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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Auffindung von
Inhibitoren des Epstein-Barr-Virus-induzierten
Gens 3 (EBI3), und Verwendungen von EBI3-defizienten dendritischen
Zellen oder EBI3 knockout Zellen zur Behandlung einer metastasierenden
Krebserkrankung oder von allergischem Asthma.
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Eine
Epstein-Barr-Virus (EBV)-Infektion führt zur Expression von verschiedenen
Antigenen, wie zum Beispiel dem Epstein-Barr-Virus-induzierten Gen
(EBI) 3 auf infizierten B Zellen. EBI3 kann mit p28 assoziieren,
um IL-27 zu bilden oder als Mono-/Homodimer vorhanden zu sein. Das
Gen kodiert für
einen löslichen
Typ 1 Cytokinrezeptor, homolog zu der p40 Untereinheit von Interleukin
12. Kürzlich
wurde von EBI3 gefunden, dass es mit einer neuen IL-12 p35-verwandten
Untereinheit, bezeichnet als p28, assoziiert, um ein nicht-kovalent
verbrücktes
heterodimeres Cytokin (EBI3/p28), genannt IL-27, zu bilden [1].
IL-27 (EBI3/p28) ist als ein frühes
Produkt von aktivierten Antigen-präsentierenden Zellen bekannt,
das nach TLR-Ligation produziert wird. Es steuert die schnelle klonale
Expansion von naiven, jedoch nicht von Gedächtnis CD4+ T-Zellen,
und ist mit IL-12 synergistisch, um die IFN-gamma Produktion über T-bet von naiven CD4+ T-Zellen auszulösen [1–3]. Die biologische(n) Funktion(en)
von EBI3 als solches oder von EBI3/EBI3-Homodimeren bleiben jedoch immer
noch unklar.
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Experimentelles
Lungenmelanom ist eine Erkrankung, die für überschiessende Th2-Antworten und verminderte
Th1-Antworten bekannt ist. Eine mögliche Erklärung für die verminderten Th1-Antworten
im Falle des Lungenmelanoms kann eine veränderte IL-12 Produktion und
IL-12 Signaltransduktion sein [4]. Die Freisetzung von IL-12 (p40/p35)
aus Antigen-präsentierenden
Zellen steuert die Differenzierung von T-Zellen in Th1-Zellen mit
Hoch-Regulation von IFN-gamma-Transkription und -Sekretion [6, 7].
Zusätzlich
hat IL-12 eine protektive Rolle beim Lungenmelanom, da es die Fähigkeit
hat, cytotoxische Lymphozyten zu aktivieren, natürliche Killerzellen zu stimulieren,
die Produktion von IFN-gamma
zu induzieren und synergistisch mit IL-2 zu sein.
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EBI3
wird durch Monocyten und Makrophagen exprimiert, genau wie IL-12
[10]. Im Menschen wird das EBI3-Protein in vivo durch dendritische
Zellen (DCs) von lymphoiden Geweben und in sehr hohem Maße durch plazentale
Syncytiotrophoblasten exprimiert [10–12]. IL-27 fungiert in Synergie
mit IL-12 und löst
eine schnelle und klonale Expansion von Antigen-spezifischen menschlichen
und murinen naiven, jedoch nicht Gedächtnis CD4+ T-Zellen aus. Seine
prinzipielle Funktion ist, die Intensität und Dauer von ungeborener
und adaptiver Immunantwort zu begrenzen [12]. Der IL-27-Rezeptor
ist der Orphan-Rezeptor WSX-1/TCCR, assoziiert mit gp130 [13]. WSX-1/TCCR-Defizienz
führt zu
einer beeinträchtigten
IFN-gamma-Produktion und Th1-Differenzierung und erhöhten Empfindlichkeit
gegen Infektion mit intrazellulären
Pathogenen [14,15]. WSX-1 ist ein neuer Klasse I Cytokinrezeptor
mit Homologie zu dem IL-12-Rezeptor und ist in lymphoidem Gewebe
stark exprimiert [16]. Es wurde vorgeschlagen, dass STAT-1 durch
die Interaktion mit dem Tyrosinrest in der cytoplasmatischen Domäne von WSX-1
aktiviert wird. Weiterhin induziert IL-27 in Wildtyp naiven CD4+ T-Zellen die Expression von T-bet und IL-12Rbeta2
durch WSX-1, was anzeigt, dass die IL-27/WSX-1-Signaltransduktion
für die
anfängliche
Festlegung auf Th1-Antworten wichtig ist [17].
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Shrayer
et al. [23] beschreiben, dass IL-12 sowohl cytotoxische Lymphocyten
als auch natürliche Killerzellenaktivität und die
Produktion von INF-Gamma stimulieren und somit die Entwicklung von
verschiedenen experimentellen Tumoren inhibieren kann. Es wurde
gefunden, dass die Behandlung von Melanomen in Mäusen mit IL-12 (300 ng/Tag)
die Entwicklung von primären
Melanomtumoren in 40% der Mäuse
inhibierte.
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Weiter
beschreiben Shrayer et al. [24], dass IL-12 synergistisch mit IL-2
sein kann. Chiyo et al. [25] beschreiben, dass sich IL-27 aus p28
und EBI3 zusammengesetzt. Die Autoren untersuchten, ob murine Kolon 26-Kolonkarzinom-Zellen,
die retroviral mit dem p28-verbundenen
EBI3-Gen transduziert waren (Colon 26/IL-27), Antitumor-Effekte
in inokulierten Mäusen
hervorrufen konnten. Syngene BALB/c Mäuse stießen beimpfte Colon 26/IL-27-Tumore
ab. Jedoch beschreiben die Autoren, dass syngene Mäuse, die
entweder mit Colon 26/p28 oder Colon 26/EBI3 transduziert waren,
Tumore entwickelten, und dass das Überleben der Mäuse mit
denen der mit Ausgangs-Tumorzellen beimpften identisch war. Die
Autoren schlagen konsequenterweise vor, dass lediglich exprimiertes
IL-27 in Tumoren einen T-Zell-abhängigen bzw. -unabhängigen Anti-Tumor-Effekt
hervorruft und eine mögliche
therapeutische Strategie für
Krebs ist.
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Allergisches
Asthma kann durch Umweltallergenexposition bei allergisch reagierenden
Menschen ausgelöst
werden. Die Folgen sind anfallsartige Phasen der Atemnot. Häufig geht
allergischem Asthma ein quälender
Dauerhusten oder allergischer Dauerschnupfen voraus. Auslöser für allergische
Asthmaanfälle
sind körperfremde
Stoffe aus der Umwelt, wie Schimmelpilzsporen, Hausstaub, Tierhautschuppen,
Tierhaare, Blütenpollen
oder Mehlstaub. Eingeatmet reagiert das Immunsystem an den Bronchien
auf die Allergene. Bei den allergischen Asthmapatienten finden sich
häufig
die vererbten Anlagen für überschießende IgE-allergen
spezifische Antikörperproduktionen.
Durch vermehrte Ausschüttung
von Histamin schwellen die Schleimhäute an und sondern zähen Schleim
ab. Anfallsauslösend
können
beim allergischen Asthma aber auch körperliche und geistige Belastungen
sowie Viren sein. Allergisches Asthma ist eine unter Umständen lebensgefährliche Krankheit.
Mit herkömmlichen
Medikamenten (Glukocortikoide oft als Dosierspray) wird zur Behandlung
das Immunsystem im Bereich der Atemwege gedampft oder die Atemwege
werden erweitert.
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In
der
WO 2004/060291 (Malefyt
et al.) wird ein Verfahren zur Beeinflussung der Expression von
Interferon γ zur
Stimulierung der zellvermittelten Immunreaktion in Antwort auf Bakterien,
Parasiten, Viren und Tumoren beschrieben. In Teilen basiert die
dargelegte Erfindung auf der Beobachtung, dass Interleukin-27 die Produktion
von Interferon γ erhöht. Im Besonderen
werden daher Agonisten und Antagonisten von Interleukin-27 in genannten
Verfahren verwendet.
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Larousserie
et al. stellen Daten zum in-vivo Expressionsprofil von EBI3 zur
Verfügung.
So wird gezeigt, dass EBI3 in Tumoren signifikant stärker exprimiert
wird als p28. Interessanterweise konnte die Überexpression in HTLV-1 transformierten
Zellen durch Zugabe eines NF-κB
Inhibitors gesenkt werden. Dieser Effekt konnte in Jurkatzellen
durch Expression einer NF-κB
Mutante des Tax Onkoproteins bestätigt werden.
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Hausding
et al. [26] beschreiben eine IL-27 unabhängige Rolle von EBI3 bei Asthma.
EBI3-defiziente Mäuse wurden
vor der Entwicklung von Atemwegs-Hyperantworten nach Acethylcholin-
oder Methacholin-Inhalation und Eosinophilie nach Allergensensitivierung
und -Aerosolisierung geschützt.
Diese Ergebnisse zeigen ebenfalls, dass die EBI3-Expression per
se immunologische Antworten in der Lunge hervorrufen kann (wie die
Experimente in EBI3-transgenen Mäusen
zeigen), und daher erlaubt die Inhibierung von EBI3 auch eine entsprechende
Therapie im Falle dieser Indikation.
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Es
ist somit eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine verbesserte
Behandlung von metastatischen Krebserkrankungen und allergischem
Asthma auf der Basis von Inhibitoren von EBI3 zur Verfügung zu stellen.
Es ist eine weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung, geeignete
Inhibitoren von EBI3 zu identifizieren und einer solchen Therapie
zugänglich
zu machen.
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Eine
dieser Aufgaben der vorliegenden Erfindung wird in einem ersten
Aspekt dieser durch ein Verfahren zur Auffindung von Inhibitoren
des Epstein-Barr-Virus-induzierten Gens 3 (EBI3) gelöst. Dabei
umfaßt
das Verfahren die Schritte von a) Zur Verfügung stellen eines Testsystems,
umfassend EBI3 oder ein biologisch aktives Fragment oder Derivat
davon, b) In Kontakt bringen des Testsystems mit einer oder mehreren
Verbindungen, von denen vermutet wird, dass sie EBI3 inhibieren,
und c) Nachweisen einer Inhibierung von EBI3 durch die eine oder
mehreren Verbindungen.
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Erfindungsgemäß bevorzugt
ist ein Verfahren, das weiterhin die Schritte umfaßt von d)
Identifizierung des Inhibitors von EBI3 oder einem biologisch aktiven
Fragment oder Derivat davon, und, gegebenenfalls, e) Chemische Derivatisierung
des in Schritt d) ausgewählten
Inhibitors.
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In
einem zweiten Aspekt wird ein Verfahren zur Herstellung einer pharmazeutischen
Zusammensetzung beschrieben, umfassend a) Identifizieren eines Inhibitors
von EBI3 oder einem biologisch aktiven Fragment oder Derivat davon
wie oben definiert, und b) Mischen des Inhibitors mit einem geeigneten
pharmazeutischen Träger
und/oder anderen geeigneten pharmazeutischen Hilfs- und Zusatzstoffen.
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In
einem dritten Aspekt wird eine pharmazeutische Zusammensetzung,
hergestellt gemäß der vorliegenden
Beschreibung und eines mittels eines Verfahrens gemäß der vorliegenden
Erfindung identifizierten Inhibitors von EBI3 beschrieben.
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Schließlich wird
in einem vierten Aspekt ein Verfahren zur Behandlung einer metastasierenden Krebserkrankung
oder allergischem Asthma, umfassend Verabreichen einer effektiven
Menge eines Inhibitors von EBI3 oder einem biologisch aktiven Fragment
oder Derivat davon an einen Patienten, beschrieben.
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Von
IL-27 wurde gezeigt, dass es Th1-Signalwege positiv reguliert. Weiterhin
haben die Erfinder früher gezeigt,
dass eine EBI3-Defizienz mit verringerter Th2-Cytokinproduktion
durch invariante CD1-restringierte T-Zellen und Schutz vor Colitis
[18] und Asthma assoziiert ist. So wollten die Erfinder die Rolle
von IL-27 und EBI3 in Lungemelanomen durch die Analyse von EBI3-defizienten
Mäusen
besser verstehen. Ähnlich
zu vorhergehenden Studien mit einer Th2-assoziierten Colitis [18],
beobachteten die Erfinder, dass die gerichtete Deletion von EBI3
vor allergischem Asthma schützt.
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Die
vorliegende Erfindung beruht auf der Erkenntnis, dass das Epstein-Barr-Virus
(EBV) ein hoch antigenes Virus ist, was in der Expression von viralen
Antigenen, wie zum Beispiel dem Epstein-Barr-Virus induzierten Gen
3 auf der Oberfläche
von infizierten B Zellen, begründet
liegt. Das EBI3-Gen kodiert für
einen löslichen
Typ 1 Cytokinrezeptor, homolog zu der p40-Untereinheit von Interleukin (IL)-12.
Von EBI3 wurde auch als mit einer neuen IL-12 p35-verwandten Untereinheit,
bezeichnet als p28, assoziiert gefunden, um IL-27 zu bilden, oder
mit der p35-Untereinheit, um IL-12 zu bilden. Im Rahmen der Versuche
für die
vorliegende Erfindung fanden die Erfinder eine IL-27 unabhängige Rolle
von EBI3 in metastatischen Krebserkrankungen und allergischem Asthma
und insbesondere bei Lungenmelanomen. In der Tat sind EBI3-defiziente
Mäuse vor
der Entwicklung von Lungenmelanomen, induziert durch intravenöse Injektion
von B16/F10-Zellen geschützt.
Konsistenterweise haben CD4+ T-Zellen aus EBI3-defizienten
Mäusen
einen IL-4-abhängigen
Defekt in der T-Helferzell-(Th) 2 Entwicklung, da sie CTLA-4 überexprimieren.
Interessanterweise setzten nicht lokal aus der Lunge sondern Knochenmark-abgeleitete,
EBI3-defiziente dendritische Zellen (BMDC)'s, eine erhöhte Menge an IL-12 nach CpG-
und LPS-Stimulation frei. Diese Ergebnisse zeigen, dass ein Abzielen
auf die EBI3-Expression und -Funktion im allgemeinen und spezifisch
in BMDC's immunologische
Antworten über
IL-12 in der Lunge antreiben kann, und haben daher wichtige Konsequenzen
für den
Aufbau von neuen Krebstherapien im allgemeinen und speziell für Lungenkrebs
und Lungenmetastasen.
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Wichtigerweise
haben die Erfinder gefunden, dass Knochenmark-abgeleitete dendritische
Zellen (BMDC), denen EBI3 fehlt, erhöhte Mengen von IL-12 und IFN-gamma
aufgrund synergistischer TLR-Ligation ausschütten können. Dieser Aktivierungssignalweg
induziert auch den prozessierten Antigentransfer von BMDC's zu den Lungen-DCs'. Erhöhtes IFN-gamma, jedoch nicht
IL-12 von Lungen-DCs, kombiniert mit einem Defekt in der IL-4-Produktion war für die finale
Blockade der Entwicklung von Th2-Zellen in der Lunge verantwortlich.
Diese Ergebnisse zeigen, daß,
verglichen mit IL-27, die EBI3-Expression per se in BMDC's gegensätzliche
immunologische Antworten in der Lunge bewirken kann. Diese Ergebnisse
zeigen, dass ein Abzielen auf die EBI3-Expression und -Funktion
in Tumor- und metastatischen Erkrankungen, wie etwa Lungenmelanomen,
vorteilhaft für
diese Erkrankungen im Menschen ist.
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Gemäß dem erfindungsgemäßen Verfahren
zur Auffindung von Inhibitoren des Epstein-Barr-Virus-induzierten Gens 3 (EBI3) wird
ein Testsystem, umfassend EBI3 oder ein biologisch aktives Fragment
oder Derivat davon, dazu verwendet, um nach in Kontakt bringen des
Testsystems mit einer oder mehreren Verbindungen, von denen vermutet
wird, dass sie EBI3 inhibieren, eine Inhibierung von EBI3 durch
die eine oder mehreren Verbindungen nachzuweisen.
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In
einem bevorzugten Verfahren der vorliegenden Erfindung wird eine
Inhibierung der Expression und/oder eine Inhibierung der biologischen
Aktivität
von EBI3 oder einem biologisch aktiven Fragment oder Derivat davon
nachgewiesen.
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Die
Identifizierung der Rolle von EBI3 bei tumorösen Erkrankungen stellt in
dem ersten Aspekt der vorliegenden Erfindung die Möglichkeit
der Verwendung von EBI3 als ein ”Target” für ein Verfahren zur Auffindung von
Substanzen zur Verfügung,
die an EBI3 binden und dieses inhibieren. Verfahren zur routinemäßigen Durchführung solcher „Screenings” sind dem
Fachmann im Stand der Technik der Pharmazie gut bekannt. Mittels ”High-Throughput-Technologien” können geeignete
Substanzbibliotheken durchsucht werden. Diese Bibliotheken und ihre
Durchsuchung sind dem Fachmann bekannt und leicht an die Gegebenheiten
der vorliegenden Erfindung anzupassen, ohne dabei erfinderisch tätig sein
zu müssen.
Zum Beispiel beschreibt
US 6,821,737 Verfahren
und Kits zum Screening auf Transkriptionsfaktor-Modulatoren. Der
Fachmann wird ohne weiteres in der Lage sein, das in der
US 6,821,737 beschriebene
Verfahren entsprechend auf die vorliegende Situation anzupassen.
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Erfindungsgemäß bevorzugt
ist ein Verfahren, wobei das Testsystem ausgewählt ist aus gereinigtem EBI3,
einem biologisch aktiven Fragment oder Derivat davon; einer EBI3-,
ein biologisch aktives Fragment oder Derivat davon exprimierenden
Zelle; einem in vitro Testsystem; und/oder Mäuse, umfassend ein experimentelles
Tumormodell. Dem Fachmann sind entsprechende Testsysteme bekannt;
diese umfassen unter anderem die Analyse der Expression der zu analysierenden
Genprodukte mittels DNA oder RNA-Analyse, Chip-basierte Analysen, RT-PCR, ELISA oder
andere Antikörper-gestützte Nachweisverfahren.
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Unter
dem Begriff ”biologisch
aktives Fragment oder Derivat davon” im Sinne der vorliegenden
Erfindung versteht man Polypeptide, die funktionell mit dem EBI3
verwandt sind, d. h. Strukturmerkmale dieses Polypeptides aufweisen.
Beispiele von „Derivaten” sind Polypeptide,
die eine Sequenzhomologie, insbesondere eine Sequenzidentität, von ca.
70%, vorzugsweise ca. 80%, insbesondere ca. 90%, vor allem ca. 95%
zu dem Polypeptid mit der Aminosäuresequenz
von EBI3 aufweisen. Darunter zählen
auch Additionen, Inversionen, Substitutionen, Deletionen, Insertionen
oder chemische/physikalische Modifikationen und/oder Austausche oder
Teile des Polypeptids im Bereich von ca. 1–60, vorzugsweise von ca. 1–30, insbesondere
von ca. 1–15, vor
allem von ca. 1–5
Aminosäuren.
Beispielsweise kann die erste Aminosäure Methionin fehlen, ohne
dass die biologische Funktion des Polypeptids wesentlich verändert wird.
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Unter
dem Begriff ”Inhibitor” im Sinne
der vorliegenden Erfindung versteht man zum einen Verbindungen und/oder
Moleküle,
die an EBI3 binden und die biologische Funktion des Polypeptids
negativ beeinflussen, also ganz oder teilweise unterbinden. Der
Inhibitor kann dabei direkt an das aktive Zentrum von EBI3 binden oder
an eine Position, die dieses aktive Zentrum sterisch beeinflusst.
Weiterhin kann der Inhibitor in Kombination mit einem Kofaktor binden,
wie zum Beispiel einer zweiten chemischen Gruppe, einem Peptid,
Protein, oder ähnlichem.
Ein ”Inhibitor” im Sinne
der vorliegenden Erfindung kann weiterhin die Expression des Gens für EBI3 unterbinden
(z. B. als Deletionskonstrukt) oder die Translation des EBI3 in
den Zellen verhindern. Bevorzugt ist der Inhibitor von EBI3 oder
einem biologisch aktiven Fragment oder Derivat davon ausgewählt aus chemischen
Verbindungen niederen Molekulargewichts, Peptiden, Proteinen, Nukleinsäuren, antisense-Oligonukleotiden und
Antikörpern.
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Weiter
bevorzugt ist der Inhibitor von EBI3 oder einem biologisch aktiven
Fragment oder Derivat davon ausgewählt aus modifiziertem p28,
modifiziertem p35, rekombinanten Antikörperfragmenten und respirablen antisense-Oligonukleotiden
gegen die Expression des EBI3-Proteins. Entsprechende Ansätze, insbesondere inhalierbare
Oligonukleotide, sind in der Literatur ebenfalls ausführlich beschrieben
[27–33].
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Ein
weiter bevorzugtes Verfahren der vorliegenden Erfindung betrifft
ein Verfahren zur Auffindung von Substanzen, weiterhin umfassend
eine computergestützte
strukturelle Vorauswahl der einen oder mehreren Verbindungen, von
der vermutet wird, dass sie ein Inhibitor von EBI3 oder einem biologisch
aktiven Fragment oder Derivat davon darstellt. Durch virtuelles
Screenen können
Substanzen selektioniert werden, die potentiell EBI3 inhibieren
sollten. Diese Substanzen werden daraufhin getestet, ob sie den
funktionierenden Test inhibieren können. Eine weiter bevorzugte
Ausführungsform
des Verfahrens der vorliegenden Erfindung umfaßt weiterhin eine computergestützte strukturelle
Vorauswahl der einen oder mehreren Verbindungen, von denen vermutet
wird, dass sie EBI3 inhibieren. Entsprechende computergestützte Verfahren
sind dem Fachmann bekannt.
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Ein
weiterer Aspekt der vorliegenden Erfindung betrifft ein erfindungsgemäßes Verfahren
wie oben, das weiterhin die Schritte umfaßt von d) Identifizierung des
Inhibitors von EBI3 oder einem biologisch aktiven Fragment oder
Derivat davon, und, gegebenenfalls, e) Chemische Derivatisierung
des in Schritt d) ausgewählten
Inhibitors. Kann mit Hilfe des erfindungsgemäßen Tests ein solcher Inhibitor
gefunden werden, ist diese Verbindung erfindungsgemäß eine Leitsubstanz
(”lead-compound”) für die weitere
kommerzielle Arzneimittel-Entwicklung. Sie wird dann u. a. in folgenden,
insbesondere lebenden Testsystemen angewendet und weiter entwickelt.
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Eine
weiter bevorzugte Ausführungsform
des Verfahrens der vorliegenden Erfindung umfaßt weiterhin den Schritt der
chemischen Derivatisierung der wie oben ausgewählten Verbindungen. Wie hierin
verwendet, soll im Rahmen der vorliegenden Erfindung unter einem ”Derivat” eine von
der erfindungsgemäß identifizierten Verbindung
abgeleitete Verbindung verstanden werden, die z. B. durch verschiedene
Restgruppen substituiert ist, sowie Gemische verschiedener dieser
Verbindungen, die z. B. auf die jeweils zu therapierende Erkrankung und/oder
den Patienten auf Basis von diagnostischen Daten oder Daten über den
Behandlungserfolg oder -verlauf abgestimmt zu einem ”personalisierten” Medikament
verarbeitet werden können.
Im Rahmen der vorliegenden Erfindung soll unter einer ”chemischen
Derivatisierung” das
Verfahren zu einer entsprechenden chemischen Veränderung verstanden werden,
also z. B. die Substitution verschiedener Restgruppen. Bevorzugterweise
wird eine chemische Derivatisierung zum Zwecke des Erreichens einer
besseren Bioverfügbarkeit oder
der Verringerung von möglichen
Nebenwirkungen durchgeführt.
Unter einem ”Derivat” soll im
Rahmen der vorliegenden Erfindung auch ein ”Vorläufer” einer Substanz verstanden
werden, die im Laufe ihrer Verabreichung zur Behandlung durch die
Bedingungen im Körper
(z. B. pH im Magen, oder ähnliches)
so verändert wird
oder aber durch den Körper
nach Aufnahme so metabolisiert wird, dass sich als wirksame Substanz
die erfindungsgemäße Verbindung
oder deren Derivate bilden.
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Ein
weiterer Aspekt der vorliegenden Beschreibung betrifft dann ein
Verfahren zur Herstellung einer pharmazeutischen Zusammensetzung,
umfassend a) Identifizieren eines Inhibitors von EBI3 oder einem
biologisch aktiven Fragment oder Derivat davon mittels eines Verfahrens
wie oben, und b) Mischen des Inhibitors mit einem geeigneten pharmazeutischen
Träger
und/oder anderen geeigneten pharmazeutischen Hilfs- und Zusatzstoffen,
zum Beispiel einem geeigneten pharmazeutischen Träger.
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Die
Herstellung von pharmazeutischen Zusammensetzungen, z. B. in Form
von Arzneimitteln mit einem Gehalt an erfindungsgemäßem Inhibitor
bzw. dessen Einsatz bei der erfindungsgemäßen Verwendung erfolgt in üblicher
Weise anhand geläufiger
pharmazeutisch-technologischer Verfahren. Hierzu werden die Inhibitoren
mit geeigneten, pharmazeutisch annehmbaren Hilfs- und Trägerstoffen
zu den für
die verschiedenen Indikationen und Applikationsorten geeigneten
Arzneiformen verarbeitet.
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Dabei
können
die Arzneimittel in der Weise hergestellt werden, dass die jeweils
erwünschte
Freisetzungsrate, z. B. eine rasche Anflutung und/oder ein Retard-
bzw. Depoteffekt erzielt werden. Ein Medikament kann dabei eine
Salbe, Gel, Pflaster, Emulsion, Lotion, Schaum, Creme oder mischphasige
oder amphiphile Emulsionssysteme (Öl/Wasser-Wasser/Öl-Mischphase), Liposom,
Transfersom, Paste oder Puder sein.
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Der
Begriff ”Hilfsstoff” bedeutet
jedes, nicht-toxische, feste oder flüssige Füll-, Verdünnungs- oder Verpackungsmaterial,
solange es nicht ungebührend
nachteilhaft mit einem Inhibitor oder dem Patienten reagiert. Flüssige galenische
Hilfsstoffe sind zum Beispiel steriles Wasser, physiologische Kochsalzlösung, Zuckerlösungen,
Ethanol und/oder Öle.
Galenische Hilfsstoffe zur Herstellung von Tabletten und Kapseln
können
zum Beispiel Bindemittel und Füllmaterial
enthalten.
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Weiterhin
kann ein erfindungsgemäßer Inhibitor
in Form von systemisch eingesetzten Arzneimitteln verwendet werden.
Dazu gehören
die Parenteralia, zu denen die Injektabilia und Infusionen gehören. Injektabilia
werden entweder in Form von Ampullen oder auch als sog. gebrauchsfertige
Injektabilia, z. B. als Fertigspritzen oder Einmalspritzen, daneben
auch in Durchstechflaschen zur mehrmaligen Entnahme hergereichtet. Die
Verabreichung der Injektabilia kann in Form der subkutanen (s. c.),
intramuskulären
(i. m.), intravenösen (i.
v.) oder intrakutanen (i. c.) Applikation erfolgen. Insbesondere
können
die jeweils zweckmäßigen Injektionsformen
als Kristallsuspensionen, Lösungen,
nanopartikuläre
oder kolloiddisperse Systeme, wie z. B. Hydrosole, hergestellt werden.
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Die
injizierbaren Zubereitungen können
ferner als Konzentrate hergestellt werden, die mit wässrigen isotonischen
Verdünnungsmitteln
aufgelöst
oder dispergiert werden. Die Infusionen lassen sich ebenfalls in Form
von isotonischen Lösungen,
Fettemulsionen, Liposomenzubereitungen, Mikroemulsionen zubereiten. Wie
Injektabilia können
auch Infusionszubereitungen in Form von Konzentraten zum Verdünnen zubereitet werden.
Die injizierbaren Zubereitungen können auch in Form von Dauerinfusionen
sowohl in der stationären als
auch in der ambulanten Therapie, z. B. in Form von Minipumpen, appliziert
werden.
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Der
erfindungsgemäße Inhibitor
kann in den Parenteralia an Microcarrier oder Nanopartikel gebunden sein,
beispielsweise an feinstverteilte Partikel auf Basis von Poly(meth)acrylaten,
Polylactaten, Polyglycolaten, Polyaminsäuren oder Polyetherurethanen.
Die parenteralen Zubereitungen können
auch als Depotpräparate modifiziert
sein, z. B. aufbauend auf dem ”Multiple
Unit Prinzip”,
wenn ein erfindungsgemäßer Inhibitor
in feinstverteilter bzw. dispergierter, suspendierter Form oder
als Kristallsuspension eingearbeitet ist, oder aufbauend auf dem ”Single
Unit Prinzip”,
wenn ein erfindungsgemäßer Inhibitor
eingeschlossen ist in einer Arzneiform, z. B. einer Tablette oder
einem Stäbchen,
das anschließend
implantiert wird.
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Häufig bestehen
diese Implantate oder Depotarzneimittel bei „Single Unit”- und „Multiple
Unit”-Arzneiformen
aus so genannten bioabbaubaren Polymeren, wie z. B. Polyester der
Milch- und Glykolsäure,
Polyetherurethanen, Polyaminosäuren,
Poly(meth)acrylaten oder Polysacchariden.
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Als
Hilfs- und Trägerstoffe
bei der Herstellung von Parenteralia kommen Aqua sterilisata, den
pH-Wert beeinflussende Substanzen, wie z. B. organische und anorganische
Säuren
und Basen sowie deren Salze, Puffersubstanzen zur Einstellung des
pH-Wertes, Isotonisierungsmittel, wie z. B. Natriumchlorid, Natriumhydrogencarbonat,
Glucose und Fructose, Tenside bzw. oberflächenaktive Substanzen und Emulgatoren,
wie z. B. Partialfettsäureester
des Polyoxyethylensorbitans (Tween®) oder
z. B. Fettsäureester
des Polyoxyethylens (Cremophor®), fette Öle, wie
z. B. Erdnußöl, Sojabohnenöl und Rizinusöl, synthetische
Fettsäureester,
wie z. B. Ethyloleat, Isopropylmyristat und Neutralöl (Miglyol®),
sowie polymere Hilfsstoffe, wie z. B. Gelatine, Dextran, Polyvinylpyrrolidon,
die Löslichkeit
erhöhende
Zusätzen
organischer Lösungsmittel,
wie z. B. Propylenglycol, Ethanol, N,N-Dimethylacetamid, Propylenglycol, oder
komplexbildender Stoffe, wie z. B. Citrate und Harnstoff, Konservierungsmittel,
wie z. B. Benzoesäurehydroxypropyl-
und -methylester, Benzylalkohol, Antioxidantien, wie z. B. Natriumsulfit
und Stabilisatoren, wie z. B. EDTA, in Betracht.
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Bei
Suspensionen erfolgt ein Zusatz von Verdickungsmitteln zum Verhindern
des Absetzens von erfindungsgemäßen Inhibitoren
von Tensiden und Peptisatoren, um die Aufschüttelbarkeit des Sediments zu
sichern, oder von Komplexbildnern, wie EDTA. Es lassen sich auch
mit verschiedenen Polymeren Wirkstoffkomplexe erzielen, beispielsweise
mit Polyethylenglykolen, Polystyrol, Carboxymethylzellulose, Pluronics® oder Polyethylenglykolsorbitfettsäureestern.
Zur Herstellung von Lyophilisaten werden Gerüstbildner, wie z. B. Mannit,
Dextran, Saccharose, Humanalbumin, Lactose, PVP oder Gelatinesorten
verwendet.
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Die
jeweils geeigneten Arzneiformen lassen sich in Einklang mit dem
Fachmann bekannten Rezepturvorschriften und Verfahrensweisen auf
der Basis pharmazeutisch-physikalischer Grundlagen herstellen.
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Ein
weiterer Aspekt der vorliegenden Beschreibung betrifft dann die
entsprechend hergestellte pharmazeutische Zusammensetzung. Diese
pharmazeutische Zusammensetzung kann dadurch gekennzeichnet sein,
dass die Verbindung in Form einer Depotsubstanz oder als Vorläufer zusammen
mit einer geeigneten, pharmazeutisch verträglichen Verdünnungslösung oder
Trägersubstanz
vorliegt.
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Bevorzugt
ist eine pharmazeutische Zusammensetzung, die weitere Chemotherapeutika
enthält.
Diese Chemotherapeutika können
alle für
den Fachmann üblichen
Chemotherapeutika im Rahmen einer Krebstherapie umfassen (z. B.
Taxol). Die oben genannte pharmazeutische Zusammensetzung kann in
Form von Tabletten, Dragees, Kapseln, Tropflösungen, Suppositorien, Injektions-
oder Infusionszubereitungen zur peroralen, rektalen oder parenteralen
Verwendung vorliegen. Solche Darreichungsformen und deren Herstellung sind
dem Fachmann bekannt. Besonders bevorzugt ist eine Zusammensetzung
zur Verabreichung eines respirablen antisense-Oligonukleotids gegen
die Expression von EBI3-Protein. Entsprechende Ansätze, insbesondere
inhalierbare Oligonukleotide, sind in der Literatur ebenfalls ausführlich beschrieben
([20], [31]–[33]) und
können
entsprechend angepasst werden.
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Ein
noch weiterer Aspekt der vorliegenden Erfindung betrifft dann eine
Verbindung, die mittels eines oben genannten erfindungsgemäßen Verfahrens
identifiziert (ausgewählt)
wurde. Diese Verbindung kann zum Beispiel aus einer (käuflich erhältlichen)
natürlichen
und oder künstlichen
Substanzbibliothek entstammen, solche ”compound libraries” sind dem
Fachmann bestens bekannt. Bevorzugt ist eine Bibliothek von kurzen
Peptiden. Besonders bevorzugt ist diese Verbindung ausgewählt aus
modifiziertem p28, modifiziertem p35, rekombinanten Antikörperfragmenten
und respirablen antisense-Oligonukleotiden (siehe oben).
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Ein
weiterer Aspekt der Erfindung betrifft ein Oligonukleotid, das spezifisch
an die Nukleinsäuresequenz
von EBI3 hybridisiert. Oligonukleotide stellen wichtige Therapeutika
in der z. B. Gentherapie dar. Die erfindungsgemäßen Oligonukleotide können in
Form von Nukleinsäuren
umfassend DNA, dsDNA, RNA, mRNA, siRNA, PNA und/oder CNA vorliegen.
Die Oligonukleotide liegen bevorzugt als ”antisense”-Oligonukleotide vor. Die
Obergrenze für
Oligonukleotide wird durch die jeweilige praktische Verwendung bestimmt,
wobei üblicherweise
eine maximale Länge
von 50–200
Nukleotiden bevorzugt wird.
-
Oligonukleotide
werden in der Regel schnell durch Endo- oder Exonukleasen, insbesondere
durch in der Zelle vorkommende DNasen und RNasen, abgebaut. Deshalb
ist es vorteilhaft, die Nukleinsäure
zu modifizieren, um sie gegen den Abbau zu stabilisieren, so dass über einen
langen Zeitraum eine hohe Konzentration der Nukleinsäure in der
Zelle beibehalten wird ([34], [35],
WO
95/11910 ,
WO 98/37240 ;
WO 97/29116 , Dudycz 1995,
Macadam et al. 1998). Typischerweise kann eine solche Stabilisierung
durch die Einführung
einer oder mehrerer Internukleotid-Phosphatgruppen oder durch die
Einführung
einer oder mehrerer Nicht-Phosphor-Internukleotide erhalten werden.
-
Geeignete
modifizierte Internukleotide sind in Uhlmann und Peymann, 1990 ([36])
zusammengefasst (siehe auch [34], [35],
WO 95/11910 ,
WO 98/37240 ;
WO 97/29116 , Dudycz 1995, Macadam
et al. 1998). Modifizierte Internukleotid-Phosphatreste und/oder
Nicht-Phosphoresterbindungen in einer Nukleinsäure, die bei einer der erfindungsgemäßen Verwendungen
eingesetzt werden können,
enthalten zum Beispiel Methylphosphonat, Phosphorothioat, Phosphoramidat,
Phosphorodithioat, Phosphatester, während Nicht-Phosphor-Internukleotid-Analoge, beispielsweise
Siloxanbrücken,
Carbonatbrücken,
Carboxymethylester, Acetamidatbrücken
und/oder Thiobrücken
enthalten. Es ist auch beabsichtigt, dass diese Modifizierung die
Haltbarkeit einer pharmazeutischen Zusammensetzung, die bei einer
der erfindungsgemäßen Verwendungen
eingesetzt werden kann, verbessert.
-
Mit ”antisense”-Oligonukleotiden
kann die Expression des entsprechenden Gens von EBI3 in Zellen sowohl
in vivo als auch in vitro verringert werden. Für die Verwendung als ”antisense”-Oligonukleotid
ist eine einzelsträngige
DNA oder RNA bevorzugt.
-
Um
die Einführung
von erfindungsgemäßen Nukleinsäuren als
Inhibitoren in die EBI3-exprimierende Zelle
durch Transfektion, Transformation oder Infektion zu ermöglichen,
kann die Nukleinsäure
als Plasmid, als Teil eines viralen oder nicht-viralen Vektors vorliegen.
Als virale Vektoren eignen sich hierbei besonders: Retroviren, Baculoviren,
Vakziniaviren, Adenviren, adenoassoziierte Viren und Herpesviren.
Als nicht-virale Vektoren eignen sich hierbei besonders: Virosomen,
Liposomen, kationische Lipide, oder Polylysin konjugierte DNA.
-
Beispiele
von gentherapeutisch wirksamen Vektoren sind Virusvektoren, beispielsweise
Adenovirusvektoren oder retrovirale Vektoren ([37] und [38]).
-
Ein
weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein Inhibitor
in Form eines polyklonalen oder monoklonalen Antikörpers oder
ein EBI3-bindendes Fragment davon, bevorzugt ist ein monoklonaler
Antikörper.
Unter dem Begriff Antikörper
versteht man gemäß der vorliegenden
Erfindung auch gentechnisch hergestellte und gegebenenfalls modifizierte
Antikörper
bzw. antigenbindende Teile davon, wie z. B. chimäre Antikörper, humanisierte Antikörper, multifunktionelle
Antikörper,
bi- oder oligo-spezifische Antikörper,
einzelsträngige
Antikörper,
F(ab)- oder F(ab)
2-Fragmente (siehe z. B.
EP-B1-0 368 684 ,
US 4,816,567 ,
US 4,816,397 ,
WO 88/01649 ,
WO 93/06213 ,
WO 98/24884 ).
-
Ein
weiterer Aspekt betrifft die Verabreichung der erfindungsgemäßen Inhibitoren
als Oligonukleotide bei der Gentherapie mittels herkömmlicher
Transfektionssysteme, wie zum Beispiel Liposomen oder ”particle gun”-Techniken.
-
Ausgehend
von aufgefundenen Strukturen lassen sich in einer bevorzugten Ausführungsform
des Verfahrens der vorliegenden Erfindung strukturell ähnliche
Substanzen (Derivate) herstellen, die im Rahmen eines ”molekularen
Mimicry” spezifisch
an das Target EBI3 des vorliegenden Pathomechanismus binden.
-
Ein
weiterer wichtiger Aspekt der vorliegenden Erfindung betrifft dann
die Verwendung eines erfindungsgemäßen Inhibitors von EBI3 oder
eines biologisch aktiven Fragments oder Derivats davon, wie oben definiert,
zur Behandlung von metastasierenden Krebserkrankungen oder allergischem
Asthma. Bevorzugt ist eine Verwendung gemäß der Erfindung, wobei der
Inhibitor eine pharmazeutische Zusammensetzung, wie oben, oder eine
Verbindung, wie oben, ist. Bevorzugt ist eine erfindungsgemäße Verwendung,
wobei die metastasierende Krebserkrankung ein primäres Melanom
ist.
-
Ein
weiterer wichtiger Aspekt der vorliegenden Erfindung betrifft ein
Verfahren zur Behandlung von metastasierenden Krebserkrankungen
und allergischem Asthma, umfassend eine Inhibierung der Expression von
EBI3 durch Verabreichen einer effektiven Menge eines Inhibitors
von EBI3 oder eines biologisch aktiven Fragments oder Derivats davon
an einen Patienten. Die Erfindung betrifft die Korrelation der (u.
a. transkriptionellen) Expressionshöhe von EBI3 mit der Metastasierung
und allergischem Asthma sowie der Fernmetastasierungs-Wahrscheinlichkeit
von u. a. Kolonkarzinomen. Damit ist die potentielle Nutzung dieses neuen
Gens als Therapietarget als Interventionstarget auch für Tumortherapie
zur Beeinflussung (Verhinderung) der Fernmetastasierung beim u.
a. Lungenkarzinom gegeben. Eine Beeinflussung zur Behandlung von
tumorösen
Erkrankungen und allergischem Asthma kann die Verabreichung einer,
wie oben angegebenen pharmazeutischen Zusammensetzung umfassen.
Ein weiterer besonderer Aspekt der vorliegenden Beschreibung ist
somit ein Verfahren zur Behandlung von tumorösen Erkrankungen, wobei die
tumoröse
Erkrankung metastasierender Lungen- oder Kolonkrebs oder allergisches
Asthma ist.
-
Ein
weiterer Aspekt der vorliegenden Erfindung betrifft eine Immuntherapie
mit dendritischen Zellen, die defizient für EBI3 oder Knockout-Zellen
für EBI3
sind. Bevorzugterweise werden dabei EBI3-defiziente dendritische
Zellen oder dendritische EBI3-knockout
Zellen zur Behandlung von Erkrankungen, insbesondere metastasierenden
Krebserkrankungen oder allergischem Asthma, verwendet. Bevorzugterweise
werden dabei EBI3-defiziente dendritische Zellen oder dendritische
EBI3-knockout Zellen zur Herstellung eines Medikaments zur Behandlung
von Erkrankungen, insbesondere metastasierenden Krebserkrankungen
oder allergischem Asthma, verwendet. Bevorzugt ist weiterhin eine
erfindungsgemäße Verwendung,
wobei die metastasierende Krebserkrankung ein primäres Melanom
ist. Es wird weiterhin bevorzugt, daß ein Verfahren zur Behandlung
einer metastasierenden Krebserkrankung oder von allergischem Asthma
das Verabreichen von EBI3-defizienten dendritischen Zellen oder
dendritischen EBI3-knockout Zellen an einen Patienten umfasst.
-
In
einer weiteren Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung wird das Medikament, dass gemäß der vorliegenden
Erfindung verwendet wird, durch verschiede Routen verabreicht, zum
Beispiel oral, parenteral, subkutan, intramuskulär, intravenös oder intracerebral. Die bevorzugte
Route der Verabreichung wäre
parenteral bei einer täglichen
Dosis der Verbindung für
einen Erwachsenen von ungefähr
0,01–5000
mg, bevorzugt 1–1500
mg pro Tag. Bevorzugterweise wird das Medikament in einer Dosierung
von zwischen 30 mg/Tagund 2000 mg/Tag, bevorzugt zwischen 100 mg/Tag
und 1600 mg/Tag, am meisten bevorzugt zwischen 300 to 800 mg/Tag.
Die geeignete Dosis kann als eine einzelne Dosis oder als geteilte
Dosen, in geeigneten Intervallen, zum Beispiel als zwei, drei, vier
oder mehr Subdosen pro Tag, präsentiert
werden.
-
Geeignete
Dosen können
leicht durch einen Fachmann durch Routineexperimente erhalten und
auf Faktoren basiert werden, wie zum Beispiel die Konzentration
des aktiven Inhaltsstoff, das Körpergewicht
und Alter des Patienten und andere Patienten- oder aktive Inhaltsstoffzusammenhängende Faktoren.
-
Pharmazeutische
Zusammensetzungen werden im allgemeinen in einer Menge verabreicht,
die zur Behandlung oder Prophylaxe eines spezifischen Zustands oder
Zustände
effektiv ist. Die anfängliche
Dosierung im Menschen wird durch klinische Überwachung von Symptomen begleitet,
den Symptomen des ausgewählten
Zustands. Im allgemeinen werden die Zusammensetzungen in einer Menge
an aktivem Mittel von mindestens ungefähr 100 μg/kg Körpergewicht verabreicht. In
den meisten Fällen
werden sie in einer oder mehreren Dosen in einer Menge nicht im Überschuss
von ungefähr
20 mg/kg Körpergewicht
pro Tag verabreicht. Bevorzugt ist in den meisten Fällen die
Dosis von ungefähr
100 μg/kg
bis ungefähr
5 mg/kg Körpergewicht
täglich.
-
Besondere
Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung werden mit Hilfe der Abbildungen und
der Beispiele verdeutlicht, ohne dadurch beschränkt zu werden.
-
1.
Intravenöse
Injektion von B16/F10-Zellen induziert Lungenmelanome in einem Mausmodell.
- A. 2 × 105 B16/F10-Zellen wurden in die laterale Schwanzvene
jeder Maus injiziert.
- B. Histologisch können
B16/F10-Zellen erkannt werden, da sie mit Melanin, einem braunen
Pigment, beladen sind. In B sind B16/F10-Zellen in histologischen
Schnitten von der Lunge zu sehen, die die Blutgefäße verlassen
haben und in die angrenzenden lymphatischen Gefäße eingetreten sind.
- In C und D sind zwei verschiedene Vergrößerungen von Lungenschnitten
zu sehen, die andere B16/F10-Zellen zeigen, die zur Pleura der Lunge
gewandern sind, um dort makroskopisch sichtbare Kolonien zu bilden.
-
2.
EBI3-defiziente Mäuse
werden vor metastasierenden Melanomzellen in der Lunge geschützt. Intravenös injizierte
B16/F10-Zellen induzieren metastatische Lungenmelanome in C57/BL6-Wildtyp-Mäusen. Dieser
Tumor entwickelt sich und schreitet in der Größe von melanotischen Kolonien
fort, beginnend an Tag 5 bis Tag 21 nach der intravenösen B16/F10- Zellinjektion (A–D). Verglichen
mit den Wildtyp-Wurfgeschwistern sind EBI3 (–/–)-Mäuse in diesem Modell vor Lungenmelanomen
geschützt
(E–H).
-
2I.
zeigt eine Quantifikationsanalyse der Lungenkolonien 10, 14 und
21 Tage nach intravenöser Injektion
in Wildtyp- bzw. EBI3-defizienten Mäusen. EBI3-defiziente Mäuse tragen
eine signifikant reduzierte Zahl von Kolonien/Oberfläche, verglichen
mit den Wildtyp-Wurfgeschwistern
unter denselben experimentellen Bedingungen.
-
3.
Erhöhte
Zahl von aktivierten Gedächtnis
CD4+ T-Zellen und NKDX5+-Zellen
in der Lunge von EBI3-defizienten Mäusen 5 Tage nach Injektion
von B16/F10-Zellen.
-
Nachweis
von immunologisch kompetenten Zellen in Lungen von Wildtyp- und
EBI3-defizienten
Mäusen,
die zu den angegebenen Tagen nach intravenöser Injektion von B16/F10-Zellen infiltriert
waren. An Tag 5 wurde eine signifikante Zunahme in CD4+CD44+CD69+-Zellen in der Lunge
von Tumor-tragenden EBI3-defizienten Mäusen beobachtet, verglichen
mit den Wildtyp-Wurfgeschwistern (A–B). Zusätzlich erhöhte sich die Zahl von CD4+NK+DX5+ in
den Lungen von EBI3-defizienten Mäusen, im Vergleich zu den Wildtyp-Wurfgeschwistern
(C–D).
-
4.
Erhöhte
IFN-gamma Freisetzung in den Luftwegen von Melanom-tragenden Lungen
von EBI3-defizienten Mäusen.
Bronchoalveolare Lavageflüssigkeit
wurde aus der Lunge von Wildtyp- und EBI3-defizienten Tumor-tragenden
Mäusen
erhalten. Die Interferon-gamma-Analyse
wurde mittels ELISA, wie in den Materialien und Methoden beschrieben,
durchgeführt.
Verglichen mit den Wildtyp-Wurfgeschwistern zeigt die Abbildung,
dass, zehn Tage nach der Injektion von B16/F10-Zellen in EBI3-defizienten
Mäusen,
die Tumor 6 tragen, Interferon-gamma hochreguliert wird.
-
5.
Ko-stimulatorische Konfrontation mit anti-CD28 Antikörpern und
IL-4 oder IL-2 induziert IFN-gamma-Produktion durch CD4+ T-Zellen
in EBI3-defizienten Mäusen.
-
CD4+ Milz-T-Zellen, isoliert aus EBI3-defizienten
Mäusen,
setzten zeitabhängig
eine erhöhte
Menge von IFN-gamma nach ko-stimulatorischer Konfrontation mit anti-CD28-Antikörpern, 2
(A) und 6 (B) Tage nach Beginn der Zellkultur frei. Ectopisch hinzugeführtes IL-4
und IL-2 trug an Tag 2 jedoch nicht an Tag 6 zu der verstärkten IFN-gamma-Produktion
durch CD4+ T-Zellen bei, denen EBI3 fehlt.
-
C
zeigt RT-PCR-Analysen von T-bet-Transkripten aus CD4+ Milz-T-Zellen
nach angezeigter Konfrontation und Allergen-Konfrontation mit OVA
sowohl in Wildtyp- als auch in EBI3- defizienten Mäusen. Die höchste Expression von T-bet
wurde in CD4+ T-Zellen aus EBI3-defizienten Mäusen nach
ko-stimulatorischer Konfrontation mit anti-CD28-Antikörpern gefunden,
was eine T-bet getriebene INF-gamma-Produktion in CD4+ T-Zellen
anzeigt, denen EBI3 nach der Antigen-Aussetzung fehlt.
-
6.
Erhöhte
IL-2-Produktion und CTLA-4-Expression durch CD4+ Lungen-T-Zellen
aus EBI3-defizienten Mäusen.
-
Die
gezielte Deletion von CTLA-4 in Mäusen führt zu einer verringerten Produktion
von IL-2 aus Lymphknoten. Im Gegensatz dazu setzten aus der Lunge
von EBI3-defizienten Mäusen
isolierte CD4+ T-Zellen erhöht IL-2
frei, verglichen mit den Wildtyp-Wurfgeschwistern, wie CBA-Dotblot
und Histogramm-Analyse zeigen (A).
-
Darüber hinaus
wurden hohe CD4+ CTLA-4-Zellen in der Lunge
von EBI3-defizienten Mäusen
gefunden, was eine negative Regulation der Th2-Immunantworten in
diesen Mäusen
anzeigt (B).
-
7.
CpG verstärkt
synergistisch mit LPS die IL-12-Produktion in EBI3-defizienten Knochenmark-abgeleiteten
DCs und bewirkt die Antigenpräsentation
für residente
Lungendendritische Zellen.
-
BMDC's, denen EBI3 fehlt
und die in der Anwesenheit von TNF-alpha und Stimulation mit TLR-9
und TLR-2/4 differenziert wurden, setzten erhöhte Mengen an IL-12 frei, verglichen
zu DC's, die aus
Wildtyp-Wurfgeschwistern isoliert wurden (A).
-
Im
Gegensatz dazu, setzten Lungen DCs' aus EBI3-defizienten Mäusen niedrigere
Mengen an IL-12 frei, sogar unter ko-stimulatorischer Konfrontation
(B).
-
Die
Erfinder schließen
daraus, dass BMDC's
eine erhöhte
Menge an IL-12 in Abwesenheit von EBI3 freisetzen, dass diese Zellen
das Antigen in der Peripherie aufnehmen und das prozessierte Peptid
zu residenten DC's
in der Lunge transferieren, die im Gegenzug die CD4+ T-Zell-Antworten
steuern. Um dies zu verdeutlichen, beluden die Erfinder BMDC's sowohl aus Wildtyp-
und EBI3-defizienten Mäusen
mit Texasrot-markiertem-Ovalbumin und ko-kultivierten diese in Anwesenheit von
CFSE-markierten Lungen-DC's,
um zu sehen, ob das Peptid (rot) zu den CFSE-markierten Lungen-DC's transferiert würde. In
diesem Fall würden
die grünen Zellen
gelbe intra-cytoplasmatische Flecken aufweisen (grün plus rot),
was anzeigt, dass OVA zwischen den zwei DC-Populationen weitergegeben
wird. Wie die 7C–H zeigen, tritt eine induzierte
Antigenpräsentation spontan
unter Beteiligung von CpG und LPS oder beidem auf und induziert
die IL-12 Produktion.
-
Beispiele
-
Materialien und Methoden
-
Mäuse,
Cytokine und Antikörper
-
C57/BL6-Mäuse wurden
von Charles River Laboratories erhalten. EBI3(–/–)-Mäuse wurden, wie vorher beschrieben,
gehalten [29, 36, 48]. Gereinigtes rekombinantes Maus-spezifisches
IL-4 (10 ng/ml; Peprotech, Rocky Hill, NJ), anti-CD3 (5 mg/ml; BD
PharMingen, Heidelberg, Deutschland), anti-CD28 (2 mg/ml; BD PharMingen,
Heidelberg, Deutschland), IL-27 (Rand D, Wiesbaden, Deutschland,
LPS (Invivogen, San Diego, CA), und CpG (MWG Biotech, Heidelberg,
Deutschland) mit der Sequenz
(5'-t(phosphothioniert;PTO)CCATGACGTTCCTGACGt(PTO)t(PTO)-3'),
wurden für die in
vitro Studien verwendet.
-
Quantifizierung der Lungenmetastasen
-
Metastatische
Lungen wurden unter dem Stereomikroskop Stemi 200-C mit AxioCam
MRc photographiert. Die Metastasen wurden auf der Vorderseite und
der Rückseite
der Lunge durch Axiovision 4.2. von Carl Zeiss Vision GmbH markiert.
Die markierten Bereiche wurden aufsummiert und mit der Größe der gesamten Lunge
verglichen. Die Ergebnisse sind in Prozent gezeigt.
-
Sammlung und Analyse der BAL
-
Bronchoalveolare
Lavageflüssigkeit
(RALF) aus der rechten Lunge wurde durch intratracheales Injizieren
von 0,75 ml Kochsalzlösung
(4 ×)
erhalten. RALF wurde gesammelt und ein Aliquot von Zellen wurde mit
Trypanblau-Lösung
für die
Testung auf Lebensfähigkeit
unter der Verwendung einer Neubauer-Kammer gefärbt. Die Proben wurden bei
1500 U/min für
5 Min zentrifugiert und Zellpellets wurden in 1 ml PBS resuspendiert.
Cytospins wurden durch Zentrifugation bei 500 U/min für 5 Min
durchgeführt.
Eosinophile wurden durch Färben
gemäß Diff Quick
(Dade Behring, Marburg, Deutschland) bestimmt. Die Cytospins wurden
mit einem Zeissmikroskop unter der Verwendung eines 40x Objektivs
analysiert. Die Überstände wurden
eingefroren und anschließend
durch ELISA analysiert.
-
Isolierung und Reinigung von Milz- und
Lungen-CD4+ Zellen
-
Milz-
und Lungen-mononukleäre
Zellen wurden aus frisch erhaltenen Proben von gesunden C57/BL6-Mäusen (6–8 Wochen
alt) isoliert. Die Lungen wurden entfernt, auf Eis in Roswell Park
Memorial Institute (RPMI)-Medium (Biochrom, Berlin, Germany) transportiert.
Gewebestücke
wurden in Dulbecco's
PBS, enthaltend 300 U/ml Collagenase Type II (Worthington, Lakewood,
NJ) und 0,001% DNase (Roche, Basel, Schweiz), suspendiert. Die Lungen-
und Milzzellen wurden, wie vorher beschrieben [20], isoliert. Kurz
beschrieben wurde der Lungenverdau filtriert, zentrifugiert und
vor der Zellsuspension die Erythrocyten durch hypotonische Lyse
in Ammoniumchlorid- und Kaliumchlorid(ACK)-Puffer entfernt. Lungen-
und Milz-CD4+ T-Zellen wurden durch die
Verwendung von anti-CD4-Perlen von Miltenyi (L3T4 Perlen; Miltenyi,
Bergisch-Gladbach, Deutschland) gereinigt. Lungen-CD4+ T-Zellen
wurden in RPMI-Medium in mit anti-CD3-Antikörpern (5 mg/ml; BD PharMingen,
Heidelberg, Deutschland) beschichteten Wells in der Anwesenheit
von anti-CD28-Antikörpern (2
mg/ml; BD PharMingen, Heidelberg, Deutschland) mit und ohne IL-4
(10 ng/ml; Peprotech, Rocky Hill, NJ) für zwei Tage bei einer Dichte
von 106 Zellen/ml kultiviert. Zu diesem
Zeitpunkt wurden die Überstände eingefroren
und die Zellen wurden für
vier weitere Tage, wie oben angegeben, in der Anwesenheit oder Abwesenheit
von IL-4 (Tag 6) inkubiert. Zu diesem Zeitpunkt wurden die Überstände eingefroren
und später
durch ELISA auf die Cytokinproduktion hin analysiert.
-
Milz-
und Lungen-mononukleare Zellen wurden aus frisch erhaltenen Proben
von gesunden C57/BL6 Mäusen
(6–8 Wochen
alt), wie vorher beschrieben (21), isoliert.
-
Differentiation von Knochenmark-abgeleiteten
DCs und RNA-Extraktion
-
Murine
Knochenmark-abgeleitete DCs (BMDC) wurden, wie vorher beschrieben,
erzeugt [22]. Knochenmarkzellen wurden aus Femuren von 6- bis 10-Wochen
alten Mäusen
isoliert und in serumfreiem X-Vivo-15 Medium (Cambrex, East Rutherford,
NJ), ergänzt
mit 10 ng/ml murinem GM-CSF (Peprotech, Rocky Hill, NJ), kultiviert.
Gesamt-RNA wurde unter der Verwendung des Trifast-Reagenz (Peqlab,
Erlangen, Deutschland) isoliert, gefolgt von weiterer Reinigung
mit dem RNeasy MinElute Cleanup Kit (Qiagen, Hilden, Deutschland)
einschließlich
DNase I.-Verdau. 1 bis 5 μg
RNA wurden für
die cDNA Synthese mit Superscript II (Invitrogen, Heidelberg, Deutschland)
verwendet. Der spezifische mRNA-Nachweis
wurde durch PCR-Analyse mit den vorher beschriebenen Primern TI#TI
durchgeführt
[29]. Differenzierte BMDCs wurden dann für die TLR-Ligation und IL-27-Stimulierung, wie
unten beschrieben, verwendet und die Überstände nach 48 Stunden eingefroren.
Lungen-dendritische Zellen wurden nach Lungendissoziation unter
der Verwendung von anti-CD11c-Perlen von Miltenyi (L3T4 Perlen;
Miltenyi, Bergisch-Gladbach,
Deutschland), wie vom Hersteller beschrieben, isoliert.
-
Isolierung von RNA aus Lungen CD4+ T-Zellen und BMDC's und RT-PCR.
-
Sortierte
und kultivierte Lungen-CD4+ T-Zellen und
BMDC-Zellen wurden bis zur RNA-Isolierung
sofort nach der Zellkultur eingefroren, wobei die Anweisungen des
Herstellers befolgt wurden (RNeasy Micro Kit; Qiagen, Hilden, Deutschland),
und wie vorher beschrieben (21).
-
6 μl Gesamt-RNA
aus CD4+ T-Zellen wurden unter der Verwendung
des RevertAidTM 1st Strang
cDNA Synthesekits für
RT-PCR (M-MuLV reverse Transkriptase; MBI-Fermentas GMBH, St.Leon-Rot,
Deutschland) revers transkribiert. Die sich ergebende cDNA wurde
als Templat für
die PCR verwendet. Für
die T-bet-Analyse verwendeten die Erfinder die folgenden Primer:
antisense
5' TGC CCC GCT TCC
TCT CCA ACC AA 3',
sense
5' TGC CTG CAG TGC
TTC TAA CA 3'.
-
Die
Primer für
Aktin waren:
5'-TGACGGGGTCACCCACACTGTGCCCATCTA-3' und
5'-CTAGAAGCATTTGCGGTGGACGATGGAGGG-3'.
-
Das
PCR-Programm war wie folgt: 93°C
3 min: 32 Zyklen von je 93°C
30 sec: 60°C
30 sec, 72°C
1 min und finale Verlängerung
10 min bei 72°C.
Die PCR-Produkte wurden auf 1,5%igen Agarosegelen analysiert.
-
FACS Analyse und cytometrischer Perlen-Array
(CBA)
-
Um
die Reinheit der isolierten CD4+ T-Zellen
sicherzustellen wurden routinemäßig 5 × 105 Zellen mit 1 ml PBS gewaschen und dann
für 30
min in 100 μl
PBS, enthaltend 5 μg/ml
an anti-CD4-AK-FITC (BD PharMingen, Heidelberg, Deutschland), inkubiert.
Die Zellen wurden mit 1 ml PBS gewaschen und anschließend in 1
ml 2%iger PFA/PBS (Sigma, Deisenhofen, Deutschland)-Lösung fixiert
und analysiert. Die sich ergebenden Zellsuspensionen wurden durch
FACS-Calibur gemessen und unter der Verwendung von Cell-Quest Pro
Version 4.02 (BD PharMingen, Heidelberg, Deutschland) analysiert.
-
CD4+ T-Zellen aus der Lunge von OVA-sensibilisierten
und -konfrontierten Mäuse
wurden über
Nacht in Anwesenheit von Platten-gebundenen anti-CD3-Antikörpern und
löslichen
anti-CD28-Antikörpern inkubiert. Die Überstände wurden
Fluoreszenz-cytometrisch unter Verwendung eines cytometrischen Perlen-Array (CBA;
Maus Th1/Th2 Kit erhalten von BD Bioscience Pharmingen, San Diego,
CA) analysiert, wobei die Anweisungen des Herstellers befolgt wurden,
und wie vorher beschrieben (21). Im Anschluss an die flußcytometrische
Akquisition wurden die Probenergebnisse in graphischen und Tabellenformaten,
unter Verwendung der BD CBA Analyse-Software (BD PharMingen, Heidelberg,
Deutschland) erzeugt.
-
ELISA.
-
Murines
IL-5 wurde unter Verwendung eines spezifischen Sandwich ELISAs (OptEIATM; Standardbereich von 15,6 bis 1000 pg/ml;
BD PharMingen, Heidelberg, Deutschland) nachgewiesen, murines IL-4
unter Verwendung eines spezifischen Sandwich ELISAs (OptEIATM; Standardbereich von 7,8 bis 500 pg/ml;
BD PharMingen, Heidelberg, Deutschland). IL-13 wurde unter Verwendung
eines Maus-spezifischen ELISA Kits (Duo set-IL-13; Standardbereich von 40 bis 2500
pg/ml, R&D Systems,
Wiesbaden, Germany) in der bronchoalveolaren Lavageflüssigkeit
nachgewiesen. IFN-gamma-ELISAs wurde von BAL und Zellüberständen unter Verwendung
eines Sandwich ELISAs (OptEIATM, Standardbereich
von 31.3 bis 2000 pg/ml, BD PharMingen, Heidelberg, Deutschland)
durchgeführt.
IL-12p70 wurde unter Verwendung eines Maus-spezifischen ELISA Kits
(OptEIATM, Standardbereich von 62.5 bis
4000 pg/ml, BD PharMingen, Heidelberg, Deutschland) in den dendritischen
Zellüberständen nachgewiesen.
-
Histologische Analyse.
-
Für die histologische
Analyse wurde ein signifikantes Stück der Lunge präpariert
und in 10% gepuffertes Formalin eingetaucht, bis es in Übereinstimmung
mit Standardprotokollen in der pathologischen Abteilung der Universität in Paraffin
eingebettet wurde. Histologische Lungenbilder wurden (40x; Bildbreite:
jeweils 320 μm)
in Photoshop (Adobe Systems Inc. Version 7.0, San Jose, CA) importiert,
wie vorher beschrieben (48).
-
Statistische Analyse.
-
Die
Unterschiede wurden durch den zweiseitigen Studenten-t-Test auf
Signifikanz (P < 0.05)
von unabhängigen
Ereignissen (Excel, PC) evaluiert. Der Korrelationskoeffizient wurde
unter der Verwendung der statistischen Analyse des Excel-Programms
berechnet. Daten sind als Mittelwerte ± SD angegeben.
-
Ergebnisse
-
EBI3-defiziente Mäuse sind vor Lungenmelanomen
geschützt.
-
Die
Erfinder und andere (18) berichteten über gestörte Th2-Immunantworten in EBI3-defizienten Mäusen. In
dieser Erfindung analysierten die Erfinder in einem experimentellen
Modell, ob eine EBI3-Defizienz vor Lungenmelanomen schützen würde. Wie
in 2A–D
gezeigt, führte
die intravenöse
Injektion von Zellen der B16/F10-Zelllinie in Wildtyp-Wurfgeschwistern
zur Entwicklung von Lungenmetastasen auf zeitabhängige Art und Weise. In der
Tat wiesen Lungen von Wildtyp-Mäusen,
die Tumore trugen, an Tag 5 bis Tag 21 nach der Zellinjektion Lungenmetastasen
auf. Am spätesten
Zeitpunkt, Tag 21, starben ungefähr
10–20%
der Mäuse.
-
Im
Gegensatz dazu schützte
die intravenöse
Injektion der B16/F10-Zellen in EBI3-defiziente Mäuse diese
Mäuse vor
Lungemetastasen, wie in 2E–H gezeigt.
Die quantitative Analyse zeigte, dass 10, 14 und 21 Tage nach intravenöser Injektion
von B16/F10-Zellen, EBI3-defiziente Mäuse vor Lungemetastasen geschützt sind,
was durch den durch metastatische schwarze Kolonien besetzten Bereich
gezeigt ist (2I).
-
Erhöhte
Zahl von aktivierten Gedächtnis-CD4+ T-Zellen und NKDX5+-Zellen
in der Lunge von EBI3-defizienten Mäuse fünf Tage nach der Injektion
von B16/F10-Lungenmelanom-Zellen.
-
Um
die immunologischen Mechanismen zu verstehen, die dem Tumor-Entkommen
in EBI3-defizienten
Mäusen
zugrunde liegen, dissoziierten die Erfinder Lungen, die Tumore trugen,
von Wildtyp- und EBI3-defizienten Mäusen und führten eine FACS-Analyse durch.
Wie in 3A–B gezeigt, wanderten fünf Tage
nach der intravenösen
Injektion von 2 × 105 B16/F10-Zellen in EBI3-defiziente Mäuse eine
erhöhte
Zahl von CD4+CD44+CD69+-Zellen in die Lunge ein, verglichen mit
Wildtyp-Wurfgeschwistern. Zu diesem Zeitpunkt wurde auch eine erhöhte Zahl
von CD4+NK+DX5+-Zellen aus der Lunge von EBI3-defizienten
Mäusen
festgestellt, verglichen mit Wildtyp-Wurfgeschwistern (3C–D),
was eine erhöhte
Immunantwort in der Lunge von EBI3-defizienten Mäusen anzeigt, verglichen mit
Wildtyp-Wurfgeschwistern
nach Injektion von B16/F10-Zellen.
-
Erhöhte
IFN-gamma-Produktion in der Lunge von EBI3-defizienten Mäusen sechs
und zehn Tage nach intravenöser
Injektion von B16/F10-Zellen.
-
Von
IFN-gamma ist bekannt, dass es Antitumor Eigenschaften besitzt und
CTL-Antworten induziert. Die Erfinder analysierten daher die IFN-gamma-Freisetzung
in der Lunge von Mäusen,
die Melanome trugen, und fanden, dass sechs und zehn Tage nach intravenöser B16/F10-Zelleninjektion
EBI3-defiziente Mäuse
eine erhöhte
Menge an IFN-gamma in die Atemwege (bronchoalveolare Lavageflüssigkeit)
freisetzten, verglichen zu Wildtyp-Mäusen zu den angegebenen Zeitpunkten.
-
Milz-CD4+ T-Zellen,
denen EBI3 fehlt, setzen erhöhtes
IFN-gamma nach T-bet-Hoch-Regulation
und Kostimulation frei.
-
EBI3
wird durch dendritische Zellen nach TLR-Ligation produziert, für eine EBI3-Freisetzung durch CD4+ T-Zellen gab es bisher keine Hinweise.
Die Erfinder analysierten daher, ob die EBI3-Defizienz in DCs die Cytokinproduktion
in CD4+ T-Zellen, die aus EBI3-defizienten Mäusen isoliert
wurden, beeinflussen würden. Wie
in 5 gezeigt, setzten CD4+ T-Zellen
aus EBI3-defizienten Mäusen
eine erhöhte
Menge an IFN-gamma 2 und 6 Tage nach Kostimulation mit anti-CD28-Antikörpern und
in der Anwesenheit von entweder IL-2 oder IL-4 oder beiden frei
(5A und 5B,
jeweils an Tag 2 und Tag 6). Die IFN-gamma-Produktion wurde durch die erhöhte Expression
des Signatur-TH1-Transkriptionsfaktors
T-bet (5C) begleitet.
-
CD4+ T-Zellen
aus Lungen von EBI3-defizienten Mäusen setzen eine erhöhte Menge
an IL-2 frei und exprimieren erhöhte
Mengen des inhibierenden kostimulatorischen Moleküls CTLA-4.
-
CTLA-4
ist ein mit dem T-Zellrezeptor assoziertes, kostimulatorisches Molekül, das negativ
die Th2- jedoch nicht die Th1-Differenzierung reguliert. Die Erfinder
analysierten daher die CTLA-4 Expression in Lungen-CD4+ T-Zellen,
isoliert aus EBI3-defizienten und Wildtyp-Wurfgeschwistern. Wie in 6A gezeigt, wurde von CTLA-4 gefunden,
das es in Lungen CD4+ T-Zellen, isoliert
aus EBI3-defizienten Mäusen,
hoch-reguliert ist. Zusammen mit diesem Ergebnis haben die Erfinder
gefunden, dass CD4+ T-Zellen, isoliert aus EBI3-defizienten Mäusen erhöhte Mengen von IL-2 freisetzten,
wie durch CBA-Analyse in 6A gezeigt.
-
CpG verstärkt synergistisch mit LPS die
IL-12-Produktion durch Knochenmarkabgeleitete DC's (BMDCs'), denen EBI-3 fehlt, und gibt das Antigen
an residente Lungen-dendritische Zellen weiter.
-
Die
Erfinder fragten als nächstes,
ob DCs, isoliert aus verschiedenen immunologisch relevanten Stellen,
verschieden auf die TLR-Ligation antworten würden. In diesem Zusammenhang
wurde erst kürzlich
beschrieben, dass BMDC's
durch LPS oder CpG oder synergistisch durch beide induziert werden
können,
vermehrt IL-12 zu produzieren [19]. Die Erfinder untersuchten daher,
ob EBI3-defiziente BMDC's
den Defekt in der IL-27 Produktion durch Überproduktion von IL-12 in
der Abwesenheit von EBI3 kompensieren können. In Übereinstimmung mit vorherigen
Berichten haben die Erfinder gefunden, dass BMDC's synergistisch nach LPS- und CpG-Stimuli
erhöhte
Mengen an IL-12 (7A) freisetzen. Interessanterweise
setzten BMDC's abgeleitet
aus EBI3-defizienten Mäusen
signifikant mehr IL-12 frei, verglichen mit denen, isoliert aus
Wildtyp Mäusen,
wenn beide TLR-Signalwege (TLR2/4 und 9) aktiviert wurden (7A). Außerdem setzen Lungen-DCs, isoliert
aus EBI3-defizienten Mäusen,
nicht so viel IL-12 frei, sogar in der Anwesenheit von Tollähnlicher
Rezeptorstimulation (7B). Die Erfinder
schließen
daraus, dass BMDC's
erhöhte
Mengen von IL-12 in Abwesenheit von EBI3 freisetzen, dass diese
Zellen das Antigen in der Peripherie aufnehmen, prozessieren und
es zu residenten DC's
in der Lunge transferieren, die im Gegenzug die CD4+ T-Zell-Antworten
steuern. Um diesen Punkt zu belegen, beluden die Erfinder BMDC's von sowohl Wildtyp-
als auch EBI3-defizienten Mäusen mit
Texasrot-markiertem OVA und ko-kultivierten diese in Anwesenheit
von CFSE-markierten
Lungen-DC's, um
zu sehen, ob die Peptide (rot) zu den CFSE-markierten Lungen DC's passiert wurden.
In diesem Fall würden
die grünen
Zellen gelbe intracytoplasmatische Flecken (grün plus rot) aufweisen, was
eine OVA-Weitergabe zwischen den zwei DC-Populationen anzeigen würde. Wie
in den 7C–H gesehen werden kann, tritt die
weitergegebene-Antigenpräsentation
spontan auf und wird durch Stimuli induziert, die IL-12 Produktion
induzieren, nämlich
durch CpG und LPS oder beide.
-
Es
sollte verstanden werden, dass die Merkmale der Erfindung, wie hier
beschrieben und offenbart, nicht nur in der jeweiligen angegebenen
Kombination, sondern auch auf eine einzelne Weise verwirklicht werden
können,
ohne sich vom vorgesehenen Bereich der vorliegenden Erfindung zu
entfernen.
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