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Die
Erfindung betrifft eine Verdeckwannenanordnung für ein Cabriolet-Fahrzeug, damit
bei einem Cabriolet-Fahrzeug mit einem Stoffverdeck bei geöffneter
Stellung des Verdecks dieses in der Verdeckwanne angeordnet werden
kann und somit in einem Raum getrennt vom Kofferraum des Fahrzeugs aufgenommen
ist. Dabei liegt die Verdeckwanne unter einem Verdeckstoffhaltebügel, der
den heckseitigen Abschluss des Stoffverdecks sowohl dann, wenn das
Verdeck geöffnet
ist, als auch dann, wenn das Verdeck geschlossen ist, bildet. Der
Verdeckstoffhaltebügel
oder Spannbügel
ist mit der Fahrzeugkarosserie verbunden, damit sich das Verdeck
nicht unbeabsichtigt vom Fahrzeug löst.
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Unterhalb
des Spannbügels
ist gewöhnlich eine
Heckklappe als Zugang zum Kofferraum des Fahrzeugs vorgesehen. Wenn
Zugang zum Kofferraum gewünscht
ist, bildet der Verdeckstoffhaltebügel oftmals die obere Grenze
für die
Verladeöffnung des
Kofferraums des Fahrzeugs. Um diese Verladeöffnung möglichst groß zu gestalten, ist es bekannt, Verdeckstoffbügel schwenkbar
am Fahrzeug anzubringen.
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Ein
Beispiel für
einen mehrteiligen, bereichsweise schwenkbaren Verdeckstoffhaltebügel ist
in der
DE 10 2005 015 759 beschrieben,
die zum Anmeldetag noch nicht veröffentlicht ist. Der im Wesentlichen
U-förmige
Heckbereich des Verdeckstoffhaltebügels kann dort relativ zu vorderen
Teilen des Stoffhaltebügels
verschwenkt werden, wodurch die Zugangsöffnung zum Kofferraum bzw.
Verladeöffnung vergrößert wird.
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In
der offenen Stellung des Verdeckhaltebügels, d.h. der aufgeschwenkten
Stellung, kann dieser mit einem Verriegelungsmechanismus verriegelt
werden, so dass der Benutzer die Hände frei zum Beladen des Kofferraums
hat. Außerdem
ist ei ne Führungskulisse
für ein
am Verdeckstoffhaltebügel
gelagertes Hebeelement vorgesehen, so dass das Hebeelement zwischen
der Offen- und der Schließstellung des
Verdeckstoffhaltebügels
entlang der Führungskulisse
gleitet und mittels des Hebeelements unter der Verriegelungseinrichtung
arretiert wird. Somit ist es möglich,
nur das Hebeelement zu bewegen, ohne zusätzliche Bauteile zu schwenken,
während
der Verdeckstoffhaltebügel
in der Offenstellung gehalten wird.
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Damit
der Verdeckstoff sicher aufgenommen werden kann und in einer definierten
Position bleibt, wenn das Verdeck geöffnet ist, ist zusätzlich oftmals eine
Verdeckwanne vorgesehen. Diese trennt vom Kofferraum des Fahrzeugs
einen Aufnahmeraum für den
Verdeckstoff ab und wird im Wesentlichen durch eine Bodenplatte
aus z.B. Hartkunststoff gebildet. Ist die Verdeckwanne ortsfest
an der Karosserie angebracht, so kann sie, ebenso wie der Verdeckstoffhaltebügel, den
Beladezugang zum Kofferraum einschränken.
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Daher
ist es Aufgabe der Erfindung, eine Verdeckwannenanordnung für ein Cabrioletfahrzeug derart
zu gestalten, dass eine große
Zugangsöffnung zum
Kofferraum des Cabriolet-Fahrzeugs
möglich bleibt
und der Öffnungs-
und Schließmechanismus einfach
zu bedienen ist.
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Diese
Aufgabe wird mit einer Verdeckwannenanordnung mit den Merkmalen
des Anspruchs 1 gelöst.
Bevorzugte Ausführungsformen
sind in den abhängigen
Ansprüchen
angegeben.
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Der
Erfindung liegt der Gedanke zugrunde, die Verdeckwanne mit einem
schwenkbaren Verdeckstoffhaltebügel
zu verbinden, d.h. die Verdeckwanne am Verdeckstoffhaltebügel, insbesondere dessen
schwenkbaren Bereich, anzulenken, so dass bei einer Bewegung des
Verdeckstoffhaltebügels
die Verdeckwanne mitbewegt wird. Ist die Verdeckwanne in ihrem heckseitigen Bereich
am Verdeckstoffhaltebügel
angelenkt, so wird zusätzlich
am frontseitigen Bereich der Verdeckwanne diese mittels eines Längenausgleichselement
gelagert, das einen Längenausgleich
im frontseitigen Bereich der Verdeckwanne für die Längendifferenz zwischen z.B.
einem vorderen, karosseriestationären Teil der Verdeckwanne oder
ihrer Anlenkstelle an der Karosserie und dem heckseitigen Teil,
die beim Schwenken des heckseitigen Bereichs nach oben entsteht,
ermöglicht.
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Somit
ist die Verdeckwanne mit der Bewegung des Verdeckstoffhaltebügels gekoppelt
und kann die Verdeckwanne zusammen mit dem Verdeckstoffhaltebügel ausschwenken
und mit ihm verriegelt werden. Die Beladeöffnung des Kofferraums wird
dadurch vergrößert, und
bei einer Verriegelung des Verdeckstoffhaltebügels in der offenen Stellung wird
automatisch auch die Stellung der Verdeckwanne fixiert, so dass
eine Person, die das Fahrzeug be- oder entlädt, die Verdeckwanne nicht
getrennt halten muss und ihre Hände
für den
Be- bzw. Entladevorgang frei hat.
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Bevorzugter
Weise ist der Verdeckstoffhaltebügel
mehrteilig aufgebaut und umfasst insbesondere einen vorderen Verdeckstoffhaltebügel und
einen hinteren Verdeckstoffhaltebügel. Nur der hintere Verdeckstoffhaltebügel, d.h.
der heckseitige Teil des Verdeckstoffhaltebügels, wird gegenüber der
Fahrzeugkarosserie verschwenkt, während der vordere ortsfest
bleibt. In diesem Fall wird die Verdeckwand am hinteren, schwenkbaren
Teil des Verdeckstoffhaltebügels
angelenkt. Damit wird die Zugangsöffnung zum Kofferraum des Fahrzeugs
durch eine weniger voluminöse
Schwenkbewegung sichergestellt als es bei einem einteiligen, nur
insgesamt schwenkbaren Verdeckstoffhaltebügel der Fall wäre.
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Um
die Verdeckwanne möglichst
eng anliegend mit dem Verdeckstoffhaltebügel mitzuführen, ist sie vorzugsweise
am Ver deckstoffhaltebügel
drehbar angelenkt. Alternativ ist sie an dem Längenausgleichselement bzw.
karosserieseitig drehbar angelenkt. Höchst bevorzugt ist sie sowohl
an der karosserieseitigen Lagerung bzw. dem Längenausgleichselement und am
Verdeckstoffhaltebügel
schwenkbar angelenkt.
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Nach
einer bevorzugten Ausführungsform
ist zwischen Verdeckwanne und Verdeckstoffhaltebügel ein weiches, verformbares
und/oder elastisches Material eingebracht. Dieses Material kann
beispielsweise Stoff, Kunststoff oder Ähnliches sein, welches den Bereich
zwischen Verdeckstoffhaltebügel
und Verdeckwanne und damit die Lücke
zum Kofferraum schließt.
Jedes Material, das elastisch bzw. flexibel genug ist, um durch
Einfalten oder Ähnliches
der Relativbewegung des Verdeckstoffhaltebügels und der Verdeckwanne Rechnung
zu tragen, kann dafür
verwendet werden. Vorzugsweise ist dieses Material in einem unteren
Bereich des Verdeckstoffhaltebügels und
einem oberen Bereich der Verdeckwanne angebracht. Zum Sicherstellen
der Haltbarkeit kann beispielsweise textiler Stoff, ähnlich dem
Verdeckstoff, verwendet werden.
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Vorzugsweise
ist die Verdeckwanne zweiteilig aufgebaut und enthält einen
karosseriefesten, vorderen Teil und einen mit dem Verdeckstoffhaltebügel mitschwenkbaren
hinteren Teil. In der geschlossenen Stellung des Verdecks überlappen
die beiden Bereiche vorzugsweise weitgehend, während es im offenen Zustand
des Verdeckshaltebügels
und der Verdeckwanne eine geringere Überlappungsstrecke oder gar
keine Überlappungsstrecke,
je nach Ausgestaltung des Längenausgleichselements
gibt. Die Verdeckwannenteile überlappen
vorzugsweise weitgehend über
die gesamte Breite des Cabriolet-Fahrzeugs (senkrecht zur Fahrzeuglängsmittelebene), d.h.
die gesamte Breite der Verdeckwanne.
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Das
Längenausgleichselement
ist vorzugsweise als karosseriefeste Führung, insbesondere angebracht
am karosseriefesten Teil der Verdeckwanne, und eine darin gleitende
Kulisse, die mit dem beweglichen Teil der Verdeckwanne verbunden
ist, gestaltet. An dieser Kulisse kann die Verdeckwanne bevorzugterweise
drehbar angelenkt sein.
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Alternativ
kann das Längenausgleichselement
auch ein elastisches Element, eine balgartige Anordnung oder ein
teleskopartiges Element sein, das es ermöglicht, die im Wesentlichen
in Fahrzeuglängsrichtung
auftretende Längendifferenz
der Verdeckwanne zwischen deren Offen- und Schließstellung
auszugleichen. Als Materialien kommen sowohl harte Materialien,
wie beispielsweise Hartkunststoff ähnlich der Verdeckwanne, der
verschiebbar geführt
ist, als auch weiche Materialien, beispielsweise Weichkunststoffmaterialien
in Planenform, welche sich falten, in Betracht.
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Nachfolgend
wird die Erfindung beispielhaft anhand der beifügten Figuren beschrieben, in
denen:
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1 einen
Heckbereich eines Cabriolet-Fahrzeugs mit einer Verdeckwannenanordnung gemäß der Erfindung
zeigt; und
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2 die
Verdeckwanneanordnung in geöffneter
und geschlossener Stellung zeigt.
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In 1 ist
der Heckbereich eines Cabriolet-Fahrzeugs 10 dargestellt.
Es ist anzumerken, dass sich die Ausdrücke „vorne", „hinten", „rechts", „links", „oben", „unten" in dieser Beschreibung
jeweils auf die Vorwärtsfahrtrichtung
des Fahrzeugs 10 beziehen. Im Heckbereich des Cabrioletfahrzeugs 10 ist
das aus einem Verdeckstoff gebildete Verdeck 12 mittels
eines Verdeckstoffhaltebügels
gelagert. Der Verdeckstoffhaltebügel 14 bildet
somit den heckseitigen Abschluss des Stoffverdecks 12.
In das Verdeck 12 ist eine Heckscheibe 11 integriert.
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In 1 ist
der Zustand bei geschlossenem Verdeck 12 des Cabriolet-Fahrzeugs 10 gezeigt. Wenn
das Verdeck 12 geöffnet
wird, wird der das Verdeck 12 bildende Verdeckstoff in
einer Verdeckwanne 16 abgelegt, die im Wesentlichen zwischen
dem Verdeckstoffhaltebügel 14 und
einen unmittelbar daran nach unten angrenzenden Bereich gebildet
ist. In 1 und 2 ist der
Boden der Verdeckwanne 16 zu erkennen.
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Als
Zugang zum Kofferraum des Cabriolet-Fahrzeugs 10 ist eine
Heckklappe 18 vorgesehen. Die Heckklappe 18 kann
nach Bedarf seitlich, nach oben, oder nach unten aufschwenken. Wie 1 und 2 entnehmbar
ist, ist, solange der Verdeckstoffhaltebügel 14 in der im Wesentlichen
horizontalen Position verbleibt (bezeichnet als „geschlossene" Position), die Zugangsöffnung 20 zum
Kofferraum 22 bzw. Verladeöffnung nach oben durch die
Lage des Verdeckstoffhaltebügels 14 und
der Verdeckwanne 16 begrenzt.
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Je
nach Ausgestaltung der Verdeckwanne 16 ist es jedoch möglich, dass
im Inneren des Kofferraums mehr Platz zur Verfügung steht, als er durch Gegenstände, welche
durch diese beschränkte
Zugangsöffnung 20 eingebracht
werden können,
eingenommen werden kann. Somit ist es zum Einbringen von größeren Gegenständen in
den Kofferraum 22 wünschenswert,
die Zugangsöffnung 20 zum
Kofferraum 22 zu vergrößern.
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Gemäß der Darstellung
in 1 und 2 kann dies dadurch geschehen,
dass ein heckseitiger Teil 15 des Verdeckstoffhaltebügels 14 in
Richtung O, d.h. nach oben, bezüglich
eines karosseriefesten, frontseitigen Teils 13 des Verdeckstoffhaltebügels 14 aufschwenkbar
ist. Sowohl in geschlossener als auch in geöffneter Stellung des Verdecks 12 wird
der zugehörige
Verdeckstoff, wie 1 und 2 für die geschlossene
Stellung des Verdecks 12 entnehmbar ist, mitbewegt.
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Die
Verdeckwanne 16 ist mit einem Drehlager 24 drehbar
am heckseitigen Teil 15 des Verdeckstoffhaltebügels 14 angelenkt,
so dass sie bei einer Bewegung zum Aufschwenken des Verdeckstoffhaltebügels 14 mit
diesem mitbewegt wird. Die Verdeckwanne 16 ist ebenfalls
zumindest zweiteilig gestaltet und weist einen vorderen, karosseriefesten
Teil 26 und einen sich heckseitig daran anschließenden Teil 28 auf.
Somit wird bei der Aufschwenkbewegung des Verdeckstoffhaltebügels 14 nur
der heckseitige Teil 28 der Verdeckwanne 16 mit
aufgeschwenkt (siehe 1 und 2).
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Um
die durch diese Bewegung entstehende Längendifferenz in hauptsächlich Richtung
L ausgleichen zu können,
ist ein Längenausgleichselement 30 vorgesehen.
In der in 1 und 2 dargestellten Ausführungsform
ist das Längenausgleichselement 30 zwischen
den vorderen Teil 26 und den heckseitigen Teil 28 der
Verdeckwanne 16 eingebracht. Alternativ kann es jedoch
auch zwischen einer einteiligen oder mehrteiligen Verdeckwanne und
der Fahrzeugkarosserie vorgesehen sein.
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Das
Längenausgleichselement 30 ist
als am karosseriefesten Teil 26 der Verdeckwanne 16 ausgebildete
Führung 31 und
darin in Richtung L verschiebbare Führungskulisse 32 gestaltet,
so dass in der geschlossenen Position des Verdeckstoffhaltebügels 14 und
der Verdeckwanne 16 der vordere Teil 26 und der
hintere Teil 28 der Verdeckwanne weiter überlappen
als im geöffneten
Zustand. Insbesondere ist die Kulisse 32 im geöffneten
Zustand an der Position P2 (rechts in 2),
während
sie im geschlossenen Zustand sich an der Position P1 (links
in 2) befindet. Der bewegliche Teil der Ver deckwanne 16, d.h.
der heckseitige Teil 28 ist an der Führungskulisse 32 ebenfalls
drehbar angelenkt.
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Als
Längenausgleichselement 30 kommt grundsätzlich jedes
Element in Betracht, solange es die bei der Öffnungs- bzw. Schließbewegung
des Verdeckstoffhaltebügels 14 und
der Verdeckwanne 16 entstehende Längendifferenz ausgleichen kann. Beispielsweise
könnte
das Längenausgleichselement
auch als balgartige Struktur, als elastisches Element oder Ähnliches
gestaltet sein.
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In
dem Bereich zwischen Verdeckstoffhaltebügel 14 und Verdeckwanne 16,
insbesondere dem seitlichen Bereich, wenn die Verdeckwanne 16 als Boden
gestaltet ist, ist vorzugsweise ein nachgiebiges Material 34 eingebracht,
welches die seitliche Lücke
zwischen Verdeckstoffhaltebügel 14 und
Verdeckwanne 16 schließt
und deren Formänderung kompensiert.
Beispielsweise kann das Material Stoff sein, welcher geeignet zugeschnitten
ist, so dass er durch Faltenbildung die Gestaltdifferenz ausgleicht. Alternativ
kann ein dehnbares Material vorgesehen sein, das ebenfalls die Flächendifferenzen
kompensieren kann.
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- 1
- Verdeckwannenanordnung
- 10
- Cabriolet-Fahrzeug
- 11
- Heckscheibe
- 12
- Verdeck
- 13
- frontseitiger
Verdeckstoffhaltebügelteil
- 14
- Verdeckstoffhaltebügel
- 15
- heckseitiger
Verdeckstoffhaltebügelteil
- 16
- Verdeckwanne
- 18
- Heckklappe
- 20
- Zugangsöffnung
- 22
- Kofferraum
- 24
- Drehlager
- 26
- vorderer
Teil der Verdeckwanne
- 28
- heckseitiger
Teil der Verdeckwanne
- 30
- Längenausgleichselement
- 31
- Führung
- 32
- Führungskulisse
- 34
- nachgiebiges
Material