flexiblen Zugmittels des Flaschenzugs mit einem Kraftübertragungsmittel zum Verschieben eines Abdeckrollos in einem Fahrzeug, kann eine Komfortöffnung des Abdeckrollos in einem beliebigen Fahrzeug leicht realisiert werden.
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Die permanente Belastung des Flaschenzugs ist beispielsweise über eine Feder realisierbar. Durch die Parallelschaltung wird die Arbeit des Federspeichers, insbesondere die stark temperaturabhängige Arbeit einer Gasdruckfeder, zumindest teilweise durch eine mechanische und damit nahezu temperaturunabhängige Arbeit des belasteten Flaschenzugs ersetzt. Dadurch kann beispielsweise ein Öffnen einer Heckklappe eines Fahrzeugs unterstützt werden.
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Die Erfindung wird nachfolgend anhand von Ausführungsbeispielen, die in den Zeichnungen dargestellt sind, beispielhaft beschrieben. Für gleiche Bauteile werden dabei einheitliche Bezugszeichen verwendet.
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In den Zeichnungen zeigen:
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1 eine schematische perspektivische Darstellung eines Fahrzeugs mit einer Laderaumabdeckung;
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2 eine schematische, teilweise freigeschnittene Seitenansicht des Fahrzeugs gemäß 1;
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3 eine schematische Darstellung eines Mitnehmers; und
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4 eine schematische Darstellung einer erfindungsgemäßen Vorrichtung für eine Komfortöffnung.
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1 zeigt schematisch eine perspektivische Darstellung eines Fahrzeugs 1 mit einem bewegbaren Karosserieteil, das in der dargestellten Ausführungsform als eine Heckklappe 11 ausgebildet ist und einen Laderaum 13 je nach Stellung verschließt oder freigibt. Die Bewegung der Heckklappe 11 wird mittels zweier an den gegenüberliegenden Fahrzeugseiten angeordneten Gasdruckfedern 2 unterstützt. Die Gasdruckfedern 2 sind an einem Ende 21 mit der Heckklappe 11 und an ihrem gegenüberliegenden Ende 23 mit dem Fahrzeug 1 verbunden. Die Gasdruckfedern umfassen ein Druckrohr und eine Kolbenstange. Die Gasdruckfedern 2 können dabei derart angeordnet sein, dass das Druckrohr mit der Heckklappe 11 verbunden ist. In einer anderen Ausführungsform kann die Kolbenstange mit der Heckklappe 11 verbunden sein.
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Der Laderaum 13 ist mittels eines flexiblen Flächengebildes 3, beispielsweise einer Rollobahn, abdeckbar. In 1 ist das flexible Flächengebilde 3 auf einer Wickelwelle aufgerollt.
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Ein Übersetzungsgetriebe, welches eine Verlagerung des flexiblen Flächengebildes 3 mit der Öffnungs- und Schließbewegung der Heckklappe 11 koppelt, ist in der dargestellten Ausführungsform hinter Verkleidungsteilen 15 positioniert. Dadurch wird ein unberechtigter Zugriff auf die Bauteile verhindert.
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2 zeigt schematisch das Fahrzeug gemäß 1 in einer teilweise freigeschnittenen Seitenansicht. Das flexible Flächengebilde 3 ist um die Wickelwelle 31 aufwickelbar. Das Flächengebilde 3 ist außerdem um die Wickelwelle 31 schwenkbar. In der dargestellten Anordnung befindet sich das Flächengebilde 3 in einer Position, in welcher der Laderaum für einen einfachen Zugriff freigegeben ist. Das flexible Flächengebilde 3 ist mit einem Mitnehmer 4 verbunden. Der Mitnehmer 4 ist entlang einer Führung 5 verschiebbar. Aufgrund der Verschiebung des Mitnehmers 4 aus der dargestellten zweiten Funktionsstellung in eine erste Funktionsstellung wird das abgewickelte Flächengebilde 3 verlagert und der Laderaum 13 des Fahrzeugs durch das flexible Flächengebilde 3 abgedeckt. Die zweite Position des Flächengebildes 3 ist in 2 durch eine gestrichelte Linie dargestellt. Das Flächengebilde 3 bei einem Verschwenken in die erste, den Laderaum freigebende Position auch zumindest teilweise auf die Wickelrolle 31 aufgewickelt werden.
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Die Heckklappe 11 ist in einem Kopplungspunkt 17 schwenkbar mit der Karosserie des Fahrzeugs 1 verbunden. Die Öffnungs- und Schließbewegung der Heckklappe 11 wird durch die Gasdruckfeder 2 unterstützt. Durch ein schematisch dargestelltes Übersetzungsgetriebe 6 wird die Schließbewegung der Heckklappe 11 um die Koppelstelle 17 in eine Verschiebung des Mitnehmers 4 entlang der Führung 5 übersetzt.
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3 zeigt schematisch den Mitnehmer 4 in der Führung 5. Der Mitnehmer 4 greift in eine Zugstange 33, welche an der freien Stirnseite des flexiblen Flächengebildes 3 angeordnet ist, welche der in 2 dargestellten Wickelwelle 31 gegenüberliegt. In der dargestellten Ausführungsform ist der Mitnehmer 4 lösbar mit der Zugstange 33 verbunden. An dem Mitnehmer 4 ist ein flexibles Kraftübertragungsmittel 7 angebracht, das in der Führung 5 längsbeweglich angeordnet ist. Durch Aufbringen einer Zugkraft an dem flexiblen Kraftübertragungsmittel 7 wird der Mitnehmer 4 und damit das flexible Flächengebilde 3 aus der in 2 dargestellten zweiten Funktionsstellung in Richtung der ersten Funktionsstellung verschoben.
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In der Ausführungsform gemäß 3 greift an der dem Kraftübertragungsmittel 7 gegenüberliegenden Seite des Mitnehmers 4 eine Kraft F an, welche den Mitnehmer 4 in Richtung seiner zweiten Funktionsstellung zwingt. Die Kraft F wird beispielsweise durch eine nicht dargestellte Aufrollfeder des Flächengebildes 3 aufgebracht. Alternativ oder zusätzlich kann eine weitere Feder vorgesehen sein, welche an dem Mitnehmer 4 zum Aufbringen der Kraft F wirkt. In einer anderen Ausführungsform ist der Mitnehmer 4 mit einem zweiten flexiblen Kraftübertragungselement verbunden, das dem Kraftübertragungsmittel 7 gegenüberliegt und das ebenfalls in der Führung 5 längsverschieblich angeordnet ist. Durch Aufbringen einer Zugkraft an dem zweiten flexiblen Kraftübertragungselement wird der Mitnehmer 4 in Richtung seiner zweiten Positionsstellung verschoben. Bei einer Ausführungsform mit zwei flexiblen Kraftübertragungselementen erfolgt die Bewegung des Mitnehmers 4 in beide Richtungen durch Zugkräfte. Die flexiblen Kraftübertragungselemente sind dabei beispielsweise als hochflexible Seile ausbildbar. Daneben sind jedoch auch Ausführungsformen denkbar, bei denen ein Verschieben des Mitnehmers 4 in Richtung der zweiten Funktionsstellung durch Aufbringen einer Druckkraft über das flexible Kraftübertragungselement 7 erfolgt. Das Kraftübertragungselement 7 ist dabei entsprechen auszubilden.
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4 zeigt schematisch die erfindungsgemäße Vorrichtung zur Kopplung der Schließbewegung des bewegbaren Karosserieteils 11 mit einer Bewegung des Mitnehmers 4. Die Heckklappe 11 ist über die Anwendung 17 schwenkbar mit einem nicht dargestellten Fahrzeug verbunden. Die Bewegung der Heckklappe 11 wird durch die Gasdruckfeder 2 unterstützt. Die Gasdruckfeder 2 umfasst einen Druckzylinder 25, welcher beweglich auf einer Kolbenstange 27 angeordnet ist. Die Gasdruckfeder 2 ist an ihrem Ende 21 mit dem Karosserieteil 11 und an dem Ende 23 mit dem Fahrzeug verbunden. Die Gasdruckfeder 2 ist zumindest teilweise durch ein Mantelrohr 65 verkapselt. Das Mantelrohr 65 ist mit dem Fahrzeug beispielsweise mittels der Kolbenstange 27 fest verbunden. An dem Mantelrohr 65 ist eine Rolle 61 eines Flaschenzugs 6 ortsfest drehbar gelagert. Eine zweite Rolle 63 des Flaschenzugs 6 ist mit dem Druckzylinder 25 verbunden. Aufgrund einer durch den Pfeil angedeuteten Schließbewegung der Heckklappe 11 wird das Druckrohr 25 der Gasdruckfeder 2 in Richtung des Endes 23 der Gasdruckfeder 2 bewegt. Dadurch wird auch die an dem Druckrohr 25 angebrachte Rolle 63 in Richtung des Endes 23 bewegt. Aufgrund dieser Bewegung wird der Abstand zwischen den Rollen 61 und 63 vergrößert. Ein flexibles Zugseil 7 ist mit der ortsfesten Rolle 61 verbunden und über die bewegbare Rolle 63 und anschließend über die ortsfeste Rolle 61 umgelenkt. Aufgrund der Vergrößerung des Abstands der Rollen 61 und 63 wird das flexible Übertragungsmittel bewegt, und damit eine Zugkraft an den flexiblen Kraftübertragungsmittel 7 ausgeübt. Das flexible Kraftübertragungsmittel 7 wird über einen Außenzug 51 und eine Führung 5 geführt und ist mit dem Mitnehmer 4 verbunden. Aufgrund der durch das flexiblen Kraftübertragungsmittels 7 aufgebrachten Zugkraft wird dabei der Mitnehmer 4 in Richtung des dargestellten Pfeils bewegt.
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Über einen gestrichelten dargestellten weiteren Außenzug 53 kann die Zugkraft auf einen weiteren nicht dargestellten Mitnehmer 4 übertragen werden, welche beispielsweise auf einer gegenüberliegenden Fahrzeugseite angeordnet ist. Der Mitnehmer 4 ist wie in 3 dargestellt mit dem flexiblen Flächengebilde 3 verbunden. Bei Ausbildung der Wickelrolle 31 des flexiblen Flächengebildes mit einer Aufrollfeder wirkt auf den Mitnehmer 4 permanent eine Aufrollkraft. Diese Aufrollkraft kann für eine Öffnungsbewegung des Mitnehmers 4 in vorteilhafter Weise genutzt werden. In der dargestellten Ausführungsform ist zusätzlich eine Feder 8 vorgesehen, durch welche der Mitnehmer 4 in Richtung seiner zweiten Funktionsstellung belastet ist. Diese zusätzliche Federkraft und/oder die Kraft einer Aufrollfeder wirken beim Öffnen der Heckklappe 11 unterstützend. Die Hohe der Kraft ist dabei von einer vorhandenen Übersetzung des Flaschenzugs abhängig.
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Die Parallelschaltung des Flaschenzugs 6 mit der Gasdruckfeder 2 führt somit zu einer Verstärkung der einen Nutzer beim Öffnen der Heckklappe 11 unterstützenden Kraft der Gasdruckfeder 2. Eine derartige Vorrichtung ist beispielsweise auch in Fahrzeugen ohne Laderaumabdeckung von Vorteil, da die stark temperaturabhängige Kraft der Gasdruckfeder durch eine mechanische, nicht temperaturabhängige Kraft unterstützt wird.
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Gemäß der in 4 dargestellten Ausführungsform ist das flexible Kraftübertragungsmittel 7 einstückig mit einem Zugübertragungsmittel des Flaschenzugs 6 ausgebildet. Es sind jedoch auch Ausführungsformen denkbar, in welchen die Übertragungsmittel voneinander getrennt sind. Eine Verknüpfung kann dabei beispielsweise über ein weiteres Übersetzungsgetriebe erfolgen.