DE102006001057A1 - Fahrzeug mit einfahrbarem Heckfenster - Google Patents
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Abstract
Description
- Die Erfindung betrifft Kraftfahrzeuge und hierbei Personenkraftfahrzeuge mit einer Heckklappe, beispielsweise Kombis.
- In den meisten Fällen ist die Heckfensterscheibe, nachfolgend Heckscheibe genannt, eines Pkws fest in die Heckfensteröffnung eingebaut. Vereinzelt gibt es so genannte „lift-glass"-Lösungen, bei denen die in einer Heckklappe eingelassene Heckscheibe um eine quer zur Fahrzeuglängsrichtung ausgerichtete Achse schwenkbar gelagert ist. Bekannt sind ferner so genannte „drop-glass"-Lösungen, bei denen sich die Heckscheibe elektrisch in der Heckklappe nach unten versenken lässt.
- Es ist eine Aufgabe einer Ausführungsform der Erfindung, ein Kraftfahrzeug mit einem Heckfenster bereitzustellen, bei dem mit einfachen Mitteln das Heckfenster geöffnet und bei geöffnetem Heckfenster komfortabel gefahren werden kann.
- Die Lösung dieser Aufgabe erfolgt mit den Merkmalen der unabhängigen Ansprüche. Vorteilhafte Weiterbildungen werden durch die Merkmale der abhängigen Ansprüche wiedergegeben.
- Eine erste Ausführungsform bezieht sich auf ein Kraftfahrzeug, beispielsweise einen Pkw mit einer Heckklappe, mit einem Heckfenster, bei dem die Heckscheibe um eine quer zur Fahrzeuglängsrichtung ausgerichtete und im oberen Heckfensterbereich angeordnete Achse schwenkbar gelagert ist. Die Heckscheibe ist im geöffneten Zustand in das Fahrzeuginnere einfahrbar bzw. einschiebbar, z.B. auch vollständig, und kann mit einer ihr zugeordneten Führung am Dachhimmel geparkt werden.
- Bei dieser Ausführungsform schließt sich an den Schwenkvorgang, bei dem die Heckscheibe nach hinten und oben verbracht wird, eine weitgehend nach vorne in Fahrzeuglängsrichtung verlaufende Bewegung an. Bei dieser bewegt sich die Heckscheibe in das Fahrzeuginnere hinein und erreicht dort eine Parkposition. Dieses Hineinbewegen erfolgt durch die Führung am Dachhimmel kontrolliert und ohne seitliches Verkanten der Heckscheibe. Die Parkposition wird in den meisten Fällen so gewählt werden, dass sich dann die Heckscheibe vollständig im Fahrzeuginneren befindet.
- Bei der genannten Ausführungsform verschwindet im Fahrbetrieb die Heckscheibe aus dem Luftstrom im Heckklappenbereich, was wegen des unveränderten Luftwiderstands einen ungeschmälerten Fahrkomfort zur Folge hat und leises Fahren ermöglicht. Es ist ein Fahren bei offenem Heckfenster möglich, ohne dass eine Heckscheibenaufhängung durch den Luftstrom mechanisch stark beansprucht wäre. Das Parken der Heckscheibe im Fahrzeuginneren ist konstruktiv einfach und preiswert im Vergleich zu den vorgenannten drop-glas-Lösungen und ermöglicht eine hohe Designfreiheit bei der Glasflächengestaltung.
- Eine Ausführungsform des Kraftfahrzeugs sieht ferner zwei um die besagte Achse drehbaren Gleitführungen für die linke und rechte Kante der Heckscheibe vor. Die Gleitführungen ermöglichen das kontrollierte Einfahren der Heckscheibe in das Fahrzeuginnere und ermöglichen gleichzeitig durch ihre Drehbarkeit das Hochschwenken der Heckscheibe. Die Gleitführung kann hierbei ein Bauteil mit einer Nut sein, durch die die Kante der Heckscheibe hindurchgleitet.
- Eine Ausgestaltung des Kraftfahrzeugs besteht darin, die Gleitführungen abstandsvariabel anzuordnen, um eine Heckscheibe nicht konstanter Breite gleitend führen zu können. Der variable Abstand der beiden Gleitführungen kann zum Beispiel durch eine Federung realisiert werden, mit der die Führung, z.B. mit der oben genannten Nut, gegen die seitlichen Heckscheibenkanten gedrückt wird.
- In einer Ausführungsform ist die Führung am Dachhimmel eine parallel zur Fahrzeuglängsrichtung verlaufende Linearführung. Die Linearführung bedingt eine exakte Ausrichtung der Heckscheibe beim Einfahren in das Fahrzeuginnere. Durch die Befestigung am Dachhimmel ist es möglich, durch ein zusätzliches optionales Hochschwenken der Heckscheibe nach deren kompletten Einfahren in das Fahrzeuginnere die Kopffreiheit zu maximieren.
- In einer Ausführungsform ist die Linearführung bezogen auf die Fahrzeuglängsrichtung mittig angeordnet. Dadurch wird in den meisten Fällen die Kopffreiheit für die Fahrzeuginsassen nicht spürbar eingeschränkt, weil in den meisten Fällen in der Mitte keine Mitfahrer oder Kinder sitzen. Die Linearführung kann eine Rinne oder eine Schiene sein.
- In einer weiteren Ausführungsform des Fahrzeugs ist die Heckscheibe randseitig links und rechts mit einem Wellenprofil versehen und sind den Wellenprofilen, z.B. aus Kunststoff gefertigt, zwei gekoppelte Zahnräder zuge ordnet. Die Wellenprofile können auf den Heckscheiben ober- und/oder -unterseite vorhanden sein. Durch die gekoppelten Zahnräder, z.B. starr gekoppelten Zahnräder, wird beidseitig ein Heckscheibenvorschub um dieselbe Strecke, mit der gleichen Geschwindigkeit und den gleichen Zahnradwinkeltoleranzen ermöglicht. Diese Wahl verhindert ein Verkanten der Heckscheibe beim Hineinschieben in das Fahrzeuginnere.
- In einer weiteren Ausführungsform des Fahrzeugs sind die Zahnräder abstandsvariabel zueinander angeordnet. Wie bei den Gleitführungen ermöglicht diese Ausbildung das Einfahren einer Heckscheibe mit nicht konstanter Breite bzw. nicht konstanter Erstreckung senkrecht zur Fahrzeuglängsrichtung.
- Die Kopplung zwischen den beiden Zahnrädern kann unterschiedlich gewählt werden. So kann eine starre Kopplung gewählt werden, zum Beispiel in der Form einer Koppelstange. Diese wird in der Regel zylindersymmetrisch und torsionssteif gewählt sein. Eine andere Möglichkeit besteht besteht in der Wahl einer biegsamen Welle bzw. einer Flexwelle. Die Flexwelle ist torsionssteif und bedingt eine geringe Winkelabweichung der beiden zahnräder, sodass ein Verkanten der Heckscheibe effizient verhindert wird.
- In einer weiteren Ausführungsform ist für die Zahnräder ein Elektroantrieb vorgesehen um ein automatisches Öffnen und Schließen des Heckfensters per Knopfdruck zu ermöglichen.
- Eine Ausführungsform des Kraftfahrzeugs sieht ferner vor, dass die Gleitführung heckklappenseitig und die Zahnräder karosserieseitig gelagert sind, wobei die Heckscheibe so weit in das Fahrzeuginnere einfahrbar bzw. hineinschiebbar ist, dass es die Gleitführung verlässt. Dann ist die Heckscheibe nur noch karosserieseitig gelagert und lässt sich bei geöffnetem Heckfenster die Heckklappe separat öffnen.
- Weitere Merkmale und Vorteile der beanspruchten Erfindung werden aus der folgenden detaillierten Beschreibung mit Bezug auf die beigefügten Zeichnungen erkennbar, die nachfolgend als nicht beschränkende Beispiele angegeben sind. Hierbei soll die Benutzung von Bezugszeichen in den Figuren nicht dahingehend verstanden werden, dass die Bezugszeichen den Schutzumfang der beanspruchten Erfindung einschränken sollen. Es zeigt
-
1a ...1e ein Fahrzeug mit verschiedenen Stellungen seiner Heckklappe, -
2a ,2b das geführte Einschieben der Heckscheibe in das Fahrzeuginnere, -
3a ...3c eine Führung der Heckscheibe am Dachhimmel, -
4 eine Heckscheibe mit beidseitigem Wellenprofil, -
5 eine Detailansicht des Wellenprofils mit darauf bewegter Koppelstange, -
6 eine Flexwelle, -
7 eine Gleitführung für die Heckscheibe, -
8 in einer Seitenansicht das Einschieben der Heckscheibe. - Die
1a bis1e zeigen in einer perspektivischen Seitenansicht ein Fahrzeug in verschiedenen Betriebsstellungen. Das Fahrzeug1 , beispielsweise ein Kombi, besitzt eine Heckklappe2 mit einem Heckfenster3 . Zum Heckfenster3 gehört eine Heckscheibe4 . In1a ist die Heckklappe2 um eine Drehachse5 nach oben geschwenkt, zum Beispiel mit einem Scharnier (nicht gezeigt), so dass das Fahrzeuginnere11 zugänglich ist. Das Heckfenster3 ist geschlossen. -
1b zeigt dasselbe Fahrzeug1 mit geschlossener Heckklappe2 und nach oben geöffneter Heckscheibe4 . -
1c zeigt das Fahrzeug der1b mit dem Unterschied, dass nun die Heckscheibe4 vollständig in das Fahrzeug1 eingefahren ist. Die Heckklappe2 ist wei- terhin geschlossen. -
1d zeigt das Fahrzeug1 mit geöffneter Heckklappe2 , offenem Heckfenster3 und in das Fahrzeuginnere eingefahrener Heckscheibe4 . - Die
2a und2b zeigen, wie die Führung am Dachhimmel das Hereinschieben der Heckscheibe in den Fahrzeuginnere unterstützt.2a zeigt hierbei eine Heckscheibe4 , die sich beim Hochschwenken um die Drehachse5 mit ihrem knopfartigem Element6 in das Innere einer Führungsschiene7 einfädelt. Die Führungsschiene7 ist am Dachhimmel befestigt. Die Konturwahl bei der Führungsschiene7 und bei dem Element6 ist frei wählbar Nach dem Einfädeln wird die Heckscheibe4 in das Fahr zeuginnere verschoben, was in2b mit dem Pfeil angedeutet ist. -
3a zeigt die am Dachhimmel8 befestigte Führungsschiene7 im Detail. Die Führungsschiene7 besitzt einen inneren, T-förmigen Raumbereich9 , in dem das in3b gezeigte knopfartige Element6 einfädeln und in Längsrichtung mit der Heckscheibe4 verschoben werden kann. Bei einem runder gestalteten Element6 kann auch die in3c gezeigte Führungsrinne10 benutzt werden. -
4 zeigt eine Heckscheibe4 , die links und rechts zwei Wellenprofile12 besitzt, die beispielsweise aus Kunststoff gefertigt sein können. Die Wellenprofile12 sind auf der Oberseite der Scheibe4 , können aber zusätzlich auch auf der Unterseite vorliegen. - Die
5 zeigt die Benutzung der Heckscheibe4 mit den beiden Wellenprofilen12 . Eine an der Fahrzeugkarosserie, z.B. an der C-Säule, befestigte Koppelstange14 mit zwei endseitigen Zahnrädern13 greift mit seinen Zahnrädern13 beim Einschieben der Scheibe4 in das Fahrzeuginnere in die Vertiefungen des Wellenprofils12 ein, vgl. hierzu auch die Detailansicht links unten in5 . Hierdurch wird gewährleistet, dass die Scheibe5 links und rechts um dieselbe Strecke und mit gleicher Geschwindigkeit hineingeschoben wird. Auch der Drehwinkel der Koppelstange14 relativ zu den Wellenprofilen12 ist gleich. Insgesamt ergibt sich damit eine Scheibeneinführung ohne ein Verkanten derselben. - Die
6 zeigt als Alternative zur Koppelstange14 der5 eine biegsame Welle bzw. Flexwelle15 . Diese ist torsionssteif und zeigt bei einem Einfahren der Scheibe4 in das Fahrzeuginnere eine nur geringe Abweichung der beiden im letzten Absatz genannten Drehwin kel. Auch hierdurch kann ein Verkanten der Scheibe effizient verhindert werden. Dies ermöglicht es auch, die gekoppelten Zahnräder13 mit einem Elektromotor, der zum Beispiel vom Bedienfeld des Fahrers aus betätigt werden kann, anzutreiben. - Die
7 zeigt ein um die Drehachse5 drehbares Führungselement17 . Dieses ist an der Heckklappe2 befestigt und ermöglicht die kontrollierte Führung der Scheibe4 während deren Schwenkbewegung. Die Scheibe4 gleitet hierbei im Bereich ihrer Kante18 in der Nut19 des Führungselements17 . - Die
8 zeigt das Zusammenspiel der in den4 bis7 gezeigten Komponenten in einer Seitenansicht. Die Heckscheibe4 befindet sich zunächst in der gezeichneten Stellung mit ihrer linken und rechten Kante in der Nut19 der beiden Gleitführungselemente17 . Wird die Scheibe4 in Richtung des Pfeils P1 geschwenkt, so kommt sie in die gezeichnete waagrechte Stellung4' und greift an ihrem oberen Ende mit ihren Wellenprofilen12 in die Verzahnung der Zahnräder13 ein. Dieses Hochschwenken kann zum Beispiel mit einer Gasdruckfeder erfolgen. Anschließend wird die Scheibe in eine Position4'' verbracht, beispielsweise mit einem Elektroantrieb16 . -
- 01
- Fahrzeug
- 02
- Heckklappe
- 03
- Heckfenster
- 04
- Heckscheibe
- 04'
- Heckscheibe
- 04''
- Heckscheibe
- 05
- Drehachse
- 06
- Element
- 07
- Führungsschiene
- 08
- Dachhimmel
- 09
- Raumbereich
- 10
- Führungsrinne
- 11
- Fahrzeuginneres
- 12
- Wellenprofil
- 13
- Zahnrad
- 14
- Koppelstange
- 15
- Flexwelle.
- 16
- Elektroantrieb
- 17
- Gleitführung
- 18
- Kante
- 19
- Nut
- P1
- Pfeil
- P2
- Pfeil
Claims (12)
- Kraftfahrzeug mit einem Heckfenster (
3 ), dessen Heckfensterscheibe (4 ) a) um eine quer zur Fahrzeuglängsrichtung ausgerichtete und im oberen Heckfensterbereich angeordnete Achse (5 ) schwenkbar gelagert und b) im geöffneten Zustand in das Fahrzeuginnere (11 ) einfahrbar ist, und mit einer der Heckfensterscheibe zugeordneten Führung (7 ,10 ) am Dachhimmel (8 ). - Kraftfahrzeug nach Anspruch 1, mit zwei um die Achse drehbaren Gleitführungen (
17 ) für die linke und rechte Kante (18 ) der Heckfensterscheibe. - Kraftfahrzeug nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei dem die Gleitführungen abstandsvariabel zueinander angeordnet sind.
- Kraftfahrzeug nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei dem die Führung am Dachhimmel eine parallel zur Fahrzeuglängsrichtung verlaufende Linearführung ist.
- Kraftfahrzeug nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei dem die Linearführung bezogen auf die Fahrzeuglängsrichtung mittig angeordnet ist.
- Kraftfahrzeug nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei dem die Linearführung eine Rinne (
10 ) oder Schiene (7 ) ist. - Kraftfahrzeug nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei dem die Heckfensterscheibe randseitig links und rechts mit einem Wellenprofil (
12 ) versehen ist, und bei dem den Wellenprofilen zwei gekoppelte Zahnräder (13 ) zugeordnet sind. - Kraftfahrzeug nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei dem die Zahnräder abstandsvariabel zueinander angeordnet sind.
- Kraftfahrzeug nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei dem die beiden Zahnräder die Enden einer Koppelstange (
14 ) bilden. - Kraftfahrzeug nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei dem die beiden Zahnräder die Enden einer Flexwelle (
15 ) bilden. - Kraftfahrzeug nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei dem für die Zahnräder ein Elektroantrieb (
16 ) vorgesehen ist. - Kraftfahrzeug nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei dem die Gleitführung heckklappenseitig und die Zahnräder karosserieseitig gelagert sind, und die Heckfensterscheibe so weit in das Fahrzeuginnere einfahrbar ist dass es die Gleitführung verlässt.
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Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE102006001057A1 true DE102006001057A1 (de) | 2007-07-12 |
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Family Applications (1)
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- 2006-01-07 DE DE200610001057 patent/DE102006001057A1/de not_active Withdrawn
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