DE102005052875B4

DE102005052875B4 - Steuereinrichtung für eine Bogendruckmaschine

Info

Publication number: DE102005052875B4
Application number: DE102005052875.9A
Authority: DE
Inventors: Martin Greive; Rainer Ihle; Oliver Nowarra; Jürgen Rausch; Thomas Schilf
Original assignee: Heidelberger Druckmaschinen AG
Current assignee: Heidelberger Druckmaschinen AG
Priority date: 2004-11-22
Filing date: 2005-11-07
Publication date: 2017-03-02
Anticipated expiration: 2025-11-08
Also published as: DE102005052875A1

Abstract

Steuereinrichtung für eine Bogendruckmaschine, mit einem Transportband (1) zur Förderung eines Bogens (4) entlang einer Druckvorrichtung (3), wobei das Transportband (1) quer zur Förderrichtung (2) eine Naht (7) aufweist, mit einer Sensoranordnung (5, 6) zum Erfassen der Position des Bogens (4) bezüglich der Druckvorrichtung (3), und mit einer Stelleinrichtung (10) für die Druckvorrichtung (3) und einen Antrieb des Transportbandes, dadurch gekennzeichnet, dass die Sensoranordnung (5, 6) zwei das Transportband (1) in Förderrichtung (2) in einem Abstand (x) kontaktierende Laufräder (5, 6) umfasst, wobei der Abstand (x) breiter als die Naht (7) ist und die Laufräder (5, 6) mit Drehgebern (8, 9) gekoppelt sind, und dass im Bereich des Kontaktes der Laufräder (5, 6) mit der Naht (7) die Signalauswertung der Signale der Drehgeber (8, 9) umschaltbar ist.

Description

Die Erfindung betrifft eine Steuereinrichtung für eine Bogendruckmaschine nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
Aus der DE 100 13 982 A1 ist eine Bogendruckmaschine mit einem transparenten Transportband für Bogen bekannt. Zum Steuern des Bogentransportes und einer Druckvorrichtung sind im Transportweg der Bogen zwei oder mehrere Lichtschranken angeordnet, die Signale von den Bogenkanten, von einer Naht des Transportbandes und von sonstigen Markierungen auf dem Transportband ableiten. Die Signale werden in einer Logikschaltung verarbeitet. Die Lichtschranken arbeiten im Durchlichtbetrieb, wobei die Lichtdurchlässigkeit des Transportbandes eine notwendige Voraussetzung für die Funktion der Steuerung ist. Derartige Lichtschranken sind verschmutzungsabhängig.
Ein Kopierer nach dem US 5,784,676 enthält ein über Umlenkrollen gelegtes Transportband für Bogen. Die Position des Transportbandes bezüglich der Umlenkrollen wird mit optischen Sensoren überwacht. Die Sensoren arbeiten im Auflichtbetrieb. Falls ein Meßlichstrahl auf einen Durchbruch im Transportband trifft, dann ergibt sich kein reflektierender Lichtstrahl, woraus sich die Lage des Transportbandes seitlich zur Transportrichtung der Bogen ableiten lässt. Die Signale der Sensoren werden zusammen mit Signalen eines inkrementalen Gebers für die Lage des Transportbandes in Transportrichtung verarbeitet. Ein derartiger Geber ist als Drehgeber ausgebildet und mit der Achse einer der Umlenkrollen verbunden. Der Drehgeber arbeitet unabhängig von der Lage einer Bandnaht, wobei Meßfehler entstehen, wenn zwischen Umlenkwalze und Transportband Schlupf auftritt.
Bei Tintenstrahldruckern ist es bekannt, formatbreit angeordnete Düsen bildgemäß während dem Vorbeifördern eines Bogens anzusteuern. Der Beginn des Ausstoßes von Tintentröpfchen und die Lage übereinander zu druckender Teilbilder wird abhängig von einem Takt gesteuert, der sich aus der Lage des Bogens relativ zu den Düsen ergibt. Zur Detektion der vorlaufenden Kante eines Bogens werden herkömmliche Kantendetektoren eingesetzt. Wenn die Bogen auf einem Transportband gefördert werden und die Bogen auf dem Transportband fest aufliegen, dann kann die Lage eines Bogens indirekt erfasst werden, in dem die Lage des Transportbandes laufend erfasst wird. Eine Möglichkeit die Lage des Transportbandes zu erfassen, besteht in der Anwendung eines Laufrades, welches schlupffrei das Transportband kontaktiert. Die Drehachse des Laufrades steht dabei senkrecht zur Bandlaufrichtung. Beim Fördern eines Bogens wird das Laufrad in Drehung versetzt. Die Drehung des Laufrades wird von einem Drehgeber erfasst. Das inkrementale Ausgangssignal des Drehgebers ist proportional dem Vorschubweg des Bogens. Aus dem Ausgangssignal des Drehgebers wird der Takt für den Tintenausstoß aus den Düsen abgeleitet. Damit hängt die Druckqualität unmittelbar von der Genauigkeit des Taktes ab. Um die Taktfehler möglichst gering zu halten, werden Transportbänder eingesetzt, die eine homogene Steifigkeit und geringe Dickenschwankungen aufweisen. In der Regel wird ein Transportband aus einem abgelängtem Material hergestellt, welches an den Enden verschweißt oder verklebt wird. Die Nahtstelle bildet eine Unstetigkeitsstelle für eine darüber laufendes Laufrad, so dass Taktfehler auftreten. Das führt zu Druckfehlern, wenn ein Bogen im Bereich der Naht auf dem Transportband gefördert wird. Mit einer Steuereinrichtung könnte die Bogenzufuhr auf das Transportband so gesteuert werden, dass in keinem Fall ein Bogen über der Naht liegt. Dies beschränkt aber die Einsatzmöglichkeiten des Tintenstrahldruckers, wenn dieser im Bogentakt einer vorausgehenden oder nach geordneten Maschine arbeiten soll.
Aufgabe der Erfindung ist es, eine Steuereinrichtung für eine Bogendruckmaschine zu entwickeln, die eine kontinuierliche Bogenzufuhr auf ein Bogentransportband und eine verbesserte Takterzeugung für eine Druckvorrichtung ermöglicht.
Die Aufgabe wird mit einer Steuereinrichtung gelöst, welche die Merkmale nach Anspruch 1 aufweist. Vorteilhafte Ausgestaltungen ergeben sich aus den Unteransprüchen.
Gemäß der Erfindung werden zur Takterzeugung für eine Druckvorrichtung zwei Laufräder verwendet, die an einem Bogentransportband anliegen. Der Abstand der Laufräder in Förderrichtung ist größer als die Breite einer Naht im Transportband. Die Laufräder sind mit Drehgebern gekoppelt, wobei die Drehgebersignale alternativ ausgewertet werden.
Die Erfindung soll anhand eines Ausführungsbeispieles näher erläutert werden, es zeigen:
1: einen Tintenstrahldrucker in Draufsicht, und
2–5: den Tintenstrahldrucker nach 1 in Seitenansicht mit verschiedenen Positionen eines Transportbandes.
1 zeigt einen Tintenstrahldrucker in Draufsicht. Der Tintenstrahldrucker umfasst ein Transportband 1, welches über Umlenkrollen gelegt ist, wobei eine Umlenkrolle von einem Motor antreibbar ist. In einem sich gerade erstreckenden Bereich des Transportbandes 1 ist über die Breite des Transportbandes 1 quer zur Förderrichtung 2 ein Tintenstrahlsystem 3 angeordnet. Das Tintenstrahlsystem 3 enthält eine Vielzahl von einzeln ansteuerbaren Düsen. Der Tintenstrahldrucker umfasst weiterhin Vorrichtungen zum Zuführen und Abführen von Bogen 4. Zur Steuerung des Tintenausstoßes aus den Düsen sind zwei Laufräder 5, 6 vorgesehen. Die Drehachsen der Laufräder 5, 6 weisen quer zur Förderrichtung 2. Die Laufräder 5, 6 liegen nahe bei dem Tintenstrahlsystem 3 schlupffrei an der Oberfläche des Transportbandes 1 an. Die Laufräder 5, 6 berühren das Transportband in Förderrichtung 2 in einem Abstand x, der größe als die Breite l_N einer Naht 7 im Transportband 1 ist. Die Drehachsen der Laufräder 5, 6 sind mit Drehgebern 8, 9 gekoppelt. Zur Steuerung des Tintenausstoßes ist weiterhin eine Anordnung 10 zur Takterzeugung vorgesehen. Die Anordnung 10 steht mit den Drehgebern 8, 9, dem Tintenstrahlsystem 3 und mit einem Nahtdetektor 11 in Verbindung. Der Nahtdetektor 11 ist in Förderrichtung 2 dem Laufrad 6 mit einem Abstand a vorgeordnet. In der Anordnung 10 befinden sich zwei Anordnungen 12, 13 zur Taktanpassung und ein Taktumschalter 14.
Zum Erzeugen eines Aufdrucks 15 auf dem Bogen 4 werden die Düsen des Tintenstrahlsystems 3 bildgemäß angesteuert. Die Ansteuerung der Düsen geschieht gesteuert von einem Taktsignal, der von dem Taktumschalter 14 dem Tintenstrahlsystem 3 zugeführt wird. Der Takt muss exakt mit dem Vorschub der Bogen übereinstimmen. Besonders kritisch ist die Takterzeugung beim Drucken auf einen Bogen 4.2, der vollständig oder teilweise über der Naht 7 liegt oder der in der näheren Umgebung der Naht 7 liegt, was näher anhand der 2–5 erläutert wird.
Beim Vorschub eines Bogens 4.2 in Förderrichtung 2 entstehen durch die Drehung der Laufräder 5, 6 an den Ausgängen der Drehgeber 8, 9 Taktimpulse, deren Anzahl proportional dem Vorschubweg ist. Aus den Taktimpulsen der Drehgeber 8, 9 werden in den Anordnungen 12, 13 zwei unabhängige Quellen für das Bildtaktsignal des Tintenstrahlsystems 3 gebildet. Solange, wie in 2 dargestellt, die Naht 7 außerhalb des Kontaktbereiches der Laufräder 5, 6 mit dem Transportband 1 liegt, werden die Taktimpulse des Drehgebers 9 zur Steuerung des Tintenausstoßes verwendet. Der Umschalter 14 liegt am Ausgang der Anordnung 13. Beim weiteren Vorschub des Bogens 4.2 gelangt die Naht in den Erfassungsbereich des Nahtdetektors 11. Das Ausgangssignal des Nahtdetektors 11 bewirkt ein phasenrichtiges Umlegen des Taktumschalters 14 auf den Ausgang der Anordnung 12, so dass fortan die Taktimpulse des Drehgebers 8 zur Bildung des Taktsignals für das Tintenstrahlsystem 3 verwendet werden (3). Beim Durchlaufen der nachlaufenden Kante der Naht 7 durch den Erfassungsbereich des Nahtdetektors 11 wird, wie in 4 dargestellt, ein Signal abgeleitet, welches den Start eines Zählers auslöst. Wenn der Zähler einen Stand erreicht hat, der dem Vorschub um die Strecke a entspricht, dann fällt der Taktumschalter 14 wieder zurück auf den Ausgang der Anordnung 13 (5).
Damit ist sichergestellt, dass die Unstetigkeit der Naht 7 keine Fehler beim Messen des Vorschubes des Transportbandes 1 verursacht. Das Taktsignal am Ausgang des Taktumschalters 14 bestimmt den Zeitpunkt der Ansteuerung der Düsen des Tintenstrahlsystems 3. Mit der erfindungsgemäßen Steuereinrichtung treten keine Störungen im Taktsignal auf, so dass eine Bildzeile stets zum richtigen Zeitpunkt und damit am richtigen Ort auf den Bogen 4.2 gedruckt wird.
Die Erfindung ist nicht auf Tintenstrahlsysteme 3 beschränkt. Die Steuereinrichtung ist bei allen digitalen Drucksystemen mit Bandtransport von Druckprodukten 4 einsetzbar.
Bezugszeichenliste

1: Transportband
2: Förderrichtung
3: Tintenstrahlsystem
4: Bogen
5, 6: Laufrad
7: Naht
8, 9: Drehgeber
10: Anordnung
11: Nahtdetektor
12, 13: Anordnung
14: Taktumschalter

Claims

Steuereinrichtung für eine Bogendruckmaschine, mit einem Transportband (1) zur Förderung eines Bogens (4) entlang einer Druckvorrichtung (3), wobei das Transportband (1) quer zur Förderrichtung (2) eine Naht (7) aufweist, mit einer Sensoranordnung (5, 6) zum Erfassen der Position des Bogens (4) bezüglich der Druckvorrichtung (3), und mit einer Stelleinrichtung (10) für die Druckvorrichtung (3) und einen Antrieb des Transportbandes, dadurch gekennzeichnet, dass die Sensoranordnung (5, 6) zwei das Transportband (1) in Förderrichtung (2) in einem Abstand (x) kontaktierende Laufräder (5, 6) umfasst, wobei der Abstand (x) breiter als die Naht (7) ist und die Laufräder (5, 6) mit Drehgebern (8, 9) gekoppelt sind, und dass im Bereich des Kontaktes der Laufräder (5, 6) mit der Naht (7) die Signalauswertung der Signale der Drehgeber (8, 9) umschaltbar ist.
Steuereinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Laufräder (5, 6) das Transportband (1) in der Umgebung der Druckvorrichtung (3) kontaktieren.
Steuereinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Drehachsen der Laufräder (5, 6) senkrecht zur Förderrichtung (2) stehen.
Steuereinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass ein zusätzlicher Nahtsensor (11) vorgesehen ist.
Steuereinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Laufräder (5, 6) das Transportband (1) auf der Seite kontaktieren, auf der der Bogen (4) transportiert wird.