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Die
Erfindung betrifft ein Kommunikationssystem für ein technisches Gerät, insbesondere
für ein
Kraftfahrzeug sowie ein Kraftfahrzeug mit einem Kommunikationssystem.
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Viele
technische Geräte
weisen eine Mehrzahl an Funktionssystemen auf, welche jeweils zur Überwachung
und Steuerung von voneinander unterschiedlichen Funktionen des technischen
Geräts
dienen. Ein Funktionssystem weist in seiner allgemeinsten Form dabei
eine Auswerteeinheit sowie zumindest eine mit der Auswerteeinheit
zum Signalaustausch gekoppelte Funktionskomponente auf. In einem
Kraftfahrzeug kann ein derartiges Funktionssystem z.B. durch ein
Personenschutzsystem gebildet sein. Dieses weist neben einer mit
der Auswerteeinheit verbundenen Sensorik eine Ansteuereinheit für eines
oder mehrere Schutzsysteme auf. Ein anderes in einem Kraftfahrzeug
in der Regel existierendes Funktionssystem betrifft beispielsweise
Kommunikations- und/oder Entertainmenteinrichtungen, welche ebenfalls über eine
Auswerteeinheit verfügen,
die z.B. mit einer Empfängereinheit
und einer die Kommunikations- und/oder Entertainmentfunktion steuernde
Funktionseinheit verbunden sind. Daneben gibt es weitere Funktionssysteme,
die z.B. die Betätigung
eines elektrischen Fensterhebers, die elektrische Sitzverstellung,
die Klimatisierung oder das ESP (Electronic Stability Programm)
usw. betreffen.
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Bei
manchen Funktionssystemen können Überschneidungen
in der Sensorik zu anderen Funktionssystemen auftreten, d.h. das
eine Funktionssystem nutzt Sensorwerte, welche von anderen Funktionssystemen,
z.B. auf einem Bus, bereitgestellt werden.
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Diese
individuellen Funktionssysteme werden unabhängig voneinander betrieben
und weisen keinerlei Berührungspunkte
zu einander auf. Dies bietet einerseits den Vorteil, im Falle des
Versagens einer Funktionskomponente oder der Auswerteeinheit eines
Funktionssystems, dass andere Funktionssysteme nicht dadurch in
Mitleidenschaft gezogen werden. Andererseits kann das Funktionssystem,
welches vom Funktionsausfall einer Funktionskomponente betroffen
ist, in seiner Leistungsfähigkeit
zumindest stark eingeschränkt
sein oder sogar vollkommen ausfallen.
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Zur
Vermeidung eines Komplettausfalls eines Funktionssystems werden
die innerhalb eines Funktionssystems vorhandenen Funktionskomponenten
häufig
redundant ausgeführt.
Durch entsprechende Verknüpfung
miteinander ist der Ausfall beider redundanter Funktionskomponenten
notwendig, bevor die Funktionsfähigkeit
des Funktionssystems eingeschränkt
ist. Aus Kostengründen
werden dabei in der Regel lediglich die Komponenten sicherheits-relevanter
Funktionssysteme redundant ausgelegt.
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Die
DE 199 33 086 A1 offenbart
ein Kommunikationssystem für
ein Kraftfahrzeug, mit einer Mehrzahl an Funktionssystemen, welche
jeweils zur Überwachung
und Steuerung von voneinander unterschiedlichen Funktionen des technischen
Geräts
dienen, und welche jeweils eine Auswerteeinheit sowie mit der Auswerteeinheit
zum Signalaustausch gekoppelte Funktionskomponenten aufweisen, wobei
die Funktionssysteme als Funktionskomponenten jeweils zumindest
eine Sensoreinheit, die ein Sensorausgangssignal an die Auswerteeinheit
liefern kann, und zumindest eine Ansteuereinheit aufweisen, die ein
von der Auswerteeinheit erzeugtes Ansteuersignal empfängt, wobei
zumindest eines der Funktionssysteme dazu ausgebildet ist, eine
Funktionsstörung und/oder
einen Funktionsausfall zumindest eines der anderen Funktionssysteme
zu detektieren, und im Falle einer Funktionsstörung und/oder eines Funktionsausfalls
des zumindest einen anderen Funktionssystems zumindest Teile der
Funktionalität
des zumindest einen anderen Funktionssystems zu übernehmen.
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In
der
DE 199 33 086
A1 ist also lediglich offenbart, dass ein jeweiliges Funktionssystem
die spezielle Funktionalität
der Abschaltung der Ansteuereinheit des jeweils anderen Funktionssystems übernehmen
kann. Beim dortigen Kommunikationssystem sind die Sensoreinheiten
der Funktionssysteme nicht in der Lage, die Hauptfunktionalität nämlich die Auswertung
der Sensorsignale und Ansteuerung der Ansteuereinheit zu übernehmen.
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Die
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, ein Kommunikationssystem
für ein
technisches Gerät,
insbesondere für
ein Kraftfahrzeug anzugeben, welches auf einfache Weise eine verbesserte
Sicherheit bei Ausfällen
einzelner Funktionskomponenten gewährleistet.
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Diese
Aufgabe wird durch ein Kommunikationssystem mit den Merkmalen des
Patentanspruches 1 gelöst.
Vorteilhafte Ausgestaltungen ergeben sich aus den abhängigen Patentansprüchen.
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Das
erfindungsgemäße Kommunikationssystem
für ein
technisches Gerät,
insbesondere für ein
Kraftfahrzeug, weist eine Mehrzahl an Funktionssystemen auf, welche
jeweils zur Überwachung
und Steuerung von voneinander unterschiedlichen Funktionen des technischen
Gerätes
dienen, und welche jeweils eine Auswerteeinheit sowie zumindest
eine mit der Auswerteeinheit zum Signalaustausch gekoppelte Funktionskomponente
aufweisen. Zumindest eines der Funktionssysteme ist dazu ausgebildet, eine
Funktionsstörung
und/oder einen Funktionsausfall zumindest eines der anderen Funktionssysteme zu
detektieren, und im Falle einer Funktionsstörung und/oder eines Funktionsausfalls
des zumindest einen anderen Funktionssystems zumindest Teile der Funktionalität des zumindest
einen anderen Funktionssystems zu übernehmen.
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Der
Begriff des Kommunikationssystems ist im Rahmen der vorliegenden
Erfindung als ein Funktionssystemverbund zu verstehen, das eine
Mehrzahl an Funktionssystemen mit unterschiedlichen Aufgaben, sowohl
kommunikativer als auch nicht kommunikativer Art, umfasst.
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Die
Erfindung schlägt
damit ein Kommunikationssystem vor, bei welchem die, unterschiedlichen technischen
Funktionen zugeordneten, Funktionssysteme untereinander vernetzt
sind, so dass der Ausfall einer Funktionskomponente eines Funktionssystems
durch ein anderes Funktionssystem übernommen werden kann. Das
die Funktionalität übernehmende
Funktionssystem braucht gemäß dem Gedanken
der Erfindung in seiner eigentlichen Funktion mit der Funktion des
ausfallenden Funktionssystems dabei keinerlei Überschneidungen aufweisen. Dies
umschließt
natürlich
auch den Fall, dass die Funktionalität durch ein funktionsähnliches
Funktionssystem übernommen
wird.
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Das
erfindungsgemäße Kommunikationssystem
bricht damit die bislang vorgenommene strikte Abtrennung zwischen
solchen Funktionssystemen, die zur Steuerung und Überwachung
von voneinander unterschiedlichen Funktionen des technischen Gerätes dienen,
auf, womit eine ausfalltolerante Architektur des Kommunikationssystems
geschaffen ist. Diese Architektur erlaubt eine Vernetzung und eine
Abstimmung der einzelnen Funktionssysteme aufeinander, so dass zumindest
sicherheitskritische Funktionalitäten durch zumindest eines der übrigen, weiterhin
funktionsfähigen
Funktionssysteme, übernehmbar
sind.
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Dieses
Vorgehen erlaubt darüber
hinaus eine besondere Art der Fehlerdiagnose, da diese nunmehr nicht
ausschließlich
inner halb eines Funktionssystems, sondern übergreifend über eine
Mehrzahl von Funktionssystemen durchführbar ist. Dies ermöglicht eine
weitere Optimierung der eingesetzten Ressourcen, da Redundanzen
innerhalb eines Funktionssystems, welche die Kosten beträchtlich
erhöhen,
nunmehr nicht mehr notwendig sind. Die dafür notwendige Voraussetzung
für diese
Vorgehensweise ist die Verknüpfung
einzelner Funktionssysteme eines Kommunikationssystems, so dass
diese Funktionalitäten
eines von einer Funktionsstörung und/oder
eines Funktionsausfalls eines Funktionssystems übernehmen können.
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Bei
dem erfindungsgemäßen Kommunikationsystem
weisen das oder die Funktionssysteme als Funktionskomponenten jeweils
zumindest eine Sensoreinheit, die ein Ausgangssignal an die Auswerteeinheit
liefern kann, und zumindest eine Ansteuereinheit auf, die ein von
der Auswerteeinheit erzeugtes Ansteuersignal empfängt. Das
oder die Funktionssysteme weisen eine klassische Aufteilung der
Funktionen in Sensierung, Beurteilung/Berechnung/Auswertung und
Ansteuerung, z.B. einer Aktuatorik, auf. Eine derartige Aufteilung
eines Funktionssystems ist insbesondere bei der Verwendung in Kraftfahrzeugen
anzutreffen.
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Die
Erfindung sieht außerdem
vor, dass eine Kommunikationsverbindung zwischen der Auswerteeinheit
eines der Funktionssysteme und den Funktionskomponenten zumindest
eines der anderen Funktionssysteme und umgekehrt, vorgesehen ist. Hierdurch
können
beispielsweise Sensorsignale einer Sensorik eines ausfallenden Funktionssystems durch
eine Auswerteeinheit eines funktionstüchtigen Funktionssystems erfasst
werden. Ist diese Auswerteeinheit mit der Aktuatorik des ausfallenden
Funktionssystems verbunden, so ist deren korrekte Ansteuerung in
Reaktion auf das von der Sensorik detektierte Signal möglich. Diese
erfindungsgemäße Ausbildung
ermöglicht
damit die Kompensation des Ausfalls einer Auswerteeinheit eines
Funktionssystems.
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Gemäß einer
weiteren Ausführungsform
der Erfindung ist vorgesehen, dass eine Kommunikationsverbindung
zwischen den jeweiligen Auswerteeinheiten zumindest zweier der Funktionssysteme gegeben
ist. Hierdurch wird die Übernahme
der Funktionalität
oder eines Teiles der Funktionalität einer von einer Funktionsstörung und/oder
einem Funktionsausfalls betroffenen Auswerteeinheit möglich.
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Die
Kommunikationsverbindung kann gemäß einer Ausgestaltung durch
jeweilige diskrete Leitungen oder in einer anderen Ausgestaltung
durch einen Datenbus gebildet sein. Letztere Möglichkeit erlaubt durch entsprechende
Abwandlung der über den
Datenbus übertragenen
Nachrichten eine besonders einfache Realisierung der Funktionssystem-übergreifenden
Architektur.
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Gemäß einer
weiteren Ausführungsform
ist im Falle einer Funktionsstörung
und/oder eines Funktionsausfalls des anderen Funktionssystems durch
das übernehmende
Funktionssystem bestimmbar, welche Teile der Funktionalität des anderen
Funktionssystems aufrechterhalten und welche Teile der Funktionalität des anderen
Funktionssystems nicht übernommen
werden. Diese Vorgehensweise bringt den Vorteil mit sich, dass die
Ressourcen, z.B. der Speicher oder die Prozessorleistung, eines übernehmenden
Funktionssystems nicht derart groß ausgelegt werden müssen, dass
eine Mehrzahl an Funktionalitäten
unterschiedlicher Funktionssysteme gleichzeitig übernommen und ausgeführt werden
kann. Durch das selektive Weiterführen, insbesondere sicherheitsrelevanter
Funktionalitäten, braucht
unter Umständen überhaupt
keine Überdimensionierung
oder Veränderung
(mit Ausnahme der oben beschriebenen, zusätzlichen Kommunikationsverbindungen)
eines bestehenden, übernehmenden Funktionssystems
vorgesehen werden. Hierdurch lässt
sich das erfindungsgemäße Kommunikationssystem
auch unter Kostengesichtspunkten vorteilhaft realisieren.
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Damit
die Übernahme
der Funktionalität
eines ausfallenden Funktionssystems durch das übernehmende Funktionssystem
mög lich
ist, ist gemäß einer
weiteren Ausführungsform
ein zentrales Speichermittel vorgesehen, auf das sämtliche
der Funktionssysteme zugreifen können,
und dessen Daten für die
Funktionssysteme (insbesondere deren Auswerteeinheiten) des Kommunikationssystems
auslesbar sind, wobei die Daten in dem Speichermittel Konfigurationsdaten
und/oder Ausführungscodes
der Funktionssysteme umfasst. Diese Realisierung erlaubt es, die
für die
Ausführung
bestimmter Funktionalitäten notwendigen
Konfigurationsdaten und/oder Ausführungscodes nicht mehrfach
in dem Kommunikationssystem vorsehen zu müssen. Durch die zentrale Speicherung
dieser Daten und die Möglichkeit
der betreffenden Funktionssysteme, auf diese Daten zugreifen zu
können,
reicht eine einmalige Speicherung aus, wodurch die Topologie des
Kommunikationssystems einfach und damit die Kosten gering gehalten werden
können.
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Eine
weitere Verbesserung ergibt sich dadurch, dass das Speichermittel
nur Konfigurationsdaten und/oder Ausführungscodes solcher Funktionssysteme
umfasst, deren Funktionalität
im Falle einer Funktionsstörung
und/oder eines Funktionsausfalls von einem der Funktionssysteme übernehmbar
ist. Dies können
beispielsweise solche Daten sein, die sicherheitsrelevante Funktionalitäten, wie
z.B. Personenschutzmittel in einem Kraftfahrzeug, betreffen. Daten,
die z.B. Komfortmerkmale eines Fahrzeugs betreffen und für den sicheren
Betrieb des Fahrzeugs nicht unbedingt von Bedeutung sind, brauchen
gemäß dieser
Ausgestaltung in dem Speicher nicht vorgehalten werden, wodurch
dieser klein dimensioniert werden kann.
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Als
Speichermittel wird gemäß einer
Ausführungsform
eine CD (Compact Disc) oder eine DVD (Digital Versatile Disc) vorgesehen.
Hierdurch können
die für
die Übernahme
der Funktionalität
notwendigen Daten auf besonders einfache und preisgünstige Weise
bereitgestellt werden. Eine besonders effiziente Lösung ist
insbesondere dann geschaffen, wenn es sich bei diesem Speichermittel
um eine Navigations-CD oder -DVD handelt, die zusätzlich zu den
Navigationsdaten für
ein Naviga tionssystem eines Kraftfahrzeugs die Konfigurationsdaten
und/oder den Ausführungscode
mancher oder sämtlicher
der Funktionssysteme umfasst. Die Verwendung eines derartigen Speichermittels
schafft darüber
hinaus die Möglichkeit,
aktualisierte Konfigurationsdaten und/oder Ausführungscodes auf einfache Weise
bereitstellen zu können.
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Gemäß einer
anderen Variante weist zumindest eines der Funktionssysteme ein
Speichermittel auf, dessen Daten durch das betreffende Funktionssystem
auslesbar sind, wobei die Daten in dem Speichermittel Konfigurationsdaten
und/oder Ausführungscodes
des oder der Funktionssysteme umfassen, deren Funktionalität im Falle
einer Funktionsstörung und/oder
eines Funktionsausfalls von einem anderen Funktionssystem zu übernehmen
ist. Gemäß dieser Variante
ist das Vorsehen der entsprechenden zur Übernahme der Funktionalität notwendigen
Daten in dem jeweiligen Funktionssystem vorgesehen, welches zur Übernahme
der Funktionalität
auserkoren ist.
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Das
erfindungsgemäße Kommunikationssystem
ist zur Verwendung in einem Kraftfahrzeug vorgesehen.
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Gegenstand
der Erfindung ist ebenfalls ein Kraftfahrzeug, welches ein Kommunikationssystem der
oben beschriebenen Art aufweist.
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Der
Gedanke der Erfindung kann somit darin gesehen werden, eine Redundanz
vorzusehen, welche Funktionssystemübergreifend realisiert ist.
Die jeweils die Redundanz bereitstellenden Funktionssysteme führen dabei
primär
voneinander unterschiedliche Aufgaben aus, so dass die Redundanz nicht
durch das doppelte Bereitstellen identischer Funktionskomponenten
geschaffen wird.
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Die
Erfindung und deren Vorteile werden nachfolgend weiter anhand der
Figuren erläutert.
Es zeigen:
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1 ein
erstes Ausführungsbeispiel
eines erfindungsgemäßen Kommunikationssystems,
und
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2 ein
zweites Ausführungsbeispiel
eines erfindungsgemäßen Kommunikationssystems.
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1 zeigt
ein erstes Ausführungsbeispiel eines
erfindungsgemäßen Kommunikationssystems 1.
Das Kommunikationssystem 1 weist beispielhaft drei Funktionssysteme 10, 20, 30 auf.
Die Funktionssysteme 10, 20, 30 dienen
zur Überwachung
und Steuerung von jeweils voneinander unterschiedlichen Funktionen
des Kommunikationssystems 1. Das Kommunikationssystem 1 kann
beispielsweise in einem Kraftfahrzeug ausgebildet sein.
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Jedes
der Funktionssysteme 10, 20, 30 weist eine
Auswerteeinheit 11, 21, 31 sowie mit
diesen verbundene Funktionskomponenten 12, 13 bzw. 22, 23 bzw. 32, 33 auf.
Die Funktionskomponenten 12, 22, 32 können beispielsweise
als Sensoreinheiten 14, 24, 34 ausgebildet
sein. Die Funktionskomponenten 13, 23, 33 können beispielsweise
Ansteuereinheiten 15, 25, 35 ausbilden.
Die Funktionskomponenten eines Funktionssystems sind jeweils über Leitungen 16, 17 bzw. 26, 27 bzw. 36, 37 mit
der Auswerteeinheit 11 bzw. 21 bzw. 31 des
jeweiligen Funktionssystems 10, 20, 30 verbunden.
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Damit
das Funktionssystem 10 beispielsweise die Funktionalität oder zumindest
Teile davon der anderen Funktionssysteme 20, 30 übernehmen kann,
ist die Funktionseinheit 12 über Leitungen 16a, 16b mit
den Auswerteeinheiten 21 bzw. 31 der Funktionssystem 20, 30 verbunden.
In entsprechender Weise ist die Funktionskomponente 13 über Leitungen 27a, 37b mit
den Auswerteeinheiten 21 bzw. 31 der Funktionssysteme 20, 30 verbunden.
Damit eine Funktionsübernahme
der Funktionalitäten
der Funktionssysteme 10, 30 durch das Funktionssystem 20 möglich ist,
sind die Funktionseinheiten 22 und 23 des Funktionssystems 20 über jeweilige
Leitungen 26a, 26b bzw. 17a, 37a mit
den Auswerteeinheiten 11 bzw. 31 der Funktionssysteme 10 und 30 verbunden. In
entsprechender Weise ist eine direkte Verbindung über Leitungen 36b, 36a sowie 17b, 27b der
Funktionskomponenten 32, 33 des Funktionssystems 30 mit
den Auswerteeinheiten 11, 21 der Funktionssysteme 10, 20 vorgesehen.
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Zusätzlich besteht
eine jeweilige Verbindung zwischen den Auswerteeinheiten 11, 21, 31 der Funktionssysteme 10, 20, 30.
Dazu sind diese über jeweilige
Leitungen 60, 61, 62 miteinander verbunden.
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Darüber hinaus
ist jede der Auswerteeinheiten 11, 21, 31 mit
einem Speichermittel 18 bzw. 28 bzw. 38 versehen.
In dem Speichermittel 18 der Auswerteeinheit 11 sind
Konfigurationsdaten und/oder den Ausführungscode der Funktionssysteme 20, 30 enthalten.
In dem Speichermittel 28 sind Konfigurationsdaten und/oder
den Ausführungscode
der Funktionssysteme 10, 30 gespeichert. Das Speichermittel 38 umfasst
die Konfigurationsdaten und/oder den Ausführungscode der Funktionssysteme 10, 20.
Daneben sind in den jeweiligen Speichermitteln 18, 28, 38 (oder
in zusätzlichen,
in der Figur nicht dargestellten Speichermitteln) auch die Konfigurationsdaten und/oder
der Ausführungscode
des betreffenden Funktionssystems 10, 20, 30 selbst
enthalten.
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Durch
die beschriebene Kommunikationstopologie der einzelnen Komponenten
der Funktionssysteme ergibt sich die Möglichkeit, Funktionsausfälle einzelner
Komponenten zu erkennen und zu kompensieren.
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Fällt beispielsweise
die Funktionskomponente 22 des Funktionssystems 20 aus,
so ist das Funktionssystem 20 nicht mehr in der Lage, die
ihm zugedachte Funktionalität
bereitzustellen. Handelt es sich bei der Funktionskomponente 22 beispielsweise
um einen Verzögerungssensor,
so können
die von der Auswerteeinheit 21 erwarteten Informationen
beispielsweise auch durch die Funktionskomponente 12 des
Funktionssystems 10 bereitgestellt werden, wenn es sich
bei diesem ebenfalls um einen Beschleunigungssensor handelt. Auch
wenn dieser im Rahmen des Funktionssystems 10 zur Erfüllung einer
anderen Funktionalität
dient, kann die Auswerteeinheit 21 die von der Funktionskomponente 12 gelieferten
Daten zur weiteren Verarbeitung verwenden, um die Funktionskomponente 23 des
Funktionssystems 20 entsprechend ansteuern zu können.
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Fällt beispielsweise
die Auswerteeinheit 31 des Funktionssystems 30 aus,
so kann die Funktionalität
des Funktionssystems 30 – trotz funktionierender Funktionskomponenten 32, 33 – nicht
mehr aufrechterhalten werden. Die Beurteilung und Auswertung der
von der Funktionskomponente 32 gelieferten Daten können gemäß dem Gedanken
der Erfindung stattdessen durch die Auswerteeinheit 11 und/oder 21 der
Funktionssysteme 10, 20 verarbeitet werden. Hierzu
detektieren diese den Ausfall der Auswerteeinheit 31, indem
z.B. das Ausbleiben von Nachrichten auf den Leitungen 61, 62 zu
der Auswerteeinheit 31 überwacht
wird. Durch die Möglichkeit des
Zugriffs auf die Konfigurationsdaten und/oder den Ausführungscode
der Auswerteeinheit 31 in deren Speichern 18, 28 können die
von der Funktionskomponente 32 gelieferten Daten bewertet
werden. Gegebenenfalls wird eine Ansteuerung der Funktionskomponente 33 durch
eine der Auswerteeinheiten 11 oder 21 vorgenommen.
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In
entsprechender Weise kann der Ausfall einer der Funktionskomponenten 13, 23, 33 behandelt werden.
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Zur Übernahme
der Funktionalität
einer Funktionskomponente oder einer Auswerteeinheit eines Funktionssystems
ist es erforderlich, dass die Diagnose eines Ausfalls dieser Einheiten
durch zumindest der anderen Funktionssysteme feststellbar ist. Dies
kann beispielsweise durch geeignete Kommunikationsprozeduren zwischen
den jeweiligen Funktionseinheiten erfolgen.
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Die
erfindungsgemäße Architektur
des Kommunikationssystems 1 erlaubt es, die jeweiligen Funktionssysteme 10, 20, 30 ohne jeweilige
Redundanzen innerhalb eines der Funktionssysteme vorzusehen. Die
Redundanz wird stattdessen durch die übergreifende Kommunikation
zwischen den an sich voneinander unabhängigen Funktionssystemen bereitgestellt.
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Entgegen
der zeichnerischen Darstellung der 1 ist es
nicht zwingend notwendig, dass eine Kommunikationsverbindung zwischen
sämtlichen der
Funktionssysteme 10, 20, 30 untereinander
vorliegt. Die Architektur des Kommunikationssystems kann auch dahingehend
ausgelegt sein, dass lediglich einige der Funktionssysteme eine
Kommunikationsverbindung zueinander aufweisen, zu anderen Funktionssystemen
jedoch nicht. Die Wahl, welche der Funktionssysteme untereinander
verknüpft
werden sollen, kann dabei nach Gesichtspunkten der jeweils bereit
gestellten Funktionalität,
insbesondere der Überwachungs-
und Steuerungs-Funktionen, der Funktionssysteme vorgenommen werden.
Insbesondere ist eine Vernetzung solcher Funktionssysteme vorzusehen,
welche innerhalb eines technischen Gerätes sicherheitskritische Aufgaben
erfüllen.
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2 zeigt
ein zweites Ausführungsbeispiel des
erfindungsgemäßen Komunikationssystems 1. Dieses
weist, wie im vorangegangenen Beispiel lediglich beispielhaft drei
Funktionssysteme 10, 20, 30 auf. Jedes
der Funktionssysteme 10, 20, 30 verfügt – wie im
vorangegangenen Ausführungsbeispiel – wiederum
lediglich beispielhaft – über zwei
Funktionskomponenten 12, 13 bzw. 22, 23 bzw. 32, 33,
welche in Kommunikationsverbindung zu einer jeweiligen Auswerteeinheit 11, 21, 31 stehen.
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Die
Kommunikationsverbindung innerhalb der Komponenten eines Funktionssystems,
jedoch auch zu den Komponenten eines anderen Funktionssystems erfolgt
gemäß diesem
Ausführungsbeispiel über Busleitungen 40, 50.
An diese sind die Funktionskomponenten 12, 22, 32 über jeweilige
Leitungen 41, 42, 43 angeschlossen. In
entsprechender Weise weisen die Auswerteeinheiten 11, 21, 31 eine
Verbindung zu den beiden Busleitungen 40, 50 über Leitungen 44, 51 bzw. 45, 52 bzw. 46, 53 auf. Über Leitungen 54, 55, 56 ist
die Busleitung 50 mit jeweiligen Funktionskomponenten 13, 23, 33 verbunden.
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Die
in diesem Ausführungsbeispiel
dargestellte Kommunikationsstruktur ermöglicht insbesondere die Kommunikation
einer Vielzahl von Funktionssystemen 10, 20, 30 auf
einfache Weise, ohne dass größere Änderungen
an Hardware-Komponenten vorzunehmen sind. Die entsprechende Kommunikation
erfolgt durch Abwandlung bzw. Anpassung der über die Busleitungen 40, 50 übertragenen
Nachrichten bzw. über
eine Anpassung der dazu verwendeten Protokolle. Z.B. können dadurch
die von einer Funktionskomponente eines bestimmten Funktionssystems
zur Verfügung
gestellten Daten von einem der anderen Funktionssysteme im Rahmen
des regulären
Betriebs zur Verarbeitung herangezogen werden. Konkret können von
einem bestimmten Sensor bereitgestellte Messwerte von mehreren Funktionssystemen
verarbeitet werden.
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Die
zur Übernahme
der Funktionalität
eines ausfallenden Funktionssystems notwendigen Konfigurationsdaten
und/oder Ausführungscodes
sind im Ausführungsbeispiel
gemäß 2 in
einem zentralen Speichermittel 70 vorgehalten, welches
in Kommunikationsverbindung zu der Busleitung 50 steht. Bei
dem Speichermittel 70 kann es sich um einen beliebigen
Speichertyp handeln, wie z.B. eine Festplatte oder einen anderen
nichtflüchtigen
Speicher. In Kraftfahrzeugen kommt als Speichermittel insbesondere
eine CD oder DVD in betracht, welche z.B. die Navigationsdaten für ein Navigationssystem
des Kraftfahrzeugs enthält.
Auf diese Weise ist es nicht notwendig, zusätzliche Hardware-Komponenten
in dem Kommunikationssystem vorzusehen, um die gegenseitige Überwachung
und Steuerung einer Mehrzahl an Funktionskomponenten vorzusehen.