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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Abführen von
Stauwasser im Bereich von Gebäuden,
z.B. in Schächten
von Treppenabgängen
und dergl., die als Sammelraum für
Stauwasser gefährdet
sind.
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Bei
Starkregen, z.B. bei heftigem Gewitterregen, kommt es häufig vor,
dass die Wassermassen nicht im Boden versickern können und
ein Abführen der
plötzlich
auftretenden Wassermassen in das Erdreich und damit in das Grundwasser
nicht möglich
ist. Insbesondere in der Nähe
von tiefer liegenden Gebäudeteilen,
wie z.B. insbesondere bei Treppenabgängen, führt Starkregen dazu, dass große Wassermengen
die Außentreppe
in dem betonierten Treppenschacht nach abwärts strömen, das Podest zwischen letzter
Treppenstufe und Türschwelle
zum Keller überflutet
wird und das Wasser in das Gebäude eindringt,
so dass dabei Hochwasserschäden
nicht zu vermeiden sind.
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Aufgabe
der Erfindung ist, hier Abhilfe zu schaffen, Überschwemmungen zu vermeiden
und einen Aufnahmeraum als Zwischenspeicher zu schaffen, von dem
das anfallende Wasser möglichst
rasch und gezielt auf das umgebende Erdreich verteilt werden kann.
Insbesondere soll damit erreichen werden, dass solche plötzlich auftretenden
Wassermassen selbsttätig
und auf einfache Weise in das Grundwasser abgeleitet werden können.
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Gemäß der Erfindung
wird dies dadurch erreicht, dass das sich in Schächten, Treppenabgängen oder
dergl. Sammelräumen
für Stauwasser
ansammelnde Wasser an den gefährdeten
Stellen, z.B. tief liegenden Hauseingängen, Kellertüren usw.
in ein im Erdreich installiertes Kanalrohr eingeführt werden, das
sich vom Boden des Sammelraumes durch das Erdreich bis zum Grundwasserpegel
gestreckt und das Rohr in seiner gesamten Länge und über den gesamten Umfang Löcher, Bohrungen,
Perforationen oder dergl. Austrittsstellen für das im Rohr nach abwärts strömende Wasser
aufweist, so dass das im Rohr nach abwärts strömende Wasser sich weitgehend
gleichförmig über die
Höhe verteilt
aus dem Rohr in das Erdreich abfließt, das in der Nähe des Rohres
aufgrund der Ausschachtung Kies, Schotter oder dergl. enthält, so dass
das Wasser leicht abfließen
kann, ehe es in das eigentliche Erdreich eindringt. Zusätzlich zu
dem seitlichen Abfließen
des Wassers aus dem Rohr dringt das Wasser am bodenseitigen Ende
des Rohres in die Grundwasserschicht ein, so dass insgesamt eine
rasche Wasserabgabe und -verteilung im Erdreich erfolgt und in kurzer
Zeit große
Wassermengen vom Erdreich über
die Rohrhöhe
verteilt aufgenommen werden können.
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Die
Löcher
oder Bohrungen in der Rohr-Wandung Rohrmantel haben vorzugsweise
einen Durchmesser von etwa 5–10
mm. Die Abstände der
Löcher
oder Bohrungen zueinander sind dem maximal zu erwartenden Wasseranfall
angepasst und entsprechen mindestens dem Durchmesser der Bohrungen,
wobei insbesondere die Rohrstabilität aufrecht erhalten bleiben
muss. Das Rohr selbst kann als herkömmliches Kanalrohr in Kunststoff
ausgeführt
sein, es kann jedoch auch ein Metallrohr sein, das aus gelochtem
Material hergestellt ist. Der Durchmesser der Öffnungen bzw. Perforationen
und das das Rohr außen
umgebende Material, nämlich Kies,
Schotter oder dergl. und Erdreich sind vorzugsweise aufeinander
abzustimmen, so dass einerseits genügend Durchflussfläche in Form
von Öffnungen vorhanden
ist, um die anfallenden Wassermengen ableiten zu können, andererseits
aber der Durchmesser der Öffnungen
nicht zu groß ist,
damit zu Trockenzeiten nicht Steine und Erdreich in das Rohrinnere
gelangen können.
Das Aufschüttmaterial
in Form von Kies, Schotter und dergl. wird nach dem Einsetzen des
Rohres verfüllt
und stellt eine besonders gute Wasser abführende Erdreichschicht am Rohr
dar.
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Das
Rohr ist am Eintrittsende, z.B. am Boden eines Wasseraufnahme- oder
Sammelraumes, mit einem Abschlussdeckel versehen, der ebenfalls
und entsprechend dem Rohrmantel mit Öffnungen, Löchern, Perforationen usw.,
oder aber als Siebdeckel ausgebildet ist, damit die Wassermassen,
die in das Rohr abfließen
sollen, möglichst
wenig behindert werden, andererseits aber Zweige, Blätter und
dergl. weitgehend ferngehalten werden. Da Zweige, Blätter und
dergl. natürliche
Verunreinigungen gerade bei starken Gewitterregen auftreten, kann
eine zusätzliche
Siebvorrichtung vorgeschaltet werden, die den Wasserfluss als solchen
nicht behindert, aber die verstopfenden und mitgeführten Teile
aussondert.
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Zusammen
mit diesem Rohrdeckel kann ferner ein Filter kombiniert werden,
das gegen Verschmutzung, chemische Verunreinigungen und andere Schadstoffe
wirksam ist, und das auswechselbar ist. Der Wasseraufnahmeraum kann
ein Fangbehälter,
ein betonierter Schacht, ein Dachrinnensturzrohr oder dergl. sein,
und mit einem Deckel auf seiner Oberseite abgedeckt werden, um zu
verhindern, dass Schwemmgut in das abzuführende Wasser gelangt. Dieser
Raum kann beispielsweise auch aus Betonringen, wie sie für Schächte, Sickergruben
und dergl. verwendet werden, aufgebaut sein, er kann in Form eines
Kellerabganges oder Treppenabganges ausgebildet und der Zugang zu
einem Gebäudeteil, z.B.
einem Kellerraum oder einer Kellerwohnung sein, so dass verhindert
werden muss, dass in diesem Raum das Wasser bis über die Türschwelle ansteigt, damit die
Gefahr einer Überschwemmung ausgeschaltet
wird.
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Nachstehend
wird die Erfindung in Verbindung mit der Zeichnung anhand von Ausführungsbeispielen
erläutert.
Es zeigt:
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1 in
Aufsicht eine schematische Darstellung eines Treppenabganges mit
anschließendem Podest,
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2 in
seitlicher Ansicht die Prinzipdarstellung einer Ausführungsform
der Erfindung mit Betonschacht und davon ausgehendem Ablaufrohr,
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3 eine
der 2 entsprechende Ausführungsform der Erfindung mit
angedeutetem Schacht, und
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4 eine
weitere Ausführungsform
der Erfindung, bei der das Ablaufrohr mit einem darüber angeordneten
Dachrinnen-Sturzrohr kombiniert ist.
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Ein
Ausführungsbeispiel
für eine
besondere Gefahrenquelle bei Starkregen ist ein Kellerabgang mit
Treppe 1, Podest 2, Türschwelle 3 und Tür 4,
hinter der Kellerräume
oder tiefliegende Wohnräume
liegen. In das Podest 2 ist ein Deckel 5 eingesetzt,
der zur Abdeckung eines Wasserabführrohres, wie es in den 2–4 dargestellt
und nachstehend beschrieben ist, vorgesehen ist.
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In 2 ist
als Aufnahmeraum bzw. Wasserfangbehälter ein Sammelbecken 6 vorgesehen,
das aus einzelnen übereinandergesetzten
Betonringen 7, 8, 9 besteht und das mit
einem oberen Abschlussdeckel 10 gesichert ist, der jedoch
den Wasserzulauf von der Seite her nicht behindert. Dieses Sammelbecken
weist am Boden eine Öffnung 11 auf,
die durch eine Abdeckung 5 verschlossen ist. Die Abdeckung 5 kann
ein Sieb 12 und ein Filter 13 aufnehmen, die zweckmäßigerweise
mit dem Deckel 5 zu einer Einheit integriert sind und gemeinsam
und lösbar
am oberen Rohrende aufgesetzt sind.
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Das
Rohr 14 erstreckt sich vom Boden des Sammelbeckens 6 aus
nach unten durch eine Bohrung oder Ausschachtung 15 im
Erdreich bis zum Grundwasserpegel 16, so dass das durch
das Rohr 14 nach abwärts
strömende
Wasser am Rohrausgang unmittelbar in das Grundwasser abgegeben wird.
Das Rohr 14 ist ein Kanalrohr, das vorzugsweise aus schlagfestem
Kunststoff besteht und das über den
Rohrmantel gleichmäßig verteilt Öffnungen,
Bohrungen oder Perforationen 17 aufweist, durch die das in
das Rohr 14 einströmende
Wasser in das das Rohr umgebende Erdreich 18 abgegeben
wird. Die Ausschachtung 15 ist dabei mit Kies oder Schotter 19 aufgefüllt, damit
aus dem Rohrinneren durch die Öffnungen
abfließende
Wasser optimal abfließen
kann. Die Löcher,
Bohrungen, Perforationen oder dergl. haben beispielsweise einen
Durchmesser von einigen (z. B. ca. 10) Millimetern, so dass bei
einer genügenden
Anzahl von Öffnungen
das Wasser rasch aus dem Rohrinneren abgegeben werden kann, andererseits
aber im wasserfreien Zustand die Kiespartikel nicht durch die Öffnungen
hindurch in das Filterrohr gelangen können.
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Der
Deckel 5 kann in Form einer siebförmigen Deckplatte ausgebildet
sein, um gröbere
Verschmutzungen auszusondern, während
bei entsprechender Abstimmung der Sieböffnungen mit den Öffnungen
der Rohrwandung feinere Fremdbestandteile, die durch das Sieb in
das Rohrinnere einströmen, durch
die Öffnungen
der Rohrwandungen wieder aus dem Rohr abfließen können.
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Bei
anderen örtlichen
Gegebenheiten, die von einem Schacht- oder Kellerabgang verschieden sind,
kann das erfindungsgemäße Abführrohr mit
seiner Oberseite mit der Erdreichoberkante abschließen, derart,
dass der Deckel 12 bündig
mit der Oberfläche
verläuft,
so dass in solchen Fällen
ein Betonschacht als Sammelbecken nicht erforderlich ist. In solchen
Fällen,
in denen eine Ansammlung von Oberflächenwasser in Form von Stauwasser
beseitigt werden soll, ist es zweckmäßig, eine auf der Oberseite
aufliegende Siebabdeckung 20 vorzusehen, die mit dem oberen
Ende des Kunststoffrohres zur Begehbarkeit verbunden ist und gleichzeitig
den Deckel 5 mit Sieb und Filter aufnimmt. Das Kanalrohr kann
hierbei in gleicher Weise wie in 2 beschrieben
ausgeführt
sein.
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Die
Ausführungsform
nach 4 zeigt eine weitere Anwendungsform der Erfindung,
wobei das Wasserabführrohr 14 mit
einem Dachrinnen-Sturzrohr 21 kombiniert ist und das untere
Ende des Sturzrohres 21 über eine Manschette oder Muffe 22 mit dem
oberen Ende des Wasserabführrohres
verbunden ist. Auch bei dieser Ausführungsform kann das Wasserabführrohr mit
der Abdeckung 5 in der in 2 dargestellten
und beschriebenen Weise ausgerüstet
sein.
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- 1
- Kellertreppe
- 2
- Treppenpodest
- 3
- Türschwelle
- 4
- Tür
- 5
- Deckel
- 6
- Sammelbecken
- 7,
8, 9
- Betonschachtringe
- 10
- Abschlussdeckel
- 11
- Öffnung
- 12
- Sieb
- 13
- Filter
- 14
- Rohr
- 15
- Ausschachtung
- 16
- Grundwasserpegel
- 17
- Öffnungen
- 18
- Erdreich
- 19
- Kies
- 20
- Siebabdeckung
- 21
- Dachrinnen-Sturzrohr
- 22
- Muffe