DE102005049791A1 - Vorrichtung zur Injektion von Material in lebendes Gewebe - Google Patents

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Abstract

Verfahren und Vorrichtung zur Injektion von Material in biologisches Gewebe mittels einer Kanüle, die die folgenden Merkmale aufweist: DOLLAR A a) Die Kanüle besteht aus einem zylinderförmigen, dünnen, länglichen ersten Element mit einer Zentralbohrung, DOLLAR A b) die Spitze der Kanüle wird von einem kegelförmigen zweiten Element gebildet, das die formschlüssige Fortsetzung des ersten Elements und der Zentralbohrung darstellt und an der Spitze geschlossen ist, DOLLAR A c) die Zentralbohrung mündet im Bereich der Spitze des zweiten Elements in mindestens eine weitere Bohrung, die an der Außenseite des zweiten Elements eine Auslassöffnung bildet.

Description

  • Über Stichverletzungen im medizinischen Bereich gibt es sehr wenige veröffentlichte Informationen. Vielleicht rührt das auch daher, dass vor keiner Sache Patienten soviel Angst haben wie vor dem Einstich von Injektionsspritzen. Hinzu kommt vielfach auch eine damit verbundene versteckte Angst vor der Welt der Fixer oder vor dem Angesteckt werden mit schlimmen Krankheiten durch infizierte Spritzen.
  • Auch das medizinische Personal scheint die Verletzung und Infektion durch gebrauchte oder noch in Betrieb befindliche Injektionsspritzen nicht sonderlich ernst zu nehmen. Wenn sie passieren werden sie meist einfach totgeschwiegen und als unwichtige Verletzung abgetan. Neueste Zahlen aus der Marktforschung und aus internationalen Erhebungen zeigen allerdings alarmierende Zahlen.
  • Einer neuen Marktforschung des Fessel-GfK-Institutes bei Praktikern und Internisten in Österreich zufolge, haben sich innerhalb eines Jahres über 20% der Befragten nach der Applikation einer Spritze selbst an der Spritze verletzt. Internationale Studien haben zudem gezeigt, dass sich innerhalb der EU jährlich 440.000 Personen des medizinischen Pflegepersonals in Krankenhäusern nach Injektionen an ungeschützten Spritzennadeln verletzen Mit anderen Worten: Mindestens 20% des Pflegepersonals stechen sich an einer gebrauchten Spritze. Besonders häufig passiert das beim so genannten „Re-Capping", dem Wiederaufstecken der Gummikappe auf die Nadel, oder beim unachtsamen Hantieren auf dem Weg zum Spritzenbehälter.
  • Bei ca. 8200 dieser Personen führt eine solche Verletzung zu einer Hepatitis B-Infektion. Neben dem persönlichen Schicksal der Betroffenen fallen darüber hinaus aber auch die direkten Krankheitskosten bzw. die Lohnausfallskosten und ähnliche Kosten an.
  • Aufgrund der, durch allgemeine menschliche Erfahrung gestützten Annahme, dass bei weitem nicht alle Nadelstichverletzungen gemeldet werden, ist davon auszugehen, dass die Dunkelziffer solcher Verletzungen beträchtlich höher ist.
  • Als Spritze bezeichnet man ein medizinisches Instrument, das zur Verabreichung von flüssigen Medikamenten verwendet wird. Man spricht bei diesem Vorgang von einer Injektion.
  • Umgangssprachlich wird der Begriff Spritze auch für den Vorgang der Injektion selbst verwendet. So sagt man, ein betreffender Mensch hat eine Spritze bekommen anstelle der korrekten Aussage, der Betreffende hat eine Injektion bekommen.
  • Eine Spritze besteht aus einem zylinderförmigen Hohlraum, einem darin beweglichen Kolben und einer Düse (Wikipedia).
  • An die Düse kann eine Hohlnadel (Kanüle) oder ein Schlauch angeschlossen werden. Gängige Einwegspritzen bestehen aus Kunststoff oder Kunststoff und Gummi. Mehrwegspritzen (heute überwiegend obsolet), bestehen aus Glas, Metall und Gummi. Handelsübliche Größen reichen von 1 bis 100 ml Volumen.
  • Durch einen Zug am Kolben wird die Spritze befüllt. Durch einen Druck auf den Kolben wird dann der Inhalt der Spritze durch die Düse gepresst. Werden Medikamente mit einer Spritze verabreicht, spricht man von einer Injektion.
  • Nach dem Ort der Verabreichung wird unterschieden zwischen einer subkutanen Spritze, einer intravenösen Spritze oder einer intramuskulären Spritze.
  • Ferner gibt es seltener angewendete Injektionen die zum Beispiel nach dem Ort der Anwendung mit intrakutan, intrathekal, intraarteriell, intraperitoneal oder intraossär bezeichnet werden.
  • Injektionen wirken im allgemeinen schneller und besser als oral gegebene Medikamente, da sie auf dem Weg zum Wirkort weniger physiologische Schranken überwinden müssen. Demgegenüber steht das Infektionsrisiko durch Eintrag von Bakterien in den Körper und andere Risiken, die je nach dem Injektionsweg zu beachten sind.
  • Die subkutane Injektion (direkt unter die Haut) ist besonders einfach durchzuführen. Sie ist wenig schmerzhaft, komplikationsarm und kann vom Patienten selbst durchgeführt werden. Diese Injektion eignet sich nur für geringe Stoffmengen maximal 1 bis 2 ml). Für die subkutane Verabreichung sind Medikamente wie Insulin (zur Behandlung von Diabetes mellitus) und Heparinpräparate (zur Thromboseprophylaxe) gebräuchlich.
  • Auch die intramuskuläre Injektion bei normal großen und normal schweren Patienten ist nicht besonders schwierig, wird aber meist von geschultem Personal ausgeführt, da sie mit größeren Risiken behaftet ist (Periostverletzung, sehr schmerzhaft, oder versehentliche intravenöse oder intraarterielle Injektion). Sie ist in bestimmten Situationen kontraindiziert, zum Beispiel bei einem Verdacht auf Herzinfarkt oder Störungen der Blutgerinnung. Es können hierbei Stoffmengen bis zu 20 ml verabreicht werden. Oft wird der intramuskuläre Weg gewählt wenn ein schneller Wirkungseintritt gewünscht ist, oder eine orale Verabreichung nicht in Frage kommt. Häufig intramuskulär gegebene Mittel sind Schmerzmittel und Kortikoide.
  • Die intravenöse Injektion ist technisch schwieriger, wenn zuerst eine Venenpunktion durchgeführt werden muss. Ist bereits ein venöser Zugang vorhanden, zum Beispiel eine Venenverweilkanüle, wird sie gegenüber der intramuskulären Injektion bevorzugt. Die Vorteile sind ein besonders schneller Wirkungseintritt und die Möglichkeit, größere Mengen an Flüssigkeit zu verabreichen. Allerdings liegt darin auch ein Risiko, da manche Medikamente bei schneller Verabreichung Nebenwirkungen haben, die sonst selten sind. Weitere Risiken liegen in der Embolisierung von Blutgefäßen und vasovagalen Reaktionen (Kreislaufkollaps).
  • Zur dem generellen Problem der Verletzung an Injektionsspritzen ist in der DE 690 34 152 T2 unter anderem folgendes vermerkt:
    Bei Injektionsspritzen müssen die Nadeln sehr scharf sein, damit sie die Haut des Patienten schnell und leicht durchstechen können, um Arzneimittel unter der Hautschicht zu verabreichen. Darüber hinaus ist die Injektionsnadel in der Regel sehr dünn und schwer zu sehen, insbesondere bei schlechten Lichtverhältnissen.
  • Daher erscheint es in dieser Druckschrift als wünschenswert, dass die Injektionsnadel vor der Injektion in einen sicheren Zustand gebracht werden kann, so dass sich der Benutzer nicht versehentlich in den Finger sticht und vor der Injektion des Patienten eine neue sterilisierte Nadel benötigt. Des Weiteren wird eine Erfordernis darin gesehen, dass nach der Injektion unter Verwendung der Injektionsnadel die Nadel sicher und leicht entsorgt werden kann, ohne dass sie ein ständiges Gesundheitsrisiko für alle darstellt, die mit der Injektionsnadel in Berührung kommen.
  • Zur Lösung dieser Aufgabe soll gemäß dem Anspruch 1 der DE 690 34 152 T2 eine besondere, dort beschriebene, Nadelvorrichtung unter Schutz gestellt werden.
  • Mit dieser Vorrichtung wird erreicht, dass die Nadelanordnung sicher und leicht in einem besonders ausgeführten Stempel zurückgezogen werden kann. Des Weiteren wird der Stempel in einem besonders ausgeführten Zylinder festgehalten. Der Zylinder, der Stempel und die Nadelanordnung können leicht entsorgt werden, und zwar ohne die damit verbundenen Gefahren einer frei gelegten Nadel oder einer Nadel, deren Kappe leicht verloren geht.
  • Der Umgang mit einer normalen Injektionsnadel ist also nicht nur schmerzhaft und deshalb mit Angst besetzt, sondern erfordert insgesamt einen gehörigen Aufwand an Sicherheitsmaßnahmen. Der erfindungsgemäßen Vorrichtung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde eine Injektion zu ermöglichen, die nicht nur nahezu schmerzfrei eine Injektion von Flüssigkeit in lebendes Gewebe bewerkstelligt, sondern auch nach der Injektion keinerlei Verletzungsgefahr darstellt.
  • Diese Aufgabe wird gelöst mit einer Vorrichtung nach Anspruch 1 bzw. einem Verfahren nach Anspruch 14.
  • Die grundlegende Überlegung für eine Vorrichtung nach Anspruch 1 beruht auf Beobachtungen aus dem Tierreich. So ist schon manches Mal ein Mensch von einer Schlange gebissen worden, ohne den Einstich selbst zu bemerken. Hier setzt die erfindungsgemäße Überlegung und Entwicklung an.
  • Die höchst entwickelte Form eines Zahns bei Schlangen ist, neben dem aglyphen Zahn, dem opistoglyphen Zahn und dem proteroglyphen Zahn, der so genannte solenoglyphe Zahn.
  • Vipern und Grubenottern verfügen über diesen am höchsten entwickelten Zahntyp, den vorderständigen Röhrengiftzahn oder solenoglyphen Zahn.
  • Er unterscheidet sich vom proteroglyphen Zahn durch den komplett geschlossenen Giftkanal, welcher durch den Zahn verläuft und eine Austrittsstelle kurz oberhalb der Zahnspitze aufweist.
  • Dieser Zahn weist im Wesentlichen, bis auf seine hakenförmige Biegung, eine keilförmige Form auf. Weiter ist ein solcher Zahn an der Spitze geschlossen und weist lediglich im vorderen Teil hinter der Spitze eine Öffnung auf in die der Giftkanal mündet. Diese Öffnung ist meist länglich und verjüngt sich zur Spitze des Zahnes hin. Die insgesamt hakenförmige Form eines solchen solenoglyphen Zahns hat wohl zusätzlich die Funktion kleinere Beutetiere besser zurückzuhalten und am Entkommen zu hindern.
  • Der wesentliche Unterschied zu einer Injektionsspitze besteht jedoch offensichtlich darin, dass die zu injizierende Flüssigkeit nicht an der Spitze des in das biologische Gewebe eindringenden Körpers austritt, sondern an der Seite.
  • Demzufolge kann ein solenoglypher Zahn viel leichter in biologisches Gewebe eindringen da er das Gewebe quasi durch seine keilförmige Form beiseite schiebt. Im Gegensatz dazu wird bei einer Injektionspritze, und sei sie auch noch so dünn, das Gewebe durch die Schnittflächen an der Spitze der Kanüle regelrecht zerschnitten. Deshalb werden bei dem gewöhnlichen Injektionsverfahren immer sehr viele Zellen zerstört. Da sich in biologischem Gewebe kleine und kleinste Gefäße im Verbund mit zahllosen Nervenverbindungen befinden, verursacht die Anwendung einer normalen Injektionsspritze immer Verletzungen die mehr oder weniger Schmerzen bereiten.
  • Im Grunde genommen erfüllt deshalb das Einstechen einer Injektionsspritze den Tatbestand einer Körperverletzung. Da bei einer solchen Sichtweise die ärztliche Tätigkeit jedoch zu sehr in Misskredit geraten würde, setzt man deshalb juristisch ein stillschweigendes Einverständnis des Patienten voraus.
  • Die erfindungsgemäße Vorrichtung nimmt sich deshalb die Natur zum Vorbild und sticht zwar gleichermaßen zum Zweck einer Injektion durch die Haut, jedoch verletzt ein solcher Einstich wesentlich weniger als die Anwendung einer normalen Injektionsnadel. Denn die Spitze des die Haut durchdringenden Werkzeugs besteht nicht aus messerscharfen Kanten, sondern aus einem dünnen Zylinder der nadelähnlich an der Spitze verrundet ist. Eine vergleichsweise ähnliche Empfindung des Einstichs ergibt sich bei dem Setzen von Akupunkturnadeln, das in seltensten Fällen als schmerzhaft empfunden wird, beispielsweise wenn direkt ein Nerv getroffen wird.
  • Im Folgenden wird die Erfindung näher beschrieben.
  • Es zeigen im Einzelnen:
  • 1: eine nadelförmige Vorrichtung einer ersten Bauform
  • 2: eine nadelförmige Vorrichtung einer zweiten Bauform
  • 3: eine nadelförmige Vorrichtung einer dritten Bauform
  • 4: eine nadelförmige Vorrichtung einer vierten Bauform
  • 5: eine Sonderbauform in verschiedenen Varianten Allen erfindungsgemäßen Bauformen ist gemeinsam, dass bei einer normalen Injektionsspritze lediglich die bisherige Kanüle durch eine andere Kanüle ersetzt werden muss.
  • Es ist bekannt, dass bei jedem Einstich mit einer gewöhnlichen Injektionsspritze, auch wenn für Präzisionsanwendungen die Injektionskanüle einen extrem geringen Durchmesser im Sub-mm-Bereich hat und das das Ende in eine Sub-Mikrometer-Spitze ausläuft, eine verletzungsfreie Einführung in ein Gewebe grundsätzlich ausgeschlossen ist. Demzufolge werden auch mit jedem Einstich Wundeffekte hervorgerufen. Bei einer Zell – oder Gewebeverwundung werden chemische Signale (Aussendung molekularer Botenstoffe) oder zellulär getragene Prozesse, wie zum Beispiel eine Fibroplasteneinwanderung, eine Fibronektinaussonderung oder dergl. erzeugt. Die Reaktion verletzter Zellen beeinflusst jedoch die Wirkung der injizierten Zellen oder Zusatzstoffe. Beispielsweise verhalten sich Stammzellen in der Umgebung einer Zellverwundung anders als Stammzellen in einem intakten Zellmaterial.
  • Zudem wurde festgestellt, dass, entgegen bisherigen Feststellungen, selbst adhäsiv gebundene Zellen verletzungsfrei räumlich voneinander getrennt werden können. Dies ermöglicht im Prinzip die mechanische Einführung von Sonden in Zellmaterial. Die Zellen bleiben dabei bei der Bewegung der Sonde, als solche kann eine Injektionskanüle gelten, durch das Zellmaterial unverletzt. Dies gilt jedoch nur, wenn die Vortriebsgeschwindigkeit der Sonde genügend klein ist, sodass sich die Adhäsionskontakte zwischen den Zellen auf natürliche, das heißt die Zellen nicht zerstörende Weise lösen und in der sich verändernden Umgebung neu bilden lassen.
  • Dieser beschriebene Mechanismus tritt natürlich nur auf wenn die Sonde mit einer Vortriebsgechwindigkeit bewegt wird, die kleiner oder gleich einer Bezugsgeschwindigkeit ist, die durch die physiologische Bindungsrate biologischer Zellen bestimmt wird (Bindungsgeschwindigkeit der Zellen). Es ist bekannt, dass sich bestimmte Typen von Immunzellen (z.B. Makrophagen) durch Verdrängung vorhandener Zellen selbst durch dichtes Gewebe bewegen. Weniger bekannt ist, dass diese Verdrängungsbewegung auch mit Sonden, die erheblich größer als Immunzellen sind und makroskpische Dimensionen im Sub-Millimeter-Bereich besitzen bei Einstellung einer bestimmten niedrigen Vortriebsgeschwindigeit realisierbar ist. Während der Sondenbewegung werden laufend makromolekulare Bindungen (zum Beispiel membranständige Makromoleküle der Integrin- und Catherinfamilie) zwischen den Zellen getrennt und zum Beispiel mit der Sondenoberfläche neu geknüpft.
  • Die physiologische Bezugsgeschwindigkeit ist an sich bekannt (vgl. G.Fuhr et al in Biol. Chem., 1998, Bd.379, S.1161 bis 1173) oder an tierischen oder humanen Zellen messbar. Die interessierende Bindungsrate ist zum Beispiel durch Messung der Dynamik von Adhäsionsmustern einzelner Zellen auf künstlichen Oberflächen ableitbar.
  • Wenn die Sonde einer permanent wirkenden Vortriebskraft ausgesetzt wird, kann die Bewegung der Sonde mit der gewünschten Vortriebsgeschwindigkeit selbst bei geringstem Kraftaufwand ausgeführt werden.
  • Die Vortriebsgeschwidgkeit mit der die erfindungsgemäße Vorrichtung zum Zweck einer Injektion in das Gewebe getrieben wird, ist in der Praxis natürlich wesentlich größer als dass eine völlige Verletzungsfreiheit der betroffenen Zellen erreicht werden könnte. Nichtsdestoweniger ist die zu ereichende Verletzungsrate wesentlich geringer als bei dem „Stanzvorgang „ einer gewöhnlichen Injektion. Die geringere Schmerzentfaltung des erfindungsgemäßen Injektionswerkzeugs ist zudem ein wesentlicher Fortschritts – Effekt.
  • Die in der 1 gezeigte Bauform zeigt eine erfindungsgemäße Kanüle bei der in der Mitte der Kanal zur Zufuhr der Injektionsflüssigkeit zu erkennen ist der im unteren Teil der Kanüle in zwei Austrittsöffnungen mündet die in ihrer länglichen Ausführung einem Schlangenzahn sehr ähneln. Anstelle einer Austrittsöffnung bei dem Zahn einer Schlange sind hierbei zwei Öffnungen vorgesehen. Selbstverständlich ist auch eine ausreichende Injektionswirkung mit lediglich einer Austrittsöffnung gewährleistet. Diese Bauform lehnt sich auch insofern eng an ihr natürliches Vorbild an als die Injektion quasi entgegengesetzt zur Richtung des Hauptzuführungskanals erfolgt. Auf diese Weise ist es erstmals möglich mittels eines Injektionswerkzeugs Substanzen gezielt in den Bereich zu spritzen der direkt unter der Haut liegt. Je nach der gewählten Einstichtiefe des erfindungsgemäßen Werkzeugs lassen sich bestimmte Bereiche der Beeinflussung erreichen. Die Kanüle weist hinsichtlich der Anschlußpassung an den druckerzeugenden Teil der Spritze dieselben Abmessungen auf wie normale Kanülen. Je langsamer das Einführen erfolgt, umso schmerzfreier wird die Injektion vonstatten gehen. Dies erfordert zum Teil eine andere Strategie des Einstichs wie bei normalen Injektionen, bei denen oftmals ein schneller Einstich den Schmerz überdecken soll.
  • Der zweite Teil der 1 zeigt die erfindungsgemäße Kanüle von außen. Daneben ist eine Ansicht im Querschnitt zu erkennen.
  • Die in der 2 gezeigte Bauform weist eine prinzipielle Kombination der in der 1 gezeigten Richtung der Austrittsöffnungen mit einer Bauform auf, bei der zusätzlich zwei weitere Öffnungen in die entgegen gesetzte Richtung weisen. Hierbei ist eine besonders intensive Injektion im Nahbereich der Spitze der Kanüle gewährleistet.
  • Eine weitere Bauform die nochmals eine erhöhte Injektionsleistung gewährleistet, ist in der Bauform gemäß 3 gezeigt. Durch den horizontalen Austritt der Injektionsflüssigkeit ist eine unmittelbare Erreichbarkeit des umliegenden Gewebes gewährleistet, die durch die jeweils vier Austrittsöffnungen in einer Ebene erheblich verstärkt wird. Mit einer gewöhnlichen Injektionsnadel ist ersichtlich keine vergleichbare unmittelbare räumliche Verteilung des Injektionsguts erreichbar.
  • Für den Fall einer gezielt auf einen Bereich gerichteten Injektion ist in der 4 noch einmal eine besonders einfach gestaltete Bauform gezeigt. Diese Bauform erscheint besonders für intravenöse Injektionen geeignet wenn hinsichtlich der gezeigten Öffnung am anderen Ende der Kanüle eine sichtbare Markierung für eine geeignete Orientierung sorgt. Ein versehentliches Durchstechen einer Ader ist mit der erfindungsgemäßen Kanüle, gleich welcher Bauform, ohnehin kaum mehr möglich.
  • In der 5 sind summarisch alle denkbaren sinnvollen Kombinationen von Austrittsöffnungen aufgezeigt.
  • Für Sonderfälle ist es natürlich auch möglich die Austrittsöffnungen der Injektionsflüssigkeit in den linearen Bereich der Kanüle zu verlegen oder weitere Austrittsöffnungen im linearen und im keilförmigen Teil der Kanüle vorzusehen.

Claims (27)

  1. Kanüle zur Injektion von Material in biologisches Gewebe, mit den folgenden Merkmalen: a) die Kanüle besteht aus einem zylinderförmigen, dünnen, länglichen ersten Element mit einer Zentralbohrung, b) die Spitze der Kanüle wird von einem kegelförmigen zweiten Element gebildet, das die formschlüssige Fortsetzung des ersten Elements und der Zentralbohrung darstellt und an der Spitze geschlossen ist, c) die Zentralbohrung mündet im Bereich der Spitze des zweiten Elements in mindestens eine weitere Bohrung, die an der Außenseite des zweiten Elements eine Auslassöffnung bildet.
  2. Kanüle nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Spitze des zweiten Elements verrundet ist.
  3. Kanüle nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Mantelfläche des zweiten Elements derart geformt ist, dass das zweite Element im Querschnitt die Form einer Parabel aufweist, wobei der Scheitel der Parabel die Spitze dieses Elements darstellt.
  4. Kanüle nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Mantelfläche des zweiten Elements derart geformt ist, dass das zweite Element im Querschnitt die Form einer Hyperbel aufweist, wobei der Scheitel der Hyperbel die Spitze dieses Elements darstellt.
  5. Kanüle nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Mantelfläche des zweiten Elements derart geformt ist, dass das zweite Element im Querschnitt die Form einer halben Ellipse aufweist, wobei der Scheitel der Ellipsenhälfte die Spitze dieses Elements darstellt.
  6. Kanüle nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Kanüle an ihrem proximalen Ende eine Aufnahme aufweist die an gebräuchliche Injektionsspritzen passt.
  7. Kanüle nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Kanüle an ihrem proximalen Ende eine Aufnahme aufweist die an verschiedenartigste Injektionsapparate angepasst ist.
  8. Kanüle nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Kanüle am distalen Ende mehrere Auslassöffnungen aufweist, die in einer oder mehreren Querschnittsebenen liegen.
  9. Kanüle nach Anspruche 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Querschnittsebenen der Auslassöffnungen jeweils zwei, drei, vier, oder mehrere Auslassöffnungen aufweisen.
  10. Kanüle nach einem der Ansprüche 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, dass die unterschiedlichen Querschnittsebenen eine unterschiedliche Anzahl von Auslassöffnungen aufweisen.
  11. Kanüle nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Kanüle mit einer Oberflächenschicht versehen ist, die eine Wirkung aufweist wie sie vom so genannten Lotus-Effekt bekannt ist.
  12. Kanüle nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Kanüle mit einer Oberflächenschicht versehen ist, die eine antibakterielle Wirkung entfaltet.
  13. Kanüle nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Kanüle mit einer Oberflächenschicht versehen ist, die eine Anhaftung von Zellmaterial vermeidet.
  14. Verfahren zur Injektion von Material in biologisches Gewebe mittels einer Kanüle die die folgenden Merkmale aufweist: a) die Kanüle besteht aus einem zylinderförmigen, dünnen, länglichen ersten Element mit einer Zentralbohrung, b) die Spitze der Kanüle wird von einem kegelförmigen zweiten Element gebildet, das die formschlüssige Fortsetzung des ersten Elements und der Zentralbohrung darstellt und an der Spitze geschlossen ist, c) die Zentralbohrung mündet im Bereich der Spitze des zweiten Elements in mindestens eine weitere Bohrung, die an der Außenseite des zweiten Elements eine Auslassöffnung bildet.
  15. Verfahren nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass die Spitze des zweiten Elements verrundet ist.
  16. Verfahren nach Anspruch 14 oder 15, dadurch gekennzeichnet, dass die Mantelfläche des zweiten Elements derart geformt ist, dass das zweite Element im Querschnitt die Form einer Parabel aufweist, wobei der Scheitel der Parabel die Spitze dieses Elements darstellt.
  17. Verfahren nach Anspruch 14 oder 15, dadurch gekennzeichnet, dass die Mantelfläche des zweiten Elements derart geformt ist, dass das zweite Element im Querschnitt die Form einer Hyperbel aufweist, wobei der Scheitel der Hyperbel die Spitze dieses Elements darstellt.
  18. Verfahren nach Anspruch 14 oder 15, dass die Mantelfläche des zweiten Elements derart geformt ist, dass das zweite Element im Querschnitt die Form einer halben Ellipse aufweist, wobei der Scheitel der Ellipsenhälfte die Spitze dieses Elements darstellt.
  19. Verfahren nach einem der Ansprüche 14 bis 18. dadurch gekennzeichnet, dass die Kanüle an ihrem proximalen Ende eine Aufnahme aufweist die an gebräuchliche Injektionsspritzen passt.
  20. Verfahren nach einem der Ansprüche 14 bis 19, dadurch gekennzeichnet, dass die Kanüle an ihrem proximalen Ende eine Aufnahme aufweist die an verschiedenartigste Injektionsapparate angepasst ist.
  21. Verfahren nach einem der Ansprüche 14 bis 20, dadurch gekennzeichnet, dass die Kanüle am distalen Ende mehrere Auslassöffnungen aufweist, die in einer oder mehreren Querschnittsebenen liegen.
  22. Verfahren nach Anspruch 21, dadurch gekennzeichnet, dass die Querschnittsebenen der Auslassöffnungen jeweils zwei, drei, vier, oder mehrere Auslassöffnungen aufweisen.
  23. Verfahren nach einem der Ansprüche 21 oder 22, dadurch gekennzeichnet, dass die unterschiedlichen Querschnittsebenen eine unterschiedliche Anzahl von Auslassöffnungen aufweisen.
  24. Verfahren nach einem der Ansprüche 14 bis 23, dadurch gekennzeichnet, dass die Kanüle mit einer Oberflächenschicht versehen ist, die eine Wirkung aufweist wie sie vom so genannten Lotus-Effekt bekannt ist.
  25. Verfahren nach einem der Ansprüche 14 bis 23, dadurch gekennzeichnet, dass die Kanüle mit einer Oberflächenschicht versehen ist, die eine antibakterielle Wirkung entfaltet.
  26. Verfahren nach einem der Ansprüche 14 bis 23, dadurch gekennzeichnet, dass die Kanüle mit einer Oberflächenschicht versehen ist, die eine Anhaftung von Zellmaterial vermeidet.
  27. Verfahren nach einem der Ansprüche 14 bis 23, dadurch gekennzeichnet, dass die Kanüle mehrere Beschichtungen gemäß den Ansprüchen 24 bis 26 aufweist.
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