DE102005056054B3 - Pharmazeutische Zusammensetzung zur Behandlung und/oder Prävention von mindestens einer Atemwegserkrankung - Google Patents

Abstract

Die Erfindung betrifft eine pharmazeutische Zusammensetzung umfassend mindestens die Bestandteile Kampfer, Cetylpyridin und Menthol sowie mindestens einen Auszug einer Arzneidroge ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus Salbei, Kamille, Eukalyptus und Pfefferminz. Darüber hinaus betrifft die Erfindung die Verwendung dieser pharmazeutischen Zusammensetzung zur Behandlung und/oder Prävention von mindestens einer Atemwegserkrankung.

Description

• Die Erfindung betrifft eine pharmazeutische Zusammensetzung umfassend mindestens die Bestandteile Kampfer, Cetylpyridin und Menthol sowie mindestens einen Auszug einer Arzneidroge ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus Salbei, Kamille, Eukalyptus und Pfefferminz. Darüber hinaus betrifft die Erfindung die Verwendung dieser pharmazeutischen Zusammensetzung zur Behandlung und/oder Prävention von Atemwegserkrankungen.
• Neueste umfangreiche Studien zeigen, dass die deutsche Bevölkerung durchschnittlich ca. 3 Arbeitstage pro Jahr aufgrund von Erkältungskrankheiten fehlen. An weiteren 11,6 Arbeitstagen fühlen sie sich erkältet, gehen aber dennoch zur Arbeit. In diesen Tagen liegt ihre selbst geschätzte Leistungsfähigkeit bei durchschnittlich lediglich 65%. Diese Fehlzeiten multipliziert mit dem Humankapital ergeben jährlich einen beträchtlichen volkswirtschaftlichen Schaden. Erkrankungen der Atemwege, insbesondere Erkältungen, sind in der kälteren Jahreszeit häufig anzutreffen. Die Patienten, die unter diesen Erkrankungen leiden, klagen über Beschwerden wie Halsschmerzen, Schnupfen, Husten, Heiserkeit etc.
• Halsschmerzen äußern sich meist durch schmerzhafte Rötung und Schwellung im Rachen. Oft folgen Schluckbeschwerden, Heiserkeit und Schmerzen beim Sprechen. Nach 2 bis 3 Tagen ist bei akuten Halsschmerzen üblicherweise der Höhepunkt der Beschwerden erreicht und nach einer Woche sind sie wieder verschwunden. Bei akuten Halsschmerzen sind häufig Krankheitserreger (Viren, Bakterien) verantwortlich. Außer durch Viren und Bakterien können Halsschmerzen auch infolge einer Überlastung der Stimme, aufgrund einer Reizung der Atemwege (z. B. durch Rauchen, Passivrauchen, Einatmen von Chemikalien oder Staub, Trockenheit der Luft, Aufenthalt in klimatisierten Räumen) hervorgerufen werden.
• Zur Behandlung von Halsschmerzen sind verschiedenste Hausmittel bekannt. Es sind jedoch auch zahlreiche frei verkäufliche Arzneimittel in Apotheken verfügbar. Hausmittel, die traditionell angewandt werden umfassen viel trinken, insbesondere Heißgetränke wie die „Heiße Zitrone" sowie Kräutertees mit Zusätzen wie Honig, als auch das Gurgeln mit lauwarmem Salzwasser oder die traditionellen Halswickel.
• Im Bereich der Phytotherapie sprechen neben der Kamille die Beschwerden auch oft günstig auf Salbei an. Der Salbei entfaltet in Mund und Rachen eine entzündungshemmende Wirkung. Gut wirksam sind auch Spülungen und Gurgellösungen aus Kamille und Salbei. Diese traditionell bekannten Hausmittel und Phytopharmaka sind jedoch oftmals in ihrer Wirkung zwar lindernd aber nicht effektiv genug.
• Die in der Apotheke frei verkäuflichen Präparate gegen Halsschmerzen und Atemwegserkrankungen weisen überwiegend lokalanästhetische Bestandteile auf. Diese örtlich betäubenden Mittel sind zur Linderung von Halsschmerzen und Schluckbeschwerden zwar geeignet, jedoch sind die darin üblicherweise enthaltenen Wirkstoffe, wie z. B. Benzocain, Lidocain, sowie der als Hustenstiller eingesetzte Wirkstoff Ambroxol in Dosen enthalten, die auch schnell Magenbeschwerden und andere Nebenwirkungen hervorrufen können.
• Somit war es Aufgabe der vorliegenden Erfindung eine pharmazeutische Zusammensetzung zur Verfügung zu stellen, die in ihrer Zusammensetzung die Wirkung der pflanzlichen Komponenten optimal ausnutzt und gleichzeitig gut verträglich ist, desinfizierend wirkt und die Beschwerden von Atemwegskrankheiten ohne Nebenwirkungen besonders gut lindert und somit zu mehr Wohlbefinden und Belastbarkeit führt.
• Eine weitere der vorliegenden Erfindung zugrunde liegende Aufgabe ist die Verwendung dieser pharmazeutischen Zusammenset zung zur Behandlung und/oder Prävention von mindestens einer Atemwegserkrankung.
• Erfindungsgemäß wird die Aufgabe durch die Merkmale des Anspruchs 1 gelöst, die Unteransprüche zeigen weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung.
• Überraschenderweise wurde nun gefunden, dass eine pharmazeutische Zusammensetzung gemäß Anspruch 1 sich zur Behandlung und/oder Prävention von Atemwegserkrankungen besonders gut eignet. Dabei werden Atemwegserkrankungen im besonderen Maße durch die antiseptische Wirkung der Bestandteile Cetylpyyridin und Ethanol bekämpft und die pflanzlichen Bestandteile sorgen für einen reizlindernden, schleimhautauskleidenden (mucilaginösen), zusammenziehenden und abschwellenden (astringierenden) Effekt.
• Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen gekennzeichnet.
• Zur geschmacklichen Verbesserung der pharmazeutischen Zusammensetzung der vorliegenden Erfindung kann die Zusammensetzung zusätzlich weitere Zusatzstoffe wie beispielsweise Süßmittel, insbesondere Zucker wie beispielsweise Saccharose, Glukose, Fruktose sowie Glukosesirup und aus Glukosesirup enzymatisch hergestellte Glukose-Fruktose-Mischungen enthalten. Des Weiteren können als Süßmittel Zuckeraustauschstoffe, wie beispielsweise Sorbitol und andere zuckerähnliche Polyole (Mannitol, Xylitol, Maltitol) verwendet werden. Des Weiteren können Süßstoffe wie beispielsweise Saccharin, Aspartam und Acesulfam-K und/oder Natriumcyclamat verwendet werden.
• Gemäß Anspruch 1 enthält die pharmazeutische Zusammensetzung der vorliegenden Erfindung den Süßstoff Saccharin in einer Menge von 0,7 bis 1,7 Gew.%.
• Die erfindungsgemäße pharmazeutische Zusammensetzung kann zur Behandlung und/oder Prävention von mindestens einer Atemwegserkrankung verwendet werden.
• Unter „Behandlung" wird im Rahmen der vorliegenden Erfindung die Heilung und/oder Linderung von Störungen oder Krankheiten verstanden.
• Unter „Atemwegserkrankung" wird hiermit bevorzugt eine Entzündung und/oder Reizungen der Atemwege verstanden, insbesondere Reizung der Rachenschleimhaut (Pharyngitis), Entzündung der Stimmbänder (Laryngitis), Entzündung des Kehldeckels (Epiglottitis).
• Bevorzugt umfasst die pharmazeutische Zusammensetzung der vorliegenden Erfindung

  Cetylpyridin	> 0 bis 1,1 Gew.%
  Menthol	3,0 bis 4,0 Gew.%
  Kampfer	0,4 bis 1,4 Gew.%

  Saccharin	0,7 bis 1,7 Gew.%
  Salbeiextrakt	6,3 bis 7,3 Gew.%
  Kamillenextrakt	8,7 bis 9,7 Gew.%
  Eukalyptusöl	6,3 bis 7,3 Gew.%
  Pfefferminzöl	9,5 bis 10,5 Gew.%
  Rest Ethanol	auf 100 Gew.% aufgefüllt.

• Im Rahmen der vorliegenden Erfindung werden die Extrakte aus einer Arzneidroge wie beispielsweise Salbeiextrakt, Kamillenextrakt, Eukalyptusöl und Pfefferminzöl vorzugsweise in einer Zusammensetzung verwendet, die dem europäischen Arzneibuch entspricht.
• Das im Rahmen der vorliegenden Erfindung verwendete Ethanol kann 70 Gew.-% bis 100 Gew.-% Ethanolgehalt in Wasser, vorzugsweise 80% Gew.-% bis 95 Gew.-%, am meisten bevorzugt 90 Gew.-% aufweisen. In einer besonders bevorzugten Ausführungsform wird 90 Gew.-%iger Ethanol verwendet.
• Die erfindungsgemäße pharmazeutische Zusammensetzung wird lokal auf die Atemwege aufgetragen in Form von Lösungen, zum Auftragen und/oder Sprühen wie beispielsweise als Tinktur, Spray und/oder Inhalat, vorzugsweise als Spray.
• Eine besonders bevorzugte Ausführungsform der vorliegenden Erfindung umfasst 0,53 g Cetylpyridin, 3,50 g Menthol, 0,90 g Kampfer, 1,20 g Saccharin solubile (Saccharinlösung), 6,80 g Extrakt salviae fluid. (Salbeiextrakt), 9,20 g Tinktur Chamillae (Kamillenextrakt), 6,80 g Oleum Eucalypti (Eukalyytusöl), 10,0 g Oleum Menthae piperitae (Pfefferminzöl) sowie als Rest 90-%igen Ethanol.
• Wirkungsstudien Halsspray:
• Getestet wurde ein Halsspray (DOCLUE) an insgesamt 165 Patienten mit der Zusammensetzung 0,53 g Cetylpyridin, 3,50 g Menthol, 0,90 g Kampfer, 1,20 g Saccharin solubile (Saccharinlösung), 6,80 g Extrakt salviae fluid. (Salbeiextrakt), 9,20 g Tinktur Chamillae (Kamillenextrakt), 6,80 g Oleum Eucalypti (Eukalpytusöl), 10,0 g Oleum Menthae piperitae (Pfefferminzöl) sowie als Rest 90-%iges Ethanol. Beobachtungen von Dr. A. P.-Z.

  

  Beobachtungen von Dr. T. M.

  

  Beobachtungen ingesamt:

  
• +: Ohne Wirkung, zu scharf
• ++: Gut, aber zu scharf
• +++: Sehr gut, würde ich wieder nehmen
• ++++: Besser als andere Therapeutika

Claims (4)

1. Pharmazeutische Zusammensetzung umfassend größer 0 bis 1,1 Gew.% Cetylpyridin, 3,0 bis 4,0 Gew.% Menthol, 0,4 bis 1,4 Gew.% Kampfer, 0,7 bis 1,7 Gew.% Saccharin, 6,3 bis 7,3 Gew.% Salbeiextrakt, 8,7 bis 9,7 Gew.% Kamillenextrakt, 6,3 bis 7,3 Gew.% Eukalyptusöl und 9,5 bis 10,5 Gew.% Pfefferminzöl und als Rest Ethanol bezogen auf 100 Gew.%.
2. Verwendung der pharmazeutischen Zusammensetzung gemäß Anspruch 1 zur Behandlung und/oder Prävention von mindestens einer Atemwegserkrankung.
3. Verwendung gemäß Anspruch 2, als Tinktur, Spray und/oder Inhalat.
4. Verwendung nach Anspruch 2, wobei die Atemwegserkrankung Angina, Kehlkopfentzündung, Kehlkopfreizung, Halsschmerzen, Heiserkeit ist.