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Gebiet der
Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein Gleitlager, insbesondere
für Dreh-
und Kippbewegungen.
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Obwohl
auf beliebige Gleitlager anwendbar, werden die vorliegende Erfindung
sowie die ihr zugrunde liegende Problematik in Bezug auf ein Radialgelenklager
näher erläutert, welches
sowohl in einem Schwenkbetrieb als auch in einem Kippbetrieb verwendet
werden kann.
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Derartige
Gleitlager werden beispielsweise verwendet, um Längs- und Querbewegungen von Brücken, Rohrleitungen,
Stahlbauten oder dergleichen zu ermöglichen. Sie werden ferner
als Lager zum Einschieben oder Verschieben von Bauwerken, beispielsweise
beim Brückenbau,
verwendet.
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Diese
Lager haben bei hohen Drücken
und geringen Gleitgeschwindigkeiten im Dauerbetrieb im allgemeinen
kleine Reibungskoeffizienten. Größere Reibungskoeffizienten
treten allerdings teilweise bei der sogenannten Haftreibung, also
beim Beginn der Bewegung aus der Ruhe heraus, zwischen den zwei relativ
zueinander bewegten Lagerteilen auf. Beispielsweise wird im Fall
einer drehenden Anordnung eine Welle bewegt, während die Lagerschale oder Lagerbuchse
fest steht. Derartige Gleitlager finden sich beispielsweise auch
in Anwendungen, die Korrosions- und Verschleißbeständigkeit erfordern.
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Alle
Gleitlager bedürfen
während
des Betriebes der Schmierung. Beispielsweise existieren wartungsfreie
radiale Gelenkgleitlager mit einem Außen- und einem Innenring, wobei
zwischen diesen beiden relativ zueinander bewegten Lagerteilen,
die sich im Reibkontakt miteinander befinden, ein Gleitbelag vorgesehen
ist. In dem Gleitbelag können
ein oder mehrere Festschmierstoffe integriert sein, so dass der
bei einem Einsatz des Gleitlagers produzierte Verschleiß gleichzeitig
als Schmiermittel auftritt. Beispielsweise ist die Lauffläche, d.h.
die Innenfläche
des Außenrings,
mit einem derartigen Gleitbelag beschichtet, wohingegen die Gegenlauffläche, d.h.
die Außen- bzw.
Funktionsfläche
des Innenrings oder der Welle, in der Regel mit einer glatten Oberfläche und
mit einer korrosions- und verschleißschützenden Schicht ausgebildet
ist.
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An
diesem Ansatz hat sich jedoch die Tatsache als nachteilig herausgestellt,
dass die Gegenlauffläche
hinsichtlich des Gleitbelags in der Regel eine nicht strukturierte
und glatte Oberfläche
aufweist. Da der Verschleiß,
wie oben erläutert,
auf Grund des integrierten Festschmierstoffes gleichzeitig auch
als Schmiermittel dient, sind für
ein wartungsfreies Lager abgleitende Bewegungen im Betrieb äußerst nachteilig,
da der produzierte Verschleiß und
somit das Schmiermittel aus dem Lastbereich ausgetragen wird. Eine
Austragung des Schmiermittels aus dem Lastbereich tritt bei einem radialen
Gelenklager insbesondere in einem Kippbetrieb auf, da in einem derartigen
Fall das Schmiermittel dauerhaft aus dem Lastbereich des Lagers
ausgetragen wird und nicht weiter als Schmiermittel zur Verfügung steht.
Auf diese Weise wird ein neuer Verschleiß im Lager produziert und die
Lebensdauer des gesamten Lagers nachteilig reduziert.
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Um
eine derartige Austragung des Schmiermittels aus dem Lastbereich
bei Relativbewegungen zwischen den Lagerteilen zu reduzieren, finden
sich im Stand der Technik sogenannte Depotschmierungen. Beispielsweise
beschreibt die Druckschrift
DE 19
42 372 das Vorsehen von Nuten auf der Oberfläche der
Gegenlauffläche
für eine
Lagerung des Schmiermittels.
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Aus
der
DE 33 26 316 ist
es bekannt, auf der Gegenlauffläche
Schmiermitteltaschen vorzusehen, welche durch Prägen hergestellt sind.
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Des
weiteren ist es der Anmelderin bekannt, Furchen durch Rändelfräsen in den
Gegenlaufflächen
vorzusehen, wobei diese Furchen mit einem Festschmierstoff gefüllt werden.
Auch können
Ausnehmungen oder Vertiefungen in den Lagerteilen vorgesehen werden,
welche mit einem Festschmierstoff gefüllt werden.
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An
derartigen Depotschmierungen hat sich jedoch die Tatsache als nachteilig
herausgestellt, dass sich in den einzelnen Ausnehmungen und Vertiefungen
Fremdkörper
sammeln, welche von dem Schmiermittel aufgenommen werden. Dadurch
vermengt sich das Schmiermittel mit den aufgenommenen Fremdkörpern und
kann unter Umständen
eine Art Schmirgelpaste bilden, welche nachteilig zu einem hohen
Verschleiß der
Gleitflächen
führen
kann.
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Es
ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, die oben genannten Nachteile
zu beseitigen und insbesondere ein Gleitlager zu schaffen, welches
eine Austragung des Schmiermittels aus dem Lastbereich auf einfache
und kostengünstige
Weise verhindert oder zumindest reduziert.
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Erfindungsgemäß wird diese
Aufgabe durch das Gleitlager mit den Merkmalen des Patentanspruchs
1 gelöst.
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Die
der vorliegenden Erfindung zugrunde liegende Idee besteht darin,
dass das Gleitlager für
insbesondere Dreh- und Kippbewegungen ein erstes Lagerteil, welches
eine Lauffläche
aufweist; ein zweites Lagerteil, welches eine Gegenlauffläche aufweist, die
sich zumindest in einem Lastbereich des Gleitlagers in Reibkontakt
mit der Lauffläche
des ersten Lagerteils befindet; und eine erste Gleitbeschichtung aufweist,
welche zumindest auf der Lauffläche
des ersten Lagerteils aufgebracht ist und in welcher mindestens
ein Festschmierstoff derart integriert ist, dass ein Verschleiß der ersten
Gleitbeschichtung durch den Reibkontakt zumindest in dem Lastbereich als
Schmiermittel dient; wobei die Gegenlauffläche des zweiten Lagerteils
zumindest teilweise mindestens eine geeignete Mikrostrukturierung
zur Förderung
eines Verbleibes des Verschleißes
der ersten Gleitbeschichtung in dem Lastbereich des Gleitlagers
bei einer Relativbewegung zwischen dem ersten Lagerteil und dem
zweiten Lagerteil aufweist.
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Die
auf der Gegenlauffläche
des zweiten Lagerteils zumindest teilweise vorgesehenen Mikrostrukturierungen
sind derart ausgerichtet, dass bei einer Relativbewegung zwischen
dem ersten Lagerteil und dem zweiten Lagerteil der erzeugte Verschleiß und somit
der Schmierstoff in Richtung des Lastbereiches des Gleitlagers mit
einer größeren Wahrscheinlichkeit
als in Richtung von dem Lastbereich weg gerichtet gefördert wird.
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Somit
weist die vorliegende Erfindung gegenüber den eingangs genannten
Ansätzen
den Vorteil auf, dass der erzeugte Verschleiß und somit der Schmierstoff
auch bei einer Relativbewegung der beiden Lagerteile zueinander
vornehmlich in dem Lastbereich verbleibt und lediglich mit einem
reduzierten Anteil aus dem Lastbereich ausgetragen wird. Dadurch
ist dauerhaft für
eine ausreichende Schmierung gesorgt, so dass die Lebensdauer des
Gleitlagers auf einfache und kostengünstige Weise vorteilhaft erhöht wird.
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In
den Unteransprüchen
finden sich vorteilhafte Ausgestaltungen und Verbesserungen des
im Patentanspruch 1 angegebenen Gleitlagers.
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Gemäß einer
bevorzugten Weiterbildung ist das Gleitlager ein Radialgelenklager,
bei welchem das erste Lagerteil als Außenring und das zweite Lagerteil
als Innenring ausgebildet ist. Dabei weist der Außenring
an der Innenseite vorzugsweise die Lauffläche und der Innenring an der
Außenseite
vorzugsweise die Gegenlauffläche
auf.
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Gemäß einer
weiteren bevorzugten Weiterbildung besteht das erste Lagerteil aus
Stahl oder einem weiteren geeigneten harten Material, wobei die Gleitbeschichtung
als Kunststoffbeschichtung auf der Lauffläche des ersten Lagerteils aufgebracht
ist. Dabei dient vorzugsweise der Verschleiß der Kunststoffschicht gleichzeitig
als Schmiermittel.
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Vorteilhaft
besteht auch das zweite Lagerteil aus Stahl oder einem anderen geeigneten
harten Material, wobei eine zweite Gleitbeschichtung zumindest auf
der Gegenlauffläche
des zweiten Lagerteils aufgebracht ist. Die zweite Gleitbeschichtung
ist vorzugsweise als Hartstoffschicht, beispielsweise als Hartchromschicht
oder dergleichen, ausgebildet. Dadurch weist das Gleitlager harte
Grundkörper
aufweisende Lagerteile mit einer eher weichen Lauffläche zum
Erzeugen eines Verschleißes
und somit des Schmiermittels und eine eher harten Gegenlauffläche auf.
Die Lebensdauer des Gleitlagers kann somit insgesamt erhöht werden.
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Nach
einem weiteren bevorzugten Ausführungsbeispiel
ist die mindestens eine Mikrostrukturierung der Gegenlauffläche des
zweiten Lagerteils in Bezug auf die erste Gleitbeschichtung der
Lauffläche des
ersten Lagerteils derart ausge bildet und ausgerichtet, dass bei
insbesondere Dreh- und Kippbewegungen der Verschleiß der ersten
Gleitbeschichtung zielgerichtet in Richtung des Lastbereiches des
Gleitlagers mit einem relativ geringen Kraftaufwand und in Richtung
von dem Lastbereich des Gleitlagers weg gerichtet mit einem relativ
großen
Kraftaufwand verschiebbar ist. Dadurch besteht eine höhere Wahrscheinlichkeit
dafür,
dass bei einer Relativbewegung zwischen dem ersten Lagerteil und
dem zweiten Lagerteil das Schmiermittel in dem Lastbereich verbleibt
bzw. in Richtung des Lastbereiches geschoben wird als dafür, dass
das Schmiermittel aus dem Lastbereich herausgedrückt wird. Somit kann der Anteil an
in dem Lastbereich verbleibendem Schmiermittel und die Gesamtlebensdauer
des Gleitlagers erhöht werden.
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Gemäß einer
weiteren bevorzugten Ausgestaltung weist das Gleitlager mindestens
eine Dichtungseinrichtung auf, welche sich in Anlage mit der Gegenlauffläche des
zweiten Lagerteils befindet und welche in Verbindung mit der mindestens
einen Mikrostrukturierung eine Verschiebung des Verschleißes der
ersten Gleitbeschichtung bei einer Relativbewegung zwischen dem
ersten Lagerteil und dem zweiten Lagerteil in Richtung auf den Lastbereich
gerichtet mehr fördert
als in Richtung von dem Lastbereich weg gerichtet. Die Dichtungseinrichtungen
sorgen in Verbindung mit der mindestens einen Mikrostrukturierung
der Gegenlauffläche
des zweiten Lagerteils somit dafür,
dass bei einer Relativbewegung zwischen den beiden Lagerteilen das
Schmiermittel eher in den Lastbereich als aus diesem heraus bewegt
wird. Die mindestens eine Mikrostrukturierung ist daher vorteilhaft
derart ausgebildet, dass eine Dichtungseinrichtung in einer Laufrichtung
der zugeordneten Strukturierung das Schmiermittel mit einem relativ
niedrigen Aufwand und in der entgegengesetzten Laufrichtung mit
einem relativ hohen Aufwand abstreifen kann. Dadurch kann der Verbleib des
Schmierstoffes in dem Lastbereich gefördert und die Lebensdauer des
Gleitlagers vorteilhaft erhöht werden.
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Die
Gegenlauffläche
des zweiten Lagerteils ist vorzugsweise zum Bilden der mindestens
einen Mikrostrukturierung mechanisch, chemisch, physikalisch oder
dergleichen behandelbar. Dadurch lässt sich auf einfache und kostengünstige Weise
eine geeignete Mikrostrukturierung auf vorbestimmten Bereichen der
Gegenlauffläche
erzeugen, wobei zunächst
entweder der Grundkörper
des zweiten Lagerteils zunächst
strukturiert und anschließend
mit der zweiten Gleitbeschichtung versehen wird, oder wobei zunächst die
zweite Gleitbeschichtung auf dem Grundkörper des zweiten Lagerteils
aufgebracht und an schließend
strukturiert wird. Selbstverständlich
ist auch eine Strukturierung sowohl des Grundkörpers des zweiten Lagerteils,
als auch der zweiten Gleitbeschichtung vorstellbar. Somit kann auf
einfache und kostengünstige
Weise eine geeignete Mikrostrukturierung auf vorbestimmten Abschnitten
der Gegenlauffläche
des zweiten Lagerteils hergestellt werden.
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Gemäß einem
weiteren bevorzugten Ausführungsbeispiel
ist auf der Gegenlauffläche
des zweiten Lagerteils jeweils eine vollumfängliche Mikrostrukturierung
an beiden Seiten der mittigen Umfangslinie der Gegenlauffläche vorgesehen,
welche mit einem vorbestimmten Abstand voneinander zum Bilden eines
Zwischenbereiches beabstandet sind. Dadurch wird eine Geometrie
derart geschaffen, dass ein Verbleib des Schmierstoffes in dem Lastbereich
bei unterschiedlichen, symmetrischen Kippbewegungen bewerkstelligt
wird. Des weiteren kann der gebildete Zwischenbereich zwischen den
beiden vollumfänglichen
Mikrostrukturierungen zur Aufnahme des Schmierstoffes dienen.
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Die
mindestens eine Mikrostrukturierung ist beispielsweise in Form eines
Fischschuppenmusters im Mikrometerbereich ausgebildet, wobei die
einzelnen Strukturierungen derart ausgerichtet sind, dass eine Abstreifrichtung
bzw. die Laufrichtung des Musters in Richtung auf den Lastbereich
ausgerichtet ist. Ein derartiges Fischschuppenmuster ermöglicht ein leichteres
Abstreifen des Schmierstoffes in Richtung des Lastbereiches im Vergleich
zu einem Abstreifen des Schmierstoffes von dem Lastbereich weg gerichtet.
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Beispielsweise
weist die mindestens eine Mikrostrukturierung der Gegenlauffläche des
zweiten Lagerteils Mikrostrukturierungen im Bereich von in etwa
1 μm bis
5 μm auf.
Allerdings ist für
einen Fachmann offensichtlich, dass auch andere Abmessungen und
andere Formen der Strukturierungen möglich sind.
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Im
Folgenden werden bevorzugte Ausführungsbeispiele
der vorliegenden Erfindung unter Bezugnahme auf die Figuren der
Zeichnung näher
erläutert.
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Von
den Figuren zeigen:
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1 eine
Draufsicht auf ein Gleitlager gemäß einem Ausführungsbeispiel
der vorliegenden Erfindung;
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2 eine
Draufsicht auf das Gleitlager aus 1, bei welchem
der Innenring eine Schwenk- bzw. Drehbewegung ausführt;
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3 eine
Draufsicht auf das Gleitlager aus 1, bei welchem
der Innenring eine Kippbewegung ausführt;
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4 eine
Draufsicht auf einen Innenring eines Gleitlagers gemäß einem
bevorzugten Ausführungsbeispiel
der vorliegenden Erfindung; und
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5 eine
vergrößerte Ansicht
einer Strukturierung der Gegenlauffläche eines Gleitlagers gemäß einem
bevorzugten Ausführungsbeispiel
der vorliegenden Erfindung.
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In
den Figuren der Zeichnung bezeichnen dieselben Bezugszeichen gleiche
oder funktionsgleiche Komponenten, soweit nichts Gegenteiliges angegeben
ist.
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In 1 ist
ein beispielhaftes Gleitlager in Form eines radialen Gelenklagers
dargestellt. Das radiale Gelenklager besteht gemäß dem vorliegenden Ausführungsbeispiel
aus einem Außenring 1 mit einer
Lauffläche
auf der inneren Umfangsfläche
desselben und einem Innenring 2 mit einer Gegenlauffläche auf
der äußeren Umfangsfläche desselben,
wobei sich die Lauffläche
und die Gegenlauffläche
zumindest teilweise in Reibkontakt miteinander befinden.
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Der
Außenring 1 und
der Innenring 2 sind vorzugsweise jeweils aus Stahl oder
einem ähnlich harten
Material hergestellt. Der Außenring 1 weist vorteilhaft
zumindest auf der Lauffläche
eine Gleitbeschichtung auf, in welche ein oder mehrere Festschmierstoffe
integriert sind. Beispielsweise ist die erste Gleitbeschichtung
als Kunststoffbeschichtung mit integriertem Festschmierstoff ausgebildet
und mittels einer geeigneten Klebeverbindung auf der zugeordneten
Stahlfläche
der Innenumfangsfläche bzw.
der Lauffläche
des Außenrings 1 aufgeklebt. Der
Innenring 2 weist vorzugsweise zumindest auf der Gegenlauffläche eine
zweite Gleitbeschichtung auf. Die zweite Gleitbeschichtung ist beispielsweise aus
einem Hartstoff ausgebildet und insbesondere als gehärtete Schicht
auf der gesamten Oberfläche des
Innenrings 2 vorgesehen. Beispielsweise kann die zweite
Gleitbeschichtung als Hartchromschicht oder dergleichen ausgebildet
sein.
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Somit
ist zwischen den sich in einem Reibkontakt befindenden Laufflächen bzw.
Gegenlaufflächen
des Außenrings 1 und
des Innenrings 2 eine weichere erste Gleitbeschichtung
vorgesehen, welche bei einem auftretenden Reibkontakt einen Verschleiß der ersten
Beschichtung verursacht. Dieser Verschleiß dient auf Grund der in die
erste Gleitbeschichtung integrierten Festschmierstoffe gleichzeitig als
Schmierung des Gleitlagers.
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Derartige
Gleitlager umfassen im Allgemeinen zwischen dem Außenring 1 und
dem Innenring 2 versuchsweise an beiden Seiten des Zwischenbereiches 7 jeweils
eine duroplastische Dichtung zum Verhindern eines Eintritts von
Fremdkörpern,
Feuchtigkeit oder dergleichen in das Innere des Gleitlagers bzw.
zwischen die Lauffläche
des Außenrings 1 und die
Gegenlauffläche
des Innenrings 2. Derartige Dichtungen sind beispielsweise
an den axialen Endflächen
des Außenrings 1 befestigt,
weisen in Richtung der Gegenlauffläche des Innenrings 2 und
befinden sich in Anlage mit der Gegenlauffläche des Innenrings 2.
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Bei
einem radialen Gelenklager führt üblicherweise
der Innenring 2 eine Schwenk- bzw. Drehbewegung um die
Drehachse 3, wie in 2 dargestellt,
oder eine Kippbewegung um die Kippachse 4, wie in 3 dargestellt,
aus. Insbesondere bei letztgenannten Kippbewegungen gemäß 3 erfolgt bei
glatten Gegenlaufflächen
des Innenrings 2 eine Austragung des Schmiermittels aus
dem Lastbereich des Gleitlagers.
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Gemäß dem vorliegenden
Ausführungsbeispiel
der vorliegenden Erfindung weist die runde Gegenlauffläche des
Innenrings 2, wie in 4 dargestellt
ist, vollumfänglich
Mikrostrukturierungen 5, 6 auf. Gemäß dem in
den Figuren dargestellten Ausführungsbeispielen
sind auf der Gegenlauffläche
des Innenrings 2 eine erste Mikrostrukturierung 5 und eine
zweite Mikrostrukturierung 6 derart vorgesehen, dass sie
vollumfänglich
und symmetrisch zueinander um einen vorbestimmten Zwischenbereich 7 voneinander
beabstandet angeordnet sind. Für
den Fall einer Aufnahme einer Welle oder eines Bolzens durch den
Innenring 2 befindet sich der Lastbereich 3 des Gleitlagers
im wesentlichen in dem in 4 eingekreisten
unteren Lagerbereich. Die Mikrostrukturierungen 5 und 6 sind
vorzugsweise derart ausgerichtet und ausgebildet, dass Kipp- oder
Drehbewegungen eine Austragung des Verschleißes und somit des Schmierstoffes
aus dem Lastbereich 8 behindert und ein Verbleib des Verschleißes in dem
Belastungsbereich 8 gefördert
wird, gegebenenfalls in Verbindung mit den oben genannten Dichtungen.
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Die
beiden Mikrostrukturierungen 5 und 6 der Gegenlauffläche des
Innenrings 2 weisen gemäß dem vorliegenden
Ausführungsbeispiel
der vorliegenden Erfindung jeweils ein fischschuppenartiges Muster
auf, wobei die Laufrichtungen der beiden Mikrostrukturierungen 5 und 6 jeweils
auf den Zwischenbereich 7 gerichtet sind, wie in 5 in
einem vergrößerten Teilausschnitt
ersichtlich ist. Durch eine derartige Ausrichtung der Laufrichtungen
der Mikrostrukturierungen 5 und 6 können die
vorgesehenen Dichtungen das Schmiermittel bei Kippbewegungen des
Innenrings 2 auf einfache Weise in Richtung des Lastbereiches 8 bzw.
in Richtung des Zwischenbereiches 7 abstreifen. Im Unterschied
dazu erfolgt bei einer Bewegung des Innenrings 2 von der
in 3 dargestellten gekippten Stellung in die in 1 dargestellte
Ausgangsstellung lediglich ein geringes Abstreifen des Schmierstoffes
aus dem Lastbereich 8 bzw. dem Zwischenbereich 7 heraus
in Richtung der axialen Endbereiche, da die Dichtungen in diesem Fall
entgegen der Laufrichtung der Mikrostrukturierungen 5 und 6 das
Schmiermittel mit erhöhtem
Aufwand abstreifen müssen,
wodurch eine derartige Abstreifung in einem geringeren Umfang erfolgt
als in Laufrichtung der Mikrostrukturierungen 5 und 6.
Dadurch wird eine Mitnahme und ein Ausbringen des Verschleißes und
somit des Schmierstoffes aus dem Lastbereich 8 des Gleitlagers
erschwert, so dass sich eine längere
Verweildauer des Verschleißes
im Lastbereich 8 ergibt. Damit erhöht sich die Lebensdauer des
Gleitlagers vorteilhaft.
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Die
Mikrostrukturierungen 5 und 6 sind beispielsweise
im 1 bis 5 μm-Bereich
ausgebildet, wobei für
einen Fachmann offensichtlich ist, dass andere, insbesondere noch
kleinere Abmessungen ebenfalls denkbar sind.
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Die
ersten und zweiten Mikrostrukturierungen 5 und 6 werden
vorzugsweise mittels eines mechanischen, chemischen oder physikalischen
Verfahrens hergestellt. Beispielsweise werden die entsprechenden
Flächen
mittels eines Lasers mit den gewünschten
Mikrostrukturierungen 5 und 6 ausgebildet. Allerdings
ist eine Strukturierung des Innenrings 2 auf unterschiedliche
Weisen möglich.
Denkbar sind auch eine zerspannende Bearbeitung, ein Profileinwalzen,
ein chemisches Ätzen
oder andere geeignete Techniken. Die Gegenlauffläche des Innenrings 2 wird
an den gewünschten
Bereichen vorzugsweise vor einem Aufbringen der zweiten Gleitbeschichtung strukturiert.
In diesem Fall wird der Grundkörper
des Innenrings 2 mittels einem der oben genannten Ver fahren
in geeigneter Weise strukturiert, bevor die zweite Gleitbeschichtung
auf dem Grundkörper
aufgebracht wird. Alternativ oder zusätzlich ist es auch vorstellbar,
dass die zweite Gleitbeschichtung mittels einem der oben genannten
Verfahren nach Aufbringen auf dem Grundkörper strukturiert wird. Es
ist möglich,
sowohl entweder lediglich den Grundkörper oder die zweite Gleitbeschichtung
zu strukturieren als auch eine Strukturierung dieser beiden zum Schaffen
der insgesamt gewünschten
Mikrostrukturierungen vorzunehmen.
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Somit
wird gemäß dem vorliegenden
Ausführungsbeispiel
die kugelige Funktionsfläche
des Innenrings 2 auf eine Art und Weise mit Mikrostrukturierungen 5 und 6 versehen,
dass die Mitnahme des Verschleißes
aus dem Lastbereich 8 gerichtet erschwert wird. Im Falle
einer Kippbewegung des Innenrings 2 bezüglich des Außenrings 1 ist
auf Grund des in den linken und rechten Bereichen symmetrisch vorgesehenen
Fischschuppenmusters der Verschleißtransport ins Lagerinnere
wahrscheinlicher als aus dem Lager heraus. In diesem Fall wird der Verschleiß beim Auskippen
des Innenrings 2 aus dem Außenring 2 seitens
der entsprechenden Dichtungen leichter in Richtung des Lastbereiches 3 abgestreift
als in entgegengesetzter Richtung, so dass der Verschleiß vorzugsweise
im Lagerinneren verbleibt.
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Somit
schafft die vorliegende Erfindung ein Gleitlager, welches eine erhöhte Lebensdauer,
insbesondere im Falle von kritischen Kippbetrieben, aufweist. Allerdings
gilt der vorliegende Erfindungsgedanke sowohl für kippende als auch schwenkende Bewegungsrichtungen
eines Gelenklagers. Der vorliegende Erfindungsgedanke ist auf alle
Lagerarten anwendbar, bei welchen der Verschleiß gleichzeitig auch die Rolle
des Schmiermittels übernimmt.
Die Ausrichtung bzw. die Laufrichtung, die Anzahl sowie die Anordnung
der einzelnen Mikrostrukturierungen ist an die jeweilige Lagerausgestaltung
sowie die jeweiligen Bewegungsbetriebe vorteilhaft derart anzupassen,
dass bei einer Relativbewegung zwischen den beiden Lagerteilen ein
Verbleib des Verschleißes auf
Grund der Mikrostrukturierungen in dem Lastbereich wahrscheinlicher
ist als eine Austragung des Verschleißes aus dem Lastbereich.
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Obwohl
die vorliegende Erfindung anhand bevorzugter Ausführungsbeispiele
vorstehend beschrieben wurde, ist sie darauf nicht beschränkt, sondern
auf vielfältige
Weise modifizierbar.
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Beispielsweise
ist anstelle des oben ausgeführten
Fischschuppenmusters ein beliebig anderes Muster vorstellbar. Ferner
können
an Stelle von zwei Mikrostrukturierungen auch lediglich eine oder
mehr als zwei Mikrostrukturierungen vorgesehen werden. Beispielsweise
kann auch die gesamte Außenfläche des
Innenring bzw. die gesamte Gegenlauffläche mit einer geeigneten Mikrostrukturierung
ausgebildet werden.
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- 1
- Außenring
- 2
- Innenring
- 3
- Achse
für Schwenkbewegung
- 4
- Achse
für Kippbewegung
- 5
- erste
Mikrostrukturierung
- 6
- zweite
Mikrostrukturierung
- 7
- Zwischenbereich
- 8
- Lastbereich