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Die
Erfindung betrifft ein Sicherheitsgurtsystem für ein Kraftfahrzeug gemäß dem Oberbegriff
des Anspruchs 1.
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Ein
Sicherheitsgurtsystem umfasst zumindest einen Gurt, mit einem ersten
Teilabschnitt, der in einem fahrzeugfest angeordneten Gurtaufroller
aufgerollt ist, wobei der Gurt aus dem Gurtaufroller ausziehbar
ist, ferner zwei Gurtumlenkeinrichtungen, wobei eine erste als Schulterumlenkbeschlag
ausgebildet ist und eine zweite als Hüftumlenkelement, an dem eine
Gurtschlosszunge ausgebildet ist, welche in eine Gurtschlossschnalle
einsteckbar ist.
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Ist
der Gurt um einen Fahrzeuginsassen gegurtet, so weist der Gurt einen
Gurtverlauf bekannter Art auf: Ausgehend vom Gurtaufroller verläuft der
Gurt in einer Gurtverlaufsrichtung im Wesentlichen senkrecht zur
Fahrzeuglängsachse
nach oben, wird von einem zumeist fahrzeugfest angeordneten Schulterumlenkbeschlag
umgelenkt, und verläuft
dann diagonal über
den Oberkörper
des auf einem Kraftfahrzeugsitz befindlichen Fahrzeuginsassen und
insbesondere an diesen anliegend nach unten zu dem Hüftumlenkelement,
dessen Gurtschlosszunge in Folge eines Angurtevorganges in die Gurtschlossschnalle
eingesteckt ist, wobei die Gurtschlossschnalle am Kraftfahrzeugsitz
oder an dem Kraftfahrzeug festgelegt ist. Vom Hüftumlenkelement verläuft der
Gurt über
einen Beckenbereich des Fahrzeuginsassen und an diesen anliegend
zur sitzfest oder fahrzeugfest angeordneten Sitzgurtverankerung.
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Aus
der
DE 196 10 833
A1 ist eine Vorrichtung zum Steuern eines Insassenrückhaltesystems
bekannt, bei der eine Messeinrichtung in Form eines Gurtauszugssensors
am Ort des Gurtaufrollers angordnet ist, wobei die Messeinrichtung
ein elektrisches Messsignal erzeugt, das die betragsmäßige Länge eines
Teilabschnittes des Gurtes, der aus dem Gurtaufroller infolge des
Angurtevorgangs herausgezogen worden ist, anzeigt. Dieses ist als
ein Maß für den Leibesumfang
des Insassen heranziehbar und somit zur Bestimmung einer Belegung
des betreffenden Kraftfahrzeugsitzes. Bei einer solchen Positionierung
der Messeinrichtung besteht jedoch der Nachteil, dass einzig die
betragsmäßige Länge des
Teilabschnittes des Gurtes erfahrbar ist, die nach dem Ausziehen
des Gurtes aus dem Gurtaufroller im Gurtaufroller aufgewickelt verbleibt,
beziehungsweise die Länge
des Teilabschnitt des Gurtes, der aus dem Gurtaufroller ausgezogen
ist. Insbesondere basiert eine solche Längenbestimmung jenes Teilabschnittes
des Gurtes auf Messsignalen, die bezüglich des Gurtverlaufs beabstandet
von den an dem Fahrzeuginsassen anliegenden Teilabschnitten des
Gurtes abgefühlt
werden, wodurch Fehlerquellen einer Belegungsbestimmung des Kraftfahrzeugsitzes
vermehrt werden, beispielsweise durch unzureichend gestrafften Gurt
im Bereich des Gurtaufrollers.
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Der
Erfindung liegt deshalb das Problem zugrunde, ein Sicherheitsgurtsystem
bereitzustellen, dass die Bestimmbarkeit der Belegung eines Kraftfahrzeugsitzes
verbessert.
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Dieses
Problem wird durch ein Sicherheitsgurtsystem mit den Merkmalen des
Anspruchs 1 gelöst.
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Bei
einem Sicherheitsgurtsystem für
ein Kraftfahrzeug mit einem Gurtaufroller, mindestens einer Gurtumlenkeinrichtung,
einem Gurt, welcher ausgehend von dem Gurtaufroller in einer Gurtverlaufsrichtung
durch die Gurtumlenkeinrichtung zu einer Gurtverankerung verläuft, und
mindestens einer Messeinrichtung zur Erzeugung gurtbezogener Messsignale
durch Abtastung des Gurtes, die in eine Länge eines Teilabschnittes des Gurtes
umsetzbar sind, ist die Messeinrichtung erfindungsgemäß an einer
Gurtumlenkeinrichtung angeordnet. Somit kann der Gurt in einem Bereich
der an dem Fahrzeuginsassen anliegenden Teilabschnitte des Gurtes vermittels
der Messeinrichtung abgetastet werden, wodurch eine exaktere Längenbestimmung
eines solchen Teilabschnittes des Gurtes erzielbar ist. Dieser Vorteil
wird bereits dadurch erzielt, dass die Messeinrichtung derart bezüglich des
Gurtes positioniert ist, dass sie in Gurtverlaufsrichtung hinter
dem Gurtaufroller angeordnet ist und insbesondere von dem Gurtaufroller
beabstandet ist. Durch die Anordnung der Messeinrichtung an einer
Gurtumlenkeinrichtung wird zusätzlich
erreicht, dass der Gurt kontrolliert durch die Messeinrichtung abgetastet
werden kann, da der Gurt durch die Gurtumlenkeinrichtung verläuft und
insbesondere vermittels der Gurtumlenkeinrichtung definiert geführt (und
umgelenkt) wird.
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Bevorzugt
ist die Gurtumlenkeinrichtung als Schulterumlenkbeschlag oder als
Hüftumlenkelement ausgebildet,
welches eine Gurtschlosszunge aufweist, die in eine sitzfest angeordnete
Gurtschlossschnalle einsteckbar ist, wobei die sitzfeste Anordnung
der Gurtschlossschnalle den Einfluss eines in Richtung der Fahrzeuglängsachse
verschiebbaren Kraftfahrzeugsitzes minimiert. So würde beispielsweise
bei fahrzeugfester Festlegung der Gurtschlossschnalle ein heckwärtiges Verschieben
des Kraftfahrzeugsitzes entlang der Fahrzeuglängsachse eine betragsmäßig kürzere Länge eines
Teilabschnittes des Gurtes, der beispielsweise von der Hüftumfenkeinrichtung
zur Gurtverankerung verläuft,
ergeben, als bei einer entgegengesetzten Verschiebung des Kraftfahrzeugsitzes.
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In
einer Weiterbildung der Erfindung kann ein Sitzpositionssensor,
mit dem die Sitzverschiebung relativ zu einer Referenzsitzposition
entlang der Fahrzeuglängsachse
ermittelbar ist, bei fahrzeugfester Fixierung der Gurtschlossschnalle
und/oder der Gurtverankerung zur Korrektur der bei fahrzeugfester
Fixierung der Gurtschlossschnalle und/oder der Gurtverankerung durch
eine Sitzpositionsveränderung
in Richtung der Fahrzeuglängsachse
betragsmäßig variierenden
Länge des
eines Teilabschnittes des Gurtes herangezogen werden.
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Damit
der Gurt durch eine Messeinrichtung vermessbar ist, und somit die
von der Messeinrichtung durch ein z.B. optisches, magnetisches oder
elektrisches Abtasten des Gurtes erzeugten Messsignale mittels einer
Auswerteeinrichtung in betragsmäßige Längen von
Teilabschnitten des Gurtes umsetzbar sind, weist der Gurt bevorzugt
Markierungen auf, die durch die Messeinrichtung abtastbar sind,
so dass eine Bewegung des Gurtes bezüglich der Messeinrichtung erfassbar
ist. Bevorzugt sind die Markierungen als absoluter Code, so dass
eine absolute Gurtposition erfassbar ist, oder als periodische Spur
ausgebildet, was eine relative Bestimmung einer Gurtposition erlaubt.
Nach einem Ausführungsbeispiel
der Erfindung kann die periodische Spur eine Referenzmarke aufweisen,
was somit bei Detektierung der Referenzmarke eine absolute Gurtpositionsmessung
erlaubt. Die Markierung des Gurtes kann durch irgendeine Bearbeitung
des Gurtes erfolgen, die es der Messeinrichtung erlaubt eine Bewegung
oder eine Positionsveränderung
des Gurtes bezüglich
eines Referenzortes, beispielsweise den Ort der Messeinrichtung,
zu detektieren. Beispielsweise kann die Markierung farblich hervorgehoben
sein oder als ein Webmuster ausgeformt sein; es kann aber auch leitfähiges Material eingewebt
werden, zum Beispiel in Form von Spulen, Drähten, u.s.w. Eine Bewegung
des Gurtes kann allerdings auch ohne Markieren des Gurtes feststellbar
sein. Es ist hierzu denkbar, eine Bewegung des Gurtes vermittels
mechanischer Elemente zu erfassen. Beispielsweise könnten in
einer Gurtumlenkeinrichtung geeignet angeordnete, rollenartige Elemente
durch eine Bewegung eines an diesen Elementen anliegenden Gurtes
in eine Rotation versetzt werden, so dass vermittels der Rotation
der rollenartigen Elemente auf die Bewegung des Gurtes geschlossen
werden kann. Eine Energieversorgung für eine Messeinrichtung kann
permanent bzw. zuschaltbar erfolgen, oder ist durch Umwandlung einer
Bewegungsenergie des Gurtes realisierbar.
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Vorzugsweise
ist die Messeinrichtung als eine Kamera ausgebildet, die dazu eingerichtet
ist – bei
einem mittels des Gurt angegurteten Fahrzeuginsassen – den Gurt
zu filmen, d.h., Bilder der Markierungen des Gurtes zu erzeugen,
die als gurtbezogene Messsignale an eine Auswerteeinrichtung übermittelbar
sind. Diese kann die Bilder auswerten und eine Bewegung des Gurtes
(absolut oder gegenüber
der Position der Kamera) bestimmen.
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In
einer weiteren Variante der Erfindung sind an dem Gurt entlang der
Gurtverlaufsrichtung Speichermittel zum Speichern von Informationen
in definierten Abständen
zueinander angeordnet. Hierbei sind die Speichermittel entlang der
Gurtverlaufsrichtung bevorzugt äquidistant
angeordnet.
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Vorzugsweise
enthalten die Speichermittel ihre eigenen Positionen entlang der
Gurtverlaufsrichtung. Wobei bevorzugt die Messeinrichtung dazu eingerichtet
und vorgesehen ist, beim Abtasten des Gurtes die in den Speichermitteln
gespeicherten Positionen auszulesen, die als gurtbezogene Messsignale
an eine Auswerteeinrichtung übermittelbar
sind. Hierdurch ist die Detektion einer Bewegung des Gurtes entlang
der Gurtverlaufsrichtung auf einfache Weise möglich.
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Vorzugsweise
handelt es sich bei den Speichermitteln um Transponder, insbesondere
passive Transponder, die keine eigene Energieversorgung aufweisen.
Die Reichweite der Transponder bzw. der Messeinrichtung ist so bemessen,
dass die Messeinrichtung immer nur denjenigen Transponder mit der
geringsten Beabstandung zur Messeinrichtung auslesen kann. Bei einer
Messeinrichtung an einer Gurtumlenkeinrichtung wird also immer derjenige
Transponder ausgelesen, der der Gurtumlenkeinrichtung am nächsten ist.
Zum Auslesen der Speichermittel (Transponder) weist die Messeinrichtung
weiterhin eine Empfangseinheit sowie eine mit der Empfangseinheit
verbundene Sendeinheit auf, die die ausgelesenen Positionen der
einzelnen Transponder (als gurtbezogene Messsignale) an eine Auswerteinrichtung übermittelt.
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Bevorzugt
ist eine Auswerteeinrichtung vorgesehen, die zum Auswerten der durch
Abtasten des Gurtes erzeugten gurtbezogenen Messsignale der Messeinrichtung
dient. Sowohl die Messeinrichtung als auch die Auswerteinrichtung
sind mit einer Energieversorgungseinrichtung verbunden. Dabei ist
es möglich,
einen Transfer von einer durch die Energieversorgungseinrichtung
bereitgestellten Versorgungsenergie für eine Auswerteinrichtung und/oder
eine Messeinrichtung vermittels einer materiellen Verbindung zu übertragen
(beispielsweise elektrisch leitfähig)
oder ohne eine solche (beispielsweise induktiv). Ein Datentransfer
zwischen einer Messeinrichtung und einer Auswerteeinrichtung kann
ebenso mit einer Leitungsverbindung oder auf anderem Wege erfolgen.
In einem weiteren Ausführungsbeispiel
der Erfindung wird eine Bewegung des Gurtes zur Erzeugung der zum
Betreiben einer Messeinrichtung und/oder der Auswerteeinrichtung
benötigten
elektrischen Spannung genutzt. Bevorzugt wird die Energieversorgungseinrichtung
in der Gurtschlossschnalle angeordnet, was insbesondere bei der
Anordnung einer Messeinrichtung zur Abtastung des Gurtes an dem
Hüftumlenkelement
oder der Gurtschlossschnalle von Vorteil ist.
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Nach
einem Ausführungsbeispiel
der Erfindung sind die von einer an dem Schulterumlenkbeschlag ausgebildeten
Messeinrichtung erzeugten gurtbezogenen Messsignale vermittels der
dafür eingerichteten
und vorgesehenen Auswerteeinrichtung in die Länge des Teilabschnittes des
Gurtes umrechenbar, der von einer Gurtumlenkeinrichtung in Form
eines Schulterumlenkbeschlags bis zur Gurtverankerung verläuft. Auf
diese Weise kann die betragsmäßige Länge des
obigen Teilabschnittes sehr präzise
bestimmt werden, beispielsweise durch Anordnen der Messeinrichtung
an einem Schulterumlenkbeschlag, welcher eine schlitzförmige Aussparung
aufweist, durch die hindurch der Gurt verläuft und somit exakt führbar und
umlenkbar ist, wobei die Messeinrichtung so an dem Gurt angeordnet
werden kann, beispielsweise in oder an der Aussparung, dass der
Gurt prozesssicher abtastbar ist.
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In
einem anderen Ausführungsbeispiel
der Erfindung sind die von einer an der Hüftumlenkeinrichtung oder der
Gurtschlossschnalle ausgebildeten Messeinrichtung erzeugten gurtbezogenen
Messsignale vermittels der dafür
eingerichteten und vorgesehenen Auswerteeinrichtung in die Länge des
Teilabschnittes des Gurtes umsetzbar, der von der Gurtumlenkeinrichtung
in Form eines Hüftumlenkelementes
bis zur Gurtverankerung verläuft.
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Eine
Positionierung der Messeinrichtung am Ort der Hüftumlenkeinrichtung oder der
Gurtschlossschnalle ist besonders vorteilhaft, da auf diese Art
und Weise eine von dem Oberkörper
eines Insassen (oder der diesem entsprechende Bereich eines sitzbelegenden
Körpers)
unabhängige
Längenbestimmung
eines Teilabschnittes des Gurtes möglich ist, nämlich desjenigen
Teilabschnittes, der von dem Hüftumlenkelement bis
zur Gurtverankerung verläuft.
Besonders vorteilhaft ist die Kenntnis der betragsmäßigen Länge eines
Gurtabschnitts, der von der Hüftumlenkeinrichtung
bis zur Gurtverankerung verläuft,
mit der Kenntnis der betragsmäßigen Länge eines
Teilabschnittes des Gurtes kombinierbar, der von einem Ende des
Gurtes, welches in dem Gurtaufroller angeordnet ist, in Gurtverlaufsrichtung
bis höchsten
zum Schulterumlenkbeschlag verläuft.
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Aus
diesem Grund ist in einem weiteren vorteilhaften Ausführungsbeispiel
der Erfindung eine erste Messeinrichtung zur Abtastung des Gurtes
an dem Hüftumlenkelement
ausgebildet und eine zweite Messeinrichtung zum Abtasten des Gurtes
ist entlang des Gurtverlaufs zwischen Gurtaufroller und dem Schulterumlenkbeschlag
angeordnet, wobei die zweite Messeinrichtung auch (auf bekannte
Weise) am Ort des Gurtaufrollers ausgebildet sein kann, beziehungsweise
am Ort des Schulterumlenkbeschlages ausgebildet sein kann.
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Bevorzugt
sind die Messsignale der so angeordneten Messeinrichtungen mittels
der dafür
eingerichteten und vorgesehenen Auswerteeinrichtung in ein Längenverhältnis der
betragsmäßigen Länge des
Teilabschnittes des Gurtes, der im Gurtaufroller aufgerollt ist,
zu der betragsmäßigen Länge des
Teilabschnittes, der von dem Hüftumlenkelement
zur Gurtverankerung verläuft
umsetzbar.
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In
einem anderen Ausführungsbeispiel
sind die Messsignale in ein Längenverhältnis der
Summe der betragsmäßigen Längen des
Teilabschnittes des Gurtes, der im Gurtaufroller angeordnet ist
und eines zusätzlichen
Teilabschnittes des Gurtes, zu der betragsmäßigen Länge des Teilabschnittes des
Gurtes, der von dem Hüftumlenkelement
zur Gurtverankerung verläuft,
umsetzbar, wobei die erste Messeinrichtung gurtbezogene Messsignale
erzeugt, die in die Länge
des Teilabschnittes des Gurtes umsetzbar sind, der vom Hüftumlenkelement
zur Gurtverankerung verläuft,
und die zweite Messeinrichtung Messsignale erzeugt, die in die Länge des
Teilabschnittes des Gurtes umsetzbar sind, der vom Schulterumlenkbeschlag
zur Gurtverankerung verläuft.
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Ist
die zweite Messeinrichtung nicht am Ort des Gurtaufrollers angeordnet,
sondern in Gurtverlaufsrichtung hinter dem Gurtaufroller, aber in
Gutverlaufsrichtung vor oder am Schulterumlenkbeschlag ausgebildet,
so kann die betragsmäßige Länge des
Teilabschnittes des Gurtes der in dem Gurtaufroller aufgerollt oder angeordnet
ist, bestimmt werden, indem die Beabstandung zwischen Gurtaufroller
und zweiter Messeinrichtung berücksichtigt
wird. Durch die zweite Messeinrichtung ist auch die Summe aus der
betragsmäßigen Länge des
Teilabschnittes des Gurtes welcher im Gurtaufroller angeordnet ist
und der betragsmäßigen Länge des
zusätzlichen
Teilabschnittes des Gurtes, der beispielsweise vom Gurtaufroller
zum Schulterumlenkbeschlag verläuft,
bestimmbar, da die betragsmäßige Länge des
Gurtes insgesamt bekannt ist (sowie der betragsmäßige Abstand zwischen Gurtaufroller
und Schulterumlenkbeschlag). Ist die betragsmäßige Länge des zusätzlichen Teilabschnittes des
Gurtes veränderbar,
im vorliegenden Beispiel etwa durch einen höhenverstellbaren Schulterumlenkbeschlag,
so ist die betragsmäßige Länge dieses
Teilabschnittes des Gurtes ebenfalls durch eine weitere dafür vorgesehene
und eingerichtete dritte Messeinrichtung sensierbar.
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Mit
Hilfe der Auswerteeinrichtung sind die oben definierten Längenverhältnisse
ihrem Betrage nach in Belegungsklassen einteilbar, mittels derer
die Belegung feststellbar ist. Damit diese Einteilung eine eindeutige ist;
sind die einzelnen Belegungsklassen bevorzugt zueinander disjunkt,
d.h., sie überlappen
untereinander nicht.
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In
einer weiteren Variante der Erfindung ist eine zusätzliche
Sensoreinrichtung zur Erkennung der Sitzbelegung eines Kraftfahrzeugsitzes
vorgesehen, die mit der Auswerteeinrichtung zusammenwirkt. Die Sitzbelegung
wird hierbei durch Parameter wie die Größe (geometrische Ausmaße) und/oder
das Gewicht eines den Kraftfahrzeugsitz belegenden Körpers charakterisiert.
Bei einem derartigen Körper
kann es sich um einen Fahrzeuginsassen, z.B. ein Kind in einem Kindersitz
oder einen sonstigen Gegenstand handeln. Was die Größe eines
menschlichen Körpers
anbelangt, ist vor allem die Länge
entlang der Körperlängsachse
relevant.
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Bevorzugt
ist die zusätzliche
Sensoreinrichtung dazu eingerichtet, über einen Sensor als Bestandteil der
Sensoreinrichtung eine physikalische Größe zu messen, die in einen
Parameter eines mittels des Gurtes angegurteten Körpers bzw.
eines den Kraftfahrzeugsitz belegenden Körpers umsetzbar ist. Unter
einem Parameter des Körpers
wird hierbei vor allem dessen Gewicht verstanden, insbesondere bei
kapazitiven Messmethoden. Es ist aber auch möglich die (geometrische) Größe eines
Körpers
(Insassen) zu ermitteln.
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Vorzugsweise
ist die physikalische Größe derart
mit dem Parameter des den Kraftfahrzeugsitz belegenden Körpers verknüpft, dass
der aus der physikalischen Größe berechnete
Parameter umso stärker
unterschätzt
wird, je größer eine
Beabstandung zwischen dem (den Kraftfahrzeugsitz belegenden) Körper und
dem Sensor ist.
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In
einem Ausführungsbeispiel
der Erfindung ist der Sensor der Sensoreinrichtung als eine Elektrode ausgebildet,
mittels der die Sensoreinrichtung als physikalische Größe die Kapazität eines
einen Kraftfahrzeugsitz belegenden Körpers in Bezug auf die Elektrode
misst, wobei die gemessene Kapazität näherungsweise in Parameter des
Körpers
wie das Gewicht oder die Größe des Körpers umsetzbar
ist. Bevorzugt ist dieser Sensor zur Anordnung in einer Sitzfläche des
Kraftfahrzeugsitzes eingerichtet und vorgesehen. Dementsprechend
weist der Sensor entlang der vertikalen Fahrzeugachse einen Abstand
zu einem den Kraftfahrzeugsitz belegenden Insassen auf, der durch
die Dicke einer Kleidung des Insassen beeinflussbar ist. Da die über die
Elektrode gemessene Kapazität
der Einheit Elektrode/Insasse antiproportional zum Abstand zwischen
dem Insassen und der Elektrode ist, sinkt die Kapazität und somit
das berechnete Gewicht (oder die Größe) des Insassen mit zunehmenden
Abstand zur Elektrode.
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Vorzugsweise
bildet der Messwert der physikalischen Größe und die Länge eines
von der Gurtverankerung bis zur Gurtumlenkeinrichtung entlang der
Gurtverlaufsrichtung verlaufenden Abschnittes des Gurtes, die bei
einem mittels des Gurtes angegurteten Körper, der den dem Gurt zugeordneten
Kraftfahrzeugsitz belegt, gemessen werden, ein Wertepaar, das mittels
der Auswerteeinrichtung einer von mindestens zwei zweidimensionalen
Belegungsklassen zuordenbar ist, wobei die einzelnen zweidimensionalen
Belegungsklassen durch untereinander nicht überlappende Wertebereiche solcher
Wertepaare gebildet werden und für
unterschiedliche Größen bzw.
Gewichte der gemessenen Körper
(z.B. Insassen) stehen.
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Weiterhin
wird ein Verfahren zum Schutz eines Fahrzeuginsassen mit einem erfindungsgemäßen Sicherheitsgurtsystem
vorgeschlagen, bei dem der Gurt mittels mindestens einer Messeinrichtung
zur Erzeugung gurtbezogener Messsignale abgetastet wird und die
Messsignale an eine Auswerteeinrichtung übermittelt werden, wobei die
Auswerteeinrichtung die Messsignale in mindestens eine Länge eines
Teilabschnittes des Gurtes umsetzt.
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Bevorzugt
werden die Messsignale einer ersten Messeinrichtung von der Auswerteeinrichtung
in eine betragsmäßige erste
Länge eines
Teilabschnittes des Gurtes umgesetzt, der von dem Hüftumlenkelement
zur Gurtverankerung verläuft,
während
die Messsignale einer zweiten Messeinrichtung von der Auswerteeinrichtung
in eine zweite Länge
eines Teilabschnittes des Gurtes umgesetzt werden, der in dem Gurtaufroller
angeordnet ist.
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In
einer anderen Variante des Verfahrens werden die Messsignale der
zweiten Messeinrichtung in eine betragsmäßige zweite Länge umgesetzt,
die die Summe der betragsmäßigen Länge eines
Teilabschnittes des Gurtes ist, der im Gurtaufroller angeordnet
ist und der betragsmäßigen Länge des
zusätzlichen
Teilabschnittes, der beispielsweise von dem Gurtaufroller zum Schulterumlenkbeschlag
verläuft.
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Bevorzugt
wird weiterhin von der Auswerteeinrichtung ein Längenverhältnis von der zweiten Länge zu der
ersten Länge
ermittelt.
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In
einer weiteren Variante des Verfahrens wird das Längenverhältnis von
der Auswerteeinrichtung einer von mindestens zwei Belegungsklassen
zur Bestimmung einer Belegung eines Kraftfahrzeugsitzes zugeordnet,
wobei in Abhängigkeit
von einer Zuordnung zu den Belegungsklassen weitere Einrichtungen,
die eine sicherheitsfördernde
Funktion (beispielsweise einen Airbag) oder eine Komfortfunktion
(beispielsweise eine Kraftfahrzeugsitz-, Lenkrad- oder Pedaleinstellung)
erfüllen,
angesteuert werden. Hierbei werden jene Einrichtungen aktiviert,
deaktiviert bzw. in ihrer Wirksamkeit variiert.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren
lässt sich
weiter verbessern, wenn mindestens ein weiteres Messsystem zur Erkennung
der Belegung eines Kraftfahrzeugsitzes verwendet wird. Hierbei handelt
es sich beispielsweise um eine Gewichtssensorik zur Messung eines
Fahrzeuginsassengewichts. Weiterhin können diese zusätzlichen
Messsysteme ebenfalls zur Ansteuerung vorstehend genannter Sicherheits-
und Komforteinrichtungen verwendet werden.
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In
einer weiteren Variante des erfindungsgemäßen Verfahrens wird deshalb
eine zusätzliche
Sensoreinrichtung zur Erkennung einer Belegung eines Kraftfahrzeugsitzes
verwendet, wobei bevorzugt mittels eines Sensors als Bestandteil
der Sensoreinrichtung eine physikalische Größe gemessen wird, die in einen
Parameter (Gewicht oder Größe) eines
den Kraftfahrzeugsitz belegenden und an den Kraftfahrzeugsitz (mittels
des Gurtes) angegurteten Körpers
umgesetzt wird. Vorzugsweise wird die physikalische Größe mittels
der Auswerteeinrichtung in ein Gewicht eines den Kraftfahrzeugsitz
belegenden Körpers
umgesetzt, wobei das Gewicht des Körpers, z.B. eines Insassen,
umso stärker
unterschätzt
wird, je größer eine
Beabstandung zwischen dem angegurteten Körper und dem Sensor ist.
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In
einer Variante der Erfindung ist der Sensor als eine Elektrode ausgebildet,
mittels der die Kapazität des
Körpers
in Bezug auf die Elektrode als physikalische Größe gemessen wird.
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Die
Kombination der kapazitiven Sensierung und der Gurtlängenermittlung
ist deshalb besonders sinnvoll, da die beiden Methoden gegensätzliche
Eigenschaften aufweisen. Bei der kapazitiven Sitzbelegungsbestimmung
wird z.B. ein Insasse mittleren Gewichts (Größe) mit dicker Winterbekleidung
als leichter (kleiner) eingeschätzt
als mit vergleichsweise dünner
Bekleidung, da sein Körper
aufgrund der Winterbekleidung einen größeren Abstand zu der in der
Sitzfläche
angeordneten Elektrode des durch ihn belegten Kraftfahrzeugsitzes aufweist
als ohne eine derartige Winterbekleidung. Demgegenüber bewirkt
die dickere Winterbekleidung bei der Gurtlängenmessung einen zusätzlichen
Gurtauszug, so dass die tatsächliche
Größe (Gewicht)
des Insassen überschätzt wird.
Die Kombination beiden Methoden eignet sich daher zum egalisieren
dieser bekleidungsbedingten Verschiebungen.
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Bevorzugt
bilden die erste Länge
eines Teilabschnittes des Gurtes, der bei einem angegurteten Körper von
einer Gurtumlenkeinrichtung zur Gurtverankerung verläuft und
der zu dem angegurteten Körper
gemessene Wert der physikalischen Größe ein Wertepaar, das mittels
der Auswerteeinrichtung einer von mindestens zwei zweidimensionalen
Belegungsklassen zur Bestimmung einer Belegung des Kraftfahrzeugsitzes
zugeordnet wird.
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Vorzugsweisen
werden in Abhängigkeit
dieser Zuordnungen zu den Belegungsklassen bzw. zweidimensionalen
Belegungsklassen weitere Einrichtungen, die eine Sicherheitsfunktion
und/oder eine Komfortfunktion erfüllen, durch die Auswerteeinrichtung
gesteuert.
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Die
dargestellten Merkmale und Vorteile der Erfindung sollen anhand
der nachfolgenden Figurenbeschreibung von Ausführungsbeispielen verdeutlicht
werden.
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Es
zeigen:
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1 eine
perspektivische, schematische Ansicht eines vermittels eines Sicherheitsgurtsystems
angegurteten Fahrzeuginsassen,
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2 eine
perspektivische, ausschnitthafte Darstellung eines Sicherheitsgurtsystems
mit einem Hüftumlenkelement,
an dem eine Messeinrichtung zur Abtastung des Gurtes ausgebildet
ist,
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3 eine
perspektivische, ausschnitthafte Darstellung einer Abwandlung des
in der 2 gezeigten Sicherheitsgurtsystems,
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4 eine
perspektivische, ausschnitthafte Darstellung einer weiteren Abwandlung
des in der 2 bzw. 3 gezeigten Sicherheitsgurtsystems,
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5 eine
schematische Ansicht eines Gurtes, an dem die diversen Längenintervalle
gekennzeichnet sind, in denen jeweils die Längen eines von der Gurtverankerung
zum Hüftumlenkelement
reichenden Teilabschnittes des Gurtes für eine bestimmte Belegungsklasse
(Insassengröße oder
auch Insassengewicht) liegen, und
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6 zweidimensionale
Belegungsklassen, die durch eine Gurtlängenmessung und eine kapazitive Gewichtssensierung
eines Fahrzeuginsassen erzeugt werden.
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1 zeigt
ein Sicherheitsgurtsystem mit einem Gurt 1, der ein erstes
und ein zweites Ende aufweist, wobei das erste Ende des Gurtes 1 in
einem Gurtaufroller 2, welcher zwei gegenüberliegende
Seitenwände aufweist,
auf einer Spule 7 mit einer Spulenachse aufgerollt ist,
welche zwischen den beiden Seitenwänden mittig angeordnet ist,
so dass die Spulenachse senkrecht und mittig auf den beiden Seitenwänden steht.
Ferner weist der Gurtaufroller 2 eine Vorderwand auf, mit
einer Außenfläche, welche
dem Fahrzeuginsassen 11 zugewandt ist und eine der Vorderwand
gegenüberliegende
Rückwand,
wobei Vorder- und Rückwand
des Gurtaufrollers 2 senkrecht von den Seitenwänden abgehen
und jeweils die beiden Seitenwände
miteinander verbinden. Die Seitenwände sowie die Vorder- und Rückwand des
Gurtaufrollers 2 stehen senkrecht auf einer rechteckigen
Bodenwand des Gurtaufrollers 2, der eine rechteckige Deckwand 3 gegenüberliegt,
die jeweils in einem rechten Winkel an die Seiten-, Vorder- und
Rückwand
angrenzt.
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Die
Deckwand 3 des Gurtaufrollers 2 weist eine rechteckige Öffnung 2a auf,
durch die der Gurt 1 aus dem Gurtaufroller 2 vorbei
an einer Messeinrichtung, bezeichnet als zweite Messeinrichtung 4,
welche an der Öffnung 2a des
Gurtaufrollers 2 angeordnet ist, in einer vertikalen Richtung
senkrecht zur Fahrzeuglängsachse herausgeführt ist,
wobei die zweite Messeinrichtung 4 z. B. eine als absoluten
Code ausgebildete (nicht dargestellte) Markierungen des Gurtes 1 abtastet.
Damit ist eine Bewegung des Gurtes 1 in oder entgegen der Gurtverlaufsrichtung
V relativ zur Messeinrichtung 4 absolut bestimmbar und
somit auch betragsmäßige Längen von
Teilabschnitten des Gurtes 1. Hierzu sind die Messsignale,
die die zweite Messeinrichtung 4 erfasst, vermittels einer
nicht dargestellten Auswerteeinrichtung in die Länge des Teilabschnitt des Gurtes 1 umsetzbar, der
auf der Spule 7 des Gurtaufrollers 2 aufgerollt
ist und als Restwickel 8 bezeichnet ist.
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Der
Gurtaufroller 2 ist an einem unteren Bereich einer nicht
gezeigten B-Säule
eines Kraftfahrzeuges, welche eine Verkleidung 9 aufweist,
hinter dieser Verkleidung 9 angeordnet, wobei die Längserstreckung
der B-Säule
in einer Richtung verläuft,
die senkrecht auf der Fahrzeuglängsachse
steht. Die Verkleidung 9 weist eine dem Fahrzeuginsassen 11 zugewandte
Außenseite 10 auf.
Der Gurtaufroller 2 ist derart an der B-Säule angeordnet,
dass die Außenseite
seiner Bodenwand dem Fahrzeugboden zugewandt ist und insbesondere parallel
zu diesem verläuft.
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Der über die
zweite Messeinrichtung 4 aus dem Gurtaufroller 2 herausgeführte Gurt 1 verläuft entlang der
B-Säule
im Wesentlichen parallel zur Außenseite 10 der
Verkleidung 9 vertikal in einer Richtung senkrecht zur
Fahrzeuglängsachse
(in Richtung der Fahrzeugdecke) nach oben. Somit kann eine Messeinrichtung
zur Abtastung des Gurtes nebst einer Energieversorgungseinrichtung
insbesondere entlang des gesamten Gurtverlaufs im Bereich der B-Säule leicht
angeordnet und sicher durch die Verkleidung 9 abgedeckt
werden. An einer oberen, dem Fahrzeugboden abgewandten Hälfte der
B-Säule ist
der Gurt 1 durch eine sich in der Verkleidung 9 befindende
schlitzförmige Öffnung 12 aus
dieser herausgeführt
und verläuft
von dort seine Richtung beibehaltend parallel zu der dem Fahrzeuginsassen 11 zugewandten
Außenseite 10 der
Verkleidung 9 zu einem an der B-Säule festgelegtem Schulterumlenkbeschlag 13.
Dieser weist eine mittige Aussparung auf, durch die der Gurt 1 derart
hindurch verläuft,
dass er umgelenkt und diagonal über
einen Oberkörper 14 des auf
einem Kraftfahrzeugsitz 15 befindlichen Fahrzeuginsassen 11 in
Richtung des Fahrzeugbodens geführt wird.
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Auf
diese Art verläuft
der Gurt 1 bis zu einem an einer der Verkleidung 9 abgewandten
Seite des Kraftfahrzeugsitzes 15 befindlichen Hüftumlenkelement 16,
welches flächig
ausgebildet ist, und eine (rechteckige) Aussparung 16a aufweist,
durch die hindurch der Gurt geführt
ist. An dem Hüftumlenkelement 16 ist
eine Gurtschlosszunge 17 ausgebildet, die in der Erstreckungsebene
des im Wesentlichen flächig
ausgebildeten Hüftumlenkelementes 16 liegt.
Die Gurtschlosszunge 17 ist in eine eine Einsteckrichtung 24 definierende
Einstecköffnung 22 der
Gurtschlossschnalle 6 einsteckbar, wobei die Gurtschlossschnalle 6 an
einer der Verkleidung 9 abgewandten Seite des Kraftfahrzeugsitzes 15 sitzfest
befestigt ist. Im Folgenden soll die Gurtschlosszunge 17 als
in die Gurtschlossschnalle 6 eingesteckt betrachtet werden.
An der Aussparung 16a des Hüftumlenkelements 16,
durch das der Gurt 1 hindurch verläuft, ist eine Messeinrichtung,
bezeichnet als erste Messeinrichtung 18, ausgebildet, welche
ebenfalls die Markierungen des Gurtes 1 abfühlt und
die entsprechenden Messsignale zu einer Auswertung an eine nicht
dargestellte Auswerteeinrichtung übermittelt. Durch diese sind die
Messsignale in die betragsmäßige Länge des
Teilabschnittes des Gurtes 1 umsetzbar, der von dem Hüftumlenkelement 16 über einen
Beckenbereich 19 des Fahrzeuginsassen 11 zu einer
Gurtverankerung 20 verläuft,
welche auf einer der B-Säule zugewandten
Seite des Kraftfahrzeugsitzes 15 am Kraftfahrzeugsitz 15 befestigt
ist. Der Teilabschnitt des Gurtes 1, der von dem Hüftumlenkelement 16 zur
Gurtverankerung 20 verläuft, wird
hier als Beckenabschnitt L bezeichnet.
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Ist
der Insasse angegurtet (also die Gurtschlosszunge 17 in
die Gurtschlossschnalle 6 eingesteckt), so setzt die Auswerteinrichtung 5 die
Messsignale beider Messeinrichtungen 4, 18 in
die betragsmäßige Länge des
Restwickels 8, beziehungsweise des Beckenabschnitts L um
und bildet insbesondere ein Längenverhältnis zwischen
der betragsmäßigen Länge des
Restwickels 8 und der betragsmäßigen Länge des Beckenabschnitts L.
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Die
Tabelle 1 zeigt exemplarisch erzielbare Wertebereiche für dieses
Längenverhältnis, das
ein Quotient ist, gebildet aus der betragsmäßigen Länge des Restwickels 8 geteilt
durch die betragsmäßige Länge des Beckenabschnitts
L. Hierbei ist klar, dass die einzelnen in Tabelle 1 aufgeführten Werte
für das
oben definierte Längenverhältnis (Quotient)
beispielhaft sind, da sie vom Fahrzeugtyp und dessen spezifischer
Ausgestaltung abhängen.
Für ein
bestimmtes Fahrzeug sind diese Werte jedoch im Wesentlichen nur
belegungsabhängig, oder
anders gesagt nur abhängig
von den Körpermaßen des
sitzbelegenden Fahrzeuginsassen 11 beziehungsweise den
geometrischen Ausmaßen
eines sitzbelegenden Gegenstandes.
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Dadurch,
dass die einzelnen Wertebereiche nicht überlappen, ist eine Einteilbarkeit
der Längenverhältnisse
in Belegungsklassen gegeben, welche eindeutig voneinander unterscheidbar
sind.
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Bei
dem in Tabelle 1 gezeigten Beispiel sind die erzielbaren Werte für das Längenverhältnis (Spalte
2 der Tabelle 1) fünf
verschiedenen, einander nicht überlappenden
Belegungsklassen (Spalte 1 der Tabelle 1) zuordenbar, d.h., die
Wertebereiche für
das Längenverhältnis bilden
abgeschlossene Intervalle, die nicht mit Wertebereichen anderer
Belegungsklassen überlappen.
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Die
Tabelle 2 zeigt Wertebereiche für
ein anderes Längenverhältnis, dass
ein Quotient ist, gebildet aus der Summe der betragsmäßigen Länge des
Restwickels 8 und der betragsmäßigen Länge eines zusätzlichen Teilabschnitt
des Gurtes (in der Tabelle 2 verläuft dieser zusätzliche
Teilabschnitt des Gurtes von dem Gurtaufroller 2 zum Schulterumlenkbeschlag 13),
geteilt durch die betragsmäßige Länge des
Beckenabschnitts L. Ist jene zusätzliche
Länge eines
Teilabschnittes variabel, so ist sie durch eine Messeinrichtung
sensierbar. Bezüglich
des in der Tabelle 2 vorliegenden Falles kann beispielsweise die
betragsmäßige Länge des
zusätzlichen Teilabschnittes
des Gurtes, der vom Gurtaufroller zum Schulterumlenkbeschlag verläuft variabel
sein, wenn beispielsweise der Schulterumlenkbeschlag höhenverstellbar
ist, oder anders gesagt, wenn die Höhe des Schulterumlenkbeschlags über dem
Fahrzeugboden durch einen Fahrzeuginsassen veränderbar ist.
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Die
Ermittlung der in den Tabellen 1 und 2 gezeigten Wertebereiche wurden
an demselben Fahrzeugtyp vorgenommen. Ein Vergleich der Wertebereiche
untereinander zeigt deutlich, dass zwischen den einzelnen Wertebereichen
in Tabelle 2 ein größerer Abstand
liegt als zwischen denen der Tabelle 1, was bedeutet, dass eine
Einbeziehung der Länge
eines zusätzlichen
Teilabschnittes des Gurtes, welcher vom Gurtaufroller zum Schulterumlenkbeschlag
verläuft,
eine bessere Differenzierung zwischen den einzelnen Belegungsklassen
ermöglicht.
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Es
ist denkbar, eine größere oder
eine kleinere Anzahl von Belegungsklassen als in der Spalte 1 der Tabellen
1 und 2 gezeigt zu verwenden. Dies ist nur von der Eindeutigkeit der
Definition der Belegungsklassen abhängig, d.h., von einem erzielbaren
Nichtüberlappen
von Wertebereichen für
Längenverhältnisse.
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Es
ist möglich,
weitere Messeinrichtungen mit der obigen Anordnung, welche zwei
Messeinrichtungen 4, 18 zur Abtastung des Gurtes 1 aufweist,
zu kombinieren, die andere geometrische Messgrößen erfassen (Sitzposition
des Fahrzeuginsassen 11, Neigung einer Rückenlehne
des Kraftfahrzeugsitzes 15, Höhe der Gurtumlenkelemente 13, 16 über dem
Fahrzeugboden usw.) als auch nichtgeometrische Messgrößen (wie
beispielsweise Insassengewicht). In einer Weiterbildung der Erfindung
ist die ermittelte Belegung an eine weitere funktionstragende Komponente
des Fahrzeugs übermittelbar
(beispielsweise eine Insassenrückhalteeinrichtung).
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2 zeigt
eine als rechteckiger, ländlicher
Körper
ausgebildete Gurtschlossschnalle 6 der in der 1 gezeigten
Art, welche auf einer längserstreckten,
rechteckigen Oberseite 23 eine schlitzartige Einstecköffnung 22 aufweist,
die mittig auf der Oberseite 23 in Richtung der Längserstreckung
der Oberseite 23 verlaufend angeordnet ist. Die Einstecköffnung 22 definiert
eine Einsteckrichtung 24, entlang der eine rechteckige,
flächig
ausgeformte Gurtschlosszunge 17 einsteckbar ist. Die Gurtschlosszunge 17 weist
dabei eine rechteckige Aussparung auf, in welche ein Schließmechanismus
(in 2 nicht ausgeführt)
der Gurtschlossschnalle 6 beim Einstecken eingreift. An
einer Seite der Gurtschlosszunge 17, die der Gurtschlossschnalle 6 abgewandt
ist, ist ein Hüftumlenkelement 16 ausgebildet,
welches als ein längserstreckter,
flächiger
Körper
ausgeformt ist, der im Wesentlichen in der Erstreckungsebene der
flächigen
Gurtschlosszunge 17 verläuft und eine rechteckige, mittig
angeordnete schlitzförmige
Aussparung 16a aufweist, welche in Richtung der Längserstreckung
des Hüftumlenkelementes 16 verläuft und
durch die hindurch ein Gurt 1 geführt und umgelenkt ist. Entlang
der schlitzförmigen Öffnung 16a,
durch die der Gurt durch das Hüftumlenkelement 16 geführt ist,
ist die erste Messeinrichtung 18 zur Abtastung des Gurtes
an dem Hüftumlenkelement 16 angeordnet,
die als absoluten Code ausgebildete Markierungen M (in 2 nicht
dargestellt) des Gurtes 1 detektiert und die Messsignale
an eine Auswerteinrichtung übermittelt.
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3 zeigt
eine Variante der in der 2 beschriebenen ersten Messeinrichtung 18,
die im Unterschied zur 2 an der Gurtschlossschnalle
angeordnet ist. Dieses erste Messeinrichtung 18 ist als
eine Kamera (z.B. Digitalkamera) ausgebildet, die dazu eingerichtet
und vorgesehen ist, Markierungen M des Gurtes 1 zu filmen.
Auf diese Weise erzeugt die Kamera 18 Bilder der Markierungen
M, die als gurtbezogene Messsignale zur Auswertung an eine Auswerteinrichtung übermittelbar
sind. Bei den Markierungen M (in der 3 schematisch
als Streifen des Gurtes 1 dargestellt) kann es sich sowohl
um einen absoluten als auch um einen relativen Code handeln.
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Alternativ
zu der als Kamera ausgebildeten Messeinrichtung 18 zeigt
die 4 ebenfalls eine an der Gurtschlossschnalle 6 angeordnete
Messeinrichtung 18, die dazu eingerichtet und vorgesehen
ist, am Gurt 1 ausgebildete Transponder T auszulesen. Hierzu
verfügt
die Messeinrichtung 18 über
eine Sende- und Empfangseinheit. Jeder der äquidistant zueinander am Gurt 1 entlang
der Gurtverlaufsrichtung V angebrachten Transponder T enthält als Information
seine Position entlang des Gurtes 1. Auf diese Weise kann
die jeweilige Länge
eines Teilabschnitts des Gurtes 1, beispielsweise zwischen
einer Gurtumlenkeinrichtung 16 und der Gurtverankerung 20,
direkt aus dem jeweiligen zur Messeinrichtung 18 benachbarten
Transponder T ausgelesen werden. Hierbei kann die Gurtverankerung 20 als
ein Referenzpunkt dienen.
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Die
einzelnen Varianten der ersten Messeinrichtung 18 sind
vermittels einer Energieversorgungseinrichtung 5, welche
in der Gurtschlossschnalle 6 angeordnet ist, mit einer
nötigen
Versorgungsenergie versorgbar. Die Energieversorgung und die Übermittlung
der Messsignale können
auf Leitungsverbindungen basieren oder ohne solche vollzogen werden.
Die Beschreibung des erfindungsgemäßen Sicherheitsgurtsystems
erfolgt vorliegend im Zusammenhang mit Kraftfahrzeugsitzen, welche
benachbart zu einer B-Säule
angeordnet sind. Bei einer entsprechenden Auslegung der erfindungsgemäßen Lösung ist
eine Anwendung auch bei allen anderen Sitzen im Fahrzeug (z.B. Fond-
oder Mittelsitze) denkbar.
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5 zeigt
eine schematische Draufsicht auf den Gurt 1, der in einer
Ebene ausgebreitet ist. An dem Gurt 1 sind Längenintervalle
eingetragen, die unterschiedlichen Belegungsklassen (kleiner Insasse
A, mittlerer Insasse B, großer
Insasse C, rückwärtsgewandter
Kindersitz R, Sechsjähriger
D, Sechsjähriger
E mit einem Kindersitz einer ersten Art und Sechsjähriger F
mit einem Kindersitz einer zweiten Art) zugeordnet sind, wobei die
Länge des
Teilabschnitts des Gurtes 1, der von der Gurtverankerung 20 bis
zum Hüftumlenkelement 16 verläuft (Beckenabschnitt
L), und zwar bis zu dessen Aussparung 16a, innerhalb desjenigen
Längenintervalls liegt,
das der dem Insassen zugehörigen
Belegungsklasse A, B, C, D, E, F, oder R entspricht. Die Belegungsklasse
des Insassen (oder allgemein eines Körpers) entspricht demnach immer
demjenigen Längenintervall, das
in der Aussparung 16a des Hüftumlenkelementes 16 liegt,
d.h., die in der 5 dargestellte momentane Länge des
Beckenabschnitts L entspricht einem großen Insassen (Belegungsklasse
C). Es existieren im Wesentlichen zwei unterschiedliche Arten rückwärtsgewandter
Kindersitze R, die sich hinsichtlich der Art ihrer Befestigung am
Kraftfahrzeug mittels des Beckenabschnittes L unterscheiden. Hierbei
kann nämlich
der Beckenabschnitt L entlang der vertikalen Fahrzeugachse unterhalb
oder oberhalb eines den jeweiligen Kindersitz belegenden Kindes
verlaufen. Die entsprechenden Längen
des Beckenabschnittes L liegen dabei am Anfang bzw. am Ende des
der Belegungsklasse R zugeordneten Längenintervalls. Die Kindersitze
der Belegungsklassen E und F sind solche, bei denen das den jeweiligen
Kindersitz belegende Kind in die Geradeausfahrtrichtung blickt.
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Gemäß der 5 können sich
die Belegungsklassen R, E und F untereinander und mit den Belegungsklassen
A, B, und C überschneiden,
sofern lediglich die Länge
des Beckenabschnitts L ausgewertet wird, der bei einem angegurteten
Körper
entlang der Gurtverlaufsrichtung V von der Gurtverankerung 20 bis zum
Hüftumlenkelement 16 verläuft.
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Um
diese Belegungsklassen voneinander trennen zu können, sind gemäß der 6 zweidimensionale
Bewegungsklassen (kleiner Insasse A, mittlerer Insasse B, großer Insasse
C, rückwärtsgewandter
Kindersitz R, Sechsjähriger
D) vorgesehen, die durch die vorstehende Länge des Beckenabschnitts L
(Abszisse) und durch die Kapazität
(Ordinate Y) eines einen Kraftfahrzeugsitz belegenden Körpers in
Bezug auf eine Elektrode, die beispielsweise in einer Sitzfläche des
zu belegten Kraftfahrzeugsitzes angeordnet ist, gebildet werden.
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Der
Vorteil dieser Kombination liegt darin begründet, dass die Kapazität des Systems
Elektrode/Körper proportional
zur belegten Sitzfläche
sowie antiproportional zum Abstand zwischen Körper und Elektrode ist. Steigt
dieser Abstand, beispielsweise durch eine dicke Winterbekleidung
des zu vermessenden Insassen, so sinkt die Kapazität und folglich
das der Kapazität
zugeordnete Gewicht (Größe) des
Insassen. Im Gegensatz dazu steigt die Länge des betrachteten Beckenabschnitts
L (oder eines anderen Teilabschnittes des Gurtes 1) durch
die dicke Winterbekleidung und somit die auf diesem Wege abgeschätzte Größe (Gewicht)
des Insassen. Diese beiden Effekte können sich daher bei einer Kombination
der beiden Messmethoden gegenseitig aufheben, so dass die Wertepaare,
die aus der Kapazität
und der Länge
des Beckenabschnitts L gebildet werden, eindeutig den zweidimensionalen
Belegungsklassen kleiner Insasse A, mittlerer Insasse B, großer Insasse
C, rückwärtsgewandter
Kindersitz R und Sechsjähriger
D, zuordenbar sind. D.h., im zweidimensionalen Raum, der durch die
Kapazität
und die besagte Länge
des Beckenabschnitts L aufgespannt wird, überlappen die vorstehenden
Belegungsklassen einander nicht.
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Vorliegend
wird durch die kapazitive Sensierung der Insassen deren Gewicht
und durch die Längenbestimmung
von Teilabschnitten des Gurtes 1 deren (geometrische) Größe abgeschätzt. In
diesem Zusammenhang kann stets ausgehend von einem Gewicht eines
Insassen näherungsweise
auf dessen Größe geschlossen
werden und umgekehrt.