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Die
Erfindung betrifft eine Heizvorrichtung zum Testen von integrierten
Bauelementen bzw. eine Hochtemperatur-Prüfkammer für Halbleiter-Teststrukturen.
Die Heizvorrichtung enthält
eine in der Heizvorrichtung angeordnete Innenummantelung, die eine
Aufnahmekammer umgibt. Weiterhin enthält die Heizvorrichtung eine
Heizelementanordnung, die ihrerseits eine Wärmequelle für die Beheizung der Aufnahmekammer
enthält.
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Die
Heizvorrichtung erzeugt die Wärme
typischerweise aus Strom, z.B. unter Verwendung von Heizdrähten oder
Heizlampen. Jedoch sind auch andere Heizprinzipien nicht ausgeschlossen.
Diese Heizvorrichtung wird insbesondere für so genannte beschleunigte
Lebensdauerversuche an Halbleiter-Teststrukturen genutzt, um Aussagen über Zuverlässigkeit
und Haltbarkeit der Produkten zugrunde liegenden Technologien zu
erhalten, d.h. die Technologiequalifikation. Zu diesem Zweck werden
Teststrukturen bei im Vergleich zur Betriebstemperatur erhöhten Temperaturen
und/oder bei im Vergleich zum Normalbetrieb mit erhöhten elektrischen
Belastungen (Strom/Spannung) betrieben und die Veränderungen
der charakteristischen Kenngrößen der Struktur
beobachtet. Beispielsweise wird für Elektromigrationstests eine
Leitbahn einer Verdrahtungsebene eines Halbleiterchips in einem
Ofen bei hohen Temperaturen mit einem hohen Strom beaufschlagt und
die Änderung
des ohmschen Widerstands über die
Zeit gemessen, z.B. über
Tage bzw. Wochen. Typische Testtemperaturen liegen im Bereich von
225 °C bis
350 °C.
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Es
gibt eine große
Anzahl kommerzieller Heizvorrichtungen. So unterscheidet man bspw.:
- – Umluftofen
mit durch die Ofenwand hindurch gesteckter Platine,
- – Umluftofen
mit Platinensteckverbindung im heißen Bereich, und Ofendurchführung, und
- – Hot-plate
System mit durch die Ofenwand hindurch gesteckter Durchsteckplatine
und vor den Bausteinen sitzender Heizplatte.
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Alle
diese Heizvorrichtungen haben Platinen zur Kontaktierung der im
Ofen angeordneten integrierten Bausteine. Es gibt Platinen aus verschiedenen
Materialien, je nach Anwendungstemperatur, z.B. Keramik, fasergebundenes
Material oder Stahl-Emaille. Die Platine und ein Sockel sind bspw. über Federkontakte,
Einpresskontakte, Lötstellen oder
Leitkleber mechanisch und elektrisch kontaktiert. Keine dieser Anlagen
arbeitet jedoch ausreichend fehlerarm. Die Folge sind Fehlbelastungen, nicht
verwertbare Daten und möglicherweise
Fehlaussagen bei einem Teil der Versuche. Die Fehlerursachen liegen
dabei überwiegend
bei den Öfen
bzw. Heizvorrichtungen mit den zugehörigen Systemen, mit denen die
elektrischen Verbindungen zwischen dem Prüfling und der Belastungs-/Messelektronik hergestellt
wird.
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Ein
Teil der von den bekannten Anlagen gelieferten Daten ist fragwürdig aufgrund
von z.B. Kontaktproblemen und nicht erkannten Temperaturabweichungen.
Diese oft nachträgliche
Fehlersuche ist zeitintensiv. In einem typischen Labor verwenden
bei einer Gesamtkapazität
von größer als
oder gleich 3000 Bausteinplätzen
bspw. zwei Ingenieure etwa je 10 Prozent ihrer Arbeitszeit für diese
Probleme, die alleine auf Grund von Unzulänglichkeiten der Anlagen entstehen.
Diese Ingenieure sollen jedoch die Schaltkreise bzw. Bauelement
und nicht die Anlagen testen. Das technische Problem bei diesen
Belastungsversuchen ist deshalb die zuverlässige Einhaltung der gewünschten
Stressbedingungen, insbesondere der Temperatur, und die korrekte
Messung der gewünschten
elektrischen Parameter. Die Anlagen sollen daneben bedienfreundlich,
wartungsarm und kostengünstig
sein.
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Aufgabe
der Erfindung ist es daher, eine verbesserte einfache Heizvorrichtung
anzugeben, die insbesondere fehlerfrei arbei tet, bei gleichzeitig
wesentlich günstigeren
Anschaffungs- und
Betriebskosten bzw. die eine homogene Temperatur des zu testenden
Bauelements in ihrem Innern ermöglicht.
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Diese
Aufgabe wird durch eine Heizvorrichtung mit den im Patentanspruch
1 angegebenen Merkmalen gelöst.
Weiterbildungen sind in den Unteransprüchen angegeben.
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Bei
einer Weiterbildung der erfindungsgemäßen Heizvorrichtung gibt es
mindestens eine Aussparung in der Innenummantelung. In der Aussparung
ist eine elektrisch leitfähige
Kontaktvorrichtung bewegbar angeordnet, d.h. lose gelagert, insbesondere
mit einem Spiel größer als
bspw. 10 Mikrometer und kleiner als bspw. 0,1 Millimeter. Typischerweise gibt
es mehrere Aussparungen, bspw. mehr als 10 Aussparungen. Die Kontaktvorrichtung
bzw. die Kontaktvorrichtungen sind bei einer Ausgestaltung starr, so
dass eine Kraft von außen über die
Kontaktvorrichtung in den Aufnahmeraum und dort an eine Kontaktfläche übertragen
werden kann, die sich an dem zu testenden Schaltkreis befindet.
Es entsteht dann ein sehr sicherer elektrischer und mechanischer
Kontakt zwischen Schaltkreis und Kontaktvorrichtung. Die Kontaktvorrichtung
kann auch mehrere Kontaktflächen
für verschiedene
Anschlüsse
des Schaltkreises oder des Bauelements tragen. Damit muss der Testschaltkreis
nicht mehr auf einer Platine angeordnet werden, sondern kann ohne
elektrisch leitfähige Verbindung
nach außen
in die Heizvorrichtung eingebracht werden. Außerhalb des Schaltkreisgehäuses gibt
es nur einen Kontakt zwischen zwei verschiedenen Materialien in
dem heißen
Bereich, nämlich
den Anpresskontakt zwischen Kontaktstift und Anschluss des Schaltkreisgehäuses.
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Bei
einer nächsten
Weiterbildung enthält
die Kontaktvorrichtung einen Kontaktstift oder besteht aus einem
Kontaktstift. Der Kontaktstift ist vorzugsweise aber nicht zwingend
entlang seiner Längsachse
in der Aussparung verschiebbar oder schwenkbar. Bei einer Ausgestaltung
wird ein gerader Kontakt stift verwendet. In Frage kommen aber auch
gebogene Kontaktstift, z.B. entlang eines Kreisbogens gebogene Kontaktstifte
sowie so genannte Knickstifte. Bei einer anderen Ausgestaltung ist
der Kontaktstift quer zu seiner Längsachse bewegbar gelagert,
insbesondere schwenkbar.
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Bei
einer anderen Weiterbildung gibt es an der Heizvorrichtung eine
Positioniervorrichtung, die in einer ersten Arbeitsstellung eine
Kontaktfläche
der Kontaktvorrichtung in einer ersten Position in der Aufnahmekammer
positioniert. In einer zweiten Arbeitsstellung der Positioniervorrichtung
ist die Kontaktfläche
in einer zweiten Position in der Aufnahmekammer oder außerhalb
der Aufnahmekammer positioniert. Damit kann die Kontaktvorrichtung
manuell oder automatisch auf einfache Art zwischen den beiden Positionen
bewegt werden. Das Be- und Entladen der Heizvorrichtung ist damit
erleichtert. Alternativ ist in der zweiten Position die Positioniervorrichtung
von der Kontaktvorrichtung gelöst,
so dass die Kontaktvorrichtung bspw. mit der Hand in eine Entladestellung
bewegt werden kann.
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Die
erste Position ist verschieden von der zweiten Position, bspw. um
mehr als 2 Millimeter Abstand. In der ersten Position wird ein integrierter Schaltkreis
oder ein integriertes Bauelement bzw. werden mehrere Schaltkreise
oder Bauelemente in der Aufnahmekammer kontaktiert. In der zweiten
Position sind die Testbauelemente dagegen nicht oder nur lose mechanisch
kontaktiert, so dass eine Beschickung der Aufnahmekammer möglich ist.
Die erste Position liegt meist weiter im Innern der Aufnahmekammer
als die zweite Position.
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Die
Positioniervorrichtung lässt
sich mit einer Federung zum Anpressen der Kontaktflächen der Kontaktvorrichtung
an die Testbausteine ausstatten. Alternativ ist aber auch ein Klemmen
oder eine andere Fixierung möglich,
z.B. über
Feststellschrauben, Keile usw.
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Bei
einer anderen Weiterbildung enthält
die Positioniervorrichtung ein Federelement, das die Kontaktvorrichtung
in die erste Position bewegt, wobei das Federelement außerhalb
der Aufnahmekammer angeordnet ist. Durch das Federelement lässt sich
die Kontaktkraft gut vorgeben. Das Federelement ist vorzugsweise
außerhalb
der Innenummantelung angeordnet, so dass seine Federkraft durch das
ständige
Erwärmen
und Abkühlen
der Heizvorrichtung nicht beeinträchtigt wird. Somit gibt es
insbesondere nur einen mechanischen Kontakt in der heißen Zone,
d.h. insbesondere in der Aufnahmekammer und der Innenummantelung.
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Das
Federelement ist z.B. eine Metallfeder, wie Federstift, Federblatt,
Spiralfeder, Schraubenfeder, usw. Es werden aber auch andere federnde
Materialien eingesetzt, da die Feder nur der Umgebungstemperatur
von bspw. 20 °C
(Grad Celsius) oder einer leicht erwärmten Umgebungstemperatur kleiner
60 °C ausgesetzt
ist. Somit sind auch Plastikwerkstoffe, Gummiwerkstoffe u. ä. zur Herstellung des
Federelements geeignet.
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Das
Federelement an der Kontaktvorrichtung ermöglicht es die Kontaktkraft
gut vorzugeben, so dass sowohl die mechanische Verbindung zwischen
Kontaktvorrichtung und Schaltkreis als auch die elektrische Verbindung
sehr gut sind.
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Bei
einer Weiterbildung ist das Federelement ein Federstift, der quer
zu der Längsachse
des Kontaktstifts angeordnet ist. Bei einer Ausgestaltung liegt die
Längsachse
des Federstiftes im Winkel zwischen 80 und 100 Grad zur Längsachse
des Kontaktstifts. Federstifte sind sehr einfache Bauelemente mit
nichtlinearen Federeigenschaften, die zu einer Kontaktkraft führen, die
nichtlinear mit dem Weg zusammenhängen, um den der Federstift
bewegt bzw. geschwenkt wird.
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Bei
einer nächsten
Weiterbildung gibt es einen elektrisch isolierenden Aufsatz an dem
Kontaktstift. An dem Aufsatz gibt es eine Anlagefläche, an der
der Federstift in der ersten Position angeordnet ist. Die Anlagefläche ist
vorzugsweise Teil einer Aussparung, in die der Federstift eingreift.
Beim Bewegen der Positioniervorrichtung in die erste Position wird
der Federstift auf diese Anlagefläche gedrückt. Seitenwände der
Aussparung führen
den Federstift und verhindern bspw. ein seitliches herausrutschen des
Federstiftes. Bei einer Ausgestaltung hat die Aussparung auch eine
zweite Anlagefläche,
wobei die zweite Anlagefläche
der ersten Anlagefläche
gegenüberliegt.
Beim Bewegen der Positioniervorrichtung in die zweite Position drückt der
Federstift gegen die zweite Anlagefläche und zieht den Kontaktstift bzw.
eine andere Kontaktvorrichtung ein Stück oder vollständig aus
der Aufnahmekammer heraus.
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Bei
einer Weiterbildung gibt es in der Positioniervorrichtung eine Haltevorrichtung
an der das Federelement angeordnet ist bzw. gehalten wird. Die Haltevorrichtung
ist insbesondere schwenkbar oder verschiebbar gelagert und gibt
damit die Bewegungsrichtung für
das Federelement vor.
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Bei
einer nächsten
Weiterbildung gibt es ein weiteres Federelement, das die Haltevorrichtung
vorspannt. Bspw. bewegt sich die Positioniervorrichtung auf Grund
dieser mechanischen Vorspannung in die erste Position bzw. würde sich
in die erste Position bewegen, wenn nicht ein Stellelement, z.B.
eine Schraube, der Vorspannung entgegenwirkt. Durch die Vorspannung
wird die Positionierung erleichtert.
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Bei
einer Weiterbildung gibt es mehrere in der Haltevorrichtung angeordnete
Federelemente, die jeweils eine Kontaktvorrichtung bewegen. Bspw. gibt
es mehr als 10 Federelemente. Bei einer Ausgestaltung werden weniger
als 100 Federelemente je Haltevorrichtung verwendet. Somit können mit
einer Positionierbewegung eine Vielzahl von Kontakten angelegt bzw.
gelöst
werden. Manuelle Positionierbewegungen bieten den Vorteil, dass
keine Motoren, Getriebe usw. erforderlich sind, die zu einem komplizierten
Aufbau führen
würden.
Außerdem kann
die Heizvorrichtung beim manuellen Betätigen auf offensichtliche Beschädigungen
hin geprüft
werden, klemmende Kontaktstift usw.
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Bei
einer nächsten
Weiterbildung enthält
die Heizvorrichtung zusätzlich
eine Außenummantelung, die
die Innenummantelung umgibt. In der Außenummantelung gibt es eine
weitere Aussparung in der die Kontaktvorrichtung bewegbar angeordnet
ist, insbesondere mit Spiel, siehe die oben Angegebenen Werte. Bei
einer Ausgestaltung gibt es einen Abstand bzw. Zwischenraum zwischen
Innenummantelung und Außenummantelung.
Die Kontaktvorrichtung kann somit besser gelagert werden, nämlich an
Innenummantelung und Außenummantelung.
Dies führt zu
einer genaueren Positionierung.
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Bei
einer Weiterbildung ist auch das Federelement bzw. sind die Federelemente
und die weiteren Federelemente außerhalb der Außenummantelung und
damit in einem Bereich angeordnet, der nicht übermäßig erhitzt wird. Die Lebensdauer
der Federelemente wird damit durch Hitze nicht beeinträchtigt.
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Bei
einer nächsten
Weiterbildung befindet sich ein wärmeisolierendes Isoliermaterial
zwischen der Innenummantelung und der Außenummantelung. Durch das Isoliermaterial
wird insbesondere die Wärme
von außen
liegenden Federelementen ferngehalten und die Energieeffizienz der
Heizvorrichtung erhöht.
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Bei
einer Weiterbildung ist ein Bereich der Innenummantelung zwischen
der Aufnahmekammer und der Heizelementanordnung angeordnet. Diese konstruktive
Maßnahme
führt zu
einer besseren Homogenität
bzw. Gleichverteilung der Temperatur an der Innenseite der Ummantelung.
Während
bspw, an Heizdrähten
und auch noch an der Oberfläche
von Heizelementen, die Heizdrähte
enthalten, große Temperaturdifferenzen
vorliegen, kommt es durch den Bereich zu einem Temperaturausgleich.
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Bei
einer nächsten
Weiterbildung enthält
die Innenummantelung ein Material mit einer Wärmeleitzahl größer als
0,1 W cm–1 K–1 oder
größer als
1 W cm–1 K–1 oder
besteht aus einem solchen Material, insbesondere aus einem metallisches
Material, wie Aluminium oder Kupfer. Diese Maßnahme führt weiter zu einer Verbesserung
der Homogenität
der Temperatur an der Innenwand der Innenummantelung, insbesondere
in Kombination mit dem Innenummantelungs-Bereich zwischen Aufnahmekammer
und Heizelement.
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Bei
einer Weiterbildung hat der Bereich der Innenummantelung ein Dicke
größer als
0,8 cm oder größer als
1 cm (Zentimeter). Diese Dicke liegt bei einer Weiterbildung insbesondere
durchgehend an dem gesamten Bereich vor. Auch hierdurch wird eine bessere
Gleichverteilung der Temperatur erreicht.
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Bei
einer anderen Weiterbildung hat die Innenummantelung auch außerhalb
des Bereichs eine Dicke größer als
0,8 cm oder größer als
1 cm. Diese Dicke ist abgesehen von Aussparungen für Kontaktvorrichtungen,
Beschickung, Temperaturmessung überall
an der Innenummantelung vorhanden. Wiederum wird eine bessere Gleichverteilung
der Temperatur erreicht.
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Insbesondere
bei einer Kombination aller genannten Maßnahmen zum Verbessern der
Temperaturgleichmäßigkeit
wird an der gesamten Innenwand bzw. an über 90 Prozent der Fläche der
Innenwand der Aufnahmekammer eine maximale Temperaturdifferenz betragsmäßig kleiner
als 1 Kelvin bei bspw. T = 300 °C
(Grad Celsius) erreicht. Damit liegt auch innerhalb der Aufnahmekammer
dieser Wert vor, wenn es nur vernachlässigbare Wärmesenken und Wärmequellen
gibt.
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Bei
einer nächsten
Weiterbildung enthält
die Heizelementanordnung zwei an einander gegenüberliegenden Seiten der Aufnahmekammer
angeordnete Heizelemente. Obwohl die Aufnahmekammer nur an zwei
Seiten mit Heizelementen umgeben ist, kann durch die oben genannten
konstruktiven Maßnahmen
dennoch die genannte Temperaturhomogenität erreicht werden. Um dieses
Ziel zu erreichen, werden bei einer Ausgestaltung die nicht mit
Heizelementen versehenen Seiten im Vergleich zu den mit Heizelementen
versehenen Seiten an der Wand der Aufnahmekammer stark verkürzt ausgeführt, bspw. kleiner
als die Hälfte
oder kleiner als ein Drittel. An den Seiten ohne Heizung können die
elektrisch leitfähigen
Kontaktvorrichtungen auf einfache Art angeordnet werden, was zu
eine, besonders einfachen Aufbau der Heizvorrichtung führt.
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Bei
einer nächsten
Weiterbildung enthält
die Heizelementanordnung Widerstandsheizelemente. Dies führt zu einem
besonders einfachen Aufbau. Bspw. werden Kaltleiter verwendet um
einen einfachen Schutz gegen Überhitzung
zu erzielen. Die Widerstandsheizelemente sind bei einer Ausgestaltung flach
ausgeführt
und damit einfach zu fertigen. Die flachen Widerstandsheizelemente
liegen auch gut an einfach zu fertigenden ebenen Flächen an.
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Bei
einer Weiterbildung ist das Volumen der Aufnahmekammer kleiner als
das Volumen der Innenummantelung. Insbesondere ist das Volumen der Aufnahmekammer
kleiner als 50 Prozent des Volumens der Innenummantelung. Es entsteht
eine klotzförmige
bzw. sehr kompakte Innenummantelung mit gleichmäßiger Temperaturverteilung.
Dadurch benötigt
die Heizvorrichtung auch weniger Stellfläche.
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Bspw.
sind ein Kernoberteil und ein Kernunterteil (Platte, Formteil) durch
mehrere Schrauben miteinander verbunden. Es werden mehr Schrauben verwendet
als für
den rein mechanischen Zusammenhalt erforderlich wären, weil
es hier auch um eine gute thermische Verbindung aller Kernteile
geht. Insbesondere sollen die zusammentreffenden Flächen gut
plan sein, z.B. Oberflächengenauigkeit
besser +/–0,05
mm. Das gleiche gilt für
das Front- und Rückteil
des Kerns.
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Bei
einer Weiterbildung enthält
die Innenummantelung eine quaderförmige Platte. Die Platte enthält mindestens
30 Volumenprozent des Materials der Innenummantelung. Die Platte
führt zu
einer klotzförmigen
Innenummantelung aus wenigen Bauteilen. Eine Platte ist besonders
preiswert im Vergleich zu einem Formteil mit Aussparungen. Bei einer Ausgestaltung
sind in der Platte nur Aussparungen für die Befestigung der Platte
vorhanden.
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Bei
einer Weiterbildung gibt es in der Innenummantelung ein an die Platte
angrenzendes quaderförmiges
Formteil. Das Formteil enthält
mindestens 30 Volumenprozent des Materials der Innenummantelung.
Auch dies führt
zu einer kompakten Innenummantelung. Bei einer Ausgestaltung enthält die Innenummantelung
abgesehen von Verschraubungen bzw. Stiftverbindungen nur die Platte,
das Formteil und an den Seiten mit den kleinsten Fläche zwei kleine
Platten im Vergleich zu der Platte. Das Formteil ist bspw. ein Gussteil,
ein durch spanabhebende Bearbeitung hergestelltes Teil oder ein
auf andere formgebende Art hergestelltes Teil.
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Bei
einer nächsten
Weiterbildung enthält
das Formteil eine sich entlang seiner Längsrichtung erstreckende Aussparung,
in der ein elektrisch isolierendes Material angeordnet ist. Die
Aussparung und/oder das elektrisch isolierende Material sind bei einer
Ausgestaltung in ihrer Breite an das Gehäuse des zu testenden Schaltkreises
angepasst. So ist die Breite des elektrisch isolierenden Materials
bspw. im Bereich von 0,1 mm bis 1 mm kleiner als die Breite des
Schaltkreisgehäuses.
Insbesondere ist auch die Breite des isolierenden Materials kleiner
als die Breite der Aussparung (z.B. im Bereich von 0,2 mm bis 2 mm),
so dass ein Raum für
Anschlussbeinchen des Schaltkreises entsteht.
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Bei
einer nächsten
Weiterbildung enthält
das Formteil eine sich quer zu seiner Längsrichtung erstreckende Aussparung,
in der die Kontaktvorrichtung angeordnet ist.
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Bei
einer nächsten
Weiterbildung hat die Innenummantelung in mindestens einer Richtung
oder in mindestens zwei im Winkel von 90 Grad zueinander liegenden
Richtungen eine Ausdehnung kleiner als 10 cm. Bei einer Ausgestaltung
ist die maximale Ausdehnung der Innenummantelung kleiner als 30 cm.
Damit kann auch die Außenummantelung
mit einer maximalen Abmessung kleiner als bspw. 35 cm ausgeführt werden.
Es entstehen Heizvorrichtungen, die manuell in Regalen sehr platzsparend
und doch jederzeit zugänglich
aufgestellt werden können.
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Bei
einer Weiterbildung enthält
die Heizvorrichtung eine von der Innenummantelung umschlossene elektrisch
isolierende Schiene. Diese Schiene begrenzt die Aufnahmekammer und
verkleinert dadurch deren Volumen. Die Schiene befindet sich bei einer
Ausgestaltung in der in Längsrichtung
angebrachten Aussparung des Formteils. Die Schiene dient zur Aufnahme
einer integrierten Schaltung und ist in ihrer Breite und Höhe an ein
IC-Gehäuse
(Integrated Circuit) angepasst.
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Bei
einer Weiterbildung hat die Heizvorrichtung mindestens eine U-förmige Be-
und Entladeöffnung
und/oder eine U-schienenförmige Aufnahmekammer.
U-schienenförmig
heißt,
dass eine quaderförmige
Basis und zwei in die gleiche Richtung zeigende Schenkel an Längskanten
der Basis vorhanden sind. Die Schenkel stehen bspw. im Winkel von 90
Grad zu der Basis. Die Höhe
der Basis ist etwas größer als
die Höhe
des Gehäuses
des zu testenden Schaltkreises, aber z.B. kleiner als 10 mm. Die Schenkel
sind etwas breiter und etwas länger
als die Anschlussbeine des Gehäuses,
z.B. Breite kleiner als 4 Millimeter und Länge der Schenkel bspw. kleiner
als 8 Millimeter.
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Damit
verbunden ist ein Beschickungsverfahren bei dem die Gehäuse der
zu testen Schaltungen hintereinander und ohne mit einem Träger verbunden
zu sein in die Heizvorrichtung hineingeschoben werden. Beim Entladen
wird die Heizvorrichtung bspw. angekippt, wodurch die zu dieser
Zeit lose gelagerten Schaltkreise aus der Heizvorrichtung herausrutschen.
Die Bausteine können
auch heraus geschoben werden, mit Hilfe z.B. eines dünnen Stabes, der über eine
der Beschickungsöffnung
gegenüber angebrachten
kleineren Öffnung
eingeführt
wird.
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In
einer Aufnahmekammer mit kleinem Volumen ist die Temperaturverteilung
gleichmäßiger als in
einem großen
Volumen, weil es schneller zu Temperaturausgleichsprozessen kommt.
Bei einer Ausgestaltung, die insbesondere unabhängig von den Weiterbildungen
realisiert wird, ist das Volumen der Aufnahmekammer nur etwas größer als
das Volumen der zu testenden Schaltkreise bei voller Beladung der Heizvorrichtung,
insbesondere höchstens
zehnmal so groß oder
höchstens
fünfmal
so groß oder
höchstens
dreimal so groß.
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Im
folgenden werden Ausführungsbeispiele der
Erfindung an Hand der beiliegenden Zeichnungen erläutert. Darin
zeigen:
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1 eine
Explosionsdarstellung eines Ofenkerns,
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2 eine
dreidimensionale Ansicht eines Ofens, und
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3 ein
Gehäuse
eines zu testenden integrierten Schaltkreises.
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Im
folgenden wird beispielhaft ein Ofensystem erläutert, das im Wesentlichen
aus einem Kern, zwei Heizelementen, einer Isolierung, einer Außenschale
und einer Mechanik für
die Kontaktspitzen besteht. Für
das Ausführungsbeispiel
gelten insbesondere die einleitend genannten konstruktiven Merkmale,
bspw. hinsichtlich der Materialien und hinsichtlich der Materialdicken
bzw. Materialstärken.
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1 zeigt
eine Explosionsdarstellung eines Ofen-Kerns 10. Im zusammengebauten
Zustand ergibt sich ein massiver, außen rein quaderförmiger Alukörper, der
die gute Temperaturhomogenität
im Inneren gewährleistet.
Ein Kernunterteil 11 enthält mittig eine durchgehende
Längsausfräsung, in
die eine keramische Auflageleiste 15 bzw. Auflageschiene
eingesetzt wird. Für
die Keramikteile wird bspw. das Material "Macor" verwen det. Alternativ wird bspw. das
kostengünstigere
aber ausreichende Material "Rescor
902" der Fa. Cotronics
Corp. verwendet. Das Kernunterteil 11 enthält außerdem quer
zu der Längsausfräsung liegende
Querfräsungen 7, durch
die jeweils zwei Kontaktstifte in die Aufnahmekammer 152 ragen,
siehe 2.
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Ein
Kernoberteil 12 ist als Aluminiumplatte mit Quaderform
ausgebildet und enthält
nur Bohrungen, insbesondere für
Befestigungselemente zu seiner Befestigung. Hier werden bspw. zehn
Inbusschrauben 117 zum Befestigen des Kernoberteil 12 am
Kernunterteil 11 verwendet. Bei anderen Ausführungsbeispielen
wird der Kern 10 bspw. als ein Gussteil gefertigt.
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Die
zu testenden Bausteine werden über eine
stirnseitigen Abschlussplatte 13 eingeschoben und laufen
auf der Auflageleiste 15 bis zu einer der Abschlussplatte 13 gegenüberliegenden
Abschlussplatte 14. Die Abschlussplatte 13 hat
zu diesem Zweck eine dem Querschnitt der zu testenden Bausteine
entsprechende, schmale U-förmige
Ausfräsung.
Die Abschlussplatten 13 und 14 werden mit Befestigungselementen
am Kernunterteil 11 befestigt, hier mit Zylinderstiften 113 und
Senkschrauben 114 bzw. mit Inbusschrauben 110 und
Zylinderstiften 111. Die beiden Gewindestifte 112 und 115 fixieren
die Auflageleiste 15 (diese hat entsprechende Bohrungen
in ihren Stirnseiten), sie dienen somit nicht der Verbindung der
Abschlussplatten mit dem Kernunterteil. Die Gewindestifte 19 klemmen
die Zylinderstifte 18.
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Die
Kontaktierung der Bausteine erfolgt an den verbreiterten, oberen
Enden der Anschluss-Beinchen, die seitlich am Bausteingehäuse herausstehen,
siehe unten, 3. Diese Kontaktflächen messen
bspw. etwa 1,3 × 2
mm (Millimeter). Der Abstand der Beinchen zueinander ist konstant.
Von außen
durch die Außenschale
und die Wand des Kerns reichenden Kontaktstifte, siehe bspw. einen Kontaktstift 116,
werden daher ausreichend präzise geführt werden,
um die gewünschten
Kontaktflächen zu
treffen. Zu diesem Zweck sind in weiteren Längsfräsungen zu beiden Seiten des
Kernunterteils 11 je zwei nebeneinander liegende Keramikleisten,
siehe Führung 16 bzw. 17 eingelassen,
die an den benötigten
Stellen passende Bohrungen zur Aufnahme der Kontaktstifte 116 haben.
Die weiteren Längsfräsungen liegen
quer zu den Querfräsungen 7.
Bei einem anderen Ausführungsbeispiel
wird je Seite nur eine weitere Längsfräsung und
eine Führung 16 verwendet.
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Nullpunkt
der Positionierung für
die Bausteine ist bspw. die hintere Abschlussplatte 14 bzw.
direkt daneben ein Zylinderstift 18, der die Führungen 16 in
Längsrichtung
fixiert. Die geringen Maßtoleranzen
sowohl der Bausteine als auch der Führungen 16, 17 garantieren,
dass auch der vom Anschlag entfernteste Baustein sicher kontaktiert
wird. Die Ausdehnung des Alukörpers
beim Aufheizen beeinflusst bei dieser Konstruktion die Positionierung
der Kontaktspitzen nicht.
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Die
Messung der Kerntemperatur übernimmt ein
Temperaturfühler,
hier bspw. ein Platinfühler,
z. B. Typ PT100, der in eine Bohrung B1 im Kernoberteil 12 eingeschoben
wird. Der Fühler
ist bspw. für
Anwendungstemperaturen bis 500°C
ausgelegt und besitzt Anschlussdrähte, die lang genug sind, um
direkt zu einem Anschlussstecker des Ofens geführt werden zu können. Kontakte
im heißen
Bereich entfallen damit.
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2 zeigt
eine dreidimensionale Ansicht des Ofens 10 mit abgenommenem
Ober- und Frontteil der Außenschale.
Heizelemente 119 sind dünne, vollflächig auf
Ober- und Unterseite des Kerns 10 aufliegende Platten.
Sie werden bspw. in einer vorgefertigten Form hergestellt, in der
bspw. ein Heizdraht mäanderförmig aufgespannt
worden ist. Die Form wird dann mit einer keramischen Vergussmasse
aufgefüllt.
Nach dem Aushärten
erhält
man ein einfaches plattenförmiges
Teil. Die beiden Enden des Heizdrahtes stehen auf einer Stirnseite
heraus und werden im Weiteren durch Isolierung und Bohrungen B2
in der Außenschale
geführt
und erst im kalten Bereich angeklemmt.
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Um
den Ofenkern 10 samt anliegenden Heizelementen 119 schließt sich
eine bspw. allseits gleich dicke Isolierschicht 121 an.
Verwendet wird dazu bspw. ein Material mit extrem niedriger Wärmeleitfähigkeit,
das in Plattenform erhältlich
ist und leicht zugeschnitten werden kann, z.B. "Microtherm Block" der Fa. Microtherm International Ltd.
Es reichen hier bspw. 15 mm Wandstärke oder kleiner aus um die
gewünschte
Wärmedämmung zu
erreichen. An der Bestückungsseite
ist die Isolierung bspw. an der entsprechenden Platte der Außenschale
befestigt und wird für
den Bausteinwechsel samt dieser als Verschlussdeckel abgenommen
und wieder angesetzt. Somit werden die Freiräume zwischen Kern und Schale
mit den Isolierplatten gefüllt.
Im Bereich der Kontaktstifte 116 enthalten die Isolierplatten
bspw. Aussparungen für
mehrere Kontaktstifte oder für
jeden Kontaktstift eine gesonderte Aussparung. Auch diese Aussparung
kann mit Isoliermaterialgefüllt
werden, bspw. mit Isolierwatte.
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Die äußere „Verpackung" ist eine einfache quaderförmige Plattenkonstruktion
aus einer Grundplatte 122, einer linken Seitenwand 124 bzw.
Seitenplatte, einer rechten Seitenwand 126 bzw. Seitenplatte,
einer Rückwand 128 sowie
der in 2 nicht dargestellten Frontplatte und Deckplatte.
Die Deckplatte hat die gleiche Form wie die Grundplatte. Die Frontplatte
hat den gleichen Umriss wie die Rückwand, ist jedoch an ihre
Funktion als Ofenverschluss abweichend von der Rückwand 128 ausgebildet.
Bei anderen Ausführungsbeispielen
wird die Außenschale bspw.
als ein Gussteil mit abnehmbaren Verschluss gefertigt.
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Die
Positionierung des Kerns 10 zur Schale wird vermittelt über bspw.
drei oder vier keramische Stehbolzen, siehe Bolzen 130,
die am Schalenboden verschraubt sind und in eingefräste Vertiefungen
im Kernboden lose gelagert eingreifen. Keramik wird hier verwendet,
um keine nennenswerte thermische Kopplung zwischen Kern 10 und
Schale, d.h. insbesondere Grundplatte 122, zu erhalten.
Bei einem anderen Ausführungsbeipiel wird
hier aber auch ein Bolzen 130 aus einem anderen Material,
z.B. ein Stahlbolzen, mit geringem Querschnitt verwendet. Die unterschiedliche
Wärmeausdehnung
des heißen Kerns 10 und
der dazu kälteren
Schale ist bei dieser Art der Lagerung des Kerns 10 berücksichtigt
und ermöglicht.
Die Kontaktstifte 116 sind auch in den Seitenwänden 124, 126 der
Schale geführt,
wobei hier aber z.B. einfachere Teflonteile Verwendung finden, siehe
elektrisch isolierende Teflon-Isolierscheibe 132 für den Kontaktstift 116 und
einen weiteren Kontaktstift. Die Schale trägt ferner den Anschlussstecker
an der Rückseite.
In 2 ist der Anschlussstecker nicht dargestellt,
jedoch sind die beiden Befestigungsteile 134 und 136 für diesen
Anschlussstecker gezeigt, der die trennbare Verbindung zu einer
Belastungs-/Messelektronik herstellt.
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Die
seitlich der Schale angebrachten Teile werden nachfolgend beschrieben.
Die Kontaktstifte 116 bzw. Kontaktspitzen an den Kontaktstiften 116 werden
zum Bausteinwechsel von diesem abgehoben und anschließend wieder
an den Testbaustein angedrückt.
Ferner gibt es noch die weitere Verbindung Kontaktstift-Anschlussstecker.
Die Kontaktstifte 116 tragen am äußeren Ende einen elektrisch
isolierenden, fest aufgesteckten Stiftkopf 138, z.B. aus
Teflon. Bspw. unmittelbar davor wird einfach ein Draht angelötet, der
zum Anschlussstecker an der Rückseite
fuhrt. Die bspw. vernickelten oder vernickelt und vergoldeten Kontaktstifte 116 lassen
sich sehr gut löten.
Ferner wird die Lötstelle
wegen der schwachen Wärmeleitfähigkeit
des dünnen
Kontaktstiftes, bspw. Stahlstift, nicht nennenswert heiß, so dass
diese sicher ist.
-
Das
Andrücken
der Kontaktstifte 116 erledigt ein federnder Andruckstift 140,
z.B. ein weiterer Stahlstift, der senkrecht stehend in eine Aussparung 142,
z.B, eine Bohrung, am äußeren Ende
des Stiftkopfes 138 eingreift. Jeder Kontaktstift 116 ist
damit einzeln gefedert. Die ganze Reihe der Andruckstifte 140 ist
in einem drehbaren Hebelarm 144 angeordnet, hier geklemmt.
Der Hebelarm 144 ist über
zwei Stifte 146, 147 drehbar gelagert. Die Stifte 146 und 147 sind
jeweils an einem Befestigungswinkel 148 bzw. 149 befestigt,
die ihrerseits an der Seitenwand 126 befestigt sind. Die
Längsachse
der Stifte 146 und 147 bildet die Schwenkachse
des Hebelarms 144. Die Bewegung um die Drehachse des Hebelarms 144 hebt
die Kontaktstifte 116 vom Testbaustein ab, bzw. drückt sie
wieder an den Testbaustein an. Um die Schwenkbewegung gut kontrollierbar
zu gestalten, wird sie mit den in 2 gezeichneten
Schrauben 150 mit Drehgriff ausgeführt. Ein Gewinde der Schraube 150 ist
drehbar in einem Gewinde gelagert, das in dem Hebelarm 144 angeordnet
ist. Die Anpresskraft für
die Kontaktspitzen der Kontaktstifte 116 wird durch Wahl
der Federdrahtstärke
und des Schwenkbereiches vorgegeben und kann somit in weiten Grenzen
variiert werden. Eine Schraubenfeder 151 ist oder mehrere
Schraubenfedern sind zwischen dem Hebelarm 144 und der
Seitenwand 126 angeordnet, um den Hebelarm 144 vorzuspannen. An
der Seitenwand 124 befindet sich ebenfalls ein Hebelarm
zum Andrücken
bzw. Lösen
der Kontaktstifte auf der linken Seite.
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2 zeigt
außerdem
eine U-schienenförmige
Aufnahmekammer 152, in die die zu testenden Schaltkreise
hineingeschoben werden, bspw. mit Hilfe einer Zuführschiene.
Die Aufnahmekammer 152 hat eine U-förmige Öffnung 154.
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3 zeigt
ein Gehäuse 202 eines
zu testenden integrierten Schaltkreises 200. Eine Teststruktur
für einen
Langzeittest wird bspw. aus einem prozessierten Wafern ausgesägt und in
dem Chip-Gehäuse 202 montiert,
bspw. durch Bonden. Das gesägte
Waferstückchen
mit der Teststruktur befindet sich unter einer bspw. goldfarbenen
Gehäuseabdeckung 204,
die auch als Deckel bezeichnet wird. Ein Anschlussbein 206 hat
einen oberen Flachabschnitt 208 und eine unteren Abschnitt 210 mit
annähernd
quadratischem Querschnitt. Zwischen dem Flachabschnitt 208 und
dem Abschnitt 210 liegt ein sich verjüngender Abschnitt, auf dem
der Schaltkreis 200 bzw. des Gehäuses 202 beim Einstecken
in eine Leiterplatte gelagert werden würde.
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Die
für den
Kontaktstift 116 verfügbare
Kontaktfläche
des Flachabschnitts 208 beträgt hier etwa 1,3 mm (Millimeter)
mal 2 mm und ist damit kleiner als 2,5 mm mal 2,5 mm. Ein Abstand
A1 der Anschlussbeinchen zueinander ist konstant, bspw. 2,54 mm. Ein
Abstand A2 zwischen den Anschlussreihen des Schaltkreises 200 beträgt im Ausführungsbeispiel 15,24
mm und ist geringfügig
größer als
die Breite der Auflageleiste 15 und geringfügig kleiner
als die Breite der Aufnahmekammer 154.
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Bei
anderen Ausführungsbeispielen
werden andere Gehäuseformen
und Gehäusegrößen verwendet,
bspw. mit mehr oder weniger Anschlussbeinchen.
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Hier
werden nur acht Anschlüsse
je Gehäuse 202 genutzt,
weil es zwei Teststrukturen je Schaltkreis 200 gibt und
jeweils eine Vierpunkt-Widerstandsmessung durchgeführt wird.
An der linken Anschlussreihe werden bspw. nur die zwei an dem einen
Ende der Anschlussreihe liegenden Anschlussbeinchen und zwei zueinander
benachbarte Anschlussbeinchen in der Mitte der linken Anschlussreihe
verwendet. An der rechten Anschlussreihe werden Anschlüsse genutzt,
die im Ausführungsbeispiel um
ein Anschlussbeinchen nach vorn bezogen auf 2 versetzt
sind. Bei anderen Ausführungsbeispielen
werden andere oder alle Anschlüsse
genutzt, wobei bspw. kein Versatz der für den Test genutzten Anschlüsse auftritt.
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Bei
weiteren Ausführungsbeispielen
gibt es zahlreiche Abwandlungen, z.B. ist der Hebelarm 144 als
Platte oder Rahmen ausgeführt.
An Stelle einer Stellschraube 150 je Hebelarm werden zwei
Stellschrauben verwendet. Der Hebelarm wird nicht geschwenkt sondern
hin- und hergeschoben.
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Es
werden je Ofen mehrer Reihen von Schaltkreisen verwendet, bspw.
nebeneinander oder übereinander
liegend bezogen auf die Darstellung in 2. Bspw.
wird die ein Schaltkreisreihe kopfüber im Vergleich zu der anderen
Schaltkreisreihe oder in der gleichen Ausrichtung wie die andere
Schaltkreisreihe in den Ofen eingeschoben. Es werden auch Öfen mit
mehr oder weniger als fünf
Schaltkreisen je Reihe verwendet.
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Bei
anderen Ausführungsbeispielen
wird der Kern zylinderförmig
ausgebildet, wobei auch die Heizelemente an diese Form angepasst
sind. Die Kontaktierung erfolgt bspw. von oben und unten ggf. zusätzlich zu
seitlicher Kontaktierung. Insbesondere bei anderen Gehäusen bzw.
Anschlüssen
an dem Gehäuse.
Auch werden bei anderen Ausführungsbeispielen
andere Tests ausgeführt,
bspw. Tests von funktionsfähigen
integrierten Schaltkreisen, wie Speichern, Prozessoren u. ä.
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Zusammenfassend
gilt, dass die elektrische und mechanische Kontaktierung der Baustein-Beinchen
direkt mit einer federbelasteten Kontaktnadel erfolgt, z. B. ein
vernickelt und evtl. vergoldeter Federstahlstift. Die Andrückfeder
sitzt dabei außerhalb des
Ofenkörpers,
d.h. im kalten Bereich. Diese Kontaktnadeln werden in anderen Testsystemen
vielfältig verwendet
und sind in geeigneten Ausführungen
billig käuflich.
Es gibt im heißen
Bereich nur diesen einen unvermeidbaren Kontakt. Durch die außen liegende
Feder kann ein sehr hoher Anpressdruck realisiert werden, der auch über Jahre
beibehalten werden kann. Der Kontakt zwischen vergoldetem Anschlussbeinchen
und Spitze ist damit absolut sicher. Die weiteren Verbindungen zu
der Elektronik befinden sich alle im kalten Bereich und sind unkritisch, z.B.
angelöteter
Draht, eine Steckverbindung. Es existieren somit keine Verschleißteile oder
Komponenten, die einer Alterung unterliegen würden.
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Die
Bausteine einer Gruppe sitzen im Inneren eines dickwandigen Aluminiumquaders,
der über anliegende
flächige
Heizkörper
an zwei gegenüber liegenden
Seiten beheizt wird. Eingesetzt und entnommen werden die Bausteine über eine
kleine Öffnung
an einer Stirnseite des Quaders. Dieser Ofenkern ist allseitig von
einer Isolierung umgeben und diese wiederum von einer robusten Außenschale. Eine
Seite der Schale ist insbesondere ohne das Lösen von Verbindungen abnehmbar
ausgeführt,
um die Bestückung
des Ofens zu ermöglichen.
Die gute Wärmeleitfähigkeit
von bspw. Aluminium oder Kupfer stellt sicher, dass der Ofenkern
trotz der nur zweiseitigen Beheizung eine sehr homogene Temperatur
annimmt. Die Bausteine im Inneren haben daher allseitig dieselbe
Umgebungstemperatur, weswegen sich zwangsläufig in allen Bausteinen genau
diese Temperatur einstellt. Die Entnahmeöffnung und die Spitzenkontakte
stellen nur kleine Störungen
dar. Erste Messungen an einem bereits aufgebauten Prototypen ergaben
maximale Temperaturdifferenzen von +/– 0,5 K bei T = 300°C. Ferner
gibt es im heißen
Bereich keine beweglichen Teile, die verschleißen könnten. Alle verwendeten Materialien
im heißen
Bereich sind dauerstabil.
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Das
Ofensystem besteht bspw. aus lediglich kleiner 21 kostengünstig herzustellenden
Frästeilen, bspw.
aus Aluminium, einigen Drehteilen aus Teflon, Isoliermaterial und
verschiedenen billigen Standardteilen, wie Passstifte, Stecker,
Knebelgriffe, Kontaktspitzen. Dazu kommen bspw. weniger als 6 keramische
Werkstücke,
nämlich
bspw. 4 keramische Werkstücke
zur Führung
und Positionierung der Kontaktstifte, sowie ein weiteres Keramikteil,
auf dem die Bausteine sitzen. Keramik oder ein anderes hitzebeständiges und
elektrisch isolierendes Material ist nötig, wegen der an diesen Stellen
erforderlichen elektrischen Isolierung in Verbindung mit hoher Temperaturfestigkeit.
An der kalten Außenschale
genügt
zur Kontaktstiftführung
dagegen bspw. Teflon. Für
die Keramik wurde ein kostengünstiges,
mit normalen Werkzeugen bearbeitbares Material gewählt. Das Ofensystem
kann somit auch in einer Kleinserie, von bspw. kleiner als 100 Stück, 1/3
kostengünstiger
als bisher verfügbare
kommerzielle Systeme gefertigt werden. Die robuste Ausführung garantiert
defektfreien Betrieb auch im raueren Laborbetrieb. Da keine Teile
existieren, insbesondere im heißen
Bereich, die einer Alterung oder einem Verschleiß unterliegen würden, entfallen
Wartungs- oder Ersatzteilkosten, die Stillstandszeiten werden minimal.
Die Lebensdauer dieses Systems liegt sehr hoch, insbesondere Größer als
drei Jahre. Da mit diesem System erstmals fehlerfreie Messer gebnisse
möglich
werden, reduziert sich nicht zuletzt auch der oben angesprochene
Aufwand zur Aufklärung
von verdächtigen
oder unverstandenen Messergebnissen.
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Das
Ofensystem ist für
ein bestimmtes Bausteingehäuse
gebaut, für
andere Typen (andere Pinzahl, Abmessungen, Form) müssen Teile
ggf. nur leicht angepasst werden. Die Frage nach anderen Gehäusetypen
tritt jedoch in den Hintergrund, wenn alle Teststrukturen in ein
und demselben Gehäuse montiert
werden. Es gibt dann keinen Grund für eine unnötige Gehäusetypenvielfalt.
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Das
Prinzip des Ofens, eine Fläche
konstanter Temperatur rund um die Bausteine zu schaffen, wodurch
sich in den Prüflingen
ebendiese Temperatur einstellen muss, ist besonders wirksam wenn
es im Probenvolumen keine oder vernachlässigbare Wärmesenken oder -quellen gibt.
Bspw. führen
die Kontaktspitzen zwar Wärme
von den Bausteinen nach außen
ab. Jedoch ist der dadurch abgezogene Wärmestrom aber gering wegen
der nicht sehr guten Wärmeleitfähigkeit
von bspw. Stahlstiften und deren geringen Querschnittsfläche. Darüber hinaus
sind alle Bausteine der Gruppe in identischer Weise kontaktiert,
so dass sich nur ein kleiner und für alle Prüflinge konstanter Temperaturversatz
ergibt, der berücksichtigt
werden könnte.
Die Teststrukturen selbst sind Wärmequellen.
Bei der Belastung von Leitbahnstrukturen, z.B. in Elektromigrationsversuchen, für die das
System überwiegend
vorgesehen ist, wird in einen Widerstand ein Konstantstrom eingeprägt, d.h.
es entsteht eine Verlustleistung, die die Teststruktur aufheizt.
Die Gesamtverlustleistungen in einer Testgruppe kann jedoch kleiner
als 1 Watt gehalten werden, wobei typische Werte im Bereich kleiner als
100 mW liegen, insbesondere bei einigen 10 mW. Somit ist auch diese
Wärmequelle
vernachlässigbar.
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Kleine
Ofensysteme, wie das vorgestellte, haben ggf. eine höhere Oberfläche pro
Baustein als größere Öfen. Um
die nötige
Heizleistung pro Baustein auf vergleichbarem Niveau halten zu können, wird
bspw. besser isoliert. Dadurch kann eine kleinere Abkühlrate bzw.
eine längere
Wartezeit hervorgerufen werden, bis die Schaltkreise nach einem
beendeten Versuch ausreichend abgekühlt sind, um ausgetauscht werden
zu können.
Da die durchschnittlichen Versuchsdauern aber bei 2 bspw. Wochen
liegen, ist der Beitrag der Wartezeit zur Gesamttestzeit jedoch
gering und wird insbesondere durch die Ausfallzeiten wegen Wartung
und Reparatur bei den bestehenden Anlagen bei weitem übertroffen.
-
Für die Erfindung
bzw. ihre Weiterbildungen gilt insbesondere:
- – Allseitige
Heizung für
gute Temperaturhomogenität.
Die Prüflinge
sind von einer homogen temperierten Fläche umgeben.
- – Reduzierung
der Anzahl von elektrischen Kontakten pro nötiger Verbindung im kritischen
heißen
Bereich auf die Idealanzahl Eins. Ausführung dieses einen Kontaktes
mit maximaler Sicherheit, nämlich
insbesondere ein Spitzenkontakt mit hoher Anpresskraft. Wegfall
der teuren und anfälligen
Systeme mit Sockel/Platinen/Steckverbinder, stattdessen Wahl einer
anderen technischen Lösung,
nämlich
in Aussparungen relativ zu dem Prüfling bewegbare Kontaktvorrichtung.
- – Robuster
Aufbau aus wenigen, kostengünstigen Teilen.
Keine Teile, die verschleißen,
altern oder im Normalbetrieb beschädigt werden könnten. Dadurch
Reduzierung von Anschaffungsund Wartungskosten, Stillstandszeiten
und Ingenieursaufwand zur Fehlersuche.
-
- 7
- Querfräsung
- 10
- Kern
- 11
- Kernunterteil
- 12
- Kernoberteil
- 13,
14
- Abschlussplatte
- 15
- Auflageleiste
- 16,
17
- Führung
- 18
- Zylinderstift
- 19
- Gewindestift
- B1,
B2
- Bohrung
- 110
- Inbusschraube
- 111
- Zylinderstift
- 112
- Gewindestift
- 113
- Zylinderstift
- 114
- Senkschraube
- 115
- Gewindestift
- 116
- Kontaktstift
- 117
- Inbusschraube
- 119
- Heizelement
- 120
- Ofen
- 121
- Isolierschicht
- 122
- Grundplatte
- 124,
126
- Seitenwand
- 128
- Rückwand
- 130
- Bolzen
- 132
- Isolierscheibe
- 134,
136
- Befestigungsteil
- 138
- Stiftkopf
- 140
- Andruckstift
- 142
- Aussparung
- 144
- Hebelarm
- 146,
147
- Stift
- 148,
149
- Befestigungswinkel
- 150
- Stellschraube
- 151
- Schraubenfeder
- 152
- Aufnahmekammer
- 154
- Öffnung
- 200
- Testschaltkreis
- 202
- Gehäuse
- 204
- Gehäuseabdeckung
- 206
- Anschlussbein
- 208
- Flachabschnitt
- 210
- Abschnitt
- A1,
A2
- Abstand