DE102005054491B3

DE102005054491B3 - Einstellermodul für einen Fahrzeugsitz

Info

Publication number: DE102005054491B3
Application number: DE102005054491A
Authority: DE
Inventors: Michael Roth; Jürgen Nasshan
Original assignee: Keiper GmbH and Co
Current assignee: Adient Luxembourg Holding SARL
Priority date: 2005-11-16
Filing date: 2005-11-16
Publication date: 2007-05-03
Anticipated expiration: 2025-11-17

Abstract

Bei einem Einstellermodul (5) für einen Fahrzeugsitz, insbesondere einen Kraftfahrzeugsitz, zum Einstellen einer Sitzkomponente des Fahrzeugsitzes relativ zur Fahrzeugstruktur oder einer weiteren Sitzkomponente, mit einem an der Fahrzeugstruktur oder der Sitzkomponente befestigten Modulträger (7), einem am Modulträger (7) gelagerten Motor (11) und einem vom Motor (11) antreibbaren und relativ zum Modulträger (7) beweglichen Hebel (21), welcher mit der Sitzkomponente oder der Fahrzeugstruktur gekoppelt ist, ist eine Koppel (31) vorgesehen, welche einerseits am Hebel (21) angelenkt und andererseits vom Modulträger (7) beweglich geführt ist.

Description

Die Erfindung betrifft ein Einstellermodul mit den Merkmalen des Oberbegriffs des Patentanspruches 1.

Es sind durch Benutzung bei Lehnen von Fahrzeug-Rücksitzanlagen Einstellermodule dieser Art bekannt, welche als sogenannte Lineareinsteller ausgebildet sind und bei denen ein Motor mittels eines Ritzels eine Zahnstange kämmt, wobei die Zahnstange an die Lehne angelenkt und der Motor an der Fahrzeugstruktur gelagert ist. Derartige Einstellermodule benötigen aufgrund der Bewegung der Zahnstange relativ viel Bauraum.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, ein Einstellermodul der eingangs genannten Art zu verbessern. Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein Einstellermodul mit den Merkmalen des Patentanspruches 1 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen sind Gegenstand der Unteransprüche.

Dadurch, dass eine Koppel vorgesehen ist, welche einerseits am Hebel angelenkt und andererseits vom Modulträger beweglich geführt ist, wird der Anteil an rotatorischen Bewegungsanteilen gegenüber den linearen Bewegungsanteilen deutlich erhöht, was den Bauraumbedarf senkt. Die Koppel, welche die Kopplung des Hebels an die Sitzkomponente oder die Fahrzeugstruktur herstellt, wird durch diese Rückkopplung an den Modulträger auf sehr viel kleinerem Raum bewegt als die bekannte Zahnstange. Das Einstellermodul weist ein Schloss und ein Gegenelement auf, welche lösbar zusammenwirken, um eine lösbare Kopplung zur einstellbaren Sitzkomponente herzustellen. Damit kann das Einstellermodul bei verriegeltem Schloss die Neigung besagter Sitzkomponente motorisch einstellen, während bei entriegeltem Schloss die besagter Sitzkomponente manuell schwenkbar ist. Die Zuordnung von Schloss und Gegenelement zu Koppel und Sitzkomponente kann analog den rein manuell schwenkbaren Sitzkomponenten erfolgen. Schloss und Gegenelement können entsprechend in ihren Positionen getauscht sein.

Vorzugsweise greift die Koppel mittels eines Bolzens in eine Führungskulisse des Modulträgers, so dass durch die Form der Führungskulisse Einfluss auf die genaue Bewegung der Koppel genommen werden kann. Es ist für die Funktionsweise unerheblich, ob der Hebel (mittels der Koppel) mit der (einstellbaren) Sitzkomponente und der Modulträger mit der Fahrzeugstruktur (oder einer weiteren Sitzkomponente) verbunden ist, oder ob in kinematischer Umkehr die Verhältnisse genau umgekehrt sind. In Anbetracht des zur Verfügung stehenden Bauraumes wird aber angestrebt, den der einstellbaren Sitzkomponente zugeordneten Teil des Einstellermoduls möglichst bauraumsparend zu halten, d.h. den Modulträger mit Motor, Hebel und Koppel an der Fahrzeugstruktur anzubringen.

Der Hebel ist vorzugsweise am Modulträger relativ zu diesem um eine Hauptachse schwenkbar gelagert, was ebenfalls den benötigten Bauraum gering hält, insbesondere bei einer zweiarmigen Ausbildung des Hebels. Entsprechend kämmt das Ritzel des Motors vorzugsweise mit einer Verzahnung einer um die Hauptachse gekrümmten Kulisse, kurz als Zahnkulisse bezeichnet. Als einfacher Bewegungsanteil der Koppel, welcher mit der Führung durch den Modulträger überlagert wird, ist vorzugsweise die Koppel relativ zum Hebel um eine zur Hauptachse parallele und von dieser beabstandete Nebenachse schwenkbar.

Der Erfindung kann sowohl bei Fahrzeugsitzen mit einstellbarer Lehne, und dabei insbesondere bei Rücksitzanlagen, als auch bei bei Fahrzeugsitzen mit anderen einstellbaren Sitzkomponenten, beispielsweise eines Sitzkissens relativ zu einem Unterbau, eingesetzt werden.

Im folgenden ist die Erfindung anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels mit einer Abwandlung näher erläutert. Es zeigen
1 eine Explosionsdarstellung des Ausführungsbeispiels,
2 eine Seitenansicht des Ausführungsbeispiels in der hintersten Gebrauchsstellung der nur angedeuteten Lehne,
3 eine 2 entsprechende Seitenansicht des Ausführungsbeispiels in der vordersten Gebrauchsstellung der nur angedeuteten Lehne,
4 eine schematische Darstellung eines Fahrzeugsitzes,
5 eine Seitenansicht des Ausführungsbeispiels aus der gegenüber 2 und 3 entgegengesetzten Blickrichtung, und
6 eine Draufsicht auf das Ausführungsbeispiel.
Ein Fahrzeugsitz 1 in einer hinteren Sitzreihe eines Kraftfahrzeuges weist als Sitzkomponenten ein Sitzteil 3 und eine am Sitzteil 3 (oder an der Fahrzeugstruktur des Kraftfahrzeuges) angelenkte, um eine Lehnenschwenkachse L schwenkbare Lehne 4 auf. Die Ausrichtung des Fahrzeugsitzes 1 im Kraftfahrzeug und dessen gewöhnliche Fahrtrichtung definieren die verwendeten Richtungsangaben. Die Lehne 4 ist an ihrem oberen Ende mittels eines Einstellermoduls 5 mit der Fahrzeugstruktur, vorzugsweise mit der C-Säule, lösbar verbunden und relativ zur Fahrzeugstruktur in ihrer Neigung innerhalb eines gewissen Winkelbereichs einstellbar, wodurch verschiedene, für den Sitzgebrauch geeignete Gebrauchsstellungen definiert sind.
Das Einstellermodul 5 weist einen Modulträger 7 auf, welcher mittels erster Befestigungselemente 9, beispielsweise Schrauben, an der Fahrzeugstruktur befestigt ist.
Die genaue Form des vorzugsweise plattenförmigen Modulträgers 7 einschließlich der Position der ersten Befestigungselemente 9 ist fahrzeugspezifisch. Am Modulträger 7 ist ein Getriebemotor 11 gelagert, d.h. ein Elektromotor mit einer integrierten Getriebestufe, indem der Getriebemotor 11 auf einer Seite des Modulträgers 7 mittels zweiter Befestigungselemente 13, beispielsweise selbstschneidender Schrauben, befestigt ist. Der Getriebemotor 11 weist als Abtrieb ein Ritzel 15 auf, welches durch eine Durchtrittsöffnung 17 auf die andere Seite des Modulträgers 7 ragt.
Auf der vom Getriebemotor 11 abgewandten Seite des Modulträgers 7 ist ein Hebel 21 angeordnet, welcher am Modulträger 7 mittels eines eine Hauptachse A definierenden ersten Bolzens 23 angelenkt ist, vorliegend mittels eines Niets. Der Hebel 21 ist zweiarmig ausgebildet und um die Hauptachse A schwenkbar. In einem Hebelarm, der vorliegend oberhalb der Hauptachse A angeordnet ist, ist eine Zahnkulisse 25 ausgebildet, welche um die Hauptachse A bogenförmig gekrümmt ist. Am Rand der Zahnkulisse 25, vorliegend dem oberen Längsrand, ist eine Verzahnung vorgesehen, welche mit dem Ritzel 15 kämmt. Zum axialen Zusammenhalt ist auf der vom Modulträger 7 abgewandten Seite des Hebels 21 eine Scheibe 27 auf das Ritzel 15 geschraubt, deren Durchmesser etwas größer als die Breite der Zahnkulisse 25 ist. Am anderen Hebelarm, der vorliegend unterhalb der Hauptachse A ausgebildet ist, ist ein zur Hauptachse A paralleler und zu dieser beabstandeter zweiter Bolzen 29 vorgesehen, welcher eine Nebenachse B definiert.
Eine Koppel 31 ist mittels des zweiten Bolzens 29 am Hebel 21 um die Nebenachse B schwenkbar angelenkt. Von der Koppel 31 steht ein zur Hauptachse A paralleler und zu dieser und zur Nebenachse B beabstandeter dritter Bolzen 33 ab. Der dritte Bolzen 33 greift in eine schlitzförmige Führungskulisse 35 des Modulträgers 7. Die Koppel 31 ist dabei in einer Ebene zwischen dem Modulträger 7 und dem Hebel 21 angeordnet.
Das Einstellermodul 5 umfasst ein Schloss 40, welches an der Lehne 4 befestigt ist. Das Gegenelement 41 zum Schloss 40, beispielsweise ein Bügel oder ein Bolzen, mit welchem das Schloss 40 zusammenwirkt und insbesondere verriegelbar und wieder entriegelbar (lösbar) ist, ist an der Koppel 31 vorgesehen. Vorliegend ist das Gegenelement 41 ein an der Koppel 31 befestigter Bügel, welcher von der vom Modulträger 7 abgewandten Seite der Koppel 31 im Abstand zum zweiten Bolzen 29 absteht.
Wird das Einstellermodul 5 motorisch angetrieben, ändert sich die Neigung der – verriegelt bleibenden – Lehne 4. Hierbei treibt der Getriebemotor 11 das Ritzel 15 an, welches sich dreht und mittels des Zahneingriffs in die Zahnkulisse 25 den Hebel 21 um die Hauptachse A schwenkt. Die Anlenkung der Koppel 31 am Hebel 21 und die Führung der Koppel 31 am Modulträger 7 definieren durch Überlagerung eine eindeutige Bewegung der Koppel 31. Vorliegend ist diese Bewegung der Koppel 31 so ausgelegt, dass der Punkt des Zusammenwirkens zwischen Schloss 40 und Gegenelement 41 eine Kreisbewegung um die Lehnenschwenkachse L ausführt, d.h. die Koppel 31 schwenkt mittels des Gegenelementes 41 (und des Schlosses 40) die Lehne 4. Sowohl die Art der Bewegung als auch der maximal zurücklegbare Weg der Koppel 31 und damit des Gegenelementes 41 sind durch die Abstände und Winkellagen der drei Bolzen 23, 29 und 33 zueinander sowie die Form der Führungskulisse 35 für den jeweiligen Anwendungsfall gestaltbar.
Wird das Schloss 40 entriegelt, so dass es das Gegenelement 41 freigibt, kann die Lehne 4 manuell um die Lehnenschwenkachse L in eine Nichtgebrauchsstellung geschwenkt werden, beispielsweise in eine Tischstellung zur Vergrößerung der Ladefläche.
Die relative Lage der Achsen A und B zueinander einschließlich ihres Abstandes ist prinzipiell variabel und kann entsprechend der Anforderung gewählt werden. So ist es in einer abgewandelten Ausführung möglich, dass der Hebel 21 nur einarmig ist, d.h. die Nebenachse B oberhalb der Hauptachse A in diesem verbliebenen Hebelarm liegt.

1: Fahrzeugsitz
3: Sitzteil
4: Lehne
5: Einstellermodul
7: Modulträger
9: erste Befestigungselemente
11: (Getriebe)Motor
13: zweite Befestigungselemente
15: Ritzel
17: Durchtrittsöffnung
21: Hebel
23: erster Bolzen
25: Zahnkulisse
27: Scheibe
29: zweiter Bolzen
31: Koppel
33: dritter Bolzen
35: Führungskulisse
40: Schloss
41: Gegenelement
A: Hauptachse
B: Nebenachse
L: Lehnenschwenkachse

Claims

Einstellermodul für einen Fahrzeugsitz, insbesondere einen Kraftfahrzeugsitz, zum Einstellen einer Sitzkomponente (3, 4) des Fahrzeugsitzes (1) relativ zur Fahrzeugstruktur oder einer weiteren Sitzkomponente (3, 4), mit a) einem Schloss (40) und einem Gegenelement (41), welche lösbar zusammenwirken, wobei das Einstellermodul (5) bei verriegeltem Schloss (40) die Neigung der Sitzkomponente (3, 4) motorisch einstellt, während bei entriegeltem Schloss (40) die Sitzkomponente (3, 4) manuell schwenkbar ist, b) einem an der Fahrzeugstruktur oder der Sitzkomponente (3, 4) befestigten Modulträger (7) und einem am Modulträger (7) gelagerten Motor (11), c) einem vom Motor (11) antreibbaren und relativ zum Modulträger (7) beweglichen Hebel (21), gekennzeichnet durch d) eine Koppel (31), welche einerseits am Hebel (21) angelenkt und andererseits vom Modulträger (7) beweglich geführt ist, wobei der Hebel (21) mittels der Koppel (31) mit der Sitzkomponente (3, 4) oder der Fahrzeugstruktur gekoppelt ist und diese Kopplung durch das lösbare Zusammenwirken von Schloss (40) und Gegenelement (41) lösbar ist.
Einstellermodul nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Koppel (31) mittels eines Bolzens (33) in eine Führungskulisse (35) des Modulträgers (7) greift.
Einstellermodul nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Hebel (21) am Modulträger (7) relativ zu diesem um eine Hauptachse (A) schwenkbar gelagert ist.
Einstellermodul nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Koppel (31) relativ zum Hebel (21) um eine zur Hauptachse (A) parallele und von dieser beabstandete Nebenachse (B) schwenkbar ist.
Einstellermodul nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass zum Antreiben des Hebels (21) durch den Motor (11) ein Ritzel (15) des Motors (11) mit einer Zahnkulisse (25) des Hebels kämmt.
Einstellermodul nach Anspruch 3 und 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Zahnkulisse (25) um die Hauptachse (A) gekrümmt ist.
Einstellermodul nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass mit dem Einstellermodul (5) eine Lehne (4) gegenüber einem Sitzteil (3) in ihrer Neigung einstellbar ist.