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Die
Erfindung betrifft ein Streckwerk einer Textilmaschine mit einem
Belastungsträger
für Druckwalzen,
wobei der Belastungsträger
aufschwenkbar an einer Halterstange befestigt ist, und wobei alle
Druckwalzen dieses Belastungsträger
gemeinsam von einem in der Halterstange angeordneten Krafterzeuger
belastbar sind.
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Die
Erfindung betrifft ferner ein Verfahren zum Umrüsten eines Belastungsträgers für Druckwalzen
in einem Streckwerk einer Textilmaschine, wobei der Belastungsträger schwenkbar
an einer Halterstange befestigt ist, und wobei alle Druckwalzen
dieses Belastungsträger
gemeinsam von einem in der Halterstange angeordneten pneumatischen Krafterzeuger
belastbar sind.
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Außerdem betrifft
die Erfindung einen in einem derartigen Streckwerk einsetzbaren
mechanischen Krafterzeuger.
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Es
sind seit langer Zeit Belastungsträger für Streckwerke bekannt, bei
denen sämtliche
Druckwalzen eines Belastungsträgers
durch einen an der Halterstange angebrachten pneumatischen Krafterzeuger
gemeinsam belastet und an die jeweiligen Unterwalzen des Streckwerks
angedrückt
werden. Bei einer bekannten Ausführung
eines derartigen Belastungsträgers
der Maschinenfabrik Rieter, Schweiz ist eine rohrförmige, als
Sechskant-Hohlprofil
ausgebildete Halterstange zur Befestigung vorgesehen. Innerhalb
der rohrförmigen
Halterstange ist ein mit Druckluft beaufschlagbarer Schlauch vorgesehen, der
eine Druckkraft auf einen daumenartigen Fortsatz eines Kipphebels überträgt. Das
dem daumenartigen Fortsatz gegenüberliegende
Ende des Kipphebels belastet dann den Tragarm des Belastungsträgers, an
dem die Druckwalzen des Streckwerks befestigt sind. Der Schlauch
hat dabei den Nachteil, dass er einem starken Verschleiß unterliegt
und sehr häufig
undicht wird. Selbst wenn die Undichtigkeiten des Schlauches noch
gering sind und nicht zu einer Funktionsbeeinträchtigung führen, so verursachen doch die
auftretenden Verluste einen erhöhten Druckluftverbrauch.
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In
der
DE 103 55 853
A1 werden Möglichkeiten
beschrieben, wie eine Belastung eines derartigen Belastungsträgers ohne
den in der Halterstange angeordneten Schlauch realisiert werden
kann. Es ist unter anderem vorgesehen mechanische Hebelwerke in
der Halterstange anzuordnen, die dann über einen zentralen Pneumatikzylinder
bewegt werden können,
um mehrere nebeneinander angeordnete Belastungsträger zu belasten.
Die beschriebenen Lösungen
arbeiten alle pneumatisch und erfordern eine aufwändige Mechanik,
so dass sie nicht zum Umrüsten
von bestehenden Belastungsträgern
geeignet sind.
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Es
ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Streckwerk, sowie ein
Verfahren zum Umrüsten zu
schaffen, das ohne pneumatische Krafterzeuger auskommt.
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Die
Aufgabe wird dadurch gelöst,
dass ein mechanischer Krafterzeuger vorgesehen ist, der ein Gehäuse und
wenigstens eine Feder enthält.
Der mechanische Krafterzeuger enthält wenigstens eine in einem
Gehäuse
angeordnete Feder, vorzugsweise mehrere aufeinander geschichtete
Tellerfedern. Das Gehäuse
des mechanischen Krafterzeugers ist vorteilhafterweise entsprechend
der Innenkontur der Halterstange geformt und in die Halterstange
einsetzbar. Bei dem Verfahren wird die Aufgabe dadurch gelöst, dass
der pneumatische Krafterzeuger entfernt wird und durch einen mechanischen
Krafterzeuger ersetzt wird, der wenigstens eine Feder enthält
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Der
Vorteil eines derartigen mechanischen Krafterzeugers ist, dass er
leicht herstellbar ist und dauerhaft betriebssicher funktioniert.
Es tritt kein Verschleiß auf
und die hohen Betriebskosten pneumatischer Systeme werden vermieden.
Zudem sind bestehende Streckwerken durch den einfachen Einbau leicht
umrüstbar.
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In
Ausgestaltung der Erfindung kann vorgesehen sein, dass die durch
die Feder des mechanischen Krafterzeugers erzeugte Belastungskraft
an jedem Belastungsträger
separat eingestellt werden kann. Hierzu ist es vorteilhaft, dass
der mechanische Krafterzeuger eine Verstelleinrichtung zur Einstellung der
Federkraft enthält.
Diese Verstelleinrichtung kann eine mit einer Druckplatte auf die
Feder drückende Schraube
sein.
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Weitere
Vorteile und Merkmale der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden
Beschreibung eines Ausführungsbeispiels.
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Es
zeigen:
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1 eine
Seitenansicht eines schematisch dargestellten Streckwerks mit einem
zentral belasteten Belastungsträger,
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2 in
vergrößerter Darstellung
den mechanischen Krafterzeuger aus 1,
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3 eine
entlang der Schnittfläche
III-III der 2 geschnittene Ansicht des mechanischen
Krafterzeugers.
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In 1 ist
ein Streckwerk 1 einer Textilmaschine, insbesondere einer
Ringspinnmaschine dargestellt. Das Streckwerk 1 besteht
aus mehreren Walzenpaaren 2, 3, 4, 5 und 6, 7,
wobei jedes Walzenpaar aus einer antreibbaren Unterwalze 2, 4, 6 und
einer elastisch dagegen angedrückten
Druckwalze 3, 5, 7 besteht. Bei einem
Streckwerk 1 für
Ringspinnmaschinen sind die Unterwalzen 2, 4, 6 üblicherweise
als in Maschinenlängsrichtung
durchlaufende Unterzylinder ausgebildet, die in nicht dargestellten
Unterwalzenlagern im Maschinengestell gelagert sind. Dem mittleren
Walzenpaar 4, 5 sind in an sich bekannter Weise
Führungsriemchen 8 und 9 zugeordnet.
Dem Eingangswalzenpaar 2, 3 wird ein Faserband
oder Vorgarn 10 zugeführt
und in Transportrichtung A durch das Streckwerk 1 transportiert
und von den nachfolgenden und mit höherer Umfangsgeschwindigkeit
angetriebenen Walzenpaaren 4, 5 und 6, 7 zu
einem Faserbändchen 11 der
gewünschten Feinheit
verzogen. Das Faserbändchen 11 wird
in Abzugsrichtung B einem nicht dargestellten Drallorgan, beispielsweise
einer Ringspindel, zugeführt
und dort zu einem Garn verdreht und aufgewickelt.
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Die
Druckwalzen 3, 5 und 7 sind in einem
Belastungsträger 12 gehalten,
der an einer in Maschinenlängsrichtung
durchlaufenden Halterstange 13 befestigt ist. Die Halterstange 13 ist
in nicht dargestellter Weise ortsfest an dem Maschinengestell angebracht.
Der Belastungsträger 12 besteht
im Wesentlichen aus einem an der Halterstange 13 befestigten
Basisteil 14 und einem beweglichen Tragarm 15,
an dem die Druckwalzen 3, 5, 7 befestigt
sind. Der Tragarm 15 ist drehbar an einer Schwenkachse 16 des
Basisteils 14 angebracht. Am Basisteil 14 ist ein
in einer Achse 17 gelagerter Kipphebel 18 angebracht,
der den Tragarm 15 über
einen Druckbolzen 19 belastet und dadurch die Druckwalzen 3, 5, 7 gegen
die jeweiligen Unterwalzen 2, 4, 6 drückt. Damit die
Druckkraft des Tragarmes 15 in gewünschter Weise auf die Druckwalzen 3, 5 und 7 verteilt
werden kann, sind die Druckwalzen 3, 5 und 7 über bewegliche
Hebel 20 und 21 an dem Tragarm 15 befestigt. Durch
die unterschiedlichen Abstände
der Druckwalzen 3, 5, 7 von den Lagerungspunkten 22 und 23 der Hebel 20 und 21 lässt sich
die Belastungskraft des Tragarmes 15 in gewünschter
Weise verteilen. Damit die Druckwalzen 3, 5, 7 zu
Wartungszwecken von den Unterwalzen 2, 4, 6 abgehoben
werden können, ist
ein Entriegelungshebel 24 vorgesehen, der den Druckbolzen 19 vom
Kipphebel 18 wegschwenkt, so dass der Tragarm 15 um
die Schwenkachse 16 hochgeschwenkt werden kann.
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Der
Kipphebel 18 besitzt auf seiner dem Druckbolzen 19 abgewandten
Seite einen daumenartigen Fortsatz 25, der durch eine Öffnung in
das Innere der Halterstange 13 hineinragt. Beim Stand der Technik
ist im Innern der Halterstange 13 ein pneumatischer Krafterzeuger
in Form eines Schlauches angeordnet, der mit Druckluft beaufschlagt
werden kann und dann den daumenartigen Fortsatz 25 mit
einer Kraft belastet, die das Bestreben hat, den daumenartigen Fortsatz 25 aus
der Halterstange 23 herauszudrücken. Diese Kraft wird dann über den
Kipphebel 18 auf den Tragarm 15 des Belastungsträgers 12 übertragen
und dient in der oben beschriebenen Weise zur Belastung der Druckwalzen 3, 5, 7.
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Auf
Grund der Störungsanfälligkeit
des in der Halterstange 13 angeordneten Schlauches ist
nun eine Umrüstung
vorgesehen, bei der der Schlauch als pneumatischer Krafterzeuger
entfernt wird und durch einen mechanischen Krafterzeuger 26 ersetzt wird.
Der mechanische Krafterzeuger 26 besteht aus einem Gehäuse 27 und
enthält
eine Feder 28, die den daumenartigen Fortsatz 25 des
Kipphebels 18 durch ihre Federkraft belastet. Das Gehäuse 27 des mechanischen
Krafterzeugers 26 ist in seiner äußeren Form an die Innenkontur
der rohrförmigen
Halterstange 13 angepasst und besitzt vorzugsweise ebenfalls
die Form eines Sechskantes.
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In
den 2 und 3 ist der Bereich der Halterstange 13 und
des mechanischen Krafterzeugers 26 vergrößert dargestellt.
Der mechanische Krafterzeuger ist mit seinem Gehäuse 27 in das Innere
der Halterstange 13 eingeschoben und sitzt genau an der
Stelle, an der der daumenartige Fortsatz 25 des Kipphebels 18 des
Belastungsträgers 12 in
das Innere der Halterstange 13 hineinragt. Im Inneren des
Gehäuses 27 sitzt
eine Feder 28, die beispielsweise aus einer Schraubenfeder
oder aus mehreren aufeinander geschichteten Tellerfedern bestehen kann.
In dem in 2 dargestellten Fall besteht
die Feder 28 aus drei wechselsinnig aufeinander geschichteten
Tellerfedern 29. Die Anzahl und Art der Aufeinanderschichtung
der Tellerfedern 29 ist dabei nur beispielhaft. Sie kann
genauso gut auch abweichen und wird vorzugsweise so gewählt, dass
auf den daumenartigen Fortsatz 25 eine Kraft in der benötigten Höhe wirkt.
Um die auf den daumenartigen Fortsatz 25 wirkende Belastungskraft
an jedem Belastungsträger 12 einstellen
zu können
ist es vorteilhaft, an der Feder 28 eine Verstelleinrichtung 30 zur Einstellung
der Federkraft anzuordnen. Die Verstelleinrichtung 30 des
mechanischen Krafterzeugers 26 kann dabei beispielsweise
aus einem Gewindestift 31 oder einer Schraube bestehen,
die in das Gehäuse 27 eingeschraubt
wird und über
eine Druckplatte 32 auf das dem daumenartigen Fortsatz 25 abgewandte
Ende der Feder 28 drückt.
Durch die Veränderung
der Einschraubtiefe des Gewindestiftes 31 kann die Vorspannung
der Feder 28 verändert
und damit die auf den daumenartigen Fortsatz 25 wirkende
Federkraft verändert
werden. Zur Anbringung des Gewindestiftes 31 in dem Gehäuse 27 kann
es erforderlich sein, in der Halterstange 13 eine zusätzliche Bohrung 33 anzubringen.
Da das Gehäuse 27 des mechanischen
Krafterzeugers 26, wie in 3 erkennbar,
nur eine geringe Breite hat, die entsprechend dem Durchmesser der
Tellerfeder 29 gewählt ist,
ist es vorteilhaft, während
der Umrüstung
den mechanischen Krafterzeuger 26 zunächst ohne den eingeschraubten
Gewindestift 31 in die sich entlang der Maschine erstreckende
Halterstange 13 einzuschieben und in die erforderliche
Position zu bringen. Der Gewindestift 31 kann dann von
außen
durch die Bohrung 33 in das Gehäuse 27 eingeschraubt
werden.
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Je
nach Ausgestaltung des dem daumenartigen Fortsatz 25 zugewandten
Endes der Feder 28 kann es vorteilhaft sein, eine Zwischenplatte
zwischen der Feder 28 und dem daumenartigen Fortsatz 25 des
Kipphebels 18 einzusetzen. Die Zwischenplatte 34 sorgt
für eine
optimale Kraftübertragung
von der Feder 28 auf den daumenartigen Fortsatz 25 und kann
auch den auf Grund der Relativbewegung zwischen daumenartigem Fortsatz 25 und
Feder 28 unter Umständen
auftretenden Verschleiß vermindern.