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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Verkehrssteuerung.
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Aus
der
EP 14 89 552 A1 ist
ein Verfahren zur Verbesserung der Erkennung und/oder Wiedererkennung
von Objekten in der Bildverarbeitung mittels mindestens eines Kamera-Rechner-Systems
bekannt, welches mit mindestens einer Kamera und mindestens einer
Recheneinheit ausgebildet ist, wobei mit dem Kamera-Rechner-System mindestens ein
Abbild einer Fläche
eines Objektes erfasst und mindestens ein zugehöriger Kamerasensorpixelwert ermittelt
wird, wobei mindestens ein Bereich ermittelt wird, welcher über die
Fläche
in die Kamera reflektiert wird, mindestens ein Sensorpixelwert des
Bereiches durch die Recheneinheit ermittelt wird, ein Reflexionsanteil
mindestens in Abhängigkeit
von dem mindestens einen Sensorpixelwert des Bereiches ermittelt
wird und der Sensorpixelwert der Fläche um den Reflexionsanteil
korrigiert wird. Dieses Verfahren zur Fahrzeugerkennung und -wiedererkennung
hat den Vorteil gegenüber
z.B. einer Nummernschilderkennung und -wiedererkennung, dass preiswerte
Kamerasensoren mit grober Ortsauflösung verwendet werden können, welche
i.allg. an vorhandener Infrastruktur wie z.B. Gebäuden installiert
werden können.
Weiter können
in das Verfahren weitere Daten wie zeitlich hochaufgelöste Daten
von Induktionsschleifen zur Fahrzeugerkennung Integriert werden, indem
diese Daten geeignet transformiert werden und gewichtete Abweichungen
der transformierten Daten für
je zwei Objekte berücksichtigt
werden bei der Berechnung der gesamten gewichteten Abweichung als
weitere Parameter für
die Erkennung und -wiedererkennung von Objekten. Dadurch werden Objekte
korrekt unterschieden, die beispielsweise optisch sehr ähnlich sind,
sich jedoch ausreichend bezüglich
ihrer Induktionsschleifendaten unterscheiden. In analoger Weise
können
Daten aus Kameras an Fahrzeugen extrahiert werden, und Daten aus
Radar- und Laserdetektoren, Ultraschallsensoren, XFCD, luft- oder
allgestützter
Verkehrserfassung integriert werden. Weiter kann eine verbesserte
Netzsteuerung und/oder Steuerung von Lichtsignalanlagen (LSA) erzielt
werden, indem die Informationen über
ermittelte Abstände,
Geschwindigkeiten und Beschleunigungen der einzelnen Fahrzeuge vor
einer LSA mitberücksichtigt
werden. Die Verkehrsinformationen wie Fahrzeuge und/oder Reisezeiten
können
neben der LSA- Steuerung
zur Steuerung von Informationssignalanlagen wie beispielsweise Richtgeschwindigkeitssignalanlagen
verwendet werden. Die Hinweise können
auch direkt an XFCD-Fahrzeuge und/oder tragbare Systeme wie PDA's mit Ortungssystem übermittelt
werden. Informationen z.B. von XFCD-Fahrzeugen, die Rückschlüsse über die
Witterung etc. enthalten, wie beispielsweise über Sichtweite, Glatteis oder über starken
Regen, können
an die Verkehrssteuerungs-/Routingsysteme
und an die Fahrzeugerkennungssoftware weitergeleitet werden. Die
Informationen können
berücksichtigt
werden zur verbesserten Wahl von Parametern des Erkennungs- und
Wiederkennungsalgorithmus, um die Ausgabeergebnisse weiter zu verbessern.
Mit allen elektrischen Informationssystemen an der Straße und Informationen
an XFCD-Fahrzeugen kann eine konzertierte Verkehrssteuerung zusammen
mit den LSA-Steuerungen und Geschwindigkeitsbegrenzungssignalanlagen
durchgeführt
werden, vorzugsweise unter zu Hilfenahme der Ergebnisse von Verkehrssimulationen.
In Bereichen flussaufwärts
von detektierten Staus kann der Zufluss in den Stau verringert werden
durch entsprechend kürzere
Grünzeiten
und verringerte zulässige
Fahrzeuggeschwindigkeiten und erhöhte Grünzeiten für eine Umleitungsroute zusammen
mit erhöhten
zulässigen
Fahrzeuggeschwindigkeiten.
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Aus
der
EP 13 20 063 A2 ist
ein Verfahren zur Objekterkennung mittels 3D-Featuredetektion bekannt, wo eine Fahrzeugecken-
bzw. -kantendetektion beschrieben ist.
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Aus
der
DE 100 29 816
A1 ist ein fahrerunterstützendes Assistenzsystem unter
Einbeziehung von GPS-Daten zur Ermittlung des aktuellen Fahrzeugortes
und digitalen Straßenkarten
zur Erfassung der örtlichen
Straßenführung und
einer Ausgabe von rechnerunterstützt
ermittelten Fahrempfehlungen an den aufrufenden Systemnutzer bekannt,
wobei zur Berechnung der Fahrerempfehlungen FCD-Daten und X-FCD-Daten
zur Erfassung der eigenen Fahrsituation und der vorausliegenden
Verkehrssituation berücksichtigt
werden. Die Fahrerempfehlungen können
Hinweise zu einer auf die Verkehrssituation und Streckenführung angepassten
optimalen Geschwindigkeit, Beschleunigungsausführung, Abstandshaltung zum
Vordermann und Spurwahl enthalten. Mit den FCD-Systemen werden Verkehrsflussdaten
erfasst. Mit den X-FCD-Systemen werden diverse andere Betriebszustände der
Fahrzeuge erfasst, die zusätzlich
Auskunft über
Fahrzeugtypen und das Verkehrsverhalten der Fahrzeuge geben können, wie z.B.
Blinkerbetätigungen,
Abstände,
Beschleunigungs- und Bremsverhalten, individuelle und kollektive
Bewegungszustände.
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Der
Erfindung liegt das technische Problem zugrunde, ein Verfahren und
eine Vorrichtung zur Verkehrssteuerung weiter zu verbessern.
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Die
Lösung
des technischen Problems ergibt sich durch die Gegenstände mit
den Merkmalen der Ansprüche
1 und 9. Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen ergeben sich aus den
Unteransprüchen.
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Hierzu
umfasst die Vorrichtung mindestens zwei Kamera-Rechnersysteme, die
räumlich
getrennten Lichtsignalanlagen zugeordnet sind, sowie einen zentralen
Verkehrssimulationsrechner, wobei der zentrale Verkehrssimulationsrechner
anhand der Daten der verteilten Kamera-Rechnersysteme und von Daten
von XFCD-Fahrzeugen
eine Verkehrssimulation durchführt,
wobei in der Simulation Steuerphasen der Lichtsignalanlagen und
Geschwindigkeiten der Fahrzeuge variiert werden, wobei aus den verschiedenen
Simulationen ein lokales Optimum ermittelt wird und die zugehörigen Parameter
für die Steuerphasen
der Lichtsignalanlagen diesen von dem zentralen Simulationsrechner übermittelt
werden und mindestens die zugehörigen
Geschwindigkeiten für
die Fahrzeuge an die XFCD-Fahrzeuge übermittelt werden. Erfindungsgemäß wird also
ausgehend von einer aktuellen Verkehrssituation ermittelt, durch
welche Änderungen
der Lichtsignalanlagen und Fahrzeuggeschwindigkeiten der Verkehrsfluss
optimiert werden kann. Da das lokale Optimum gegebenenfalls Geschwindigkeiten
für die
Fahrzeuge angenommen hat, die diese tatsächlich nicht aufweisen, müssen die
Fahrzeuge über
die für
den Verkehrsfluss optimaleren Geschwindigkeiten informiert werden.
Bestimmte Randwerte sind einzuhalten. So dürfen beispielsweise bestimmte
Geschwindigkeiten nicht überschritten
und Rotphasen nicht zu lang gewählt
werden. Mittels der Kamera- Rechnersysteme können nicht
nur Fahrzeuge erkannt bzw. wiedererkannt werden, sondern auch Radfahrer
und Fußgänger, was
die Erfassung der aktuellen Verkehrssituation sowie die Simulation
verbessert. Darüber
hinaus ist es dadurch möglich,
nicht nur den Fahrzeugen sondern auch den Radfahrern bzw. Fußgängern Geschwindigkeiten
vorzugeben, die für
den Verkehrsfluss bzw. ihre Reisezeit optimiert sind, um beispielsweise
längere
Wartepausen an Rotphasen der Lichtsignalanlage zu verhindern. Insbesondere
kann z.B. mittels akustischem Signal einem Radfahrer mitgeteilt
werden, ob er zum Erreichen seiner nächsten LSA bei Grün schneller
oder langsamer fahren müsste
als er es derzeit tut. Hierzu müssen
diese mit Empfangsgeräten
wie beispielsweise geeigneten PDA's ausgerüstet sein. Die Daten der XFCD-Fahrzeuge können neben
der Geschwindigkeit, Witterung, Verkehrsaufkommen auch aktuell befahrene
Routen eines Navigationssystems sein. Dabei sei angemerkt, dass
die XFCD-Fahrzeuge ihre Daten direkt und/oder über dezentrale Empfänger wie
beispielsweise die LSA oder Baken an zentrale Simulationsrechner übermitteln
können.
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XFDC-Fahrzeuge
werden so erweitert, dass sie mitteilen, ob sie über Active Cruise Control (ACC)-Fahrerassistenzsysteme
oder ähnliche
Systeme verfügen.
Dabei wird Straßenabschnitten,
auf denen mehr ACC-Fahrzeuge dem System bekannt sind, entsprechend
etwas mehr Verkehr zugewiesen. Der Grund hierfür liegt darin, dass nachweislich
bei höherer
Dichte von Fahrerassistenzsystemen wie ACC der Verkehrsfluss besser
ist.
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Neben
ACC können
weitere Fahrzeugausstattungen, wie ABS (Anti-Blockier-System), ASR (Antriebsschlupfregelung)
und ESP (Elektronisches Stabilitätsprogramm)
ebenfalls gemeldet und in der Simulation des Verkehrs berücksichtigt
werden zur weiteren Optimierung der Simulation bzw. Verkehrssteuerung.
Fahrerverhaltensänderungen
der Fahrer mit ABS etc. können
berücksichtigt
werden. Z.B. kann ein ABS-Fahrzeug melden, dass es im Heckscheibenbereich
Bremsleuchten hat, damit der Hintermann schneller bremsen kann.
In der Simulation kann dann berücksichtigt
werden, dass der Hintermann bei starkem Bremsen des ABS-Fahrzeugs
im Allgemeinen ebenfalls früher
bremst. Dies verbessert die Simulation in solchen Straßenabschnitten.
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Mit
Videodetektoren können
in einem bestimmten Ortsbereich vor einer Lichtsignalanlage (LSA)
Verkehrsdaten gewonnen werden. Diese Informationen ermöglichen
ein verbessertes Schalten zwischen Grün- und Rotphase, so dass die
Wartezeit der Fahrzeuge vor der LSA pro Umlauf verringert wird.
Z.B. kann die Grünzeit
einer Richtung bei größerer maximaler
Aufstelllänge
bei der nächsten Grünphase der
Richtung verlängert
werden, sofern eine maximale Dauer nicht überschritten wird. Alternativ
kann eine Grünphase
verlängert
werden, so dass zwischen dem letzten durchgelassenen Fahrzeug und
dem nächsten
eine gewisse Mindestlücke liegt,
bis zu einer Obergrenze der Grünzeit.
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Um
die Anzahl der Kameras, die einen Kostenfaktor darstellen, niedrig
zu halten, kann oft nur in einem begrenzten Bereich vor einer LSA
eine sichere Verkehrsdatenextraktion erfolgen. Wenn man z. B. die
maximale Aufstelllänge
pro Umlauf zur Steuerung der LSA verwendet, so wird bei starkem
Verkehr die maximale Aufstelllänge
oft über
der liegen, die von der Kamera sicher erfasst werden kann.
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Wenn
es mehr als z.B. in 70% der Fälle
der Fall ist über
einen Zeitraum von z.B. 5min, kann anstelle der mit Videodetektoren
ermittelbaren Zeitlücke für eine Zeitlückensteuerung
oder der ermittelbaren maximalen Aufstelllänge eine pro LSA-Umlauf zeitlich gemittelte
Aufstelllänge
oder diejenige, die zu einer definierten Zeit nach Beginn der Rotphase
vorliegt, oder die detektierte Fahrzeugdichte etwa zu Beginn der
Rotphase, berücksichtigt
werden, um eine LSA-Steuerung durchzuführen. Hierdurch kann auch bei
sehr dichtem Verkehr auf beiden sich kreuzenden Straßen, wenn
die maximale gemessene Aufstelllänge
bereits immer etwa den gesamten von der Kamera ausgewerteten Bereich
umfasst oder die Zeitlücken
alle gering sind, noch eine Verbesserung der LSA-Steuerung erzielt
werden, indem dann der Straße,
z.B. deren Fahrzeugdichte kurz nach Beginn der Rotphase höher ist,
im Folgenden eine verlängerte Grünzeit gegeben
wird, bis zu einem bestimmten maximalen Verhältnis von Grün- zu Rotzeit.
Zudem kann hierbei die summierte Aufstelllänge der zuführenden Straßen unter
Berücksichtigung
der empirisch ermittelten oder geschätzten üblichen Abbiegewahrscheinlichkeiten
mitberücksichtigt
werden, indem der Straße
mit höherer
summierter Aufstelllänge
mehr Grünzeit
gegeben wird. Für
Fahrzeuge, deren geplante Routen einem Routingdienst vorliegen,
der sie mit Einwilligung der Nutzer der Verkehrssteuerung zur Verfügung stellt,
können
die genauen Routen anstelle der einfachen Abbiegewahrscheinlichkeiten oder
als Ergänzung
der Daten berücksichtigt
werden. Gleiches gilt für übermittelte
Routen von XFCD-Fahrzeugen.
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Die
erwähnten
Abbiegewahrscheinlichkeiten wiederum können zeitabhängig – ermittelt
in einem bewegten Zeitfenster – und
eventabhängig
durch die Videodetektoren ermittelt werden, und in die Simulation
auch unter Berücksichtigung
einer u.a. mithilfe historischer Daten gewonnenen Prognose einfließen.
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Weiter
kann eine verbesserte Netz- und/oder LSA-Steuerung erzielt werden,
indem die Informationen über
ermittelte Abstände,
Geschwindigkeiten und Beschleunigungen der einzelnen Fahrzeuge vor einer
LSA mitberücksichtigt
werden. Schätzungen
für die
Zeiten, wann die Fahrzeuge an der Haltelinie ankämen, können daraus mit der Annahme
konstanter Beschleunigung bis zur Richtgeschwindigkeit bzw. beim
Abbiegen bzgl. der Geschwindigkeit, die üblich beim Abbiegen erreicht wird,
oder aus einer Verkehrssimulation errechnet werden und somit kann eine
verbesserte Grünzeit
berechnet werden zur Verringerung der mittleren Reisezeiten, indem
insbesondere Grünzeiten
um einen kleinen Betrag verlängert werden
können,
wenn dadurch Fahrzeuge passieren können und nach Ihnen eine größere Zeitlücke vorhanden
ist, und indem Grünzeiten
um einen Betrag verkürzt
werden können,
wenn keine Fahrzeuge mehr in einem Bereich vor der LSA sind.
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Die
oben beschriebenen erweiterten Verkehrsdaten verbessern die Datenbasis
und ermöglichen
somit eine verbesserte Verkehrssteuerung. Mit Videodetektion erfasste
Fußgänger und
Radfahrer können
ebenfalls berücksichtigt
werden. Radfahrer auf der Fahrbahn können als Fahrzeuge mit entsprechend
geringerer Maximalgeschwindigkeit, geringerer Breite und weiteren
Eigenheiten modelliert werden, und in der Simulation als im Allgemeinen
an der Seite fahrend modelliert werden, wobei das Simulieren des Überholens
durch Fahrzeuge im einfachsten Falle so durchgeführt wird als wenn kein Radfahrer vorhanden
wäre. Nebeneinander
detektierte Fahrräder
hingegen können
in der Simulation im einfachen Falle beim Überholen durch Fahrzeuge so
berücksichtigt
werden, dass ein Abstand zu Verkehrsteilnehmern bleibt und bei durchgezogener
Linie und kurz vor LSA's
kein Überholen
mehr stattfindet. In der Simulation für eine Verkehrsteuerung kann,
wie für Busse
bekannt, Fahrzeugen eine höhere
Priorität
zugeordnet werden als Radfahrern. Fußgängern kann optional eine noch
etwas geringere Gewichtung zugewiesen werden. Die Fußgängeranzahl
vor einer LSA kann anhand der Videoerfassung grob geschätzt werden
bzw. ein Bereich, in dem sich Fußgänger befinden. Bei extrem übermäßigem Andrang an
einer LSA kann nicht mehr direkt erfasst werden, welcher Anteil
der Fußgänger über die
eine oder andere Straße
gehen möchte.
Hier kann anhand der Detektionsergebnisse z.B. bei den letzten jeweiligen Grünphasen,
bei denen eine videobasierte Schätzung
der Anteile der Fußgängerströme über die
eine bzw. andere Straße
erfolgte, geschätzt
werden, dass der Anteil etwa der gleiche wäre; dies kann in der Simulation
angesetzt werden. Parameter des Verhaltens von Fußgängern in
der Simulation können
gemäß bekannter
Simulationen gesetzt werden, oder optional anhand von Vergleich
von extrahierten Daten mit der Simulation festgelegt und optional
adaptiv optimiert werden. In Bereichen, in denen Fußgängerpulks
per Videodetektion geschätzt
werden, kann eine Simulation mit einer Verteilung gemäß einer
geschätzten üblichen
Fußgängerdichte
durchgeführt werden.
Auch kann eine Schätzung
der Anteile anhand von Wissen von Routingsystemen erfolgen, wenn
z.B. gewisse Routen bzw. Ziele von Fußgängern häufig angefragt wurden oder
gar für
einzelne Fußgänger Ort,
Ziel und angefragte Route auf freiwilliger Basis dem System zur
Verwendung bekannt gemacht werden. Des Weiteren kann Eventwissen
berücksichtigt
werden, z.B. wird vor einem Kino oder Stadium vor den Eventzeiten üblich ein
erhöhtes
Aufkommen in Richtung auf Gebäudeeingänge hin
erfolgen, was auch bei der Erstellung einer Verkehrsprognose berücksichtigt
werden kann, indem man etwas längere
Grünzeiten
für die
entsprechenden Fußgängerüberwege
ansetzt sowie verlängerte
Dauer der Belegung der Überwege
durch Fußgänger. Das
Ende der Fußgängergrünzeit kann,
insbesondere bei geringem Fahrzeugverkehr, in der Simulation auf
einen Zeitpunkt, bei dem der detektierte Fußgängerstrom – bzw. bei ausreichendem Detektionsbereich
der simulierte Fußgängerstrom – um mehr
als einen bestimmten Abstand abreißt bzw. im Bereich direkt vor
der Straße
keine Fußgänger mehr
detektiert werden bzw. eine maximale Grünzeit erreicht wäre, festgelegt werden.
In Zusammenhang mit einer durch Knopfdruck aktuierten Grünphase kann,
wenn nur etwa ein Fußgänger vorhanden
ist, oft die Grünzeit
deutlich reduziert werden – wobei
eine minimale aktuierte Grünzeit
von z.B. 3 Sekunden festgelegt werden kann -, wodurch der Fahrzeugverkehr
mehr Grünzeit
erhalten kann, wodurch sich die mittleren Reisezeiten reduzieren
lassen.
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Zusätzlich kann
bei Detektion z.B. eines Fußgängers auf
der Fahrbahn in einem Bereich, indem eine feindliche Verkehrsrichtung
Grün hat,
ein Alarm an eine Zentrale mit einem Operator gegeben werden und
komprimierte Bildern übermittelt
werden, so dass der Operator nach Vergewisserung bzgl. des Problems
z.B. eine zeitlang allen Richtungen Rot geben kann. Optional kann
z.B. ein zusätzliches
Blinksignal auf der LSA befestigt und automatisch durch die Videodetektion
ausgelöst
werden. Optional kann das Videodetektionssystem automatisch ein
Signal an die Verkehrssteuerung geben, so dass z.B. alle Anlagen
auf Rot schalten, bis kein Fußgänger mehr im
Gefahrenbereich detektiert wird.
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In
Straßenbereichen,
in denen Verkehrsdaten bekanntermaßen fehlen, kann ein geeignetes Auffüllen mit
virtuellen Daten aus einer Verkehrssimulation erfolgen. Das Auffüllen kann
zu Beginn mit dem Mittelwert aus den mittleren Dichten oder deren Schätzwerten
und/oder dem Mittelwert aus den mittleren Flüssen oder deren Schätzwerten
zwischen je zwei überwachten
Bereichen durchgeführt
werden, wobei überschüssige bzw.
fehlende Fahrzeuge am nächsten überwachten
Ort entfernt bzw. integriert werden, und anschließend kann
mit den gemäß der Simulation
sich ergebenden Werten aufgefüllt
werden. Wenn z.B. nur mittlere Geschwindigkeit vorhanden ist, kann
anhand von Fundamentaldiagrammen des Verkehrs, die auch in Abhängigkeit
von Größen einer
LSA-Steuerung wie Zeit-Offsets verwendet werden können, Größen wie
z.B. der Fluss inklusive Unsicherheitsbereich grob geschätzt werden.
Abbiege- und gegebenenfalls Spurwechselverhältnisse können zunächst geschätzt und später durch Vergleich von Simulationsergebnissen
und realen Daten adaptiert werden. Zudem kann an einem Detektorort mit
der Verkehrssimulation bis zu einem bestimmten Zeitbetrag vorwärts und
rückwärts für die entsprechenden
benachbarten Ortsbereiche der Verkehr simuliert werden, so dass
der Verkehr insgesamt dadurch noch besser im System abgebildet wird.
Für Verkehrsteilnehmer,
deren Route mittels eines Routingdienstes, den das Fahrzeug nutzen
möchte,
dem Verkehrssimulationssystem auf freiwilliger Basis bekannt gemacht
worden ist, kann die entsprechende Route in der Simulation berücksichtigt
werden. Für andere
Fahrzeuge kann insbesondere für
eine Verkehrsprognose eine Route in der Verkehrssimulation berücksichtigt
werden, die mit Hilfe einer synthetischen Bevölkerung und entsprechender
Zielort und Routenwahl generiert wird. Bei der Auswahl einer bestimmten
Grünzeitverteilung
wird vorzugsweise neben dem Kriterium möglichst geringer mittlerer
Reisezeit zudem das Kriterium verwendet, dass extrem hohe Wartezeiten
einzelner Fahrzeuge vermieden werden, indem insbesondere wenigen
detektierten Fahrzeugen, die auf einer kleinen Straße vor einer LSA
und einer Kreuzung mit einer großen Straße mit viel Verkehr warten,
nicht mehr als eine bestimmte maximale Rotzeit zugemutet wird. Bei
einem Objekterkennungssystem mit unsicherer Fahrzeugdetektion wird
generell eine Obergrenze der Dauer der Phase Rot verwendet, damit
nicht detektierte wartende Fahrzeuge nicht extrem lange Reisezeiten
erhalten.
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Die
mittels Fahrzeugwiedererkennungssystemen auf Abschnitten berechneten
Reisezeiten können
unter zu Hilfenahme von Fundamentaldiagrammen des Verkehrs und/oder
mittels Verkehrssimulation verwendet werden, um eine Information über die Anzahl
der Fahrzeuge im nicht überwachten
Gebiet und somit über
die Fahrzeugdichte zu erzeugen. Damit kann die LSA-Steuerung weiter
verbessert werden, indem im einfachen Falle bei Fahrspuren bzw. Straßen mit
höherer
Dichte von Fahrzeugen die Grünphase
der entsprechenden Fahrspur bzw. Straße vorausschauend erhöht wird.
Die Verkehrsinformationen inklusive Reisezeiten können neben
der LSA-Steuerung zur Steuerung von Informationssignalanlagen wie
z.B. Richtgeschwindigkeitssignalanlagen, Warnhinweissignalanlagen,
Wechselverkehrszeichen (WVZ), Parkraumbelegungshinweisen oder Wechselwegweiser
verwendet werden. Die diversen Signalanlagen können manuell, anhand von programmierten
Erfahrungskriterien und -regeln und/oder anhand einer Simulation
verschiedener Möglichkeiten
und anschließender
Auswahl einer gemäß einem
Kriterium optimalen Möglichkeit
gesteuert werden, wobei die Simulation hierarchisch durchgeführt werden
kann, so dass zunächst
die wichtigsten Steuermaßnahmen
festgelegt werden und danach die jeweils feineren Steuermaßnahmen.
Die Hinweise können
auch direkt an XFCD-Fahrzeuge und/oder tragbare Systeme wie PDA's mit GPS o. ä. übermittelt
werden. Wenn der Verkehr sich im für die Entstehung von Staus
kritischen Bereich z.B. von Fundamentaldiagrammen des Verkehrs befindet,
erniedrigt man vorzugsweise insbesondere flussaufwärts die
Richtgeschwindigkeit zur Vorbeugung von Staus. Gemäß der Simulation
prognostizierten Staus oder kritischen Situationen kann vorgebeugt
werden, indem der Zufluss in das Segment verringert wird. Als Stau
kann auch eine detektierte Folge von Fahrzeugen aufgefasst werden,
die unterhalb einer kleinen Schwellengeschwindigkeit fahren, wobei
die Folge eine Mindestlänge überschreitet
und nicht vor einer LSA beginnt, oder vor einer LSA beginnt und
dann länger
ist als eine Länge,
die im einfachen Falle bei einer mittleren Grünzeit unter via Simulation
berücksichtigter üblicher
Reaktionszeit der Fahrer nicht ausreicht, um die Folge aufzulösen. Auch
kann eine Schleife in einem bestimmten Abstandsbereich vor einer
LSA, die bei Ende der Grünphase
wiederholt viele Fahrzeuge detektiert, als Staukriterium dienen. (X)FCD-Fahrzeuge
können
ebenfalls zur Staudetektion eingesetzt werden, insbesondere sofern
die Fahrzeuge die Information versenden, ob sie unterwegs sind bzw.
wenn z.B. Taxi-FCD die Information geben, ob sie gerade eine Fahrt
ausführen
und eine ID der Fahrt senden: wenn sie einen Link, d.h. einen Straßenabschnitt
zwischen zwei Kreuzungen, passiert haben, kann anhand der Positionsmeldungen für den Fall,
dass die Fahrt-ID nicht wechselte, die Reisezeit für den Link
ermittelt werden, und sofern dieser oberhalb einer kritischen Zeit
liegt, kann die Gefahr, dass ein Stau entstehen könnte, gemeldet werden,
und sofern sie oberhalb einer bestimmten zweiten Schwellenzeit liegt,
kann ein Stau gemeldet werden, und oberhalb einer weiteren Schwellenzeit, dass
ein Link zeitweilig blockiert ist – diese Dinge können auch
gemeldet werden, bevor der Link wieder verlassen wurde, wodurch
dem System ermöglicht
wird, schneller und somit besser zu reagieren. Auch ohne Versenden
der Fahrt-ID können
derartige Dinge durchgeführt
werden, nämlich,
wenn die Zentrale eine Fahrt-ID vergibt, speichert und dem Verkehrssimulationssystem
mitteilt. Solange ein Fahrzeug nahe dem Startort detektiert wird
und sobald es nahe dem Ziel detektiert wird, kann das Verkehrssimulationssystem
die jeweiligen Positionsdaten verwerten, es werden somit nur die
Positionen berücksichtigt,
während
derer tatsächlich
eine Fahrt durchgeführt
wird. Bei detektierten Staus kann im Bereich flussaufwärts zudem
davor gewarnt werden, indem die Informationen dorthin übermittelt
und angezeigt werden. XFCD-Fahrzeugen kann zudem das detektierte
Ende bzw. der detektierte Anfang eines Staus und für Fahrzeuge
im Stau die voraussichtliche Dauer bis zum Ende des Staus mitgeteilt
werden, was für eine
Routenneuberechnung verwendet werden kann. Informationen von XFCD-Fahrzeugen,
die ein Park-and-Ride-System nutzen möchten, können das System über ihre
voraussichtliche Ankunftszeit und Zielort informieren. Das System
kann die Abfahrt eines öffentlichen
Beförderungsmittels
gemäß der Menge
der einlaufenden Informationen geeignet wählen. Vorzugsweise wird nicht
immer nach Plan abgefahren, sondern etwas später, wenn gemäß diesen
Informationen dadurch noch Kunden mitgenommen werden können und
der folgende Routenabschnitt wenig Verkehr aufweist. Das System
kann seinerseits die aktuell geplante Abfahrtszeit den Kunden ins
XFCD-Fahrzeug mitteilen. Derartiges kann ebenfalls zwischen Benutzern öffentlicher
Transportmittel und Personen mit entsprechenden tragbaren Systemen
wie PDA's mit GPS
o. ä. durchgeführt werden.
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Die
Verkehrs- und Reisezeitinformationen können Datenbanken und einem
dynamischen Routingdienst zur Verfügung gestellt werden, so dass Nutzern
eines solchen Dienstes verbesserte aktuelle Routenempfehlungen gegeben
werden, indem vorzugsweise eine Route mit niedriger prognostizierter Reisezeit
genannt wird.
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Routingsoftware
kann in einer oder mehreren Zentrale(n) und/oder im Fahrzeug selbst
enthalten sein. In letzterem Falle kann die Reisezeitinformation
und/oder weitere Information auch direkt vom Wiedererkennungssystem
lokal an die Fahrzeuge mit entsprechender Empfangsvorrichtung gesendet
werden. Diese Fahrzeuge übertragen
die Informationen an weitere Verkehrssteuerungssysteme und/oder
an im Straßennetz
benachbarte Fahrzeuge und ermöglichen
somit insgesamt ein Routing, das optional ohne Zentrale(n) arbeiten
kann.
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Die
Reisezeitinformationen können
in einer Verkehrssteuerung, die eine Lastabwurfstrategie beinhaltet,
berücksichtigt
werden. Ein Ziel ist zu verhindern, dass Staus vor einer LSA flussaufwärts Kreuzungen
blockieren. Oben wurde bereits erläutert, wie letzteres und die
Gefahr, dass dies droht, detektiert werden kann. Wenn plötzlich eine
stark erhöhte
Reisezeit auf einem Segment ermittelt wird, können die LSA's in dem umliegenden
Bereich so gesteuert werden, dass der Zufluss in das Segment bzw.
in die darauf zuführenden
Segmente sinkt und/oder eine nahe Umleitung mit Bevorzugung größerer Straßen verlängerte Grünzeiten
erhält.
Bei mittels Simulation prognostizierten Stauungen oder kritischen
Situationen kann dies wiederum ebenfalls präventiv erfolgen. Hierzu kann
die jeweilige geschätzte
mittlere Reisezeit von einem Ort bis in das Segment als Grundlage für den Zeitpunkt,
ab wann an dem Ort der Lastabwurf beginnt, verwendet werden, und
Orte, die weiter als eine bestimmte geschätzte mittlere Reisezeit vom Segment
entfernt liegen, müssen
nicht mehr berücksichtigt
werden, insbesondere, wenn eine Simulation des Abwurfs innerhalb
ein ausreichendes Ergebnis prognostiziert. Auch kann bei entsprechendem öffentlichem
Interesse ein Ausweichen auf bestimmte verkehrsberuhigte Straßen oder
Wohngebiete verhindert werden. Dies kann u. a. geschehen, indem diesen
künstlich
in der Verkehrssimulation geringere Kapazitäten als die tatsächlichen
zugewiesen werden bzw. deren Zuflüssen geringere Grünzeiten
zugewiesen werden und/oder indem in Routingsystemen Routen mit Teilstrecken
in den Bereichen nicht berücksichtigt,
werden und bei vorhandenen z.B. elektronischen Anzeigetafeln kann
eine Umleitungsempfehlung berechnet werden, indem Simulationen bei
verschiedenen denkbaren Umleitungsempfehlungen verglichen werden
und eine gemäß einem
Kriterium günstigste
gewählt
wird, wobei Umleitungen über
bestimmte Straßen
oder Wohngebiete nicht simuliert werden. Auch können bestimmte Umleitungsempfehlungen
bei Stauungen in Bereichen, in denen sie erfahrungsgemäß bzw. gemäß Simulationen
häufig
vorkommen, vorab bekannt sein oder auf diese Weise bestimmt werden,
und online automatisch verwendet werden, wenn entsprechende Stauungen
bei ähnlicher
Verkehrssituation detektiert werden.
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Es
kann versucht werden herauszufinden, wann gemäß der Simulation eine in folgendem
Sinne kritische Situation zu erwarten ist. Als kritisch wird im Folgenden
eine Situation bezeichnet, bei der bei ungünstigem Verhalten der Verkehrsteilnehmer,
oder falls real an einer Stelle etwas mehr Verkehr vorliegt als
gemäß der Simulation,
in einer Simulation oder erfahrungsgemäß ein Stau entstehen würde. Im
einfachsten Falle kann dies anhand der Simulation geschätzt werden,
wenn gemäß Erfahrungswissen über die
Kapazitäten
der Straßen,
Fundamentaldiagrammen bzw. verallgemeinerten Fundamentaldiagrammen
Verkehrsfluss und/oder -dichte sich nahe eines kritischen Wertes
für die
Entstehung von Störungen oder
Staus befinden werden. Dann kann bereits ein Lastabwurf durchgeführt werden
mit dem Ziel, real nicht in die kritischen Bereiche zu gelangen.
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Alternativ
oder ergänzend
kann auch eine komplexere Simulation durchgeführt werden, z.B. mit etwas
höherem
Verkehrsaufkommen als real zu erwarten ist. Für Bereiche, wo dann in der
Simulation eine Störung
oder Stau auftritt, kann ebenfalls vorab durch Lastabwurf verhindert
werden, dass die Störung
oder der Stau real entsteht.
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Speziell
aufgrund der kamerabasierten Wiedererkennung von Fahrzeugen können Spurwechsel zwischen überwachten
Gebieten ermittelt werden und daraus zeit- und eventabhängige gemittelte Spurwechselanteile
berechnet werden. Diese können
in die Simulation des Verkehrs einfließen zur optimierten Prognose
und Steuerung.
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Sofern
eine Strecke zu einer Zeit eine sehr hohe Spurwechselrate gleichzeitig
in beiden Richtungen aufweist, kann für sie eine entsprechend geringere
momentane Kapazität
und geringere Durchschnittsgeschwindigkeit bei hohem Verkehrsaufkommen
berücksichtigt
werden.
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Bei
ausreichend vielen Kamerasystemen mit Wiedererkennung können zudem
Teilrouten ermittelt werden und gemittelte zeit- und eventabhängige Teilrouten-Anteile ermittelt
werden. Die Teilroutenanteile enthalten Mehrfach-Abbiegewahrscheinlichkeiten, die in
die Simulation für
die Verkehrssteuerung etc. einfließen können. Teilroutenanteile können bedeutsam
sein, z.B. kann eine bestimmte Teilroute zu bestimmter Tageszeit
die fast ausschließlich
verwendete Teilroute sein, so dass dies sinnvoller Weise in der Simulation
berücksichtigt
wird: Sobald Fahrzeuge zu Beginn der Teilroute, die fast ausschließlich verwendet
wird, detektiert werden, können
sie in der Simulation mit entsprechend hoher Wahrscheinlichkeit
auf die Teilroute gelegt werden, wodurch die spätere Verkehrsmenge an späteren Kreuzungen
der Teilroute besser abgeschätzt
werden kann. Dadurch lassen sich drohende Staus in der Simulation
besser prognostizieren. Dementsprechend kann eine schnelle Ausweichteilroute
für eine
zu häufig
befahrene Teilroute berechnet werden und bei Re-Routing berücksichtigt
werden. Optional kann auf entsprechenden Signalanlagen eine Ausweichteilroute
angezeigt werden, z.B. für
Besucher eines Events, die in das System inklusive zugehörigen Parkplatzorten
etc. eingegeben wurde, das Ziel solcher Teilrouten ist.
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Auch
kann aufgrund der Video-, Schleifen und/oder XFCD-basierten Größenerfassung
der Fahrzeuge obige Analyse für
PKW-ähnliche
und LKW-ähnliche
Fahrzeuge getrennt durchgeführt
werden, wodurch sich die Genauigkeit der Simulation weiter erhöhen kann
und eine optimierte Steuerung gefunden werden kann.
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Die
Verkehrs- und Reisezeitinformationen können mit der Verkehrssimulation
für eine
Korridorsteuerung, z.B. einer grünen
Welle zwischen zwei Punkten einer Stadt, eingesetzt werden. Sie
ermöglichen
es unter Nutzung von Informationen eines Routingdienstes und/oder
einer Verkehrsdatenbank, in Abhängigkeit
vom Verkehr eine Fahrtrichtung zu bevorzugen, eine grüne Welle
verbessert an die jeweilige Verkehrsdichte und/oder an Fahrzeuge
mit Sonderrechten anzupassen, und/oder Lastabwurf bei zu hoher Reisezeit
auf einem Segment zu bewirken.
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Kriterien
für die
Auswahl einer günstigen
Verkehrssteuerung – Kriterien
können
als das Minimum einer Summenfunktion definiert werden, in die gewichtet
detektierte Daten eingehen über
die Verzögerungen
der Fahrzeuge an LSA und/oder auf Gebieten, Daten über mithilfe
der Verkehrsdaten grob geschätzten
Verkehrsstärken,
Kraftstoffverbrauch und Lärmbelastungen
insbesondere in Gebieten, in denen geringer Verkehr erzielt werden
soll – können mit den
erweiterten Verkehrserfassungsmethoden besser definiert werden.
Trajektorien von (X)FCD-Fahrzeugen
(unvollständige
Trajektorien können
durch vereinfachte Simulation eines fehlenden Stücks durch Nutzung von Schätzungen,
z.B. dass nicht um einen großen
Prozentsatz schneller als Richtgeschwindigkeit gefahren wird, näherungsweise
komplettiert werden) liefern solche Verzögerungsdaten, und Videoauswertung
mit Erzeugung von Trajektorien liefert Verzögerungen auf Teilstrecken,
was insbesondere bei überwachten
Kreuzungen zur adaptiven Festlegung von Parametern der Simulation
verwendet werden kann. Die Verzögerungsdaten
ermöglichen
eine verbesserte Evaluation von Verkehrssteuerungenstrategien, weil
die Performance verschiedender Steuerungen anhand von Kriterien
wie Verzögerungsdaten
bzw. Linkreisezeiten bewertet werden kann. Ebenso kann Verkehrsprognose
und Routing anhand des Vergleichs der extrahierten Daten und prognostizierten
Daten evaluiert werden, und Parameter des Systems z.B. mittels Simulation
und Auswahl günstiger
Werte adaptiert werden.
-
Die
genannten Verkehrssteuerungsinformationen können zur Verbesserung des dynamischen Re-Routings
verwendet werden. In einer Verkehrssimulation mit der geplanten
Verkehrssteuerung kann berücksichtigt
und berechnet werden, dass Staus sich i. allg. mit bestimmter Geschwindigkeit
flussaufwärts
bewegen und somit einige Zeit später
andere Segmente blockiert sein können.
Wenn ein Nutzer des dynamischen Re-Routings gemäß einer zunächst berechneten Route zu einem
solchen zukünftigen
Zeitpunkt in die entsprechenden blockierten Segmente fahren würde, kann
vorher das Re-Routing erfolgen und dieses verhindern; wie oben beschrieben
kann die neue Route z.B. on-board des Fahrzeugs errechnet werden.
-
Für Gruppen
von Fahrzeugen – z.
B. einer Touristengruppe – kann
beim dynamischen Re-Routing berücksichtigt
werden, dass die Gruppe möglichst
gar nicht oder nicht mehr als einen bestimmten Abstand getrennt
werden soll. Z.B. mittels LBS (Local Based Services) kann der jeweilige
Ort der übrigen Fahrzeuge
bestimmt werden und ein dementsprechendes Re-Routing für alle Teilnehmer
der Gruppe erfolgen.
-
Verkehrssteuerungssysteme
wie LSA-Steuerungssysteme können
den Fahrzeugen mit entsprechender Empfangsvorrichtung Informationen,
z.B. einem wartenden Fahrzeug über
die verbleibende Dauer der Rotphase, Staus, Störfälle, Informationen über Ziele,
freien Parkraum und/oder Werbung mitteilen, und vom Fahrzeug aus
können
mittels Funk Parkraum reserviert/bezahlt und/oder Waren/Dienstleistungen
gekauft werden, die dadurch bei Ankunft am Ziel bereits bereit zur
Abholung/Nutzung stehen können.
-
Fahrzeuge
mit Sonderrechten – wie
z. B. ein Rettungsfahrzeug im Einsatz – und/oder deren Einsatzzentralen
können
LSA-Steuerungssystemen Informationen senden, dass sie an eine LSA
heranfahren bzgl. welchen Zielort sie haben und welche Route sie
verwenden möchten.
Solche Informationen können
vom LSA-Steuerungssystem zur bevorzugten Freigabe der Straße für das Fahrzeug
verwendet werden, was die Sicherheit der Verkehrsteilnehmer erhöht und die
Reisezeit des Fahrzeugs verringert. Bei bekannter gewünschter
Route kann mittels Verkehrsimulation verschiedener Szenarien eine
geeignete Steuerung mit geringer Reisezeit für das Fahrzeug ermittelt werden
bzw. eine optimalere Route vorgeschlagen werden.
-
Mittels
der beschriebenen Verkehrssimulation in Form einer stochastischen
Simulation kann vorab simuliert werden, ob in einem Abschnitt ein
Stau zu erwarten ist. Da im Verkehr z. T. recht zufällige Reaktionen
der Fahrer relevant sind, ist durch eine einmalige Simulation i.
allg. keine Abschätzung
einer Stauwahrscheinlichkeit möglich.
Stattdessen kann eine Monte-Carlo-Simulation durchgeführt werden, bei
der aus mehreren Durchläufen
der stochastischen Verkehrssimulation sich eine Stauwahrscheinlichkeit
schätzen
lässt und
diese Information zur weiteren Verbesserung der Steuerung der Signalsysteme
eingesetzt wird.
-
In
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
wird den XFCD-Fahrzeugen zusätzlich
eine optimierte Fahrspur übermittelt.
Hierdurch können
die Fahrzeuge besser verteilt werden, wobei gleichzeitig Kenntnisse über das
Abbiegeverhalten berücksichtigt
werden können.
Weiter können
auch Beschleunigungsvorgänge übermittelt
werden, insbesondere wenn ein starkes Abbremsen sinnvoll ist. Dies
kann verschiedenartig mitgeteilt werden, beispielsweise in der einfachen
Form akustisch oder als Anzeige eines Pfeils nach oben für starke
Beschleunigung und eines Pfeils nach unten für starkes Bremsen.
-
XFCD-Fahrzeugen
mit Abstandsmessvorrichtungen kann ein Abstand vorgeschlagen werden, der
von der Messvorrichtung kontrolliert werden kann und die Elektronik
kann z.B. mittels eines Displays mit einem Pfeil nach oben oder
unten empfehlen, zu beschleunigen oder zu bremsen. Bei einem Abstandsmessgerät, das auch
nach hinten den Abstand misst, kann im Prinzip durch ein Display
im Heck des XFCD-Fahrzeugs
auch dem Folgefahrzeug empfohlen werden, zu beschleunigen oder zu
bremsen.
-
Fahrzeugfolgen
können
u. a. in Korridoren z. T. oder vollständig in einer Grünen Welle
geführt
werden. Es kann z.B. den Variationen im Verkehrsaufkommen gegenüber einem
geschätzten
bzw. aus historischen Daten prognostizierten mittleren Verkehr begegnet
werden, indem man eine Steuerung bzw. Grüne Welle üblich so auslegt, dass auch
bei nicht optimal geringem Abstand der Fahrzeuge im Platoon diese
Grüne Welle
haben, und das System kann zu einer Zeit, zu der ein etwas größeres als
das übliche Verkehrsaufkommen
detektiert wird, XFCD-Fahrzeugen und gegebenenfalls allen Fahrzeugen über elektronische
Hinweisschilder vorschlagen, keine übergroße Lücke zum Vorderfahrzeug zu lassen,
so dass das größere Verkehrsaufkommen
ohne Verzögerung abgewickelt
werden kann. Diese Vorschläge
können generell
an XFCD-Fahrzeuge erfolgen, wenn sie die jeweils nächste LSA
gemäß der Simulation
nur dadurch voraussichtlich bei Grün erreichen würden.
-
In
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform übermitteln
die Steuereinrichtungen der Lichtsignalanlagen eine Frühstart-
bzw. Frühstoppempfehlung
an die Fahrzeuge, die insbesondere für die zuvor beschriebenen Korridor-
bzw. Platoonsteuerungen vorteilhaft sind.
-
Wenn
jemand auf eine Straße
fährt,
auf der ein Platoon später
ankommt und für
das die LSA gemäß der oben
beschriebenen Verkehrssteuerung auf Grün geschaltet werden soll, kann
ersterem mitgeteilt und empfohlen werden, langsamer bis ein Stück vor der
LSA zu fahren oder entfernter vor der LSA zu halten, und kurz vor
der LSA, kurz bevor sie auf Grün schaltet,
auf etwa Richtgeschwindigkeit zu beschleunigen, damit das Platoon
praktisch ohne zu bremsen durchfahren kann. Andernfalls würde nämlich das Fahrzeug
vor der LSA stehen, und bei Grün
wäre es noch
sehr langsam oder stünde
noch, wodurch das ankommende Platoon gezwungen würde, wegen des Fahrzeugs zu
bremsen oder gar zu halten. Ein einmal gestopptes Platoon kann zu
einem Stau führen
und bewirkt eine Verzögerung,
wann das Platoon bzw. ein Teil davon an den nächsten LSAs ankommen würde, und
eine geplante grüne
Welle würde
somit zerstört und
zudem würde
eine Verzögerung
vieler Fahrzeuge eintreten. D.h., die erwähnte generelle Empfehlung,
entfernter vor LSA zu warten, bewirkt eine deutliche Reduktion der
Reisezeiten.
-
Optional
kann dem XFCD-Fahrzeug die Zeit bis zum Beginn des Grüns mitgeteilt
werden; diese Mitteilung muss nur einmalig gemacht werden, danach
kann die Fahrzeugelektronik die Zeit selbsttätig rückwärts zählen und anzeigen lassen gemäß einer elektronischen
On-board-Uhr.
-
Generell
kann, sofern die rechtlichen Rahmenbedingungen es erlauben, XFCD-Fahrzeugen mitgeteilt
werden, bei Rot nur bis zu einem bestimmten Abstand vor eine LSA
heranzufahren. Kurz vor der Grünphase
kann dem XFCD Fahrzeug mitgeteilt werden, zu starten und auf die
Richtgeschwindigkeit zu beschleunigen, so dass das Fahrzeug unter
der Ampel bereits bei Grün
mit hoher Geschwindigkeit fährt
und somit schneller am Ziel ist und niemanden behindert. Der Abstand
vor der LSA kann mit der üblichen
Fahrzeugbeschleunigung pro Fahrzeugtyp und aktuellen individuellen
Fahrzeugdaten variieren.
-
Man
kann normalen Verkehrsteilnehmern gesetzlich verbieten, bei Rot
vor ein vor der Kreuzung in diesem Abstand wartendes Fahrzeug zu
fahren. Der übliche
optimale PKW-LSA-Abstand könnte
z.B. durch einen zusätzlichen
gestrichelten Querstreifen an entsprechender Stelle vor der LSA
sichtbar gemacht werden. Optional kann, wer besonders schnell beschleunigt,
entsprechend weiter vom stoppen, und wer besonders langsam beschleunigt,
entsprechend weiter entfernt. Optional können für PKW und LKW gemäß deren üblichen
Beschleunigungen verschiedene Querstreifen und/oder z.B. zwei gestrichelte Streifen
längs zur
Fahrspur von dem geeigneten Abstand für PKW bis zu dem für LKW als
Markierung auf der Fahrbahn vorgesehen werden. Für reine Abbiegespuren kann
der Abstand entsprechend der üblichen
geringeren Kurvengeschwindigkeit geringer gewählt werden.
-
Alternativ
zu diesen Fahrbahnmarkierungen kann, sobald eine ausreichend genaue
Positionsbestimmung der XFCD Fahrzeuge vorhanden sein sollte, diese
verwendet werden, um dem XFCD-Fahrzeug in Abhängigkeit von dessen gespeicherten Fahrzeugdaten
mitzuteilen, wann, d.h. somit implizit wo, optimalerweise zu halten
ist. Eine denkbare jedoch kostenintensive Alternative ist, in die
Fahrbahn Elektronik einzubauen, die mit den XFCD-Fahrzeugen kommuniziert,
deren Position relativ zur Detektorelektronik in der Fahrbahn befindet,
woraus entnehmbar ist, wann sie sich im geeigneten Abstand vor der
LSA befinden um zu stoppen.
-
Für LKW, die
eine üblicherweise
geringere Beschleunigung aufweisen als PKWs, können je nach Zielsetzung verschiedene
Empfehlungen eingeführt
werden. Zum einen könnten
sie an der Frühstoppempfehlung
bzw. -regel nicht beteiligt werden, zum zweiten könnten sie
genauso weit entfernt stoppen wie PKWs und zur gleichen Zeit starten – dies bietet
sich bei Einführung
der Empfehlung für
PKWs als einfache Regel an – bzw.
sie könnten
etwas eher ein Startsignal erhalten, zum dritten könnten sie
noch weiter entfernt stoppen als PKWs und noch früher ein Startsignal
erhalten, um bei der LSA etwa Richtgeschwindigkeit erreicht zu haben,
bei letzterem könnte zum
einen PKWs erlaubt oder zum anderen verboten werden, vor die stehenden
LKWs zu fahren und zu stoppen.
-
Ab
dem Zeitpunkt T1, zu dem die Verkehrssteuerungssoftware berechnet
hat, wann sie einer Richtung Rot geben wird, besteht die Möglichkeit,
ein Frühstartsignal
für das
erste entfernter wartende Fahrzeug der anderen Richtung zu geben.
Sofern dieser Frühstartsignal-Zeitpunkt
später
als der Zeitpunkt T1 ist, kann das Frühstartsignal wie beschrieben
so früh
erfolgen, dass bei Grün üblich die
Richtgeschwindigkeit erreicht ist, andernfalls wird das Startsignal
so früh
wie möglich,
nachdem T1 berechnet wurde, gegeben.
-
Für LSA, bei
denen die Zeitpunkte, wann Grünphasen
beginnen, i. allg. länger
vor Beginn der Grünphasen
bekannt sind, kann das Frühstartsignal immer
entsprechend rechtzeitig gegeben werden.
-
Insbesondere
sofern eine Verkehrssteuerung demgemäß jedoch üblich höchstens so früh das Frühstartsignal
zwar für
PKWs geben kann, dass sie Richtgeschwindigkeit bei der LSA erreichen,
jedoch nicht den LKWs, ist sinnvoll, den LKWs denselben Abstand
zum Hatten vor der LSA zu geben wie den PKWs.
-
Alternativ
kann LKWs ein etwas geringerer Abstand vor der LSA empfohlen werden,
der gestrichelt eingezeichnet wird, dort, wo LKWs demgemäß bei Grünphasenbeginn
im Allgemeinen etwa den gleichen Abstand von der LSA haben wie PKWs,
die ebenfalls früh
starten. Ferner ist eine Alternative, dass LKWs direkt vor der LSA
stoppen und nicht beim Frühstartsignal
starten.
-
Wenn
eine Verkehrssteuerung demgemäß üblich nicht
so früh
das Frühstartsignal
für PKW
geben kann, dass sie Richtgeschwindigkeit etwa bei der LSA erreichen,
kann den PKW ein Ort zum Stoppen empfohlen werden – z.B. mittels
gestricheltem Querstreifen –,
so dass sie bei üblicher
Beschleunigung nach dem Frühstartsignal
die LSA im Allgemeinen kurz nach Beginn der Grünphase erreichen. Aus dem Frühstartsignalzeitpunkt,
einer üblichen
Reaktionszeit der Fahrer, der üblichen Beschleunigung
von PKW und der kleinen Zeitdifferenz zwischen dem daraus berechneten üblichen
Auftauchen des PKW bei der LSA und dem Beginn der Grünphase wird
berechnet, in welchem Abstand der gestrichelte Querstreifens vor
der LSA auf der Fahrbahn angebracht wird.
-
Sofern
der Abstand vor der LSA z.B. mittels Funkverbindung mit der LSA-Steuerungseinheit
bzw. mehreren solcher oder zusätzlicher
Einheiten an verschiedenen Orten mit ausreichender Genauigkeit ermittelt
wird, kann dies verwendet werden, um den Fahrzeugen das Frühstartsignal
oder ein Frühstartsignal
zu einem auf den Abstand vor der LSA gesondert zugeschnittenen Zeitpunkt
zu geben, so dass unter Berücksichtigung
von Reaktionszeit und Beschleunigungsphase kurz nach Grünbeginn
die LSA erreicht wird.
-
Für verschiedene
Verkehrssituationen können
den Fahrern verschiedene Empfehlungen mitgeteilt werden. Für nicht
zu starken Verkehr gilt das Beschriebene. Für Verkehr, der laut Simulation und/oder
Verkehrsdaten eine hohe Wahrscheinlichkeit eines Rückstaus
bis zur LSA flussaufwärts
beinhaltet, kann den XFCD-Fahrern – und optional allen Fahrern
per extra Lichtsignal anstelle des roten Dauerlichts, z.B. Rot und
kurzzeitiges Rot-Grün
abwechselnd – vor
der LSA flussabwärts
mitgeteilt werden, dass sie nicht früher halten sollen. Dann wird
die volle Länge
der Straße
ausgenutzt und der Rückstau reicht
nicht mehr so weit zurück.
Somit wird im Falle extrem starken Verkehrs keine Verschlechterung
erzielt und im Falle normalen Verkehrs eine Verbesserung im Mittel
durch Vermeidung des Bremsens von Platoons und durch verkürzte Wartezeit
vor der LSA, u. a. weil man sich bei Grün bereits mit Richtgeschwindigkeit
direkt vor der LSA befindet.
-
Alternativ
kann insbesondere auf Strecken, auf denen ein großer Stau
selten ist, eine übliche
Haltelinie entfernter vor der LSA angebracht werden, dann kann das
bisher übliche
Rot-Gelb zum Anfahren beibehalten werden, nur früher gegeben werden als Frühstartempfehlung – als Ersatz
für das
oben beschriebene blinkende Rot. Bei dem beschriebenen Fall eines
wahrscheinlichen Rückstaus
auf die nächste
Kreuzung kann dann durch ein Extrasignal angezeigt werden, dass
man die alte Haltelinie direkt vor der LSA nutzen möge. Das
Rot-Gelb-Signal zum Anfahren wird dann wieder wie bisher üblich, d.h. später, gegeben.
-
Eine
Frühstartempfehlung
bzw. -regel kann auf alle Fahrzeuge vor der LSA erweitert werden.
Je früher
ein Fahrzeug nach dem Beschleunigen des vor ihm stehenden Fahrzeugs
selbst beschleunigt, desto schneller kommt es selbst und kommen
die folgenden Fahrzeuge vorwärts.
Wenn ein Fahrzeug anfährt,
d.h. wenn das Gaspedal etwas gedrückt ist und ein Gang eingelegt
ist, kann dies im Fahrzeug detektiert werden und optional ein zusätzliches
Lichtsignal – ähnlich dem
ABS-Licht im Heck, nur stattdessen z.B. grünfarbiges Licht – nach hinten
ausgelöst
werden, das dem Hintermann signalisiert, dass es anfährt. Auch
kann zwischen XFCD-Fahrzeugen dies von einem Fahrzeug automatisch
zum nächsten
signalisiert werden, z.B. wenn mittels LBS der Ort des nächsten XFCD
Fahrzeugs direkt hinter dem eigenen Fahrzeug detektiert wird; letzteres
kann direkt durch eine Zentrale durchgeführt werden, welche von den XFCD
Fahrzeugen die Signale erhält,
wann sie anfahren.
-
U.
a. solange nicht genügend
XFCD-Fahrzeuge vorhanden sind, kann eine zusätzliche LSA-Lichtkombination
für das
frühere
Starten des ersten vor der LSA entfernter wartenden Fahrzeugs eingeführt werden,
z.B. in Deutschland ein blinkendes Rot zum Starten und Beschleunigen,
dann Rot-Gelb zum Heranfahren und Grün zum Überqueren der Kreuzung.
-
Ein
blinkendes Rot mit kurzer Kein-Licht-Phase hat den Vorteil, dass
jemand, der z.B. direkt vor der LSA wartet oder der nur die bisherigen
LSA-Phasen kennt, dies nicht als Signal missversteht, bereits auf
die Kreuzung zu fahren. Bei zukünftigen
LSA kann hingegen ein weiteres Signal, z.B. Weiß für diese neue Phase eingebaut
werden. Anzumerken ist, dass in einem Land, in dem Rot-Gelb bedeutet,
dass man anfahren darf, jedoch erst bei Grün auf die Kreuzung fahren darf,
das beschriebene Blinkende-Rot-Signal sinnvoll ist und z.B. Rot
mit blinkendem Gelb als Frühstartregel
ungeeignet ist, weil letzteres im Prinzip mit Rot-Gelb verwechselt
werden könnte.
-
Somit
kann diese spezielle Empfehlung für alle Fahrzeuge, auch nicht-XFCD-Fahrzeuge umgesetzt
werden – praktisch
ohne, dass zusätzliche
Infrastruktur aufgebaut werden müsste.
-
Das
Start-Signal an das erste XFCD Fahrzeug, das im üblichen oder im vergrößerten Abstand vor
der LSA wartet, kann auch per Funk direkt an das Fahrzeug mitgeteilt
werden und dadurch kann automatisch der Motor, sofern abgeschaltet,
gestartet werden wobei vorab eine Bremse und Auskupplung aktiviert
wird. Durch das automatische Starten des Motors bemerkt ein Fahrer,
dass er Gasgeben darf. Optional kann dem XFCD-Fahrzeug das Frühstartsignal
bzw. Startsignal zusätzlich
als akustisches Signal gegeben werden. Das Gasgeben des Fahrers kann
durch eine Vorrichtung detektiert werden und dadurch kann automatisch
die Bremse und Kupplung wieder in den normalen Betrieb wechseln.
Dadurch werden dem Fahrer Routinearbeiten abgenommen.
-
Dieses
automatische Motor-Starten kann wie oben beschrieben z.B. mittels
LBS auch an die weiteren XFCD-Fahrzeuge weiter entfernt vor der
LSA zu jeweils entsprechend späterem
Zeitpunkt gegeben werden.
-
Insbesondere
bei Fahrzeugen, die bereits über
eine entsprechende Startautomatik verfügen, d.h. die z.B. den Motor
starten, wenn man das Gaspedal drückt, und ihn z.B. abschalten,
wenn man bremst, kann man obiges Verfahren des automatischen Remote-Motorstartens
ohne großen
Aufwand integrieren.
-
Es
kann optional zusätzlich
dort, wo eine elektronische Richtgeschwindigkeitsanzeige an der Straße vorhanden
ist, allen Verkehrsteilnehmern die variable Richtgeschwindigkeit,
wie sie wie beschrieben XFCD-Fahrzeugen mitgeteilt werden kann,
für alle
verbindlich vorgegeben werden.
-
Sofern
das Startsignal für
entfernt vor der LSA wartende Fahrzeuge nicht durch die beschriebene
neue LSA-Lichtkombination angezeigt wird, sondern per Funk an XFCD-Fahrzeuge übertragen
wird, ist ein Missbrauch durch Störfunk denkbar. Um selbst in
einem solchen denkbaren Fall eine besonders hohe Sicherheit zu gewährleisten,
kann die Meldung der LSA an das Fahrzeug, verschlüsselt erfolgen. Dazu
kann auch einem Fahrzeug bei Anmeldung im System eine Zufallszahl
vergeben werden. Zudem kann eine Verschlüsselung verwendet werden, die vorab
der Fahrzeugelektronik bekannt gegeben wurde, und die bei jeder
neuen Mitteilung an das Fahrzeug zu einem anderen Code für das Fahrzeug wechselt,
wobei die Berechnung der jeweils neuen Zahl mit Hilfe des dem Fahrzeug
bekannten Schlüssels
erfolgt. Dadurch kann niemand durch Abhören der Nachrichten an vorherigen
LSAs der Fahrzeugroute auf den jeweils nächsten Code für das Fahrzeug
schließen
und dem Fahrzeug somit keine falsche Nachricht – z.B. eine Empfehlung, dass
es viel zu früh
starten dürfte – zukommen
lassen.
-
Eine
noch weitere Erhöhung
der Sicherheit ist nicht nötig,
kann jedoch dadurch geschehen, dass der Abstand, wo vor der LSA
gewartet wird, erhöht wird,
so dass nach Beschleunigen auf etwa Richtgeschwindigkeit im Falle
einer Falschinformation bei dann weiterhin roter LSA noch Platz
zum Abbremsen verbliebe. Des Weiteren kann der zeitliche Überlapp der
Rotphasen feindlicher Richtungen z.B. um eine kurze Zeitspanne,
z.B. eine halbe Sekunde, verlängert
werden.
-
Das
beschriebene automatische remote-Motor-Starten kann auch bei allen
LSAs ohne Frühstartempfehlung
generell zu einem Zeitpunkt, etwa wenn die Rotphase endet, durchgeführt werden.
-
Denkbar
ist zudem eine Empfehlung, üblich etwas
unterhalb der Richtgeschwindigkeit zu fahren. Dann kann Nachzüglern das
Aufschließen
auf ein Platoon ermöglicht
werden, indem man Nachzüglern kurzzeitig
eine etwas höhere
Geschwindigkeit vorschlägt.
Des Weiteren ist dann Spielraum, Platoons in Fällen, wo die übliche etwas
kleinere Geschwindigkeit nicht ausreicht, um ein Grün für das gesamte
Platoon zu erhalten an der nächsten
LSA, eine etwas erhöhte
Geschwindigkeit vorzuschlagen. Solange nur wenige XFCD-Fahrzeuge
vorhanden sind, kann an solchen XFCD-Fahrzeugen optional eine Markierung oder
oben – ähnlich wie
bei ABS-Fahrzeugen oft – ein Wechsellichtsignal
angebracht sein, um anzuzeigen, dass es ratsam ist, ihrer etwas
langsameren Geschwindigkeit zu folgen, damit man an der nächsten LSA
nicht bremsen muss.
-
Eine
Empfehlung für
Platoons, i. allg. langsamer zu fahren ist jedoch nicht nötig. Das
Aufschließen
auf ein Platoon ist auch dann möglich,
wenn einem Platoon nur dann eine geringere Geschwindigkeit vorgeschlagen
wird, wenn diese zum Erreichen der nächsten LSA bei Grün nötig ist.
Bei schnellen Platoons kann dann Nachzüglern, die gemäß Simulation
nicht mehr bei Grün
die nächste
LSA passieren können,
eine langsame Geschwindigkeit vorgeschlagen, wenn dadurch die LSA
bei der nächsten
Grünphase
erreicht werden kann oder sich der Kraftstoffverbrauch dadurch erniedrigen
kann.
-
Hierbei
kann bei bekanntem Gefälle
bzw. bekannter Steigung das Gefälle/die
Steigung berücksichtigt
werden, weil zu bekanntem Gefälle/Steigung die
zu den Geschwindigkeiten geeigneten Gänge mit niedrigem Kraftstoffverbrauch
im Mittel etwa bekannt sind; dies kann recht genau erfolgen, wenn
entsprechende Fahrzeugeigenschaften in der Rechnung berücksichtigt
werden. Generell kann bekanntermaßen bei gegebener Geschwindigkeit
eine Fahrzeugelektronik einen Gang mit niedrigem Kraftstoffverbrauch vorschlagen,
z.B. vorschlagen, runter- oder hochzuschalten, oder selbsttätig einen
Gang wählen
bzw. den Motor automatisch abschalten, um eine zeitlang Richtung
nächster
LSA ohne Kraftstoffverbrauch zu rollen.
-
Einem
XFCD Nachzügler
bzw. Fahrzeug, das von einer nicht überwachten Seitenstraße kommt,
kann man üblich – oder falls
es auf eine Empfehlung, langsamer zu fahren, oder nicht zu dicht
an die LSA heranzufahren, nicht reagiert oder das nicht schafft – bei mehreren
Fahrspuren mitteilen, dass es – falls
eine benachbarte Spur frei ist und dies detektiert und dem System
bekannt ist – z.B.
auf eine bestimmte Fahrspur fahren kann, um zu verhindern, dass
unnötig
Spuren blockiert werden und ein ankommendes Platoon stoppen müsste. Dabei
kann dem Platoon empfohlen werden, ganz oder die ersten Fahrzeuge
des Platoons auf eine andere Fahrspur wechseln zu lassen, damit
möglichst
alle bei Grün
direkt durchfahren können
ohne stoppen zu müssen.
Dem Verkehrssteuerungssystem sind dazu jeweils die aktuellen Spuren
mit ihren Richtungen etc. mitzuteilen. Falls mit dem verwendeten
System die Ortsgenauigkeit der Positionsbestimmung der XFCD-Fahrzeuge
nicht ausreicht, die genaue Fahrspur zu ermitteln, kann eine generelle
Empfehlung für
anhaltende Fahrzeuge, z.B. auf der rechten zweier gleichwertiger
Spuren zu fahren und für
etwa beim Umschalten auf Grün
ankommende Platoons auf der linken zu fahren, gegeben werden. Sofern
Echtzeitschleifendaten vorhanden sind, aus denen die Spur der Fahrzeuge
ermittelt wird, kann einem ankommenden Platoon empfohlen werden,
nicht auf der Spur, auf der wartende Fahrzeuge detektiert wurden, zu
fahren.
-
Wenn
von nicht überwachten
Seitenstraßen ein
großer
Anteil der Fahrzeuge kommt und/oder abfließt, kann an dem beschriebenen
Verfahren folgende Ergänzung
vorgenommen werden. Es kann in der Simulation zu solchen Zeiten
angesetzt werden, dass man den geschätzten Zu- und Abfluss pro Richtung berücksichtigt,
um eine generelle übliche
ungefähre Grünzeitdauer
der jeweiligen Richtung entsprechend zu definieren, d.h., die Richtung
mit größerer geschätzter Summe
der Verkehrsflüsse
erhält
eine entsprechend längere
generelle übliche
ungefähre Grünzeitdauer.
Die jeweils genaue Grünzeitdauer wird
wie oben beschrieben anhand von Simulationen unter Berücksichtigung
von möglichen
Grünzeitdauern
innerhalb eines Intervalls um die übliche ungefähre Grünzeitdauer
bestimmt. Wo keine Detektoren vor der LSA anzeigen, wie groß der tatsächliche
Zufluss einer Richtung auf die LSA ist, wird in der Simulation ein
Zu-/Abfluss mittels gleichmäßigem Zu-/Abfluss bzw.
stochastischer Zugabe/Entnahme von simulierten Fahrzeugen durchgeführt.
-
Das
beschriebene Konzept mit der Empfehlung eines entfernteren Haltepunktes
vor der LSA ist insbesondere für
eine Korridorsteuerung einsetzbar: Oft kann eine Grüne Welle
oder eine Grüne
Welle auf Teilabschnitten erzielt werden. Dann kommen oft Platoons
an der nächsten
LSA an, wenn diese gerade auf Grün
geschaltet hat. Immer, wenn einzelne Fahrzeuge zwischendurch in
die Straße
einbogen, würden
sie nach bisheriger Technik vor der LSA warten und oft das Platoon
zum Halten oder Abbremsen zwingen. Dieses Problem wird durch das
oben beschriebene Konzept weitestgehend vermieden bzw. verhindert.
D.h. insbesondere in Korridoren und den zufließenden Straßen ist die Frühstoppempfehlung sinnvoll.
-
Wenn
insbesondere bei dichtem Verkehr ein XFCD-Fahrzeug auf einem Kreuzungsbereich
geortet wird und dies dem System mitgeteilt wird, oder eine andere
Verkehrserfassung, z.B. videobasiert ein Fahrzeug dort ortet, während üblicherweise
eine feindliche Richtung bereits Grün hätte, so kann das System im
vorhinein verhindern, dass die feindliche Richtung Grün erhält, bis
das Objekt nicht mehr im Gefahrenbereich detektiert wird, z.B. indem
allen Richtungen Rot und/oder allen feindlichen Richtungen Rot gegeben
wird.
-
Ferner
kann ein Insasse eines entsprechenden XFCD-Fahrzeugs dem Verkehrssteuerungssystem
z.B. per Knopfdruck per Funk mitteilen, falls ein Fahrzeug im Gefahrenbereich
der jeweiligen Kreuzung ist, während
eine feindliche Richtung bereits Grün hat. Das System kann daraufhin
allen Richtungen eine zeitlang Rot geben, oder gegebenenfalls bei Videoüberwachung
durch einen Operator die Situation überprüfen lassen, und diese Information
kann dann in der Verkehrssimulation berücksichtigt werden zur Optimierung
der Verkehrsprognose und -steuerung, welche gezielt durch Lastabwurf
wie oben beschrieben reagieren kann.
-
Vermieden
werden können
solche Gefahrensituationen i. allg. durch oben beschriebene Steuerungsmaßnahmen,
insbesondere durch Lastabwurfmaßnahmen
im Falle von gemäß Simulation
drohender Überlastung
einer Strecke.
-
Im
Allgemeinen und insbesondere, wenn die Verkehrssimulation eine erhöhte Wahrscheinlichkeit einer
Stauung im Kreuzungsbereich z.B. bei Linksabbiegern und/oder Rechtsabbiegern
ergibt, kann XFCD Fahrzeugen, die geradeaus fahren möchten, empfohlen
werden, Spuren mit den Abbiegern zu meiden und eine Spur für nur Geradeausfahrer
zu wählen.
Insbesondere für
ein XCFD-Fahrzeug mit etwa 1m oder noch genauerer Positionsbestimmungsgenauigkeit
und entsprechend genauen elektronischen Karten, kann das System
die aktuelle Spur der Fahrzeuge ermitteln und somit dem Fahrer gegebenenfalls
eine Mitteilung ,Spur nach rechts/links wechseln' anzeigen.
-
Insbesondere
für Strecken,
auf denen keine grünen
Wellen in allen Richtungen oder für die Hauptrichtungen erzielbar
sind, kann die Erniedrigung der vorgeschlagenen Geschwindigkeit – zum Erreichen
der nächsten
LSA bei Grün – in Bereichen weit
vor der LSA begrenzt werden, z.B. auf 50% der üblichen Richtgeschwindigkeit,
sofern der Verkehr gemäß den gegebenenfalls
vorhandenen Verkehrsdaten nicht zu dicht ist. Sofern elektronische
Richtgeschwindigkeitsschilder vorhanden sind, wird die Richtgeschwindigkeit
auf die erwähnte
vorgeschlagene Geschwindigkeit gesetzt. Wenn der Verkehr zu dicht
ist, so dass z.B. gemäß Fundamentaldiagrammen
oder stochastischer Simulation ein Stau droht, kann hingegen durch
besonders niedrige empfohlene Geschwindigkeit weiterhin die Stauentstehung vermieden
werden. Vor Erreichen der LSA kann wiederum die empfohlene Geschwindigkeit
auf kleine Werte bzw. auf null gesetzt werden, sobald der oben beschriebene
vergrößerte Abstand
vor der LSA erreicht ist.
-
XFCD
Fahrzeuge können
optional mit einer Vorrichtung ausgestattet werden, die etwa in
einem Teil des Heckbereichs nach hinten eine Anzeige aufweist, die
Meldungen an das XFCD-Fahrzeug nachfolgenden Fahrzeugen mitteilen
kann. Z.B. kann die empfohlene Richtgeschwindigkeit, eine Staumeldung/Umleitung
oder optional belegtes Parkhaus/Parkhaus mit freien Plätzen angezeigt
werden. Eine solche Vorrichtung kann staatlich gefördert werden,
weil sie der Information anderer und der Optimierung des Verkehrsflusses
dient.
-
Es
kann eine Vorrichtung und Anzeige im XFCD-Fahrzeug eingebaut werden,
die mitteilt, falls man sich gemäß der gespeicherten
elektronischen Karte und der Positionsbestimmungselektronik auf einer
Straße
mit Gleisen befindet, so dass man eventuell Acht geben kann, einen
entsprechend ausreichenden Abstand für eventuelle Schienenfahrzeuge von
den Gleisen einzunehmen. Insbesondere, wenn dem System die Positionen
der Schienenfahrzeuge bekannt gegeben werden z.B. automatisch mittels Funk,
kann bei Schienenfahrzeugen hinter dem XFCD Fahrzeug dem XFCD Fahrzeug
dies frühzeitig signalisiert
werden. Z.B., wenn eine Spur neben den Gleisen endet oder von parkenden
Fahrzeugen belegt ist oder einem Radfahrer auszuweichen ist, ist diese
Information hilfreich, damit der Fahrer nicht unüberlegt plötzlich auf die Gleisspur wechselt
sondern rechtzeitig bremsen kann. Analoges kann für Busspuren
durchgeführt
werden.
-
XFCD
Fahrzeugen, deren Positionsbestimmungsgenauigkeit ausreicht festzustellen,
ob man sich auf einer Spur befindet, in der man in die falsche Richtung
fährt (Geisterfahrer),
kann ein entsprechender Warnhinweis gegeben werden. Auf den äußeren Spuren
von mehrspurigen Autobahnen ist der Abstand zu einer Spur der anderen
Fahrtrichtung groß, so
dass dies für
Fahrzeuge auf diesen Spuren selbst bei einer Positionsbestimmungsgenauigkeit
von ca. 5 m anwendbar ist.
-
Insbesondere
in Bereichen mit häufigen
Unfällen
kann Videoüberwachung
stattfinden. Vorhandene Systeme zur Ermittlung von Trajektorien
der Fahrzeuge können
um eine Verkehrssimulation erweitert werden, so dass erkannt wird,
wann eine Extrapolation von Trajektorien mittels Simulation einen Zusammenstoß ergeben
könnte
bzw. große
Beschleunigungen zur Vermeidung einer Kollision benötigt würden. Diese
Informationen können
an die jeweiligen Fahrer, insbesondere, sofern es entsprechende
XFCD-Fahrzeuge sind, weitergegeben werden und Handlungsempfehlungen
zur Vermeidung von Kollisionen gegeben werden. Bei gefährlichem Spurwechsel
kann mitgeteilt werden, den Spurwechsel zu unterlassen und benachbarten
und folgenden Fahrzeugen mitgeteilt werden, zu bremsen; bei zu schnellem
folgendem Fahrzeug kann dem folgenden Fahrzeug empfohlen werden,
zu bremsen und dem vorausfahrenden Fahrzeug, zu beschleunigen oder optional,
falls möglich,
die Spur zu wechseln. Zudem kann eine Anzeige ein rotes Ausrufezeichen
für Gefahr
andeuten und/oder ein Tonsignal gegeben werden. Wie oben beschrieben,
können
XFCD-Fahrzeuge solche Gefahreninformationen auch in einer Anzeige
im Heckbereich an folgende Fahrzeuge mitteilen, sowie über zufällig vorausfahrende
XFCD-Fahrzeuge kann eine Gefahren-Information dem fälschlich
spurwechselnden Fahrzeug und seinen Nachbarn angezeigt werden. Generell
kann in kritischen Situationen die empfohlene Geschwindigkeit erniedrigt
werden, bzw. sofern vorhanden können
elektronische Richtgeschwindigkeitsschilder eine niedrigere Richtgeschwindigkeit
anzeigen.
-
Generell
sollten derartige einfache Handlungsempfehlungen vorimplementiert
sein in der Simulation für
die Verkehrssteuerung. Man kann stattdessen auch beliebige Handlungsempfehlungen
in der Simulation testen und die optimale wählen, jedoch stößt man irgendwann
an die Rechenzeitgrenze, daher ist es sinnvoll, ,if then'-Regeln zu implementieren. Eine solche
Steuerung kann man als simulationsbasiertes Expertensystem bezeichnen.
-
Generell
kann das System mit berücksichtigen,
dass einige Verkehrsteilnehmer nicht so handeln wie vorgeschlagen,
einige vermutlich regelmäßiger als
andere, was sich wiederum in der Simulation berücksichtigen lässt, indem
man die tatsächlichen Routen
im Falle eines Einverständnisses
der Nutzer automatisch mit den vorgeschlagenen vergleicht und Abweichungshäufigkeiten
speichert. Man könnte dementsprechend
in der Simulation für
kritische Situationen sinnvolle Alternativen suchen.
-
Fahrern
einer langen Route kann bei ungünstigem
Verkehrsverlauf, wie z.B. einem Stau aufgrund eines Unfalls, dem
man z.B. auf der Autobahn nicht mehr ausweichen kann, entweder als
Regel oder aufgrund einer Simulation des Routenverlaufs eine geeignete
Zeit und Ort für
eine Rast vorschlagen, so dass nach der Rast eine zügigere Weiterfahrt möglich ist.
-
Wenn
bei langen Routen eine Simulation an die Rechenzeitgrenze stoßen würde, kann
vorab eingestellt sein, dass für
Reisen über
eine bestimmte Distanz bzw. Zeithorizont eine vereinfachte Simulation
durchgeführt
wird, bei der nur Reisezeitschätzungen
auf Kanten, d.h. Straßenabschnitten,
berücksichtigt
werden. Die Reisezeitschätzungen
der Kanten können
von der Rechenzentrale eines Routingdienstes und/oder Verkehrskontrollsystems
abgerufen werden.
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Es
kann ein Verkehrssteuerungssystem eingesetzt werden, bei dem man
zeitweilig eine wenig adaptive Steuerung durchführt, und zeitweilig eine besonders
adaptive Steuerung. Man kann dazu zunächst für verschiedenen üblichen
Input, z.B. Morgens Berufsverkehr etc. verschiedene lokal und/oder global
z.B. in einer Stadt geeignete Steuerungen, z.B. Grüne Wellen
per Simulation auswählen,
und wechselt dann dazwischen je nachdem, welchem Zustand der aktuelle
Input z.B. gemäß einer
geeignet gewichteten Abweichungsquadratsumme am nächsten kommt,
bzw. man führt
eine volladaptive Steuerung in den übrigen selteneren Verkehrssituationen durch.
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Für die Verkehrssteuerung
wird eine Hierarchie der nacheinander zu berücksichtigenden möglichen
Anforderungen definiert. Diese werden gemäß der Hierarchie abgearbeitet,
solange nicht die Echtzeitgrenze erreicht ist. Dadurch kann Anforderungen von
Feuerwehr, Krankenwagen, Polizei, Zügen etc. eine höhere Stelle
in der Hierarchie eingeräumt
werden, als einer Priorisierung öffentlicher
Transportmittel, und denen eine höhere als denen von privaten Verkehrsteilnehmern.
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In
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
führen
die lokalen Kamera-Rechnersysteme eine
lokale Verkehrssimulation durch, wobei die zuvor übermittelten
Parameter des zentralen Simulationsrechners zugrundegelegt werden.
Hierdurch kann die lokale LSA-Steuerung noch einmal anhand der lokalen
Daten weiter optimiert werden.
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In
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
ist in den Kamera-Rechnersystemen ein 3D-Featuredetektionsverfahren
zur Objekterkennung implementiert, bei dem ein 3D-Feature d.h. verschiedene
benachbarte Teile eines Fahrzeugmodells wie z.B. im Bereich einer
Fahrzeugecke mit verschiedenen Gewichtungen zugleich ins Bild projiziert
werden. Hierdurch lässt
sich die Objekterkennung weiter verbessern. Zur Detektion eines
3D-Features wird ein entsprechender Teil eines ausgewählten Fahrzeugprototypen
an die entsprechende Stelle im Bild in ein z.B. 0,1m × 0,1m 2-d-Koordinatensystem
projiziert, das etwa der lokalen Fahrbahnebene entspricht wobei
eine Richtung längs
der Fahrspur bzw. längs einer
zuvor z.B. gemäß ermittelten
geschätzten
Fahrzeugtrajektorie verläuft.
Dies ergibt ein z.B. 0,1m × 0,1m-Abbild
des 3D-Feature-Prototypen wobei Pixel auf große positive Werte gesetzt werden,
in denen eine Prototypkante verläuft
und auf 0 oder negative Werte außerhalb des Fahrzeugbereichs
und auf leicht positive Werte im übrigen Bereich innerhalb des
Fahrzeugs. Das Teilbild wird ortsaufgeweicht auf z.B. 0,2m × 0,2m.
Dies ergibt eine Matrix, für
die z.B. eine Vektor-Norm definiert wird, nachdem man die Komponenten der
Matrix als die Komponenten eines Vektors definiert. Der Vektor kann
z.B. transformiert werden gemäß bestimmten
Kriterien. Das Skalarprodukt des z.B. transformierten Vektors kann
mit dem z.B. transformierten eines realen Kantenbildausschnitts
gebildet werden. Das Ergebnis kann z.B. durch das Produkt der Normen
der beiden Vektoren geteilt werden, sofern sie einen Schwellenwert übersteigen,
und ergibt dann den Cosinus des eingeschlossenen Winkels. Es kann
ein Schwellenwert für diesen
Cosinus definiert werden, oberhalb dessen der entsprechende Bildausschnitt
als 3D-Featurekandidat definiert wird. Die Teilmatrix wird über den zu
untersuchenden Bereich des Bildes verschoben, und der 3D-Featurekandidat mit
dem größtem erwähnten Cosinus
der eingeschlossenen Winkel der Teilbildvektoren kann als die 3D-Featurehypothese des
Fahrzeugs definiert werden, sofern der Cosinus einen Schwellenwert
oder eine Schwellenwertfunktion nicht unterschreitet. So werden
der Reihe nach 3D-Features detektiert, bis das Objekt eingegrenzt ist.
Dabei werden nacheinander 3D-Feature, wie Fahrzeugecken und -kanten,
gemäß einer
flexiblen 3D-Feature-Hierarchie detektiert, wobei der Suchbereich
gemäß Weltwissen über Fahrzeuge
umso eingeschränkter
definiert wird, desto mehr 3D-Feature bereits gefunden sind – dadurch
wird die Geschwindigkeit des Algorithmus erhöht. Die Hierarchie wird in Abhängigkeit
von Parametern definiert, insbesondere in Abhängigkeit vom Blickwinkel, in
dem auf das Objekt geschaut wird. Flexibel bedeutet, dass, falls einmal
ein 3D-Feature verdeckt sein sollte, so dass es nicht gefunden wird,
das in der Hierarchie folgende 3D-Feature gesucht wird. Wenn eine bestimmte Anzahl
charakteristischer 3D-Feature gefunden ist, wird die Hypothese ausgegeben,
dass es sich um ein Fahrzeug handelt. Aus den gefundenen Eckenhypothesenpositionen
ergeben sich Abmessungen des Fahrzeugs.
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Bei
der Erzeugung der Eckenmatrix bzw. Featurematrix wird vorzugsweise
besonders stark der Bereich üblich
kontrastreicher Kanten berücksichtigt.
D.h., eine Komponente erhält
einen besonders hohen positiven Wert, wo ein Teil des Kennzeichens
liegen kann, etwas niedrigere Werte werden für den Bereich der Fahrzeuglichter
definiert.
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Insbesondere
bei der Fahrzeugvorderkante bei Blick von hinten sowie bei der Hinterkante
bei Blick von vom ist der Kontrast bei preiswerten Kameras oft gering,
so dass im binarisierten Kantenbild keine Kante sichtbar ist. Hier
kann folgendes Verfahren angewendet werden. Es wird ein Kantenbild
ohne Binarisierung berechnet. Dann wird z.B. der Mittelwert, Maximalwert
und Minimalwert bzw. empirische Standardabweichung der Kantenbildwerte
des Teilbilds von der Größe des Teilbilds
des projizierten Features des Fahrzeugprototypen berechnet. Wenn
diese drei Werte in einem vorgegebenen Rahmen liegen und z.B. Maximalwert
minus Minimalwert einen Schwellenwert überschreitet, kann z.B. eine
Binarisierung des Kantenbilds vorgenommen werden, wobei z.B. Werten
oberhalb des Mittelwertes eine 1 und unterhalb eine null zugeordnet
wird. Diese Matrix wird dann weiter behandelt wie im oben beschriebenen Verfahren
das direkt binarisierte Teilkantenbild. Nun sind auch schwächere Kantenstrukturen
im Kantenbild enthalten und können
somit durch das weiter oben beschriebene Verfahren gefunden werden.
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Alternativ
kann stattdessen die Suche nach üblich
deutlicheren Kanten, die rechts und links auf die Vorder- bzw. Hinterkante
zulaufen bzw. nach der oberen Dach-Seitenkante und der unteren Fahrzeug-Seitenkante,
durchgeführt
werden. Da die Breite von PKW üblich
nur eine leichte Variation aufweist zwischen 1,4m und 1,8m, kann
die Suche darauf zulaufender langer Kanten auf entsprechend kleine
Bereiche begrenzt werden.
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Diese
alternative Methode kann mit der zuvor beschriebenen veränderten
Kantenbildberechnung kombiniert werden: Zwischen den Kantenstrukturen,
die auf die schlecht sichtbare Vorder- bzw. Hinterkante zulaufen,
kann ein kleineres Teilbild definiert werden, in dem die beschriebene
Verbesserung des Kontrasts des Kantenbilds durchgeführt wird,
um die Kante zu finden.
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Zur
Ermittlung des Abstandes der Fahrbahn von der Kamera kann ein Laserabstandsmessgerät neben
der Kamera angebracht sein. Z.B. so dass es etwa parallel zum Mittelpunktsstrahl
der Kamera ausgerichtet ist. Ein Operator, der das Bild ansieht,
auf dem z.B. der Punkt des Mittelpunktstrahls eingezeichnet ist,
kann den Laserstrahl einschalten z.B. wenn der Strahl Abstand von
Fahrzeugen hat. In einem solchen Zeitraum kann der Abstand gemessen werden.
Optional kann der Strahl in einem nicht-sichtbaren Spektralbereich
liegen, und optional kann der Spektralbereich durch einen entsprechenden
Kameramatrixsensor sichtbar sein. Des Weiteren kann eine Vorrichtung,
welche den Neigungswinkel der Kamera gegenüber der Horizontalen misst,
integriert werden. Insbesondere bei vorhandener Steigung der Fahrbahn
gegenüber
der Horizontalen kann zudem der Laserabstandsmesser drehbar, z.B.
mit einem Motor und einer Vorrichtung zum Ablesen der Winkel gegenüber der
Kamera versehen, gestaltet werden. Dann kann der Operator den Strahl
auch auf zwei mehrere Meter entfernte Punkte etwa der Fahrbahnebene,
die im Bild mit dem ersten Punkt einen Winkel zwischen etwa 30 und
etwa 150 Grad bilden – optional
können
stattdessen drei Laserabstandsmessgeräte nebeneinander fest installiert
werden einen Winkel von etwa 90 Grad bildend mit etwa 1m Abstand
der Laserpunkte auf einer gedachten Fläche vor der Kamera, die einem
Abstand von z.B. 50m von der Kamera hat –, zeigen lassen und den Abstand und
die Neigungswinkel des Laserabstandsmessgeräts gegenüber der Kameraausrichtung durch
die Vorrichtung ermitteln lassen. Entweder kann der Operator die
Laserpunkte der drei Orte auf der Fahrbahn anhand der Bilder erkennen
und dem System mitteilen, oder die entsprechenden Linseneigenschaften
der Objektive sind dem System bekannt, dann kann das System selbsttätig die
genäherten Bildkoordinaten
der Laserpunktorte ermitteln. Aus den Daten kann das System eindeutig
eine Näherung der
Fahrbahnebene relativ zur Kamera berechnen inklusive des gewünschten
Maßstabs,
d.h. es kann z.B. ein 0,1m × 0,1m
Gitter der genäherten
Fahrbahnebene berechnen mit den zugehörigen Bildkoordinaten.
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Danach
kann eine Fahrzeugerkennung inklusive der Bestimmung von Fahrzeugabmessungen mit
bekannten Verfahren erfolgen.
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Es
kann zudem eine Positionsbestimmungsvorrichtung neben der Kamera
angebracht werden, so dass der Ort der Kamera ermittelt und in eine
gespeicherte Karte eingetragen wird. Optional kann z.B. mittels
neben der Kamera integriertem Kompass die ungefähre Nordrichtung gefunden werden,
und somit die beschriebene berechnete genäherte Fahrbahnebene in die
Karte eingetragen werden und bei genauer gespeicherter Karte Straßen und
deren Richtungen den Bildbereichen zugeordnet werden. Auch kann
die oben beschriebene Laserabstandsmessung unterbleiben, wenn die
Karte selbst den ungefähren
Steigungsvektor der Fahrbahn angibt, und die Positionsbestimmung
genauer als ca. 2m ist: Unter Berücksichtigung des Abstands des
Sensors vom Objektiv, der Objektiveigenschaften, insbesondere der
Brennweite, kann daraus eine Schätzung
der Fahrbahnebene im Bild, d.h. Fahrbahn-Weltkoordinaten zu den
Bildkoordinaten, berechnet werden. Diese Eintragung kann von einem
Operator visuell überprüft werden
und nötigenfalls
optimiert werden.
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In
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
werden zur Objekterkennung Bilder mit unterschiedlichen Polarisationsfiltern
aufgenommen, wobei vorzugsweise vertikale und horizontale Polarisationsfilter
verwendet werden. Dabei gibt es prinzipiell zwei Alternativen, nämlich die
Verwendung einer Kamera oder zweier Kameras. Zunächst soll letztere Alternative
kurz erläutert
werden.
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Zwei
Kameras mit großem
Abstand zur Verkehrsfläche
werden verwendet, die erste mit vertikalem Polarisationsfilter,
die zweite mit horizontalem oder die zweite ohne Filter. Die Kameras
werden zeitlich synchronisiert. Bei direkt benachbarten Kameras werden
die gleichen Bildbereiche in den Kameras teilweise verschiedenen
Output liefern. Ausreichend verschiedener Output der Pixel bedeutet
bei Objekten, deren Abstand von den Kameras sehr groß gegenüber dem
Abstand der Kameras voneinander ist, insbesondere wenn man die Randbereiche
der Objekte weglässt,
dass das jeweilige Objekt nicht völlig unpolarisiertes Licht
abgibt.
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Die
vorzugsweise Polarisation einiger Objektteile bzw. Bereiche ist
bekannt. Objekt ist dabei ein Begriff für Verschiedenstes wie z.B.
für Schatten. Bei
Sonnenschein sind Schatten vorhanden. Die Schattenregion weist i.
allg. eine andere Polarisation auf als die Region im Sonnenschein.
Die Bilder und das Differenzbild der beiden Kameras ist für theoretische
Schatten- und Lichtregionen einer trockenen asphaltierten Straße bei Sonnenschein
unter Berücksichtung
des anhand der Uhrzeit bekannten Sonnenstandes und von Sensor-,
Objektiv- und Kameraeigenschaften inklusive Ort und Ausrichtung
vorab näherungsweise
berechenbar optional inklusive üblicher
Variationsbereiche, letztere z.B. in einfachem Falle in Form von Standardabweichungen
unter Berücksichtigung
von stochastischen Abhängigkeiten. Die
Variationsbereiche können
denen bestimmter Witterungsbedingungen und/oder bestimmter Straßenoberflächeneigenschaften,
bei denen theoretische Schattenbereiche ebenfalls in theoretisch
näherungsweise
vorab berechneten Bildsensorwertbereichen – von Sensoren, die sich in
beiden Kameras entsprechen, d.h. welche etwa denselben Straßenbereich
abbilden – sich
von denen für
andere übliche Objekte
i. allg. etwa ausreichend für
eine Klassifikation unterscheiden, entsprechen. Pixel, in deren
im Allgemeinen etwa 0,4m-Umgebung Pixelwerte derselben Kamera in
einem Frame stark abweichen, können
dabei für
diesen Frame ausgeschlossen werden. Es kann eine Funktion definiert
werden, deren Wert in Teilen der Variationsbereiche – in denen
andere Objekte i. allg. nicht auftauchen – unterhalb des Schwellenwertes
liegt, außerhalb
darüber,
so dass zum einen anhand des Funktionswertes die Klassifikation
als vorläufige
Schattenbereichshypothese ausgegeben werden kann und zum anderen
kann der Funktionswert als ein Beitrag zu einem Maß für die Sicherheit
der Klassifikation dienen.
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Optional
kann man für
andere übliche
Objekte ebenfalls Variationsbereiche definieren und man definiert
einen Teilbereich nur dann als eine vorläufige Schattenbereichshypothese,
wenn dieser nicht nur im Variationsbereich für Schatten sondern in keinem üblichen
Variationsbereich anderer üblicher
Objekte liegt. Falls ein Bereich dann nur im üblichen Variationsbereich einer
Objektart liegt, kann sie als Hypothese der entsprechenden Objektart
definiert werden.
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Das
Verfahren liefert bei Schatten im Allgemeinen Teilbereiche von Schatten
als Schattenhypothesenbereiche.
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Dem
System kann die Fahrbahnfläche
etwa bekannt sein, z.B. automatisch durch gespeicherte ca. 1m genaue
Karten sowie durch eine Positions- und Ausrichtungsbestimmungsvorrichtung
unter Berücksichtigung
von Sensor und Objektiveigenschaften und/oder von Hand durch Einzeichnen
eines Polygons im Bild, und dadurch kann die Schattensuche auf Fahrbahnbereiche
beschränkt
werden. Die Schattenbereichshypothesen können z.B. mit einem Erosions-/Dilatationsverfahren und
anschließendem Clusterverfahren
weiterverarbeitet werden und Löcher
in den Bereichen können
geschlossen werden.
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Zusätzlich und
insbesondere vorab kann eine Fahrzeugerkennung durchgeführt werden,
und eine 3D-modellbasierte Analyse kann u. a. unter Berücksichtung
der Sonnenstandsrichtung einen Bereich als möglichen Schattenbereich ausgeben,
und anschließend
kann eine Analyse des Bereichs, optional etwas vergrößert, mit
der oben beschriebenen Polarisationsdoppelbildmethode durchgeführt werden,
ob es letztere Schattenhypothesenteilbereiche verfestigen kann.
Sofern ein Bereich der Schattenhypothese auch gemäß der Polarisationsanalyse Schattenbereichshypothese
ist, wird die Schattenbereichshypothese als sicherere Schattenbereichshypothese
gekennzeichnet. Auch kann eine Analyse etwas außerhalb des ursprünglichen
Schattenhypothesenbereichs in Richtung weg von der Fahrzeughypothese
erfolgen, ob dort eine größere mittlere
Helligkeit vorliegt, wodurch sich die Hypothese weiter verfestigen
lässt.
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Zahlreiche
Objekte sind nicht unpolarisiert. Z.B. weist ein wolkenloser Himmel
im Allgemeinen in großen
Teilen eine relativ starke Polarisation in Abhängigkeit vom Sonnenstand auf.
Diese übliche
genäherte
Polarisation kann berechnet werden und eingesetzt werden, um das übliche lokale
theoretische Polarisations-Doppelbild zu berechnen. Daraus ergibt
sich durch Vergleich analog wie oben beschrieben die Möglichkeit,
Himmelsbereiche zu detektieren. Variationsbereiche der Doppelbildpixelwerte
für bestimmte
Fälle nicht
völlig
wolkenlosen Himmels können
ebenfalls festgelegt werden.
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Weitere
Sensoren über
RGB hinaus, z.B. IR und/oder UV, können z.B. als RGB-IR oder RGB-UV 2×2-Pixel
berücksichtigt
werden.
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Insbesondere
sind Fälle
denkbar, in denen eine Fahrzeugerkennung ein Objekt mit Schatten
findet, jedoch die Grenze zwischen Schatten und Fahrzeug nicht korrekt
oder unbekannt ist. Für
solche Software kann über
dem gesamten Objekthypothesenbereich die beschriebene Analyse bzgl.
Schattenbereich durchgeführt
werden und gegebenenfalls eine grobe Hypothese der Trennung von Schatten und
Fahrzeug gebildet werden, die mithilfe der beschriebenen 3D-modellbasierten Analyse
unter Berücksichtung
des Sonnenstandes überprüft werden kann.
Ferner kann eine Schattenteilbereichshypothese vergrößert werden,
wenn die benachbarten Gebiete ähnliche
Doppelbildpixelwerte aufweisen.
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Die
beschriebene Vorrichtung mit 2 benachbarten Kameras kann zudem für eine stereoskopische
Analyse verwendet werden.
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Eine
alternative Vorrichtung verwendet keine 2 Kameras sondern einen
räumlich
komplexer gestalteten Filter. Hierbei wird z.B. beim Bayermosaik (2×2-Pixel
bestehend z.B. aus RGBG oder RGB-IR oder RGB-UV) räumlich abwechselnd
mit jedem 2×2-Pixel – bzw. bei
sw-Kameras mit jedem Pixel – ein
vertikaler und dann ein horizontaler Filter (bzw. kein Filter) vor
dem 2×2-Pixel
angebracht. Dadurch verschlechtert sich die Auflösung der Bilder mit gleichem
Filter entsprechend. Die Klassifikation von Bildbereichen kann mit
dieser Vorrichtung analog wie oben beschrieben durchgeführt werden.
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Weitere
Vorrichtungen sind denkbar mit räumlich
und/oder zeitlich komplexer gestalteten Filtern, um weitere Informationen über die
Polarisation zu extrahieren bzw. um bei Pixelausgabewerten den Anteil,
der durch störende
Reflexionen verursacht wird, zu reduzieren, um Objektart- und -eigenschaftshypothesen
zu optimieren.
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Für die beschriebenen
Vorrichtungen gilt, dass bei Multiview, d.h. mehreren Kameras, die
aus verschiedenen Blickrichtungen Objekte aufnehmen, die wie beschriebenen
aus etwa einem Blickwinkel gewonnene detailliertere Objektinformation
verwendet werden kann, bevor man z.B. die übliche Objektfusion durchführt, wodurch
die Leistung des Multiviewsystems steigt.
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Diese
verbesserten Objektinformationen, d.h. verbesserten Verkehrsdaten,
können
für die oben
beschriebene Verkehrsprognose und -steuerung verwendet werden, was
zu einer weiter verbesserten Leistung dieser Systeme führt.