DE102005050975B4 - Sitz, insbesondere für Kraftfahrzeuge, sowie ein Verfahren zum Ändern der Kontur eines Sitzes - Google Patents

Sitz, insbesondere für Kraftfahrzeuge, sowie ein Verfahren zum Ändern der Kontur eines Sitzes Download PDF

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Abstract

Sitz, insbesondere für Kraftfahrzeuge,
1.1 mit einer Sitzfläche (1) und einer Rückenlehne (2), wobei
1.2 die Rückenlehne (2) in ihrer Position relativ zur Sitzfläche (1) aus einer ersten Position im Bereich eines oder anliegend an einem ersten Ende (1.1) der Sitzfläche (1) in eine zweite Position im Bereich eines oder anliegend an einem zweiten Ende (1.2) der Sitzfläche (1), das entgegengesetzt zu dem ersten Ende (1.1) der Sitzfläche (1) positioniert ist, verschwenkbar, verschiebbar oder drehbewegbar ist; dadurch gekennzeichnet, dass
1.3 in der Sitzfläche (1) und/oder in der Rückenlehne (2) eine Vielzahl von expandierbaren Polsterelementen (3) vorgesehen ist, und Mittel zum Einstellen des Expansionsausmaßes vorgesehen sind, wobei diese Einstellung in Abhängigkeit von der relativen Position der Rückenlehne (2) gegenüber der Sitzfläche (1) erfolgt.

Description

  • Die vorliegende Erfindung betrifft einen Sitz, insbesondere einen Kraftfahrzeugsitz, sowie ein Verfahren zum Ändern der Kontur eines solchen, wobei der Sitz als so genannter reversibler Sitz ausgebildet ist, das heißt die Rückenlehne des Sitzes ist von einem Ende zu dem anderen Ende der Sitzfläche bewegbar, um das Sitzen eines Passagiers in zwei entgegen gesetzte Richtungen, beispielsweise in Fahrtrichtung oder entgegen der Fahrtrichtung des Kraftfahrzeugs zu ermöglichen.
  • Reversible Fahrzeugsitze sind bekannt. Beispielsweise beschreibt die internationale Patentanmeldung WO 01/70537 A1 einen in verschiedenste Sitz- und Liegepositionen verbringbaren reversiblen Sitz, dessen Rückenlehne von einem vorderen Ende einer Sitzfläche zu einem hinteren Ende der Sitzfläche und umgekehrt verschwenkt werden kann. Die vorliegende Erfindung betrifft gemäß einer ihrer Ausführungen eben einen solchen reversiblen Sitz mit dem Schwenkmechanismus, der in der genannten Offenlegungsschrift dargestellt wird.
  • Ein anderer Mechanismus zum Umkehren der Sitzrichtung eines Passagiers auf einem Kraftfahrzeugsitz wird in der Offenlegungsschrift DE 103 58 719 A1 beschrieben. Auch das dort beschriebene Janus-Sitzkonzept mit beidseitig nutzbarem Rückenlehnenteil, bei dem die Sitzfläche und die Rückenlehne entkoppelt voneinander angeordnet sind, ist im Rahmen der vorliegenden Erfindung anwendbar.
  • Die internationale Patentanmeldung WO 99/48720 A1 beschreibt einen Kraftfahrzeugsitz mit in der Rückenlehne angeordneten aufblasbaren Keilen, um das Becken des auf dem Sitz sitzenden Passagiers zu unterstützen, um so die Beckenmuskulatur zu entlasten. Die aufblasbaren Keile werden mittels einer Pumpe aufgeblasen, welche durch eine Steuervorrichtung, die von dem Fahrgast betätigbar ist, gesteuert wird.
  • Sitze mit reversibler beziehungsweise umkehrbarer Rückenlehne weisen den Vorteil auf, dass eine Drehung des Sitzes um eine vertikale Achse, wie sie früher zum Umkehren der Sitzrichtung vorgesehen wurde, damit ein Passagier entweder in Fahrtrichtung oder entgegen der Fahrtrichtung auf dem Sitz Platz nehmen kann, entfällt. Solch eine Drehung ist aufgrund der beengten Raumverhältnisse in Kraftfahrzeugen und aufgrund der durch den Drehmechanismus häufig geschwächten Verankerung des Sitzes im Fahrzeugboden nachteilig. Die bekannten reversiblen Sitze, das heißt Sitze mit umkehrbarer beziehungsweise von einem Ende der Sitzfläche zu dem anderen Ende der Sitzfläche bewegbarer Rückenlehne sind jedoch bisher gegenüber den um eine vertikale Achse drehbaren Sitzen hinsichtlich des Sitzkomforts häufig minderwertig. Dies ist darin begründet, dass eine Sitzfläche in der Regel für eine einzige Sitzrichtung eines Passagiers optimiert ist, und der Komfort für einen Passagier, der „verkehrt herum" auf der Sitzfläche sitzt, weil die Rückenlehne an das andere Ende der Sitzfläche bewegt wurde, deutlich vermindert ist.
  • Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen reversiblen Sitz, das heißt einen Sitz mit einer Rückenlehne, die von einem Ende einer Sitzfläche zu einem entgegengesetzten Ende der Sitzfläche bewegbar ist, darzustellen, welcher gegenüber dem Stand der Technik hinsichtlich des Sitzkomforts verbessert ist. Insbesondere soll ein Sitz angegeben werden, bei welchem der Sitzkomfort in beiden Sitzpositionen, das heißt bei einem Einsatz in einem Kraftfahrzeug in einer Sitzposition in Fahrtrichtung und einer Sitzposition entgegen der Fahrtrichtung gleichwertig ist.
  • Die erfindungsgemäße Aufgabe wird durch einen Sitz mit den Merkmalen von Anspruch 1 und ein Verfahren zum Ändern der Kontur eines solchen Sitzes mit den Merkmalen von Anspruch 11 gelöst. Die abhängigen Ansprüche beschreiben vorteilhafte und besonders zweckmäßige Ausgestaltungen der Erfindung.
  • Der erfindungsgemäße Sitz weist eine Sitzfläche und eine Rückenlehne auf, wobei die Rückenlehne in ihrer Position relativ zur Sitzfläche aus einer ersten Position in eine zweite Position und umgekehrt bewegbar ist. Die erste Position der Rückenlehne relativ zur Sitzfläche liegt im Bereich eines ersten Endes der Sitzfläche beziehungsweise ist derart, dass die Rückenlehne am ersten Ende der Sitzfläche anliegt. Die zweite Position der Rückenlehne relativ zur Sitzfläche liegt im Bereich eines zweiten Endes der Sitzfläche beziehungsweise ist derart, dass die Rückenlehne am zweiten Ende der Sitzfläche anliegt. Das zweite Ende ist entgegengesetzt zu dem ersten Ende angeordnet, beispielsweise ist das erste Ende ein vorderes Ende der Sitzfläche und das zweite Ende ein hinteres Ende der Sitzfläche, bezogen auf die Fahrtrichtung eines Kraftfahrzeugs, in welchem der Sitz montiert ist.
  • Die Bewegung der Rückenlehne relativ zur Sitzfläche kann beliebig erfolgen, beispielsweise durch Verschwenken, Verdrehen oder Verschieben.
  • Erfindungsgemäß ist in der Sitzfläche und/oder in der Rückenlehne eine Vielzahl von expandierbaren Polsterelementen vorgesehen, deren Expansionsausmaß von der relativen Position der Rückenlehne gegenüber der Sitzfläche abhängig ist. Somit werden die äußeren Abmaße der Polsterelemente und damit die äußere Kontur des Sitzes beziehungsweise dessen Polsterung in Abhängigkeit davon festgelegt, ob sich die Rückenlehne in ihrer ersten Position oder in ihrer zweiten Position befindet.
  • Beispielsweise kann wenigstens ein erstes Polsterelement vorgesehen sein, das immer dann stärker expandiert wird, wenn sich die Rückenlehne in ihrer ersten Position befindet, und dann vergleichsweise weniger expandiert beziehungsweise gegenüber dem zuvor beschriebenen Zustand komprimiert wird, wenn sich die Rückenlehne in ihrer zweiten Position befindet. Zusätzlich kann wenigstens ein zweites Polsterelement vorgesehen sein, das umgekehrt dann stärker expandiert ist, wenn sich die Rückenlehne in ihrer zweiten Position befindet, als in dem Zustand, in dem sich die Rückenlehne in ihrer ersten Position befindet. Selbstverständlich ist es möglich, jeweils eine Gruppe von ersten und zweiten Polsterelementen vorzusehen, welche entsprechend expandiert und komprimiert werden.
  • Die Polsterelemente können vorteilhaft mit einem Fluid, beispielsweise mit Luft, einer tropfbaren Flüssigkeit oder einem fließfähigen Gel, befüllbar sein. Hierzu weisen sie insbesondere eine elastische Hülle auf, die wenigstens einen Hohlraum umschließt, der mit dem Fluid befüllt werden kann, so dass mit zunehmendem Füllungsgrad die Polsterelemente expandieren und mit abnehmendem Füllungsgrad komprimieren. Der Füllungsgrad von einem beziehungsweise ausgewählten Polsterelementen kann dann in Abhängigkeit der Position der Rückenlehne relativ zur Sitzfläche eingestellt werden.
  • Unter Befüllung im Sinne der vorliegenden Erfindung soll dabei nicht nur, aber insbesondere die Füllung eines Hohlraumes innerhalb der Polsterelemente verstanden werden, der vollständig von dem Polsterelement umschlossen wird, sondern ebenso das Beaufschlagen einer äußeren Oberfläche der Polsterelemente von innen mit Fluid, so dass sich diese äußere Oberfläche in Abhängigkeit des Fluiddruckes mehr oder minder nach außen wölbt und somit die Kontur des Sitzes gezielt einstellt.
  • Beispielsweise kann eine erste Gruppe und eine zweite Gruppe von Polsterelementen vorgesehen sein, welche insbesondere jeweils dieselben äußeren Abmaße und/oder dasselbe Füllungsvolumen aufweisen, wobei nach der Einstellung der gewünschten Sitzposition jeweils die Polsterelemente genau einer Gruppe im wesentlichen oder vollständig befüllt und die Polsterelemente der anderen Gruppe im wesentlichen oder vollständig entleert sind. Natürlich ist es möglich, die Polsterelemente nicht nur stets vollständig zu befüllen oder zu entleeren, sondern es sind auch Teilfüllungen oder Teilentleerungen denkbar. Beispielsweise kann der Füllungsgrad der einzelnen Polsterelemente neben der Abhängigkeit von der Position der Rückenlehne von einer manuellen Einstellung des gewünschten Sitzkomforts eines Fahrgastes abhängen. Der Fahrgast kann beispielsweise zwischen einer grundsätzlich stärkeren oder grundsätzlich schwächeren Befüllung auswählen, so dass in einem Fall die durch die Polsterelemente auf der Sitzfläche beziehungsweise der Rückenlehne ausgebildeten Vorsprünge größer und/oder härter als in dem anderen Fall sind.
  • Die Polsterelemente können beispielsweise in zwei seitlich an der Sitzfläche und/oder der Rückenlehne vorgesehenen Seitenwülste positioniert sein, welche dem auf dem Sitz sitzenden Passagier einen seitlichen Halt geben. Vorteilhaft schließen die beiden Seitenwülste einen konischen mittleren Bereich der Sitzfläche beziehungsweise der Rückenlehne ein. Dabei sollte die Konizität vorteilhaft derart ausgeführt sein, dass die Breite des mittleren Bereiches stets ausgehend von der Rückenlehne zu dem gegenüberliegenden Ende der Sitzfläche beziehungsweise in der Rückenlehne von dem unteren Ende mit der Sitzfläche zu dem oberen Ende zunimmt.
  • Beispielsweise sind die Polsterelemente symmetrisch zu beziehungsweise spiegelbildlich über der Längsachse der Sitzfläche beziehungsweise der Rückenlehne angeordnet und werden insbesondere stets symmetrisch aufgeblasen, das heißt die sich spiegelbildlich gegenüberstehenden Polsterelemente weisen stets denselben Füllungsgrad auf.
  • Im Hinblick auf die beschriebene vorteilhafte Konizität gilt, wenn sich somit die Rückenlehne an dem ersten Ende der Sitzfläche befindet, werden die Polsterelemente im Bereich des ersten Endes der Sitzfläche stärker expandiert als die Polsterelemente im Bereich des zweiten Elementes der Sitzfläche. Umgekehrt, wenn sich die Rückenlehne im Bereich des zweiten Endes der Sitzfläche befindet oder dorthin bewegt wird, werden die Polsterelemente im Bereich des zweiten Endes der Sitzfläche stärker expandiert als jene im Bereich des ersten Endes der Sitzfläche. Hierdurch wird die beschriebene Konizität des mittleren Bereiches der Sitzfläche, auf welchem der Fahrgast unmittelbar mit seinen hinteren Oberschenkeln und seinem Gesäß sitzt, erreicht, während die Seitenwülste einen seitlichen Halt geben, ohne die Bewegungsfreiheit der Unterschenkel beziehungsweise der unteren Enden der Oberschenkel des Fahrgastes einzuschränken.
  • Das gezielte Expandieren beziehungsweise Befüllen ausgewählter Polsterelemente in der Rückenlehne und das gleichzeitige Entleeren anderer ausgewählter Polsterelemente in der Rückenlehne beim Bewegen der Rückenlehne aus ihrer ersten Position in ihre zweite Position (beziehungsweise im Anschluss hieran oder auch zuvor) kann dazu genutzt werden, stets die Seite des Rückenlehne, an welcher sich der Passagier mit seinem Rücken anlegen soll, mit vorstehenden Seitenwülsten zu konturieren, während die entgegengesetzte, dem Passagier abgewandte Seite nahezu oder vollständig eben beziehungsweise ohne Vorsprünge konturiert werden kann.
  • Wenn die Polsterelemente mit einem Fluid befüllbar sind, um deren Expansionsausmaß einzustellen, ist vorteilhaft wenigstens eine Druckeinheit vorgesehen, welche die gewünschte Menge von Fluid in das oder die jeweiligen zu befüllenden Polsterelemente) drückt. Die Druckeinheit kann beispielsweise als Zylinder-Kolben-Einheit oder als komprimierbare Druckdose ausgeführt sein, wie später noch mit Bezug auf die Zeichnungen näher erläutert wird. Insbesondere ist die Druckeinheit eine doppeltwirkende Zylinder-Kolben-Einheit, das heißt eine Zylinder-Kolben-Einheit mit zwei Druckräumen, von denen der erste bei einer Bewegung des Kolbens in eine erste Richtung expandiert und der zweite komprimiert wird, und der erste bei einer Bewegung des Kolbens in eine zweite, der ersten Richtung entgegengesetzten Richtung komprimiert und der zweite expandiert wird. Dem Fachmann sind solche doppeltwirkenden Zylinder-Kolben-Einheiten, die auch als Doppelhub-Pumpen bezeichnet werden, bekannt.
  • Der Druckraum beziehungsweise Aufnahmeraum der Druckeinheit ist in seinem Volumen veränderbar, um in Abhängigkeit des gewünschten Füllungszustandes des zugeordneten Polsterelementes beziehungsweise der zugeordneten Polsterelemente Fluid über eine fluidleitende Verbindung aus dem oder den Polsterelementen aufzunehmen oder in dieses oder diese abzugeben.
  • Gemäß einer Ausführung der Erfindung ist eine Pumpe vorgesehen, beispielsweise ein elektromotorisches Pumpenaggregat, um die Polsterelemente wie gewünscht aufzupumpen. Die Pumpe ist mit einer Steuereinheit verschaltet, welche das gezielte Aufpumpen einzelner Polsterelemente und das gezielte Entleeren anderer Polsterelemente steuert. Dies kann beispielsweise dadurch erreicht werden, dass entweder die Pumpe Fluid aus wenigstens einem ersten in wenigstens ein zweites Polsterelement pumpt oder alternativ dadurch, dass die Pumpe Fluid aus einem Sammelbehälter beziehungsweise bei Luft als Fluid aus der Umgebung in ausgewählte Polsterelemente pumpt, während andere Polsterelemente in den Sammelbehälter oder die Umgebung entlüftet werden.
  • Insbesondere, wenn die Rückenlehne elektromotorisch verstellbar ist, kann die Verstellung der Rückenlehne und das Aufpumpen der Polsterelemente mittels der elektromotorisch angetriebenen Pumpe vorteilhaft durch dieselbe Steuereinheit beziehungsweise durch Verschalten verschiedener Steuereinheiten erfolgen, so dass zum Beispiel die Pumpe in Abhängigkeit der Betätigung des Elektromotors angetrieben wird, um ausgewählte Polsterelemente aufzupumpen.
  • Gerade, aber nicht ausschließlich, bei solchen elektrisch verstellbaren Sitzen kann ein automatisches Einstellen desselben Expansionsausmaßes der einzelnen Polsterelemente der Sitzfläche beziehungsweise der Rückenlehne derart erfolgen, dass sich beim Umkehren der Sitzrichtung des Insassen durch Reversieren der Rückenlehne automatisch dasselbe „Polsterbild" für den Insassen ergibt. Das bedeutet, wenn der Insasse in einer ersten Sitzrichtung die einzelnen Polsterelemente auf ein bestimmtes Expansionsausmaß gebracht hat, beispielsweise, indem er eine Memoryfunktion des Sitzes für sein persönliches gespeichertes Profil abgerufen hat, so wird beim Umkehren der Sitzrichtung dieses Profil, das heißt dasselbe Expansionsausmaß der einzelnen Polsterelemente wieder automatisch eingestellt, nur eben jetzt in der Längsrichtung des Sitzes beziehungsweise des Fahrzeugs entgegengesetzt beziehungsweise spiegelbildlich über einer Querachse durch die Gelenkpunkte des Anschlusses zwischen Sitzlehne und Sitzfläche.
  • Das erfindungsgemäße Verfahren zum Ändern der Kontur eines erfindungsgemäßen Sitzes ist dadurch gekennzeichnet, dass beim Bewegen der Rückenlehne aus ihrer ersten Position in ihre zweite Position beziehungsweise insbesondere unmittelbar vorher oder im Anschluss hieran das Expansionsausmaß der Polsterelemente geändert wird. Hierdurch kann beispielsweise die beschriebene Umkehr der Konizitätsrichtung eines mittleren Bereiches der Sitzfläche erreicht werden, indem entsprechend eine erste Gruppe von Polsterelementen in den Seitenwülsten befüllt und eine zweite Gruppe von Polsterelementen in den Seitenwülsten entleert wird.
  • Durch die erfindungsgemäß in der Sitzfläche beziehungsweise in der Rückenlehne vorgesehenen Polsterelemente, deren Expansionszustand in Abhängigkeit der Position der Rückenlehne relativ zur Sitzfläche eingestellt wird, kann ein reversierbarer Sitz beziehungsweise ein Sitz mit umkehrbarer Lehne erreicht werden, der für einen auf ihm sitzenden Passagier stets denselben Sitzkomfort bietet, unabhängig davon, ob der Passagier auf dem Sitz in Fahrtrichtung oder entgegen der Fahrtrichtung beziehungsweise nach vorne gewandt oder nach hinten gewandt sitzt. Dabei ist das Expansionsausmaß der Polsterelemente abhängig von der Position der Rückenlehne, das heißt insbesondere davon, ob sich die Rückenlehne an einem ersten Ende oder an einem entgegen gesetzten zweiten Ende der Sitzfläche befindet.
  • Entweder durch entsprechendes Anschließen einer Druckdose oder einer Zylinder-Kolben-Einheit zwischen einem Boden, auf welchem der Sitz montiert ist, und der Sitzfläche oder der Rückenlehne, oder zwischen der Rückenlehne und der Sitzfläche kann vorteilhaft ein automatisches Aufblasen und Entleeren von einzelnen Polsterelementen, beispielsweise in den Seitenwülsten der Sitzfläche und/oder der Rückenlehne erreicht werden.
  • Wie dargestellt, kann alternativ eine elektromotorisch angetriebene Pumpe zum entsprechenden Aufpumpen einzelner Polsterelemente in Abhängigkeit der Position der Rückenlehne relativ zur Sitzfläche eingesetzt werden, vorteilhaft kombiniert mit einer Steuereinheit, welche neben dem automatischen Aufpumpen der ersten Gruppe von Polsterelementen das automatische Entlüften einer zweiten Gruppe von Polsterelementen steuert. Hierzu kann die Steuereinrichtung entsprechend der individuellen Ausführung der Steuerung auf vorgesehene Ventile sowie den elektromotorischen Antrieb von einer oder mehreren Pumpen zurückgreifen, um das gewünschte Befüllen und Entleeren der Polsterelemente zu erreichen.
  • Gemäß einer besonders komfortablen Ausführung können die Polsterelemente zusätzlich zu der automatischen Befüllung und Entleerung in Abhängigkeit der Rückenlehnenposition manuell aufgepumpt oder entleert werden, entweder durch eine manuelle oder eine elektrische Pumpe, die von dem Fahrgast betätigt beziehungsweise geschaltet werden kann. Gemäß einer Ausführung beschränkt sich dabei die manuelle Einstellmöglichkeit durch den Passagier darauf, die automatisch durch Expansion und Komprimierung einzelner Polsterelemente eingestellte Kontur der Sitzfläche und/oder der Rückenlehne in einem vorgegebenen Ausmaß anzupassen, ohne die grundsätzliche Form, beispielsweise die Richtung der Konizität des mittleren Bereiches der Sitzfläche zwischen zwei Seitenwülsten zu ändern.
  • Selbstverständlich können weitere Teile des erfindungsgemäßen Sitzes, beispielsweise Kopfstützen und/oder Armlehnen, entsprechende Polsterelemente aufweisen, die manuell und/oder automatisch in Abhängigkeit von der Rückenlehnenposition in ihrem Expansionsausmaß eingestellt werden können.
  • Die Erfindung soll nachfolgend anhand von Ausführungsbeispielen und den Figuren exemplarisch erläutert werden.
  • Es zeigen:
  • 1 eine schematische dreidimensionale Ansicht eines Sitzes mit in Seitenwülsten der Sitzfläche eingebrachten expandierbaren Polsterelementen;
  • 2 eine schematische Darstellung der Einstellung der Kontur einer Rückenlehne durch Expandieren und Komprimieren von eingebrachten Polsterelementen in Abhängigkeit davon, an welchem Ende einer Sitzfläche die Rückenlehne positioniert ist;
  • 3 einen Sitz, dessen Sitzfläche in Abhängigkeit der Position der Rückenlehne in ihrer horizontalen Ausrichtung kippbar ist, mit zwei unter der Sitzfläche vorgesehenen Druckdosen, welche fluidleitend mit Polsterelementen in der Sitzfläche verbunden sind;
  • 4 und 5 eine erste mögliche Ausführungsform für einen Schwenkmechanismus der Rückenlehne und einen Kippmechanismus der Sitzfläche;
  • 6 und 7 eine schematische Darstellung einer zweiten Ausführung für einen Schwenkmechanismus, bei dem die Rückenlehne entkoppelt von der Sitzfläche verschwenkbar ist;
  • 8 zwei doppeltwirkende Kolben-Zylinder-Einheiten, von denen eine durch Verschieben der Kolbenstange und die andere durch Verdrehen der Kolbenstange betätigt wird.
  • In der 1 erkennt man einen Sitz mit einer Sitzfläche 1 und einer Rückenlehne 2. Die Rückenlehne 2 ist zum einen in ihrer Neigung gegenüber der Sitzfläche 1 verstellbar, wie dies bei Fahrzeugsitzen üblich ist. Zugleich kann die Rückenlehne 2 aus ihrem dargestellten Zustand, in welchem sie an einem zweiten Ende 1.2 der Sitzfläche 1 positioniert ist, in einen Zustand verbracht werden, in welchem sie an dem ersten Ende 1.1 der Sitzfläche 1 positioniert ist.
  • Die Sitzfläche 1 weist seitlich zu ihrem ersten Ende 1.1 beziehungsweise ihrem zweiten Ende 1.2 an jedem seitlichen Ende 1.3 und 1.4 auf ihrer oberen Oberfläche eine Seitenwulst 4 auf, welche einem auf der Sitzfläche 1 sitzenden Fahrzeugpassagier eine Seitenführung beziehungsweise einen seitlichen Halt gibt. Die Seitenwülste 4 schließen dabei zwischen sich einen mittleren Bereich 1.5 der Sitzfläche 1 ein, auf welchem der Passagier mit seinem Gesäß beziehungsweise seinen hinteren Oberschenkeln sitzt.
  • In den Seitenwülsten 4 ist jeweils eine Vielzahl von Polsterelementen 3 angeordnet, vorliegend zwei Polsterelemente 3 je Seitenwulst 4. Durch Aufblasen beziehungsweise Expandieren der Polsterelemente 3 kann die äußere Kontur der Seitenwulst 4 und damit die Seitenführung der Sitzfläche 1 variabel eingestellt werden.
  • Die Einstellung des Expansionsausmaßes der Polsterelemente 3 in den Seitenwülsten 4 und damit der äußeren Kontur der Seitenwülste 4 erfolgt in Abhängigkeit der Position der Rückenlehne 2 relativ zu der Sitzfläche 1, so dass der mittlere Bereich 1.5 der Sitzfläche sich stets beginnend an jenem Ende 1.1 oder 1.2 der Sitzfläche 1, an welchem die Rückenlehne 2 angeordnet ist, in Richtung des entgegengesetzten Endes 1.2 oder 1.1 der Sitzfläche konisch erweitert. Es werden demnach bei der gezeigten Ausführung immer die beiden Polsterelemente 3 stärker expandiert beziehungsweise aufgeblasen, welche sich nahe der Rückenlehne 2 befinden, im Vergleich zu jenen Polsterelementen 3, welche entfernt von der Rückenlehne 2 positioniert sind. Wenn die Rückenlehne 2 aus der gezeigten Position an dem zweiten Ende 1.2 der Sitzfläche 1 in ihre Position an dem ersten Ende 1.1 der Sitzfläche 1 bewegt wird, werden somit die Polsterelemente 3 im Bereich des zweiten Endes 1.2 der Sitzfläche 1 komprimiert, und die Polsterelemente 3 im Bereich des ersten Endes 1.1 der Sitzfläche 1 expandiert, so dass sich der mittlere Bereich 1.5 in seiner Breite im Bereich des ersten Endes 1.1 vermindert und im Bereich des zweiten Endes 1.2 vergrößert.
  • Auch in den Seitenwülsten 7, welche an den beiden seitlichen Enden der Rückenlehne 2 angeordnet sind, und/oder in der Kopfstütze 6 können expandierbare Polsterelemente vorgesehen sein, um die Kontur der Rückenlehne 2 beziehungsweise der Kopfstütze 6 manuell, oder automatisch in Abhängigkeit der Position der Rückenlehne 2 relativ zur Sitzfläche 1 einzustellen.
  • In der 2 ist beispielsweise schematisch dargestellt, wie die Kontur der Rückenlehne 2 durch eingebrachte expandierbare Polsterelemente 3 in Abhängigkeit der Position der Rückenlehne 2 relativ zur Sitzfläche 1, das heißt in Abhängigkeit davon, ob die Rückenlehne 2 am ersten oder am zweiten Ende der Sitzfläche 1 positioniert wird, eingestellt werden kann. Wenn die Rückenlehne 2 an das zweite Ende 1.2 der Sitzfläche 1 bewegt wird, werden die Polsterelemente 3 in den Seitenwülsten 7, die auch als Seitenwangen bezeichnet werden könnten, derart aufgeblasen beziehungsweise expandiert, dass sie auf der ersten Seite 2.1 der Rückenlehne 2 herausragen, um dem Passagier einen seitlichen Halt zu geben. Entsprechend wird das oder die Polsterelemente 3 in der Kopfstütze 6 aufgeblasen, damit sich diese auf ihrer ersten Seite 6.1 nach außen wölbt. Wenn nun die Rückenlehne 2 an dem anderen Ende, hier dem ersten Ende 1.1 der Sitzfläche 1 positioniert wird, werden die Polsterelemente 3 auf der entgegen gesetzten Seite der Rückenlehne 2 und der Kopfstütze 6 aufgeblasen beziehungsweise expandiert, das heißt auf der zweiten Seite 2.2 der Rückenlehne 2 und der zweiten Seite 6.2 der Kopfstütze 6. Dies ist in der 2 durch die gestrichelten Linien angedeutet. Die äußere Kontur der Rückenlehne 2 und der Kopfstütze 6, welche dem auf dem Sitz sitzenden Passagier zugewandt ist, ist somit vorteilhaft im wesentlichen oder vollständig identisch in der ersten und der zweiten Position der Rückenlehne 2 an dem ersten Ende 1.1 und dem zweiten Ende 1.2 der Sitzfläche 1.
  • Selbstverständlich ist es möglich, neben den dargestellten und den beschriebenen Polsterelementen 3 in der Sitzfläche 1, der Rückenlehne 2 und der Kopfstütze 6 weitere expandierbare Polsterelemente 3 vorzusehen, beispielsweise im mittleren Bereich 2.5 der Rückenlehne 2, der durch die beiden Seitenwülste 7 begrenzt wird.
  • In der 3 ist eine Ausführung eines erfindungsgemäßen Sitzes dargestellt, bei welchem die Sitzfläche 1 in ihrer horizontalen Ausrichtung kippbar ist. So kann entweder das erste Ende 1.1 der Sitzfläche 1 oberhalb des zweiten Endes 1.2 liegen oder umgekehrt. Hierzu ist die Sitzfläche 1 beispielsweise, wie dargestellt, über eine horizontale Achse 14 drehbar an einer Stützstruktur 10 angeschlossen, die fest oder nur nach vorne und hinten verschiebbar an einem Fahrzeugboden 8 montiert ist.
  • Unterhalb von der Sitzfläche 1 sind zwei Druckdosen 5 vorgesehen, die mit ihrem ersten axialen Ende an der Sitzfläche 1 und ihrem entgegen gesetzten zweiten axialen Ende an dem Boden 8 befestigt sind. Durch Kippen der Sitzfläche 1 über der Achse 14 wird somit stets eine der beiden Druckdosen 5 expandiert, und die andere wird gleichzeitig komprimiert. Hierdurch wird ein Aufnahmeraum in den Druckdosen 5, der jeweils mit einem oder mehreren Polsterelementen 3 fluidleitend verbunden ist, entsprechend vergrößert oder verkleinert, so dass bei einer Komprimierung der Druckdose 5 Fluid aus dem Aufnahmeraum in das oder die angeschlossenen Polsterelemente 3 strömt, und bei einer Vergrößerung des Aufnahmeraums der Druckdose 5 Fluid aus den angeschlossenen Polsterelementen 3 in den Aufnahmeraum strömt.
  • In der dargestellten Ausführungsform ist die Druckdose 5 unter dem Bereich des ersten Endes 1.1 der Sitzfläche 1 mit den Polsterelementen 3 in den Seitenwülsten 4 im Bereich des zweiten Endes 1.2 der Sitzfläche 1 verbunden, und die Druckdose 5 unter der Sitzfläche 1 im Bereich des zweiten Endes 1.2 derselben ist mit den Polsterelementen 3 in den Seitenwülsten 4 im Bereich des ersten Endes 1.1 der Sitzfläche 1 verbunden. Wenn somit das zweite Ende 1.2 der Sitzfläche 1 abgesenkt wird, erhöhen und/oder verbreitern sich die Seitenwülste 4 im Bereich des ersten Endes 1.1, beispielsweise im Bereich der Sitzflächenhälfte, die durch das erste Ende 1.1 begrenzt wird, und schnüren insbesondere den mittleren Bereich (nicht dargestellt) zwischen den Seitenwülsten 4 der Sitzfläche 1 in diesem Bereich ein. Die Seitenwülste 4 im Bereich des zweiten Endes 1.2 der Sitzfläche 1, insbesondere im Bereich der zweiten Hälfte der Sitzfläche 1, die durch das zweite Ende 1.2 begrenzt wird, verkleinern sich und verbreiten somit insbesondere entsprechend den mittleren Bereich der Sitzfläche.
  • Selbstverständlich ist es möglich, anstelle von einer Druckdose 5 pro Ende 1.1, 1.2 der Sitzfläche 1 jeweils eine Vielzahl von Druckdosen 5 oder andersartige Druckeinheiten, beispielsweise Zylinder-Kolben-Einheiten, vorzusehen. Alternativ ist es möglich, nur im Bereich eines Endes 1.1, 1.2 der Sitzfläche 1, das heißt insbesondere unterhalb desselben, eine doppeltwirkende Zylinder-Kolben-Einheit vorzusehen, die zwei Aufnahmeräume aufweist, von denen durch die Bewegung des Kolbens der eine verkleinert und der andere vergrößert wird, wobei die Polsterelemente 3 entsprechend mit den beiden Aufnahmeräumen verbunden sind. Jeder Aufnahmeraum tritt somit anstelle einer der beiden in der 3 dargestellten Druckdosen 5.
  • In der 8 sind Ausführungsbeispiele für solche doppeltwirkende Zylinder-Kolben-Einheiten dargestellt. Sie weisen jeweils zwei Aufnahmenräume auf, die durch einen verschiebbaren Kolben voneinander abgedichtet getrennt sind. Der Kolben der ersten (oben in der 8) dargestellten Zylinder-Kolben-Einheit wird durch Verschieben der Kolbenstange betätigt, so dass sich einer der beiden Aufnahmeräume innerhalb der Einheit verkleinert und der andere vergrößert. Die zweite dargestellte Zylinder-Kolben-Einheit (unten in der 8) wird durch Drehen der Kolbenstange betätigt, die in einem Gewindeeingriff mit einer feststehenden Wand der Zylinder- Kolben-Einheit steht, so dass ein Verdrehen der Kolbenstange zu einem Verschieben des Kolbens führt. Eine solche durch Verdrehen betätigte Zylinder-Kolben-Einheit kann beispielsweise in der Drehachse 14 der in der 3 dargestellten Ausführungsform angeordnet werden, so dass ein Verdrehen der Sitzfläche 1 über der Drehachse 14 ein Verschieben des Kolbens der Zylinder-Kolben-Einheit und damit ein Verändern der Größe der Aufnahmeräume bewirkt. Selbstverständlich ist es möglich, Übersetzungsgetriebe zu verwenden, um die Anzahl der Umdrehungen der Kolbenstange zu erhöhen, oder die Kolbenstange elektromotorisch zu verdrehen.
  • Bei der in der 3 dargestellten Ausführungsform kann das Kippen der Sitzfläche 1 über der Achse 14 vorteilhaft in Abhängigkeit der Position der Rückenlehne 2 relativ zur Sitzfläche 1 erfolgen, insbesondere derart, dass immer jenes Ende 1.1, 1.2 der Sitzfläche 1 tiefer als das andere angeordnet ist, an welchem die Rückenlehne 2 positioniert ist.
  • Das Verschwenken der Rückenlehne 2 und/oder das Kippen der Sitzfläche 1 kann beispielsweise durch einen Mechanismus erfolgen, wie er in dem Dokument WO 01/70537 A1 dargestellt ist. Falls auf ein Verkippen der Sitzfläche 1 verzichtet wird, können die Druckdosen 5 oder andere Druckeinheiten, wie beispielsweise Zylinder-Kolben-Einheiten, auch über die Bewegung der Rückenlehne 2 betätigt werden.
  • In den 4 bis 7 sind mögliche Mechanismen zum Verschwenken der Rückenlehne 2 beziehungsweise der Sitzfläche 1 dargestellt, wie sie in den Dokumenten WO 01/70537 A1 und DE 103 58 719 A1 beschrieben werden und im Rahmen der vorliegenden Erfindung angewendet werden können. Entsprechende Bezugszeichen bezeichnen die bereits mit Bezug auf die 1 bis 3 und 8 dargestellten Bauteile.
  • Auch gemäß dieser Ausführungen kann ein Passagier einmal in Fahrtrichtung und einmal entgegen der Fahrtrichtung auf einem Fahrzeugsitz sitzen, wobei er sich einmal mit seinem Rücken an der ersten Seite 2.1 der Rückenlehne 2 und einmal an der zweiten Seite 2.2 der Rückenlehne 2 anlehnt. Gemäß der Ausführung in den 4 und 5 ändert sich die Neigung der Sitzfläche 1 gegenüber einer Horizontalen gleichzeitig und „automatisch", das heißt gekoppelt mit dem Verschwenken der Rückenlehne 2. Die Sitzfläche 1 kippt dabei über eine horizontale Achse 14.
  • Die Sitzfläche 1 weist einen Rahmen 12 und die Rückenlehne 2 einen Rahmen 11 auf. Sowohl die Sitzfläche 1 als auch die Rückenlehne 2 werden von einem Gestell 13 getragen, das fest beziehungsweise nach vorne und hinten (in Fahrtrichtung beziehungsweise entgegen der Fahrtrichtung) verschiebbar auf dem Fahrzeugboden 8 montiert ist.
  • Gemäß der in den 6 und 7 dargestellten Ausführungsform ist die Rückenlehne 2 entkoppelt von der Sitzfläche 1 verschwenkbar, das heißt die Rückenlehne 2 kann ohne eine Bewegung der Sitzfläche 1 vom ersten Ende 1.1 zum zweiten Ende 1.2 der Sitzfläche 1 bewegt werden. Die Rückenlehne 2 weist dabei ein weiteres Gelenk 15 auf, mittels welchem ein unterer Teil 2.3 mit einem oberen Teil 2.4 gelenkig verbunden ist, um die Neigung der Rückenlehne 2 optimal an den Rücken des Passagiers anzupassen.
  • Bei beiden gezeigten Ausführungsformen in den 4 bis 7 können beispielsweise Druckdosen 5, an geeigneten Stellen, wie sie in der 3 dargestellt sind, oder Zylinder-Kolben-Einheiten, wie sie in der 8 dargestellt sind, zum Einsatz kommen. Beispielsweise kann eine Zylinder-Kolben-Einheit mit einer verschiebbaren Kolbenstange zwischen die Rückenlehne 2 und die Sitzfläche 1 geschaltet werden beziehungsweise an diesen befestigt werden, oder zwischen das Traggestell 13 und die Sitzfläche 1 beziehungsweise das Traggestell 13 und die Rückenlehne 2. Sowohl einfachwirkende als auch doppeltwirkende Zylinder-Kolben-Einheiten können zum Einsatz kommen, in Abhängigkeit ihrer Anordnung am Sitz.
  • Ferner ist es möglich im Bereich der Drehachse 14 in den gezeigten Ausführungsformen beziehungsweise gekoppelt mit einer Drehbewegung der Rückenlehne 2 und/oder der Sitzfläche 1 eine durch Drehung betätigte Druckeinheit zum „Pumpen" von Fluid in die Polsterelemente vorzusehen, beispielsweise eine oder mehrere von der in der 8 unten dargestellten Zylinder-Kolben-Einheit.

Claims (14)

  1. Sitz, insbesondere für Kraftfahrzeuge, 1.1 mit einer Sitzfläche (1) und einer Rückenlehne (2), wobei 1.2 die Rückenlehne (2) in ihrer Position relativ zur Sitzfläche (1) aus einer ersten Position im Bereich eines oder anliegend an einem ersten Ende (1.1) der Sitzfläche (1) in eine zweite Position im Bereich eines oder anliegend an einem zweiten Ende (1.2) der Sitzfläche (1), das entgegengesetzt zu dem ersten Ende (1.1) der Sitzfläche (1) positioniert ist, verschwenkbar, verschiebbar oder drehbewegbar ist; dadurch gekennzeichnet, dass 1.3 in der Sitzfläche (1) und/oder in der Rückenlehne (2) eine Vielzahl von expandierbaren Polsterelementen (3) vorgesehen ist, und Mittel zum Einstellen des Expansionsausmaßes vorgesehen sind, wobei diese Einstellung in Abhängigkeit von der relativen Position der Rückenlehne (2) gegenüber der Sitzfläche (1) erfolgt.
  2. Sitz gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Polsterelemente (3) mit einem Fluid befüllbar sind, wobei sie mit zunehmendem Füllungsgrad expandieren und sich mit abnehmendem Füllungsgrad zusammenziehen, und der Füllungsgrad von der relativen Position der Rückenlehne (2) gegenüber der Sitzfläche (1) abhängig ist.
  3. Sitz gemäß Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Polsterelemente (3) ein erstes Polsterelement (3) oder eine erste Gruppe von Polsterelementen (3) umfassen, und ferner ein zweites Polsterelement (3) oder eine zweite Gruppe von Polsterelementen (3), und der Füllungsgrad der Polsterelemente (3) derart von der relativen Position der Rückenlehne (2) gegenüber der Sitzfläche (1) abhängig ist, dass in der ersten Position der Rückenlehne (2) das erste Polsterelement (3) oder die Polsterelemente (3) der ersten Gruppe einen höheren Füllungsgrad als das zweite Polsterelement (3) oder die Polsterelemente (3) der zweiten Gruppe aufweisen, und in der zweiten Position der Rückenlehne (2) das zweite Polsterelement (3) oder die Polsterelemente (3) der zweiten Gruppe einen höheren Füllungsgrad als das erste Polsterelement (3) oder die Polsterelemente (3) der ersten Gruppe aufweisen.
  4. Sitz gemäß Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass das erste Polsterelement (3) oder die Polsterelemente (3) der ersten Gruppe dasselbe Füllungsvolumen und insbesondere dieselbe Größe wie das zweite Polsterelement (3) oder die Polsterelemente (3) der zweiten Gruppe aufweisen.
  5. Sitz gemäß einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass das erste und das zweite Ende (1.1, 1.2) ein vorderes und ein hinteres Ende der Sitzfläche (1) sind, und die Polsterelemente (3) im Bereich beider seitlichen Enden (1.3, 1.4) der Sitzfläche (1) und/oder der Rückenlehne (2) angeordnet sind und gegenüber einem mittleren Bereich (1.5, 2.5) der Sitzfläche (1) und/oder der Rückenlehne (2) hervorstehende Seitenwülste (4) ausbilden, deren äußere Kontur durch Variieren des Expansionsausmaßes, insbesondere des Füllungsgrades der Polsterelemente (3), modellierbar ist.
  6. Sitz gemäß Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Seitenwülste (4) der Sitzfläche (1) den mittleren Bereich (1.5) der Sitzfläche (1) derart seitlich begrenzen, dass dieser eine Konizität in seiner Längsrichtung aufweist, wobei das Expansionsausmaß der Polsterelemente (3) derart von der relativen Position der Rückenlehne (2) gegenüber der Sitzfläche (1) abhängig ist, dass sowohl in der ersten Position der Rückenlehne (2) als auch in der zweiten Position der Rückenlehne (2) der mittlere Bereich (1.5) der Sitzfläche (1) eine zunehmende Breite von der Rückenlehne (2) in Richtung des gegenüberliegenden Endes der Sitzfläche (1) aufweist.
  7. Sitz gemäß einem der Ansprüche 2 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens eine Zylinder-Kolben-Einheit, insbesondere wenigstens eine doppeltwirkende Zylinder-Kolben-Einheit, und/oder wenigstens eine komprimierbare Druckdose (5) oder eine andere Druckeinheit vorgesehen ist, welche wenigstens einen in seinem Volumen veränderbaren Aufnahmeraum für das Fluid aufweist, und der Aufnahmeraum in einer fluidleitenden Verbindung mit einem Polsterelement (3) oder einer Gruppe von Polsterelementen (3) steht, wobei das Volumen des Aufnahmeraumes in Abhängigkeit der relativen Position der Rückenlehne (2) gegenüber der Sitzfläche (1) variiert, so dass bei einer Verminderung des Volumen des Aufnahmeraumes Fluid aus diesem heraus in das oder die Polsterelemente (3) gedrückt wird.
  8. Sitz gemäß Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Sitzfläche (1) in ihrer Ausrichtung gegenüber einer Horizontalen zwischen einer ersten Position und einer zweiten Position kippbar ist, wobei in der ersten Position der Sitzfläche (1) das erste Ende (1.1) tiefer als das zweite Ende (1.2) der Sitzfläche (1) positioniert ist und die Rückenlehne (2) in ihrer ersten Position positioniert ist, und in der zweiten Position der Sitzfläche (2) das zweite Ende (1.1) tiefer als das erste Ende (1.1) der Sitzfläche (1) positioniert ist und die Rückenlehne (2) in ihrer zweiten Position positioniert ist, und dadurch, dass wenigstens jeweils eine Druckdose (5) unterhalb der Sitzfläche (1) im Bereich ihres ersten Endes (1.1) und ihres zweiten Endes (1.2) angeordnet ist, so dass in der ersten Position der Sitzfläche (1) die Druckdose (5) im Bereich des ersten Endes (1.1) komprimiert und die Druckdose (5) im Bereich des zweiten Endes (1.2) expandiert wird, und in der zweiten Position der Sitzfläche (1) die Druckdose (5) im Bereich des ersten Endes (1.1) expandiert und die Druckdose (5) im Bereich des zweiten Endes (1.2) der Sitzfläche (1) komprimiert wird.
  9. Sitz gemäß einem der Ansprüche 2 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens eine Pumpe, insbesondere ein elektromotorisches Pumpenaggregat, sowie eine Steuereinheit vorgesehen sind, wobei die Pumpe mittels der Steuereinheit wahlweise mit einem einzelnen Polsterelement (3) oder einer Gruppe von Polsterelementen (3) verbindbar ist, um diese(s) zu befüllen, und die Steuereinheit und/oder die Pumpe derart mit den Polsterelementen (3) verschaltet ist, dass zugleich ein anderes Polsterelement (3) oder eine andere Gruppe von Polsterelementen (3) entleert wird.
  10. Sitz gemäß Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Rückenlehne (2) mittels wenigstens eines Elektromotors aus ihrer ersten Position in ihre zweite Position bewegbar ist, und der Elektromotor mit der Steuereinheit verschaltet ist, so dass die Pumpe in Abhängigkeit der Betätigung des Elektromotors angetrieben wird.
  11. Verfahren zum Ändern der Kontur eines Sitzes, insbesondere eines Kraftfahrzeugsitzes, der gemäß einem der Ansprüche 1 bis 10 ausgebildet ist, dadurch gekennzeichnet, dass beim Bewegen der Rückenlehne (2) aus ihrer ersten Position in ihre zweite Position oder umgekehrt, oder vorher oder im Anschluss hieran das Expansionsausmaß der Polsterelemente (3) in Abhängigkeit davon geändert wird, ob sich die Rückenlehne in ihrer ersten Position oder in ihrer zweiten Position befindet.
  12. Verfahren gemäß Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass ein erstes Polsterelement (3) oder eine erste Gruppe von Polsterelementen (3) expandiert und ein zweites Polsterelement (3) oder eine zweite Gruppe von Polsterelementen (3), insbesondere gleichzeitig, komprimiert wird.
  13. Verfahren gemäß einem der Ansprüche 11 oder 12, wobei der Sitz gemäß einem der Ansprüche 6 bis 10 ausgebildet ist, dadurch gekennzeichnet, dass beim Bewegen der Rückenlehne (2) in ihre erste Position Polsterelemente (3) in den Seitenwülsten (4) im Bereich des ersten Endes (1.1) der Sitzfläche (1) expandiert und Polsterelemente (3) in den Seitenwülsten (4) im Bereich des zweiten Endes (1.2) der Sitzfläche (1) komprimiert werden, und beim Bewegen der Rückenlehne (2) in ihre zweite Position Polsterelemente (3) in den Seitenwülsten (4) im Bereich des ersten Endes (1.1) der Sitzfläche (1) komprimiert und Polsterelemente (3) in den Seitenwülsten (4) im Bereich des zweiten Endes (1.2) der Sitzfläche (1) expandiert werden.
  14. Verfahren gemäß Anspruch 13, wobei der Sitz gemäß Anspruch 10 ausgebildet ist, dadurch gekennzeichnet, dass eine Eingabevorrichtung zum Eingeben der gewünschten Position der Rückenlehne (2) durch einen Benutzer vorgesehen ist, und in Abhängigkeit der eingegebenen gewünschten Position die Rückenlehne (2) in ihre erste oder zweite Position mittels des wenigstens einen Elektromotors bewegt wird und die Polsterelemente (3) mittels der Pumpe expandiert werden.
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