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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Transportband, wie es beispielsweise
in Maschinen zur Herstellung von Bahnmaterial, z.B. Papier oder
Karton, eingesetzt werden kann.
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Derartige
Transportbänder
werden beispielsweise bei der Herstellung von Papier in Bereichen eingesetzt,
in welchen das noch feuchte Papiermaterial durch Pressbereiche hindurchgeführt wird,
um in diesem Material noch enthaltene Flüssigkeit zu entfernen. Beim
Durchlauf beispielsweise durch zwei Presswalzen bildet sich zwischen
dem Transportband und dem Bahnmaterial, also dem Papier bzw. dem
Ausgangsmaterial für
das Papier, ein dünner Flüssigkeitsfilm
durch das aus diesem Material herausgepresste Wasser. Da im Allgemeinen
das Transportband zum Bereitstellen einer möglichst glatten Oberfläche und
zum Erzeugen eines entsprechend unstrukturierten Abbildes dieser
Oberfläche
auf dem Bahnmaterial wasserundurchlässig ist, besteht dort, wo
das Transportband von dem Bahnmaterial weggeführt werden soll, das Problem,
dass der vorhandene dünne
Flüssigkeits-
bzw. Wasserfilm einen Anhafteffekt erzeugt. Dieser beeinträchtigt das
Ablösen des
Transportbands von dem Bahnmaterial.
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Um
diesem Problem entgegenzutreten, ist es aus der
US 6,962,885 B1 bekannt,
an derjenigen Seite des Transportbandes, die in Kontakt mit dem Bahnmaterial
kommt, eine dünne
Schicht vorzusehen, die keine plane bzw. glatte Oberflächenstruktur aufweist,
sondern die eine Vielzahl kleiner Einsenkungen bereitstellt. Diese
können
beispielsweise dadurch gebildet werden, dass beim Herstellen dieser dünnen Schicht
Salzkörner
in das Material eingebettet werden. Dort wo die Salzkörner nicht
vollständig einge bettet
sind, können
sie nachträglich
durch Auflösen
in Wasser entfernt werden, um auf diese Art und Weise die zur Oberfläche dann
offenen Hohlräume
bzw. Einsenkungen zu erhalten. In diesen Einsenkungen kann das aus
dem Bahnmaterial heraus gepresste Wasser angesammelt werden und
es kann der Anhafteffekt zumindest abgeschwächt werden.
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Aus
der
EP 0 576 115 B1 ist
es bekannt, die Oberfläche
des Transportbandes, die in Kontakt mit dem Bahnmaterial kommt,
vergleichsweise rauh zu gestalten, gleichzeitig jedoch diesen Bereich
des Transportbandes auch aus elastischem Material zu bilden. Beim
Pressen zwischen zwei Presswalzen wird die vergleichsweise rauhe
Oberfläche
komprimiert. Nach dem Durchlauf durch diesen Presswalzenbereich
entspannt sich das komprimierte Transportband mit der Folge, dass
die die Oberflächenrauhigkeit
generierenden zackenartigen Erhebungen eine Störung in dem vorhandenen Wasserfilm
erzeugen und somit das Lösen
des Transportbands vom Bahnmaterial erleichtert wird.
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Ein
weiteres Problem bei derartigen Transportbändern ist, dass in der Anfangsphase
der Betriebslebensdauer die Oberflächencharakteristik eines derartigen
Bands durch den stattfindenden Kontakt mit dem zu fertigenden Bahnmaterial
verändert wird.
Im Bahnmaterial enthaltene Partikel, wie z.B. kleinste Fasern oder
dergleichen, werden insbesondere in Pressbereichen in die Oberfläche des
Transportbandes eingepresst und bleiben an bzw. im Bereich dieser
Oberfläche
haften. Auch die in der Anfangsphase der Betriebslebensdauer auftretende Kompression
des Aufbaumaterials des Transportbandes selbst führt zu sich ändernden
Oberflächeneigenschaften
und somit zu einer veränderten
Wechselwirkung zwischen dem Transportband und dem Bahnmaterial,
was insbesondere auch das Ablösen des
Transportbandes von zu fertigendem Bahnmaterial beeinträchtigen
kann.
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Die
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein Transportband, insbesondere
für Maschinen zur
Herstellung von Bahnmaterial, z.B. Papier oder Karton, bereitzustellen,
mit welchem über
die gesamte Betriebslebensdauer Bahnmaterial hoher Qualität ohne die
Gefahr eines ungewünschten
Anhaftens erzeugt werden kann.
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Erfindungsgemäß wird diese
Aufgabe gelöst durch
ein Transportband, insbesondere für Maschinen zur Herstellung
von Bahnmaterial, z. B. Papier oder Karton, wobei das Transportband
an einer Bahnmaterial-Kontaktseite wenigstens bereichsweise mit
Druckmaterial bedruckt ist.
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Durch
das wenigstens bereichsweise Bedrucken des Transportbandes an seiner
Bahnmaterial-Kontaktseite werden verschiedene Effekte generiert.
Zunächst
können
durch das aufgebrachte Druckmaterial lokal Bereiche generiert werden,
deren Oberflächeneigenschaften
sich von den ansonsten vorhandenen Oberflächeneigenschaften des Transportbandes
unterscheiden. Dies führt
dazu, dass durch die somit eingeführten Störungen in der Wechselwirkung
zwischen dem Transportband und dem Baumaterial ein zwischen diesen
beiden Elementen generierter Flüssigkeitsfilm
leichter aufgerissen werden kann und ein ungewünschter Anhafteffekt beim Wegführen des
Transportbandes vom Bahnmaterial gemindert werden kann. Weiterhin
beeinflusst das lokale Aufbringen von Druckmaterial den vorangehend
beschriebenen Effekt des Einarbeitens von aus dem Bahnmaterial stammenden
Partikeln in den Oberflächenbereich
des Transportbandes. Dort wo kein Druckmaterial vorhanden ist, wird dieses
Einarbeiten in an sich bekannter Form stattfinden. Dort wo Druckmaterial
vorhanden ist, werden zunächst
derartige Partikel in die Oberfläche
des Druckmaterials eingelagert, während durch den vorhandenen
Druck Partikel aus dem Druckmaterial in den Oberfächenbereich
des Tranportbandes eingearbeitet werden. Das Druckmaterial ist dann
vorzugsweise so beschaffen, dass es nach vergleichsweise kurzer
Betriebsdauer durch die in dem zu fertigenden Bahnmaterial enthaltene
Flüssigkeit
aufgelöst
bzw. generell abgetragen wird, so dass die dann freigelegten Oberflächen des
Transportbandes wiederum eine andere Oberflächeneigenschaft aufweisen werden, als
die bereits von Anfang der Betriebslebensdauer direkt der Wechselwirkung
mit dem Bahnmaterial ausgesetzten Oberflächenbereiche.
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Es
hat sich gezeigt, dass durch diese gezielte Beeinflussung des Einlaufverhaltens
ebenfalls die sich dann einstellenden Ablöseeigenschaften vorteilhaft
beeinflusst werden können.
Vor allem kann durch Verwenden eines Druckmaterials, dessen Oberflächeneigenschaft
näherungsweise
der Oberflächeneigenschaft
des Transportbandes entspricht, die dieses nach der Einlaufphase
aufweisen wird, dafür
gesorgt werden, dass von Anbeginn der Betriebslebensdauer näherungsweise
diejenigen Oberflächeneigenschaften
vorhanden sind, wie sie dann auch über die gesamte Betriebslebensdauer
vorhanden sind. Mit zunehmendem Ablösen von Druckmaterial kommt
dabei entsprechend zunehmend auch die eigentliche Oberfläche des
Transportbandes in Kontakt mit dem Papiermaterial, so dass ein kontinuierlicher Übergang
von der Oberfläche
des Druckmaterials zu einer Oberfläche des Transportbandes mit
entsprechenden Einlaufeigenschaften erhalten werden kann.
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Als
Druckmaterial kann beispielsweise Druckfarbe oder Tinte eingesetzt
werden.
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Weiterhin
ist es möglich,
dieses Druckmaterial zumindest bereichsweise in einem regelmäßigen Druckmuster
aufzubringen oder zumindest bereichsweise in einem unregelmäßigen Muster
aufzubringen.
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Die
mit dem Druckmaterial zu bedeckende Oberfläche kann einen Oberflächenanteil
an der Bahnmaterial-Kontaktseite im Bereich von 20% bis 100% aufweisen.
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Um
auch im Anfangsstadium der Betriebslebensdauer eines derartigen
Transportbandes durch das Druckmaterial so wenig als möglich Markierungseffekte
in dem zu bearbeitenden Bahnmaterial zu generieren, wird vorgeschlagen,
dass die Dicke des Druckmaterials unter 50μm liegt. Weiterhin kann die Fläche einzelner
Druckmaterialsegmente im Bereich von 0,5mm2 bis
5mm2 liegen.
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Die
Erfindung wird nachfolgend mit Bezug auf die beiliegende 1 detailliert
beschrieben. Diese 1 zeigt eine Draufsicht auf
einen Ausschnitt eines erfindungsgemäß aufgebauten Transportbandes.
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Das
in 1 in Draufsicht und teilweise dargestellte Transportband 10 kann,
was seinen grundsätzlichen
Aufbau betrifft, so beschaffen sein, wie dies allgemein bekannt
ist. D.h., das Band ist in wesentlichen Bereichen aus flexiblem
Material, wie z.B. Polyurethan oder dergleichen, aufgebaut und weist z.B.
in einem zentralen Bereich eine Verstärkung, beispielsweise aus Fasermaterial,
Fasergewebe, Fasergewirk, spiralartigen Fadenkörpern oder dergleichen, auf.
Das Transportband kann selbstverständlich mehrlagig aufgebaut
sein, so dass es in seinen verschiedenen Bereichen jeweils an die
verschiedenen Anforderungen angepasst ist. So kann der von einem
zu fertigenden Bahnmaterial abgewandte Bereich des Transportbandes 10,
der im Allgemeinen in Kontakt mit Führungs- bzw. Antriebselementen kommt,
aus robusterem Material beschaffen sein oder mit robusterem Material
beschichtet sein, um in diesem Bereich den Verschleiß möglichst
gering zu halten.
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An
seiner zum Kontakt mit dem zu fertigen Bahnmaterial vorgesehenen
Bahnmaterialkontaktseite 12 kann das Transportband 10 mit
im Wesentlichen glatter, unstrukturierter Bahnmaterial-Kontaktoberfläche 14 ausgebildet
sein. Auf diese Art und Weise wird die Gefahr einer Markierung des
zu fertigenden Bahnmaterials durch eine Strukturierung der Oberfläche des
Transportbandes 10 weitgehend ausgeschlossen.
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Bei
dem erfindungsgemäßen Transportband 10 ist
an der Bahnmaterial-Kontaktseite 12 ein
punktartiges Muster 16 aufgedruckt. Dieses punktartige Muster 16 kann
durch Einsatz verschiedener Druckverfahren aufgebracht werden. So
eignet sich hierzu beispielsweise der Hochdruck, der Flachdruck,
der Tiefdruck oder der Siebdruck. Als Druckmaterial kann herkömmliche
Druckfarbe bzw. Tinte eingesetzt werden. Das aufgedruckte Druckmaterial weist
eine Druckhöhe
bzw. Dicke auf, die 50μm
nicht übersteigen
soll. Die Größe der einzelnen
Druckelemente, also im dargestellten Beispiel der einzelnen Punkte, sollte
in einem Bereich von etwa 2mm2 liegen und
der Anteil der mit Druckmaterial überzogenen Oberfläche des
Transportbandes 10 an der Bahnmaterial-Kontaktseite 12 kann
im Bereich von 20% bis 100% liegen.
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Durch
das Aufbringen von Druckmaterial werden verschiedene Effekte erzielt.
Da im Allgemeinen das Druckmaterial sich von dem Aufbaumaterial des
Transportbandes 10 an der Bahnmaterial-Kontaktseite 12 unterscheiden
wird, wird zunächst
eine Gesamtoberfläche
geschaffen, die bei Oberflächenbelegung
von weniger als 100% durch Bereiche verschiedener Materialien bereitgestellt
ist. Die Folge davon ist, dass grundsätzlich verschiedene Oberflächeneigenschaften,
insbesondere verschiedene Oberflächenenergien
vorhanden sind, was das Ablöseverhalten
des Transportbandes 10 von dem Bahnmaterial beispielsweise
nach dem Durchlaufen einer Presssektion in der Papierherstellung
vorteilhaft beeinflusst. Ein zwischen dem Transportband 10 und dem
Bahnmaterial gebildeter dünner
Wasserfilm wird durch die lokalen Störungen, erzeugt durch die Übergänge zwischen
dem Druckmaterial und dem Aufbaumaterial des Transportbandes 10,
beim Separieren des Bahnmaterials vom Transportband 10 leichter
aufzureißen
sein, als dies bei einheitlicher, also aus gleichem durchgehendem
Material beschaffener Oberfläche
der Fall ist.
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Ein
weiterer Effekt des Aufbringens von Druckmaterial ist, dass vor
allem in der Einlaufphase, also am Beginn der Betriebslebensdauer
eines so bereitgestellten Transportbandes 10 diejenigen
Bereiche, in welchen Druckmaterial vorhanden ist, abgedeckt sind,
während
die nicht mit Druckmaterial überzogenen
Oberflächenbereiche
unmittelbar in Kontakt mit dem bearbeiteten bzw. herzustellenden Bahnmaterial
kommen. Die Folge davon ist, dass erstens in diesen verschiedenen
Bereichen verschiedene Druckbelastungen an der Oberfläche des Transportbandes 10 vorhanden
sein werden und dass weiterhin feinste Partikel aus dem zu fertigenden
Bahnmaterial sich zwar dort in die Oberfläche des Transportbandes einarbeiten
können,
wo keine Bedeckung mit Druckmaterial vorhanden ist. Dort wo Druckmaterial
vorhanden ist, werden zunächst
derartige Partikel in den Oberflächenbereich
des Druckmaterials eingepresst, nicht jedoch in die Oberfläche des
Aufbaumaterials des Transportbandes 10 an sich. Es wird
jedoch im Grenzbereich zwischen dem Aufbaumaterial des Transportbandes 10 und
dem Druckmaterial durch den im Fertigungsprozess vorhandenen Druck
ein geringfügiger
Anteil des Druckmaterials in den oberflächennahen Bereich des Aufbaumaterials
des Transportbandes eingepresst bzw. eingearbeitet werden. Mit fortschreitender
Betriebslebensdauer wird das Druckmaterial allmählich abgenutzt bzw. ggf. auch
durch in dem zu fertigenden Bahnmaterial enthaltene Flüssigkeit
gelöst.
Die Folge ist, dass die zuvor mit Druckmaterial vollständig überzogenen
Oberflächenbereiche
allmählich
freigelegt werden. Diese Oberflächenbereiche
werden grundsätzlich
aber auch eine andere Oberflächencharakteristik
bzw. Oberflächenenergie
aufweisen, als diejenigen Bereiche, die von Anfang an nicht mit Druckmaterial überzogen
waren, da im oberflächennahen
Bereich immer ein gewisser Anteil des Druckmaterials im Aufbaumaterial
des Transportbandes verbleibt. Selbst wenn nachfolgend mehr und
mehr auch in diese Oberflächenbereiche
Partikel aus dem Bahnmaterial eingearbeitet werden, hat dies zur
Folge, dass Variationen in der Oberflächenckarakteristik vorhanden
sind, die wiederum lokal zu Störungen
in der Wechselwirkung zwischen dem Transportband und dem Flüssigkeitsfilm,
im Allgemeinen Wasserfilm, führen
und somit in dem Bereich, in welchem das Transportband 10 vom
Bahnmaterial weggeführt wird,
ein leichteres Ablösen
ermöglichen.
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Bei
einer Oberflächenbelegung
mit Druckmaterial im Bereich von 100% oder nahezu 100% ist am Beginn
der Betriebslebensdauer also die gesamte Oberfläche des Transportbandes überdeckt
und kommt somit nicht in Kontakt mit dem zu fertigenden Papiermaterial.
Das eingesetzte Druckmaterial weist Oberflächeneigenschaften auf, die
angenähert
sind an die Oberflächeneigenschaften,
die das Transportband an seiner eigentlichen Bahnmaterial-Kontaktoberfläche nach
der Einlaufphase aufweisen wird.
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Durch
den allmählichen
Abrieb bzw. das allmähliche
Ablösen
des Druckmaterials in der Einlaufphase findet ein allmählicher Übergang
statt von den Oberflächeneigenschaften
des Druckmaterials zu den Oberflächeneigenschaften
des Transportbandes nach absolvierter Einlaufphase. Dies hat zur
Folge, dass auch in der Einlaufphase und beim Übergang zur normalen Betriebsphase
nahezu keine Änderungen
in den Oberflächencharakteristiken
auftreten und somit von Anbeginn an mit im Wesentlichen gleich bleibender
Qualität
gefertigt werden kann.
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Es
sei darauf hingewiesen, dass selbstverständlich das Muster, mit welchem
das Druckmaterial aufgebracht wird, nicht notwendigerweise so wie
in 1 dargestellt sehr regelmäßig gestaltet sein muss. Auch
eine beliebige, statistische Verteilung einzelner Druckelemente
ist denkbar, die untereinander auch in der Größe variieren können. Auch
das Aufbringen von Streifenmustern oder dergleichen ist denkbar.
Grundsätzlich
könnte
auch daran gedacht werden, die Rückseite
des Transportbandes 10, also die von der Bahnmaterial-Kontaktseite
entfernte und in Wechselwirkung mit Antriebs- bzw. Führungsrollen tretende
Seite zu bedrucken, sofern dies beispielsweise aus Gründen der
Verschleißminderung
vorteilhaft ist.