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Die vorliegende Erfindung betrifft einen abgedichteten elektrischen Anschluss eines Gehäuses einer elektrischen Steuereinheit nach Anspruch 1 sowie eine Hydraulikmaschine mit einem Gehäuse mit einem derartigen Anschluss nach Anspruch 14.
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Für die Anschlüsse zwischen elektronischen Geräten und den zugehörigen Kabelverbindungen werden Konnektoren und Stecker benötigt. Die Stecker sind üblicherweise Bestandteil der Kabelverbindungen. Die Konnektoren sind meist in die Gehäusekonstruktion von Steuereinheiten integriert. Hierbei muss die Gehäusekonstruktion oft an die handelsüblichen Kabelverbindungen mit ihren entsprechenden Konnektoren angepasst werden.
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Zusätzlich richtet sich die Wahl des Verbindungssystems nach der zu erzielenden Schutzklasse, wobei eine Abdichtung elektronischer Systeme oftmals durch eine separate Dichtung erfolgt, welche beispielsweise in eine Gehäuseöffnung eingesetzt wird, in die auch der Stecker eingesetzt wird.
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Solche üblicherweise ringförmigen Dichtungen, welche einen eingesetzten Stecker umschließen und mit ihren Außenflächen gegenüber dem Gehäuse abdichten sind dem Fachmann bekannt. So beschreibt die
US 5 312 265 eine elektrische Steckereinheit, bei der ein mit einem Stecker verbindbares Gehäuseteil eine topfförmige Öffnung mit einem Topfboden aufweist. Der Topfboden ist mit mehreren Durchbrüchen versehen, durch die leitende Stifte gesteckt werden können, wobei nicht alle Durchbrüche mit Stiften versehen sein müssen. Auf der nach aussen weisenden Seite des Topfbodens ist eine Dichtungsschicht aus einem elestomeren Material angeordnet, welche von den Stiften durchstoßen ist und diese eng umgibt. Die Dichtungsschicht überdeckt auch die nicht mit Stiften belegten Durchbrüche im Topfboden. Anschließend an die Dichtungsschicht befindet sich eine weitere topfförmige Dichtung aus elastomerem Material, die an ihrer Außenseite mehrere Dichtlippen aufweist, die an die Innenwandung der topfförmigen Öffnung anliegen. Bei Gebrauch wird der Stecker in die topfförmige Dichtung eingeführt, aus deren Boden die als Kontakt dienenden Stifte herausragen, wobei die Stifte in komplementär geformte Gegenkontakte des Steckers eindringen. Mit diesen Dichtungen lässt sich vermeiden, dass Feuchtigkeit oder Schmutz von außen direkt über den Außenumfang des Steckers in das Gehäuse eindringen können.
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Nachteilig an den Dichtungen des Standes der Technik ist jedoch, dass Feuchtigkeit entlang des Kabelmantels in den Stecker eindringen kann. Die so in den Stecker gelangte Feuchtigkeit kann dann weiter über die Konnektoren/Kontaktstifte in das Innere des Gehäuses, beispielsweise einer Steuereinheit, gelangen.
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Aus dem Stand der Technik ist weiterhin bekannt, dass elektronische Baugruppen zur Aufnahme in einem Gehäuse vergossen werden. Die dabei eingesetzten Vergussmassen haben die Funktion, Schwingungen zu dämpfen und die Komponenten so einzuhüllen, dass Feuchtigkeit, Schmutz oder aggressive Gase nicht zu den elektrischen Komponenten vordringen können. Der Nachteil der Vergussmassen besteht darin, dass es bei Temperaturänderungen zu inneren Spannungen aufgrund verschiedener Ausdehnungskoeffizienten der elektrischen Komponenten und der Vergussmassen kommt und so die elektrischen Komponenten beschädigt werden können.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine Möglichkeit zu schaffen einen dem elektrischen Anschluss dienenden Steckerbereich eines Gehäuses einer elektrischen Steuereinheit so abzudichten, dass das Eindringen von Schmutz und Feuchtigkeit sicher vermieden wird, so dass die Verwendung der Steuereinheit unter den rauen Betriebsbedingungen einer Hydraulikmaschine möglich ist. Zudem soll eine Hydraulikmaschine mit einem derartigen Anschluss eines Gehäuses einer elektrischen Steuereinheit bereitgestellt werden.
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Diese Aufgabe wird hinsichtlich des Anschlusses mit einem abgedichteten Anschluss eines Gehäuses einer elektrischen Steuereinheit gelöst, welcher die im Anspruch 1 aufgeführten Merkmale besitzt und hinsichtlich der Hydraulikmaschine mit den im Anspruch 14 angegebenen Merkmalen.
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Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen des Anschlusses nach Anspruch 1 sind in den Unteransprüchen 2 bis 13 angegeben, und der Hydraulikmaschine im Anspruch 15.
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Üblicherweise weist ein Gehäuse einer elektrischen Steuereinheit eine oder mehrere topfförmige Öffnungen für eine Steckerkontaktierung auf. In diese topfförmigen Öffnungen kann eine erfindungsgemäße Dichtung eingesetzt werden, wobei die erfindungsgemäße Dichtung ebenfalls eine topfförmige Gestalt aufweist. Den Topfboden bildet dabei eine Membran, welche Öffnungen und/oder Solldurchbruchstellen aufweist. Die Membran dient dabei zur Abdichtung gegenüber den Kontaktstiften der elektrischen Komponenten.
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Die Topfwandung wird von Topfinnenflächen, Topfrandflächen und Topfaußenflächen gebildet, wobei die Topfinnenflächen erste Dichtflächen, die Topfrandflächen Anlageflächen und die Topfaußenflächen zweite Dichtflächen aufweisen. Hierbei dienen die ersten Dichtflächen zum Abdichten gegenüber Umfangsflächen eines in die topfförmige Öffnung einsetzbaren Steckers und die Topfaußenflächen zum Abdichten gegenüber einer Umfangsfläche der topfförmigen Öffnung.
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Insgesamt wird mit der Dichtung vermieden, dass weder Feuchtigkeit noch Schmutz über den Steckerumfang oder durch das Steckerinnere hindurch über die Kontaktstifte in das Innere einer Steuereinheit einer Hydraulikmaschine eindringen kann.
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Die Öffnungen bzw. Solldurchbruchstellen der Membran sind geeigneterweise so ausgestattet, dass, wenn die Kontaktstifte durch die Membran hindurch ragen, die Membran in diesem Bereichen vorgespannt ist. Zur Verstärkung des abdichtenden Effektes kann die Membran beispielsweise um die Öffnungen und/oder Solldurchbruchstellen eine erhöhte Materialstärke aufweisen. Durch eine derartige Profilierung der Membran wird die Vorspannkraft innerhalb der Membran erhöht und die Dichtwirkung verbessert, wobei auch andere Profilierungen möglich sind.
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Eine sich im Inneren einer Steuereinheit in einem Gehäuse befindliche Leiterplatte wird zu ihrer Fixierung in dem Gehäuse günstigerweise mit Vergussmasse elastisch aufgenommen. Damit die Leiterplatte über ihre Kontaktstifte außerhalb des Gehäuses der elektrischen Steuereinheit mit einem Stecker verbunden werden kann, müssen die Kontaktstifte durch Durchbrüche im Gehäuse hindurch ragen. Diese Gehäusedurchbrüche werden üblicherweise für eine einfache Montage der Leiterplatte in dem Gehäuse größer ausgelegt als der Querschnitt der Kontaktstifte. Damit beim Vergießen keine Vergussmasse in die topfförmigen Öffnungen, in welche ein Stecker eingesetzt werden soll, läuft, verhindert die Membran der erfindungsgemäßen Dichtung ein Durchtreten der Vergussmasse durch die Gehäusedurchbrüche.
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Somit hat die Membran einerseits die Funktion, den Eintritt von Feuchtigkeit in die elektrische Steuereinheit über die Kontaktstifte zu vermeiden, und andererseits die Funktion, die Vergussmasse beim Vergießen der elektrischen Baugruppen im Gehäuse zurückzuhalten.
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Durch das Vergießen der elektrischen Baugruppen, insbesondere der Kontaktstifte, wird zumindest mit dem Gehäuse, den Kontaktstiften oder der Leiterplatte eine adhäsive Verbindung mit dem Vergussmittel hergestellt. Eine solche adhäsive Verbindung erhöht weiter das Dichtungsvermögen zwischen einem Außen und einem Innen der elektrischen Steuereinheit.
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Somit wird durch Einsatz der erfindungsgemäßen Dichtung erreicht, dass die elektrische Steuereinheit, welche sich mit der erfindungsgemäßen Dichtung ausgestattet ist, allerhöchsten Schutzklassen genügt.
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Wird ein Stecker zur elektrischen Kontaktierung der Steuereinheit in die topfförmige Öffnung eingesetzt, so werden durch die Steckerumfangsflächen die Topfinnenflächen derart elastisch verformt, dass die auf den Topfinnenflächen angeordneten Dichtflächen auf den Steckerumfangsflächen abdichten.
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Würde man eine erfindungsgemäße Dichtung nicht in das Gehäuse einsetzen und direkt auf einen elektrischen Stecker aufsetzen, so wäre erkennbar, dass
die elastische Verformung der Topfinnenflächen eine elastische Verformung auch der Topfaußenflächen mit sich zieht. Dabei würden sich die zweiten Dichtflächen auf den Topfaußenflächen nach außen wölben, d. h. von den Steckerumfangsflächen weg. Da die Dichtung vor der Kontaktierung der elektrischen Steuereinheit mit dem Stecker einer Kabelverbindung in das Gehäuse eingesetzt wird, bewirkt die elastische Verformung der Topfinnenflächen eine Druckerhöhung der zweiten Dichtflächen auf die Umfangsfläche der topfförmigen Öffnung, wodurch gleichzeitig der Druck der ersten Dichtflächen auf die Steckerumfangsflächen erhöht wird. Gleiches gilt, wenn die erfindungsgemäße Dichtung vormontiert auf dem Stecker zusammen mit diesem in die Gehäuseöffnung eingesetzt wird.
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Die erfindungsgemäße Dichtung wird dabei so in die topfförmige Öffnung des Gehäuses eingesetzt, dass eine Außenseite der üblicherweise asymmetrisch innerhalb eines Randprofils angeordneten Membran mit einer Bodenfläche der topfförmigen Öffnung des Gehäuses in Kontakt steht, wobei das Randprofil aus Topfinnenflächen, Topfrandflächen und Topfaußenflächen gebildet wird. Bei einem Einsetzen eines Steckers in die topfförmige Öffnung zur elektrischen Kontaktierung der elektrischen Steuereinheit drückt eine Stirnfläche des Steckers auf eine Innenseite der Membran, wobei die Membran elastisch verformt wird und ihre Außenseite an die Bodenfläche angedrückt wird.
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Damit die erfindungsgemäße Dichtung innerhalb der topfförmigen Öffnung an der vorgesehenen Stelle montiert wird, kann beispielsweise ein an dem Stecker angeordneter Rasthaken vorgesehen werden, der erst dann in eine entsprechende Freimachung in der topfförmigen Öffnung eingreift, wenn die Membran der Dichtung elastisch zusammengedrückt wird.
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Eine andere Möglichkeit der Fixierung der Dichtung innerhalb der topfförmigen Öffnung kann beispielsweise über eine Steckeraufnahme erfolgen, die nach Einsetzen der Dichtung in die topfförmige Öffnung eingesetzt wird. Dabei ist die Steckeraufnahme geeigneterweise rohrförmig ausgebildet und passt sich
mit ihren Außenflächen den Innenflächen der topfförmigen Öffnung an, ohne diese jedoch notwendigerweise abzudichten. Die Innenflächen der Steckeraufnahmen sind dabei so gestaltet, dass sie die Außenflächen der Steckverbindung bzw. des Steckers aufnehmen können. Die Länge der Steckeraufnahme oder Steckerhülse ist dabei so abgestimmt, dass die sich in der topfförmigen Öffnung befindliche Dichtung mit Randprofil und Membran durch Anlageflächen an der Steckerhülse bzw. Steckeraufnahme, welche das Negativ der Topfrandflächen bilden, so in die topfförmige Öffnung eingeschoben bzw. eingedrückt wird, dass die Außenseite der Membran an der Bodenfläche der topfförmigen Öffnung zum Liegen kommt. Eine Festlegung der Steckeraufnahme bzw. Steckerhülse in dem Gehäuse kann beispielsweise durch Verrasten, Verschweißen, Verkleben und sämtlichen anderen Verbindungsarten zwischen zwei Teilen erfolgen.
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Wird nun ein Stecker in die Steckeraufnahme eingeführt und soweit eingeschoben, dass die Stirnfläche des Steckers die Membran elastisch verformt, so kann die Steckerhülse beispielsweise auch gleichzeitig über eine Rasteinrichtung zwischen Stecker und Gehäuse festgelegt werden.
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Zur Erhöhung der Dichtwirkung der ersten und zweiten Dichtflächen gegenüber dem Stecker bzw. der Umfangsfläche der topfförmigen Öffnung drückt die Steckeraufnahme beispielweise das Randprofil der Dichtung in eine Dichtungsaufnahme des Gehäuses, welche benachbart zu der Bodenfläche der topfförmigen Öffnung angeordnet ist. Dabei wird die Dichtung bzw. das Randprofil zwischen der Gehäuseaufnahme und der Steckeraufnahme zusammengedrückt und ein Innenumfang des Randprofils der Dichtung verkleinert, was bei Einsetzen des Steckers eine höhere elastische Verformung der Topfinnenflächen/des Randprofils zur Folge hat und somit die Dichtwirkung der ersten und zweiten Dichtflächen erhöht. Wie oben beschrieben, wird durch die elastische Verformung der Topfinnenflächen Druck auf die Umfangsflächen der topfförmigen Öffnung ausgeübt.
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Der Einsatz einer Steckerhülse bzw. Steckeraufnahme ist vorteilhaft bei der Montage elektronischer Baugruppen, insbesondere beim Vergießen der Leiterplatte mit den auf ihr angeordneten Baugruppen mit dem Gehäuse, da durch die Steckeraufnahme die Dichtung an ihrer Stelle gehalten wird, und dadurch verhindert wird, dass Vergussmaterial in die topfförmige Öffnung gelangt.
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Wie eingangs erwähnt, haben die elektronischen Bauteile und das Vergussmittel unterschiedliche Wärmeausdehnungskoeffizienten und es ist daher vorteilhaft, dass nur die Seite der Leiterplatte, auf welcher sich keine elektronischen Bauteile befinden, mit dem Vergussmittel in Berührung kommt.
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Hierzu ist eine Gehäusedichtung vorgesehen, welche die einzelnen Steckerbereiche gehäuseseitig derart voneinander trennt, dass ein Vergussmittel nicht in einen benachbarten gehäuseseitigen Steckerbereich fließen kann. Des weiteren verhindert die Gehäusedichtung, dass Vergussmittel um die Leiterplatte herumfließen kann und die elektronischen Bauteile bedeckt. Durch Einsatz einer solchen Gehäusedichtung wird also erreicht, dass die Leiterplatte zum Einen fest in dem Gehäuse aufgenommen ist und zum Anderen ihre Lagerung elastisch ist, wobei elektronische Komponenten bei Temperaturänderungen keinen Schaden aufgrund von unterschiedlichen Wärmeausdehnungskoeffizienten zwischen Vergussmittel und den elektronischen Komponenten nehmen kann. Alternativ zu einem Vergießen werden die elektronischen Komponenten auf der Leiterplatte mit Dickschichtlack geschützt.
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Die elektrische Steuereinheit kann als eigenständiges Modul beispielsweise zwei Gehäuseteile, welche die einzelnen Komponenten aufnehmen, aufweisen. Ein solches Modul einer elektrischen Steuereinheit kann beispielsweise an einer Hydraulikmaschine befestigt werden und mit den Kabelverbindungen, welche üblicherweise mit Steckern enden, mit der Hydraulikmaschine verbunden werden.
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Jedoch lässt sich die elektrische Steuereinheit zusammen mit der Hydraulikmaschine so ausführen, dass beispielsweise ein an der Antriebseinheit der Hydraulikmaschine ausgebildeter Hohlraum den zweiten Gehäuseteil der elektrischen Steuereinheit bildet. Somit kann die elektrische Steuereinheit beispielsweise nur mit einer Gehäusehalbschale vorgesehen sein und die Hydraulikmaschine weist das Gehäusegegenstück dazu auf, um ein geschlossenes Gehäuse zu bilden. Mit einer derartigen Anordnung erreicht man eine sehr kompakte Ausführung einer hydraulischen Maschine mit Steuereinheit.
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Die erfindungsgemäße Dichtung und deren Anwendung in einer elektrischen Steuereinheit für eine Hydraulikmaschine soll im Folgenden beispielhaft anhand von Figuren genauer dargestellt werden. Dabei zeigen die Figuren:
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1 eine Draufsicht der erfindungsgemäßen Dichtung,
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2 einen Schnitt durch die erfindungsgemäße Dichtung entlang der Linie A-A der 1,
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3 eine Frontansicht einer elektrischen Steuereinheit mit erfindungsgemäßer Dichtung,
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4 einen Schnitt durch die elektrische Steuereinheit der 3 entlang der Linie B-B,
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5 u. 6 je eine Ausschnittsvergrößerung einer Einzelheit Z der 4,
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7 eine perspektivische Ansicht eines Gehäuseunterteils der elektrischen Steuereinheit, und
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8 eine perspektivische Ansicht einer Hydraulikmaschine mit elektrischer Steuereinheit, in der eine erfindungsgemäße Dichtung verwendet wird;
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Die 1 zeigt eine Dichtung 1 mit einem Randprofil 2, welches eine Membran 3 umgibt. Wie in dem Schnitt entlang der Linie A-A der 1 in der 2 zu erkennen ist, weist die Dichtung 1 eine topfförmige Gestalt auf. Dabei wird der Topfboden durch eine Membran 3 gebildet und das Randprofil 2 durch Topfinnenflächen 4, Topfrandflächen 5 und Topfaußenflächen 6 aufgebaut. Für den Durchtritt von Kontaktstiften 12 durch die Dichtung 1 weist die Dichtung 1 Öffnungen 9 auf, die in anderen Ausführungsformen auch verschlossen sein können, und an den Stellen, an denen die Kontaktstifte 12 durchtreten sollen, Sollbruchstellen 9.
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Wie 2 zeigt, sind die Topfinnenflächen 4 zum Topfinneren hin gewölbt und werden beim Einsetzen eines zylindrischen oder kubischen Steckers 16, dessen Steckerumfangsflächen 16b im Wesentlichen senkrecht zur Membran stehen, elastisch verformt. Durch die elastische Verformung der Topfinnenflächen 4 mit den darauf angeordneten ersten Dichtflächen 4a wölben sich die Topfaußenflächen 6 mit den darauf angeordneten zweiten Dichtflächen 6a nach außen. Ist die Dichtung jedoch in einer topfförmigen Öffnung 13 eines Gehäuse 8 eingesetzt, so kann keine Wölbung auftreten und es wird Druck auf zumindest eine innere Umfangsfläche 14 der topfförmigen Öffnung 13 ausgeübt. Mit anderen Worten wird durch Einsetzen eines Steckers 16 in eine Dichtung 1 ohne Vorhandensein einer äußeren umschließenden Aufnahme der Außenumfang der Dichtung 1 erhöht. Dies lässt sich bei Einsetzen der Dichtung in eine entsprechende Aufnahme zum Erreichen einer Abdichtung gegenüber der Aufnahme ausnutzen.
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Beispielsweise kann die Dichtung 1 in einer elektrischen Steuereinheit 7, wie sie in 3 dargestellt ist, in eine topfförmige Öffnung 13 eingesetzt werden. Die in 3 dargestellte Steuereinheit weist ein Gehäuseoberteil 8a und ein Gehäuseunterteil 8b auf, welche zusammen ein Gehäuse 8 der elektrischen Steuereinheit 7 bilden. Ferner zeigt 3 beispielhaft, dass die topfförmigen Öffnungen 13 in dem Gehäuseunterteil 8b ausgebildet sind, und Stecker-aufnahmen 13a in die topfförmigen Öffnungen 13 eingesetzt sind.
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In die mittlere Steckeraufnahme 13a ist ein Stecker 16 zur elektrischen Verbindung mit beispielsweise einer Hydraulikmaschine eingesetzt. Die Anordnung der elektronischen Bauteile, insbesondere einer Leiterplatte 11, wird in 4, welche ein Schnitt entlang der Linie B-B der 3 ist, dargestellt. Die Leiterplatte 11 mit den darauf befindlichen elektronischen Komponenten ist im Wesentlichen parallel zu einer Bodenfläche 15 der topfförmigen Öffnung 13 angeordnet. Die an der Leiterplatte 11 ausgebildeten Kontaktstifte 12 ragen dabei im Wesentlichen parallel durch Gehäusedurchbrüche 18 in die topfförmige Öffnung 13. Die Dichtung 1 befindet sich in der montierten Stellung derart angeordnet, dass die Membran 3 die Bodenfläche 15 berührt. Zumindest eine innere Umfangsfläche 14 der topfförmigen Öffnung 13 ist gerade so ausgebildet, dass die Topfaußenflächen 6 gerade die zumindest eine innere Umfangsfläche 14 der topfförmigen Öffnung 13 berühren. Die Lage der Dichtung 1 wird durch eine Steckeraufnahme 13a in Richtung der Kontaktstifte 12 fixiert. 4 stellt einen noch nicht in die Steckeraufnahme 13a eingesetzten Stecker 16 dar, dessen Außenumfangsflächen 16b im Wesentlichen parallel zu der inneren Umfangsfläche 14 sind. Wird der Stecker 16 in die Steckeraufnahme 13a eingesetzt, so dass die Stirnflächen 16a des Steckers 16 die Membran 3 elastisch verformen, so wird auch die Dichtung 1 bzw. ihr Randprofil 2 elastisch deformiert, wodurch die ersten Dichtflächen 4a gegenüber den Steckeraußenflächen 16b und die zweiten Dichtflächen 6a gegenüber der inneren Umfangsfläche 14 abdichten.
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4 zeigt weiterhin, dass die Steckeraufnahme 13a in ihrer Endposition die Dichtung 1 bzw. das Randprofil 2 soweit in Richtung der Leiterplatte 11 schiebt, dass das Randprofil zwischen einer Dichtungsaufnahme 17 und der Steckeraufnahme 13a geklemmt ist.
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Wie weiter aus 5 ersichtlich ist, sind die Endflächen der Steckeraufnahme 13a senkrecht zu der inneren Umfangsfläche 14, liegen an dem Randprofil 2 an und sind ein negatives Abbild der an der Dichtung 1 ausgebildeten Anlageflächen 5a bzw. Topfrandflächen 5. Dabei sind die entsprechenden Flächen der Steckeraufnahmen 13a, ebenso wie die Flächen der Dichtung, die in Richtung der Dichtungsaufnahme 17 weisen, derart ausgebildet, dass das Randprofil 2 bei Druck der Steckeraufnahme 13a in Richtung auf die Leiterplatte 11 so verformt wird, dass die auf den Topfinnenflächen 4 angeordneten ersten Dichtflächen 4a stärker in Richtung Topfinneres überwölbt werden. Durch diese verstärkte Überwölbung kann später bei Einsetzen eines Steckers 16 die Dichtkraft der Dichtung 1 sowohl gegenüber dem Stecker 16 als auch gegenüber der topfförmigen Öffnung 13 bzw. der inneren Umfangsfläche 14 erhöht werden.
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In der 6 ist ein weiteres Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Dichtung 1 dargestellt. Hierbei weist die Dichtung 1 an den Stellen, an denen die Kontaktstifte 12 durch die Membran ragen, eine Materialverstärkung zur besseren Abdichtung der Kontaktstifte 12 auf.
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Das in 7 dargestellte untere Gehäuseteil 8b weist auf seiner Unterseite topfförmige Öffnungen 13 auf, welche zur Gehäuseinnenseite hin Gehäusedurchbrüche 18 aufweisen. Eine Dichtung 10 ist derart in dem Gehäuseunterteil 8b angeordnet, dass die einzelnen Bereiche, die für verschiedene Gruppen von Kontaktstiften vorgesehen sind, abgetrennt sind. Dabei bildet jede Kontaktstiftgruppe das Gegenstück für später in das Gehäuseunterteil einsetzbare Kontaktbuchsen eines Steckers 16.
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Die Gehäusedichtung 10 dient dazu, dass beim Vergießen, beispielsweise der Leiterplatte 11, kein Vergussmittel in die Bereiche zwischen den einzelnen Kontaktstiftgruppen läuft und die Leiterplatte 11 elastisch auf dieser Gehäusedichtung 10 aufliegt. Die Randbereiche der Gehäusedichtung 10 dienen dazu, dass kein Vergussmittel um die nicht dargestellte Leiterplatte 11 herumfließt und mit den elektronischen Komponenten, welche auf der den Kontaktstiftgruppen gegenüberliegenden bzw. der von den Gehäusedurchbrüchen 18 abgewandten Seite der Leiterplatte 11 montiert sind, in Kontakt kommt. 7 stellt die Gehäusedichtung 10 kammartig dar, sodass für jeden Steckerbereich bei Aufliegen der Leiterplatte 11 Vergussmaterialkammern gebildet werden. Bei geeigneter Ausgestaltung des Gehäuses bzw. bei geeigneter Aufnahme der Leiterplatte 11 sind die Zwischenstege der Gehäusedichtung 10 nicht erforderlich.
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Wird ein, wie in der 7 dargestelltes, unteres Gehäuseteil 8b gemäß der 4 mit Komponenten, insbesondere mit der erfindungsgemäßen Dichtung 1, mit den elektronischen Komponenten und mit der Steckeraufnahme 13a bestückt, ohne dass ein Gehäuseoberteil 8a auf das Gehäuseunterteil 8b aufgesetzt wird, und statt dessen die elektrische Steuereinheit 7 ohne Gehäuseoberteil, also nur mit Gehäuseunterteil 8b, auf einen Hohlraum eines Gehäuses 20 einer Antriebssteuereinheit derart aufgesetzt, dass die beiden, der Hohlraum und das Gehäuseunterteil 8b, einen geschlossenen Hohlraum bilden, erreicht man eine höchst kompakte Bauweise einer Hydraulikmaschine, wie dies in 8 dargestellt ist. Wie schon oben ausführlich beschrieben, kann die Steuereinheit 7 aber auch als eigenständiges Modul, d. h. mit Gehäuseober- und Gehäuseunterteil 8a und 8b an eine Hydraulikmaschine angebracht werden.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Dichtung
- 2
- Randprofil
- 3
- Membran
- 4
- Topfinnenflächen
- 4a
- erste Dichtflächen
- 5
- Topfrandflächen
- 5a
- Anlageflächen
- 6
- Topfaußenflächen
- 6a
- zweite Dichtflächen
- 7
- Elektrische Steuereinheit
- 8
- Gehäuse Steuereinheit
- 8a
- Gehäuseoberteil
- 8b
- Gehäuseunterteil
- 9
- Öffnung/Solldurchbruchstelle
- 10
- Gehäusedichtung
- 11
- Leiterplatte
- 12
- Kontaktstifte
- 13
- topfförmige Öffnung
- 13a
- Steckeraufnahme
- 14
- innere Umfangsfläche
- 15
- Bodenfläche
- 16
- Stecker
- 16a
- Steckerstirnfläche
- 16b
- Steckerumfangsflächen
- 17
- Dichtungsaufnahme
- 18
- Gehäusedurchbrüche
- 19
- Antriebssteuereinheit
- 20
- Gehäuse Antriebssteuereinheit