DE102005048031A1 - Verfahren zum reversiblen Straffen eines Gurtbands in aktiven Fahrzeuginsassen-Rückhaltesystemen - Google Patents

Verfahren zum reversiblen Straffen eines Gurtbands in aktiven Fahrzeuginsassen-Rückhaltesystemen Download PDF

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Abstract

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum reversiblen Straffen eines Gurtbands in Fahrzeuginsassen-Rückhaltesystemen, welches die folgenden Schritte umfaßt: DOLLAR A 1.) Ermittlung von Eingangsdaten, die den fahrdynamischen Zustand eines Fahrzeugs beschreiben; DOLLAR A 2.) Verarbeitung der Eingangsdaten durch einen Algorithmus zu einem Wert, der eine Kritikalität der Fahrsituation angibt; DOLLAR A 3.) Vergleichen des Kritikalitätswerts mit vorgegebenen Schwellenwerten der Kritikalität; DOLLAR A 4.) Straffung des Gurtbands bei Überschreitung eines Schwellenwerts der Kritikalität durch einen ersten Straffvorgang, der diesem Schwellenwert zugeordnet ist und einen vorgegebenen Verlauf der Gurtbandkraft über der Zeit aufweist; und DOLLAR A 5.) Starten eines zweiten Straffvorgangs, falls die Kritikalität während des ersten Straffvorgangs weiter ansteigt und einen Schwellenwert, der dem zweiten Straffvorgang zugeordnet ist, überschreitet.

Description

  • Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum reversiblen Straffen eines Gurtbands in aktiven Fahrzeuginsassen-Rückhaltesystemen.
  • Fahrzeuginsassen-Rückhaltesysteme, die einen Sicherheitsgurt umfassen, sind selbst in Kleinwagen inzwischen oft mit einem Gurtstraffer versehen, der den Sicherheitsgurt im Rückhaltefall so strafft, daß der Gurt möglichst eng am Körper des Fahrzeuginsassen anliegt. Bislang übliche Gurtstraffer gibt es als Aufrollstraffer, Schlußstraffer oder Endbeschlagstraffer. Diese sind an unterschiedlichen Stellen im Fahrzeug befestigt und leiten die von ihnen ausgeübte Kraft entsprechend an unterschiedlichen Stellen in das Gurtsystem ein.
  • In modernen, aktiven Fahrzeuginsassen-Rückhaltesystemen werden mittlerweile sogenannte Vorstraffer eingesetzt, d.h. Gurtstraffer, die bereits vor einer Fahrzeugkollision aufgrund von Sensordaten auslösen. So ist beispielsweise in der DE 44 11 184 C2 ein Vorstraffer offenbart, der die Gefahr einer bevorstehenden Kollision mit einem anderen Objekt aufgrund einer Abstands- und Geschwindigkeitsmessung bewertet und gegebenenfalls eine Straffung einleitet. Diese reversible Vorstraffung wird durch einen zweiten, pyrotechnischen Gurtstraffer ergänzt, der erst im Falle einer Fahrzeugkollision aktiviert wird.
  • Wünschenswert wäre es, den Insassen nicht nur vor einer möglichen Frontalkollision zu stabilisieren, sondern auch in Gefahrensituationen, in denen das Fahrzeug schleudert oder sich überschlägt. Dafür müssen alle sensierten Informationen, die einen Einfluß auf das fahrdynamische Verhalten des Fahrzeugs geben, berücksichtigt werden. Bei der Vorstraffung steht ferner auch der Insassenkomfort im Vordergrund. Daher ist es die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, die Straffung möglichst zeitnah und angepaßt an die verschiedenen Sensordaten auszuführen, wobei die Straffung auch während eines Straffvorgangs aufgrund veränderter Sensordaten angepaßt werden kann.
  • Die Erfindung schafft hierzu ein Verfahren zum reversiblen Straffen eines Gurtbands in aktiven Fahrzeuginsassen-Rückhaltesystemen, welches die folgenden Schritte umfaßt:
    • 1.) Ermittlung von Eingangsdaten, die den fahrdynamischen Zustand eines Fahrzeugs beschreiben;
    • 2.) Verarbeitung der Eingangsdaten durch einen Algorithmus zu einem Wert, der eine Kritikalität der Fahrsituation angibt;
    • 3.) Vergleichen des Kritikalitätswerts mit vorgegebenen Schwellenwerten der Kritikalität;
    • 4.) Straffung des Gurtbands bei Überschreitung eines Schwellenwerts der Kritikalität durch einen ersten Straffvorgang, der diesem Schwellenwert zugeordnet ist und einen vorgegebenen Verlauf der Gurtbandkraft über der Zeit aufweist; und
    • 5.) Starten eines zweiten Straffvorgangs, falls die Kritikalität während des ersten Straffvorgangs weiter ansteigt und einen Schwellenwert, der dem zweiten Straffvorgang zugeordnet ist, überschreitet.
  • Bei diesem erfindungsgemäßen Verfahren werden alle fahrdynamisch relevanten Kenngrößen, die durch Sensoren erfaßt werden, berücksichtigt. Diese einzelnen Größen (z.B. Raddrehzahlen, Gierwinkel, Bremsaktivitäten ...) werden jedoch nicht einzeln überprüft und bewertet, sondern zu einer fahrdynamischen Gesamtsituation zusammengefaßt und in einem Wert, der eine sogenannte Kritikalität angibt, dargestellt. Die fortwährende Ermittlung des Kritikalitätswerts und der Vergleich mit vorgegebenen Schwellenwerten der Kritikalität erlaubt bei Verwendung eines reversiblen Gurtstraffers, z.B. eines Elektromotors, eine sehr zeitnahe Umsetzung veränderter Sensordaten in den Straffvorgang.
  • Bevorzugt wird bei Überschreiten des Schwellenwerts der Kritikalität, der dem zweiten Straffvorgang zugeordnet ist, der erste Straffvorgang abgebrochen und unmittelbar der zweite Straffvorgang gestartet. Durch den sofortigen Abbruch des ersten Straffvorgangs findet keine zeitliche Verzögerung statt, um auf die erhöhte Kritikalität mit dem angepaßten zweiten Straffvorgang zu reagieren.
  • Die Gurtbandkraft beim Starten des zweiten Straffvorgangs steigt vorzugsweise, ausgehend vom erreichten Niveau der Gurtbandkraft bei Abbruch des ersten Straffvorgangs, weiter an und folgt dem Verlauf der Gurtbandkraft des zweiten Straffvorgangs. Dies bietet den Vorteil, daß die Gurtbandkraft zwischen dem ersten und dem zweiten Straffvorgang nicht abfällt, so daß der Insasse nicht durch Sprünge in der Gurtbandkraft unnötig belastet wird.
  • Die Gurtbandkraft kann im Verlauf der jeweiligen Straffvorgänge zunächst auf eine maximale Gurtbandkraft des Straffvorgangs ansteigen und danach stufenweise abfallen. Dieser Verlauf der Gurtbandkraft ist für den Insassen besonders verträglich.
  • In einer Ausführungsvariante wird bei Überschreitung mehrerer Schwellenwerte der Kritikalität nur derjenige Straffvorgang ausgeführt, der dem höchsten überschrittenen Schwellenwert zugeordnet ist. Dies reduziert die Anzahl der Straffungen, denen der Insasse ausgesetzt ist. Außerdem hat im Sinne der Insassensicherheit der Straffvorgang entsprechend der höchsten aufgetretenen Kritikalität Priorität.
  • Vorzugsweise werden mit Beginn des ersten Straffvorgangs aufgrund der Überschreitung eines Schwellenwerts der Kritikalität alle höherliegenden Schwellenwerte bis zur vollständigen Aufhebung der Straffung erhöht. Dies führt zu einer verzögerten Auslösung aufeinanderfolgender Straffvorgänge, so daß die Anzahl der aufeinanderfolgenden Straffungen reduziert wird. Infolge der reduzierten Anzahl der Straffvorgänge steigt der Komfort für den Insassen.
  • Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung unter Bezugnahme auf die Zeichnungen. In diesen zeigen:
  • 1 ein Flußdiagramm zur Veranschaulichung des erfindungsgemäßen Verfahrens;
  • 2 die Grundform eines Straffvorgangs, wobei die Gurtbandkraft über der Zeit aufgetragen ist;
  • 3 zwei Beispiele für Straffvorgänge gemäß der Grundform aus 2;
  • 4 den Übergang von einem ersten Straffvorgang in einen zweiten Straffvorgang;
  • 5 einen Verlauf der Kritikalität über der Zeit, wobei ein zweiter Straffvorgang ohne Verzögerung einsetzt; und
  • 6 einen Verlauf der Kritikalität über der Zeit, wobei ein zweiter Straffvorgang mit Verzögerung einsetzt.
  • Die 1 verdeutlicht das erfindungsgemäße Verfahren zum reversiblen Straffen eines Gurtbands in Fahrzeuginsassen-Rückhaltesystemen anhand eines Flußdiagramms. In einem ersten Schritt werden Eingangsdaten ermittelt, die den fahrdynamischen Zustand des Fahrzeugs beschreiben. Dies sind in der Regel Sensorsignale, die über Kenngrößen wie beispielsweise Raddrehzahlen, Lenkwinkel, Gierrate, Längs- und Querbeschleunigung oder Bremsaktivität Auskunft geben.
  • Diese einzelnen Eingangsdaten werden in einem zweiten Schritt mit Hilfe eines Algorithmus auf eine Größe abgebildet, welche einer „Kritikalität" der Fahrsituation entspricht. Der entsprechende Wert wird im folgenden Kritikalitätswert genannt und gibt an, wie kritisch der fahrdynamische Zustand des Fahrzeugs im Moment der Datenerhebung ist. Ein starkes schleuderndes Fahrzeug bewirkt z.B. einen hohen Kritikalitätswert. In einer Verfahrensvariante können die Kritikalitätswerte zwischen 0 und 1 normiert sein, wobei 0 beispielsweise eine Parksituation und 1 eine eintretende Unfallsituation des Fahrzeugs angibt.
  • Die Ermittlung der Eingangsdaten und deren Weiterverarbeitung zu einem Kritikalitätswert erfolgt in sehr kurzen Zeitintervallen, so daß eine nahezu stetige Kurve der Kritikalität über der Zeit vorliegt (vgl. 5 und 6).
  • In einem dritten Schritt werden die ständig aktualisierten Kritikalitätswerte mit vorgegebenen Schwellenwerten der Kritikalität verglichen. Bleibt der Kritikalitätswert unter dem kleinsten vorgegebenen Schwellenwert, müssen keine besonderen Maßnahmen ergriffen werden. Es werden lediglich weiter aktuelle Eingangsdaten ermittelt, die wiederum zu einem Kritikalitätswert weiterverarbeitet und mit den vorgegebenen Schwellenwerten verglichen werden.
  • Die Schwellenwerte entstehen aus zahlreichen Parameterkombinationen, die über den Algorithmus durch den Kritikalitätswert charakterisiert werden. Die Schwellenwerte sind also Kritikalitätswerte, bei denen die zugrundeliegende Parameterkombination auf eine kritische Fahrsituation hindeutet. Um die Gurtbandstraffung der fahrdynamischen Situation gut anpassen zu können, sind mehrere Schwellenwerte auf verschiedenen Kritikalitätsstufen vorgesehen.
  • Sobald der ermittelte Kritikalitätswert einen vorgegebenen Schwellenwert überschreitet, setzt in einem vierten Schritt des Verfahrens die Straffung des Gurtbands ein. Genauer gesagt wird ein erster Straffvorgang gestartet, der dem überschrittenen Schwellenwert zugeordnet ist und einen vorgegebenen Verlauf der Gurtbandkraft über der Zeit aufweist. Für den Fall, daß die Kritikalität sprunghaft ansteigt und zwischen zwei Messungen des Kritikalitätswerts mehrere Schwellenwerte überschritten werden, wird nur derjenige Straffvorgang ausgeführt, der dem höchsten überschrittenen Schwellenwert zugeordnet ist.
  • Während dem ersten Straffvorgang werden weiterhin aktuelle Kritikalitätswerte ermittelt und mit den vorgegebenen Schwellenwerten verglichen. Wird nun kein höherer als der dem ersten Straffvorgang zugeordnete Schwellenwert überschritten, so wird der Straffvorgang entsprechend seinem vorgegebenen Verlauf beendet. Das Verfahren zum Straffen des Gurtbandes ist damit beendet, die Gurtbandkraft geht auf nahezu Null zurück.
  • Steigt der Kritikalitätswert während des ersten Straffvorgangs jedoch weiter an und überschreitet einen weiteren Schwellenwert der Kritikalität, bevor der erste Straffvorgang beendet ist, so wird der erste Straffvorgang beendet und ein zweiter Straffvorgang gestartet. Dies entspricht einem fünften Schritt des erfindungsgemäßen Verfahrens, wobei der zweite Straffvorgang dem neu überschrittenen Schwellenwert zugeordnet ist. Wiederum gilt, daß beim Überschreiten von mehreren Schwellenwerten nur derjenige Straffvorgang als zweiter Straffvorgang ausgeführt wird, der dem höchsten überschrittenen Schwellenwert zugeordnet ist. In der Verfahrensvariante nach 1 wird der erste Straffvorgang sofort nach dem Überschreiten eines weiteren Schwellenwerts abgebrochen und unmittelbar der zweite Straffvorgang gestartet. Dadurch wird die zeitliche Verzögerung zwischen der aktuellen fahrdynamischen Situation des Fahrzeugs und einer entsprechenden Straffung des Gurtbands gering gehalten.
  • Das Abbrechen des aktuell laufenden Straffvorgangs und Starten des nächsten Straffvorgangs aufgrund der Überschreitung höherliegender Schwellenwerte kann mehrmals erfolgen. Letztlich wird der Kritikalitätswert bis zu einem Unfallereignis ansteigen oder aber zu irgend einem Zeitpunkt wieder zurückgehen. Bei einem Rückgang der Kritikalität wird der aktuell laufende Straffvorgang, und damit die Straffung insgesamt, beendet und das Verfahren beginnt von neuem mit der Ermittlung von Eingangsdaten.
  • Die 2 zeigt eine Grundform der Straffvorgänge, wobei eine Gurtbandkraft bzw. Straffkraft F über der Zeit t aufgetragen ist. Es ist zu erkennen, daß alle Straffvorgänge zunächst auf eine maximale Gurtbandkraft F1 ansteigen und danach über F2, F3 und F4 stufenweise abfallen. Die Zeitdauer, über die ein Kraftniveau des Gurtbandes gehalten wird, ist mit t1, t2, t3 und t4 bezeichnet. Die Zeitabschnitte, in denen sich die Gurtbandkraft verändert, sind mit t1a, t2a, t3a, t4a und t5a bezeichnet. Diese Grundform aller Straffvorgänge wird bei der Zuordnung zu den verschiedenen Schwellenwerten der Kritikalität in ihren einzelnen Werten angepaßt. Bei dieser Anpassung können die Werte t1a bis t5a, t1 bis t4 und F1 bis F4 verändert werden. Insbesondere können einzelne Größen auch den Wert 0 annehmen, wobei jedoch stets F1 ≥ F2 ≥ F3 ≥ F4 gelten muß.
  • In 3 sind ein erster Straffvorgang (durchgezogene Linie) und ein zweiter Straffvorgang (gestrichelte Linie) entsprechend der Grundform nach 2 dargestellt. Da die maximale Gurtbandkraft des ersten Straffvorgangs unter der maximalen Gurtbandkraft des zweiten Straffvorgangs liegt, ist der erste Straffvorgang einem Schwellenwert der Kritikalität zugeordnet, der kleiner ist als der Schwellenwert der Kritikalität, der dem zweiten Straffvorgang zugeordnet ist. Als Besonderheit des ersten Straffvorgangs ist hervorzuheben, daß F3 = F4 = t3 = t4 = t4a = t5a = 0 ist. Bei einer derart niedrigen maximalen Gurtbandkraft sind weitere Abstufungen nicht nötig. Um bei sehr hoher Kritikalität sehr schnell hohe Straffkräfte zur Verfügung zu haben, die hohe Insassenbelastung dann aber auch möglichst schnell abbauen zu können, ist beim zweiten Straffvorgang t1a = t2a = t3a = t4a = t5a = 0.
  • In 4 ist ein Fall gezeigt, bei dem der erste Straffvorgang gestartet worden ist, nachdem der Kritikalitätswert einen Schwellenwert, der dem ersten Straffvorgang zugeordnet ist, überschritten wurde. Während des ersten Straffvorgangs überschritt der Kritikalitätswert dann einen weiteren, höherliegenden Schwellenwert der Kritikalität, woraufhin der erste Straffvorgang abgebrochen und der zweite Straffvorgang gestartet wurde. Wie in 4 zu sehen ist, steigt die Gurtbandkraft gemäß einer bevorzugten Variante des Verfahrens beim Starten des zweiten Straffvorgangs ausgehend vom erreichten Niveau der Gurtbandkraft bei Abbruch des ersten Straffvorgangs weiter an und folgt im weiteren dem Verlauf der Gurtbandkraft des zweiten Straffvorgangs.
  • Die 5 und 6 weisen auf eine weitere Variante des Verfahrens hin, bei welcher die Anzahl der eingeleiteten Straffvorgänge durch verzögertes Auslösen der Straffvorgänge verringert wird, was auch die Insassenbelastung reduziert. Bei einem Verlauf des Kritikalitätswerts C entsprechend 5 wird ein erster Straffvorgang zum Zeitpunkt T1 und ein zweiter Straffvorgang zum Zeitpunkt T2 gestartet, da zu diesen Zeitpunkten die vorgegebenen Schwellenwerte der Kritikalität C1 bzw. C2 überschritten werden.
  • In 6 wird bei identischem Verlauf des Kritikalitätswerts der zweite Straffvorgang verzögert gestartet, zu einem Zeitpunkt T2' > T2. Dieses verzögerte Starten des zweiten Straffvorgangs wird dadurch erreicht, daß mit Beginn des ersten Straffvorgangs aufgrund der Überschreitung eines Schwellenwerts der Kritikalität alle höherliegenden Schwellenwerte bis zur vollständigen Aufhebung der Straffung temporär erhöht werden. Dies führt unter anderem zu einer Erhöhung des dem zweiten Straffvorgang zugeordneten Schwellenwerts von S2 auf S2'. Im vorliegenden Fall wird dadurch eine verzögerte Auslösung des zweiten Straffvorgangs erreicht, was den Rückhaltekomfort für den Insassen verbessert. In Fällen, in denen die Kritikalität den erhöhten Wert S2' gar nicht erreicht, bliebe der Insasse von einem zweiten Straffvorgang vollkommen „verschont". Diese verzögerte Auslösung ist dadurch gerechtfertigt, daß der Insasse durch das Starten des ersten Straffvorgangs einerseits bereits auf die erhöhte Gefahr aufmerksam wurde und andererseits in seiner Position bereits teilweise stabilisiert ist.

Claims (6)

  1. Verfahren zum reversiblen Straffen eines Gurtbands in aktiven Fahrzeuginsassen-Rückhaltesystemen, welches die folgenden Schritte umfaßt: 1.) Ermittlung von Eingangsdaten, die den fahrdynamischen Zustand eines Fahrzeugs beschreiben; 2.) Verarbeitung der Eingangsdaten durch einen Algorithmus zu einem Wert, der eine Kritikalität der Fahrsituation angibt; 3.) Vergleichen des Kritikalitätswerts mit vorgegebenen Schwellenwerten der Kritikalität; 4.) Straffung des Gurtbands bei Überschreitung eines Schwellenwerts der Kritikalität durch einen ersten Straffvorgang, der diesem Schwellenwert zugeordnet ist und einen vorgegebenen Verlauf der Gurtbandkraft über der Zeit aufweist; 5.) Starten eines zweiten Straffvorgangs, falls die Kritikalität während des ersten Straffvorgangs weiter ansteigt und einen Schwellenwert, der dem zweiten Straffvorgang zugeordnet ist, überschreitet.
  2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß im Schritt 5 bei Überschreiten des Schwellenwerts der Kritikalität, der dem zweiten Straffvorgang zugeordnet ist, der erste Straffvorgang abgebrochen und unmittelbar der zweite Straffvorgang gestartet wird.
  3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Gurtbandkraft beim Starten des zweiten Straffvorgangs, ausgehend vom erreichten Niveau der Gurtbandkraft bei Abbruch des ersten Straffvorgangs, weiter ansteigt und dem Verlauf der Gurtbandkraft des zweiten Straffvorgangs folgt.
  4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Gurtbandkraft im Verlauf der jeweiligen Straffvorgänge zunächst auf eine maximale Gurtbandkraft des Straffvorgangs ansteigt und danach stufenweise abfällt.
  5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß bei Überschreitung mehrerer Schwellenwerte der Kritikalität nur derjenige Straffvorgang ausgeführt wird, der dem höchsten überschrittenen Schwellenwert zugeordnet ist.
  6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß mit Beginn des ersten Straffvorgangs aufgrund der Überschreitung eines Schwellenwerts der Kritikalität alle höherliegenden Schwellenwerte bis zur vollständigen Aufhebung der Straffung erhöht werden.
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