DE102005051438A1 - Kraftstoffinjektor für eine Brennkraftmaschine - Google Patents
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Abstract
Ein Kraftstoffinjektor (1) für eine Brennkraftmaschine besteht aus einem Injektorgehäuse (2) und einem Ventilglied (7) sowie einem zur Betätigung des Ventilgliedes (7) angeordneten Stapel aus Piezokristallen (5). Der Stapel aus Piezokristallen (5) ist an einem im Injektorgehäuse (2) gehaltenen Trägerelement (15) befestigt. Es ist eine erste Dichtung (10) vorgesehen, um den Kraftstoffraum (4) von einem zur Außenseite des Injektorgehäuses (2) führenden Spalt dichtend zu trennen. In dem Spalt ist ein weiteres Dichtelement (20) angeordnet, das sich in einem Abstand zur ersten Dichtung (10) befindet, so dass zwischen der ersten Dichtung (10) und dem weiteren Dichtelement (20) ein Hohlraum (19) gebildet wird.
Description
- Die Erfindung bezieht sich auf einen Kraftstoffinjektor für eine Brennkraftmaschine mit einem Injektorgehäuse, einem Ventilglied sowie einem zu dessen Betätigung vorgesehenen Stapel aus Piezokristallen.
- Zur Bestromung der Piezokristalle sind elektrische Leitungen zu Elektroden an den Piezokristallen geführt, wobei diese Leitungen in einem Bauteil aufgenommen sind, das gleichzeitig zur Halterung des Stapels aus Piezoelementen dient. Am Injektorgehäuse ist ein elektrischer Steckkontakt vorgesehen, an den die Leitungen angeschlossen sind. Da sich der Stapel von Piezokristallen üblicherweise in einem mit hohem Druck beaufschlagten Kraftstoffraum befindet, sind Maßnahmen zur Abdichtung des Kraftstoffraumes gegen das Austreten von Kraftstoff und insbesondere an den elektrischen Steckkontakt zu treffen.
- Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Kraftstoffinjektor zu schaffen, bei dem auf einfache Weise ein Austritt von Kraftstoff aus dem Injektorgehäuse in den Bereich des elektrischen Anschlusses sicher vermieden wird.
- Diese Aufgabe wird durch einen Kraftstoffinjektor mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.
- Die Anordnung von zwei Dichtstellen, nämlich der ersten Dichtung benachbart zum Kraftstoffraum und dem weiteren Dichtelement in einem Abstand zu diesem ermöglicht die Bildung eines Hohlraumes zur Aufnahme von eventuell aus dem Kraftstoffraum neben dem Trägerelement austretendem Kraftstoff. Diese geringe Kraftstoffmenge wird durch gezielte Leckage in bestimmten Betriebszuständen oder durch Ableitung aus dem Hohlraum abgeführt, so daß kein Druckaufbau im Hohlraum entsteht. Auf diese Weise wird sichergestellt, daß kein Kraftstoff durch das weitere Dichtelement nach außen treten und an den am Injektorgehäuse angeordneten Steckkontakt gelangen kann.
- Gemäß einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist die erste Dichtung dadurch gebildet, daß das Trägerelement eine Dichtfläche aufweist, die gegen einen am Injektorgehäuse ausgebildeten Dichtsitz pressbar ist. Auf diese Weise dichten die beiden Bauteile durch gegenseitige Anlage ab, ohne daß an dieser Stelle ein zusätzliches Dichtmittel erforderlich ist. Besonders geeignet ist dabei, daß sowohl die Dichtfläche als auch der Dichtsitz sphärisch gestaltet sind, wobei die Dichtfläche konvex und der Dichtsitz konkav ist.
- Das Trägerelement weist einen Hals auf, der durch eine Wand des Injektorgehäuses geführt ist. In dem Hals sind elektrische Anschlußleitungen zur Bestromung der Piezokristalle aufgenommen und am äußeren Ende des Halses ist ein Steckkontakt vorgesehen. Auf diese Weise sind die elektrischen Leitungen sicher gehalten und das Trägerelement ist einfach im Injektorgehäuse zu befestigen. Dabei ist ein gewisser maßlicher Abstand zwischen dem Hals und einer diesen aufnehmenden Bohrung im Injektorgehäuse nicht nur zum leichteren Einführen bei der Montage von Vorteil, sondern dient auch dazu, daß ein Ringspalt gebildet ist, der als Hohlraum zwischen der ersten Dichtung und dem weiteren Dichtelement wirkt.
- Das Trägerelement kann zweistückig ausgeführt sein und besteht dabei aus einem inneren Element, das den Hals bildet, und einem konzentrischen Ringelement, an dem die Dichtfläche ausgebildet ist. Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung ist die Dichtfläche im Stillstand der Brennkraftmaschine vom Dichtsitz abhebbar, so daß eine gezielte Undichtigkeit erreicht wird, um in den Hohlraum möglicherweise eingedrungenen Kraftstoff in den Kraftstoffraum zurückzuführen bzw. zumindest auf Umgebungsdruckniveau abzusenken, was während des Motorstillstands über Spaltleckagen des Kraftstoffkreises erfolgt. Vor dem Motorstart und auch vor Erzeugen des Kraftstoffdruckes wird die Dichtfläche wieder gegen den Dichtsitz gepresst, indem die Piezoelemente bestromt werden und somit der Stapel sich ausdehnt und mit großer Kraft das Ringelement im Bereich der Dichtung gegen das Injektorgehäuse presst.
- Alternativ zu der aus Dichtfläche und Dichtsitz gebildeten ersten Dichtung kann auch eine anders gestaltete Dichtung vorgesehen sein, beispielsweise ein Ring aus Kunststoff oder Gummi. In diesem Fall kann der im Ringspalt gebildete Hohlraum über eine Leckölleitung entlüftet werden, die vom Umgebungsdruck beaufschlagt ist und vorzugsweise in den Kraftstofftank führt.
- Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist nachstehend anhand der Zeichnung näher erläutert. In der Zeichnung zeigt:
-
1 einen Längsschnitt eines Kraftstoffinjektors -
2 eine vergrößerte Darstellung der Einzelheit II in1 . - In
1 ist ein Kraftstoffinjektor1 im Längsschnitt dargestellt, wobei an einem Injektorgehäuse2 an dessen oberem Ende ein Kraftstoffzulauf3 vorgesehen ist. Dieser Kraftstoffzulauf3 steht mit einem Kraftstoffraum4 in Verbindung. Am unteren Ende des Injektorgehäuses2 ist ein Einspritzventil6 mit einem Ventilglied7 angeordnet. Zur Betätigung des Ventilgliedes7 ist in dem Kraftstoffraum4 ein Stapel aus Piezokristallen5 angeordnet, wobei entlang des Stapels elektrische Leitungen8 zur Bestromung der Piezokristalle angeordnet sind. Ebenfalls nahe des oberen Endes des Injektorgehäuses2 ist ein Steckkontakt9 zum Anschluß der elektrischen Leitungen8 vorgesehen. -
2 zeigt in vergrößerter Darstellung die Einzelheit II aus1 . In dem Injektorgehäuse2 ist der Kraftstoffraum4 gebildet, in dem der Stapel aus Piezokristallen5 mittig angeordnet ist. Der Stapel aus Piezokristallen5 wird von einem Trägerelement15 gehalten, das in einer Bohrung14 des Injektorgehäuses2 aufgenommen ist. Im dargestellten Ausführungsbeispiel besteht das Trägerelement15 aus zwei Bauteilen, nämlich einem inneren Element16 mit einem Hals17 sowie einem konzentrisch dazu angeordneten Ringelement18 . Der Hals17 ist in der Bohrung14 des Injektorgehäuses2 gelagert. In dem Hals17 verlaufen die elektrischen Anschlußleitungen8 , die zu dem Steckkontakt9 einerseits und zu dem Stapel aus Piezokristallen5 andererseits führen. Der Stapel von Piezoelementen5 ist gegenüber dem Trägerelement15 mittels einer Abstützplatte13 aus einem formstabilen Material abgestützt. Zur Vermeidung des Eindringens von Kraftstoff zu dem Stapel aus Piezokristallen5 ist ein Schrumpfschlauch23 vorgesehen, der das Trägerelement15 sowie den Stapel aus Piezokristallen5 mit den Anschlußleitungen8 dichtend umschließt. - Zwischen dem Trägerelement
15 und dem Injektorgehäuse2 ist eine erste Dichtung10 vorgesehen, die im Ausführungsbeispiel aus einer Dichtfläche11 am Ringelement18 und aus einem Dichtsitz12 am Injektorgehäuse2 besteht. Sowohl die Dichtfläche11 als auch der Dichtsitz12 sind sphärisch ausgebildet, wobei der Dichtsitz12 konkav und die Dichtfläche11 konvex ist. Aufgrund des maßlichen Abstandes zwischen der Innenwandung der Bohrung14 und dem Außenumfang des Halses17 ist ein Ringspalt24 vorhanden, in dem in einem Abstand zur ersten Dichtung10 ein weiteres Dichtelement20 in Form eines Dichtungsringes angeordnet ist. Auf diese Weise wird zwischen der ersten Dichtung10 und dem weiteren Dichtelement20 in dem Ringspalt24 ein Hohlraum19 gebildet, der sowohl gegen den Kraftstoffraum4 als auch gegen die Außenseite des Injektorgehäuses2 abgedichtet ist. Im Ausführungsbeispiel der2 ist an den Ringspalt24 im Bereich des Hohlraums19 eine Leckölleitung21 angeschlossen, die zu einem Kraftstofftank22 führt. Auf diese Weise ist der Hohlraum19 vom Umgebungsdruck beaufschlagt, d. h. Kraftstoff, der eventuell durch die erste Dichtung10 aus dem Kraftstoffraum4 in den Hohlraum19 gelangt, wird über die Leckölleitung21 abgeführt. - Alternativ zu der Leckölleitung
21 kann Kraftstoff, der sich eventuell in dem Hohlraum19 sammelt, dadurch abgeführt werden, daß beim Stillstand der Brennkraftmaschine eine gezielte Undichtigkeit an der ersten Dichtung10 erzeugt wird. Dabei wird davon ausgegangen, daß beim Stillstand der Brennkraftmaschine der Druck im Kraftstoffraum4 abnimmt und durch Entstromen des Stapels aus Piezokristallen5 die Dichtfläche11 vom Dichtsitz12 abhebt, so daß im Hohlraum19 gesammelter Kraftstoff in den Kraftstoffraum4 abgeleitet wird oder zumindest das Druckniveau auf Umgebungsdruck abgesenkt wird. Vor dem Start der Brennkraftmaschine und vor dem Druckaufbau im Kraftstoffsystem muß dann ein Bestromen des Stapels aus Piezokristallen5 erfolgen, damit zunächst die Dichtfläche11 an den Dichtsitz12 gepresst wird und damit die erste Dichtung10 ihre Dichtfunktion erhält.
Claims (10)
- Kraftstoffinjektor (
1 ) für eine Brennkraftmaschine mit einem Injektorgehäuse (2 ) und einem Ventilglied (7 ) sowie einem zur Betätigung des Ventilgliedes (7 ) angeordneten Stapel aus Piezokristallen (5 ), der innerhalb eines Kraftstoffraumes (4 ) angeordnet ist, wobei der Stapel aus Piezokristallen (5 ) an einem im Injektorgehäuse (2 ) gehaltenen Trägerelement (15 ) befestigt ist und eine erste Dichtung (10 ) vorgesehen ist, um den Kraftstoffraum (4 ) von einem zur Außenseite des Injektorgehäuses (2 ) führenden Spalt dichtend zu trennen, sowie mit einem in dem Spalt angeordneten weiteren Dichtelement (20 ), das sich in einem Abstand zur ersten Dichtung (10 ) befindet, so dass zwischen der ersten Dichtung (10 ) und dem weiteren Dichtelement (20 ) ein Hohlraum (19 ) gebildet wird. - Kraftstoffinjektor nach Anspruch 1 dadurch gekennzeichnet, dass die erste Dichtung (
10 ) dadurch gebildet ist, dass das Trägerelement (15 ) eine Dichtfläche (11 ) aufweist, die gegen einen am Injektorgehäuse (2 ) ausgebildeten Dichtsitz (12 ) pressbar ist. - Kraftstoffinjekor nach Anspruch 2 dadurch gekennzeichnet, dass sowohl die Dichtfläche (
11 ) als auch der Dichtsitz (12 ) sphärisch gestaltet sind, wobei die Dichtfläche (11 ) konvex und der Dichtsitz (12 ) konkav sind. - Kraftstoffinjektor nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Trägerelement (
15 ) einen Hals (17 ) aufweist, der durch eine Bohrung (14 ) des Injektorgehäuses (2 ) führt und in dem Hals (17 ) elektrische Anschlußleitungen (8 ) zur Bestromung der Piezokristalle (5 ) aufgenommen sind und am äußeren Ende des Halses (17 ) ein Steckkontakt (9 ) vorgesehen ist. - Kraftstoffinjektor nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Spalt ein zwischen dem Hals (
17 ) des Trägerelementes (15 ) und der Wandung der Bohrung (14 ) im Injektorgehäuse (2 ) gebildeter Ringspalt (24 ) ist. - Kraftstoffinjektor nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Trägerelement (
15 ) zweistückig ausgeführt ist und aus einem inneren Element (16 ), das den Hals (17 ) bildet, und einem konzentrischen Ringelement (18 ), an dem die Dichtfläche (11 ) ausgebildet ist, besteht. - Kraftstoffinjekor nach einem der Ansprüche 2 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Dichtfläche (
11 ) im Stillstand der Brennkraftmaschine vom Dichtsitz (12 ) abhebbar und vor dem Start der Brennkraftmaschine an diesen anpressbar ist. - Kraftstoffinjektor nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Dichtung (
10 ) durch einen Ring aus einem elastischen Kunststoff oder Gummi gebildet ist. - Kraftstoffinjektor nach einem der Ansprüche 1 bis 6 oder 8, dadurch gekennzeichnet, dass eine Leckölleitung (
21 ) an dem Ringspalt (24 ) im Bereich des Hohlraums (19 ) angeschlossen ist. - Kraftstoffinjektor nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Leckölleitung (
21 ) vom Umgebungsdruck beaufschlagt ist und insbesondere in den Kraftstofftank (22 ) führt.
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