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1. Technisches Gebiet
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Die
vorliegende Erfindung betrifft eine Ventilanordnung für ein Scheiben-Enteisungssystem
zum Enteisen einer Scheibe, insbesondere einer Scheibe eines Kraftfahrzeugs.
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2. Stand
der Technik
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Bei
Fahrzeugen aller Art tritt in der kalten Jahreszeit häufig das
Problem der Vereisung von Scheiben auf. Da die manuelle mechanische
Entfernung dieser Eisschicht mühsam
und zeitaufwendig ist, sind im Stand der Technik Systeme bekannt,
die zur automatischen Enteisung von Scheiben dienen.
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So
zeigt beispielsweise die
DE
100 28 362 A1 ein Enteisungssystem, bei dem die Scheiben
eines Kraftfahrzeugs mittels einer erhitzten Enteisungsflüssigkeit
aufgetaut wird. Dabei wird die erhitzte Enteisungsflüssigkeit
an Zerstäuberdüsen fein
zerstäubt
und schlägt
sich als verteilte, heiße
Tröpfchen auf
der zu enteisenden Scheibe nieder. Aufgrund der gespeicherten Wärme und
der chemischen Zusammensetzung der Enteisungsflüssigkeit wird die Eisschicht
abgetaut.
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Das
Enteisungssystem der
DE
100 28 362 A1 umfasst eine Pumpe, die die Enteisungsflüssigkeit
in einen Heizbehälter
fördert,
in dem die Enteisungsflüssigkeit
aufgeheizt wird und über
ein druckbetätigtes
hydraulisch öffnendes
Ventil zu Zerstäuberdüsen geleitet
wird.
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Aus
der WO 98/58826 ist ein weiteres Enteisungssystem bekannt, bei dem
das Füllen
eines Heizbehälters
mit Enteisungsflüssigkeit über Pumpen
sowie Magnetventile üblicher
Bauart gesteuert wird. Diese Ventile haben den Nachteil, dass sie einen
hohen Strömungswiderstand
aufweisen und im geöffneten
Zustand dauerhaft mit Spannung versorgt werden müssen. Weiterhin sind gewöhnliche
Magnetventile vergleichsweise teuer und fehleranfällig, insbesondere
beim Einsatz in Kraftfahrzeugen.
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Es
ist daher die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Ventilanordnung
für ein
Scheibenenteisungssystem bereitzustellen, welches einen geringeren
Durchflusswiderstand aufweist, einen geringeren Stromverbrauch hat,
kostengünstiger
ist und weniger verschleißanfällig ist
als Magnetventile gewöhnlicher
Bauart.
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3. Zusammenfassung der
Erfindung
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Die
o. g. Aufgabe wird gelöst
durch eine Ventilanordnung gemäß Patentanspruch
1. Insbesondere wird die o. g. Aufgabe gelöst durch eine Ventilanordnung
für ein
Scheibenenteisungssystem, aufweisend ein Einlassventil zum Einbringen
einer Enteisungsflüssigkeit
in einen Heizbehälter,
und/oder ein Auslassventil zum Ausgeben der aufgeheizten Enteisungsflüssigkeit
aus dem Heizbehälter,
wobei das Einlassventil und/oder das Auslassventil jeweils mittels
eines Elektromotors betätigt
wird.
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Die
Betätigung
eines Einlass- oder Auslassventils mittels eines Elektromotors stellt
eine sehr robuste Möglichkeit
dar, ein Ventil zu betätigen.
Ein derart motorisch betätigtes
Ventil neigt weniger zum Verklemmen oder unbeabsichtigten Öffnen als
ein Magnetventil, insbesondere bei starken Vibrationen in einem
Kraftfahrzeug. Weiterhin benötigt
ein Einlass- oder Auslassventil, welches mit einem Elektromotor betätigt wird,
keinerlei Energie, um seinen derzeitigen Zustand beizubehalten.
Elektrischer Strom wird lediglich benötigt, um von einem Zustand
(beispielsweise geschlossen) zu einem anderen Zustand (beispielsweise
geöffnet)
zu wechseln. Somit wird der Gesamtenergieverbrauch eines Scheibenenteisungssystems
verringert.
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In
einer ersten bevorzugten Ausführungsform
weist das Einlassventil und/oder das Auslassventil eine Zahnstange
und der Elektromotor ein Ritzel auf, wobei die Zahnstange und das
Ritzel miteinander im Eingriff stehen, um das Einlassventil und/oder
das Auslassventil zu betätigen.
Die Kombination aus Ritzel und Zahnstange ist eine besonders robuste
Möglichkeit,
die Drehbewegung des Motors in eine lineare Verschiebebewegung der
Ventile umzuwandeln. Je nach Größe des Ritzels
kann damit eine sehr schnelle Betätigung der Ventile erfolgen.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
weist das Einlassventil und/oder das Auslassventil jeweils einen
Schieber auf, der innerhalb einer Ventilführung im Wesentlichen senkrecht
zur Strömungsrichtung verschoben
werden kann. Durch das Vorsehen eines Schiebers, der senkrecht zur
Strömungsrichtung
verschoben werden kann, muss der Elektromotor weder beim Öffnen noch
beim Schließen
des Einlass- oder Auslassventils gegen den Druck der Enteisungsflüssigkeit
arbeiten. Somit öffnen
und schließen
sich das Einlass- und Auslassventil besonders zuverlässig und
der Elektromotor braucht keine besonders hohe Leistung aufzuweisen.
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Durch
das Vorsehen eines Schiebers an dem Einlass- und Auslassventil werden
weiterhin Ventile bereitgestellt, die bevorzugt fast keinen Strömungswiderstand
aufweisen. Der Schieber kann bevorzugt komplett aus dem durchströmten Querschnitt
herausbewegt werden, so dass sich das Einlass- und Auslassventil
wie eine gewöhnliche
Leitung mit konstantem Querschnitt verhalten. Dadurch kann beispielsweise
eine benötigte
Pumpe weniger leistungsstark dimensioniert werden.
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In
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
sind das Einlassventil und das Auslassventil in einem gemeinsamen
Gehäuse
integriert. Durch die Integration der beiden Ventile in einem gemeinsamen Gehäuse lässt sich
der Herstellungsaufwand, Installationsaufwand und daher auch die
Kosten verglichen mit konventionellen einzelnen Magnetventilen drastisch
reduzieren.
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Bevorzugt
besteht das Gehäuse
aus zwei Gehäusehälften, in
die Ventilführungen
für das
Einlassventil und das Auslassventil eingeformt sind. Durch das Einformen
der Ventilführungen
direkt in das Gehäuse
wird weiterhin die Anzahl der benötigten Bauteile verringert.
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Bevorzugt
ist mindestens eine Lagerung für einen
Elektromotor in die Gehäusehälften eingeformt.
Auch dies dient der Verringerung der Anzahl der benötigten Bauteile,
sowie des Montageaufwands und der Montagekosten.
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In
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
weist die Ventilanordnung weiterhin Montagemittel auf, zur Montage
der Ventilanordnung an einer Pumpe für die Enteisungsflüssigkeit.
Mittels dieser Montagemittel kann die Ventilanordnung direkt an
einer Pumpe für
die Enteisungsflüssigkeit
befestigt werden.
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In
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
ist in das Gehäuse
eine Eingangsöffnung
und eine Ausgangsöffnung
des Einlassventils und/oder eine Eingangsöffnung und eine Ausgangsöffnung des
Auslassventils integriert. Dadurch kann ein Behälter für die Enteisungsflüssigkeit
sowie gegebenenfalls benötigte
Schlauchleitungen direkt an dem Gehäuse der Ventilanordnung angeschlossen
werden.
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In
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
ist zwischen den Gehäusehälften eine
gemeinsame Dichtung für
Einlass- und Auslassventil angeordnet. Diese gemeinsame Dichtung
verringert weiterhin die Anzahl der benötigten Bauteile, sowie den Montageaufwand.
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In
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform übergreift
die eine Gehäusehälfte die
andere Gehäusehälfte. Somit
werden die Trennfläche
zwischen den Gehäusehälften und
insbesondere die Dichtung gegenüber
Einwirkungen von außen
geschützt.
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Bevorzugt
sind in eine Gehäusehälfte Fenster
zur Demontage und zur Kontrolle der Dichtung eingebracht. Durch
die Fenster kann die untere Gehäusehälfte von
der oberen Gehäusehälfte getrennt werden,
wodurch die Demontage der Ventilanordnung erleichtert wird. Weiterhin
kann durch die Fenster der korrekte Sitz der Dichtung überprüft werden.
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In
einem weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung weist ein Scheiben-Enteisungssystem
einen Heizbehälter
zum Aufheizen einer definierten Menge einer Enteisungsflüssigkeit,
eine Pumpe zum Fördern
der aufgeheizten Enteisungsflüssigkeit
von dem Heizbehälter
zu Zerstäuberdüsen und
eine oben beschriebene Ventilanordnung auf.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
ist die Pumpe des Scheibenenteisungssystems zwischen Heizbehälter und
Auslassventil angeordnet. Somit kann die aufgeheizte Enteisungsflüssigkeit
mittels der Pumpe unter einem hohen Druck zu den Zerstäuberdüsen gefördert werden.
Durch die Anordnung der Pumpe nach dem Heizbehälter und vor den Zerstäuberdüsen ist
der Druckverlust sehr gering.
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Nach
einem weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung weist ein Verfahren
zum Betreiben des oben beschriebenen Scheibenenteisungssystems die
folgenden Schritte in der folgenden Reihenfolge auf:
- a) Öffnen
des Einlassventils zum Einbringen der Enteisungsflüssigkeit
in den Heizbehälter;
- b) Schließen
des Einlassventils und des Auslassventils, nachdem der Heizbehälter mit
Enteisungsflüssigkeit
gefüllt
ist;
- c) Aufheizen der Enteisungsflüssigkeit;
- d) Anschalten der Pumpe;
- e) Öffnen
des Auslassventils; und
- f) Fördern
der Enteisungsflüssigkeit
zu den Zerstäuberdüsen.
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Durch
das gesteuerte Öffnen
und Schließen der
Einlass- und Auslassventile wird nur eine bestimmte Menge der Enteisungsflüssigkeit
in dem Heizbehälter
aufgeheizt. Beim Aufheizen erhöht
sich der Druck innerhalb des Heizbehälters, der durch das Anschalten
der Pumpe noch verstärkt
wird. Erst beim Öffnen
des Auslassventils entweicht die heiße Enteisungsflüssigkeit
unter einem hohen Druck aus dem Heizbehälter und wird den Zerstäuberdüsen zugeführt. Durch
den hohen Druck wird die heiße
Enteisungsflüssigkeit
an den Zerstäuberdüsen in feine Tröpfchen zerstäubt, die
sich auf der vereisten Scheibe niederschlagen und diese innerhalb
weniger Sekunden enteisen.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
wird für
einen neuen Enteisungszyklus nach dem Schritt f) die Pumpe ausgeschaltet
und dann die Schritte a) bis f) erneut durchgeführt. Sollte bei einer besonders
dicken Eisschicht auf der Scheibe ein weiterer Enteisungszyklus
notwendig sein, können
die Schritte a) bis f) erneut durchgeführt werden.
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Weitere
bevorzugte Ausführungsformen
der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen.
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4. Kurze Beschreibung
der Zeichnungen
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Im
Folgenden werden bevorzugte Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung mit Bezug auf die Zeichnungen beschrieben.
In denen zeigt:
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1:
eine dreidimensionale Darstellung einer Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Ventilanordnung;
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2:
die Ventilanordnung aus 1 in einer Explosionsansicht,
zur Verdeutlichung der inneren Komponenten;
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3:
ein Detail des Antriebs der Ventile der Ventilanordnung aus 1;
und
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4:
eine dreidimensionale Darstellung einer Ausführungsform eines Scheiben-Enteisungssystem
mit der Ventilanordnung aus 1.
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5. Beschreibung der bevorzugten
Ausführungsformen
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Im
Folgenden werden unter Bezugnahme auf die Figuren bevorzugte Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung im Detail beschrieben.
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1 zeigt
eine Ventilanordnung 1 für ein Scheiben-Enteisungssystem 100 im
zusammengebauten Zustand. Die Ventilanordnung 1 ist ein
flaches Bauteil, das Einlassventil 10 und Auslassventil 20 integriert,
und ein Montagemittel 70 zur Montage der Ventilanordnung 1 aufweist.
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Das
Einlassventil 10 und das Auslassventil 20 sind
in einem gemeinsamen Gehäuse 50 integriert,
das aus einer oberen Gehäusehälften 58 und einer
unteren Gehäusehälfte 56 besteht,
die beispielsweise durch Schrauben 53 miteinander verbunden
sind. Die obere Gehäusehälfte 58 übergreift
die untere Gehäusehälfte 56 am
Rand, um die Trennfläche
zu schützen
und ein Eindringen von Schmutz zwischen die Gehäusehälften 56, 58 zu
verhindern.
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Wie
in der Explosionsansicht der 2 zu sehen,
ist zwischen oberer 58 und unterer Gehäusehälfte 56 eine Dichtung 80 angeordnet,
die sowohl Einlass- 10 als auch Auslassventil 20 und
die gesamte Ventilanordnung 1 abdichtet. Zur Kontrolle
des richtigen Sitzes der Dichtung 80 im montierten Zustand
weist die obere Gehäusehälfte 58 am
Rand Fenster 51 auf, durch die der Rand der Dichtung 80 und
die darunter liegende untere Gehäusehälfte 56 gesehen
werden kann.
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Ist
der Rand der Dichtung 80 nicht zu sehen, ist die Dichtung 80 nicht
richtig platziert und es liegt ein Montagefehler vor. Weiterhin
dienen die Fenster 51 zur Demontage der Ventilanordnung 1.
In die Fenster 51 kann ein Werkzeug eingeführt werden, um
die beiden Gehäusehälften 56, 58 auseinanderzudrücken.
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In 1 ist
ebenfalls eine Eingangsöffnung 64 des
Einlassventils 10 und eine Ausgangsöffnung 66 des Auslassventils 20 zu
sehen, die in die obere Gehäusehälfte 58 integriert
sind. Die Ausgangsöffnung
des Einlassventils 10 ist in die untere Gehäusehälfte 56 integriert
und entspricht in ihrer Form der Eingangsöffnung 64. Die Eingangsöffnung 68 des Auslassventils 20 ist
in die untere Gehäusehälfte 56 integriert
und entspricht in ihrer Form der Auslassöffnung 66.
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Weiterhin
erkennt man in 1 die in die obere Gehäusehälfte 58 eingebrachten
Ventilführung 54 für das Einlassventil 10,
und die Ventilführung 52 für das Auslassventil 20,
die sich durch die obere Gehäusehälfte 58 abzeichnen.
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Wie
in 1 gezeigt, ist die Eingangsöffnung 64 für das Einlassventil 10 im
Vergleich zu der Ausgangsöffnung 66 für das Auslassventil 20 vergleichsweise
groß dimensioniert.
Somit kann die Enteisungsflüssigkeit
allein durch die Schwerkraft relativ schnell in einen Heizbehälter 120 einfließen, wobei gleichzeitig
Luft aus dem Heizbehälter 120 nach oben
durch das Einlassventil 10 entweichen kann.
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2 zeigt
eine dreidimensionale Explosionsansicht der Ventilanordnung 1 mit
dem integrierten Einlassventil 10 und dem integrierten
Auslassventil 20.
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Das
Einlassventil 10 umfasst eine Zahnstange 12, die
mit einem bevorzugt zylinderförmigen Schieber 14 verbunden
ist. Das Einlassventil 10 ist in einer Ventilführung 54 zwischen
einer geöffneten
Position (wie in 2 dargestellt) und einer geschlossenen
Position verschiebbar. In der geöffneten
Position des Einlassventils 10 gibt der Schieber 14 eine Durchgangsöffnung 15 in
der unteren Gehäusehälfte 56 frei.
Dadurch kann die Enteisungsflüssigkeit
ungehindert von der Eingangsöffnung 64 zur
Ausgangsöffnung
des Einlassventils 10 und dann beispielsweise in einen
Heizbehälter 120 fließen. In
der geschlossenen Position des Einlassventils 10 verdeckt
der Schiebers 14 die Durchgangsöffnung 15.
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Ähnliches
gilt für
das Auslassventil 20: Das Auslassventil 20 umfasst
einen bevorzugt zylinderförmigen
Schieber 24, der mit einer Zahnstange 22 verbunden
ist. Das Auslassventil 20 ist in einer Ventilführung 52 zwischen
einer geöffneten
Position (wie in 2 dargestellt) und einer geschlossenen
Position verschiebbar. Damit wird eine Durchgangsöffnung 25 in
der unteren Gehäusehälfte 56 durch
den Schieber 24 verdeckt oder freigegeben und somit ein Durchgang
der Enteisungsflüssigkeit
zwischen der Eingangsöffnung 68 und
der Ausgangsöffnung 66 des
Auslassventils 20 verhindert oder ermöglicht.
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Die
Zahnstangen 12 und 22 besitzen im vorderen Teil
nahe den Schiebern 14 und 24 einen zylindrischen
Querschnitt und sind mit jeweils einer ringförmigen Dichtung 13, 23 gegenüber dem
hinteren Teil der Zahnstangen 12, 22 abgedichtet.
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Das
Einlassventil 10 kann über
einen Elektromotor 30 betätigt bzw. angetrieben werden,
der ein Ritzel 32 aufweist, das mit der Zahnstange 12 im
Eingriff steht, wie genauer in 3 dargestellt.
Auf ähnliche
Weise wird das Auslassventil 20 über einen Elektromotor 40 betätigt bzw.
angetrieben, der ein Ritzel 42 aufweist, das mit der Zahnstange 22 im
Eingriff steht. Werden die Elektromotoren 30, 40 aktiviert,
d. h. mit einem Strom versorgt, drehen sich ihre Ritzel 32, 42 und
die Zahnstangen 12, 22 werden entsprechend der
Drehrichtung des Elektromotors 30, 40 in die eine
oder die andere Richtung verschoben. Damit wird das Einlassventil 10 und/oder
das Auslassventil 20 geöffnet
oder geschlossen. Durch die Verwendung von Elektromotoren 30, 40 muss
zur Beibehaltung des jeweiligen Zustands des Einlassventils 10 und
des Auslassventils 20 keine elektrische Energie aufgewendet
werden. Das Einlassventil 10 und/oder das Auslassventil 20 sind
zudem selbsthemmend ausgebildet, d. h. sie werden von einem auftretenden
Flüssigkeitsdruck
der Enteisungsflüssigkeit
nicht verschoben (geöffnet
oder geschlossen). Da sowohl der Schieber 14 als auch der
Schieber 24 im Wesentlichen senkrecht zur Strömungsrichtung
Fi, Fo der Enteisungsflüssigkeit
verschoben werden, brauchen die Elektromotoren 30, 40 nicht
gegen den Druck oder die Strömung
der Enteisungsflüssigkeit arbeiten.
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Die
Elektromotoren 30, 40 sind in entsprechenden Lagern 60, 62 gelagert,
die in die obere 58 und/oder untere Gehäusehälfte 56 eingeformt
sind. Nach der Montage der oberen 58 mit der unteren Gehäusehälfte 56 durch
die Schrauben 53 werden die Elektromotoren 30, 40 fest
gehalten.
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4 zeigt
ein Scheiben-Enteisungssystem 100 mit einer Ventilanordnung 1,
einem Heizbehälter 120 und
einer Pumpe 110. Die Pumpe 110 ist mit ihrem Sauganschluss 112 direkt
mit dem Heizbehälter 120 verbunden.
An einem Druckanschluss 114 der Pumpe 110 ist
eine Verbindungsleitung 116 angeschlossen, die mit der
Eingangsöffnung 68 des
Auslassventils 20 verbunden ist.
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Die
Ausgangsöffnung
(nicht dargestellt) des Einlassventils 10 ist direkt mit
der Einlassöffnung
des Heizbehälters 120 verbunden.
Dadurch kann kalte Enteisungsflüssigkeit
gesteuert aus einem Vorratsbehälter
(nicht dargestellt) in den Heizbehälter 120 eingebracht
werden. Der Heizbehälter 120 wird
bevorzugt elektrisch beheizt und er weist daher elektrische Anschlüsse 122, 124 auf.
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Der
Betrieb des Scheiben-Enteisungssystems 100 zum Bereitstellen
einer definierten Menge heißer
Enteisungsflüssigkeit
läuft nun
wie folgt ab: Zunächst
wird das Einlassventil 10 geöffnet, so dass Enteisungsflüssigkeit
aus einem Vorratsbehälter (nicht
dargestellt) in den Heizbehälter 120 strömen kann.
Dazu wird das Einlassventil 10 für eine bestimmte Zeit geöffnet, indem
der Elektromotor 30 aktiviert wird. Wenn eine bestimmte
Zeit abgelaufen ist und der Heizbehälter 120 mit Enteisungsflüssigkeit gefüllt ist,
wird der Elektromotor 30 in der anderen Drehrichtung aktiviert
um das Einlassventil 10 zu schließen. Auf die gleiche Weise
wird das Auslassventil 20 geschlossen.
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Danach
wird der Heizbehälter 120 mit
Strom versorgt, so dass sich die Enteisungsflüssigkeit darin auf eine gewünschte Temperatur
(ca. 80 °C,
bis zum Siede punkt der jeweiligen Zusammensetzung der Enteisungsflüssigkeit)
erhitzt. Dabei steigt bereits der Druck in dem Heizbehälter 120 an.
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Ist
die gewünschte
Temperatur erreicht, wird die Pumpe 110 angeschaltet, die
die aufgeheizte Enteisungsflüssigkeit
aus dem Heizbehälter 120 fördern soll.
Da das Auslassventil 20 aber noch nicht geöffnet ist,
baut sich ein Druck in der Verbindungsleitung 116 auf.
Dann wird das Auslassventil 20 geöffnet und die heiße Enteisungsflüssigkeit
wird mit hohem Druck über
Schlauchleitungen (nicht dargestellt) zu den Zerstäuberdüsen (nicht
dargestellt) gefördert.
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Durch
das Aufheizen der Enteisungsflüssigkeit
entsteht in dem Heizbehälter 120 ein
Druck von ca. 1,8 Bar, der durch die Pumpe 110 noch verstärkt wird.
Beim Öffnen
des Auslassventils 20 entweicht daher die Enteisungsflüssigkeit
relativ rasch und unter einem hohen Druck, so dass sie an den Zerstäuberdüsen in feine
heiße
Tröpfchen
zerstäubt
wird. Diese heißen
Tröpfchen
lagern sich als eine heiße Wolke
von Enteisungsflüssigkeit
auf der zu enteisenden Scheibe ab, tauen eine darauf befindliche
Eisschicht in Sekunden ab und sorgen damit für eine freie Sicht.
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Soll
eine dickere Eisschicht aufgetaut werden, kann der Enteisungsvorgang
mehrmals durchgeführt
werden. Dazu wird nach dem jeweiligen Enteisungszyklus die Pumpe 110 ausgeschaltet
und dann der oben beschriebene Vorgang wiederholt.
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Zur
Steuerung des Scheiben-Enteisungssystems 100 und insbesondere
der Elektromotoren 30, 40 der Ventile 10, 20 wird
eine elektronische Steuerung (nicht dargestellt) verwendet, die
auch Teil der Bordelektronik eines Kraftfahrzeugs sein kann.
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Die
Gehäusehälften 54, 56 und
die Ventile 10, 20 sind bevorzugt aus einem Kunststoffmaterial, insbesondere
PA 6.6 spitzgegossen. Die Dichtungen 13, 23 und 80 bestehen
bevorzugt aus NBR oder EPDM. Die Elektromotoren 30, 40 sind
bevorzugt handelsübliche
Niederspannungs-Gleichstrommotoren mit Ritzeln 32, 42 aus
Messing.
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- 1
- Ventilanordnung
- 10
- Einlassventil
- 12
- Zahnstange
des Einlassventils
- 13
- Dichtung
- 14
- Schieber
des Einlassventils
- 15
- Durchgangsöffnung
- 20
- Auslassventil
- 22
- Zahnstange
des Auslassventils
- 23
- Dichtung
- 24
- Schieber
des Auslassventils
- 25
- Durchgangsöffnung
- 30
- Motor
des Einlassventils
- 32
- Ritzel
- 40
- Motor
des Auslassventils
- 42
- Ritzel
- 50
- Gehäuse
- 51
- Fenster
- 52
- Ventilführung des
Auslassventils
- 53
- Schrauben
- 54
- Ventilführung des
Einlassventils
- 56
- untere
Gehäusehälfte
- 58
- obere
Gehäusehälfte
- 60
- Lagerung
für Elektromotor
des Auslassventils
- 62
- Lagerung
für Elektromotor
des Einlassventils
- 64
- Eingangsöffnung des
Einlassventils
- 66
- Ausgangsöffnung des
Auslassventils
- 68
- Eingangsöffnung des
Auslassventils
- 70
- Montagemittel
- 80
- Dichtung
- 100
- Scheiben-Enteisungssystem
- 110
- Pumpe
- 112
- Sauganschluss
- 114
- Druckanschluss
- 116
- Verbindungsleitung
- 120
- Heizbehälter
- 122,
124
- elektrische
Anschlüsse