DE102006008055A1 - Verfahren zum Wechsel von einem paketorientierten Kommunikationsdienst auf einen leitungsorientierten Kommunikationsdienst und vice versa - Google Patents

Verfahren zum Wechsel von einem paketorientierten Kommunikationsdienst auf einen leitungsorientierten Kommunikationsdienst und vice versa Download PDF

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Abstract

In einem mobilen Kommunikationssystem (MKS) sind zumindest ein auf dem "Internet Protocol Multimedia Subsystem" basierendes Dienstekommunikationssystem (IMS) mit einer ersten Dienstesteuereinheit (CSCF), zumindest ein paketorientiertes Vermittlungsnetz (PS) und zumindest ein leitungsorientiertes Vermittlungsnetz (CS) mit einer zweiten Dienstesteuereinheit (gsmSCF) vorgesehen. Zum Wechsel von einem bestehenden paketorientierten Kommunikationsdienst (PS-D) auf einen leitungsorientierten Kommunikationsdienst (CS-D) oder von einem bestehenden leitungsorientierten Kommunikationsdient (CS-D) auf den paketorientierten Kommunikationsdienst (PS-D) wird zwischen der ersten zur zweiten Dienstesteuereinheit (gsmSCF, CSCF) eine Signalisierungsverbindung (SV) aufgebaut, über welche zumindest eine Wechselinformation (WI, WI') übertragen wird.

Description

  • Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Wechsel von einem paketorientierten Kommunikationsdienst auf einen leitungsorientierten Kommunikationsdienst und vice versa in einem mobilen Kommunikationssystem, wobei das mobile Kommunikationssystem zumindest ein auf dem „Internet Protocol Multimedia Subsystem" basierendes Dienstekommunikationssystem mit einer ersten Dienstesteuereinheit, zumindest ein paketorientiertes Vermittlungsnetz und zumindest ein leitungsorientiertes Vermittlungsnetz mit einer zweiten Dienstesteuereinheit aufweist.
  • In bestehenden Mobilfunksystemen der zweiten und dritten Generation sind bereits paketorientierte Vermittlungsdienste wie beispielsweise GPRS („General Packet Radio Services") verfügbar, bei denen die Übertragung der Daten in Form von Datenpaketen erfolgt. Hierdurch ist eine verbesserte Ausnutzung der zur Verfügung stehenden Übertragungsressourcen in den zugehörigen Mobilfunksystemen bzw. mobilen Kommunikationssystemen möglich. Zur Erweiterung der bestehenden GPRS-Architektur ist insbesondere bei mobilen Kommunikationssystemen der dritten Generation („Universal Mobile Telecommunication System", UMTS) zur Erbringung zusätzlicher Multimedia-Kommunikationsdiensten ein „Internet Protocol Multimedia Subsystem" (IMS) Dienstekommunikationssystem vorgesehen.
  • Die Kommunikationsteilnehmer bzw. Dienstnutzer werden über ein paketorientiertes Vermittlungsnetz, beispielsweise ein GPRS basiertes Kommunikationssystem mit dem IMS basierten Dienstekommunikationssystem verbunden und über die bestehende Verbindung anschließend Daten- bzw. Multimediadienste vom IMS basierten Dienstekommunikationssystem bereit gestellt. Innerhalb eines derartigen IMS basierten Dienstekommunikationssystems ist ein „Session Initiation Protocol" (SIP) Signali sierungsprotokoll zum Aufbau von Kommunikationsverbindungen vorgesehen. Über langzeitstabile Identifier, so genannte „SIP Uniform Resource Identifier" (SIP URI), welche ähnlich zu einer herkömmlichen Email-Adresse aufgebaut sind, erfolgt die Identifizierung der Kommunikationsteilnehmer innerhalb des IMS basierten Dienstekommunikationssystems.
  • Ferner sind Push-to-Talk-over-Cellular (PoC)-Kommunikationsdienste zur schnellen und einfachen Sprachkommunikation innerhalb eines Mobilfunksystems zwischen zumindest zwei Kommunikationsteilnehmern bekannt. Derartige PoC-Kommunikationsdienste ermöglichen einem Kommunikationsteilnehmer, durch Drücken einer vorgegebenen Taste eine Sprachnachricht an einen oder mehrere weitere Kommunikationsteilnehmer zu senden. Hierbei erfolgt die Datenübertragung unterschiedlich zu herkömmlichen Kommunikationsverbindungen, insbesondere Gruppenanrufen nicht über einen leitungsorientierten, d.h. „circuit switched" (CS) Kommunikationsdienst, sondern über einen paketorientierten Kommunikationsdienst.
  • Die Sprachnachricht wird beispielsweise gemäß dem „General Packet Radio Services" (GPRS)-Übertragungsprotokoll in Form einzelner Datenpakete übertragen. Nachteilig können bei der Übertragung der Datenpakete zeitliche Verzögerungen auftreten. Die vorliegende Sprachqualität ist für einfache Kommunikationsanforderungen ausreichend, jedoch nicht mit denen eines leitungsorientierten Kommunikationsdienstes vergleichbar.
  • Durch die „Open Mobile Alliance" (OMA) als verantwortliches Standardisierungsgremium wurde zunächst eine Version 1.0 einer Spezifikation für derartige PoC-Kommunikationsdienste erarbeitet, welche in Kürze von einer Version 2.0 abgelöst werden soll. Die Version 2.0 soll einen benutzerinitiierten Wechsel von einem bestehenden paketorientierten Kommunikationsdienst, beispielsweise eines PoC-Kommunikationsdienstes auf einen leitungsorientierten Kommunikationsdienst, beispielsweise einem herkömmlichen mobilen Kommunikationsdienst und vice versa unterstützen. Hierdurch kann der Teilnehmer bei Bedarf einer höheren Übertragungsqualität während einer PoC-Gesprächssession auf ein leitungsorientiertes Datenübertragungsverfahren wechseln. Die leitungsorientierte Kommunikationsverbindung ermöglicht eine deutlich bessere Sprachqualität, nahezu keine Verzögerung sowie eine bidirektionale Sprachkommunikation. Auch kann bei einer bestehenden leitungsorientierten Kommunikationsverbindung zwischen zwei Kommunikationsteilnehmern der Wunsch bestehen, weitere Teilnehmer kostengünstig in das bestehende Gesprächssession mit einzubinden. Dies erfordert einen Wechsel von der bestehenden leitungsorientierten Kommunikationsverbindung zu einer paketorientierten PoC-Kommunikationsverbindung
  • Die zur Bereitstellung von leitungsorientierten Mehrwert-Kommunikationsdiensten bzw. Kommunikationsverbindungen erforderlichen Verwaltungs-, Vermittlungs- und Steuerfunktionen werden im Rahmen der 3GPP (3rd Generation Mobile System)-Standardisierung definiert, und zwar im CAMEL („Customers Application for Mobile Network Enhanced Logic")-Standard.
  • Unterschiedlich hierzu werden die zur Bereitstellung eines PoC-Kommunikationsdienstes erforderlichen Verwaltungs-, Vermittlungs- und Steuerfunktionen durch das IMS („Internet Protocol Multimedia Subsystem") basierte Dienstekommunikationssystem sowie einer dieser zugeordneten Access-Servereinheit bereitgestellt.
  • Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein Verfahren zum Wechsel von einem leitungsorientierten auf einen paketorientierten Kommunikationsdienst, insbesondere PoC-Kommunikationsdienst und vice versa anzugeben, welches unter Beibehaltung der bestehenden mobilen Kommunikationsinfrastruktur schnell und ohne große technische Modifikationen einsetzbar ist.
  • Die Erfindung wird ausgehend von den im Oberbegriff des Patentanspruches 1 genannten Merkmalen durch dessen kennzeichnende Merkmale gelöst.
  • Der wesentliche Aspekt des erfindungsgemäßen Verfahrens ist darin zu sehen, dass zum Wechsel von dem paketorientierten Kommunikationsdienst auf den leitungsorientierten Kommunikationsdienst oder von dem leitungsorientierten Kommunikationsdienst auf den paketorientierten Kommunikationsdienst zwischen der ersten und zweiten Dienstesteuereinheit eine Signalisierungsverbindung aufgebaut wird, über welche zumindest eine Wechselinformation übertragen wird. Vorteilhaft wird durch das erfindungsgemäße Verfahren basierend auf der bereits bestehenden Infrastruktur eines mobilen Kommunikationssystems unter minimaler Änderungen der bestehenden Signalisierungsprotokolle, beispielsweise der Einführung einer neuen MAP-Nachricht oder einer Signalisierungsnachricht eines weiteren Signalisierungsprotokolls, ein Umschalten bzw. Wechsel von einem paketorientierten, insbesondere „Push-to-Talk-over-Cellular"-Kommunikationsdienst auf einen leitungsorientierten Kommunikationsdiensten und vice versa ermöglicht. Das neuartige Signalisierungs-Interface zwischen der ersten, der „Packet-Switched"-Domain zugeordneten Dienstesteuereinheit und der zweiten, der „Circuit Switched"-Domain zugeordneten Dienstesteuereinheit ermöglicht eine flexible Datenkommunikation unter Ausnutzung der bereits bestehenden, zumindest teilweise standardisierten Signalisierungsprotokolle wie beispielsweise CAMEL.
  • Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind den weiteren Patentansprüchen zu entnehmen.
  • Im Folgenden wird die Erfindung an einem Ausführungsbeispiel anhand mehrerer Figuren und Ablaufdiagramme näher erläutert. Hierbei zeigen:
  • 1 in einem schematischen Blockschaltbild ein zumindest zwei Vermittlungsnetze unterschiedlicher Übertragungstechnologie aufweisendes mobiles Kommunikationssystem,
  • 2 beispielhaft in einem Ablaufdiagramm die erfindungsgemäße Signalisierung bei einem Wechsel von einem paketorientierten Kommunikationsdienst auf einen leitungsorientierten Kommunikationsdienst und
  • 3 beispielhaft in einem weiteren Ablaufdiagramm die erfindungsgemäße Signalisierung beim Wechsel von einem leitungsorientierten Kommunikationsdienst auf einen paketorientierten Kommunikationsdienst.
  • Das in 1 beispielhaft dargestellte schematische Blockschaltbild zeigt die Netzarchitektur eines mobilen Kommunikationssystems MKS, welches über zumindest zwei Vermittlungsnetze PS, CS verfügt, welche beispielsweise jeweils mit zumindest einem ersten oder zweiten mobilen Kommunikationsendgerät MS-A, MS-B verbunden sind.
  • Das in 1 dargestellte erste und zweite Vermittlungsnetz PS, CS weisen hierbei unterschiedliche Vermittlungstechnologien auf, und zwar ist das erste Vermittlungsnetz PS als paketorientiertes Vermittlungsnetz („Packet Switched Domain") und das zweite Vermittlungsnetz CS als leitungsorientiertes Vermittlungsnetz („Circuit Switched Domain") ausgebildet.
  • In dem jeweiligen ersten und zweiten Vermittlungsnetz PS, CS sind einzelne zur Bereitstellung der jeweiligen paketorientierten bzw. leitungsorientierten Kommunikationsdienste vorgesehene Vermittlungssteuereinheiten SGSN, GGSN, MSC/SSF, gsmSCF vorgesehen, welche unterschiedliche Vermittlungs- und/oder Steuerfunktionen wahrnehmen.
  • Im ersten Zugangsnetzwerk PS sind beispielsweise eine „Serving GPRS Support Node"-Einheit SGSN und eine „Gateway GPRS Support Node"-Einheit GGSN angeordnet, welche zur Bereitstellung von auf der „General Packet Radio Service" (GPRS)-Vermittlungstechnologie basierenden Kommunikationsdiensten vorgesehen sind.
  • Die SGSN-Einheit SGSN ist hierbei im wesentlichen für die Vermittlung von paketorientierten Kommunikationsdiensten basierend auf der GPRS-Technologie zuständig, d.h. über diese werden paketorientierte Kommunikationsdienste PS-D aufgebaut, aufrecht erhalten und wiederum abgebaut. Hierbei ist jeder SGSN-Einheit SGSN ein Versorgungsbereich des mobilen Kommunikationssystems MKS zugeordnet.
  • Die GGSN-Einheit GGSN hat als „Gateway" im GPRS-basierten ersten Vermittlungsnetz PS die Aufgabe, den Datenverkehr zwischen außerhalb des mobilen Kommunikationssystems MKS vorgesehenen Paketdatennetzen („Packet Data Networks") und dem internen paketorientierten Vermittlungsnetz PS („Packet Switched Domain") des mobilen Kommunikationssystems MKS zu koordinieren, wobei ein Gateway zur Anpassung unterschiedlicher Datenübertragungstechnologien aneinander, insbesondere unterschiedliche Datenübertragungsraten, vorgesehen ist.
  • Die SGSN-Einheit SGSN und GGSN-Einheit GGSN sind mit einem ebenfalls im mobilen Kommunikationssystem MKS vorgesehenen Dienstekommunikationssystem IMS verbunden, welches an eine Hauptmobilvermittlungseinheit („Home Subscriber Server") HSS und eine an diese angeschlossene Teilnehmerdatenbankeinheit („Home Location Register") HLR verbunden ist.
  • Das Dienstekommunikationssystem IMS ist beispielsweise als „Internet Protocol Multimedia Subsystem" basiertes Dienstekommunikationssystem ISM ausgebildet und weist zumindest eine erste Dienstesteuereinheit CSCF auf, welche die Bereitstellung von paketorientierten Kommunikationsdiensten innerhalb des mobilen Kommunikationssystems MKS steuert. Die erste Dienstesteuereinheit CSCF ist beispielsweise als „Call State Control Function" (CSCF)-Einheit CSCF ausgebildet, welche Verbindungs- und Dienstesteuerfunktionen gemäß dem „Session Initiation Protocol" (SIP)-Signalisierungsprotokoll wahrnimmt, d.h. der Auf- und Abbau derartiger paketorientierter Kommunikationsdienste erfolgt über das SIP-Signalisierungsprotokoll. Die erste Dienstesteuereinheit CSCF ist darüber hinaus zur Bereitstellung von paketorientierten Kommunikationsdiensten PS-DV, beispielsweise Push-to-Talk-over-Cellular" (PoC)-Kommunikationsdiensten, mit einer „Application Server"-Einheit AS verbunden.
  • Zur Bereitstellung von Mehrwert-Kommunikationsdiensten und Applikationen wie z.B. „Prepaid", „Virtual Private Network" oder „Ringback-Tones" werden innerhalb des leitungsorientierten Vermittlungsnetzes CS Steuerfunktionen in so genannten „Service Control Functions" (SCF)-Einheiten konzentriert, welche gemäß der CAMEL („customized application for mobile enhanced logic") Spezifikation ausgebildet sind.
  • Das leitungsorientierte Vermittlungsnetz CS weist hierzu eine zweite Dienstesteuereinheit gsmSCF auf, welche vorzugsweise als „Global System for Mobile Communications/Service Control Function" (gsmSCF)-Einheit gsmSCF ausgebildet ist. An die zweite Dienstesteuereinheit gsmSCF ist eine „Mobile Switching Centre/Serving Switching Function" (MSC/SSF)-Einheit MSC/SSF angeschlossen, über welche durch die CAMEL-Spezifikation vorgegebene Steuerfunktionen innerhalb leitungsorientierten Vermittlungsnetz CS realisiert werden. Das leitungsorientierte Vermittlungsnetz CS ist somit zur Bereitstellung von leitungsorientierten Kommunikationsdiensten CS-D ausgebildet.
  • Erfindungsgemäß wird zwischen der ersten Dienstesteuereinheit CSCF und der zweiten Dienstesteuereinheit gsmSCF eine Signalisierungsverbindung SV zum Austausch der für den Wechsel von einem bestehenden leitungsorientierten Kommunikationsdienst bzw. CS-Kommunikationsdienst CS-D auf einen paketorientierter Kommunikationsdienst bzw. PoC-Kommunikationsdienst PS-D oder vice versa erforderlichen Verbindungsparameter VP im mobilen Kommunikationssystem MKS bereitgestellt.
  • Das beschriebene neue „Signalisierungs-Interface" zwischen der ersten Dienstesteuereinheit CSCF und der zweiten Dienstesteuereinheit gsmSCF wird im Folgenden beispielhaft näher erläutert, und zwar werden die im Rahmen eines Wechsel zwischen den einzelnen Einheiten MS-A, MS-B, AS, CSCF, gsmSCF, MSC/SSF des mobilen Kommunikationssystems MKS stattfindenden Signalisierungsschritte beispielhaft beschrieben.
  • Im vorliegenden ersten Ausführungsbeispiel gemäß 2 besteht ein vom ersten mobilen Kommunikationsendgerät MS-A zum zweiten mobilen Kommunikationsendgerät MS-B aufgebauter paketorientierter Kommunikationsdienst PS-D, der über das erste paketorientierte Vermittlungsnetz PS geführt ist. Zum Wechsel von dem bestehenden PoC-Kommunikationsdienst PS-D auf einen leitungsorientierten CS-Kommunikationsdienst CS-D werden die in 2 beispielhaft dargestellten fünf Signalisierungsschritte innerhalb des mobilen Kommunikationssystems MKS ausgeführt.
  • In einem ersten Schritt wird von dem ersten mobilen Kommunikationsendgerät MS-A eine erste Signalisierungsnachricht S1 an die PoC-Servereinheit PoC übertragen, welche eine Wechselinformation WI aufweist, die anzeigt, dass der Benutzer des ersten mobilen Kommunikationsendgerät MS-A einen Wechsel von dem PoC-Kommunikationsdienst PS-D auf einen CS-Kommunikationsdienst CS-D wünscht.
  • In einem zweiten Schritt wird die Wechselinformation WI durch die PoC-Servereinheit PoC mittels einer zweiten Signalisierungsnachricht S2 an die im IMS-basierten Dienstekommunikationssystem IMS vorgesehene erste Dienstesteuereinheit CSCF übertragen. In der ersten Dienstesteuereinheit CSCF wird die Wechselinformation WI ausgewertet und durch diese die dem ersten mobilen Kommunikationsendgerät MS-A im leitungsorientierten Vermittlungsnetz CS zugeordnete zweite Dienstesteuereinheit gsmSCF ermittelt. Falls die empfangene zweite Signalisierungsnachricht S2 zusätzlich zur Wechselinformation WI beispielsweise bereits die „SIP Uniform Resource Identifier" (SIP URI) des ersten und/oder zweiten mobilen Kommunikationsendgerätes MS-A, MS-B, dann können durch die erste Dienstesteuereinheit CSCF über die Hauptmobilvermittlungseinheit HSS die „Telephone Uniform Resource Identifier" (tel-URI, RFC 3966) des ersten und/oder zweiten mobilen Kommunikationsendgerätes MS-A, MS-B ermittelt werden, welche unmittelbar durch die zweite Dienststeuereinheit gsmSCF weiterverarbeitet werden können.
  • In einem dritten Signalisierungsschritt wird die Wechselinformation WI mittels einer dritten Signalisierungsnachricht S3 von der ersten Dienstesteuereinheit CSCF über die Signalisierungsverbindung SV an die ermittelte zweite Dienstesteuereinheit gsmSCF übertragen, wobei ggf. die mittels der „SIP Uniform Resource Identifier" (SIP URI) des ersten und/oder zweiten mobilen Kommunikationsendgerätes MS-A, MS-B ermittelten „Telephone Uniform Resource Identifier" (tel-URIs) des ersten und/oder zweiten mobilen Kommunikationsendgerätes MS-A, MS-B als Verbindungsparameter VP mit übermittelt werden.
  • Ausgehend hiervon wird in einem vierten Schritt S4 von der zweiten Dienstesteuereinheit gsmSCF eine vierte Signalisierungsnachricht S4, vorzugsweise eine gemäß dem CAMEL Application Part"-Signalisierungsprotokoll ausgebildete „Initiate Call Attempt"-Nachricht an die benachbarte MSC/SSF-Einheit MSC/SSF übertragen, welche die „Initiate Call Attempt"-Nachricht enthaltenen Informationen auswertet und daraufhin eine leitungsorientierten Kommunikationsverbindung bzw. CS-Kommunikationsdienst CS-D zwischen dem ersten und zweiten mobilen Kommunikationsendgerät MS-A, MS-B über das leitungsorientierte Vermittlungsnetz CS aufbaut. Nach erfolgten Aufbau des CS-Kommunikationsdienstes CS-D kann in einer bevorzugten Ausführungsform der noch bestehende PoC-Kommunikationsdienst PS-D entweder zumindest für einen vorgebare Zeitdauer aufrechterhalten werden oder unmittelbar nach dem Wechsel der Übertragung der Sprachdaten vom bestehenden PoC-Kommunikationsdienst PS-D auf den neu initiierten CS-Kommunikationsdienst CS-D terminiert werden.
  • In 3 sind beispielhaft die bei einem Wechsel von dem CS-Kommunikationsdienst CS-D auf einen PoC-Kommunikationsdienst PS-D vorgesehenen Signalisierungsschritte dargestellt. Unter Bezugnahme auf das in 3 dargestellte Ablaufdiagramm werden im Folgenden diese näher erläutert.
  • In einem ersten Schritt wird bei einem bestehenden CS-Kommunikationsdienst CS-D von dem ersten mobile Kommunikationsendgerät MS-A über eine in einer weiteren ersten Signalisierungsnachricht S1' eingefügte Wechselinformation WI' der im leitungsorientierten Vermittlungsnetz CS zugeordneten MSC/SSF-Einheit MSC/SSF angezeigt, dass diese einen Wechsel von dem bestehenden CS-Kommunikationsdienst CS-D auf einen PoC-Kommunikationsdienst PS-D wünscht. Die Initialisierung der weiteren ersten Signalisierungsnachricht S1' kann beispielsweise durch Betätigen einer bestimmten Taste auf dem mobilen Kommunikationsendgerät benutzerfreundlich ausgebildet sein, welche beispielsweise durch den Netzwerk-Operator vorkonfiguriert ist.
  • Die in der MSC/SSF-Einheit MSC/SSF empfangene weitere erste Signalisierungsnachricht S1' wird ausgewertet, und zwar die eingefügte Wechselinformation WI' als „Mid Call"-Ereignis bewertet. Ausgehend hiervon wird mittels einer weiteren zweiten Signalisierungsnachricht S2' die Wechselinformation WI' in einem zweiten Signalisierungsschritt an die zweite Dienstesteuereinheit gsmSCF übertragen.
  • Die zweite Dienstesteuereinheit gsmSCF wertet die erhaltene weitere zweite Signalisierungsnachricht 52' aus und erzeugt ausgehend von der erhaltenen Wechselinformation WI' eine weitere dritte Signalisierungsnachricht S3', welches vorzugsweise als „SIP-Invite"-Nachricht ausgebildet ist. Die weitere dritte Signalisierungsnachricht S3' wird in einem dritten Signalisierungsschritt an die erste Dienstesteuereinheit CSCF übertragen.
  • Die erste Dienstesteuereinheit CSCF leitet die empfangene dritte Signalisierungsnachricht S3' bzw. „SIP-Invite"-Nachricht in einem vierten Signalisierungsschritt an die AS-Einheit AS weiter. Die AS-Einheit AS initialisiert den Aufbau eines PoC-Kommunikationsdienstes PS-D zwischen dem ersten und zweiten mobilen Kommunikationsendgerät MS-A, MS-B. Der noch bestehende CS-Kommunikationsdienst CS-D kann entweder terminiert oder weiterhin aufrecht erhalten werden, abhängig davon, welche Richtlinien durch den Netzbetreiber des mobilen Kommunikationssystems MKS vorgegeben werden.
  • Zur Implementierung des beschriebenen Signalisierungsverfahren zum Wechsel von einem CS-Kommunikationsdienst CS-D auf einen PoC-Kommunikationsdienst PS-D und vice versa sind einfache technische Modifikationen bereits bestehenden Netzkomponenten bzw. von auf diesem implementierten Übertragungsprotokollen erforderlich.
  • Beispielsweise ist die zwischen der MSC/SSF-Einheit MSC/SSF und der zweiten Dienstesteuereinheit gsmSCF vorgesehene Signalisierungsverbindung geringfügig anzupassen, und zwar wird dem „EventSpecificData"-Paramter die Wechselinformation WI, WI' zugeordnet, welche anzeigt, dass das jeweilige mobile Kommunikationsendgerät MS-A, MS-B einen Wechsel von dem bestehenden CS-Kommunikationsdienst CS-D auf einen PoC-Kommunikationsdienst PS-D wünscht.
  • Die Signalisierungsverbindung SV zwischen der ersten Dienstesteuereinheit CSCF und zweiten Dienstesteuereinheit gsmSCF wird in einer bevorzugten Ausführungsform als „Mobile Application Part" (MAP)-Interface ausgebildet, welches ein flexible Kommunikationsvermittlung und -verwaltung über ein CAP-Interface ermöglicht. Hierzu wird beispielsweise eine neue MAP-Signalisierungsnachricht gebildet, welche beispielsweise eine "Originator"-Kennung, eine „Terminator"-Kennung sowie die jeweilige Wechselinformatino Wi, WI' aufweist.
  • Im Folgenden wird beispielhaft der Aufbau einer neuen MAP-Signalisierungsprozedur mit der Bezeichnung „CStoPoC" aufgeführt. Hierbei sind beispielhaft die minimal erforderlichen Konfigurationsparameter aufgeführt, welche jedoch durch beliebige, dem Fachmann bekannte weitere Parameter ergänzt werden können.
  • Figure 00120001
  • Der zweiten Dienstesteuereinheit gsmSCF kommt hierbei eine zentrale Steuerfunktion bei der Verwaltung des Wechsel der Kommunikationsdienste PS-D, CS-D zu, d.h. diese stellt im Wirkverbund mit der ersten Dienstesteuereinheit CSCF die zentrale Instanz zur Implementierung des erfindungsgemäßen Verfahrens dar.
  • Die Erfindung wurde voranstehend an einem Ausführungsbeispiel beschrieben. Es versteht sich, dass zahlreiche Änderungen sowie Abwandlungen möglich sind, ohne dass dadurch der der Erfindung zugrundeliegende Erfindungsgedanke verlassen wird.
  • CS
    leitungsorientiertes Vermittlungsnetz
    CSCF
    erste Dienstesteuereinheit
    CS-D
    leistungsorientierter Kommunikationsdienst
    GGSN
    GGSN-Einheit
    gsmSCF
    zweite Dienstesteuereinheit
    HLR
    Teilnehmerdatenbankeinheit
    HSS
    Hauptmobilvermittlungsstelle
    IMS
    Dienstekommunikationssystem
    MKS
    mobiles Kommunikationssystem
    MS-A
    erstes Kommunikationsendgeräte
    MS-B
    zweites Kommunikationsendgerät
    MSC/SSF
    MSC/SSF-Einheit
    AS
    AS-Einheit
    PS-D
    paketorientierter Kommunikationsdienst
    PS
    paketorientiertes Vermittlungsnetz
    S1'-S5'
    weitere erste bis fünfte Signalisierungsnachricht
    S1-S5
    erste bis fünfte Signalisierungsnachricht
    SGSN
    SGSN-Einheit
    SV
    Signalisierungsverbindung
    VP
    Verbindungsparameter
    WI
    Wechselinformation
    WI'
    Wechselinformation

Claims (10)

  1. Verfahren zum Wechsel von einem paketorientierten Kommunikationsdienst (PS-D) auf einen leitungsorientierten Kommunikationsdienst (CS-D) und vice versa in einem mobilen Kommunikationssystem (MKS), wobei das mobile Kommunikationssystem (MKS) zumindest ein auf dem „Internet Protocol Multimedia Subsystem" basierendes Dienstekommunikationssystem (IMS) mit einer ersten Dienstesteuereinheit (CSCF), zumindest ein paketorientiertes Vermittlungsnetz (PS) und zumindest ein leitungsorientiertes Vermittlungsnetz (CS) mit einer zweiten Dienstesteuereinheit (gsmSCF) aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass zum Wechsel von dem paketorientierten Kommunikationsdienst (PS-D) auf den leitungsorientierten Kommunikationsdienst (CS-D) oder von dem leitungsorientierten Kommunikationsdienst (CS-D) auf den paketorientierten Kommunikationsdienst (PS-D) zwischen der ersten zur zweiten Dienstesteuereinheit (gsmSCF, CSCF) eine Signalisierungsverbindung (SV) aufgebaut wird, über welche zumindest eine Wechselinformation (WI, WI') übertragen wird.
  2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass zusätzlich zur Wechselinformation (WI, WI') Verbindungsparameter (VP) übertragen werden.
  3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Wechselinformation (WI, WI') durch das einem Kommunikationsteilnehmer zugeordnete mobile Kommunikationsendgerät (MS-A, MS-B) gebildet wird.
  4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass der ersten und/oder zweiten Dienstesteuereinheit (gsmSCF, CSCF) durch die übertragene Wechselinformation (WI, WI') der Wechselwunsch des an dem jeweils bestehenden paketorientierten Kommunikationsdienst (PS-D) bzw. lei tungsorientierten Kommunikationsdienst (CS-D) teilnehmenden Kommunikationsteilnehmers angezeigt wird.
  5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass bei einem Wechselwunsch von dem bestehenden paketorientierten Kommunikationsdienst (PS-D) auf einen leitungsorientierten Kommunikationsdienst (CS-D) nach Empfang der Wechselinformation (WI) durch zumindest eine im paketorientierten Vermittlungsnetz (PS) vorgesehene „Mobile Switching Centre/Serving Switching Function" (MSC/SSF)-Einheit (MSC/SS F) der Aufbau des leitungsorientierten Kommunikationsverbindung (CS-D) initiiert wird.
  6. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass bei einem Wechselwunsch von dem bestehenden leitungsorientierten Kommunikationsdienst (CS-D) auf einen paketorientierten Kommunikationsdienst (PS-D) nach Empfang der Wechselinformation (WI') durch zumindest eine „Application Server"-Einheit (AS) der Aufbau eines paketorientierten Kommunikationsdienstes, vorzugsweise einer „Push-to-Talk-over-Cellular"-Kommunikationsdienstes (PS-D) initiiert wird.
  7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Dienststeuereinheit (CSCF) als „Call State Control Function"-Einheit (CSCF) realisiert wird.
  8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die zweite Dienststeuereinheit (gsmSCF) als „Global System for Mobile Communications/Service Control Function" (gsmSCF)-Einheit realisiert wird.
  9. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die „Mobile Switching Centre/Serving Switching Function" (MSC/SSF)-Einheit und die „Global System for Mobile Communications/Service Control Function" (gsmSCF)-Einheit im „Customers Application for Mobile Network Enhanced Logic"-Standard festgelegte Vermittlungs- und/oder Steuerfunktionen realisieren.
  10. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die zwischen der ersten Dienstesteuereinheit (CSCF) und zweiten Dienstesteuereinheit (gsmSCF) vorgesehene Signalisierungsverbindung (SV) als „Mobile Application Part" (MAP)-Interface ausgebildet wird.
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