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Die
Erfindung betrifft einen Schieferhammer zum Behauen und Zuschneiden
von Schieferplatten oder Platten aus schieferartigem Material.
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Zum
Eindecken von Dächern
bzw. Fassaden mit Schieferplatten oder Platten aus schieferartigem Material,
beispielsweise Ziegeln aus Naturschiefer oder Kunstschiefer oder
Faserzement oder dergleichen werden die rohen Platten üblicherweise
direkt am Einbauort, z.B. auf dem Dach auf die gewünschte Form
und Größe gebracht.
Dazu werden die rohen Schieferplatten mittels eines Schieferhammers 20 und
einer als Gegenstück
dienenden T-förmigen, flachprofiligen
Haubrücke 21 (7)
behauen bzw. zugeschnitten, gelocht und anschließend an dem vorgesehenen Untergrund,
beispielsweise dem Dach festgenagelt. Dazu weist der Schieferhammer 20 ebenfalls
ein t-förmiges
Flachprofil mit einem Hammerstiel 22 und einem Hammerkopf 23 auf
. Der Hammerkopf 23 besteht aus einem längeren Spitzenende 24 zum
Lochen der Schieferplatte und einem kürzeren, breiteren und abgeflachten
Hammerende 25, das zum Festnageln dient. An einem dem Hammerkopf 23 entgegengesetzten
Ende des Hammerstiels 22 ist ein Greifelement 26 zum
Halten des Schieferhammers vorgesehen. Die beiden ebenen, sich gegenüberliegenden,
und zueinander parallelen Breitseiten des Schieferhammers 20 dienen
als Hammerseitenführungsflächen 27.
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Zum
Zuschneiden der Schieferplatten sind die beiden sich ebenfalls gegenüberliegenden Schmalseiten
des Hammerstiels 22 als ebene Schneidflächen 28; 29 ausgebildet.
Diese Schneidflä chen 28; 29 sind
derart angeordnet, dass sie jeweils mit der einen der beiden Hammerseitenführungsflächen 27 einen
spitzen Winkel und mit der gegenüberliegenden
Hammerseitenführungsfläche 27 einen
stumpfen Winkel einschließen,
wobei wenn die eine Schneidfläche 28 mit
der einen Hammerseitenführungsfläche 27 einen
spitzen Winkel einschließt, die
andere Schneidfläche 29 mit
derselben Hammerseitenführungsfläche 27 einen
stumpfen Winkel einschließt
und umgekehrt. Dadurch weist der Hammerstiel 22 einen im
wesentlichen paralleleogrammförmigen
Querschnitt auf (8). An der Seite, an der die jeweilige
Schneidfläche 28; 29 mit
der jeweiligen Hammerseitenführungsfläche 27 den
spitzen Winkel einschließt,
wird zudem jeweils eine Schneidkante 30; 31 gebildet.
Diese Schneidkanten 30; 31 sind bezogen auf die
Hammerseitenführungsflächen 27 jeweils
auf der gegenüberliegenden
Hammerseitenführungsfläche 27,
also sich gegenüberliegend
angeordnet. Die in Bezug zum Hammerkopf 23 auf der Seite des
Spitzenendes 24 angeordnete Schneidkante 30 wird
im folgenden als Spitzenendeschneidkante 30 bezeichnet,
und die auf der Seite des Hammerendes 25 angeordnete Schneidkante
wird im folgenden als Hammerendeschneidkante 31 bezeichnet.
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Beim
Behauen wird die Haubrücke 21 mit
ihrem spitz zulaufenden Haubrückenstiel 32 in
einen Untergrund 33, beispielsweise einen Holzbock, eingerammt
und eine Schieferplatte (nicht dargestellt) auf eine Haubrückenoberkante 34 bzw.
-wate aufgelegt. Dann wird der Schieferhammer 20 üblicherweise
mit dem längeren
Spitzenende 24 voraus mit der Spitzenendeschneidkante 30 und
der zugehörigen Hammerseitenführungsfläche 27 an
einer Haubrückenseitenführungsfläche 35 entlang
geführt
und die Schieferplatte dabei mit der Spitzenendeschneidkante 30 zugeschnitten.
Dabei wird aus dem Grund bevorzugt mit dem Spitzenende 24 voraus
behauen, da dies eine längere
und somit sicherere Führung
gewährleistet.
Aufgrund der parallelen Ausführung
der beiden Schneidflächen 28; 29 und
der dadurch bedingten in Bezug zu den Hammerseitenführungsflächen 27 zweiseitigen
bzw. gegenüberliegenden
Anordnung der Schneidkanten 30; 31 ist es aber
auch möglich,
den Schieferhammer 20, z.B. bei Verschleiß der Spitzenendeschneidkante 30,
zu wenden und mit dem Hammerende 25 voraus zu verwenden.
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Bei
einer derartigen Ausführung
der Schneidkanten 30; 31 ist allerdings von Nachteil, dass
der Schieferhammer 20 immer nur von einem Rechtshänder oder
einem Linkshänder
verwendet werden kann. Im Unterschied zu einem Rechtshänder, der
den Schieferhammer 20 beim Behauen rechts an der Haubrücke 21 vorbei
führt (7),
führt ein
Linkshänder
den Schieferhammer 20 links an der Haubrücke 21 vorbei.
Dazu ist es erforderlich, dass die beiden Schneidflächen 28; 29 und
somit die beiden Schneidkanten 30; 31 bei einem
linken Schieferhammer im Vergleich zum rechten Schieferhammer genau
spiegelverkehrt angeordnet sind. Aus diesem Grund ist ein derartiger
Schieferhammer generell immer als rechter oder als linker Schieferhammer
erhältlich
und verwendbar.
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Des
weiteren ist die Fertigung eines derartigen Hammers relativ aufwendig,
da beide Hammerseitenführungsflächen bearbeitet,
plan geschliffen und gegebenenfalls gehärtet werden müssen, um eine
sichere Führung
des Schieferhammers an der Haubrückenseitenfläche entlang
zu gewährleisten.
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Aufgabe
der Erfindung ist die Bereitstellung eines Hammers zum Behauen von
schieferartigem Material, der sowohl für die Verwendung als rechter als
auch für
die Verwendung als linker Hammer geeignet ist. Zudem soll die Herstellung
eines derartigen Hammers kostengünstig
und einfach möglich sein.
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Diese
Aufgaben werden durch die Merkmale des Anspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte
Weiterbildungen der Erfindung werden in den Unteransprüchen gekennzeichnet.
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Im
Folgenden wird die Erfindung anhand der Zeichnung beispielhaft näher erläutert.
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Es
zeigen:
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1:
schematisch eine Seitenansicht eines erfindungsgemäßen Schieferhammers
mit nach unten gerichtetem Spitzenende, Hauptnutzung rechts
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2:
schematisch eine Seitenansicht des Schieferhammers gemäß 1 mit
nach unten gerichtetem Hammerende
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3:
schematisch einen Querschnitt im Bereich eines Hammerstiels durch
den Schieferhammer gemäß 1 entlang
der Linie A-A mit Blickrichtung in Pfeilrichtung (Haubrücke gestrichelt
angedeutet)
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4:
schematisch eine Seitenansicht eines erfindungsgemäßen Schieferhammers
mit nach unten gerichtetem Spitzenende, Hauptnutzung links
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5:
schematisch eine Seitenansicht des Schieferhammers gemäß 4 mit
nach unten gerichtetem Hammerende
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6:
schematisch einen Querschnitt im Bereich des Hammerstiels durch
den Schieferhammer gemäß 4 entlang
der Linie B-B mit Blickrichtung in Pfeilrichtung (Haubrücke gestrichelt
angedeutet)
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7:
schematisch eine Seitenansicht einer Haubrücke und eines rechten Schieferhammers
mit nach unten gerichtetem Spitzenende nach dem Stand der Technik
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8:
schematisch einen Querschnitt im Bereich des Hammerstiels durch
einen rechten Schieferhammer gemäß 7 entlang
der Linie C-C mit Blickrichtung in Pfeilrichtung Ein erfindungsgemäßer Schieferhammer 1 weist
ein im wesentlichen T-förmiges
Seitenprofil mit einem Hammerstiel 2 und einem sich endbereichsseitig
daran im wesentlichen rechtwinklig bzw. quer zum Hammerstiel 2 anschließenden Hammerkopf 3 auf
(1, 2, 4 und 5).
Der Hammerkopf 3 besteht im wesentlichen aus einem längeren und
spitz zulaufenden Spitzenende 4 zum Lochen von Platten
aus schieferartigem Material (nicht dargestellt) und aus einem kürzeren und
endseitig abgeflachten Hammerende 5, das zum Nageln dient.
An einem dem Hammerkopf 3 entgegengesetzten Ende des Hammerstiels 2 ist
zudem ein Griff 6 zum Halten des Schieferhammers 1 in
der Hand durch eine Bedienperson vorgesehen.
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Der
Hammerstiel 2 weist vorzugsweise eine Länge von 160 bis 220 mm, bevorzugt
170 bis 210 mm auf.
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Des
weiteren weist der Schieferhammer 1 zwei sich gegenüberliegende,
vorzugsweise parallele, Hammerseitenflächen 7a; 7b auf,
die sich durchgehend über
den gesamten Schieferhammer 1 vom Hammerstiel 2 bis
zum Hammerkopf 2 mit Ausnahme des Griffes 6 erstrecken.
Mindestens eine der beiden Hammerseitenflächen 7a ist zudem
plan und eben ausgeführt,
und dient als Hammerseitenführungsfläche 8.
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Vorzugsweise
beträgt
der Abstand der beiden Hammerseitenflächen 7a; 7b bzw.
die sich daraus ergebende Breite des Schieferhammers 1 15
bis 50 mm, bevorzugt 19 bis 46 mm.
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Außerdem sind
die Hammerseitenflächen 7a; 7b im
Bereich des Hammerstiels 2 durch sich beiderseits an die
Hammerseitenflächen 7a; 7b anschließende Stielflächen 9 miteinander
verbunden, die zumindest teilbereichsweise als Schneidflächen 10; 11 ausgeführt sind.
Diese Schneidflächen 10; 11 sind
zweckmäßigerweise
eben oder konkav oder konvex ausgebildet.
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Nach
der Erfindung schließen
die Schneidflächen 10; 11 zudem
mit der Hammerseitenführungsfläche 8 jeweils
einen Winkel α/β ein, der
kleiner als 90° ist,
und zweckmäßigerweise
mit der gegenü berliegenden,
zweiten Hammerseitenfläche 7b einen
Winkel γ/δ ein, der
größer als
90° ist,
so dass der Hammerstiel 2 einen im wesentlichen trapezförmigen Querschnitt
aufweist (3 und 6). Vorzugsweise
betragen die Winkel α/β dabei 20
bis 40°, bevorzugt
25 bis 35°,
wobei zweckmäßigerweise
beide Winkel α/β gleich groß sind.
Die Winkel γ/δ betragen
vorzugsweise 140 bis 160°,
bevorzugt 145 bis 155° und
sind zweckmäßigerweise
ebenfalls beide gleich groß.
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Des
weiteren werden von den beiden Schnittkanten der Hammerseitenführungsfläche 8 mit
der jeweiligen Schneidfläche 10; 11 jeweils Schneidkanten 12; 13 definiert
und festgelegt, die aufgrund des trapezförmigen Querschnitts des Hammerstiels 2 in
Bezug zu den Hammerseitenflächen 7a; 7b auf
derselben Seite, nämlich
der Seite der Hammerseitenführungsfläche 8 liegen.
Zudem haben die Schneidkanten 12; 13 vorzugsweise
eine Länge
von 100 bis 170 mm, bevorzugt 110 bis 160 mm. Zweckmäßigerweise
sind die Schneidkanten 12; 13, insbesondere in
der Nähe
des Hammerkopfes 3, spitzwinklig ausgeführt und laufen vorzugsweise
in Richtung Griff 6 als ebenflächige Kanten aus. Außerdem ragen
die Schneidflächen 10; 11 und
somit die Schneidkanten 12; 13 bevorzugt etwas
in Richtung Spitzenende 4 bzw. Hammerende 5 in
den Hammerkopf 3 hinein (2 und 4).
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Im
folgenden wird die in Bezug zum Hammerkopf 3 auf der Seite
des Spitzenendes 4 angeordnete Schneidkante als Spitzenendeschneidkante 12 und
die auf der Seite des Hammerendes 5 liegende Schneidkante
als Hammerendeschneidkante 13 bezeichnet.
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Aufgrund
der erfindungsgemäßen, in
Bezug zu den Hammerseitenflächen 7a; 7b gleichseitigen Ausführung der
beiden Schneidkanten 12; 13, bei der sowohl die
Spitzenendeschneidkante 12 als auch die Hammerendeschneidkante 13 auf
der Seite der Hammerseitenführungsfläche 8 angeordnet
sind, ist es möglich,
den erfindungsgemäßen Schieferhammer 1 sowohl
als rechten (für
Rechtshänder)
als auch durch Wenden als linken (für Linkshänder) Hammer 1 zu
verwenden.
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Dabei
hängt es
davon ab, auf welcher Seite die die Hammerseitenführungsfläche 8 bildende Hammerseitenfläche 7a liegt,
ob es sich bezüglich seiner
Hauptnutzung um einen rechten Hammer, der mit der Hammerseitenführungsfläche 8 rechts
an einer Haubrückenkante 16 einer
Haubrücke 15 entlang geführt wird,
oder um einen linken Hammer 1, der mit der Hammerseitenführungsfläche 8 links
an der Haubrücke 15 entlang
geführt
wird, handelt (3 und 6).
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Bildet
bei nach unten gerichtetem Spitzenende 4 und folglich nach
unten gerichteter Spitzenendeschneidkante die linke Hammerseitenfläche 7a die Hammerseitenführungsfläche 8 (1, 2 und 3 ),
handelt es sich um einen Schieferhammer 1, der sich in
seiner Hauptnutzung an einen Rechtshänder richtet, da grundsätzlich aufgrund
der längeren Führungsfläche bevorzugt
mit dem Spitzenende 4 voraus behauen wird. Beim Wenden
bzw. Drehen des Schieferhammers 1 um in etwa 180° um seine Hammerlängsachse 14 derart,
dass das Hammerende 5 und die Hammerendeschneidkante 13 beim
Behauen nach unten gerichtet sind, liegen die Hammerseitenführungsfläche 8 und
somit auch die Hammerendeschneidkante 13 auf der rechten
Seite des Schieferhammers 1 (jeweils vom Griff aus betrachtet),
so dass der Schieferhammer 1 von einem Linkshänder verwendet
werden kann.
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Bei
einem Schieferhammer 1, der hauptsächlich als linker Hammer verwendet
wird (4, 5 und 6), ist
die Hammerseitenführungsfläche 8 und
somit die Schneidkanten 12; 13 dementsprechend
spiegelverkehrt bzw. -bildlich angeordnet. Bei nach unten gerichtetem
Spitzenende 4 liegt die Hammerseitenführungsfläche 8 auf der rechten
Seite des Schieferhammers 1 und bei nach unten gerichtetem
Hammerende 5 entspricht die Hammerseitenführungsfläche 8 der
linken Hammerseitenfläche 7a.
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Es
ist zudem auch vorteilhaft, den Schieferhammer anstatt mit einem
Spitzenende und einem Hammerende mit jeweils zwei Ham merenden oder zwei
Spitzenenden zu versehen. Insbesondere die Ausführung mit zwei Spitzenenden
ist von Vorteil, da sich der Hammer in seiner grundsätzlichen
Hauptnutzung nicht mehr an einen Rechts- oder Linkshänder richtet,
sondern von beiden gleich gut verwendet werden kann. Wesentlich
dabei ist nur, dass die beiden vorgesehen Schneidkanten auf derselben
Seite des Hammerstiels bezüglich
der Hammerseitenflächen angeordnet
sind.
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Durch
diese gleichseitige Anordnung der beiden Schneidkanten auf der Seite
der Hammerseitenführungsfläche ist
es nunmehr auch nicht mehr notwendig, beide Hammerseitenflächen zu
bearbeiten und plan zu schleifen, da nur noch eine der beiden Flächen zur
Führung
dient. Die zweite Hammerseitenfläche
kann im Prinzip jede beliebige Form aufweisen, beispielsweise konvex
oder konkav ausgebildet sein. Ebenfalls ist es möglich, dass der Hammerstiel einen
dreiecksförmigen
Querschnitt aufweist, so dass die zweite Hammerseitenfläche wegfällt. Dadurch
wird die Fertigung des erfindungsgemäßen Schieferhammers erheblich
vereinfacht.
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Der
erfindungsgemäße Schieferhammer
mit der erfindungsgemäßen, gleichseitigen
Anordnung der beiden Schneidkanten ist somit einfach und kostengünstig herstellbar
und flexibel einsetzbar, da er sowohl von einem Rechtshänder als
auch von einem Linkshänder
zu verwenden ist.