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Die
Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Implantieren einer zeitweilig
gefalteten Intraokularlinse (Injektor) mit einer einen axial beweglichen
Stößel zum
Vorschieben der Intraokularlinse (IOL) aufweisenden Antriebsbaugruppe,
einem Faltmittel und einer Kartuschenbaugruppe, welche ein Aufbewahrungsteil
und ein Injektionsteil für
die Intraokularlinse aufweist, wobei das Aufbewahrungsteil einen
Aufbewahrungsraum einschließt,
in den eine Intraokularlinse im wesentlichen ungefaltet einlegbar
ist, wobei das Injektionsteil einen Faltraum einschließt, der durch
einen Spalt radial, bezogen auf die Bewegungsrichtung des Stößels, mit
dem Aufbewahrungsraum und mit seinem distalen Ende axial, bezogen auf
die Bewegungsrichtung des Stößels, mit
einem Injektionskanal in Verbindung steht, und wobei das Faltmittel
eingerichtet ist, eine in den Aufbewahrungsraum eingelegte Intraokularlinse
durch den Spalt in den Faltraum zu überführen und dabei zu falten.
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Ein
solcher sog. vorgeladener Injektor für die Augenchirurgie ist beispielsweise
aus der
EP 1 152 714 bekannt.
Darin liegt die zunächst
ungefaltete IOL auf einer Auflagefläche in dem Aufbewahrungsteil auf
und wird dort von einer rippenförmigen
Struktur festgehalten. Zugleich dient diese Rippe als Faltmittel,
das zusam men mit einem in dem Injektionsteil ausgebildeten Transportkanal
als Stempel-Matritzenwerkzeug
auf die Linse wirkt. Beim Überführen von dem
Aufbewahrungsteil in den Transportkanal wird die IOL gleichzeitig
um die Rippe herum gefaltet. Der Transportkanal setzt sich übergangslos,
d.h. mit gleichem Querschnitt, in den Injektionskanal fort. Auch die Öffnung zwischen
dem Aufbewahrungsraum und dem Transportkanal weist die gleiche Breite
wie der Transportkanal selbst auf, so dass die Linse, einmal auf
den Querschnitt des Transportkanals gefaltet, nicht weiter verformt
wird, um möglichst
keine Beschädigungen
an der Linse zu verursachen. Um die Intraokularlinse in dem gefalteten
Zustand in dem Transportkanal zu fixieren, behält das rippenförmige Faltmittel
seine Faltstellung bei. Der Stößel zum
Vorschieben und Ausstoßen
der Linse durch den Injektionskanal muss deshalb asymmetrisch unter
der Faltrippe hindurch geführt
werden und greift an der tiefsten Stelle der gefalteten Linse an.
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Aufgabe
der Erfindung ist es, einen Injektor der eingangs genannten Art
zu schaffen, bei welchem der Faltmechanismus auf einfache Weise
zu einem möglichst
exakten und reproduzierbaren Faltergebnis mit minimalem Querschnitt
der gefalteten Linse führt.
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Die
Aufgabe wird erfindungsgemäß durch eine
Vorrichtung zum Implantieren mit den Merkmalen des Patentanspruches
1 gelöst.
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Erfindungsgemäß kommt
es darauf an, dass die Spaltbreite zumindest abschnittsweise kleiner
ist als der Querschnitt des Faltraumes, so dass der Faltraum im Übergang
zum Spalt Hinterschneidungen bildet. Die Intraokularlinse rastet
formschlüssig
ein, wenn sie zumindest mit ihrem optischen Linsenteil in den Faltraum
eingeführt
und somit teilweise gefaltet ist, indem die durch die Faltung vorgespannte
Linse nach Passieren des Spaltes sich in die Hinterschneidungen
des Falktraumes hinein etwas entspannt und öffnet. In dieser Position ist
die Linse im Faltraum selbstständig
durch ihre Eigenspannung und die die Hinterschneidungen bildenden
Spaltränder
arretiert und wird zum Vorschieben durch den Stößel bereitgehalten. Das Faltmittel
kann daher nach dem Überführen und
Falten der Linse aus dem Faltraum entfernt werden, um so den gesamten
Faltraum und Injektionskanal zum Vorschieben der IOL freizugeben. Dadurch
bietet die erfindungsgemäße Vorrichtung den
Vorteil, dass die Lage, welche die IOL in dem Faltraum einnimmt,
nicht durch den Eingriff des beweglichen Faltmittels beeinflusst
ist und daher sehr genau durch die Kontur des an die Linsenform
angepassten Faltraums definiert werden kann. Auch der Stößel kann
daher genau an die Form der gefalteten Linse angepasst werden und
auf diese Weise eine genau definierte Lage der Linse zu jeder Zeit,
d.h. auch während
des Vorschiebens durch den Stößel sicherstellen.
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Bevorzugt
weist auch der Aufbewahrungsraum eine der Kontur der zu implantierenden
Intraokularlinse angepasste, mittig über dem Spalt angeordnete Form
auf.
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Dies
erhöht
nochmals die Präzision
der Faltung, da die Relativlage der eingelegten Intraokularlinse
zu dem Spalt und somit auch zu dem Faltmittel bereits vor der Faltung
eindeutig und in stets gleicher Weise festgelegt ist.
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Das
Faltmittel weist vorzugsweise einen Vorsprung auf, der so angeordnet
ist, dass er beim Überführen der
Intraokularlinse vom Aufbewahrungsraum in den Faltraum wenigstens
an dem optischen Teil der Intraokularlinse anliegt und den Spalt
zusammen mit der Intraokularlinse soweit durchsetzt, dass wenigstens
der optische Linsenteil der Intraokularlinse vollständig durch
den Spalt in den Faltraum überführt ist.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
ist das Faltmittel gegen eine elastische Spannung aus einer Aufbewahrungsstellung,
in der es die Intraokularlinse nicht berührt oder im Wesentlichen nicht
verformt, in die Faltstellung überführbar.
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Das
berührungs-
bzw. spannungsfreie Anliegen des Faltmittels an der Linse ist notwendig,
da die Linse im eingesetzten Zustand sterilisiert (autoklaviert)
wird. Die Verformung, welcher die Linse während des Autoklavierens anderenfalls
ausgesetzt wäre,
würde diese
danach beibehalten und wäre
somit unbrauchbar. Während
also das Faltmittel in der Aufbewahrungsstellung beispielsweise
mit dem Vorsprung nicht oder im Wesentlichen ohne Spannung an der
Intraokularlin se anliegt, muss zum Falten der Linse eine Kraft gegen
die elastische Spannung aufgebracht werden, wodurch die Gefahr einer
versehentlichen Betätigung
eines Faltmittels verringert wird.
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Die
Gefahr der versehentlichen Betätigung kann
gemäß einer
vorteilhaften Ausführungsform weiter
verringert werden, indem das Faltmittel in der Aufbewahrungsstellung
arretierbar ist.
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Bevorzugt
ist das Faltmittel ferner mittels der elastischen Spannung aus der
Faltstellung zurück
in eine Injektionsstellung überführbar, in
welcher der Vorsprung den Vorschubweg für den Stößel zum Vorschieben der Intraokularlinse
freigibt.
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Durch
Betätigen
des Faltmittels gegen die elastische Spannung wird die IOL zunächst in
den Faltraum eingebracht. Dort rasten die Linsenränder in
den Hinterschneidungen ein und fixieren die Linse in dieser Position.
Dann bewirkt die elastische Spannung, dass das Faltmittel um einen
bestimmten Entspannungshub in die Injektionsstellung zurückfedert und
der Vorsprung automatisch den Vorschubweg für den Stößel freigibt. Die IOL kann
somit mit nur einer manuelle Betätigung
der Vorrichtung vollständig
für den
Implantationsvorgang geladen werden.
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Weiterhin
bevorzugt weist das Faltmittel einen Deckel auf, der in der Injektionsstellung
die Kartuschenbaugruppe verschließt.
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Somit
hat das Faltmittel eine Doppelfunktion, nämlich das Falten der Intraokularlinse
einerseits und das Verschließen
der Kartuschengruppe während
des und nach dem Laden des Injektionsteils bzw. dem Falten der Intraokularlinse
andererseits, um eine versehnetliche Berührung der Linse zu verhindern.
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In
einer bevorzugten Ausgestaltung sind die Antriebsbau- und die Kartuschenbaugruppe
lösbar miteinander
verbunden.
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Die
Intraokularlinse muss nach Ihrer Herstellung einerseits steril aufbewahrt
werden. Acrylatlinsen haben beispielsweise einen Wasseranteil von etwa
25%, der als Weichmacher in dem Polymer eingelagert wird. Damit
diese Linse nach der Herstellung nicht austrocknet, was eine Zerstörung der
Linse bedeuten würde,
muss Sie andererseits in einer Wasserlösung aufbewahrt werden. Ursprünglich wurde die
Linse daher in einem separaten mit einer Aufbewahrungsflüssigkeit
gefüllten
Aufbewahrungsbehälter
ausgeliefert, aus dem sie vor der Implantation entnommen und manuell
in den Injektor eingelegt werden musste. Dieser Vorgang ist sehr
zeitaufwändig. Darum
werden nun häufiger
die eingangs beschriebenen vorgeladenen Injektoren insgesamt in
einem gefüllten
Aufbewahrungsbehälter
ausgeliefert bzw. aufbewahrt. Dem gegenüber hat die erfindungsgemäße lösbare Verbindung
zwischen Antriebsbaugruppe und Kartuschenbaugruppe den Vorteil,
dass allein die Kartuschenbaugruppe in einem geeigneten Behälter mit
der sterilen Wasserlösung
aufbewahrt werden muss während
die Antriebsbaugruppe trocken steril verpackt ausgeliefert werden
kann. Es wird daher auch einerseits von einer Nassbaugruppe und
andererseits von einer Trockenbaugruppe geprochen. Da die Kartuschen-
oder Nassbaugruppe im Vergleich zu dem gesamten Injektor sehr viel
kleiner ist, genügt
zur Aufbewahrung im Vergleich zu dem bekannten Injektor ein kleinerer
Aufbewahrungsbehälter,
wodurch die Menge an benötigter Wasserlösung und
damit die Kosten für
Aufbewahrung und Transport gesenkt werden können.
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Bevorzugt
ist dabei das Aufbewahrungsteil und das Injektionsteil lösbar miteinander
verbunden.
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Der
hierdurch bezweckte modulare Aufbau des Injektors schafft mehr Variabilität, indem
das Injektionsteil als universell einsetzbares Teil, also unabhängig von
der Größe oder
Form der Intraokularlinse, einheitlich für alle Injektoren verwendet
werden kann, wohingegen das Aufbewahrungsteil individuell an die
jeweils zu implantierende Intraokularlinse angepasst werden kann.
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Weitere
Aufgaben, Merkmale und Vorteile der Erfindung werden nachfolgend
anhand eines Ausführungsbeispiels
mit Hilfe der Zeichnung näher erläutert. Es
zeigen:
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1 ein
Ausführungsbeispiel
eines zusammengesetzten erfindungsgemäßen Injektors in perspektivischer
Darstellung;
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2 der
Injektor gemäß 1 mit
abgezogener Kartuschenbaugruppe;
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3 eine
separate Antriebsbaugruppe des Injektors in perspektivischer Darstellung;
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4 eine
separate Kartuschenbaugruppe des Injektors in perspektivischer Darstellung;
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5 in
perspektivischer Darstellung eines Injektionsteils des Injektors;
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6 das
Injektionsteil in einer anderen perspektivischen Darstellung;
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7 in
perspektivischer Darstellung eines Aufbewahrungsteils des Injektors;
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8 das
Aufbewahrungsteil in einer anderen perspektivischen Darstellung;
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9 in
perspektivischer Darstellung eines separaten Faltmittels mit Blick
auf dessen Unterseite;
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10 einen
Ausschnitt der Antriebsbaugruppe mit Faltmittel und
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11 einen
Ausschnitt des vorderen Abschnitts der Antriebsbaugruppe ohne Faltmittel.
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Der
erfindungsgemäße Injektor
gemäß 1 weist
zwei funktional unterschiedliche Baugruppen auf, die Kartuschenbaugruppe 10 und
die Antriebsbaugruppe 50, welche in 2 aus anderer Perspektive
in gesprengter Darstellung gezeigt sind. Die Kartuschenbaugruppe 10 umfasst
einerseits ein Aufbewahrungsteil 12, in das eine Intraokularlinse 14 in
entspanntem Zustand eingelegt ist, und andererseits ein Injektionsteil 16,
das mit dem Aufbewahrungsteil 12 in Verbindung steht. In
dieser Zusammensetzung ist die Kartuschenbaugruppe 10 durch eine
Rastverbindung 52 an die Antriebsbaugruppe 50 gekoppelt.
Die Rastverbindung 52 weist, wie in den 3 und 11 genauer
zu erkennen ist, zwei Klammerbügel 53, 54 als
Rastmittel auf, welche an ihren vorderen Enden mit Klinken 55, 56 versehen sind,
die in korrespondierende Öffnungen
in dem Injektionsteil 16 der Kartuschenbaugruppe 10 eingreifen
und beide Baugruppen formschlüssig
lösbar
verriegeln.
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Die
Antriebsbaugruppe 50 ist durch Daumendruck betätigbar.
Sie weist ein Gehäuse 58 mit einer
Handhabe 60 zum manuellen Betätigen auf. In dem im Wesentlichen
zylindrische Gehäuse 58 ist axial
ein beweglicher Kolben 62 geführt, der beispielsweise einstückig oder
durch ein Übertragungsmedium
mit einem an dem axial gegenüberliegenden,
distalen Ende des Gehäuses 58 austretenden Stößel 64 zum
Vorschieben der Intraokularlinse verbunden ist. Der Kolben 62 ist
an seinem den Stößel 64 entgegensetzten
Ende mit einer Platte 66 als Handhabe zum Daumendruck-Betätigen versehen.
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An
dem zylindrischen Gehäuse 58 ist
ein Hebel 68 schwenkbar angelegt. Der Hebel 68 dient
als Faltmittel zum Falten der in das Aufbewahrungsteil 12 eingelegten
Intraokularlinse 14. Hierzu trägt er auf seiner Unterseite
einen als Faltsteg ausgebildeten Vorsprung 70. In 1 ist
zu erkennen, dass der Vorsprung 70 im Betriebsfertigen
Zusammenbau des Injektors über
dem zentralen optischen Linsenteil der Intraokularlinse 14 liegt.
In der Darstellung der 1 befindet sich der Hebel 68 in
seiner Aufbewahrungsstellung, in der er nicht an der Intraokularlinse
anliegt und diese somit nicht verformt.
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Unter
Bezugnahme auf die 4 bis 6 wird nachfolgend
das Injektionsteil 16 der Kartuschenbaugruppe 10 näher beschrieben.
Es besteht aus einem mit dem Aufbewahrungsteil 12 korrespondierenden
Gehäuseabschnitt 18,
der einen Faltraum 20 definiert und an dem das Aufbewahrungsteil 12 lösbar befestigt
werden kann, vgl. 4, und einer sich daran – im gezeigten
Fall – einstückig anschließenden Injektionskanüle 22.
Der Faltraum 20 wird nicht vollständig von dem Gehäuseabschnitt 18 umschlossen
sondern ist auf seiner dem Aufbewahrungsteil 12 im montierten
Zustand zugewandten Seite durch einen sich in axialer Richtung,
bezogen auf die Bewegungsrichtung des Stößels 64, erstreckenden
Spalt 24 geöffnet.
Der Spalt 24 verbindet den Faltraum 20 in radialer
Richtung, bezogen auf die Bewegungsrichtung des Stößels 64,
mit dem Aufbewahrungsteil 12. Der Faltraum 20 weist
einen zumindest abschnittsweise kreissegmentförmigen Querschnitt auf, dessen
Durchmesser größer ist
als die Breite des Spaltes 24. Auf diese Weise werden im Übergang
vom Aufbewahrungsraum 20 zum Spalt 24 Hinterschneidungen 26, 27 gebildet.
Wird eine Intraokularlinse mittels des Faltsteges 70 durch
den Spalt 24 wenigstens mit ihrem optischen Linsenteil
vollständig
in den Faltraum 20 eingebracht, so entspannt sich die Intraokularlinse,
nachdem sie den Spalt 24 passiert hat, so dass deren Ränder aufgrund
ihrer Eigenspannung im Bereich der Hinterschneidungen, d. h. hinter
den die Hinterschneidungen 26, 27 bildenden Spaltränder 28, 29,
einrasten. Auf diese Weise ist die vorgefaltete Intraokularlinse
in dem Faltraum 20 fixiert und kann sich nicht aufgrund
ihren Eigenspannung entfalten, auch wenn das Faltmittel 68 mit dem
Faltsteg 70 wieder außer
Eingriff gebracht wird.
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Auf
seiner der Antriebsbaugruppe 50 zugewandten Seite weist
der Faltraum 20 einen Absatz 30 auf, welcher zur
Aufnahme eines zylindrischen Ansatzes 72 an dem Gehäuse 78 der
Antriebsbaugruppe 50 dient. Hierdurch wird eine Zentrierung
erzielt, die den Stößel 64 zum
Injizieren auf die in den Faltraum eingebrachte Intraokularlinse
ausrichtet.
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Im
Zentrum der Injektionskanüle 22 befindet sich
der Injektionskanal 32. Im Übergang vom Faltraum 20 zu
dem Injektionskanal 32 ist einen Innenkontur ausgebildet,
entlang welcher die Intraokularlinse beim Vorschub mittels des Stößels 64 weiter, vorzugsweise
auf ein Mindestmaß verformt
wird, um durch die Injektionskanüle 22 in
einen minimal-inversiven operativen Eingriff injiziert werden zu
können.
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Der
Gehäuseabschnitt 18 des
Injektionsteils 16 weist zur lösbaren Verbindung mit dem Aufbewahrungsteil 12 auf
seiner Oberseite zwei Öffnungen 34, 35 auf,
in die korrespondierende Rastelemente des Aufbewahrungsteils 12 eingreifen,
wie im Zusammenhang mit den 7 und 8 näher beschrieben
wird. Zu den Klammerbügeln 53, 54 an
der Antriebsbaugruppe 50 korrespondierend weist das Injektionsteil 16 der
Kartuschenbaugruppe 10 zwei Aussparungen 36, 37 mit
jeweils einer gegenüberliegenden
Hinterschneidung als Rastmittel auf. In die Aussparungen 36, 37 können die
Klinken 55, 56 einrasten und das Injektionsteil 16 bzw.
die Kartuschenbaugruppe 10 an der Antriebsbaugruppe 50 arretieren.
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In 7 ist
das Aufbewahrungsteil 12 von seiner Unterseite und in 8 von
seiner Oberseite dargestellt. Auf der Unterseite weist dieses zwei
Bügel 38, 39,
an deren Enden wiederum Klinken 40, 41 angeordnet
sind, als Rastelemente auf. Diese greifen in entsprechende Hinterschneidungen
innerhalb der Öffnungen 34, 35 in
dem Gehäuseabschnitt 18 des Injektionsteils 16 zum
Zwecke der Arretierung ein.
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In
der Darstellung der 8 ist zu erkennen, dass das
Aufbewahrungsteil 12 auf seiner Oberseite einen umlaufenden
Rand 42 aufweist, welcher einen Aufbewahrungsraum für die eingelegte
Intraokularlinse 14 definiert. Die Intraokularlinse 14 gemäß 8 besteht
aus einem zentralen kreisförmigen,
optischen Linsenteil 44 und zwei gegenüberliegend im Wesentlichen
senkrecht aus dem optischen Linsenteil 44 austretende,
halbkreisförmig
verlaufende, fadenförmige
Haptiken 46, 47. In den Boden 43 des Aufbewahrungsteils 12 sind
Ausnehmungen (Durchbrüche
und Kerben) mit entsprechenden Konturen für den optischen Linsenteil 44 und
die Haptiken 46, 47 eingearbeitet. Die Haptiken 46, 47 liegen
mit ihren dem optischen Linsenteil 44 fernen Enden zumindest teilweise
auf einem Abschnitt des Bodens 43 auf und werden dadurch
gestützt.
Im Bereich ihres dem optischen Linsenteil nahen Endes ist der Boden
hingegen durchbrochen. Dies bewirkt, dass die Haptiken, wenn die
Linse mittels des Faltstegs 70 durch den Spalt 24 – in der
Darstellung gemäß 8 – nach unten
bewegt wird, frei beweglich sind und nicht an einer von einer etwaigen
Auflagefläche
gebildeten Kante geknickt und somit beschädigt werden können. Die
Kerben und Durchbrüche
für die
Haptiken 46, 47 sind so gewählt, dass die Haptiken 46, 47 statt dessen
sanft nachgezogen werden, während
der optischen Linsenteil 44 die durch die Faltung bedingt zunächst nach
unten aus dem Aufbewahrungsteil 12 heraus und später in den
Injektionskanal 32 befördert wird.
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Die
Kontur des Aufbewahrungsteils ist so ausgestaltet, dass die eingelegte
IOL mit ihrem optischen Linsenteil 44 mittig über dem
Spalt 24 des Injektionsteils 16 im zusammengebauten Zustand
der Kartuschenbaugruppe 10 liegt. Der optische Linsenteil 44 liegt
dabei nur mit einem kleinen Abschnitt seines Randbereichs auf dem
Boden 43 des Aufbewahrungsteils 12 auf, so dass
dieser Teil der IOL weitestgehend berührungsfrei gehaltert ist. Die
Berührung des
optischen Linsenteils mit der Kartuschenbaugruppe 10 findet
im Wesentlichen erst während
der Faltung an den Rändern 28, 29 des
Spaltes 24 in dem Injektionsteil 16 statt, welche
daher auch die minimale Breite des Spaltes 24 definieren.
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Im
Zentrum des Bodens 43 des Aufbewahrungsteils 12 ist
ferner eine spaltförmige
Durchbrechung 48 ausgebildet. Diese liegt ausgerichtet über dem
Spalt 24, wenn die Kartuschenbaugruppe 10 montiert
ist, und dient als Freimachung für
den Faltsteg 70 zum Überführen der
Intraokularlinse in den Faltraum 20. Die Länge und
Anordnung des Faltstegs 70 im montieren Zustand des Injektors
ist so gewählt,
dass er beim Falten der IOL nur an deren optischem Linsenteil 44 angreift.
Hierdurch wird die Haptik beim Überführen nicht
mitgefaltet oder geknickt.
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In 9 ist
das Faltmittel bzw. der Hebel 68 von seiner Unterseite,
d. h. der dem Gehäuse 58 der Antriebsbaugruppe 50 zugewandten
Seite gezeigt. Er weist an einem Ende zwei koaxiale Bohrungen 74, 75 auf,
mit denen er an zwei korrespondierenden Zapfen 76, 77 an
dem Gehäuse 58 angelenkt
ist. An seinem gegenüberliegenden
Ende weist der Hebel 68 den Faltsteg bzw. Vorsprung 70 auf.
Dieser ist genauer in einem Deckelabschnitt 78 ausgebildet,
der mit dem umran deten Aufbewahrungsraum des Aufbewahrungsteils 12 im
montierten Zustand des Injektors korrespondiert, siehe 1.
Auf diese Weise schützt
er die in den Aufbewahrungsraum eingebrachte Intraokularlinse vor
versehentlichen Berührungen
und verschließt
in seiner Injektionsstellung die Kartuschenbaugruppe, nachdem die
Intraokularlinse in den Faltraum eingebracht wurde. Somit hat das
Faltmittel 68 eine Doppelfunktion, nämlich das Falten der Intraokularlinse
einerseits und das Verschließen
der Kartuschenbaugruppe 10 nach dem Laden des Injektionsteils 16 andererseits.
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Zur
Definition verschiedener Betriebsstellungen des Faltmittels 68 weist
es in einem zentralen Bereich zwei Federelemente 80, 81 auf.
Diese kooperieren mit zwei an dem Gehäuse 58 der Antriebsbaugruppe 50 angeformten
Klinken 82, 83, siehe 11. Die
Klinken sind so angeordnet und weisen jeweils eine Freimachung der
Gestalt auf, dass das jeweils zugeordnete Federelement 80, 81 in
einer bestimmten Winkelstellung des Hebels 68 einrastet
und somit eine Arbeitsstellung definiert. Ist beispielsweise das
Federelement 81, wie in 10 gezeigt,
in die Freimachung der Klinke 82 eingerastet, so definiert dies
die Aufbewahrungsstellung. Hier schließen der Hebel 68 und
die Zentralachse des Injektors einen vergleichsweise großen Winkel
ein. Wird der Hebel beispielsweise durch manuellen Druck zunächst gegen
die Spannung des Federelements 81 nach unten gedrückt, so
rastet als nächstes
das zweite Federelement 80 in die entsprechende Aussparung
der Klinke 83 ein. Wird der Hebel 68 weiter, nun
auch gegen die Spannung des Federelements 80 in seine Faltstellung
geschwenkt, wird der Zwischenwinkel zwischen Injektorachse und Hebel 68 minimal,
so dass der Faltsteg 70 den optischen Linsenteil der Intraokularlinse 14 vollständig in
den Faltraum 20 einführen kann.
Die Injektionsstellung kann beispielsweise durch einen Endanschlag
des Hebels definiert werden. Wird der Hebel 68 schließlich wieder
Iosgelassen, so begibt er sich automatisch, bedingt durch die Spannung
des Federelements 80 oder beider Federelemente 80, 81 zurück in seine
Injektionsstellung, in der das Federelement 80 entspannt
ist bzw. ein Ausgleich zwischen den Rückstellkräften der Federelemente 80, 81 vorliegt.
In dieser Injektionsstellung gibt der Faltsteg 70 den Injektionskanal
in dem Injektionsteil 16 größtenteils oder vollständig frei,
so dass sich der Stößel 64 axial
auf geradem Wege und ohne Behinderung durch den Faltraum 20 und
den Injektionskanal 32 zum Vorschieben der Intraokularlinse
bewegen kann. Gleichzeitig ist das Faltmittel 68 in dieser Stellung
so weit abgeschwenkt, dass es den Blick für den Operateur auf die Injektionskanüle 22 freigibt.
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In
dem gezeigten Ausführungsbeispiel
wurde von eine IOL mit fadenförmigen
Haptiken ausgegangen. Selbstverständlich können auch andere Linsen beispielsweise
mit einstückig
angeformten Haptiken oder dgl. mit dem erfindungsgemäßen Injektor gefaltet
und implantiert werden. Voraussetzung ist lediglich eine entsprechend
angepasste Kontur zur Halterung im Aufbewahrungsteil und zur Faltung
im Injektionsteil.
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Sämtliche
Einzelteile des Injektors sind vorzugsweise als Einmalteile ausgebildet
und können beispielsweise
als Kunststoffspritzgussteile hergestellt werden. Sämtliche
Konturen (Anformungen, Ausnehmungen, Durchbrüche, etc.) sind dann in einem
Arbeitsgang kostengünstig
herstellbar.