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Die
Erfindung betrifft einen Abgaskühler,
insbesondere zur Verwendung in einer Brennkraftmaschine, mit einem
Abgassystem, wobei das Abgassystem mehrere Abgaskühlleitungen
und ein Ventilelement umfasst, wobei in einer ersten Arbeitsposition des
Ventilelements eine Einleitung einer Abgasströmung im Wesentlichen in eine
erste Gruppe von Abgaskühlleitungen
ermöglicht
ist und wobei in einer zweiten Arbeitsposition des Ventilelements
eine Einleitung der Abgasströmung
im Wesentlichen in eine zweite Gruppe von Abgaskühlleitungen ermöglicht ist und
wobei die erste Gruppe und die zweite Gruppe sich mindestens um
eine Abgaskühlleitung
unterscheiden.
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Aus
der
DE 10 2004
047 901 A1 ist ein Ladeluftkühler bekannt, welcher mehrere
als Rohre bezeichnete und mit Ladeluft durchströmbare Leitungen umfasst. Der
Ladeluftkühler
beinhaltet ein Ventilelement in Form einer schwenkbaren Klappe oder
eines Drehschiebers, welches in einem Verteiler für die Ladeluft
angeordnet ist. Das Ventilelement lässt sich in eine erste Arbeitsposition
versetzen, in der Ladeluft in alle Leitungen des Ladeluftkühlers einleitbar
ist. In einer zweiten Arbeitsposition des Ventilelements ist eine
Anzahl von Leitungen gesperrt, so dass Ladeluft lediglich der verbleibenden
Menge von Leitungen zuführbar
ist. Je nach Ausführungsform
des Ladeluftkühlers
ermöglicht
das Ventilelement eine Drosselung einer Strömung durch einen Teil der Leitungen,
eine vollständige
Sperrung einer Strömung durch
diese Leitungen oder eine Einleitung eines Teils einer Ladeluftströmung in
einen Bypass um einen Wärmetauscherbereich
herum.
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Aus
der
JP 2002 30994
A ist ein Abgaskühler bekannt,
der mehrere Abgaskühlleitungen
umfasst. Die Abgaskühlleitungen
sind in einem von einem Kühlmittel
durchströmten
Gehäuse
positioniert. An einem gemeinsamen Eintrittsquerschnitt der Abgaskühlleitungen
ist ein Ventilelement in Form einer verschieblichen Abdeckplatte
angeordnet, welches in Abhängigkeit
von dem Druck des einströmenden Kühlmittels
eine Durchströmung
einer begrenzten Anzahl von Abgaskühlleitungen ermöglicht.
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Aus
der
JP 20002 13
426 A1 ist ein weiterer Abgaskühler bekannt, der in einem
Abgasrückführsystem
einer Brennkraftmaschine angeordnet ist. Der Abgaskühler beinhaltet
mehrere Abgaskühlleitungen,
von denen ein Teil von einer Abgas strömung durchströmt ist.
Ein anderer Teil der Abgaskühlleitungen
ist gegenläufig
von einem Reinluftstrom durchströmt.
Dadurch sind Ablagerungen aus dem Abgaskühler entfernbar. Die Abgaskühlleitungen
sind in einem drehbar gelagerten Gehäuse angeordnet, wobei über den
Drehwinkel einstellbar ist, welcher Teil der Abgaskühlleitungen
von Reinluft durchströmt
ist und welcher Teil der Abgaskühlleitungen
von Abgas durchströmt
ist.
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Aufgabe
der vorliegenden Erfindung ist es, einen Abgaskühler anzugeben, bei dem über einen langen
Zeitraum ein hoher Wirkungsgrad aufrechterhalten werden kann.
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Diese
Aufgabe wird durch einen Abgaskühler
mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. Erfindungsgemäß ist in
einer dritten Arbeitsposition des Ventilelements eine Einleitung
der Abgasströmung im
Wesentlichen in eine dritte Gruppe von Abgaskühlleitungen ermöglicht,
wobei die dritte Gruppe sich von der ersten Gruppe und von der zweiten Gruppe
jeweils um mindestens eine Abgaskühlleitung unterscheidet. Eine
Anordnung des Ventilelements in verschiedenen Arbeitspositionen
bewirkt somit eine Einleitung der Abgasströmung in unterschiedliche Gruppen
von Abgaskühlleitungen.
Jede Gruppe umfasst eine Anzahl von Abgaskühlleitungen zwischen Null und
der Anzahl der insgesamt vorhandenen Abgaskühlleitungen. Die Gruppen von
Abgaskühlleitungen
unterscheiden sich voneinander jeweils um mindestens eine Abgaskühlleitung,
wobei die Gruppen sowohl in der Anzahl der in ihnen enthaltenen
Abgaskühlleitungen
als auch in der Auswahl der individuellen Abgaskühlleitungen verschieden sein
können.
Die Gruppen können
demzufolge auch eine gleiche Anzahl von Abgaskühlleitungen in unterschiedlichen
Zusammensetzungen aufweisen. Eine Einleitung der Abgasströmung „im Wesentlichen" in eine Gruppe von
Abgaskühlleitungen
bedeutet, dass die nicht der Gruppe zugeordneten restlichen Abgaskühlleitungen
allenfalls von geringen Volumenanteilen der Abgasströmung durchströmt sind.
Dabei ist ein Volumenanteil als gering definiert, wenn er wesentlich
kleiner ist, als ein Verhältnis
aus der Querschnittsfläche
der restlichen Abgaskühlleitungen
zur Querschnittsfläche
aller vorhandener Abgaskühlleitungen.
Der erfindungsgemäße Abgaskühler ermöglicht es
in einfacher Weise, eine Abgasströmung weitgehend in eine Gruppe
von Abgaskühlleitungen
einzuleiten, wobei die Zusammensetzung der Gruppe durch eine Anordnung
des Ventilelements in verschiedenen Arbeitspositionen beeinflussbar
ist.
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In
Ausgestaltung der Erfindung ist das Ventilelement als Abgasblende
mit einem Blendenkörper ausgeführt. Diese
Ausgestaltungsform zeichnet sich durch einen besonders einfachen
Aufbau aus.
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In
weiterer Ausgestaltung der Erfindung sind im Blendenkörper durchströmbare Öffnungen
angeordnet. Durch die Ausgestaltung des Blendenkörpers mit durchströmbaren Öffnungen
ist es möglich,
in einer Arbeitsposition des Ventilelements einen Volumenanteil
der Abgasströmung
in eine weitere Abgaskühlleitung
einzuleiten und so die Gruppe der durchströmten Abgaskühlleitungen zu erweitern. Außerdem ist
es bei dieser Ausgestaltungsform einfach möglich, eine Durchströmung einzelner
Abgaskühlleitungen
mit einem Volumenanteil der Abgasströmung im Verlauf einer Verschiebung
des Ventilelements mehrfach zu verändern. Dies kann beispielsweise
geschehen, indem in verschiedenen Arbeitspositionen des Ventilelements
wechselweise Öffnungen
und geschlossene Abschnitte des Blendenkörpers vor einem Eintrittsquerschnitt
der Abgaskühlleitung
positioniert sind.
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In
weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist in dem Abgaskühler ein
Kühlmittelstrang
angeordnet, der einen von einem Kühlmittel durchströmten Kühlmittelraum
umfasst, wobei zwischen dem Kühlmittel in
dem Kühlmittelraum
und dem Abgas in einer Abgaskühlleitung
ein Wärmeaustausch
vorgesehen ist.
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In
weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist in dem Kühlmittelstrang
eine Kühlmittelblende
angeordnet, über
die eine Kühlmittelströmung im
Kühlmittelstrang
einstellbar ist, wobei die Kühlmittelblende über ein
Verbindungselement mit dem Ventilelement verbunden ist, so dass
eine Verschiebung der Kühlmittelblende über das
Verbindungselement eine Änderung
der Arbeitsposition des Ventilelements bewirkt und/oder eine Änderung
der Arbeitsposition des Ventilelements über das Verbindungselement
eine Verschiebung der Kühlmittelblende
bewirkt. Dadurch ist es möglich,
eine Kühlleistung
des Abgaskühlers
an die Durchströmung
der Abgaskühlleitungen
mit einer Abgasströmung
anzupassen.
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Vorteilhafte
Ausführungsformen
der Erfindung sind in den Zeichnungen veranschaulicht und werden
nachfolgend beschrieben. Dabei sind die vorstehend genannten und
nachfolgend noch zu erläuternden
Merkmale nicht nur in der jeweils angegebenen Merkmalskombination,
sondern auch in anderen Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar, ohne
den Rahmen der vorliegenden Erfindung zu verlassen.
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Dabei
zeigen:
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1 in
einem Längsschnitt
einen Abschnitt eines ersten erfindungsgemäßen Abgaskühlers,
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2a, 2b, 2c in
einer schematischen Darstellung eine Seitenansicht des Abgaskühlers gemäß 1 in
Richtung des Pfeils II in verschiedenen Arbeitspositionen, sowie
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3a, 3b, 3c, 3d in
einer schematischen Darstellung eine Seitenansicht eines zweiten
erfindungsgemäßen Abgaskühlers in
verschiedenen Arbeitspositionen.
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In 1 ist
schematisch ein Teil eines erfindungsgemäßen Abgaskühlers 1 im Längsschnitt
dargestellt, der bevorzugt in einen Abgasstrang einer Kraftfahrzeugbrennkraftmaschine
einsetzbar ist. Der Abgaskühler 1 umfasst
ein Abgassystem 2 und einen Kühlmittelstrang 3.
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Dem
Abgassystem 2 ist eine Abgaszuleitung 4 zugeordnet,
in der eine Abgasströmung 5 in
nicht näher
dargestellter Weise dem Abgaskühler 1 zuführbar ist.
An die Abgaszuleitung 4 sind mehrere Abgaskühlleitungen 6 angeschlossen.
Die Abgaskühlleitungen 6 sind
in einer bevorzugten Ausführungsform
zu einem Bündel
zusammengefasst und in einem von einem Kühlmittel 7 durchströmten Kühlmittelraum 8 angeordnet,
der nachfolgend noch erläutert
wird. Durch die Aufteilung der Abgasströmung 5 auf mehrere
Abgaskühlleitungen 6 wird
die Gesamtoberfläche
der durchströmten
Abgaskühlleitungen 6 vergrößert und
somit ein Wärmeübergang
vom Abgas zum Kühlmittel 7 verbessert.
In der in 2a bis 2c gezeigten
Ausführungsform
sind die Abgaskühlleitungen 6 mit
runden Querschnittsflächen
ausgestaltet. Ohne den Rahmen der Erfindung zu verlassen können die
Abgaskühlleitungen 6 auch
mit rechteckigen Querschnitten (vergleiche 3a bis 3d) oder
mit anderen Querschnittsformen ausgebildet sein. Ebenso ist es möglich, eine
Abgaskühlleitung mit
einer in Längsrichtung
veränderlichen
Querschnittsform auszuführen.
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Im
Anschluss an die Abgaskühlleitungen 6 ist in
einer bevorzugten Ausführungsform
eine Abgasableitung angeordnet, die in den Figuren nicht näher dargestellt
ist. Über
die Abgasableitung ist die Abgasströmung 5 einer nachfolgenden
Einheit des Abgasstrangs, beispielsweise einem Katalysator, zuführbar.
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Das
Abgassystem 2 umfasst ferner ein Ventilelement in Form
einer Abgasblende 9, welche in einer bevorzugten Ausführungsform
innerhalb der Abgaszuleitung 4 angeordnet ist. Die Abgasblende 9 beinhaltet
einen ersten Blendenkörper 10,
der über einen
ersten Blendenarm 11 mit einer ersten Drehachse 12 verbunden
ist, so dass die Abgasblende 9 um die erste Drehachse 12 drehbar
gelagert ist. Die Abgasblende 9 ist bevorzugt wie in 1 gezeigt
unmittelbar stromaufwärts
von einem Eintrittsquerschnitt 13 der Abgaskühlleitungen 6 positioniert,
so dass in einer Arbeitsposition der Abgasblende 9 eine Einleitung
der Abgasströmung 5 in
eine nachfolgend noch zu erläuternde
Gruppe von Abgaskühlleitungen 6 ermöglicht ist.
In einer bevorzugten Ausführungsform
ist in der Abgaszuleitung 4 eine in den Figuren nicht näher dargestellte
erste spaltförmige
Ausbuchtung in radialer Richtung am Ort der Abgasblende 9 vorgesehen.
Anteile des ersten Blendenkörpers 10, die
in einer Arbeitsposition in Strömungsrichtung
gesehen außerhalb
eines durchströmten
Querschnitts der Abgaszuleitung 4 liegen (wie beispielsweise
in 2a und 2b der
Fall), sind innerhalb der ersten spaltförmigen Ausbuchtung angeordnet.
Auf diese Weise befindet sich die Abgasblende 9 in jeder
Arbeitsposition innerhalb der Abgaszuleitung 4 und es ist
möglich,
die Außenkontur
der Abgaszuleitung 4 weitgehend geschlossen auszuführen, wodurch Leckströmungen in
die Umgebung vermieden sind.
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Ein
modifiziertes Ausführungsbeispiel
einer Abgasblende 9 ist in 3a bis 3d dargestellt. Die
Abgasblende 9 umfasst einen ersten Blendenkörper 10 mit
einem rechteckigen Querschnitt, in dem durchströmbare Öffnungen 14 angeordnet
sind. Die Öffnungen 14 ermöglichen
eine Durchströmung
zusätzlicher
Abgaskühlleitungen 6 mit
Anteilen der Abgasströmung 5.
Die Öffnungen 14 sind
in bevorzugter Weise derart angeordnet, dass in jeder Arbeitsposition
der Abgasblende 9 eine Mindestanzahl von Abgaskühlleitungen 6 durchströmbar ist.
In einem weiteren, nicht dargestellten Ausführungsbeispiel ist die der
Abgasblende zugeordnete erste Drehachse parallel zur Abgasströmung in
der Mitte des Eintrittsquerschnitts der Abgaskühlleitungen angeordnet. Dabei
sind die Öffnungen
in dem ersten Blendenkörper
als Langlöcher
ausgestaltet und in Umfangsrichtung auf Kreisbahnen um die erste
Drehachse angeordnet. Zusätzlich
sind die Abgaskühlleitungen
in Strömungsrichtung
gesehen auf Kreisbahnen mit identischen Radien um die erste Drehachse
der Abgasblende angeordnet. Bei einer entsprechenden Verteilung
der Langlöcher
auf der Abgasblende und der Abgaskühlleitungen im Kühlmittelraum
ist es möglich,
durch Drehen der Abgasblende um die erste Drehachse eine Durchströmung unterschiedlicher Abgaskühlleitungen
zu sperren oder zu öffnen
und somit eine Einleitung der Abgasströmung in unterschiedliche Gruppen
von Abgaskühlleitungen
zu ermöglichen.
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In
einem weiteren, nicht dargestellten Ausführungsbeispiel ist die Abgasblende
von dem Eintrittsquerschnitt der Abgaskühlleitungen in Strömungsrichtung
beabstandet angeordnet. Dabei ist dem Blendenkörper vorzugsweise an seiner äußeren Umrandung
eine Wandung zugeordnet, welche sich in Strömungsrichtung der Abgasströmung zumindest annähernd bis
zum Eintrittsquerschnitt der Abgaskühlleitungen erstreckt. Auch
in diesem Ausführungsbeispiel
ist mit Hilfe eines Ventil elements, insbesondere einer Blende, eine
Einleitung der Abgasströmung
in eine Gruppe von Abgaskühlleitungen einstellbar.
Die nicht dieser Gruppe zugeordneten Abgaskühlleitungen verbleiben in diesem
Ausführungsbeispiel
grundsätzlich
durchströmbar,
wobei eine Einleitung der Abgasströmung in diese Abgaskühlleitungen
jedoch durch die Blende unterbunden ist. Die nicht der Gruppe zugeordneten
Abgaskühlleitungen
können
beispielsweise auf eine nicht näher dargestellte
Weise zu Reinigungszwecken von einem Frischluftstrom durchströmt sein.
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Dem
Kühlmittelstrang 3 des
erfindungsgemäßen Abgaskühlers 1 ist
eine Kühlmittelzuleitung 15 und
ein Kühlmittelraum 8 zugeordnet. Über die Kühlmittelleitung 15 ist
ein Kühlmittel 7 dem
Kühlmittelraum 8 zuführbar. In
der in 1 gezeigten Ausführungsform sind die Abgaskühlleitungen 6 innerhalb
des Kühlmittelraums 8 derart
angeordnet, dass sie von dem Kühlmittel 7 vollständig umströmt sind. Dem
Kühlmittelstrang 3 ist
weiterhin eine in den Figuren nicht näher dargestellte Kühlmittelableitung
im Anschluss an den Kühlmittelraum 8 zugeordnet. Über die
Kühlmittelableitung
ist das Kühlmittel 7 beispielsweise
einer nachfolgenden Einheit eines Kühlmittelkreislaufs zuführbar. In
einem modifizierten Ausführungsbeispiel
umfasst ein Kühlmittelstrang mehrere
Kühlräume, wobei
die Kühlräume und
die Abgaskühlleitungen
als zueinander benachbarte Kanäle
beispielsweise in einem Gussgehäuse
ausgeführt
sind.
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Eine
ebenfalls dem Kühlmittelstrang 3 zugeordnete
Kühlmittelblende 16 ist
vorzugsweise wie in 1 gezeigt in der Kühlmittelzuleitung 15 angeordnet.
Die Kühlmittelblende 16 umfasst
einen zweiten Blendenkörper 17,
der über
einen zweiten Blendenarm 18 mit einer zweiten Drehachse 19 verbunden ist,
so dass die Kühlmittelblende 16 um
die zweite Drehachse 19 drehbar gelagert ist. Mit Hilfe
der Kühlmittelblende 16 ist
ein Volumenstrom einer Kühlmittelströmung 20 in
dem Kühlmittelstrang 3 einstellbar. Dabei
ist der zweite Blendenkörper 17 derart
ausgeführt,
dass in jeder Arbeitsposition der Kühlmittelblende 16 zumindest
ein durchströmbarer
Teilquerschnitt 21 (2c) in
der Kühlmittelzuleitung 15 vorhanden
ist. Somit ist eine Durchströmung
des Kühlmittelstrangs 3 in
jeder Arbeitsposition der Kühlmittelblende 16 ermöglicht.
Ohne den Rahmen der Erfindung zu verlassen ist es jedoch auch möglich, die Kontur
des Blendenkörpers
an eine Kontur der Kühlmittelzuleitung
anzupassen, so dass die Kühlmittelströmung mit
Hilfe der Kühlmittelblende
zumindest annähernd
vollständig
sperrbar ist. In einer bevorzugten Ausführungsform ist in der Kühlmittelzuleitung 15 eine
in den Figuren nicht näher
dargestellte zweite spaltförmige
Ausbuchtung in radialer Richtung am Ort der Kühlmittelblende 16 vorgesehen.
Abschnitte des zweiten Blendenkörpers 17,
die in einer Arbeitsposition in Strömungsrichtung gesehen außerhalb
eines durchströmten
Querschnitts der Kühlmittelzuleitung 15 liegen,
sind innerhalb der zweiten spaltförmigen Ausbuchtung angeordnet.
Auf diese Weise befindet sich die Kühlmittelblende 16 in
jeder Arbeitsposition innerhalb der Kühlmittelzuleitung 15 und
es ist möglich,
die Außenkontur
der Kühlmittelzuleitung 15 geschlossen
auszuführen,
so dass Leckströmungen
in die Umgebung vermieden sind.
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Über ein
dem Abgaskühler 1 zugeordnetes Verbindungselement 22 sind
die erste Drehachse 12 der Abgasblende 9 und die
zweite Drehachse 19 der Kühlmittelblende 16 miteinander
verbunden. In dem hier dargestellten Ausführungsbeispiel sind die erste Drehachse 12,
die zweite Drehachse 19 und das Verbindungselement 22 in
Form einer Einzelachse 23 ausgestaltet. Die Einzelachse 23 ist
an einem Ende mit dem ersten Blendenarm 11 der Abgasblende 9 und
an einem anderen Ende mit dem zweiten Blendenarm 18 der
Kühlmittelblende 16 verbunden.
Die Einzelachse 23 ist drehbar gelagert und in geeigneter Weise
mit einer dem Abgaskühler 1 zugeordneten Stelleinrichtung
verbunden, die in den Figuren nicht dargestellt ist. Als Stelleinrichtung
kann beispielsweise ein elektrischer Stellmotor oder ein hydraulisches Antriebsaggregat
vorgesehen sein. Über
die Stelleinrichtung ist ein Drehwinkel einer Einheit aus Abgasblende 9 und
Kühlmittelblende 16 um
die Einzelachse 23 vorzugsweise kontinuierlich einstellbar.
Durch den Drehwinkel der Einheit ist zum einen die Gruppe der durchströmten Abgaskühlleitungen 6 und
zum anderen ein durchströmbarer
Querschnitt der Kühlmittelzuleitung 15 festgelegt.
In einem modifizierten Ausführungsbeispiel
sind der Abgasblende und der Kühlmittelblende
auch jeweils eigene Stelleinrichtungen zugeordnet. Ein Verbindungselement
ist dann beispielsweise als Steuergerät ausgestaltet und über Leitungen
mit den Stelleinrichtungen verbunden. Das Steuergerät ermöglicht eine
aufeinander abgestimmte Ansteuerung beider Stelleinrichtungen.
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In
den 2a bis 2c sind
die Abgasblende 9 und die Kühlmittelblende 16 in
verschiedenen Arbeitspositionen dargestellt. In einer in 2a gezeigten
ersten Arbeitsposition ist eine Einleitung der Abgasströmung 5 in
eine erste Gruppe 24 von Abgaskühlleitungen 6 ermöglicht,
wobei die erste Gruppe 24 von Abgaskühlleitungen 6 alle
im Abgaskühler 1 vorhandenen
Abgaskühlleitungen 6 umfasst. Die
Kühlmittelblende 16 ist
in der ersten Arbeitsposition derart angeordnet, dass die Kühlmittelzuleitung 15 ungehindert
durchströmbar
ist.
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In
einer zweiten Arbeitsposition (2b) ist eine
Einleitung der Abgasströmung 5 in
eine zweite Gruppe 24' von
Abgaskühlleitungen 6 ermöglicht. Dabei
umfasst die zweite Gruppe 24' weniger
Abgaskühlleitungen 6 als
die erste Gruppe 24, wodurch ein aus den einzelnen Querschnittsflächen der
durchströmten
Abgaskühlleitungen 6 gebildeter
durchströmter
Gesamtquerschnitt verringert ist. Durch die Reduzierung des durchströmten Gesamtquerschnitts steigt
die Strömungsgeschwindigkeit
in den durchströmten
Abgaskühlleitungen 6.
Dadurch ist es möglich,
einer so genannte Versottung der Abgaskühlleitungen 6 vorzubeugen,
worunter eine Ablagerung von Abgasrückständen an den Oberflächen der durchströmten Abgaskühlleitungen 6 bei
niedrigen Strömungsgeschwindigkeiten
zu verstehen ist.
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In
einer dritten Arbeitsposition ist erfindungsgemäß eine Einleitung der Abgasströmung 5 in
eine dritte Gruppe von Abgaskühlleitungen 6 ermöglicht, wobei
die dritte Gruppe wiederum weniger Abgaskühlleitungen 6 umfasst
als die zweite Gruppe 24'. Die
zunehmende Verkleinerung des durchströmten Gesamtquerschnitts bewirkt
eine weitere Steigerung der Strömungsgeschwindigkeit
in den durchströmten Abgaskühlleitungen 6.
Durch die Möglichkeit,
die Abgasblende 9 in mehreren Arbeitspositionen anzuordnen,
kann die Strömungsgeschwindigkeit
in den durchströmten
Abgaskühlleitungen 6 an
eine Vielzahl von Betriebszuständen
angepasst werden. Insbesondere ermöglicht es ein erfindungsgemäßer Abgaskühler 1,
die Strömungsgeschwindigkeit
bei kleinen Abgasvolumenströmen
oberhalb eines Grenzwerts zu halten, wobei der Grenzwert beispielsweise durch
eine Versottungsneigung in den Abgaskühlleitungen 6 bestimmt
ist. Durch die verringerte Versottung kann ein hoher Wirkungsgrad
des Abgaskühlers 1 über einen
langen Zeitraum aufrechterhalten werden.
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Eine
zunehmende Verkleinerung des durchströmten Gesamtquerschnitts der
Abgaskühlleitungen 6 von
der ersten zur dritten Arbeitsposition der Abgasblende 9 führt gegebenenfalls
zu zunehmenden Strömungsverlusten
und damit zu einer Drosselung der Abgasströmung 5. In der in 2c gezeigten
Arbeitsposition der Abgasblende 9 umfasst die dritte Gruppe
keine Abgaskühlleitung 6,
so dass eine Durchströmung
des Abgassystems 2 gesperrt ist. Die Abgasblende 9 ist
somit als Regelventil einsetzbar, mit dem ein Abgasvolumenstrom
der Abgasströmung 5 einstellbar
ist. Dies ist insbesondere bei einer Anordnung des Abgaskühlers 1 in
einem Abgasrückführsystem
einer Brennkraftmaschine vorteilhaft. In heutigen Abgasrückführsystemen
ist vielfach ein Regelventil als getrenntes Bauteil in einem Abgasrückführstrang
angeordnet. Der erfindungsgemäße Abgaskühler 1 ermöglicht es,
auf ein solches, getrennt angeordnetes Regelventil zu verzichten.
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Die
Drosselung der Abgasströmung 5 führt zu einer
verringerten Wärmezufuhr
in den Abgaskühler 1 und
damit zu einem verringerten Kühlbedarf. Durch
die Anordnung einer Kühlmittelblende 16 in der
Kühlmittelzuleitung 15 ist
es möglich,
einen Volumenstrom der Kühlmittelströmung 20 an
den verringerten Kühlbedarf
anzupassen. Über
das Verbindungselement 22 sind die Abgasblende 9 und
die Kühlmittelblende 16 in
robuster und einfacher Weise miteinander gekoppelt, so dass eine
Drosselung der Abgasströmung 5 gleichzeitig
eine Drosselung der Kühlmittelströmung 20 bewirkt.