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Die
Erfindung betrifft eine Spannvorrichtung für ein Transportband zum Fördern eines
Druckproduktes nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
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Es
sind Druckmaschinen bekannt, bei denen zum Fördern von Bogen oder Falzprodukten
ein Transportband vorgesehen ist. Das Transportband ist über Umlenkrollen
gelegt, wobei zum Einstellen der Bandspannung eine Umlenkrolle quer
zur Laufrichtung des Bandes verstellbar ist. Beim Betrieb einer solchen
Transportvorrichtung wird das Transportband gedehnt, so dass die
Bandspannung häufig nachjustiert
werden muss. Die Anzahl der Nachjustierungen kann verringert werden,
indem ein bereits vorgestrecktes Band verwendet wird. Es ist möglich, die
Bandspannung laufend mit Kraftsensoren in der Lagerung der Umlenkrollen
zu messen und mit einem Aktor an der Spannrolle zu steuern. Weiterhin
kann die Bandspannung durch Messen des Durchhanges des Transportbandes
bestimmt werden, wobei das Transportband mit einer definierten Kraft
beaufschlagt wird.
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Bei
einer Verpackungsmaschine ist es aus dem
DE 36 20 593 C2 bekannt,
die Spannung einer über
Umlenkrollen geförderten
Folienbahn mit einer Tänzerwalze
konstant zu halten. Weicht die Höhenlage
der Tänzerwalze
aus einem vorgegebenen Bereich ab, dann wird dies mit Sensoren erkannt
und ein Fehlersignal ausgegeben.
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Aus
dem
JP 2573061 Y2 ist
eine Transportbandüberwachungsvorrichtung
bekannt, bei der an der Lagerung einer horizontal beweglichen Umlenkrolle
eine Gewichtskraft wirkt. Dabei hängt ein Gewicht an einem Seil,
welches über
eine Seilrolle gelegt und an der Lagerung befestigt ist. Eine plötzliche Höhenänderung
des Gewichtes weist auf eine Fehlfunktion, wie Bandriss oder Blockierung,
hin. Zur Höhenüberwachung
des Gewichtes ist ein Sensor vorgesehen.
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Die
bekannten Spannvorrichtungen sind material- und kostenaufwändig, benötigen einen
Bauraum, der nicht in jedem Fall zur Verfügung steht, und sind wartungsintensiv.
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Aufgabe
der Erfindung ist es, eine Spannvorrichtung für ein Transportband zum Fördern eines Druckproduktes
zu entwickeln, die mit einfachen Mitteln eine automatische Bestimmung
und Einstellung der Bandspannung ermöglicht.
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Die
Aufgabe wird mit einer Spannvorrichtung gelöst, welche die Merkmale nach
Anspruch 1 aufweist. Vorteilhafte Ausgestaltungen ergeben sich aus den
Unteransprüchen.
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Gemäß der Erfindung
wird ein Gewicht auf ein Transportband gelegt und das Transportband
solange gespannt, bis das Gewicht auf ein vorgegebenes Niveau verlagert
ist. Das Gewicht ist vorteilhaft rund ausgebildet und wird bei still
stehendem Transportband an einer freilaufenden Stelle auf die Bandinnenseite
fallengelassen. Dadurch wird das Band an besagter Stelle verformt.
Mit einer motorisch verstellbaren Spannrolle kann die Verformung
so weit kompensiert werden, bis die Verlagerung des Gewichtes von
einem stationären
Sensor erfasst wird.
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Die
Erfindung soll nachstehend anhand von Ausführungsbeispielen näher erläutert werden,
es zeigen:
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1:
ein Schema einer Spannvorrichtung für ein Transportband, und
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2:
eine Ausführung
einer Messanordnung für
die Bandspannung.
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1 zeigt
ein über
Umlenkrollen 1 bis 3 geführtes Transportband 4 einer
Druckmaschine oder einer Inspektionseinrichtung. Auf dem Transportband 4 werden
zum Bedrucken oder Inspizieren Bogen 5 gefördert. Wenn
z. B. ein Bogen 5 durch Tintenstrahldruck bedruckt werden
soll, dann muss der Bogen 5 in einem exakten Abstand zu
einer Tintenstrahldruckvorrichtung 6 geführt werden.
Um dass zu gewährleisten,
muss das Transportband 4 eine definierte Bandspannung aufweisen.
Zum Spannen des Transportbandes 4 ist die Umlenkrolle 2 schwenkbar
an Hebeln 7 gehalten. An die Hebel 7 bzw. an die Lagerzapfen 8 der
Umlenkrolle 2 sind zur Höhenverstellung Lineargetriebe 9 angekoppelt.
Die Lineargetriebe 9 sind mit Motoren 10 gekoppelt.
Zum Messen der Bandspannung sind Gewichte 11 an Hebeln 12 vorgesehen,
die um eine Achse 13 schwenkbar sind. Jeweils am anderen
Ende eines Hebels 12 befindet sich eine Schaltfahne 14,
die gegenüber
einem Näherungsdetektor 15 angeordnet
ist. Der Detektor 15 ist mit einem Stellglied 16 in
der Höhe
verstellbar. Zum An- und Abstellen der Gewichte 11 an das Transportband 4 ist
ein Pneumatikzylinder 17 vorgesehen, dessen Kolben mit
den Hebeln 12 gekoppelt ist. Der Pneumatizylinder 17,
der Detektor 15, der Motor 10 und ein Antriebsmotor 18 für die Umlenkrolle 1 sind
mit einer Steuereinrichtung 19 verbunden.
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Während dem
Drucken sind die Gewichte 11 vom Transportband 4 abgehoben,
indem mit dem Pneumatikzylinder 17 die Gewichte 11 ausgehoben werden.
Der Motor 10 ist stillgesetzt, so dass die Umlenkrolle 2 in
einer Position steht, die eine gewünschte Bandspannung bringt.
Der Motor 18 ist in Betrieb, so dass das Transportband 4 in
Förderrichtung 20 der
Bogen 5 bewegt wird. Während
dem Vorbeifördern
werden die Bogen 5 mit der Tintenstrahlvorrichtung 6 bedruckt.
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Ist
ein Nachstellen der Bandspannung erforderlich, werden der Motor 18 und
die Tintenstrahlvorrichtung 6 außer Betrieb gesetzt. Durch
Höhenverstellung
der Detektoren 15 mit dem Stellglied 16 wird eine
gewünschte
Bandspannung vorgegeben. Zum Einstellen der Bandspannung wird der
Pneumatikzylinder 17 betätigt, so dass die Gewichte 11 frei
an der Innenseite des Transportbandes 4 anliegen und das Transportband 4 etwas
nach außen
gedrückt
wird. Die Schaltfahnen 14 haben dabei jeweils eine Abstand
zum Detektor 15, so dass der Detektor 15 noch nicht
durchgeschalten ist. In einem nächsten
Schritt wird der Motor 10 angesteuert, so dass über das
Lineargetriebe 9 die Umlenkrolle 2 am Hebel 7 nach unten
bewegt wird. Dabei wird das Transportband 4 gestrafft,
wobei die Gewichte 11 etwas angehoben werden und die Schaltfahne 14 sich
dem Detektor 15 nähert.
Der Motor 10 wird mit der Steuereinrichtung 19 stillgesetzt,
sobald durch die Schaltfahne 14 der Detektor 15 durchgeschalten
wird. Das Getriebe 19 ist selbsthemmend, so dass die Umlenkrolle 2 in
der Lage mit der gewünschten
Bandspannung verbleibt.
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Wenn
in der nachstehenden Beschreibung bereits eingeführte Bezugszeichen verwendet
werden, dann handelt es sich um Elemente oder Symbole mit äquivalenter
Funktion oder Bedeutung.
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2 zeigt
eine konstruktive Ausführungsform
einer Bandspannungsmessanordnung, welche im Inneren eines Transportbandtrums
angeordnet ist. Die Messanordnung ist an einer gestellfesten Traverse 21 befestigt.
An der Traverse 21 sind zwei Lagerböcke 22, 23 befestigt,
in denen eine zylindrische Welle 24 frei drehbar aufgenommen
ist. Auf der Welle 24 sind zwei Hebel 12.1, 12.2 frei
drehbar gelagert, die an den Enden eine Stange 25 tragen.
An den Enden der Stange 25 sind zylindrische Gewichte 11.1, 11.2 befestigt,
deren Achsen parallel zur Ebene eines Transportbandes 4 stehen.
An den Hebeln 12.1, 12.2 sind Schaltfahnen 14.1, 14.2 ausgebildet.
Auf der Welle 24 sind weiterhin drehfest Hebe 26.1–26.3 befestigt,
wobei an den Enden der Hebel 26.1, 26.2 Detektoren 15.1, 15.2 für die Schaltfahnen 14.1, 14.2 sitzen.
Am Hebel 26.3 greift eine Stellvorrichtung für die Drehstellung
der Welle 24 an. An der Traverse 21 ist weiterhin
eine Schwenklagerung 27 für einen Pneumatikzylinder 17 befestigt.
Eine Kolbenstange 28 ist gelenkig mit einem Hebel 29 verbunden.
Der Hebel 29 trägt
eine Stange 30, die unter den Hebeln 12.1, 12.2 endet.
Der Hebel 29 ist drehbar auf der Welle 24 geführt.
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Vor
dem Einstellen einer Bandspannung wird die Welle 24 mit
dem Hebel 26.3 in eine definierte Drehstellung gebracht.
Damit besitzen die Detektoren 15.1, 15.2 an den
Hebeln 26.1, 26.2 ebenfalls die definierte Drehstellung.
Zum Einstellen der Bandspannung wird der Pneumatikzylinder 17 betätigt, so dass
die Kolbenstange 28 ausfährt. Dabei bewegen sich die
an den Hebeln 12.1, 12.2 befestigten Gewichte 11.1, 11.2 nach
unten, bis sie auf dem Transportband 4 aufliegen. Durch
weiteres Ausfahren der Kolbenstange 28 enfernt sich die
Stange 30 von den Hebeln 12.1, 12.2.
Damit sind die Hebel 12.1, 12.2, die Stange 25 und
die Gewichte 11.1, 11.2 frei um die Welle 24 schwenkbar.
Wenn mit einem Getriebe 9 eine Umlenkrolle 2 verstellt
wird, dann wird das Transportband 4 gestrafft und die Gewichte 11.1, 11.2 angehoben.
Die Gewichte 11.1, 11.2 vollführen eine Schwenkbewegung um
die Welle 24. Wenn die Schaltfahnen 14.1, 14.2 an
den Hebeln 12.1, 12.2 von den Detektoren 15.1, 15.2 erfasst
werden, ergibt sich eine Signaländerung,
die in einer Steuereinrichtung 19 ausgewertet wird. Die
Steuereinrichtung 19 veranlasst einen Stopp der Straffung
des Transportbandes 4 und ein Fixieren der Umlenkrolle 2 in
der zuletzt eingenommenen Position. Danach wird der Pneumatikzylinder 17 erneut
betätigt,
so dass die Kolbenstange 28 eingefahren wird. Dadurch untergreift
die Stange 30 die Hebel 12.1, 12.2, womit
die Gewichte 11.1, 11.2 vom Transportband 4 abgehoben
werden, so dass nachfolgend das Transportband 4 zum Drucken
in Betrieb genommen werden kann.
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- 1,
3
- Umlenkrolle
- 4
- Transportband
- 5
- Bogen
- 6
- Tintenstrahldruckvorrichtung
- 7
- Hebel
- 8
- Lagerzapfen
- 9
- Lineargetriebe
- 10
- Motor
- 11
- Gewicht
- 12
- Hebel
- 13
- Achse
- 14
- Schaltfahne
- 15
- Detektor
- 16
- Stellglied
- 17
- Pneumatikzylinder
- 18
- Antriebsmotor
- 19
- Steuereinrichtung
- 20
- Förderrichtung
- 21
- Traverse
- 22,
23
- Lagerbock
- 24
- Welle
- 25
- Stange
- 26
- Hebel
- 27
- Schwenklagerung
- 28
- Kolbenstange
- 29
- Hebel
- 30
- Stange