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Die vorliegende Erfindung betrifft ein Formiersieb für eine Maschine zur Herstellung von Bahnmaterial, wie z. B. Papier, sowie ein Verfahren zur Herstellung eines Formiersiebs.
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Formiersiebe sind im Allgemeinen derart aufgebaut, dass als Last aufnehmende Tragestruktur ein Gewebe vorhanden ist. Der Herstellungsprozess derartiger Gewebe umfassender Formiersiebe ist vergleichsweise aufwendig und langsam durchzuführen. Insbesondere werden derartige Gewebe im Allgemeinen nicht als Endlosstrukturen bereitgestellt, so dass zusätzlich auch noch ein Verbinden der Enden einer Gewebestruktur für ein Formiersieb durch Vernähen oder dergleichen erforderlich ist, um die für den Einsatz z. B. in einer Papiermaschine benötigte Endlosstruktur bereitzustellen.
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Es ist die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Formiersieb für eine Maschine zur Herstellung von Bahnmaterial, insbesondere Papier, sowie ein Verfahren zur Herstellung desselben bereitzustellen, welche bei vereinfachter Herstellbarkeit die Erlangung einer Endlosstruktur ermöglichen.
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Gemäß einem ersten Aspekt der vorliegenden Erfindung wird diese Aufgabe gelöst durch ein Formiersieb für eine Maschine zur Herstellung von Bahnmaterial, insbesondere Papier, umfassend ein Endlos-Längsfadengelege mit einer Mehrzahl im Wesentlichen quer zu einer Längsrichtung des Formiersiebs windungsartig nebeneinander liegender Längsfadengelegeabschnitte und eine die Längsfadengelegeabschnitte miteinander verbindende Verbindungsstruktur.
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Durch das Bereitstellen eines Endloslängsfadengeleges mit einer Vielzahl von näherungsweise in einer Quermaschinenrichtung nebeneinander liegender Längsfadengelegeabschnitte wird bei vergleichsweise einfacher Herstellbarkeit, beispielsweise durch das windungsartige Wickeln des Endlos-Längsfadengeleges über dafür vorgesehene Wickelwalzen eine insbesondere in Maschinenrichtung sehr stabile Endlosstruktur erhalten. Die Festigkeitseigenschaften und ebenso auch die Entwässerungseigenschaften eines so aufgebauten Formiersiebs lassen sich in einfacher Weise durch die Auswahl des Fadens bzw. der Fäden für ein derartiges Endlos-Längsfadengelege, die Wickeldichte und damit auch die Eigenschaften der Endlosstruktur einstellen.
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Um eine stabile, bereichsweise flächige Verbindung zwischen dem Endlos-Längsfadengelege einerseits und der Verbindungsstruktur andererseits und damit eine hohe Verbindungsstabilität bereitstellen zu können, wird vorgeschlagen, dass das Endlos-Längsfadengelege an seiner zur Anbindung der Verbindungsstruktur vorgesehenen Seite mit einer quer zu einer Längserstreckungsrichtung der Längsfadengelegeabschnitte im Wesentlichen ungekrümmten Anbindungsoberfläche der Längsfadengelegeabschnitte ausgebildet ist.
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Das Endlos-Längsfadengelege kann mit wenigstens einem Faden oder einer Fadenschar aus Polymer-Material, vorzugsweise Polyamid oder Polyester, aufgebaut sein.
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Eine hinsichtlich der Ausgestaltung der Verbindungsstruktur eine hohe Variabilität zulassende vorteilhafte Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Formiersiebs kann vorsehen, dass die Verbindungsstruktur ein Querfadengelege mit einer Mehrzahl von in der Längsrichtung des Formiersiebs nebeneinander liegenden Querfadengelegeabschnitten umfasst.
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Zur weiteren Verbesserung der Anbindungsgüte der Verbindungsstruktur an das Endlos-Längsfadengelege kann vorgesehen sein, dass das Querfadengelege an seiner zur Anbindung an das Endlos-Längsfadengelege vorgesehenen Seite mit einer quer zu einer Längserstreckungsrichtung der Querfadengelegeabschnitte im Wesentlichen ungekrümmten Anbindungsoberfläche der Querfadengelegeabschnitte ausgebildet ist.
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Die Verbindungsstruktur kann beispielsweise gewebeartig und/oder gitterartig und/oder membranartig ausgebildet sein.
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Eine sehr stabile Verbindung zwischen der Verbindungsstruktur und dem Endlos-Längsfadengelege kann durch Materialschluss erreicht werden.
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Um die Kontakteigenschaften des erfindungsgemäß aufgebauten Formiersiebs mit dem herzustellenden Bahnmaterial und damit insbesondere auch die Markierungseigenschaften in definierter Weise einstellen zu können, wird vorgeschlagen, dass eine zur Aufnahme von zu fertigendem Bahnmaterial vorgesehene Oberfläche an einer mit dem Endlos-Längsfadengelege oder/und der Verbindungsstruktur vorzugsweise materialschlüssig verbundenen Materiallage vorgesehen ist, wobei die Materiallage gitterartig, gewebeartig, membranartig, vliesartig oder mit offenzelligem Schaummaterial ausgebildet ist. Auch Folien mit Perforationen bzw. mittels Laser erzeugten Löchern sind als Materiallagen denkbar.
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Gemäß einem weiteren Aspekt wird die voranstehende Aufgabe gelöst durch ein Verfahren zur Herstellung eines Formiersiebs für eine Maschine zur Herstellung von Bahnmaterial, beispielsweise wie vorangehend beschrieben, umfassend die Maßnahmen:
- a) Herstellen eines Endlos-Längsfadengeleges mit einer Mehrzahl von im Wesentlichen quer zu einer Längsrichtung des zu fertigenden Formiersiebs windungsartig nebeneinander liegenden Längsfadengelegeabschnitten,
- b) Verbinden der Längsfadengelegeabschnitte miteinander vermittels einer Verbindungsstruktur.
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In besonders einfacher, gleichwohl jedoch auch definiert einstellbarer Weise kann das Endlos-Längsfadengelege dadurch erhalten werden, dass die Maßnahme a) eine Maßnahme a1) zum windungsartigen Wickeln wenigstens eines Fadens oder einer Fadenschar um wenigstens zwei um Drehachsen drehbare Wickelwalzen umfasst.
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Dabei kann beispielsweise vorgesehen sein, dass bei Durchführung der Maßnahme a1) windungsartig nebeneinander liegende Längsfadengelegeabschnitte durch Bewegung einer Zuführeinrichtung für den wenigstens einen Faden oder die Fadenschar im Wesentlichen quer zu den Drehachsen der Wickelwalzen erzeugt werden.
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Bei einer alternativen Vorgehensweise, bei welcher eine Zuführeinrichtung für den oder die Fäden des Endlos-Längsfadengeleges nicht bewegt werden muss, wird vorgeschlagen, dass bei Durchführung der Maßnahme a1) windungsartig nebeneinander liegende Längsfadengelegabschnitte durch angewinkeltes Orientieren der Drehachsen der Wickelwalzen bezüglich einer Zuführrichtung des wenigstens einen Fadens oder der Fadenschar bei bezüglich der Wickelwalzen im Wesentlichen feststehender Zuführeinrichtung für den wenigstens einen Faden oder die Fadenschar erzeugt werden.
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Um für das erfindungsgemäße Formiersieb insbesondere in Maschinenrichtung über eine möglichst lange Betriebslebensdauer hinweg definierte Stabilitätseigenschaften vorsehen zu können, wird vorgeschlagen, dass die Maßnahme a) eine Maßnahme a2) zum Thermofixieren des Endlos-Längsfadengeleges vor Durchführung der Maßnahme b) umfasst.
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Die Maßnahme b) kann das materialschlüssige Anbinden der Verbindungsstruktur an das Endlos-Längsfadengelege umfassen. Dazu kann beispielsweise vorgesehen sein, dass bei Durchführung der Maßnahme b) zur Herstellung des Materialschlusses das Endlos-Längsfadengelege und die Verbindungsstruktur über eine Heizwalze geführt werden.
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Um dabei den durch das bereits hergestellte Endlos-Längsfadengelege auf die Heizwalze ausgeübten Druck ausnutzen zu können, wird vorgeschlagen, dass die Verbindungsstruktur an einer der Heizwalze zugewandten Seite des Endlos-Längsfadengeleges angeordnet wird.
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Die Verbindungsstruktur kann beispielsweise als Querfadengelege oder/und als gewebeartige oder gitterartige Struktur oder/und als Membran bzw. Folie an das Endlos-Längsfadengelege angebunden werden.
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Weiter kann das Verfahren eine Maßnahme c) umfassen zum Anbinden einer eine Oberfläche zur Aufnahme des zu fertigenden Bahnmaterials bereitstellenden Materiallage an das Endlos-Längsfadengelege oder/und die Verbindungsstruktur umfasst, wobei die Materiallage gitterartig, gewebeartig, membranartig, vließartig oder mit offenzelligem Schaummaterial ausgebildet ist. Auch Folien mit Perforationen bzw. mittels Laser erzeugten Löchern sind als Materiallagen denkbar.
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Die vorliegende Erfindung wird nachfolgend mit Bezug auf die beiliegenden Figuren beschrieben. Es zeigt:
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1 eine Verfahrensstufe bei der Herstellung eines Formiersiebs mit einem Endlos-Längsfadengelege;
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2 eine weitere Herstellungsstufe mit auf dem Endlos-Längsfadengelege angeordneter Verbindungsstruktur;
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3 einen vergrößerten Detailausschnitt der 2;
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4 eine prinzipielle Darstellung von Längsfadengelegabschnitten mit darauf angeordneten Querfadengelegeabschnitten;
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5 eine der 4 entsprechende Ansicht einer alternativen Ausgestaltungsart;
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6 im Querschnitt verschiedene Ausgestaltungsbeispiele von für ein Fadengelege eingesetzten Fäden.
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Bei der Herstellung eines Formiersiebs für eine Maschine zur Herstellung von Bahnmaterial, beispielsweise eine Papiermaschine, wird erfindungsgemäß zunächst ein in der 1 dargestelltes Endlos-Längsfadengelege 10 erzeugt. Dieses Endlos-Längsfadengelege 10 wird dadurch erzeugt, dass zunächst ein oder mehrere Fäden 12 oder eine Fadenschar über zwei Wickelwalzen 14, 16 mit zueinander im Wesentlichen parallelen Drehachsen D, D' windungsartig gewickelt wird. Es ergeben sich somit windungsartig nebeneinander liegende Längsfadengelegeabschnitte 18.
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Das windungsartige Wickeln des Endlos-Längsfadengeleges kann in verschiedener Weise erfolgen. So kann eine symbolhaft angedeutete Zuführeinrichtung Z für den oder die zur Herstellung des Endlos-Längsfadengeleges 10 eingesetzten Fäden mit zu den Drehachsen D, D' näherungsweise orthogonal ausgerichteter Zuführrichtung P angeordnet werden und zum Erhalt der windungsartig gewickelten Struktur des Endlos-Längsfadengeleges in Richtung der Drehachsen D, D' bewegt werden.
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Dadurch wird eine entsprechend der Bewegungsgeschwindigkeit dieser Zuführeinrichtung sich einstellende Ganghöhe der einzelnen Windungsgänge bzw. der nebeneinander liegenden Längsfadengelegeabschnitte 18 erhalten. Hier wird also mit aktivem Versatz des bzw. der Fäden bezüglich der Wickelwalzen 14, 16 gearbeitet. Bei einer alternativen Vorgehensweise sind die beiden Wickelwalzen 14, 16 mit zueinander parallelen Drehachsen D, D' bezüglich der Zuführrichtung des bzw. der Fäden entsprechend dem gewünschten Neigungswinkel der Längsfadengelegeabschnitte 18 angestellt. Bei dann nicht entlang der Wickelwalzen 14, 16 bewegter Zuführeinrichtung sorgt die Schrägstellung der Wickelwalzen 14, 16 bei deren Rotation für eine allmähliche Förderung der bereits gewickelten Bereiche des Endlos-Längsfadengeleges 10 in Richtung der Drehachsen D, D'. Hier wird also mit passivem Versatz, dieser erreicht durch die Rotation der Wickelwalzen 14, 16 und den dabei auftretenden Fördereffekt, gearbeitet.
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Nachdem das Endlos-Längsfadengelege 10 auch mit der gewünschten Breite auf den Wickelwalzen 14, 16 gewickelt worden ist, wird das Endlos-Längsfadengelege 10 vorzugsweise durch Thermofixierung stabilisiert. Da als Aufbaumaterial des Fadens bzw. der Fäden des Endlos-Längsfadengeleges vorzugsweise Polymermaterial, z. B. Polyamidmaterial oder Polyestermaterial, eingesetzt wird, kann bei dieser Thermofixierung beispielsweise bei einer Temperatur im Bereich von 125°C bis 220°C, vorzugsweise etwa 185°C, mit einer Längsspannung im Endlos-Längsfadengelege 10 von etwa 2 bis 15 kN/m, vorzugsweise etwa 7 kN/m, gearbeitet werden, um die gewünschte Stabilisierung zu erreichen. Da diese Thermofixierung unmittelbar nach dem Wickeln des Endlos-Längsfadengeleges 10 und vor dem Verbinden desselben mit weiteren Aufbaustrukturen des Formiersiebs erfolgt, werden derartige weitere Strukturen durch die Temperatureinwirkung während des Fixierprozesses nicht beeinträchtigt. Auch die in Längsrichtung des Endlos-Längsfadengeleges ausgeübte Spannung kann nicht zu einer Beeinträchtigung von im Allgemeinen in Längsrichtung mit geringerer Festigkeit ausgebildeten Strukturen führen, welche zur gegenseitigen Verbindung der Längsfadengelegeabschnitte eingesetzt werden.
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Für diesen Thermofixierprozess kann beispielsweise eine oder beide der vorangehend erwähnten Wickelwalzen 14, 16 oder eine oder mehrere ggf. weiter eingesetzte Wickelwalzen, um welche das Endlos-Längsfadengelege bewegt wird, als auf die gewünschte Temperatur aufheizbare Heizwalze ausgebildet sein. Die erforderliche Spannung im Endlos-Längsfadengelege 10 kann beispielsweise dadurch erreicht werden, dass eine oder mehrere der Wickelwalzen quer zu ihrer Drehachse bewegt werden kann, um damit die Spannung entsprechend zu variieren.
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Nachdem das Endlos-Längsfadengelege 10 vorzugsweise in der vorangehend beschriebenen Art und Weise durch Thermofixierung stabilisiert worden ist, wird das Endlos-Längsfadengelege 10 durch das Aufbringen einer allgemein mit 20 bezeichneten Verbindungsstruktur zu einer auch quer zur Erstreckungsrichtung der Längsfadengelegeabschnitte 18 stabilen Einheit zusammengefasst. In den 2 und 3 ist hierzu eine in Form eines Querfadengeleges 22 ausgebildete Verbindungsstruktur vorgesehen. Auch in 4 ist das in dem dargestellten Beispiel mit einer Mehrzahl von getrennt nebeneinander angeordneten Querfadengelegeabschnitten 24 ausgebildete Querfadengelege 22 in prinzipartiger Darstellung gezeigt. Man erkennt die in ihrer Längserstreckungsrichtung LL sich erstreckenden Längsfadengelegeabschnitte 18, welche entsprechend dem gewünschten Wicklungswinkel, der beispielsweise im Bereich von 1° liegen kann, bezüglich der Längsrichtung LS des Formiersiebs, welche im Allgemeinen der Maschinenrichtung entspricht, angestellt sind. Die Querfadengelegeabschnitte 24 des Querfadengeleges 22 erstrecken sich beispielsweise orthogonal zur Längsrichtung LS des Formiersiebs in ihrer Längserstreckungsrichtung LQ, welche dann im Allgemeinen einer Quermaschinenrichtung entspricht.
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Bei einer in 5 dargestellten alternativen Ausgestaltungsvariante ist das Querfadengelege 22 der Verbindungsstruktur 20 mit einem oder mehreren mäanderartig gewundenen Fäden 26 ausgebildet, die dann nebeneinanderliegend die Querfadengelegeabschnitte 24 ausbilden, die durch Krümmungs- bzw. Verbindungsabschnitte 28 ineinander übergehen.
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Die 6 zeigt verschiedene Querschnittsgeometrien von Längsfadengelegeabschnitten 18. Man erkennt Beispiele mit im Allgemeinen kreisrunder, rechteckiger bzw. quadratischer oder trapezartiger Geometrie. Die verschiedenen Querschnittsgeometrien der Längsfadengelegeabschnitte 18 bzw. der zum Herstellen derselben verwendeten Fäden weisen insofern eine Übereinstimmung auf, als diese mit einer quer zu deren Längserstreckungsrichtung, also hier quer zu einer zur Zeichenebene orthogonal stehenden Richtung, mit einer im Wesentlichen ungekrümmten Anbindungsoberfläche 30 ausgebildet sind. Durch diese im Wesentlichen ungekrümmte Anbindungsoberfläche 30 wird auch bei vergleichsweise dünnen Fäden eine über einen größeren Flächenbereich sich ausdehnende Anbindung der Längsfadengelegeabschnitte 18 an die Verbindungsstruktur, hier die Querfadengelegeabschnitte 24, erzielt. Diese können mit entsprechender Geometrie ausgestaltet sein, also gleichermaßen zum Kontakt mit den Anbindungsoberflächen 30 vorgesehene Anbindungsoberflächen 32 aufweisen, die quer zu ihrer Längserstreckungsrichtung, in der Darstellung der 6 also orthogonal zur Zeichenebene, im Wesentlichen ungekrümmt sind. Um diese Anbindungsoberflächen 30 bzw. 32 zu erreichen, können die eingesetzten Fäden mit entsprechender Geomertrie extrudiert werden. Werden beispielsweise Fäden mit kreisrunder Querschnittsgeometrie eingesetzt, ist es auch möglich, diese beispielsweise bei oder nach Durchführung des Wickelprozesses an ihrer zur Verbindung mit der Verbindungsstruktur vorgesehenen Seite beispielsweise durch abrasive Bearbeitung mit einer entsprechenden Anbindungsoberfläche zu versehen. Es sei darauf hingewiesen, dass in 6 nur beispielhaft einige mögliche Querschnittsgeometrien dargestellt sind. Hier sind selbstverständlich andere Geometrien denkbar, die mit den angesprochenen Anbindungsoberflächen versehen sein können.
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Anstelle des dargestellten Querfadengeleges 22 kann die Verbindungsstruktur 20 auch in anderer Weise ausgebildet sein. So kann eine beispielsweise durch Extrusion erhaltene Gitterstruktur oder eine textile Struktur, wie z. B. ein Gewebe, eingesetzt werden, wobei die einzelnen Gitter- bzw. Gewebestränge sich beispielsweise in Maschinenrichtung und in Quermaschinenrichtung erstrecken können. Auch ist es denkbar, folien- bzw. membranartige flächige Strukturen als Verbindungsstruktur einzusetzen, die zum Erhalt der gewünschten Entwässerungseigenschaften mit Flüssigkeitsdurchtrittsöffnungen versehen sein können.
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Eine stabile Verbindung zwischen dem Endlos-Längsfadengelege 10 und der Verbindungsstruktur 20 wird bei dem erfindungsgemäß aufgebauten Formiersieb vorzugsweise durch Materialschluss, also beispielsweise Verkleben, erzielt. Der hierzu erforderliche Klebstoff kann bei dem Herstellungsvorgang des Formiersiebs in verschiedener Weise aufgebracht bzw. zwischen das Endlos-Längsfadengelege 10 und die Verbindungsstruktur 20 eingebracht werden. Beispielsweise ist es möglich, den Klebstoff als Klebstofffilm durch Direktextrusion oder Aufsprühen begleitend zum Wickelprozess des Endlos-Längsfadengeleges 10 aufzubringen. Dieser im Allgemeinen thermisch aktivierte Klebstoff sorgt dann gleichzeitig auch für eine gegenseitigen Anbindung der nebeneinander liegenden Längsfadengelegeabschnitte 18 aneinander. Nach Aufbringen bzw. begleitet zum Aufbringen der Verbindungsstruktur, beispielsweise in Form eines Querfadengeleges, wird insbesondere auch durch Einsatz einer Heizwalze als Wickelwalze der Klebstoff thermisch aktiviert und für eine feste Anbindung der Verbindungsstruktur 20 an das Endlos-Längsfadengelege 10 gesorgt. Hierzu kann es vorteilhaft sein, die Verbindungsstruktur 20 nicht an der bei über die Wickelwalzen 14, 16 gewickeltem Endlos-Längsfadengelege 10 außen liegenden Seite desselben vorzusehen, wie dies in den 2 und 3 gezeigt ist, sondern an der innen liegenden Seite des Endlos-Längsfadengeleges 10, welche grundsätzlich auch in Kontakt mit den Wickelwalzen 14, 16 kommt. Auf diese Art und Weise kann sichergestellt werden, dass der durch das Endlos-Längsfadengelege 10 auf die Oberflächen der Wickelwalzen 14, 16 ausgeübte Druck gleichzeitig auch dazu genutzt wird, eine erhöhte Stabilität in der Anbindung der Verbindungsstruktur 20 an das Endlos-Längsfadengelege 10 zu erzielen.
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Bei einer alternativen Vorgehensweise ist es möglich, den Klebstoff beispielsweise in Form einer Folie aufzubringen bzw. zwischen das Endlos-Längsfadengelege 10 und die Verbindungsstruktur 20 einzubringen, beispielsweise durch Abwickeln von einer Rolle. Anstelle einer Folie ist es auch möglich, Vliesmaterial einzusetzen, das mit Fasern aufgebaut ist oder Fasern enthält, die durch thermische Aktivierung eine Klebwirkung entfalten. Hier können also beispielsweise aus thermoplastischem Polymermaterial aufgebaute oder mit derartigem Material beschichtete Fasern zum Herstellen der Verbindungswirkung eingesetzt werden, wobei aufgrund der sehr offenporigen Struktur einer derartigen Vliesmateriallage gleichwohl die Entwässerungseigenschaft des so herzustellenden Formiersiebs sichergestellt werden kann.
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Beispielsweise ist es möglich, das Endlos-Längsfadengelege 10 mit Polyamidmaterial aufzubauen, um in diesem im Allgemeinen auch die laufseitige Oberfläche bereitstellenden Material eine vergleichsweise hohe Verschleißfestigkeit zu erhalten, während die Verbindungsstruktur 20 beispielsweise mit Polyestermaterial aufgebaut sein kann.
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Bei einer weiteren alternativen Variante könnte vorgesehen sein, das Endlos-Längsfadengelege 10 oder/und die Verbindungsstruktur 20 selbst aus thermoplastischem, also durch thermische Aktivierung eine durch Aufschmelzen generierte Klebwirkung entfaltendem Material aufzubauen.
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Nachdem in der vorangehend beschriebenen Art und Weise, also vorzugsweise durch materialschlüssige Anbindung, das Endlos-Längsfadengelege 10 mit der Verbindungsstruktur 20 verbunden worden ist, ist es möglich, eine oder mehrere weitere Materiallagen, vorzugsweise auch zum Bereitstellen einer das zu fertigende Bahnmaterial bereitstellenden Oberfläche dienende Materiallage, an den festen Verbund aus Endlos-Längsfadengelege 10 und Verbindungsstruktur 20 anzubinden. Hier können beispielsweise im Extrusionsvorgang hergestellte Gitterstrukturen, textile Strukturen, wie z. B. ein Gewebe, Vliesmateriallager oder sonstige Faserverbundlagen, eingesetzt werden. Auch offenzellige Polymerschaumlagen, vorzugsweise aufgebaut mit Polyurethan- oder Melaninmaterial, können aufgebracht werden. Dabei kann das zu schäumende Material direkt auf den Verbund aus Endlos-Längsfadengelege 10 und Verbindungsstruktur 26 aufgeschäumt und dann ausgehärtet werden, so dass mit diesem Aushärtprozess einerseits eine durch Klebwirkung materialschlüssige Anbindung einer so geschäumten Lage an das Endlos-Längsfadengelege 10 oder/und die Verbindungsstruktur 20 erhalten wird, andererseits durch das Eindringen in die offene Struktur auch eine Formschlussanbindungswirkung erzielt wird. Alternativ kann das Polymerschaummaterial auch vorgefertigt sein und als vorgefertigtes Lagenmaterial auf den Verbund aus Endlos-Längsfadengelege 10 und Verbindungsstruktur 20 aufgebracht und daran beispielsweise durch Verklebung festgelegt werden. Um auch hier die Stabilitätseigenschaften im erforderlichen Ausmaß zu beeinflussen, ist es beispielsweise auch möglich, derartige geschäumte Materiallagen faserverstärkt auszubilden. Bei einer weiteren Alternative kann auf den Verbund aus Endlos-Längsfadengelege 10 und Verbindungsstruktur 20 eine oder mehrere Lagen aus Polymerfolien oder Membranen auflaminiert oder aufextrudiert werden, welche vorzugsweise vor oder nach diesem Prozess mit Öffnungen versehen wird, um die gewünschten Entwässerungseigenschaften zu erhalten.
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Ein Beispiel eines sehr vorteilhaften erfindungsgemäß aufgebauten Formiersiebs umfasst ein Endlos-Längsfadengelege 10 mit einem darauf auflaminierten, also durch Verklebung auch festgelegten, vorzugsweise durch Extrusion hergestellten Gitter als Verbindungsstruktur. Dieses Gitter stellt gleichzeitig auch die zur Aufnahme des zu fertigenden Bahnmaterials, also beispielsweise Papier, vorgesehene Oberfläche bereit, während das Längsfadengelege die laufseitige Oberfläche bereitstellt, also die mit Antriebs- oder Umlenkwalzen in Kontakt tretende Oberfläche. Bei einer alternativen vorteilhaften Ausgestaltungsvariante kann als Verbindungsstruktur auf dem Längsfadengelege ein Querfadengelege aufgebracht sein. Über dem Querfadengelege wird dann eine Lage aus offenzelligem Polymerschaum vorgesehen, die durch eine die Oberfläche zur Aufnahme des Bahnmaterials bereitstellende permeable Polymerfolie überdeckt ist. Auch hier wird der Verbund der einzelnen Lagen miteinander dann durch Materialschluss, im Allgemeinen also Verkleben der einzelnen Lagen, erreicht.
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Durch die erfindungsgemäße Ausgestaltung eines Formiersiebs bzw. Vorgehensweise zur Herstellung desselben wird es möglich, in kostengünstiger Art und Weise ein aufgrund des modulartigen Charakters sehr flexibel an verschiedene Anforderungen anpassbares Formiersieb zu erhalten.