DE102006005724B3 - Eingusstopf zur Aufnahme einer aus einer Giesspfanne ausfliessenden metallischen Schmelze - Google Patents
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Abstract
Bei einem Eingusstopf aus feuerfestem und korrosionsbeständigem Material mit einem von einer Seitenwand umgebenen Prallboden zur Aufnahme einer aus einer Gießpfanne ausfließenden metallischen Schmelze, welcher Eingusstopf zur Anordnung in einen Zwischenbehälter (Tundish), der zur Beruhigung der Schmelze und zum Zurückhalten von Schlacke dient, vorgesehen ist, ist ein Abschnitt der Seitenwand des Eingusstopfes mit einer Öffnung (4) versehen, die in eine an die Außenwand des Eingusstopfes anschließende balkonartige Wanne (5) übergeht. Der Prallboden hat vorzugsweise eine im Wesentlichen zentrisch im Eingusstopf angeordnete, insbesondere rotations-symmetrische, von innen nach außen abfallende Erhebung, die die Form eines eine abgerundete Kappe aufweisenden Zapfens (3) hat, dessen Höhe im Bereich von etwa 30 bis 60% der Innenhöhe des Eingusstopfes (1) liegt.
Description
- Die Erfindung betrifft einen Eingußtopf aus feuerfestem und korrosionsbeständigem Material mit einem von einer Seitenwand umgebenen Prallboden zur Aufnahme einer aus einer Gießpfanne ausfließenden metallischen Schmelze, welcher Eingußtopf zur Anordnung in einem Zwischenbehälter (Tundish), der zur Beruhigung der Schmelze und zum Zurückhalten von Schlacke dient, vorgesehen ist.
- Derartige Eingußtöpfe werden seit langem zur passivem Strömungsführung in auch als Stranggießverteiler bezeichneten Zwischenbehältern zur Verbesserung des Reinheitsgrades von Stahl eingesetzt. Es soll eine ideale Schmelzenströmung im Stranggießverteiler und eine gleichmäßig hohe Verweildauer der Schmelze mit kontrollierter Schmelzenturbulenz erreicht werden. Dadurch sollen Totraumgebiete und sogenannte Kurzschlußströmungen vermieden und die Abscheidebedingungen für nichtmetallische Einschlüsse verbessert werden.
- Eingußkörper mit vorzugsweise umlaufender Innenkante haben im staionären Gießbetrieb die Aufgabe, den Pfannengießstrahl in sich zurückzulenken und dadurch großräumige Wirbel und hohe Turbulenzen im Stranggießverteiler räumlich zu begrenzen und infolge der damit verbundenen höheren Energiedissipation im Eingießbereich die Abscheidebedingungen im übrigen Verteilerbereich zu verbessern. Wesentlich dabei ist es, daß sogenannte Kurzschlußströmungen von der Eingießstelle in den Stranggießverteiler bzw. Zwischenbehälter zu den Schmelzenauslaßöffnungen im Boden des Stranggießverteilers verhindert werden. Wie es z.B. in der US-5,169,591 A dargestellt ist, befindet sich die Stelle des Pfannengießstrahls einerseits und die Ausströmöffnungen aus dem Stranggießverteiler an entgegengesetzten Enden dieses Stranggießverteilers bzw. Zwischenbehälters.
- Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Eingußtopf so zu gestalten, daß der aus ihm ausfließenden Schmelze gegenüber bekannten Eingußtöpfen verbessern Strömungsbedingungen erteilt werden.
- Gemäß der Erfindung wird zu diesem Zweck vorgesehen, daß ein Abschnitt der Seitenwand des Eingußtopfes in dessen Bodenbereich mit einer Öffnung versehen ist, die in eine an die Außenwand des Eingußtopfes anschließende, balkonartige Wanne übergeht, deren Boden sich vorzugsweise bogenförmig an den Prallboden anschließt und insbesondere bogenförmig in die die Wanne begrenzende Wannenwand übergeht. Das in diese Wanne eintretende Schmelzenmaterial erhält beim Austreten aus der Wanne eine nach oben gerichtete Strömungskomponente, die im wesentlichen entgegengesetzt gerichtet ist zu der Strömungskomponente der oben aus dem Eingußtopf austretenden und an dessen Außenwand nach unten fließenden Schmelze. Die beiden aufeinandertreffenden Schmelzenströme erhalten auf diese Weise eine seitlich gerichtete Strömungskomponente, die dem Ausbilden sogenannter Kurzschlußströmungen entgegenwirkt, welche dann auftreten, wenn bei Fehlen einer solchen Wanne die oben aus dem Eingußtopf ausfließende Schmelze an der Eingußtopfaußenwand nach unten und dann entlang des Bodens des Stranggießverteilers bzw. Zwischenbehälters zu den Ausgußöffnungen des Zwischenbehälters strömt.
- Bei einem in der WO 2004/052574 A1 behandelten Eingußtopf dient eine zu den Seitenwänden abfallende mittige Erhöhung dazu, den auftreffenden Gießstrahl zu diesen Seitenwänden hin abzuleiten. Die Erhebung hat gemäß der zeichnerischen Darstellung im wesentlichen die Form eines Kegels mit einem Öffnungswinkel im Bereich von ca. 160° und einer Höhe im Bereich von etwa 12% der Innenhöhe des Eingußtopfes.
- Bei einem in der
EP 1 232 814 B1 beschriebenen Eingußtopf ist der Prallboden mit konzentrischen Wellen und einer zentralen Erhebung versehen, wobei diese zentrale Erhebung im wesentlichen die Form einer Halbkugel mit einer Höhe hat, die gemäß der zeichnerischen Darstellung eine Höhe im Bereich von etwa 25% der Eingußtopf-Innenhöhe hat. Die Bodenfläche der zentralen Erhöhung liegt in der Größenordnung von etwa 6% der Prallbodenfläche insgesamt. - Der Erfindung liegt die weitere Aufgabe zugrunde, einen Eingußtopf so zu gestalten, daß der Pfannengießstrahl bei seinem Auftreffen auf den Prallboden bereits eine gewisse Beruhigung erfährt, und nach dem Auftreffen auf den Prallboden die Tendenz zu einer nach oben gerichteten kreisförmigen Bewegung der Schmelze verbessert wird.
- Diese Aufgabe wird in überraschender Weise dadurch gelöst, daß die zentrale Erhebung des Prallbodens die Form eines eine abgerundete Kappe aufweisenden Zapfens hat, dessen Höhe im Bereich von etwa 30 bis 60% der Innenhöhe des Eingußtopfes liegt.
- Diese zapfenartige Ausgestaltung der Erhebung verstärkt die Tendenz des Umlenkens des auf diesen Zapfen auftreffenden Gießstrahls zu den Seitenwänden hin, wodurch sich die erwünschte kreisförmige Bewegung der Schmelze in dem Eingußtopf herausbildet.
- Die Querschnittsfläche des Zapfens im Bereich des Prallbodens hat vorzugsweise eine Größe von 10 bis 50% der Fläche des Prallbodens in dessen Horizontalprojektion.
- Da durch die kinetische Energie des auf den Boden auftreffenden Gießstrahls zwangsläufig ein Materialabrieb stattfindet, wirkt sich dieser nicht zu verhindernde Abrieb bei der erfindungsgemäßen Ausgestaltung erst zu einem späteren Zeitpunkt in der Weise nachteilig aus, daß der Eingußtopf infolge der Zerstörung des Prallbodens unbrauchbar und damit gegen einen neuen Eingußtopf ausgetauscht werden muß.
- Weitere Merkmale der Erfindung sind in Unteransprüchen behandelt.
- Die Erfindung wird im folgenden anhand der Zeichnungen näher beschrieben.
-
1 zeigt eine isometrische Darstellung eines Eingußtopfes mit quadratischem Grundriß; -
2 zeigt eine Draufsicht; -
3 zeigt eine Schnittansicht gemäß der Linie A-A; -
4 zeigt eine Schnittansicht gemäß der Linie B-B; -
5 zeigt einen im wesentlichen kreisrunden Eingußtopf; -
6 zeigt einen im wesentlichen trapezförmigen Eingußtopf. - Der in den
1 bis4 dargestellte, im Grundriß quadratische Eingußtopf1 ist im Bereich seines Bodens2 mit einer mittig angeordneten Erhebung in Form eines Zapfens3 versehen, der eine abgerundete Kappe hat. Die Höhe des Zapfens3 liegt im Bereich von etwa 30% bis 60% der Innenhöhe des Eingußtopfes1 , vorzugsweise im Bereich von etwa 33% bis 45% und insbesondere im Bereich von etwa 38% der Innenhöhe des Eingußtopfes1 . Der Zapfen3 hat ausgehend von seiner oberen abgerundeten Kappe zumindest über einen Teil seiner Höhe die Form eines Rotationsparaboloids oder eines Kegels. Der Zapfen3 hat wie dargestellt im Anschluß an seine die Form eines Rotationsparaboloids oder eines Kegel aufweisenden Kopfabschnitts3.1 einen sich bogenförmig nach unten und außen erweiternden Fußabschnitt3.2 , wodurch die Tendenz zur Ausbildung einer kreisförmigen Bewegung der Materialschmelze verstärkt wird, so wie es in4 durch die gestrichelten Strömungslinien a verdeutlicht ist, wozu auch beiträgt, daß die Seitenwände des Eingußtopfes1 sich bogenförmig bzw. konkav gekrümmt an den Prallboden anschließen. - Die Querschnittsfläche des Zapfens im Bereich des Prallbodens hat eine Größe von etwa 10% bis 50%, vorzugsweise etwa 15% bis 25% und insbesondere im Bereich von etwa 16% bis 17% der Grundfläche des Prallbodens
2 in dessen Horizontalprojektion. - Wie es in
3 dargestellt ist, kann der Prallboden2 in seinem den Zapfen3 umgebenden Bereich konzentrische oder sonstwie gestaltete Wellen2.1 aufweisen. - Ein Abschnitt der Seitenwand des Eingußtopfes ist, wie insbesondere aus
4 ersichtlich, mit einer Öffnung4 versehen, die in eine an der Außenwand des Eingußtopfes1 anschließende balkonartige Wanne5 übergeht. Die vertikale Höhe der Öffnung4 liegt im Bereich von etwa 60% bis 100% des Zapfens3 . Die Öffnung4 und die Wanne5 liegen bei dem in2 dargestellten quadratischen Eingußtopf1 im Bereich einer Seitenwand und erstrecken sich vorzugsweise über einen Bereich von etwa 15% bis 20% des Gesamtumfanges des Eingußtopfes1 . Der Boden der Wanne4 schließt sich bogenförmig an den Prallboden2 an, und dieser Wannenboden geht bogenförmig in die die Wanne begrenzende Wannenwand über. - Bezogen auf die Eingußtopf-Innenhöhe liegt die vertikal Höhe der Öffnung im Bereich von etwa 30% bis 55%, vorzugsweise 33% bis 45% und insbesondere im Bereich von etwa 38%.
-
5 zeigt einen Eingußtopf11 mit im wesentlichen kreisrundem Querschnitt, der ansonsten äquivalent zu dem Eingußtopf1 gemäß den1 bis4 gestaltet ist. - Der in
6 dargestellte Eingußtopf21 mit im wesentlichen trapezförmigem Grundriß ist bezüglich seiner weiteren Merkmale ebenfalls äquivalent zu dem in den1 bis4 dargestellten Eingußtopf1 gestaltet.
Claims (22)
- Eingußtopf aus feuerfestem und korrosionsbeständigem Material mit einem von einer Seitenwand umgebenen Prallboden zur Aufnahme einer aus einer Gießpfanne ausfließenden metallischen Schmelze, welcher Eingußtopf zur Anordnung in einen Zwischenbehälter (Tundish), der zur Beruhigung der Schmelze und zum Zurückhalten von Schlacke dient, vorgesehen ist, dadurch gekennzeichnet, daß ein Abschnitt der Seitenwand mit einer (
4 ) Öffnung versehen ist, die in einer an die Außenwand des Eingußtopfes anschließende, balkonartige Wanne (5 ) übergeht. - Eingußtopf nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Boden der Wanne (
5 ) sich bogenförmig an den Prallboden (2 ) anschließt und bogenförmig in die die Wanne begrenzenden Wannenwand übergeht. - Eingußtopf nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die vertikale Höhe der Öffnung (
4 ) im Bereich von etwa 30%–55% der Eingußtopf-Innenhöhe liegt. - Eingußtopf nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Öffnung (
4 ) eine Höhe im Bereich von etwa 33%–45% der Innenhöhe des Eingußtopfes (1 ) hat. - Eingußtopf nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Öffnung (
4 ) eine Höhe im Bereich von etwa 38% der Innenhöhe des Eingußtopfes (1 ) hat. - Eingußtopf nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Prallboden (
2 ) eine im wesentlichen zentrisch im Eingußtopf (1 ) angeordnete, insbesondere rotationssymmetrische und von innen nach außen abfallende Erhebung hat, die die Form eines eine abgerundete Kappe aufweisenden Zapfens (3 ) hat, und daß der Zapfen (3 ) eine Höhe hat, die im Bereich von etwa 30 bis 60% der Innenhöhe des Eingußtopfes (1 ) liegt. - Eingußtopf nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Querschnittsfläche des Zapfens (
3 ) im Bereich des Prallbodens (2 ) eine Größe von 10% bis 50% der Fläche des Prallbodens in dessen Horizontalprojektion hat. - Eingußtopf nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß der Zapfen (
3 ) ausgehend von seinem oberen, abgerundeten Ende zumindest über einen Teil seiner Höhe die Form eines Rotationsparaboloids hat. - Eingußtopf nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, daß der Zapfen (
3 ) anschließend an die abgerundete Kappe zumindest über einen Teil seiner Höhe die Form eines Kegels hat. - Eingußtopf nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß der Zapfen (
3 ) im Anschluß an seine die Form eines Rotationsparaboloid aufweisenden Abschnitts (3.1 ) einen sich bogenförmig nach unten und außen erweiternden Fußabschnitt (3.2 ) hat. - Eingußtopf nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß der Zapfen im Anschluß an seinen die Form eines Kegel aufweisenden Abschnitts einen sich bogenförmig nach unten und außen erweiternden Fußabschnitt (
3.2 ) hat. - Eingußtopf nach Anspruch 10 oder 11 dadurch gekennzeichnet, daß der Fußabschnitt (
3.2 ) eine Höhe von 30% bis 70%, vorzugsweise etwa im Bereich von 50%, der Gesamthöhe des Zapfens (3 ) hat. - Eingußtopf nach einem der Ansprüche 6 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß der Zapfen (
3 ) eine Höhe im Bereich von etwa 33% bis 45% der Innenhöhe des Eingußtopfes (1 ) hat. - Eingußtopf nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß der Zapfen (
3 ) eine Höhe im Bereich von etwa 38% der Innenhöhe des Eingußtopfes (1 ) hat. - Eingußtopf nach einem der Ansprüche 7 bis 14, dadurch gekennzeichnet, daß die Querschnittsfläche des Zapfens (
3 ) im Bereich des Prallbodens (2 ) eine Größe im Bereich von etwa 15% bis 25% der Fläche des Prallbodens in dessen Horizontalprojektion hat. - Eingußtopf nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, daß die Querschnittsfläche des Zapfens (
3 ) im Bereich des Prallbodens (2 ) eine Größe im Bereich von etwa 16% bis 17% der Fläche des Prallbodens in dessen Horizontalprojektion hat. - Eingußtopf nach einem der Ansprüche 7 bis 16, dadurch gekennzeichnet, daß der den Zapfen (
3 ) umgebende Bereich des Prallbodens Wellen (2.1 ) aufweist. - Eingußtopf nach einem der Ansprüche 7 bis 17, dadurch gekennzeichnet, daß ein Abschnitt seiner Seitenwand mit einer Öffnung (
4 ) versehen ist, die in eine an die Außenwand des Eingußtopfes anschließende, balkonartige Wanne (5 ) übergeht. - Eingußtopf nach Anspruch 18, dadurch gekennzeichnet, daß die vertikale Höhe der Öffnung (
4 ) im Bereich von etwa 60% bis 100% der Höhe des Zapfens (3 ) liegt. - Eingußtopf nach Anspruch 18 oder 19, dadurch gekennzeichnet, daß die Öffnung (
4 ) und die Wanne (5 ) in Umfangsrichtung der Seitenwand einen Bereich von etwa 20% bis 25% des Gesamtumfanges des Eingußtopfes (1 ) einnimmt. - Eingußtopf nach einem der Ansprüche 18 bis 20 dadurch gekennzeichnet, daß der Boden der Wanne (
5 ) sich bogenförmig an den Prallboden (2 ) anschließt und bogenförmig in die die Wanne begrenzende äußere Wannenwand übergeht. - Eingußtopf nach einem der Ansprüche 1 bis 21, dadurch gekennzeichnet, daß seine Seitenwände sich bogenförmige bzw. konkav gekrümmt an den Prallboden (
2 ) anschließen.
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