-
Die
Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Energieübertragung zwischen einem Antriebsbereich und
einem räumlich
davon getrennten Arbeitsbereich nach dem Oberbegriff des Anspruchs
1 sowie ein entsprechendes Verfahren zur Energieübertragung nach dem Oberbegriff
des Anspruchs 22.
-
Eine
solche Energieübertragung
ist besonders dann vorteilhaft einsetzbar, wenn beispielsweise in
einem geschlossenen Raum, in den nur kontrolliert Stoffe eingeführt und
aus dem nur kontrolliert Stoffe ausgeführt werden können, gearbeitet
werden muss. In einem entsprechenden Raum, der beispielsweise als
Kasten ausgeführt
ist, kann eine gegenüber
der Umgebung des Raums veränderte
Atmosphäre
herrschen, weshalb ein solcher Raum auch als Mini-Environment-Box
bezeichnet wird. Innerhalb der Mini-Environment-Box müssen sich all diejenigen verschiedene
Substanzen und Geräte
befinden, mit denen gearbeitet werden soll, wobei unterschiedlich ausgestaltete
Vorrichtungen vorhanden sein müssen,
um von außen
auf die sich im Innern der Box befindlichen Substanzen und Geräte zugreifen
zu können.
-
Die
DE 691 26 690 T2 beschreibt
ein automatisiertes Labor in Form eines Instruments, bei dem Flüssigkeiten
beispielsweise zu Kultivierungs- und Analysenzwecken von einem Behälter in
einen anderen übertragen
werden. Dabei befinden sich alle Übertragungs-, Kultivierungs-
und Analysensysteme in einem gemeinsamen Raum. Die für die Übertragung
der Flüssigkeiten
benötigten
Antriebssysteme sind folglich auch der jeweiligen Laboratmosphäre ausgesetzt.
Dies ist in zweierlei Hinsicht unvorteilhaft, da einerseits durch
Antriebe wie Motoren und Getriebe Verunreinigungen in das Labor
eingebracht werden können,
andererseits aber auch die Antriebe nach einer Kontamination nur
unter großem
Aufwand zu reinigen oder zu sterilisieren sind. Darüber hinaus besteht
eine nicht unerhebliche Korrosionsgefahr für die Antriebe, wenn in konditionierten,
d. h. hinsichtlich der Gaszusammensetzung und/oder der Feuchtigkeit
ihrer Atmosphäre
angepassten, Räumen
gearbeitet wird.
-
Allgemein
bekannt sind sog. Glove-Boxen, bei denen der Operator über Gummihandschuhe
auf sich in einem geschlossenen Raum befindliche Gegenstände oder
Substanzen von außerhalb
des Raums zugreifen kann. Wegen ihrer für manuelle Vorgänge konzipierten
Ausgestaltung eignen sich Glove-Boxen jedoch nicht für automatisierte
Vorgänge
wie beispielsweise automatisierte Transporte, Messungen oder Fluidmanipulationen.
-
Um
mechanische Bewegungen berührungsfrei über eine
geschlossene Trennwand zu übertragen,
werden im Stand der Technik sog. Magnetkupplungen eingesetzt, wie
sie beispielsweise in der
DE 197
39 785 A1 , der
DE
101 11 616 A1 , der
DD
212 562 und der
DD 159
992 beschrieben werden. In diesen Schriften wird jedoch
stets nur die Übertragung von
Bewegungen, die in den zwei Koordinaten einer Ebene als Rotationsbewegung
ausgeführt
werden, dargestellt. Dabei werden solchermaßen übertragene Bewegungen im Stand
der Technik zur Durchmischung von Fluiden eingesetzt.
-
Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, komplexe Bewegungen von außerhalb
eines Raums angeordneten Antriebsvorrichtungen in den Raum zu übertragen,
ohne dafür
eine mechanische Verbindung zwischen dem Äußeren und dem Inneren des Raums
herzustellen.
-
Diese
Aufgabe wird durch eine Vorrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs
1 und ein Verfahren mit den Merkmalen des Anspruchs 21 gelöst.
-
Erfindungsgemäß ist dazu
eine Vorrichtung vorgesehen, bei der mindestens jeweils ein Übertragungselement
in einem Antriebs- und in einem Arbeitsbereich so angeordnet ist,
dass es die Energie mindestens einer Antriebsvorrichtung durch mindestens
ein sich zeitlich und/oder räumlich
veränderliches
Kraftfeld von der mindestens einen Antriebsvorrichtungen, die im
Antriebsbereich angeordnet ist, in den Arbeitsbereich überträgt. Antriebsbereich
und Arbeitsbereich sind dabei räumlich
voneinander getrennt. Die in den Arbeitsbereich übertragene Energie wird in
eine Bewegung mit mehr als einem Freiheitsgrad oder in mindestens
zwei Bewegungen mit jeweils mindestens einem Freiheitsgrad umgesetzt.
-
Vorzugsweise
handelt es sich bei dem Kraftfeld, das zur Energieübertragung
eingesetzt wird, um ein Magnetfeld oder um ein elektrisches Feld.
-
Bevorzugt
sind der Antriebsbereich und der Arbeitsbereich durch eine Wand
voneinander getrennt.
-
Besonders
bevorzugt ist der Arbeitsbereich dabei als geschlossener Raum ausgestaltet,
der von der Wand begrenzt und so vom Antriebsbereich getrennt wird.
Der geschlossene Raum kann eine Mini-Environment-Box sein.
-
In
einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung führt mindestens
eine Leitung, die mit einem Leitungskopf endet, durch einen Durchlass
in der Wand des geschlossenen Raums aus dem Antriebsbereich in den
Arbeitsbereich, also in den geschlossenen Raum hinein. Der Leitungskopf
befindet sich dabei im Innern des geschlossenen Raums; der Durchlass
ist abgedichtet. Diese Leitung ist dazu konzipiert, Stoffe und/oder
Signale und/oder Energie aus dem Arbeitsbereich hinaus und/oder
in den Arbeitsbereich hinein zu leiten. Die Energie kann beispielsweise
Strahlung sein.
-
Vorzugsweise
ist der Arbeitsbereich der Vorrichtung so ausgestaltet ist, dass
er Platz für
ein Gefäß bietet.
Das Gefäß soll mindestens
eine befüllbare Kammer
aufweisen. U. a. sind dabei Gefäße mit deutlich
mehr als einer Kammer, wie beispielsweise 96-well-Platten, geeignete
Gefäße.
-
Bei
den Proben, mit denen die Kammern des Gefäßes befüllt sind bzw. befüllt sein
können,
handelt es sich vorzugsweise um biologische Kulturen, also beispielsweise
um Bakterien-, Pilz-, Zell- oder Gewebekulturen. Die Kammern können auch
mit einem anderen Material (z.B. einem anderen Fluid oder einem Feststoff)
gefüllt
sein.
-
Bevorzugt
sind das Gefäß und die
mindestens eine Leitung so zueinander angeordnet, dass die Leitung
mit der mindestens einen Kammer des Gefäßes wechselwirken kann. Dies
ist insbesondere dann zweckmäßig, wenn
die Kammer mit einer zu untersuchenden Probe befüllt ist.
-
Die
mindestens eine Leitung ist vorzugsweise so mit dem mindestens einen Übertragungselement
im Arbeitsbereich verbunden, dass sie eine vom Übertragungselement vermittelte
Bewegung mit drei Freiheitsgraden ausführen kann. Dies kann beispielsweise
eine Bewegung in die x-, y- und z-Richtung eines kartesischen Koordinatensystems
sein. Durch eine Bewegung mit drei Freiheitsgraden kann die mindestens
eine Leitung an praktisch jeden Punkt innerhalb des geschlossenen
Raums bewegt werden.
-
In
einer alternativen Ausgestaltung weist die Vorrichtung ein erstes Übertragungselement
auf, das die Antriebsenergie eines Antriebs in eine Rotationsbewegung
im Arbeitsbereich umsetzt. Ferner weist die Vorrichtung dann ein
zweites Übertragungselement
auf, das die Antriebsenergie eines weiteren Antriebs in eine lineare
Bewegung im Arbeitsbereich umsetzt. In dieser Ausgestaltung ist
die mindestens eine Leitung mit dem Übertragungselement verbunden,
das die lineare Bewegung vermittelt. Das heißt, dass die mindestens eine
Leitung nicht an jeden Punkt im Arbeitsbereich bewegt werden kann,
sondern nur entlang einer Achse vor- und zurückbewegt bzw. herauf- und herunterbewegt
werden kann.
-
In
einer Alternative der Erfindung ist ein Gefäß mit mindestens einer befüllbaren
Kammer so mit dem ersten Übertragungselement
verbunden, welches die Rotationsbewegung im Arbeitsbereich vermittelt,
dass es diese Rotationsbewegung ausführt. Hierbei ist es zweckmäßig, bei
Verwendung von Gefäßen mit
mehr als einer Kammer insbesondere solche Gefäße einzusetzen, deren Kammern
zumindest teilweise jeweils einen Bereich aufweisen, der sich in eine
Region des Gefäßes erstreckt,
die einen festen Abstand von der Drehachse des Übertragungselements aufweist.
-
Vorzugsweise
befindet sich im Antriebsbereich der Vorrichtung mindestens eine
Pumpe, die einen Stofftransport durch die mindestens eine Leitung in
den Arbeitsbereich hinein oder aus diesem heraus vermittelt. Diese
zu transportierenden Stoffe können Feststoffe,
Fluide oder Gemische von Feststoffen und Fluiden sein.
-
Der
Leitungskopf der mindestens einen Leitung ist dazu vorzugsweise
als Pipettenkopf gestaltet, so dass eine präzise Abgabe oder Aufnahme von Stoffen
gewährleistet
ist.
-
Bevorzugt
weist die Vorrichtung eine Spülstation
auf, an der der Pipettenkopf bzw. ein anderer Leitungskopf der mindestens
einen Leitung gereinigt werden kann. Die Spülstation ist dabei so im Arbeitsbereich
angeordnet, dass der Leitungskopf zu ihr hin bewegt werden kann,
um anschließend
gereinigt zu werden.
-
In
einer Alternative der Erfindung dient die mindestens eine Leitung
zur Übertragung
von optischen oder elektrischen Signalen in den Arbeitsbereich hinein
oder aus diesem heraus. Dazu ist der Leitungskopf vorzugsweise als
Sensorkopf mit mindestens einem Sensor ausgestaltet. Je nach Art
der zu übermittelnden
Signale handelt es sich dabei um verschiedene Sensoren.
-
Vorzugsweise
befindet sich im Arbeitsbereich mindestens ein Kalibrierungsstandard,
der dazu geeignet ist, den Sensor des Sensorkopfs zu kalibrieren.
Je nach Art des Sensors kann es sich dabei um verschiedene Kalibrierungsstandards
handeln. Wird mehr als ein Sensor verwendet, ist auch die Bereitstellung
von mehr als einem Kalibrierungsstandard zweckmäßig. Aber auch beim Einsatz
nur eines Sensors kann die Verwendung von mehr als einem Kalibrierungsstandard
sinnvoll und wünschenswert
sein. Der mindestens eine Kalibrierungsstandard ist dabei so im
Arbeitsbereich angeordnet, dass der Sensorkopf so zu ihm hinbewegt
werden kann, dass eine Wechselwirkung zwischen Sensor und Kalibrierungsstandard
möglich
ist.
-
Vorzugsweise
wird mehr als eine Leitung eingesetzt, wobei es sich um eine beliebige
Kombination von stofftransportierenden oder signalübermittelnden Leitungen
handeln kann. Die Leitungsköpfe
dieser Leitungen sind dabei bevorzugt so angeordnet, dass die Leitungsköpfe ausgehend
von einer definierten Position des Übertragungsmechanismus mit
genau einer Probe wechselwirken können. Demnach ist es beispielsweise
denkbar, dass eine stofftransportierende und eine signalübermittelnde
Leitung eingesetzt werden und der Pipettenkopf dabei einen Teil
einer Probe aus einer Kammer des Gefäßes entnimmt, während der
Sensorkopf entsprechende Signale derselben Probe empfängt.
-
Es
können
beispielsweise auch zwei stofftransportierende Leitungen eingesetzt
werden, die einen gemeinsamen Leitungskopf besitzen. Ein solcher
Leitungskopf weist mindestens zwei Lumina auf, die einander umschließen, aber
voneinander getrennt sind. Alternativ können sich die Lumina auch nicht
umschließen,
sondern nur sehr dicht nebeneinander angeordnet sein. Jedes Lumen
ist mit einer der stofftransportierenden Leitungen verbunden. Ein
solcher Leitungskopf wird auch als mehrlumiges Fluidsystem bezeichnet.
-
Die
Vorrichtung weist in einer bevorzugten Ausgestaltung einen Gaseinlass
und einen Gasauslass auf, durch die der Arbeitsbereich mit Gas versorgt
werden kann bzw. durch die Gas aus dem Arbeitsbereich heraus austreten
kann. Somit ist die Atmosphäre
innerhalb des Arbeitsbereichs durch spezifische Gaszufuhr einstellbar,
insbesondere wenn es sich beim Arbeitsbereich um einen geschlossenen Raum
handelt.
-
Zur
erfindungsgemäßen Energieübertragung zwischen
einem Antriebsbereich und einem davon räumlich getrennten Arbeitsbereich
eignet sich ein Verfahren nach Anspruch 21. Danach wird die Energie
einer Antriebsvorrichtung durch mindestens ein Übertragungselement im Antriebsbereich
auf mindestens ein Übertragungselement
im Arbeitsbereich übertragen.
Diese Übertragung
erfolgt unter Verwendung mindestens eines zeitlich oder räumlich veränderlichen
Kraftfelds. Das Übertragungselement
im Arbeitsbereich setzt die Energie dabei in eine Bewegung mit mehr
als einem Freiheitsgrad oder in mindestens zwei Bewegungen mit jeweils
mindestens einem Freiheitsgrad um.
-
Vorzugsweise
handelt es sich bei dem mindestens einen Kraftfeld um ein Magnetfeld
oder um ein elektrisches Feld.
-
In
einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung wird die Energie mittels
der beiden Übertragungselemente
durch eine Wand hindurch aus dem Antriebsbereich in den Arbeitsbereich übertragen.
-
Beim
Arbeitsbereich handelt es sich vorzugsweise um einen geschlossenen
Raum in Form einer Mini-Environment-Box, während der Antriebsbereich den
die Mini-Environment-Box
umgebenden Außenraum
darstellt.
-
Vorzugsweise
wird die in das Innere der Mini-Environment-Box (also den Arbeitsbereich) übertragene
Energie dazu verwendet, Gegenstände
im Arbeitsbereich zu bewegen. Alternativ oder zusätzlich kann
die Bewegung zum Zweck eines ortsgerichteten Transports von Stoffen
in den Arbeitsbereich hinein und/oder aus ihm heraus und/oder innerhalb
des Arbeitsbereichs erfolgen und/oder für eine ortsgerichtete Messung
der Eigenschaften von Stoffen, die sich im Arbeitsbereich befinden,
und/oder eine ortsgerichtete Messung der Eigenschaften der Atmosphäre im Arbeitsbereich
Anwendung finden.
-
Insbesondere
ist es vorgesehen, dass die Bewegung von Gegenständen innerhalb des Arbeitsbereichs
für Montage-
oder Demontagevorgänge
von beispielsweise experimentellen Apparaturen verwendet wird.
-
Alternativ
kann die Bewegung der Gegenstände
auch für
eine Bewegung von Funktionselementen innerhalb des Arbeitsbereichs
verwendet werden.
-
Dabei
ist es vorzugsweise vorgesehen, dass es sich bei diesen Funktionselementen
um Mischelemente handelt, die u. a. dazu eingesetzt werden können, sich
im Arbeitsbereich befindliche Proben bzw. Substanzen durchzumischen.
-
Vorzugsweise
wird das Verfahren so ausgeführt,
dass über
mindestens eine Leitung, die sich vom Antriebs- in den Arbeitsbereich
erstreckt, Stoffe oder Signale aus dem Arbeitsbereich heraus oder
in diesen hinein transportiert bzw. übermittelt werden. Die mindestens
eine Leitung endet dabei im Arbeitsbereich mit einem Leitungskopf.
-
Bevorzugt
wird die mindestens eine Leitung dazu verwendet, Kulturmedium und/oder
ein anderes Fluid in den Arbeitsbereich einzubringen und so beispielsweise
verdunstetes Medium zu ersetzen.
-
Es
ist insbesondere auch vorgesehen, über die mindestens eine Leitung
Teile einer Probe bzw. einer Substanz oder eines Stoffgemischs aus
dem Arbeitsbereich zu entnehmen, um diese anschließend im
Antriebsbereich analysieren und/oder weiter behandeln bzw. manipulieren
zu können.
Als „Teil" kann auch die vollständige Probe
verstanden werden. Erfolgt die Analyse und/oder die Behandlung bzw.
Manipulation der Probe unter für
den Arbeitsbereich unschädlichen
Bedingungen, ist der Rücktransport
der Probe aus dem Antriebsbereich in den Arbeitsbereich möglich.
-
Beim
Einsatz mindestens zweier Leitungen, die im Arbeitsbereich in einem
gemeinsamen Leitungskopf enden, der beispielsweise ein mehrlumiges
Fluidsystem sein kann, können
gleichzeitig Fluide in den Arbeitsbereich eingebracht werden und
Teile einer Probe zusammen mit den eingebrachten Fluiden oder auch
gesondert von diesen aus dem Arbeitsbereich heraus transportiert
werden, um im Antriebsbereich ggf. analysiert oder anderweitig behandelt
zu werden. Dabei wird eine Leitung für den Transport eines Fluids
in den Arbeitsbereich hinein und eine weitere Leitung für den Transport
einer Probe aus dem Arbeitsbereich heraus verwendet.
-
Die
derart aus dem Arbeitsbereich entnommene Probe wird dabei bevorzugt
mit dem Fluid vermischt oder in das Fluid eingebettet. Ob eine Vermischung
oder eine Einbettung stattfindet, hängt von den jeweiligen Eigenschaften
des Fluids und der Probe ab.
-
Das
Einbringen eines Fluids kombiniert mit der gleichzeitigen Entnahme
einer mit dem Fluid vermengten Probe aus dem Arbeitsbereich wird
dabei vorzugsweise so bewerkstelligt, dass die Pumpparameter und
insbesondere die Pumpgeschwindigkeiten zweier Pumpen, von denen
jeweils eine mit je einer der beiden Leitungen verbunden ist, so
eingestellt werden, dass eine von der in den Arbeitsbereich eingebrachten
Stoffmenge differierende Stoffmenge aus dem Arbeitsbereich entnommen
wird. Statt einer solchen Variation der Stoffmenge kann auch entsprechend
ein Stoffvolumen über
unterschiedliche Pumpgeschwindigkeit variiert werden.
-
Bei
der Substanz bzw. Probe handelt es sich vorzugsweise um eine biologische
Kultur. Beispiele für
eine solche biologische Kultur sind oben angegeben.
-
Bevorzugt
werden der Leitungskopf und auch die mindestens eine Leitung selbst
nach dem Zuführen
eines Stoffs in den Arbeitsbereich oder der Entnahme eines Probenteils
aus dem Arbeitsbereich mit einer Spülflüssigkeit gereinigt. Als Spülflüssigkeit kann
beispielsweise destilliertes Wasser dienen. Das Aufsaugen der Spülflüssigkeit
geschieht an der im Arbeitsbereich angeordneten Spülstation.
-
Alternativ
werden über
die mindestens eine Leitung optische oder elektrische Signale oder
Strahlung aus dem Arbeitsbereich heraus oder in diesen hinein übermittelt.
Als Strahlung kommt beispielsweise radioaktive Partikelstrahlung
oder elektromagnetische Strahlung (z. B. im Röntgenbereich) in Betracht.
-
Dabei
werden die Signale vorzugsweise durch einen oder mehrere Sensoren,
die an dem als Sensorkopf ausgestalteten Leitungskopf der mindestens
einen Leitung angeordnet sind, aufgenommen oder ausgesendet. Somit
sind eine Untersuchung und ggf. auch eine Beeinflussung von Proben
innerhalb des Arbeitsbereichs und/oder der Atmosphäre des Arbeitsbereichs
möglich.
-
Vorzugsweise
wird das Verfahren so ausgeführt,
dass mehr als eine Leitung zum Einsatz kommt. Die Leitungsköpfe der
eingesetzten Leitungen sind dabei dicht beieinander oder ineinander
angeordnet, so dass aus einer einzigen Position des Übertragungsmechanismus
heraus, mit welchem die Leitungen verbunden sind, mehrere Leitungsköpfe mit
einer Probe wechselwirken können.
Das hat zur Folge, dass bei Bedarf mehrere Analysen oder Manipulationen
an einer Probe gleichzeitig oder (ggf. unmittelbar) aufeinander
folgend durchgeführt
werden können.
-
Die
Atmosphäre
des Arbeitsbereichs wird – insbesondere
wenn es sich beim Arbeitsbereich um eine Mini-Environment-Box handelt – vorzugsweise durch
das Einlassen oder Ablassen von Gas den jeweiligen Anforderungen
entsprechend verändert.
-
Dabei
kommen als Gas insbesondere Sauerstoff, ein Sauerstoff enthaltendes
Gasgemisch, ein sauerstofffreies Gasgemisch oder ein Inertgas zum Einsatz.
Temperatur und Feuchtigkeitsgehalt des zugeführten Gases können dabei
angepasst werden.
-
Weitere
Vorteile und Einzelheiten der Erfindungen sollen anhand von Zeichnungen
zweier Ausführungsbeispiele
erläutert
werden. Es zeigen:
-
1 einen
Querschnitt durch eine Mini-Environment-Box, in die eine Bewegung
mit drei Freiheitsgraden von außen
mittels eines gemeinsamen Übertragungselements
berührungslos übertragen wird;
-
2 einen
Querschnitt durch eine Mini-Environment-Box wie in 1,
bei der Gleitlager durch Luftlager ersetzt sind;
-
3 einen
Querschnitt durch eine Mini-Environment-Box wie in 1,
bei der ein mehrlumiges Fluidsystem eingesetzt wird, und
-
4 einen
Querschnitt durch eine Mini-Environment-Box, in die zwei Bewegungen
mit jeweils einem Freiheitsgrad von außen mittels zweier separater Übertragungselemente
berührungslos übertragen
werden.
-
Die 1 zeigt
einen sich in die Richtungen x, y und z des in der 1 abgebildeten
Koordinatensystems erstreckenden quaderförmigen Raum 1, der in
der x-y-Ebene eine Grundfläche 2 und
einen abnehmbaren Deckel 3 aufweist, welcher mit Dichtungen 4 versehen
ist, mittels derer der Raum abgedichtet wird, wenn der Deckel eingesetzt
ist. Zwischen der Grundfläche 2 und
dem Deckel 3 liegen insgesamt vier Seitenflächen, von
denen – aufgrund
der Wahl der x-z-Ebene als Schnittebene des Querschnitts – nur die
beiden sich in die y-z-Ebene erstreckenden Seitenflächen 5 und 6 sichtbar
sind.
-
Auf
der Außenseite
der Seitenfläche 5 ist
ein erster Antrieb 7 befestigt, der eine Bewegung eines sich
in die x-Richtung erstreckenden ersten Antriebselements 8 bewirkt.
-
Der
erste Antrieb 7 und das erste Antriebselement 8 bilden
zusammen die erste Antriebsvorrichtung. Mit dem ersten Antriebselement 8 ist
im rechten Winkel ein zweiter Antrieb 9 verbunden, der
durch das erste Antriebselement 8 in die x-Richtung bewegt werden
kann und der seinerseits eine Bewegung eines sich in die y-Richtung
erstreckenden zweiten Antriebselements 10 bewirkt. Das
zweite Antriebselement 10 ist mit einem einen Hohlraum
aufweisenden äußeren Magnetschlitten 11,
der durch äußere Gleitlager 12 beweglich
auf dem Deckel 3 gelagert ist und mehrere Magnete 13 und 14 an
seiner dem Deckel 3 zugewandeten Seite aufweist, so verbunden,
dass es eine Bewegung dieses äußeren Magnetschlittens 11 in
die y-Richtung vermittelt.
-
Durch
die Verbindung zwischen dem ersten Antriebselement 8 und
dem zweiten Antrieb 9 einerseits sowie dem zweiten Antriebselement 10 und dem äußeren Magnetschlitten 11 andererseits
wird eine Bewegung des äußeren Magnetschlittens 11 auf dem
Deckel 3 in der x-y-Ebene ermöglicht. Auf dem äußeren Magnetschlitten 11 ist
ein dritter Antrieb 15 befestigt, der eine Aussparung zur
Aufnahme des ersten Antriebselements 8 aufweist und der über ein sich
in z-Richtung erstreckendes drittes Antriebselement 16 einen äußeren Magnetrotor 17 antreibt,
welcher sich im Hohlraum des äußeren Magnetschlittens 11 befindet,
mit diesem in der x-y-Ebene bewegt werden kann und mehrere Magnete 18 und 19 auf
seiner dem Deckel 3 zugewandten Seite aufweist. Über das dritte
Antriebselement 16 kann der äußere Magnetrotor 17 zudem
in eine Rotationsbewegung in der x-y-Ebene versetzt werden.
-
Auf
der in das Innere des Raums 1 weisenden Unterseite des
Deckels 3 befindet sich ein einen Hohlraum aufweisender
innerer Magnetschlitten 21, der durch innere Gleitlager 22 beweglich
auf dem Deckel 3 gelagert ist und mehrere Magnete 23 und 24 an
seiner dem Deckel 3 zugewandeten Seite aufweist. Im Hohlraum
des inneren Magnetschlittens befindet sich ein auf einem Drucklager 25 gelagerter
innerer Magnetrotor 27, der auf seiner dem Deckel 3 zugewandten
Seite mehrere Magnete 28 und 29 aufweist. Mit
dem inneren Magnetrotor ist eine Gewindespindel 26 verbunden,
die in Wirkungskontakt mit einem Gleitschlitten 30 steht,
welcher ringförmig
um die Achse der Gewindespindel 26 angeordnet ist und sich
in einem Gleitgehäuse 31 befindet,
das fest mit dem inneren Magnetschlitten 21 auf dessen
Unterseite verbunden ist. Die Achse der Gewindespindel 26 verläuft dabei
in z-Richtung in der linearen Verlängerung der Achse des dritten
Antriebselements 16.
-
Die
Magnete 23 und 24 des inneren Magnetschlittens 21 sowie
die Magnete 28 und 29 des inneren Magnetrotors 27 werden
aufgrund entgegengesetzter Polung von den Magneten 13 und 14 des äußeren Magnetschlittens 11 bzw.
den Magneten 18 und 19 des äußeren Magnetrotors 17 angezogen,
so dass der innere Magnetschlitten 21 und der innere Magnetrotor 27 genau
unter dem äußeren Magnetschlitten 11 bzw.
dem äußeren Magnetrotor 17 angeordnet
sind und jede Bewegung des äußeren Magnetschlittens 11 bzw.
des äußeren Magnetrotors 17 nachvollziehen.
Der äußere Magnetschlitten 11 und der äußere Magnetrotor 17 stellen
ein Übertragungselement
im Antriebsbereich dar, und der innere Magnetschlitten 21 sowie
der innere Magnetrotor 27 stellen ein Übertragungselement im Arbeitsbereich
dar. Durch das Zusammenwirken der von den Übertragungselementen im Antriebs-
und im Arbeitsbereich ausgeübten
Magnetfeldern werden die Bewegungen der außerhalb des Raums 1 befindlichen
Antriebe 7, 9 und 15 berührungslos
in Bewegungen innerhalb des Raums 1 umgesetzt.
-
Durch
eine Bewegung des äußeren Magnetschlittens 11 in
der x-y-Ebene und der damit verbundenen Bewegung des äußeren Magnetrotors 17 in der
gleichen Ebene bewegen sich auch äquivalent der innere Magnetschlitten 21 und
der innere Magnetrotor 27 in der x-y-Ebene. Eine über den
Gleitschlitten 30 mit dem inneren Magnetschlitten 27 verbundene
erste Leitung 32, die in einem als Pipettenspitze 33 geformten
Leitungskopf endet, kann somit innerhalb des Raums 1 in
x-y-Richtung bewegt werden. Durch Rotation des äußeren Magnetrotors 17 wird
der innere Magnetrotor 27 in Rotation versetzt und überträgt diese
Bewegung auf die Gewindespindel 26, die ihrerseits eine
Bewegung des Gleitschlittens 30 in z-Richtung bewirkt.
Somit kann die erste Leitung 32 mit der Pipettenspitze 33 auch
in z-Richtung, mithin also in alle drei Dimensionen des Raums, bewegt
werden.
-
Auf
der Innenseite der Grundfläche 2 des Raums 1 befindet
sich ein Gefäß 34,
das mehrere Kammern 35 aufweist, die mit biologischen Kulturen 36 gefüllt sind.
Als Gefäß 34 können beispielsweise eine
oder auch mehrere Mikrotiterplatten verwendet werden. Das Gefäß 34 und
damit auch die biologischen Kulturen 36 werden mit einem
externen Heiz-/Kühlsystem
temperiert. Durch die Übertragung einer
Schüttel-
bzw. Kippbewegung, die durch konventionelle Geräte initiiert wird, erfolgt
eine Durchmischung der Kulturen 36. Statt biologischer
Kulturen 36 können
in das Gefäß 34 auch
andere biologische oder chemische Substanzen, die toxisch oder reaktiv sein
können,
gefüllt
werden. Die erfindungsgemäße Vorrichtung
dient sowohl zum Schutz der Umgebung vor diesen Substanzen als auch
(ggf. alternativ) zum Schutz der Substanzen vor der Umgebung, wie
er beispielsweise bei der über
einen längeren
Zeitraum erfolgenden Kultivierung von biologischen Kulturen, die
vor Kontaminationen durch die Umgebung geschützt werden sollen, erforderlich
ist. So kann mit einer erfindungsgemäßen Vorrichtung während mehrmonatiger
Zeiträume
unter sterilen Bedingungen gearbeitet werden.
-
Alternativ
oder zusätzlich
zur stofftransportierenden ersten Leitung 32 kann parallel
zu ihr eine beliebige Anzahl von signalübermittelnden Leitungen verlaufen,
die an ihrem jeweiligen Leitungskopf mit einem oder mehreren optischen
und/oder elektrischen Sensoren ausgestattet sind. Mittels dieser Sensoren
können
die biologischen Kulturen 36 oder auch die Atmosphäre des Raums 1 selbst
charakterisiert werden. So lassen sich beispielsweise Spektren aufnehmen
oder optische Dichten bestimmen, um das Wachstum der biologischen
Kulturen 36 zu überwachen
oder die biologischen Kulturen 36 zu charakterisieren.
Durch sich im Raum 1 befindliche Kalibrierstandards können die
Sensoren kalibriert werden.
-
Mittels
der Pipette 33 und der ersten Leitung 32 können zu
unterschiedlichen Zeitpunkten aus den einzelnen Kammern 35 Proben
entnommen werden oder neues Kulturmedium oder andere Fluide zu den biologischen
Kulturen 36 hinzugefügt
werden, um Verdunstungseffekte auszugleichen. Dazu befindet sich
außerhalb
des Raums 1 eine erste Pumpe 37, die Fluide oder
Feststoffe oder Gemische aus Fluiden und Feststoffen aus dem Raum 1 ansaugen
oder in den Raum 1 pumpen kann. Auf der dem Raum 1 abgewandten
Seite der ersten Pumpe 37 verzweigt sich die erste Leitung 32.
Sie führt
in ihrem ersten durch ein erstes Ventil 38 verschließbaren Zweig 32a zu
einem Analysator 39, in dem die entnommenen Proben analysiert
und anschließend
nach Verlassen des Analysators 39 verworfen oder gelagert
werden können.
Alternativ können
die entnommen Proben auch über
den mittels eines zweiten Ventils 40 verschließbaren zweiten
Zweig 32b ohne Durchlaufen eines Analysators verworfen
oder gelagert werden. Umgekehrt ist es auch möglich, über die beiden Zweige 32a und 32b der
ersten Leitung 32 Substanzen unter Durchlaufen oder unter
Umgehung des Analysators 39 in den Raum 1 einzubringen.
-
Erfolgt
die Analyse im Analysator 39 und/oder die Behandlung bzw.
Manipulation der Probe unter für
den Raum 1 unschädlichen
Bedingungen, ist ein Rücktransport
der Probe über
die Leitungen 32a und/oder 32b in den Raum 1 möglich.
-
Um
Kreuzkontaminationen zu vermeiden, wird die Pipette nach jedem Kontakt
mit einer biologischen Kultur 36 zu einer Spülstation 41 bewegt,
an der sie eine über
eine mittels eines dritten Ventils 42 verschließbare zweite
Leitung 43 Spülflüssigkeit
aufsaugen und anschließend
durch eine mittels eines vierten Ventils 44 verschließbare dritte
Leitung 45 wieder abgeben kann, wobei zweite und dritte
Leitung 43 und 45 miteinander in Strömungsverbindung stehen
und eine gemeinsame Öffnung 46,
die mit einer Sensordichtung 47 gegenüber dem Innern des Raums 1 abgedichtet
werden kann, auf der Innenseite des Raums 1 aufweisen, über die
die Pipettenspitze 33 mit ihnen in Kontakt tritt.
-
Durch
die Seitenwand 6 des Raums 1 stehen zwei weitere
Leitungen 50 und 51 mit dem Innern des Raums 1 in
Kontakt, über
die Gas in den Raum 1 eingebracht oder aus ihm heraus ausgelassen
wird. Um für
sterile Bedingungen zu sorgen, sind diese beiden weiteren Leitungen 50 und 51 jeweils
mit einem Sterilfilter 52 und 53 versehen. Sie
können
darüber
hinaus mit Ventilen versehen sein, um einen Gasaustausch zu verhindern.
Das in den Raum 1 eingebrachte Gas kann den Anforderungen
der biologischen Kultur 36 angepasst werden und beispielsweise
einen variablen Anteil an Sauerstoff enthalten oder sauerstofffrei
sein. Außerdem
erfolgt eine Vorkonditionierung des Gases, d. h. eine Anpassung
des Feuchtigkeitsgehalts und ggf. der Temperatur des Gases, um für optimale
Bedingungen den biologischen Kulturen 36 gegenüber zu sorgen
und beispielsweise eine zu starke Verdunstung aus den Kulturen 36 heraus
zu vermeiden.
-
Alle
mit dem Raum 1 in Verbindung stehenden Leitungen 32, 43, 45, 50 und 51 sind über Dichtungen 54 gegenüber den
Flächen 2, 5 und 6 des Raums 1 so
abgedichtet, dass nur ein Stofftransport durch die Leitungen 32, 43, 45, 50 und 51,
nicht jedoch zwischen den Leitungen 32, 43, 45, 50 und 51 und
den Flächen 2, 5 und 6 des
Raums 1 in den Raum 1 hinein oder aus diesem heraus
möglich
ist.
-
Der
Raum 1 ist an seiner Seitenfläche 5 zu seiner Innenseite
hin mit einem Vorsprung 55 ausgestattet, der sich parallel
zum Deckel 3 in die x-y-Ebene erstreckt und vom Deckel 3 in
einem solchen Abstand angebracht ist, dass der innere Magnetschlitten 21 genau
zwischen den Vorsprung 55 und den Deckel 3 passt.
Durch ein Bewegen des inneren Magnetschlittens 21 zwischen
den Vorsprung 55 und den Deckel 3 bis zur von
der Geometrie des Deckels 3 bestimmten größtmöglichen
Nähe zur
Seitenfläche 5 kann
der innere Magnetschlitten 21 in eine Parkposition gebracht
werden, in der er eine mechanische Unterstützung durch den Vorsprung 55 erfährt, also nicht
mehr allein durch magnetische Kräfte
gehalten wird.
-
Die 2 zeigt
einen quaderförmigen Raum,
der praktisch die gleichen Komponenten aufweist wie der in 1 dargestellte
Raum. Zur Erläuterung
dieser Komponenten wird auf die Beschreibung der 1 verwiesen.
Die Bezugszeichen sind identisch zur 1.
-
In
Abwandlung zur Darstellung der 1 ist jedoch
eines der äußeren Gleitlager 12 und
eines der inneren Gleitlager 22 durch ein äußeres Luftlager 92 und
ein inneres Luftlager 102 ersetzt. Die zur Lagerung der
Luftlager benötigte
Luft wird zum äußeren Luftlager 92 über eine
erste Luftleitung 90 geführt, die einerseits im äußeren Luftlager 92 endet
und andererseits mit einer Druckluftquelle verbunden ist. Die Druckluftquelle
versorgt das äußere Luftlager 92 mit Luft
in einem für
die Lagerung geeigneten Druck. Statt Luft kann auch ein anderes
Gas oder Gasgemisch verwendet werden.
-
Das
innere Luftlager 102 wird über eine separate zweite Luftleitung 93 mit
Luft zur Lagerung versorgt. Die zweite Luftleitung 93 erstreckt
sich durch den Deckel 3 des Raums 1 hindurch,
wobei dieser Durchgang durch eine Dichtung 54 abgedichtet
ist. Um eine Kontamination des Innern des Raums 1 zu vermeiden,
ist an der zweiten Luftleitung 93 zwischen einer mit ihr
verbundenen Druckluftquelle und dem inneren Luftlager 102 ein
Sterilfilter 94 angeordnet, der die zum inneren Luftlager 102 zu
transportierende Luft filtriert.
-
Auch
das innere Luftlager 102 könnte ebenso wie das äußere Luftlager 92 nicht
nur mit Luft, sondern auch mit einem anderen Gas oder Gasgemisch gelagert
werden. Dies ist insbesondere dann von Vorteil, wenn die Atmosphäre im Innern
des Raums 1 durch das zur Lagerung des inneren Luftlagers 102 verwendete
Gas möglichst
wenig beeinflusst werden soll. In einem solchen Fall kann einfach
ein der Atmosphäre
im Innern des Raums 1 entsprechendes Gas zur Lagerung des
inneren Luftlagers 102 verwendet werden. Der Druck des
Gases wird jeweils so eingestellt, dass eine effiziente Lagerung
des inneren Luftlagers 102 erfolgt.
-
Gegenüber den
Gleitlagern 12 und 22 besitzen die Luftlager 92 und 102 den
Vorteil, dass die Bewegungen des äußeren Magnetschlittens 11 und
des inneren Magnetschlittens 21 bei einer entsprechenden
Luftlagerung nahezu reibungsfrei erfolgen können. Dadurch können der
erste Antrieb 7 und der zweite Antrieb 9 extrem
klein gehalten werden.
-
Zwar
kann das Drucklager 25 nicht ohne größeren technischen Aufwand als
Luftlager ausgeführt werden,
doch ist das zu übertragende
Moment relativ gering, so dass die bei der Bewegung des inneren Magnetrotors 27 auftretende
Reibung ebenfalls nur sehr gering ist. Daher kann der dritte Antrieb 15 ebenfalls
minimiert werden.
-
In
der 2 ist nur eines der beiden dargestellten Paare
von äußerem Gleitlager 12 und
innerem Gleitlager 22 durch entsprechende Luftlager 92 und 102 ersetzt.
Natürlich
ist es ebenso denkbar, auch das zweite dargestellte Gleitlagerpaar
durch entsprechende Luftlager auszutauschen. Sofern technisch möglich, handelt
es sich sinnvollerweise bei allen Lagern, die gemeinsam eine bewegliche Komponente
des Raums 1 lagern, um äquivalente Lager.
-
Die 3 zeigt
ein weiteres Ausführungsbeispiel
einer Mini-Environment-Box, das praktisch die gleichen Komponenten
aufweist wie das in der 1 dargestellte Beispiel. Zur
Erläuterung
dieser Komponenten wird auf die Beschreibung der 1 verwiesen.
Die Bezugszeichen sind identisch zur 1.
-
Im
Unterschied zur 1 ist der Leitungskopf der ersten
Leitung 32 nicht als einfache Pipettenspitze, sondern als
ein mehrlumiges Fluidsystem 94 ausgebildet. Dazu ist die
erste Leitung 32 indirekt über das mehrlumige Fluidsystem 94 mit
einer weiteren Leitung 95 verbunden, die sich ebenso wie
die erste Leitung 32 aus dem Innern des Raums 1 durch die
Seitenwand 6 hindurch in den Bereich außerhalb des Raums 1 erstreckt,
wobei der Durchgang der weiteren Leitung 95 durch die Seitenwand 6 mittels einer
Dichtung 54 abgedichtet ist. Außerhalb des Raums 1 ist
die weitere Leitung 95 mit einer zweiten Pumpe 96 verbunden,
mittels derer Stoffe durch die weitere Leitung 95 ins Innere
des Raums 1 hinein oder aus dem Innern des Raums 1 heraus
transportiert werden können.
-
Die
Funktionsweise des mehrlumigen Fluidsystems 94 wird im
Folgenden näher
erläutert.
Das mehrlumige Fluidsystem 94 weist ein inneres Lumen 94a und
ein äußeres Lumen 94b auf,
wobei das innere Lumen 94a mit der ersten Leitung 32 und
das äußere Lumen 94b mit
der weiteren Leitung 95 verbunden ist. Beide Lumina 94a und 94b sind
zum unteren Ende des mehrlumigen Fluidsystems 94 hin gegenüber dem
das mehrlumige Fluidsystem umgebenden Innern des Raums 1 geöffnet. Durch
geeignete Variation der Pumpparameter der Pumpen 37 und 96 kann
aus der ersten Leitung 32 und damit aus dem inneren Lumen 94a eine
Substanz austreten, während
in das äußere Lumen 94b und
damit in die weitere Leitung 95 eine Substanz eingesaugt
werden kann. Durch Veränderung
der Pumpparameter kann natürlich
auch eine Stoffzufuhr in das Innere des Raums 1 über das äußere Lumen 94b und
die weitere Leitung 95 sowie ein Transport eines Stoffs
aus dem Raum 1 heraus über
das innere Lumen 94a und die erste Leitung 32 erfolgen.
-
Grundsätzlich kann
das mehrlumige System auch als doppellumige Sonde ausgebildet sein.
-
Beim
in der 3 gezeigten Ausführungsbeispiel einer Mini-Environment-Box
wird über
die erste Leitung 32 ein Stoff in das Innere des Raums 1 zu
einer der Kammern 35 des Gefäßes 34 gepumpt und
vermischt sich dort mit der Probe, die sich in der Kammer 35 befindet
und die beispielsweise eine biologische Kultur 36 sein
kann. Je nach Beschaffenheit des Stoffs, der in die Kammer 35 gepumpt
wird, kann sich dieser Stoff mit der Probe in der Kammer 35 vermischen
oder die Probe in nichtvermischtem Zustand einbetten. Die Pumpparameter
der ersten Pumpe 37 und der zweiten Pumpe 96 werden
derart eingestellt, dass der Stoff, der mit der Probe vermischt
ist oder diese in sich eingebettet hat, über die weitere Leitung 95 aus
der Kammer 35 und damit aus dem Innern des Raums 1 heraus
transportiert wird.
-
Die 4 zeigt
einen sich in die Richtungen x, y und z des in der 4 abgebildeten
Koordinatensystems erstreckenden quaderförmigen Raum 1, der in
der x-y-Ebene eine Grundfläche 2 und
einen abnehmbaren Deckel 3 aufweist, welcher mit Dichtungen 4 versehen
ist, mittels derer der Raum abgedichtet wird, wenn der Deckel eingesetzt
ist. Zwischen der Grundfläche 2 und
dem Deckel 3 liegen insgesamt vier Seitenflächen, von
denen – aufgrund
der Wahl der x-z-Ebene als Schnittebene des Querschnitts – nur die
beiden sich in die y-z-Ebene erstreckenden Seitenflächen 5 und 6 sichtbar
sind.
-
Unterhalb
der Grundfläche 2 ist
ein erster Antrieb 61 angeordnet, der über ein sich in z-Richtung erstreckendes
erstes Antriebselement 62 eine Rotationsbewegung in der
x-y-Ebene eines äußeren Magnetrotors 63 bewirkt,
welcher auf seiner der Grundfläche 2 des
Raums 1 zugewandten Seite mehrere Magnete 64 und 65 aufweist.
Im Innern des Raums 1 ist ein innerer Magnetrotor 66,
der auf seiner der Grundfläche 2 des
Raums 1 zugewandten Seite mehrere Magnete 67 und 68 aufweist,
beweglich auf Gleitlagern 69 gelagert, so dass seine Magnete 67 und 68 direkt über den
Magneten 64 und 65 des äußeren Magnetrotors 63 positioniert
sind und von diesen aufgrund entgegengesetzter Polung angezogen
werden.
-
Eine
Rotationsbewegung des äußeren Magnetrotors 63,
der ein Übertragungselement
im Antriebsbereich darstellt, wird so über die zwischen den Magneten 64 bzw. 65 und 67 bzw. 68 ausgeübten Kräfte berührungslos
auf den inneren Magnetrotor 66, der ein Übertragungselement
im Arbeitsbereich darstellt, übertragen.
Auf dem inneren Magnetrotor 66 ist ein Gefäß 70 angeordnet,
das mehrere Kammern 71 aufweist, welche mit biologischen
Proben 72 gefüllt
sind. Eine Rotationsbewegung des inneren Magnetrotors 66 wird
auf das Gefäß 70 und
damit auf die Kammern 71 und die biologischen Proben 72 übertragen.
Somit lassen sich die Kammern 71 und die biologischen Proben 72 auf
einer Kreisbahn mit einem über
den Abstand der Kammern 71 zur Drehachse des inneren Magnetrotors 66 vorgegebenen Radius
in der x-y-Ebene bewegen.
-
An
der Grundfläche 2 des
Raums 1 ist ein zweiter Antrieb 73 befestigt,
der über
ein zweites Antriebselement 74, das in z-Richtung verläuft, mit
einem auf seiner der Seitenfläche 6 des
Raums 1 zugewandten Seite mehrere Magnete 75–77 aufweisenden äußeren Magnetschlitten 78 verbunden
ist und diesen äußeren Magnetschlitten 78 – ein Übertragungselement
im Antriebsbereich – in
z-Richtung bewegen kann. Auf der Innenseite der Seitenfläche 6 des
Raums 1 ist als Übertragungselement
im Arbeitsbereich ein auf Gleitlagern 79 beweglich gelagerter innerer
Magnetschlitten 80 angeordnet, der auf seiner der Seitenfläche 6 des
Raums 1 zugewandten Seite mehrere Magnete 85–87 trägt und auf
seiner der Seitenfläche 6 des
Raums 1 abgewandten Seite einen in x-Richtung verlaufenden
Träger 81 aufweist. Die
Magnete 85–87 des
inneren Magnetschlittens 80 sind dabei so in einer Achse
mit den Magneten 75–77 des äußeren Magnetschlittens
positioniert, dass sie mit diesen wechselwirken und aufgrund jeweils
entgegengesetzter Polung der Magnete 85–87 einerseits und
der Magnete 75–77 andererseits
von den Magneten 75–77 angezogen
werden. Dadurch führt der
innere Magnetschlitten 80 jede Bewegung aus, die der äußere Magnetschlitten 78 vorgibt.
-
Am
Träger 81 des
inneren Magnetschlittens 80 ist eine erste Leitung 32,
die in einem als Pipette 33 geformten Leitungskopf endet,
befestigt, so dass die Pipette 33 über die Bewegung des inneren
Magnetschlittens 80 in z-Richtung bewegt werden kann. Über die
erste Leitung 32 können äquivalent
zum in 1 dargestellten Ausführungsbeispiel mittels einer
Pumpe 37 Stoffe aus dem Raum 1 heraus oder in ihn
hinein befördert
und dabei ggf. außerhalb
des Raums 1 analysiert werden, wobei der dazu verwendbare
Analysator in der 4 nicht dargestellt ist. Statt
einer einzigen ersten Leitung 32 könnte auch in diesem Ausführungsbeispiel – wie in 3 gezeigt – eine weitere
Leitung 95 in Verbindung mit einem mehrlumigen Fluidsystem 94 zum
Einsatz kommen, dessen Funktionsweise in der Beschreibung zu 3 erläutert wurde.
-
Durch
die Entkopplung der berührungslosen Übertragungselemente
für die
Bewegungen in der x-y-Ebene einerseits und der z-Ebene andererseits wird
der apparative Aufbau des in der 4 gezeigten
Ausführungsbeispiels
der Erfindung gegenüber dem
in der 1 dargestellten Ausführungsbeispiel erheblich vereinfacht.
Allerdings schränkt
die apparative Vereinfachung auch die von der Pipette 33 im
Innern des Raum 1 ansteuerbaren Positionen ein. So können Proben
von biologischen Kulturen 72 nur dann entnommen werden,
wenn die biologische Kultur 72 genau unter der Pipette 33 positioniert
wird. Damit wird die Auswahl der Gestaltungen der für einen
Einsatz in diesem zweiten Ausführungsbeispiel verwendbaren
Gefäße 70 beschränkt.