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Stand der
Technik
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Die
Erfindung geht von einem Verfahren und von einer Vorrichtung zum
Betreiben eines Fahrzeugs nach der Gattung der unabhängigen Ansprüche aus.
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Es
sind bereits Verfahren und Vorrichtungen zum Betrieben eines Fahrzeugs
bekannt, bei denen zur Detektion eines bevorstehenden Anfahrvorgangs geprüft wird,
ob eine Kupplungsbetätigung
erfolgt.
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Der
Anfahrvorgang bei einem Fahrzeug ist ein hochdynamischer Prozess.
Durch das Einkuppeln wird vom Motor eine Leistung verlangt, die
höher ist,
als die zur Verfügung
stehende Leistung im Leerlauf. Ist die zur Verfügung stehende Leistung zu klein, so
führt dies
im schlimmsten Fall zum Abwürgen
des Motors. Dem kann der Fahrer durch Betätigen des Fahrpedals entgegenwirken.
Die dadurch freigesetzte Leistung stellt den Anfahrvorgang sicher.
Eine zweite Möglichkeit
zur Sicherstellung der angeforderten Leistung für den Anfahrvorgang ist die
Bereitstellung einer Momentenreserve im Leerlauf. Hierbei wird bei
Ottomotoren im Leerlauf die Füllung
erhöht und
der Zündwinkel
nach spät
verschoben. Dadurch bleibt die Drehzahl und auch das vom Motor abgegebene
Drehmoment konstant. Eine erhöhte
Leistung kann schnell durch Frühverstellung
des Zündwinkels bereitgestellt
werden. Der Leistungsvorhalt entspricht hierbei der Füllungserhöhung. Die
erhöhte Füllung mit
spätem
Zündwinkel
führt zwangsläufig zu einem
erhöhten
Verbrauch im Leerlauf. Diesem erhöhten Leerlaufverbrauch kann
begrenzt entgegengewirkt werden, indem die Momentenreserve nur gebildet
wird, wenn die Kupplung getreten wird. Damit verbunden ist die Erwartung,
dass der Fahrer bald anfahren wird. Zu diesem Zweck wird ein Kupplungsschalter
verwendet, der erkennt, ob die Kupplung getreten ist. Damit verbunden
ist immer ein erhöhter Verbrauch
bei getretener Kupplung, was sich generell im Stadtverkehr mit häufig getretener
Kupplung im Stillstand des Fahrzeugs negativ auswirkt.
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Das
Problem der Anfahrschwäche
wird umso größer, wenn
bei großem
Fahrzeuggewicht Motoren mit kleinem Hubraum eingesetzt werden. Dazu
zählen
insbesondere Motoren mit kleinem Hubraum und Aufladung.
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Das
Vorhalten einer großen
Momentenreserve im Leerlauf erhöht
deutlich den Verbrauch. Daher wird derzeit auch bei getretener Kupplung
die Momentenreserve begrenzt. Dies führt speziell bei den oben beschriebenen
Fahrzeug mit kleinvolumigen Motoren und Aufladung zu Anfahrschwächen.
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Vorteile der
Erfindung
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Das
erfindungsgemäße Verfahren
und die erfindungsgemäße Vorrichtung
zum Betreiben eines Fahrzeugs mit den Merkmalen der unabhängigen Ansprüche haben
demgegenüber
den Vorteil, dass der bevorstehende Anfahrvorgang dann detektiert wird,
wenn bei eingelegtem Gang oder bei eingelegter Fahrstufe eine Kupplungsbetätigung in
Richtung eines Schließens
der Fahrzeugkupplung detektiert wird. Auf diese Weise lässt sich
ein bevorstehender Anfahrvorgang zuverlässiger und kurzfristiger detektieren.
Eine für
den Anfahrvorgang bereitzustellende Reserve für eine Ausgangsgröße des Fahrzeugs muss
dann nicht zu lange und auch nicht unnötig gebildet werden, sodass
dadurch der reservebedingte Mehrverbrauch an Kraftstoff möglichst
gering gehalten werden kann. Eine Begrenzung der Reserve für die Ausgangsgröße des Fahrzeugs
ist dann nicht erforderlich, sodass Anfahrschwächen auch bei kleinvolumigen
Motoren mit Aufladung vermieden werden können.
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Durch
die in den Unteransprüchen
aufgeführten
Maßnahmen
sind vorteilhafte Weiterbildungen und Verbesserungen des im Hauptanspruch
angegebenen Verfahrens möglich.
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Besonders
vorteilhaft ist es, wenn die Kupplungsbetätigung in Richtung des Schließens der Fahrzeugkupplung
mittels eines Kupplungsschalters detektiert wird, der vor dem Schließen der
Fahrzeugkupplung einen für
die Schließrichtung
der Fahrzeugskupplung charakteristischen Schaltvorgang durchführt, wobei
bei Erkennen dieses charakteristischen Schaltvorgangs die Kupplungsbetätigung in Richtung
des Schließens
der Fahrzeugkupplung erkannt wird. Auf diese Weise kann für die Detektion des
bevorstehenden Anfahrvorgangs ein herkömmlicher Kupplungsschalter
mit einer verbesserten Auswertung verwendet werden, sodass zusätzlicher
Aufwand weitestgehend vermieden wird.
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Besonders
vorteilhaft ist es weiterhin, wenn die Kupplungsbetätigung in
Richtung des Schließens der
Fahrzeugkupplung mittels eines Kupplungspositionssensors detektiert
wird. Diese etwas aufwändigere
Lösung
ermöglicht
eine differenziertere Auswertung der Kupplungsbetätigung und
damit eine bessere Abstimmung der zur Beseitigung eine Anfahrschwäche des
Fahrzeugs erforderlichen Maßnahmen.
Weiterhin lässt
sich durch Verwendung des Kupplungspositionssensors der bevorstehende
Anfahrvorgang noch kurzfristiger detektieren, sodass die Reserve
für die
Ausgangsgröße des Fahrzeugs noch
später
gebildet und der Verbrauch somit noch weiter gesenkt werden kann.
Somit lässt
sich der bevorstehende Anfahrvorgang noch zuverlässiger detektieren.
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Ein
weiterer Vorteil ergibt sich, wenn ein zeitlicher Verlauf der Kupplungsbetätigung ausgewertet wird
und wenn die Kupplungsbetätigung
in Richtung des Schließens
der Fahrzeugkupplung in Abhängigkeit
der Auswertung des zeitlichen Verlaufs der Kupplungsbetätigung detektiert
wird. Auf diese Weise lässt sich
die Kupplungsbetätigung
in Richtung des Schließens
der Fahrzeugkupplung besonders einfach und zuverlässig erkennen.
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Ein
weiterer Vorteil ergibt sich, wenn bei Detektion der Kupplungsbetätigung in
Richtung des Schließens
der Fahrzeugkupplung eine Reserve für eine Ausgangsgröße des Fahrzeugs
gebildet wird, die mit dem Schließen der Fahrzeugkupplung zumindest
teilweise abgerufen wird. Auf diese Weise wird sichergestellt, dass
die Reserve möglichst
kurzfristig vor dem Schließen
der Fahrzeugkupplung gebildet werden kann, sodass der mit der Bildung
der Reserve verknüpfte
erhöhte
Verbrauch so gering wie möglich
gehalten werden kann, andererseits eine Begrenzung der Reserve nicht
erforderlich ist.
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Ein
weiterer Vorteil ergibt sich, wenn die Reserve an einer vorgegebenen
Position der Fahrzeugkupplung vor dem Schließen der Fahrzeugkupplung gebildet
wird. Auf diese Weise lässt
sich die Reserve bei geeigneter Vorgabe der Position der Fahrzeugkupplung
vor dem Schließen
der Fahrzeugkupplung mit minimalem Zeitversatz vor dem Schließen der Fahrzeugkupplung
bilden und der Verbrauch somit weiter reduzieren.
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Vorteilhaft
ist auch, wenn eine Geschwindigkeit für die Bildung der Reserve abhängig von
einem zeitlichen Verlauf der Kupplungsbetätigung eingestellt wird. Auf
diese Weise kann die Bildung der Reserve optimal auf den zeitlichen
Verlauf der Kupplungsbetätigung
abgestimmt werden. Auf diese Weise lässt sich der Kraftstoffverbrauch
weiterhin optimieren. So kann beispielsweise ein schneller Aufbau der
Reserve davon abhängig
gemacht werden, ob eine schnelle Kupplungsbetätigung detektiert wurde, sodass
davon ausgegangen werden kann, dass ein Anfahrvorgang rasch erfolgen
soll und dementsprechend rasch die Reserve gebildet werden muss.
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Somit
kann also die Reserve bei steigender Geschwindigkeit der Kupplungsbetätigung in
Richtung des Schließens
der Fahrzeugkupplung schneller gebildet werden.
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Besonders
einfach lässt
sich die Reserve durch Erhöhung
einer Luftzufuhr zu einer Brennkraftmaschine des Fahrzeugs und Zündwinkelspätverstellung
bilden.
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Vorteilhaft
ist auch, wenn bei Detektion der Kupplungsbetätigung in Richtung des Schließens der Fahrzeugkupplung
eine Motordrehzahl des Fahrzeugs angehoben wird. Auf diese Weise
kann ein für den
Anfahrkomfort des Fahrzeugs günstigerer
Betriebspunkt angefahren werden.
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Zeichnung
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Ausführungsbeispiele
der Erfindung sind in der Zeichnung dargestellt und in der nachfolgenden Beschreibung
näher erläutert. Es
zeigen:
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1 ein
Funktionsdiagramm zur Erläuterung
des erfindungsgemäßen Verfahrens
und der erfindungsgemäßen Vorrichtung
zum Betreiben eines Fahrzeugs gemäß einer ersten Ausführungsform,
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2a) einen Signallaufplan für ein Kupplungssignal
gemäß der ersten
Ausführungsform,
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2b) einen Signallaufplan für einen
eingelegten Gang gemäß der ersten
Ausführungsform,
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2c) einen Signallaufplan für die Bildung einer
Reserve für
eine Ausgangsgröße des Fahrzeugs
gemäß der ersten
Ausführungsform,
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3 ein
Funktionsdiagramm zur Erläuterung
der erfindungsgemäßen Verfahrens
und der erfindungsgemäßen Vorrichtung
zum Betrieben eines Fahrzeugs gemäß einer zweiten Ausführungsform,
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4a) einen Signallaufplan für ein Kupplungssignal
gemäß der zweiten
Ausführungsform,
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4b) einen Signallaufplan für einen
eingelegten Gang gemäß der zweiten
Ausführungsform,
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4c) einen Signallaufplan für die Bildung einer
Reserve für
eine Ausgangsgröße des Fahrzeugs
gemäß der zweiten
Ausführungsform
und
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5 einen
Ablaufplan zur Beschreibung eines beispielhaften Ablaufs des erfindungsgemäßen Verfahrens.
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Beschreibung
der Ausführungsbeispiele
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In 1 kennzeichnet 10 ein
Funktionsdiagramm, das beispielsweise software- und/oder hardwaremäßig in einem Motorsteuergerät eines
Kraftfahrzeugs implementiert sein kann. Das Kraftfahrzeug kann dabei
beispielsweise von einer in 1 nicht
dargestellten Brennkraftmaschine angetrieben werden, bei der es
sich beispielsweise um einen Ottomotor oder einen Dieselmotor handelt.
Im Folgenden soll beispielhaft angenommen werden, dass es sich bei
dieser Brennkraftmaschine um einen Ottomotor handelt. Das Funktionsdiagramm 10 stellt
dabei eine erfindungsgemäße Vorrichtung
zum Betreiben des Kraftfahrzeugs gemäß einer ersten Ausführungsform
der Erfindung dar. Dabei umfasst das Funktionsdiagramm 10 einen
Kupplungsschalter 1, dem der Betätigungsgrad eines Kupplungspedals 30 des
Fahrzeugs zugeführt
ist. Wird dabei das Kupplungspedal 30 aus einer losgelassenen
Position in Richtung eines Anschlags zur Öffnung der Kupplung betätigt, so
wird mit Erreichen eines vorgegebenen, beispielsweise auf einem
Prüfstand
applizierten Betätigungsgrades
der Kupplungsschalter 1 geschlossen und ein entsprechendes
Kupplungssignal K gesetzt. Wird das Kupplungspedal 30 wieder
losgelassen, so öffnet
sich der Kupplungsschalter 1 beim Passieren der vorgegebenen
Position wieder und das Kupplungssignal K wird zurückgesetzt.
Das durch Schließen
bzw. Öffnen
des Kupplungsschalters 1 erzeugte Kupplungssignal K wird
einer ersten Prufeinheit 20 zugeführt. Ferner wird der ersten
Prüfeinheit 20 ein
Gangsignal G von einer Getriebesteuerung 35 zugeführt. Das
Gangsignal G gibt dabei an, ob gerade ein Getriebegang oder eine
Fahrstufe eingelegt ist, in diesem Fall ist das Gangsignal G gesetzt,
oder ob gerade kein Getriebegang bzw. keine Fahrstufe eingelegt
ist, in diesem Fall ist das Gangsignal G zurückgesetzt. Das Funktionsdiagramm 10 umfasst
im Beispiel nach 1 den Kupplungsschalter 1 und
die Prüfeinheit 20,
wohingegen das Kupplungspedal 30 und die Getriebesteuerung 35 außerhalb
des Funktionsdiagramms 10 angeordnet sind. Dabei kann natürlich die
Getriebesteuerung 35 und/oder das Kupplungspedal 30 auch
in das Funktionsdiagramm 10 miteinbezogen sein. Mindestens umfasst
das Funktionsdiagramm 10 die Prüfeinheit 20. Die Prüfeinheit 20 prüft anhand
des empfangenen Kupplungssignals K und des empfangenen Gangsignals
G, ob ein Anfahrvorgang des Fahrzeugs bevorsteht. Dabei wird der
bevorstehende Anfahrvorgang in Abhängigkeit des Kupplungssignals
K und das Gangsignals G dann detektiert, wenn bei eingelegtem Gang
oder bei eingelegter Fahrstufe eine Kupplungsbetätigung in Richtung eines Schließens der
Fahrzeugkupplung detektiert wird. Vor dem Schließen der Fahrzeugkupplung bei
Loslassen des Kupplungspedals 30 führt der Kupplungsschalter 1 einen
für die
Schließrichtung
der Fahrzeugkupplung charakteristischen Schaltvorgang durch. Dieser
charakteristische Schaltvorgang besteht wie beschrieben darin, dass
der Kupplungsschalter 1 mit Erreichen der vorgegebenen
Kupplungsposition beim Loslassen des Kupplungspedals 30 wieder öffnet und das
Kupplungssignal K somit vom gesetzten in den zurückgesetzten Zustand sich ändert. Somit
detektiert die erste Prüfeinheit 20 die
Kupplungsbetätigung in
Richtung des Schließens
der Fahrzeugkupplung mittels des Kupplungsschalters 1 bzw.
des Kupplungssignals K dann, wenn dieser charakteristische Schaltvorgang
des Kupplungsschalters 1 bzw. der zugehörige charakteristische Verlauf
des Kupplungssignals K von der ersten Prüfeinheit 20 erkannt
wird. Dabei wird wie beschrieben die Kupplungsbetätigung in
Richtung des Schließens
der Fahrzeugkupplung bei Erkennen dieses charakteristischen Schaltvorgangs
natürlich
nur dann von der ersten Prüfeinheit 20 erkannt,
wenn gleichzeitig durch das Gangsignal G ein eingelegter Gang bzw.
eine eingelegte Fahrstufe erkannt wird. Mit Hilfe der 2a) und 2b)
wird dieser Sachverhalt anhand von Signallaufplänen nochmals verdeutlicht.
Dabei zeigt 2a) einen beispielhaften
zeitlichen Verlauf des Kupplungssignals K und 2b)
einen beispielhaften zeitlichen Verlauf des Gangsignals G. Zunächst ist
bis zu einem ersten Zeitpunkt t1 das Kupplungssignal
K zurückgesetzt,
das Kupplungspedal 30 weist also bis zum ersten Zeitpunkt
t1 einen Betätigungsgrad auf, der kleiner
als die vorgegebene Position für
das Schalten des Kupplungsschalters 1 ist. Zum ersten Zeitpunkt
t1 erreicht jedoch der Betätigungsgrad
des Kupplungspedals 30 die vorgegebene Position und der
Kupplungsschalter 1 schließt, sodass das Kupplungssignal
K zum ersten Zeitpunkt t1 gesetzt wird.
Dabei ist das Gangsignal G bis zu einem dem ersten Zeitpunkt t1 nachfolgenden zweiten Zeitpunkt t2 gesetzt, sodass bis zum zweiten Zeitpunkt
t2 ein Gang eingelegt ist. Zum zweiten Zeitpunkt
t2 wird der eingelegte Gang bzw. die eingelegte
Fahrstufe verlassen und der Leerlaufzustand eingestellt, sodass
das Gangsignal G zum zweiten Zeitpunkt t2 zurückgesetzt
wird. Anschließend
wird das Kupplungspedal 30 wieder losgelassen, um bei einem
dem zweiten Zeitpunkt t2 nachfolgenden dritten
Zeitpunkt t3 wieder die vorgegebene Position
für den
Betätigungsgrad
des Kupplungspedals 30 in Richtung zum vollständigen Loslassen
des Kupplungspedals 30 zu passieren. Zum dritten Zeitpunkt
t3 wird somit das Kupplungssignal K zurückgesetzt
und der Kupplungsschalter 1 wieder geöffnet. Zu einem dem dritten
Zeitpunkt t3 nachfolgenden vierten Zeitpunkt t4 ist
das Kupplungspedal 30 wieder bis zur vorgegebenen Position
betätigt worden,
sodass der Kupplungsschalter 1 schließt und das Kupplungssignal
K gesetzt wird. Zu einem dem vierten Zeitpunkt t4 nachfolgenden
fünften
Zeitpunkt t5 wird dann wieder ein Gang bzw.
eine Fahrstufe eingelegt, sodass zum fünften Zeitpunkt t5 das Gangsignal
G wieder gesetzt wird. Zu einem dem fünften Zeitpunkt t5 nachfolgenden
sechsten Zeitpunkt t6 erreicht der Betätigungsgrad
des Kupplungspedals 30 beim Loslassen wieder die vorgegebene Position,
sodass der Kupplungsschalter 1 öffnet und das Kupplungssignal
K zurückgesetzt
wird. Zum sechsten Zeitpunkt t6 ist das
Gangsignal G gesetzt, d. h. es ist ein Gang bzw. eine Fahrstufe
eingelegt. Gleichzeitig findet zum sechsten Zeitpunkt t6 der
für die
Schließrichtung
der Fahrzeugkupplung charakteristische Schaltvorgang des Kupplungsschalters 1 bzw.
der Übergang
des Kupplungssignals K vom gesetzten in den zurückgesetzten Zustand statt,
sodass zum sechsten Zeitpunkt t6 der bevorstehende
Anfahrvorgang von der ersten Prüfeinheit 20 detektiert
wird.
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Gemäß einer
Weiterbildung der Erfindung ist es vorgesehen, dass bei der Detektion
der Kupplungsbetätigung
in Richtung des Schließens
der Fahrzeugkupplung bzw. bei der Detektion des bevorstehenden Anfahrvorgangs
eine Reserve für
eine Ausgangsgröße des Fahrzeugs
gebildet wird, die mit dem Schließen der Fahrzeugskupplung zumindest teilweise
abgerufen wird. Bei der Ausgangsgröße des Fahrzeugs kann es sich
beispielsweise um ein Drehmoment oder um eine Leistung am Ausgang
des Motors, des Getriebes oder eines oder mehrerer Räder des
Fahrzeugs handeln. Es kann sich bei der Ausgangsgröße des Fahrzeugs
auch um eine von dem genannten Drehmoment und/oder der genannten
Leistung abgeleitete Größe handeln.
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Die
Reserve kann beispielsweise durch Erhöhung einer Luftzufuhr zur Brennkraftmaschine
des Fahrzeugs und eine Zündwinkelspätverstellung
im Falle des Ottomotors gebildet werden. Die Beeinflussung der Luftzufuhr
und des Zündwinkels
ist dabei in 1 ausgangsseitig der ersten
Prüfeinheit 20 angedeutet,
die auf diese Weise die erforderliche Reserve zur Verfügung stellt.
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Im
Folgenden soll beispielhaft angenommen werden, dass es sich bei
der Ausgangsgröße des Fahrzeugs
um ein Drehmoment handelt, insbesondere das Motorausgangsmoment
oder das Motormoment. Die Reserve ist dann eine Motormomentenreserve
oder kurz eine Momentenreserve.
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Gemäß 2c) ist der zeitliche Verlauf der Reserve
R dargestellt. Zum sechsten Zeitpunkt t6 wird
die Kupplungsbetätigung
in Richtung des Schließen
der Fahrzeugkupplung und damit der bevorstehende Anfahrvorgang von
der ersten Prüfeinheit 20 detektiert,
sodass zu diesem Zeitpunkt auch die Reserve R gebildet wird. Dabei
ist in 2c) Idealerweise eine sprunghafte
Bildung der Reserve R zum sechsten Zeitpunkt t6 dargestellt.
In Realität
kann die Reserve natürlich
nur mit einer gewissen Zeitverzögerung
abhängig
von der Saugrohrdynamik der Brennkraftmaschine bei der Erhöhung der
Luftzufuhr bzw. Füllung
der Brennkraftmaschine gebildet werden.
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Die
vorgegebene Position für
den Betätigungsgrad
des Kupplungspedals 30 ist in vorteilhafter Weise möglichst
nahe bei der vorgegebenen Position für den Betätigungsgrad des Kupplungspedals 30 angeordnet,
zumindest kennzeichnet die vorgegebene Position aber einen Betätigungsgrad
des Kupplungspedals 30, bei dem die Fahrzeugkupplung bereits
vollständig
geöffnet
ist. Somit ist sichergestellt, dass die vorgegebene Position für den Betätigungsgrad
des Kipplungspedals 30 beim Loslassen des Kupplungspedals 30 noch
vor dem Schließen
der Fahrzeugkupplung durchlaufen wird. Somit wird der charakteristische
Schaltvorgang des Kupplungsschalters 1 bzw. der Verlauf
des Kupplungssignals K vom gesetzten in den zurückgesetzten Zustand auch sicher
vor dem Schließen
der Fahrzeugkupplung und damit vor dem bevorstehenden Anfahrvorgang
erreicht. Andererseits sollte die vorgegebene Position genügend weit
vom Betätigungsgrad
des Kupplungspe dals 30 beabstandet sein, bei dem die Fahrzeugkupplung
schließt,
um sicherzustellen, dass die erforderliche Momentenreserve vollständig aufgebaut werden
kann. Die vorgegebene Position für
den Betätigungsgrad
des Kupplungspedals 30 kann beispielsweise auf einem Prüfstand zur
Erfüllung
der genannten Rahmenbedingungen geeignet appliziert werden.
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In 3 ist
ein Funktionsdiagramm 15 für eine zweite Ausführungsform
der Erfindung dargestellt. Dabei stellt das Funktionsdiagramm 15 eine zweite
Vorrichtung zum Betreiben eines Fahrzeugs gemäß der Erfindung dar. Das Funktionsdiagramm 15 kann
ebenfalls software- und/oder hardwaremäßig in die Motorsteuerung des
Fahrzeugs implementiert sein. Dabei kennzeichnen gleiche Bezugszeichen
gleiche Elemente wie in 1. Das Funktionsdiagramm 15 nach 3 umfasst
nun einen Kupplungspositionssensor 5, beispielsweise in
Form eine Potentiometers, der die Position bzw. den Betätigungsgrad
des Kupplungspedals 30 in dem Fachmann bekannter Weise
erfasst. Abhängig
vom so erfassten Betätigungsgrad
des Kupplungspedals 30 bildet der Kupplungspositionssensor 5 ein
Kupplungssignal K' und
leitet es an eine zweite Prüfeinheit 25 weiter,
der von der Getriebesteuerung 35 wiederum das Gangsignal
G zugeführt
wird. Dabei umfasst das Funktionsdiagramm 15 nach 3 den
Kupplungspositionssensor 5 und die zweite Prüfeinheit 25. Zusätzlich kann
das Funktionsdiagramm 15 auch das Kupplungspedal 30 und/oder
die Getriebesteuerung 35 umfassen. Zumindest jedoch umfasst
das Funktionsdiagramm 15 die zweite Prüfeinheit 25.
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Das
Kupplungssignal K' spiegelt
nun den Betätigungsgrad
des Kupplungspedals 30 wieder. Ist das Kupplungspedal 30 nicht
betätigt,
so ist das Kupplungssignal K' =
0, ist das Kupplungspedal 30 vollständig durchgetreten, weist also
seinen maximalen Betätigungsgrad
auf, so hat das Kupplungssignal K' den Wert K1,
wie dem zeitlichen Verlauf des Kupplungssignals K' in 4a)
zu entnehmen ist. Dabei ist das Kupplungspedal 30 zunächst bis
zu einem ersten Zeitpunkt t1 nicht betätigt. Vom
ersten Zeitpunkt t1 bis zu einem nachfolgenden
zweiten Zeitpunkt t2 wird dann das Kupplungspedal 30 gemäß dem Beispiel nach 4a) linear vom Betätigungsgrad 0 bis zum maximalen
Betätigungsgrad
K1 durchgetreten, sodass die Fahrzeugkupplung
geöffnet
wird. Bis zu einem dem zweiten Zeitpunkt t2 nachfolgenden
dritten Zeitpunkt t3 ist dabei ein Gang
bzw. eine Fahrstufe eingelegt, wie 4b)
zu entnehmen ist, in dem der zeitliche Verlauf des Gangsignals G
dargestellt ist. Zum dritten Zeitpunkt t3 wird
dann in den Leerlauf geschal tet, sodass das Gangsignal G zurückgesetzt wird.
Zu einem dem dritten Zeitpunkt t3 nachfolgenden
vierten Zeitpunkt t4 wird das Kupplungspedal 30 aus
seiner vollständig
durchgetretenen Position mit maximalem Betätigungsgrad K1 wieder
losgelassen, um im Beispiel nach 4a)
linear bis zu einem nachfolgenden Zeitpunkt t5 wieder
den vollständig losgelassenen
Zustand des Kupplungspedals 30 mit K' = 0 zu erreichen. Zu einem dem fünften Zeitpunkt t5 nachfolgenden sechsten Zeitpunkt t6 wird dann das Kupplungspedal 30 wieder
betätigt,
wobei der Betätigungsgrad
von K' = 0 beim
sechsten Zeitpunkt t6 linear bis zu einem
nachfolgenden siebten Zeitpunkt t7 auf den
Wert K' = K1 ansteigt, wobei der zeitliche Abstand zwischen
den Zeitpunkten t6 und t7 kleiner
ist als der zeitliche Abstand zwischen den Zeitpunkten t1 und t2, sodass
die Betätigung
des Kupplungspedals 30 vom sechsten Zeitpunkt t6 bis zum siebten Zeitpunkt t7 schneller
erfolgt als vom ersten Zeitpunkt t1 bis
zum zweiten Zeitpunkt t2. Zu einem dem siebten Zeitpunkt
t7 nachfolgenden achten Zeitpunkt t8 wird dann wieder ein Gang oder eine Fahrstufe
eingelegt und das Gangsignal G gesetzt. Zu einem dem achten Zeitpunkt
t8 nachfolgenden neunten Zeitpunkt wird dann
das Kupplungspedal 30 wieder vom maximalen Betätigungsgrad
K' = K1 linear
bis zum völligen
Loslassen zu einem nachfolgenden elften Zeitpunkt t11 mit
K' = 0 betätigt. Der
zeitliche Abstand zwischen dem neunten Zeitpunkt t9 und
dem elften Zeitpunkt t11 entspricht dabei
im Beispiel nach 4a) dem zeitlichen
Abstand zwischen dem sechsten Zeitpunkt t6 und
dem siebten Zeitpunkt t7 und ist wiederum
kleiner als der zeitliche Abstand zwischen dem vierten Zeitpunkt
t4 und dem fünften Zeitpunkt t5,
der im Beispiel nach 4a) dem zeitlichen
Abstand zwischen dem ersten Zeitpunkt t1 und
dem zweiten Zeitpunkt t2 entspricht. Zu
einem zwischen dem neunten Zeitpunkt t9 und
dem elften Zeitpunkt t11 liegenden zehnten
Zeitpunkt t10 erreicht der Verlauf des Betätigungsgrades des
Kupplungspedals 30 einen vorgegebenen Schwellwert Ks und unterschreitet diesen anschließend.
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Dabei
kann der vorgegebene Schwellwert Ks für den Betätigungsgrad
des Kupplungspedals 30 beispielsweise in gleicher Weise
vorgegeben werden, wie die vorgegebene Position des Betätigungsgrades
gemäß der ersten
Ausführungsform
nach 1. Somit kann die zweite Prüfeinheit 25 bei eingelegtem
Gang bzw. bei eingelegter Fahrstufe, d. h. bei gesetztem Gangssignal
G, und dem von größeren zu
kleineren Werten hin erfolgenden Passieren des vorgegebenen Schwellwertes
Ks für
den Betätigungsgrad
des Kupplungspedals 30 zum zehnten Zeitpunkt t10 die
Kupplungsbetätigung
in Richtung des Schließens
der Fahrzeugkupplung und damit den bevorstehenden Anfahrvorgang
des Fahrzeugs de tektieren. Zusätzlich
oder alternativ kann die zweite Prüfeinheit 25 den zeitlichen
Gradienten des Kupplungssignals K' bilden. Sobald die zweite Prüfeinheit 25 bei
eingelegtem Gang bzw. bei eingelegter Fahrstufe, d. h. bei gesetztem
Gangsignal G einen negativen zeitlichen Gradienten des Kupplungssignals
K' unmittelbar nach
dem neunten Zeitpunkt t9 detektiert, erkennt
die zweite Prüfeinheit 25 die
Kupplungsbetätigung
in Richtung des Schließens
der Fahrzeugkupplung und damit einen bevorstehenden Anfahrvorgang
des Fahrzeugs. Alternativ kann es auch vorgesehen sein, dass die
zweite Prüfeinheit 25 die Kupplungsbetätigung in
Richtung des Schließens
der Fahrzeugkupplung und damit den bevorstehenden Anfahrvorgang
nur dann detektiert, wenn bei eingelegtem Gang bzw. bei eingelegter
Fahrstufe, d. h. bei gesetztem Gangsignal G sowohl ein negativer
zeitlicher Gradient für
das Kupplungssignal K' als
auch ein Passieren des vorgegebenen Schwellwertes Ks detektiert
wird.
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Sobald
also beim zehnten Zeitpunkt t10 der bevorstehende
Anfahrvorgang von der zweiten Prüfeinheit 25 detektiert
wird, veranlasst die zweite Prüfeinheit 25 die
Bildung der Reserve R gemäß dem zeitlichen
Verlauf nach 4c). Dabei ist in 4c) dargestellt, dass die Reserve R nach
einem linearen Anstieg somit mit einer gewissen Zeitverzögerung zu einem
dem elften Zeitpunkt t11 nachfolgenden zwölften Zeitpunkt
t12 einen vorgegebenen Endwert R1 erreicht. Diese Verzögerung ist wie beschrieben
beispielsweise durch die Saugrohrdynamik der Brennkraftmaschine
bedingt, die einen sprungartigen Füllungsanstieg und damit einen
sprungartigen Aufbau der Reserve R zum zehnten Zeitpunkt t10 verhindert. Der Reserveaufbau erfolgt
dabei wie in der zu 1 beschriebenen ersten Ausführungsform
der Erfindung, sodass die zweite Prüfeinheit 25 wie auch
die erste Prufeinheit 20 die Reserve im Falle des Ottomotors
durch geeignete Ansteuerung der Luftzufuhr beispielsweise mittels
einer Drosselklappe und der Zündung
in dem Fachmann bekannter Weise zur Verfügung stellt. Dies ist in 3 analog
zur 1 angedeutet.
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Es
kann nun vorgesehen sein, dass eine Geschwindigkeit für die Bildung
der Reserve R abhängig vom
zeitlichen Verlauf der Kupplungsbetätigung eingestellt wird. Wie
bereits zu 4a) beschrieben kann die
Kupplungsbetätigung
unterschiedlich schnell erfolgen. Dabei ist die Betätigung der
Kupplung zwischen dem sechsten Zeitpunkt t6 und
dem siebten Zeitpunkt t7 bzw. zwischen dem
neunten Zeitpunkt t9 und dem elften Zeitpunkt
t11 schneller als die Kupplungsbetätigung zwischen
dem ersten Zeitpunkt t1 und dem zweiten Zeitpunkt
t2 bzw. zwischen dem vierten Zeitpunkt t4 und dem fünften Zeitpunkt t5.
Die zweite Prüfeinheit 25 kann
bei Auswertung des zeitlichen Gradienten des Kupplungssignals K' unterschiedliche
Geschwindigkeiten für
die Kupplungsbetätigung
unterscheiden. Je größer der
Betrag des zeitlichen Gradienten des Kupplungssignals K' ist, umso schneller
wurde das Kupplungspedal 30 betätigt. Somit kann aus dem zeitlichen
Gradienten des Kupplungssignals K' darauf geschlossen werden, ob der Fahrer
des Fahrzeugs schneller oder weniger schnell anfahren möchte. Je
größer der
Betrag des zeitlichen Gradienten des Kupplungssignals K' im Zeitraum zwischen
dem neunten Zeitpunkt t9 und dem elften Zeitpunkt t11 ist,
in dem der zeitliche Gradient des Kupplungssignals K' negativ ist, der
vorgegebene Schwellwert Ks passiert wird
und ein Gang bzw. eine Fahrstufe eingelegt ist, umso schneller wird der
Fahrer des Fahrzeugs das Fahrzeug anfahren wollen. Somit kann die
zweite Prüfeinheit 25 mit
zunehmenden Betrag des zeitlichen Gradienten des Kupplungssignals
K' in diesem Zeitraum
zwischen dem neunten Zeitpunkt t9 und dem
elften Zeitpunkt t11, in dem der bevorstehende
Anfahrvorgang erkannt wird, die Reserve R schneller zur Verfügung stellen, in
dem beispielsweise die Drosselklappe schneller geöffnet und
der Zündwinkel
schneller nach spät
verschoben wird. Wäre
beispielsweise im Zeitraum zwischen dem neunten Zeitpunkt t9 und dem elften Zeitpunkt t11 der
Betrag des zeitlichen Gradienten des Kupplungssignals K' gleich groß wie zwischen
dem vierten Zeitpunkt t4 und dem fünften Zeitpunkt
t5, so könnte
die Reserve R langsamer zur Verfügung
gestellt werden, was in 4c) durch
den gestrichelten Verlauf der Reserve R dargestellt ist, die in
diesem Fall erst zu einem dem zwölften
Zeitpunkt t12 nachfolgenden dreizehnten
Zeitpunkt t13 den Endwert R1 erreicht.
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Der
Zusammenhang zwischen dem Betätigungsgrad
des Kupplungspedals 30 und der wahren Position der Fahrzeugkupplung
kann über
geeignete Adaptionsstrategien beispielsweise auf einem Prüfstand oder
im normalen Fahrbetrieb festgelegt werden. Hierzu wird in vorteilhafter
Weise die Korrelation zwischen der Motordrehzahl und dem Motordrehmoment
benutzt. Durch die Adaption des Zusammenhangs zwischen dem Betätigungsgrad
des Kupplungspedals 30 und der wahren Position der Fahrzeugkupplung
lässt sich
der vorgegebene Kupplungsschwellwert Ks über die
Lebensdauer der Fahrzeugkupplung anpassen, sodass der möglichst
geringe Abstand zwischen dem vorgegebenen Kupplungsschwellwert Ks und dem Betätigungsgrad der Fahrzeugkupplung 30,
bei dem die Fahrzeugkupplung 30 schließt bzw. in Eingriff kommt, über die
Lebensdauer der Fahrzeugkupplung möglichst konstant gehalten werden
kann, sodass zum einen die Reserve möglichst spät vor dem Eingriff der Fahrzeugkupplung
bzw. vor dem bevorstehenden Anfahrvorgang und zum anderen möglichst
vollständig
eingestellt werden kann.
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Die
folgenden Ausführungen
gelten für
beide beschriebenen Ausführungsformen
der Erfindung. Für
die Bildung der Reserve R veranlasst die erste Prüfeinheit 20 bzw.
die zweite Prüfeinheit 25 ein
insbesondere rasches Öffnen
der Drosselklappe. Damit dies nicht zu einem proportionalen Motordrehzahlanstieg
führt,
wird der Zündwinkel
gleichzeitig in dem Fachmann bekannter Weise gegen spät verschoben. Damit
steht bei hoher Füllung
der Brennkraftmaschine mit dem vergleichsweise schnellen Zündwinkelpfad
eine sehr schnelle Eingriffsmöglichkeit
zur sofortigen Bereitstellung eines erhöhten Motordrehmomentes bei
der nächsten
erfolgenden Zündung
zur Verfügung.
Die Höhe
dieser Momentenreserve, also gemäß den 2c) und 4c)
der Wert R1, kann applikativ beispielsweise
auf einem Prüfstand
vorgegeben werden, um eine Anfahrschwäche des Fahrzeugs sicher zu
vermeiden. Die Obergrenze für
die vorgebbare Momentenreserve wird durch das Brennverfahren vorgegeben.
Für beide
beschriebenen Ausführungsformen
der Erfindung kann alternativ auch die Motordrehzahl bei Detektion
des bevorstehenden Anfahrvorgangs bzw. bei Detektion der Kupplungsbetätigung in
Richtung des Schließens
der Fahrzeugkupplung bei eingelegtem Gang oder bei eingelegter Fahrstufe
angehoben werden, indem nicht die gesamte Momentenreserve drehzahlneutral über den
Zündwinkel
kompensiert wird. Dadurch wird ein für den Anfahrkomfort günstigerer
Betriebspunkt der Brennkraftmaschine angefahren. Zusätzlich kann
bei aufgeladenen Motoren, insbesondere mittels eines Turboladers,
bei Detektion eines bevorstehenden Anfahrvorgangs bzw. bei Detektion
der Kupplungsbetätigung
in Richtung des Schließens
der Fahrzeugkupplung bei eingelegtem Gang oder bei eingelegter Fahrstufe
ein Betriebspunkt der Brennkraftmaschine angefahren werden, bei
dem eine schnellere Aufladung, insbesondere ein schnellerer Einsatz
des Abgasturboladers begünstigt
wird, was den weiteren Anfahrvorgang bzw. die Beschleunigung des
Fahrzeugs unterstützt.
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Eine
besonders hohe Momentenreserve kann bei einer Brennkraftmaschine
mit Benzindirekteinspritzung realisiert werden. Dies besonders in
einer Betriebsart mit homogener Luft-Kraftstoff-Mischung und zusätzlichem
Split-Modus, in dem zusätzlicher
Kraftstoff während
des Abgashubs eingespritzt wird.
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In 5 ist
nun ein Ablaufplan für
einen beispielhaften Ablauf des erfindungsgemäßen Verfahrens gemäß der zweiten
Ausführungsform
dargestellt. Nach dem Start des Programms prüft die zweite Prüfeinheit 25 bei
einem Programmpunkt 100, ob ein Gang oder eine Fahrstufe
eingelegt ist, d. h. ob das Gangsignal G gesetzt ist. Ist dies der
Fall, so wird zu einem Programmpunkt 105 verzweigt, andernfalls wird
zu Programmpunkt 100 zurückverzweigt.
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Beim
Programmpunkt 105 prüft
die zweite Prüfeinheit 25,
ob der zeitliche Gradient des Kupplungssignals K' negativ ist. Ist dies der Fall, so
wird zu einem Programmpunkt 110 verzweigt, andernfalls wird
zu Programmpunkt 100 zurückverzweigt.
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Bei
Programmpunkt 110 ermittelt die zweite Prüfeinheit 25 den
Betrag des zeitlichen Gradienten des Kupplungssignals K' und damit die Geschwindigkeit,
mit der das Kupplungspedal 30 losgelassen wird. Anschließend wird
zu einem Programmpunkt 115 verzweigt.
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Bei
Programmpunkt 115 prüft
die zweite Prüfeinheit 25,
ob der vorgegebene Kupplungsschwellwert Ks passiert
wird, d. h. von größeren zu
kleineren Werten hin unterschritten wird. Ist dies der Fall, so wird
zu einem Programmpunkt 120 verzweigt, andernfalls wird
zu Programmpunkt 100 zurückverzweigt.
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Bei
Programmpunkt 120 veranlasst die zweite Prüfeinheit 25 in
der beschriebenen Weise den Aufbau der Reserve R abhängig von
der bei Programmpunkt 110 ermittelten Geschwindigkeit des Loslassens
des Kupplungspedals 30, d. h. desto schneller, je größer der
Betrag des zeitlichen Gradienten des Kupplungssignals K' bei Programmpunkt 110 ermittelt
wurde. Anschließend
wird zu einem Programmpunkt 125 verzweigt.
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Bei
Programmpunkt 125 wird ein Anstieg der Motordrehzahl auf
einen für
den Anfahrkomfort des Fahrzeugs günstigen Betriebspunkt der Brennkraftmaschine
erlaubt, der auf der Füllungserhöhung durch Öffnung der
Drosselklappe beruht und nicht durch Zündwinkelspätverschiebung kompensiert wird,
somit von der aufzubauenden Momentenreserve abgeht. Anschließend wird
zu einem Programmpunkt 130 verzweigt.
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Bei
Programmpunkt 130 wird außerdem im Falle eines aufladbaren
Motors ein Betriebspunkt der Brennkraftmaschine angefahren, insbesondere
hinsichtlich Motordrehzahl und Motorlast, bei dem ein schnellerer
Einsatz des Turboladers begünstigt
wird, wodurch der weitere Anfahrvorgang bzw. die Beschleunigung
des Fahrzeugs unterstützt
wird. Die Motorlast kann dabei beispielsweise in Form eines von
dem Motor abzugebenden Drehmomentes, einer einzustellenden Füllung oder
einer einzustellenden Kraftstoffeinspritzdauer geeignet vorgegeben
werden. Dabei kann die für
den günstigen
Betriebspunkt der Brennkraftmaschine für den schnelleren Einsatz des
Abgasturboladers beim Anfahrvorgang erforderliche Drehzahl und Motorlast
beispielsweise auf einem Prüfstand
geeignet appliziert werden. Die benötigte Drehzahl und Motorlast
kann dabei wiederum durch entsprechende Öffnung der Drosselklappe seitens
der zweiten Prüfeinheit 25 zur
Verfügung
gestellt werden, ohne dass die dadurch bedingte Füllungserhöhung durch
Zündwinkelspätverstellung
kompensiert wird. Somit geht auch die Einstellung des für den schnelleren
Einsatz des Turboladers günstigen
Betriebspunktes der Brennkraftmaschine von der Bildung der Momentenreserve
ab. Anschließend
wird das Programm verlassen.
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Der
Ablaufplan nach 5 kann auch für die erste
Ausführungsform
der Erfindung Verwendung finden, indem die Programmpunkte 105 und 110 weggelassen
und der Reserveaufbau der Programmpunkte 120 unabhängig von
der Geschwindigkeit des Loslassens des Kupplungspedals 30 durchgeführt wird.
Bei Programmpunkt 115 wird dann geprüft, ob der Kupplungsschalter
vom geschlossenen in den geöffneten
Schaltzustand übergeht
bzw. das Kupplungssignal K in den zurückgesetzten Zustand springt.
Ist dies der Fall, so wird zu Programmpunkt 120 verzweigt,
andernfalls wird zu Programmpunkt 100 verzweigt. Ansonsten
läuft das
Programm nach 5 wie zuvor beschrieben ab,
wobei die Ja-Verzweigung von Programmpunkt 100 direkt auf
Programmpunkt 115 führt.
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Durch
das erfindungsgemäße Verfahren
und durch die erfindungsgemäße Vorrichtung
wird für
einen bevorstehenden Anfahrvorgang schnell eine Reserve für die Ausgangsgröße des Fahrzeugs
zur Verfügung
gestellt, um damit den Anfahrkomfort zu erhöhen bzw. im Extremfall ein
Abwürgen
des Motors zu vermeiden. Durch das erfindungsgemäße Verfahren und die erfindungsgemäße Vorrichtung
wird durch die nur situationsbedingte kurzfristige Anhebung der Füllung unmittelbar
vor dem bevorstehenden Anfahrvorgang der zusätzliche Kraftstoffverbrauch
minimiert und gleichzeitig eine maximale Reserve für die Ausgangsgröße des Fahrzeugs
zum Anfahren bereitgestellt. Somit wird durch das erfindungsgemäße Verfahren
und die erfindungsgemäße Vorrichtung kurzfristig
eine deutlich erhöhte
Füllung
und damit verbundene Reserve für
die Ausgangsgröße des Fahrzeugs
bereitgestellt und damit die Anfahrschwäche behoben.